Trommeln und Perkussion ab Kinder- garten

Thema – Ab Kindergarten
Roland Schwab
Trommeln und
Perkussion ab
Kindergarten
Mit Sprachunterstützung
zum Erfolg
Trommelrhythmen lernen die Kinder am effizientesten über die Sprache. In vielen Kulturen, in denen
Perkussion eine bedeutende Rolle spielt, werden die
verschiedenen Rhythmen über die Sprache erworben. Bekannte traditionelle Trommelsprachen werden in Indien oder Japan angewendet. In Nord­indien
heissen diese Silben „Bol“, in Südindien „Konnakol“
und in Japan „Kuchi Shuga“. In Südamerika, Afrika
und Asien werden Rhythmen ebenso über die
­Sprache erlernt. Auch in Europa gibt es je nach Ort
und Perkussionsschule zahlreiche unterschiedliche
Rhythmussprachen. In unserem deutschsprachigen
Raum ist die „TaKeTiNa“-Sprache des Österreichers
Reinhard Flatischler weit verbreitet.
MIKURS – ein Perkussionslehrgang
Das „Milch-Kuh-Rhythmuskarten-System“ oder kurz
MIKURS ist ein Perkussionslehrgang mit Tierkarten.
Dazu braucht es lediglich die Tierkarten, welche als
Kopiervorlagen im Lehrgang enthalten sind. Zu jeder Tierkarte gehört eine entsprechende Rhythmusfigur. Diese Tierkarten können mit selbstklebendem
Klettband auf ein laminiertes Vorlagenblatt geklebt
werden. Das „Notenblatt“ dient den Kindern später
als Rhythmusvorlage.
Während die Kinder die Silben der Tiernamen (z.B.
Katze-Kuh) sprechen, spielen sie den entstehenden
MUSIK MIT KINDERN 54/2015 | 17
Thema – Ab Kindergarten
Sprachrhythmus synchron auf dem jeweiligen Perkussionsinstrument mit. Durch dieses gleichzeitige
Sprechen und Spielen bilden sich bei den Kindern
konkrete Rhythmusvorstellungen, und sie verinnerlichen und erfassen die Rhythmusbilder ohne Nachdenken oder Zählen. Sie können die Tierkartenbil-
der jederzeit abrufen. Die Visualisierung des Rhythmuselements (Rhythmussprache, Notenbild) wird
mit dem Klangbild (Realisation) verbunden. Umgekehrt wird das Klangbild mit dem Rhythmuselement
assoziiert. Die Rhythmusmuster lassen sich vielsei-
tig kombinieren. Es besteht die Möglichkeit die Tierkarten einzuscannen. Die Rhythmus-Vorlageblätter
werden dann am Computer zusammengestellt.
Die Kinder lernen schneller,
weil Tiernamen als Bilder abgespeichert werden können,
die jederzeit abrufbar sind.
Nonverbale Silben wie „Ta“,
„Ke“ oder „Ti“ hingegen eignen sich erst für erfahrenere
Schüler. Durch nonverbale
Silben sind vielfältige Kombinationen möglich. Sie
werden im Gehirn als
Rhythmussprache abgespeichert, da sie nicht zusätzlich
verknüpft sind mit belegten Bildern wie beispielsweise jenen von Tieren.
Der Perkussionslehrgang MIKURS kann direkt beim
Autor bestellt werden.
Infos: www.rolandschwab.ch und www.leierchischte.ch
Becherrhythmus
Der bekannte Becherrhythmus aus dem Film „Pitch
Perfect“ ist mit Sprache ebenfalls deutlich einfacher
zu erlernen. Mit diesem Rhythmus lassen sich übrigens viele Songs wirkungsvoll begleiten.
Die Bewegungen, die unsere Hände mit und am Becher verrichten, werden gleichzeitig gesprochen:
1. Teil
Klatsch, klatsch,
schlag da-rauf,
klatsch, nimm
Cup
2. Teil
Klatsch, nimm
Cup in
an-dre
Hand
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Das Lernvideo von Roland Schwab hilft beim
­Einstudieren. Es findet sich auf www.rolandschwab.ch
oder direkt auf Youtube (Suchbegriffe „Becher­
rhythmus“ und „Roland Schwab“).
Thema – Ab Kindergarten
Buuch und Chlatsch
7
Kl
C
1.
Kl
4
&4 œ
Kl
œ
œ
Chla - tsche fescht
St
2. C
&œ
St
œ
Stam - pfe
St
œ
mit
St
œ
de
Kl
Kl
G
œ
œ
Kl
œ œ
œ
bei - di Händ.
i
St
G
Kl
St
œ
Füess a
Œ
Pa
Pa
Pa
Pa
œ
œ
œ
œ
Pa - tsche mit
St
St
Ba
Ba
Kl
œ
œ
œ
œ
œ
Bo - de.
Text und Musik:
Roland Schwab
Buuch und Chlatsch,
Pa
G7
Pa
œ
œ
Ba
G7
Ba
de
Händ uf
Œ
œ
by
Pa
C
œ
d'Bei.
Kl
C
œ
œ
jetz wach!
Œ
Œ
© Roland Schwab
Legende: Kl = Klatschen; Pa = Patschen auf Beine; St = Stampfen; Ba = Patschen auf Bauch
„Buuch und Chlatsch – by jetz wach!“
Wie das Beispiel mit dem Becherrhythmus funktioniert auch
das kurze Lied „Buuch und
Chlatsch“. Der Liedtext beschreibt
immer sogleich die Handlung, die
auszuführen ist. Zu „Chlatsche
fescht i beidi Händ“ wird also
im Metrum geklatscht. Die
ersten drei Bewegungsformen Klatschen, Patschen
und Stampfen prägen jeweils zwei Takte. In den letzten beiden Takten kommt
noch eine vierte Aktion dazu:
Das Patschen auf den Bauch
wechselt sich mit einem Klatscher ab. Mögliches Vorgehen:
Zuerst die Klanggesten einführen und anschliessend
das Lied dazu singen. Sowohl die Körperperkus­
sion wie auch der Gesang
können zuerst als Einzelstimmen im Kanon eingeübt werden, bevor die Kinder
sie kombinieren. Die Aufnahme
H 7 bietet eine Hilfestellung –
eine männliche und eine weibliche
Stimme erleichtern den beiden Kanongruppen
die Fortbildung
Orientierung.
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