Pädagogische Konzeption (erstellt vom Pädagogischen Team des Städtischen Abenteuerspielplatzes Herbertskaul März 2015) 1 Worauf es uns ankommt 3 2 Wo und wer wir sind 5 3 Für wen wir da sind 8 4 Wie wir das tun, worauf es uns ankommt 9 5 Wie wir das messen, was wir tun Städtischer Abenteuerspielplatz Herbertskaul (Am Sportpark Herbertskaul) 50226 Frechen Tel. 02234-274727 [email protected] www.abenteuerspielplatz-frechen.de AnsprechpartnerInnen: Sabine Zons / Robert Brand 2 19 1 Worauf es uns ankommt Der städtische Abenteuerspielplatz Herbertskaul ist Teil des Sozialraumteams Frechen, das seit Sommer 2012 gemeinsam offene Kinder- und Jugendarbeit in Frechen gestaltet. Entsprechend basiert die pädagogische Konzeption des städtischen Abenteuerspielplatzes Herbertskaul auf den konzeptionellen Grundlagen des Sozialraumteams Frechen. Innerhalb des Sozialraumteams übernimmt der städtische Abenteuerspielplatz Herbertskaul den Schwerpunkt Offene Kinderund Jugendarbeit für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die pädagogischen MitarbeiterInnen setzen die einzigartigen pädagogischen Nutzungsmöglichkeiten des Abenteuerspielplatzes so ein, dass Kinder einen Experimentier- und Lernort unter den Prinzipien Offenheit, Freiwilligkeit und Wahlmöglichkeit und somit informelle, interessegeleite und alltagsrelevante Bildung im Gegensatz zur formalen Bildung in der Schule erfahren nachhaltige Resilienzförderung erhalten Wertschätzung, Respekt, Würde und Akzeptanz untereinander sowie gegenüber Natur und Tieren erlernen Eigeninitiative, Kreativität und handwerkliches Geschick gerade im Gegensatz zu einer ansonsten medienbestimmten Lebenswelt entwickeln im unmittelbaren Lebens- und Wohnumfeld nachhaltige Verbesserungen erleben, damit Kinder und Jugendliche zu (Eigen)verantwortung und Selbständigkeit befähigt werden und Teilhabe und Integration erfahren. 3 Hieraus ergibt sich ein besonderer Fokus auf folgende Arbeitsbereiche und Angebote: Natur-, Tier-, Erlebnispädagogik Familienfreundliche Betreuungsangebote Besondere Berücksichtigung von Kindern in prekären Lebenslagen Individuelle Hilfen und Förderung für Kinder und ihre Familien, unter anderem im Rahmen einer engen Verzahnung mit Schulsozialarbeit Intensive Zusammenarbeit mit Schulen, Einrichtungen frühkindlicher Pädagogik sowie anderer Institutionen im Quartier. Seit September 2014 spezialisieren sich die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Frechen im Arbeitsbereich Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz auf unterschiedliche Themen. Die Themen orientieren sich hierbei an den unterschiedlichen Bedarfen im jeweiligen Sozialraum sowie den Hauptzielgruppen der Einrichtung. Der städtische Abenteuerspielplatz Experteneinrichtung für den Bereich Mobbing. Herbertskaul Hieran richtet sich auch der Fortbildungsschwerpunkt pädagogischen MitarbeiterInnen aus. ist der Als Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit gelten zudem folgende handlungsleitende Prinzipien in der pädagogischen Arbeit des städtischen Abenteuerspielplatzes Herbertskaul: Freizeitgestaltung als wesentliches Element die umfassende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Lebensweltbezug und unmittelbare Alltagsrelevanz bedarfsorientiert geschlechterdifferenzierte Arbeit Raum für demokratische Erziehung und Integration. 4 2 Wo und wer wir sind In den 80er Jahren entschloss sich die Stadt Frechen, den Kindern in der Burgstraße und Kapfenbergerstraße einen attraktiven Spielraum in Form eines Abenteuerspielplatzes bereit zu stellen. Zu dieser Zeit wurden dort viele Mehrfamilienhäuser und Hochhäuser gebaut. Auch heute noch befindet sich dieser Platz – innenstadtnah – hinter den Fußballplätzen der Sportanlage Herbertskaul, umgeben von einem kleinen Wäldchen. Er ist vom Parkplatz Burgstraße (am Frechener Hallenbad „fresh open“) über einen befestigten Weg oder über die Fußballplätze zu erreichen. Die gesamte Platzfläche beträgt ca. 4.500 m² und bietet Kindern eine Vielzahl von Spiel-, Sport- und Bewegungsmöglichkeiten. Das Gelände ist durch Erdwälle, Hügel und Bepflanzungen abwechslungsreich gestaltet und in verschiedene Bereiche unterteilt: 5 Tierbereich: Pferde, Meerschweinchen, Minischwein, Hühner, Katzen Feuerstelle Baubereich Hängematte Spielwiese, Trampolin, Slackline Grillhütte Sand- und Wasserbereich mit Rutsche, Wasserpumpe und großem Holzspielgerät Gruppen-/Hausaufgabenraum Sanitäranlagen Basketballkorb Blockhaus: Spielraum, Büro, Küche Tischtennisplatte Gartenhaus mit „Frechener Spielekiste“ 6 Pädagogische Fachkräfte Die MitarbeiterInnen sind in erster Linie Bezugspersonen für Kinder und jüngere Jugendliche, die den Platz aufsuchen. Sie bieten Schutz und Geborgenheit leben Vertrauen bestärken die Kinder in ihren Fähig- und Fertigkeiten. Sie sind Erwachsene außerhalb des Elternhauses und der Schule Konfliktpartner und Problemlöser Spielpartner Helfer und Verteidiger der Interessen der Kinder. Sie schaffen Möglichkeiten zum Auspowern, um dabei kindliche Energie in positives, angemessenes Verhalten umzuleiten einen Raum, in dem es erlaubt ist, laut, offen, mutig, lustig und kreativ zu sein Situationen, in denen Kinder an ihre Grenzen stoßen und über sich hinauswachsen. Die Mitarbeiter sorgen im offenen Bereich des Abenteuerspielplatzes für klare Grenzen und Spielregeln sowie für respektvollen Umgang mit Eigentum. Die BetreuerInnen sehen sich als HelferInnen für kleinere, körperlich und psychisch schwächere oder behinderte Kinder, unterstützen aktiv und fordern andere zur Unterstützung auf. 7 Das Team setzt sich aus hauptamtlichen Mitarbeitern, Honorarkräften und Praktikanten zusammen. Die hauptamtlichen KollegInnen sind: Sabine Zons Erzieherin 39,0 Stunden 3 Robert Brand Bachelor Soziale Arbeit 19,5 Stunden zudem tätig als Schulsozialarbeiter (19,5 Stunden) Für wen wir da sind Das Angebot auf dem städtischen Abenteuerspielplatz ist für Kinder im Schulalter zwischen 6 und 12 Jahren ausgelegt. In diesem Alter sind Lernbereitschaft und Eigenständigkeit so ausgeprägt, dass die Angebote des Abenteuerspielplatzes eigenständig genutzt werden können und neue Erfahrungen zumeist sehr offen angenommen werden. Mädchen und Jungen werden durch die Gestaltung der pädagogischen Angebote zu gleichen Teilen angesprochen. 8 4 Wie wir das tun, worauf es uns ankommt Im Rahmen der pädagogischen Arbeit auf dem Abenteuerspielplatz werden Kindern vielfältige informelle Bildungsangebote offeriert, die in dieser Form eine Besonderheit in der Stadt Frechen darstellen. Was den Spielplatz dabei so einzigartig macht, sind seine heutzutage kaum noch anzutreffenden naturnahen Spielmöglichkeiten für Stadtkinder. Kinder in der Stadt erleben immer weniger Situationen, in denen sie ungestört sind, wo sie lernen können, kontrolliert mit Risiken und Gefahren umzugehen und die Gelegenheit haben, Naturelemente kennen zu lernen. Das Gelände des Abenteuerspielplatz ist hervorragend geeignet, Kindern in einer hoch technisierten, medienbezogenen Welt ein oft fehlendes Puzzleteil in ihrer Entwicklung bereitzustellen: vielfältige natur- und erlebnispädagogische Elemente bieten die Möglichkeit, motorische und kreative Fähigkeiten auszubilden und sich im geschützten Raum selber aus zu probieren. Der Spielplatz bietet ein reichhaltiges Spektrum an Spiel-, Beschäftigungs- und Baumaterial an, welches zu jeder Zeit genutzt und umgestaltet werden kann. Der Spielplatz zeichnet sich gerade durch die ständige Veränderbarkeit, die „Unfertigkeit“ des Spielgeländes sowie das bedürfnisorientierte Eingehen auf die Kinder aus. Der Abenteuerspielplatz ist groß genug, um verschiedene Spielbereiche zu schaffen und den Kindern genügend Raum für verschiedene Spiele zu ermöglichen. Es gibt Hecken, Büsche, Bäume und Spielnischen, in denen sie ungestört spielen können. 9 Durch gemeinsames Spielen, Bauen und Aktionen in kleinen Gruppen erkennen die Kinder, dass sie im Zusammenleben mit anderen Probleme und Schwierigkeiten effektiver lösen und Ziele besser erreichen können, ohne Gewalt anzuwenden. Kinder kommen mit Gleichaltrigen und anderen Kulturen zusammen und lernen, sich in der Gemeinschaft sozial zu verhalten. Zudem fördern Bewegungsmöglichkeiten wie Spielen, Klettern, Reiten, Rennen, Schaukeln usw. auf dem Gelände des Spielplatzes die Motorik und die Gesundheit der Kinder. Experimentieren Feuerstelle und Grillhütte Die Feuerstelle wird als Grillplatz und Experimentierfeld genutzt. Hilfestellung und Beaufsichtigung sind gewährleistet. Kinder haben großes Interesse am Feuer und zündeln. Sie sind gleichzeitig von seiner Lebendigkeit und Gefährlichkeit fasziniert. Kinder haben die Möglichkeit, das Element Feuer in einem geschützten, mit klaren Regeln gesteckten Rahmen zu erfahren. Sie üben das Erkennen und Einschätzen von Faktoren wie Größe, Brenndauer, Entzündbarkeit, Rauchentwicklung und Gefahr. Ein Highlight auf dem Abenteuerspielplatz ist die große Grillhütte. Sie kann – nach vorheriger telefonischer Absprache – auch für vielfältige Veranstaltungen (Kindergeburtstage, Feste von Kindertageseinrichtungen, Schulklassenausflüge etc.) genutzt werden. 10 Wasser-Sand-Bereich Dieser Bereich ist überwiegend Anlaufstelle für die jüngeren SpielplatzbesucherInnen, für die auch Sandspielzeug zur Verfügung steht. Im Matschbereich befindet sich ein 1.000-Liter-Wassertank mit manueller Wasserpumpe, mit der die Kinder das Wasser selbständig über ein Rinnensystem in den Sand befördern können. Aus der Kombination Wasser-Sand ergeben sich viele schöpferische Möglichkeiten. Das Spielen in diesen Elementen, ist typisch für Kinder und sie machen die wichtige Erfahrung, dass sie in der Lage sein können, ihre Umwelt mit zu gestalten. Dies geschieht ohne große Hilfsmittel. Die Kombination von Sand und Wasser bietet den Kindern die Möglichkeit, diese Elemente mit dem ganzen Körper wahrzunehmen. Natur erleben Gartenbereich Auf dem Abenteuerspielplatz sind Blumen- und Gemüsebeete angelegt. Die Kinder haben die Möglichkeit, im Gartenbereich an der Pflege der Pflanzen teilzunehmen und diesen Bereich selbst mit zu gestalten. Gerade im Gartenbereich erleben die Kinder ökologische Kreisläufe. 11 Tierbereich Auf dem Abenteuerspielplatz gibt es aktuell Hühner, Enten, zwei Pferde, ein Schwein, zwei Katzen, Meerschweinchen sowie den einen oder anderen kinderfreundlichen „Leihhund“ der MitarbeiterInnen. Die Kinder haben es hier aber auch mit Ameisen, Spinnen, Raupen, Mäusen, Libellen, Vögeln, Molchen und allerlei Insekten zu tun. Bei der Geflügelhaltung wird der direkte Zusammenhang zwischen der Natur und der Entstehung von Lebensmitteln deutlich. Die Kinder haben hier z.B. die Möglichkeit, die von den Hühnern gelegten Eier zu sammeln und diese dann bei einem Koch- und Backangebot selbst zu verwerten und zu verspeisen. Das Pferd ist zweifellos das vielseitigste und interessanteste Tier auf dem Abenteuerspielplatz und ermöglicht vielseitige Lernerfahrungen. Die Pferdehaltung ermöglicht den BesucherInnen insbesondere Erfahrungen wie das intensive Putzen und Pflegen der Pferde, das Ausmisten der Ställe, die Versorgung mit Futter, den Hufbeschlag, das Erfahren des eigenen Körpers durch das Reiten und die Schulung von Konzentration und Durchsetzungsvermögen ohne Gewalt. Das Schwein ermöglicht den Kindern das Erleben von Nutztieren in ihrer natürlichen Umgebung, genau wie sich mit Hund und Katze der Umgang mit Haustieren erleben und erlernen lässt. 12 Alle diese Tiere sind zum Anfassen, da sie den Kontakt zu und intensive Pflege durch Menschen mögen und auch brauchen. Die Tiere dienen als Medium zur Erfahrung ganzheitlicher Zusammenhänge. Die Kinder können ein adäquates, artgerechtes Verhalten im Umgang mit Tieren lernen. Ebenso ist es hier möglich, Verantwortungsbewusstsein für sich und die Umwelt zu entwickeln. Durch die Interaktion mit Tieren können Ängste abgebaut und Selbstvertrauen aufgebaut werden. Über die gemeinsame Pflege und Versorgung der Tiere können Verantwortungsgefühl und echte Beziehungen wachsen, sowohl zwischen den Kindern als auch gegenüber den Tieren. Freizeit gestalten Offenes Spielangebot / Sportangebot Neben der Teilnahme an den regelmäßigen Aktionsprogrammen unter pädagogischer Anleitung der BetreuerInnen, wird Kindern jeden Alters ermöglicht, den Abenteuerspielplatz zum freien Spielen, Bauen, Malen, Gestalten usw. ohne Anleitung zu nutzen. Dabei können sich die Kinder ohne ständige Kontrolle – aber dennoch unter Aufsicht – auf dem Gelände frei und ungezwungen aufhalten und bewegen. Sie können ihre Freizeit frei gestalten, Anfang und Ende selber bestimmen. Die Öffnungszeiten des Spielplatzes als Outdoor-Einrichtung orientieren sich an den Jahreszeiten: im Frühjahr und Sommer ist der Spielplatz länger geöffnet als in Herbst und Winter. Es gibt regelmäßige Wochenendöffnungszeiten. Der Abenteuerspielplatz ist Bestandteil der kommunalen Spielraumplanung, da er unter anderem auch als Kleinkinderspielplatz für Eltern mit Kindern über den Tag genutzt werden kann. Eine 13 besondere Qualität erhält der Platz hier als einziger Wasserspielplatz in der Stadt Frechen. Ferienangebote Um dem ansteigenden Betreuungsbedarf im Rahmen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu begegnen, finden in fast allen Schulferien mehrwöchige Ferienspiele auf dem Abenteuerspielplatz statt. Alle Frechener Kinder zwischen 6 und 12 Jahren haben hier die Möglichkeit, abenteuerlustige Ferien in der Stadt zu erleben. Aufgrund der baulichen Struktur des Spielplatzes ist auch die Teilnahme behinderter Kinder an Ferienangeboten möglich. Blockhaus Das Blockhaus wird überwiegend für Kreativangebote, Back- und Kochangebote, Kicker, Werkangebote mit Holz, Steinen, Papier, Kleister usw. und als Aufenthaltsort bei sehr schlechtem Wetter genutzt. Hier werden dann die vorhanden Gesellschaftsspiele und verschiedene andere Spielangebote bereitgestellt. 14 Aufsuchende Arbeit Im Rahmen aufsuchender Arbeit verortet sich die Einrichtung auch dort, wo sich ihre Klientel befindet. Bisherigen „NichtNutzerInnen“ werden neue, nicht institutionalisierte Möglichkeiten im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit eröffnet. So bietet das Team beispielsweise regelmäßig Spielplatzaktionen auf Frechener Innenstadtspielplätzen unter Einsatz der „Frechener Spielekiste“ an. Frechener Spielekiste Jugendverbände, freie Initiativen, Einrichtungen der offenen Kinderund Jugendarbeit, Kindertageseinrichtungen und Schulen aus dem Stadtgebiet können nach vorheriger Absprache mit dem Abenteuerspielplatz-Team kostenlos Spielgeräte entleihen und damit ihre Feste, Partys, Events etc. bereichern. Jeder kann die Spielkiste wie gewünscht zusammenstellen: die Auswahl reicht vom einfachen Fußball über diverse Jongliersachen bis hin zu großen GruppenRasenskiern und einem Riesenfallschirm. Genauere Infos zu diesem Angebot gibt es auf dem Abenteuerspielplatz. NEU!!! Buttonmaschine Auf dem Abenteuerspielplatz kann zudem eine Buttonmaschine ausgeliehen werden. Das Gerät wird einschließlich Rohmaterial für 59mm Buttons wird zur Verfügung gestellt. Der Verleih der Maschine ist kostenlos, das Rohmaterial wird gegen einen Selbstkostenpreis von derzeit 0,25 € je Button abgegeben. Kreativität und handwerkliches Geschick fördern Baubereich Der Baubereich wird in abwechselnder Form von den Kindern gestaltet (z.B. Bau von Ritterburg, Piratenschiff, Arena, Hüttenbau etc.). 15 Hier befindet sich das Baumaterial (Holz, Balken etc.). Das Werkzeug kann im Spielhaus gegen Pfand ausgeliehen werden. Die Kinder können – nach einer Einweisung durch die Pädagogen – selbständig, alleine oder in kleinen Gruppen, im Baubereich unter Aufsicht arbeiten. Kinder beschäftigen sich gerne und ausgiebig mit dem Werkstoff Holz. Durch den Umgang mit Werkzeugen lernen Kinder, dieses selbständig zu benutzen und eigene Ideen zu verwirklichen. Schritt für Schritt werden manuelle Fähigkeiten erkannt, verbessert und miteinander verknüpft. Der Umgang und das Bearbeiten von Holz schulen zudem grob- und feinmotorische Fertigkeiten und fördern die Kreativität der Kinder. Kindliche Phantasie wird angeregt, aus dem bestehenden Spiel- und Bauangebot neue Dinge zu schaffen und zu experimentieren. Kinder erkennen ihre Fähigkeiten und Grenzen in Erfolg und Misserfolg. Mit Schulen und anderen im Quartier kooperieren Schülerbetreuung auf dem Abenteuerspielplatz Der Abenteuerspielplatz bietet eine Schülerbetreuung für maximal 10 SchülerInnen im Alter von 6 bis 10 Jahren mit besonderem Förderbedarf unter Ausnutzung der pädagogischen Methoden Natur-, Tier- und Erlebnispädagogik an. Die Vermittlung erfolgt in der Regel über den Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes Frechen sowie die Schulsozialarbeit. Bei Bedarf werden auch Kinder aufgenommen, für die keine anderweitige schulische Betreuungsform am Nachmittag zur Verfügung steht. 16 Aus der Schülerbetreuung ergeben sich neben einer intensiven Kooperation mit den Schulen, welche die TeilnehmerInnen der Betreuung besuchen, eine Erweiterung der Elternarbeit und eine Verstärkung der individuellen Beratung, Hilfe und Förderung für Kinder. Im Rahmen der Schülerbetreuung erfolgen täglich ein gemeinsames Mittagessen, eine intensive Hausaufgabenbetreuung sowie anschließendes Freispiel auf dem Abenteuerspielplatz. Kooperation mit Grund- und weiterführenden Schulen Grundsätzlich steht der Abenteuerspielplatz als Kooperationspartner für Grundschulen und weiterführende Schulen zur Verfügung, insbesondere auch im Rahmen des schulischen Ganztags. Als wichtiges Kriterium gilt hierbei die Gleichberechtigung der Kooperationspartner. Besonders eng kooperiert der Abenteuerspielplatz bisher mit den im Sozialraum liegenden Schulen Gemeinschaftshauptschule Herbertskaul, Anne-Frank-Schule sowie Heinrich-Böll-Schule. Aktuelle Kooperationsbeispiele sind regelmäßige Besuche der Schulen im offenen Spielplatzbereich sowie von den pädagogischen MitarbeiterInnen des Abenteuerspielplatzes angeleitete Angebote für Schüler-Arbeitsgemeinschaften im Rahmen des schulischen Ganztags. Insbesondere im Rahmen der Gestaltung des Ganztags bietet sich der Einbezug der spezifischen Möglichkeiten auf dem Abenteuerspielplatz an: Arbeiten mit Holz- und anderen Naturwerkstoffen, naturkundliches Lernen, Kreativangebote, Erlebnispädagogik etc.. Kooperation mit Schulsozialarbeit Die SchulsozialarbeiterInnen an den Frechener Schulen haben die Möglichkeit, die Räumlichkeiten und Ressourcen des 17 Abenteuerspielplatzes zu nutzen. In dieser Kooperation können gemeinsame Projekte in Schule, auf dem Schulhof oder auf dem Abenteuerspielplatz umgesetzt werden. Kooperation mit Kindertageseinrichtungen/Familienzentren Auch Kindertageseinrichtungen und Familienzentren haben die Möglichkeit, den Platz in den Vormittagsstunden sowie für gemeinsame Aktionen mit dem Team zu nutzen (z.B. Grillfeste, Vater-Kind-Aktionen, Eltern-KindFrühstück etc.). Besonders eng kooperiert der Abenteuerspielplatz mit den im Sozialraum liegenden Kindertageseinrichtungen, bspw. mit dem Familienzentrum FrechenSüd und der Kindertagesstätte Arte. Zudem nutzen die Einrichtungen den Spielplatz in den Vormittagsstunden für ihre U-3-Gruppen und als Ausflugsziel für die Ü-3-Gruppen. Gemeinsame Stadtteilprojekte Der Abenteuerspielplatz strebt eine nachhaltige und strukturelle Verbesserung der Lebenssituation von Kindern im unmittelbar umgebenden Stadtteil an. Der Spielplatz ist umgeben von einem dicht mit Hochhäusern bebauten Quartier, welches von vielen Familien in prekären Lebenssituationen bewohnt wird. Hierfür erforderlich ist eine Kooperation mit einem umfassenden Netzwerk aller angesiedelten Institutionen sowie den Quartiersbewohnern. Unter anderem geht es hier um die Eröffnung neuer Treff-, Spiel- und Sportmöglichkeiten, aufsuchende Arbeit mit diversen Partizipationsprojekten, kurze Nachbarschaftswege sowie niedrigschwellige Angebote der Beratung, Hilfe und Unterstützung. Der Abenteuerspielplatz will sich hier einer wichtigen Rolle im Rahmen des Quartiersmanagements stellen. 18 5 Wie wir das messen, was wir tun Im Sinne der Qualitätssicherung unterliegen die pädagogischen Schwerpunkte der Einrichtung einer regelmäßigen Wirksamkeitsüberprüfung. Die Ergebnisse der Evaluation fliessen in die Fortschreibung der pädagogischen Konzeption und Praxis ein. Regelmäßig angewandte Instrumente der Wirkungsevaluation sind: die Zählung von Teilnehmern die Befragung von Teilnehmern Ziele festlegen und Erreichungsgrad messen Kriterien für das Gelingen von Maßnahmen festlegen Regelmäßige Reflexion im Team das Einholen externer Meinungen (Kooperationspartner etc.) Teilnahme am Wirksamkeitsdialog in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Einführung Qualitätsmanagement gemäß Bundeskinderschutzgesetz (2015). 19 20
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