Digitale Sport Medien – März 2015

Ein Magazin von RESULT Sports
DIGITALE SPORT MEDIEN
Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport
März 2015
DIGITALE-SPORT-MEDIEN.DE
DIGITALE SPORT MEDIEN | 1
INHALTSVERZEICHNIS
INHALT
#4
FC SCHALKE 04 & LINE
Der Bundesligist geht weiterhin innovative
Wege und fügt den japanischen Messenger als
1. Verein in sein Kommunikations-Portfolio ein
ANETT SATTLER
Anett Sattler, sport1-Handball-Expertin, über
die Entwicklungen in den sozialen Medien und
die Handball WM 2015 der Männer in Katar
4
7
#7
WHATSAPP
11
Der Rechtsexperte Fabian Reinholz über die
rechtliche Seite der Nutzung von WhatsApp
STRAVA
Gareth Nettleton, Director of International
Marketing bei Strava spricht über das sozialen Netzwerk für Radsportler und Läufer
2 | DIGITALE SPORT MEDIEN
17
19
MOBILE APP
Der Bundesligist VfL Wolfsburg bringt eine
neue App für seine Fans heraus
50 AUSGABE
Ein Rückblick über die fünfzig Ausgaben des
Magazins.
#14
22
27
RANKINGS
Fanzahlen der 1. Bundesliga, 2. Bundesliga,
Deutschen Eishockeyliga, DKB Handballliga
und Beko BBL
RANKINGS
Top-25-Rankings Fußball, Eishockey, Handballund Basketball
#19
14 32
ZU GUTER LETZT
„Frühjahrsputz“ bei Facebook
EDITORIAL
denn immer neue Ideen, kreative
Ansätze oder neue Applikationen
fanden ständig ihren Einsatz.
Durch den dauerhaften Einsatz
unseres Monitoring, konnten wir
die immer spannende, aber auch
sehr beeindruckende Entwicklung
der Fanzahlen beobachten. Nicht
nur national, nein, sehr frühzeitig
hatten wir uns entschieden,
neben den Sportorganisationen
in Deutschland, auch die Ligen
Europas, sowie die Sportarten in
Amerika in unsere Datenbanken
zu integrieren. Stand heute
beobachten wir 27 globale
Plattformen.
offiziellen Auftritte der Digitalen
Medien fester Bestandteil im
Kommunikationsmix,
genießen
sogar (meist) die Situation, dass
zuerst die Mitteilung exklusiv
über diese Medien kommuniziert
wird. Und die Möglichkeiten
sind noch lange nicht am Ende.
Immer neue Plattformen finden
ihre Anwendung und der Dialog
wird immer persönlicher! Dazu
kommen ihre Wirtschaftspartner
und
Sponsoren,
die
auch
innovativ mit Ihnen in diesen
Dialog eintreten – lokal, national
und eben auch global. Das
Digitale Sport Business hat keine
(geografischen) Grenzen!
Was ist alles passiert?
Danke für ihre Unterstützung
Herzlichen
Willkommen
zur
50.
Ausgabe,
unserer
Jubiläumsausgabe! In diesem
Monat
versuchen
wir
eine
„Brücke“ zu schlagen. Wir
blicken auf die Anfänge unseres
Magazins zurück, vergessen aber
auch nicht die Aktualität und
haben mit Anett Sattler, strava,
dem VfL Wolfsburg und Schalke
04 spannende Gespräche bzw.
interessante Fallstudien zu bieten.
50 Ausgabe
Business
Digitales
Zum
Beginn
der
Sozialen
Netzwerke war der Einsatz von
Ihnen immer ein Investment, vor
allem in Ressourcen, sowie die
schon sehr knappe Zeit in ihrem
Tagesablauf mit einem zusätzlichen
Kommunikationsinstrument
zu
belasten. Sehr schnell konnten Sie
aber erkennen, dass ihre Fans über
diese Medien immer stärker mit
Ihnen in Kontakt treten wollten.
Aus dem anfänglichen Trial & Error
wurde immer mehr das Gespür
für die Zielgruppe. Logisch, wenn
man
sportliche
Durststrecken
durchleben muss, ist die alltägliche
Arbeit im direkten Dialog mit dem
Fan nicht immer leicht, aber allein
die Tatsache, dass Sie direkt im
Austausch stehen bietet schon
wieder großartige Möglichkeiten.
Das
Digitale
Sport
Medien
Magazin, die Expertengespräche
und Fallstudien, die wir aufführen
dürfen, sind das Ergebnis ihres
Einsatzes. Für die immer sehr
angenehme Koordination und
Unterstützung
zu
einzelnen
Beiträgen möchten wir einmal
herzlichen Dank sagen. Diese
Zusammenarbeit
ist
Ansporn
und Maßstab für Qualität und
optimale Aufbereitung für uns.
Auch in Zukunft freuen wir uns,
Sie und ihre Arbeit in den Digitalen
Medien, mit möglichst vielen
Beispielen und Informationen
unterstützen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei
der Ausgabe
Sport
Das Jubiläum lädt aber gerade dazu
ein, einen Blick zurück zu werfen.
Mehr als vier Jahre begleiten
wir nun die Entwicklungen
und Trends der Digitalen Sport
Medien. Langweilig wurde es nie,
Chancen erkannt
Und
diese
Chancen
haben
Sie
erkannt.
Bewusst
die
Organisation und ihre Strukturen
angepasst, dass dieser Bereich
eine kontinuierliche Entwicklung
vollziehen konnte. Heute sind die
Mit herzlichem Gruß und großen
DANK
Mario Leo & das Team der RESULT
Sports
DIGITALE SPORT MEDIEN | 3
FC SCHALKE 04
PERFEKTE LÖSUNG
Der FC Schalke 04 hat
als erster Bundesligist
in Deutschland den
japanischen
Instant
Messenger LINE in sein
Kommunikationsportfolio aufgenommen.
In einem Interview mit
den Digitalen Sport
Medien erzählt Marco
Niesner, Verantwortlicher Redakteur Social
Media des Klubs, über
die Chancen und Möglichkeiten der Plattorm.
Hallo Hr. Niesner, Gratulation zum Start auf
einer neuen Plattform.
Das Angebot von S04 mit seinen
Fans zu kommunizieren hat sich somit erneut erweitert. Was waren die
Beweggründe für den Start auf der
Messenger-Plattform LINE?
Wir beschäftigen uns schon länger
mit dem Bereich Instant-Messaging, da wir einen immer größer
werdenden Shift beim Userverhalten in der digitalen Kommunikation hin zu Mikrokosmen wie Messaging-Diensten oder Tools wie
Snapchat feststellen. Also haben
wir verschiedene Instant-Messaging-Anbieter gebenchmarkt. Mit
seiner Kombination aus Chat, Timeline & Stickern sowie der Möglichkeit, sowohl mit unseren Fans in
Deutschland als auch in anderen
Zielmärkten zu kommunizieren, bot
LINE den für uns interessantesten
Ansatz und passendsten Fit. Die Gespräche mit LINE waren zudem gut
und konstruktiv.
4 | DIGITALE SPORT MEDIEN
DER FC SCHALKE 04 STEIGT ALS ERSTER
DEUTSCHER FUSSBALLKLUB BEI LINE EIN.
Wir freuen uns, als erster BundesligaVerein LINE einzusetzen.
Wie fügt sich der neue Account in
die Kommunikationsstrategie ein?
Wie sehen die kurz-, mittel- und
langfristigen Ziele aus?
Kurzfristig geht es sicherlich um die
Etablierung des neuen Kanals und
die Steigerung der Reichweite. Mit
einem Instant-Messaging-Dienst ist
man sofort auf den Homescreens
der Fans, daher beschränken wir
uns auf News mit hoher Relevanz
Abb. Die beiden Maskottchen erfreuen sich großer Beliebtheit unter den Fans
FC SCHALKE 04
sowie die near-to-live-Kommunikation rund um die Spiele. Mittelfristig
werden wir die verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten, die LINE bietet, z.B. exklusive Chats, einsetzen,
langfristig wird Monetarisierung ein
Thema sein.
Bislang hat LINE in Japan eine sehr
starke Verbreitung erfahren. Wie
schätzen Sie die zukünftige Entwicklung von LINE in Europa ein?
Wird es auch bei uns die Nutzerzahlen bereits etablierter Netzwerke
und insbesondere Messenger wie
z.B. Whatsapp erreichen?
Klub noch direkter und persönlicher
mit den Fans kommunizieren als
auf den „klassischen“ Social-Media-Plattformen. Durch die Möglichkeit der problemlosen Verlinkung
eignet sich LINE auch zur Trafficgenerierung für andere Plattformen
wie die Website. Die Risiken sind
vergleichbar mit denen beim Einsatz
von Social Media: Nachrichten sind
sofort in der Welt und können nicht
mehr zurückgeholt werden.
Plant Schalke 04 hier auch eine Monetarisierung? Welche Ansätze werden hier verfolgt?
„Wir haben für jeden unserer Kanäle einen
eigenen Content-Plan, somit auch für LINE.“
LINE hat sich als one-to-many-Kanal
in Japan, Südkorea und Südostasien
inzwischen fest etabliert. In Deutschland gibt es aktuell vier Millionen
User, die sich die App auf ihr Smartphone geladen haben – Tendenz
steigend. Wir sehen grundsätzlich
weiteres Entwicklungspotenzial im
Bereich Instant Messaging, glauben aber nicht, dass der Platzhirsch
WhatsApp in Deutschland verdrängt
werden wird. Die Möglichkeit, mit
Nachrichten, Einzelchats und Timeline-Postings dreistufig zu kommunizieren, bietet im Messaging-Bereich derzeit aber nur LINE.
Es existiert eine Monetarisierungsstrategie, aber zunächst steht Reichweitensteigerung im Vordergrund.
Die Monetarisierung kann über den
Verkauf clubeigener Sticker im Sticker-Shop erfolgen.
Abb. Das eigene Sticker-Set ist gerade
veröffentlicht
LINE bietet die Möglichkeit – ähnlich wie es mittlerweile im Facebook-Messenger der Fall ist – sogenannte „Sticker“ zu versenden.
Sie stehen dort hoch im Kurs. Wird
es S04-Sticker geben? Wie werden
diese erstellt?
Ja, es gibt bereits ein erstes Sticker-Set mit Cartoons unserer Spieler. Das Stickerset wurde dabei von
LINE, nach unseren Vorgaben selbst
Welche Chancen und Risiken bietet
LINE für Sport- bzw. Fußballvereine?
LINE bietet Clubs die Chance,
Fans vor allem durch die Nachrichten-Funktion sofort zu informieren.
Da bei eingeschalteten Push Notifications die Information direkt vom
User aufgenommen wird, kann der
Abb. Atsuto Uchida wird gern in der Contentstrategie eingesetzt
DIGITALE SPORT MEDIEN | 5
FC SCHALKE 04
Wie sieht es mit der Manpower
aus? Mit welchem Personaleinsatz
wird der Account betrieben?
Wie ist das Feedback der deutschen
und internationalen Fans von S04
auf den Start gewesen?
Mehrere Mitarbeiter aus dem ClubMedia-Team spielen je nach Einsatzplan Beiträge via LINE aus. LINE-Inhalte werden in einem eigenen
CMS angelegt, verschickt oder auf
die Timeline gepostet.
Bislang ausschließlich positiv! Bereits kurz nach dem Start erfreute
sich der Account großer Beliebtheit: Am ersten Tag folgten bereits
15.000 LINE-Nutzer dem Account,
derzeit sind es knapp 50.000 Fol-
„Bereits kurz nach dem Start erfreute sich
der Account großer Beliebtheit“.
Abb. So sieht die Timeline von LINE aus
kreiert und von uns freigegeben.
Das erste Schalke-Stickerset wird
kostenfrei angeboten werden und
ist nur für LINE-User aus Deutschland erhältlich.
Welche Inhalte bietet S04 seinen
Fans auf LINE? Werden im ersten
Schritt die gleichen Inhalte kommuniziert wie auf Facebook, Twitter,
Instagram und Co. oder existiert ein
eigener Content-Plan?
Wir haben für jeden unserer Kanäle einen eigenen Content-Plan,
somit auch für LINE. Da es bei LINE
nicht darum geht, wie bspw. beim
Live-Kanal Twitter durch Retweets
Viralität zu erzeugen, spielen wir
dort „besondere“ Informationen
aus, die wir mit passenden Grafiken versehen, wie die Aufstellung
vor unseren Spielen, Endergebnisse,
aber z.B. auch Geburtstage unserer
Spieler.
6 | DIGITALE SPORT MEDIEN
Wie wird auf LINE während der
wichtigsten Tage der Woche – den
Spielen – eingesetzt? In welcher Frequenz postet S04 hier?
lower. Die Kommentare geben uns
ein durchweg positives Feedback.
Die Fans scheinen regelrecht darauf
gewartet zu haben.
Natürlich orientieren wir uns auch
unter der Woche an den aktuellen Themen rund um den Club.
An Spieltagen steigern wir die Frequenz der Postings, analog zur Bespielung unserer anderen Kanäle.
Durchschnittlich veröffentlichen wir
in einem Monat rund 30 bis 40 Beiträge.
Vielen Dank, Herr Niesner, für das
ausführliche Interview!
Abb. LINE ist vor allem in Asien sehr beliebt
EXPERTE
FASZINATION HANDBALL
Wir sprachen mit Anett Sattler,
sport1-Handball-Expertin, über die
Entwicklungen in den sozialen Medien und die Handball WM-2015.
Hallo Frau Sattler, Sie sind das Gesicht für den Handball bei sport1, somit sehr fleißig und viel unterwegs.
Wo erwische ich Sie gerade?
„
ICH MÖCHTE DIE MENSCHEN EINFACH NUR TEILHABEN LASSEN AN MEINEM BERUFLICHEN LEBEN
UND SIE AB UND AN MITNEHMEN AUF MEINE REISEN
UND MEINE GEDANKEN.
„
Im Flieger von Frankfurt nach Berlin.
Tatsächlich bin ich auf der Heimreise von einer Handballübertragung,
wir waren heute in Mannheim bei
den Rhein-Neckar Löwen. Meist trete ich die Fahrten zu den Hallen ja
mit dem Auto an, aber die Reise mit
dem Flugzeug hat definitiv Vorteile:
Ich kann die Zeit nutzen, um eure
Fragen zu beantworten.
Handball als Stichwort. Sie mögen
die Sportart sehr. Das spürt man bei
jedem Ihrer Auftritte und Übertragungen. Was fasziniert Sie an Handball?
Der Handballsport war einfach das
erste im Leben, was mich so richtig
begeistert hat. Ich war 4, als ich das
erste Mal den Ball in der Hand hielt.
Meine komplette Kindheit und Jugend habe ich in der Halle verbracht,
um selbst zu spielen oder ehrenamtlich mit Kindern zu arbeiten. Handball
hat auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung eine große Rolle gespielt.
Ich habe in meinem Heimatverein
viel organisatorisch gearbeitet, Jugendturniere veranstaltet und Ausbildungskonzepte entwickelt. Wenn du
als 15-jährige in einer Runde von Erwachsenen sitzt, in der du deine Ideen durchsetzen willst, dann brauchst
du eine gewisse Überzeugungskraft.
Handball hat mir in jungen Jahren
ein Zuhause gegeben und ich bin
sehr glücklich, dass es bis heute so
geblieben ist. Ich liebe die Dynamik
und Energie, die von diesem Sport
ausgeht. Das beginnt schon, bevor
das Spiel angepfiffen wird. Wenn die
Teams einlaufen und die Halle kocht
und wir noch nicht auf Sendung sind,
dann schließe ich manchmal kurz die
Augen, um die Energie noch intensiver spüren zu können, die von den
Fans auf den Rängen und den Teams
auf der Platte ausgeht.
Die Digitalen Sport Medien (Facebook, Twitter & Co.) finden auch immer mehr Beachtung und Priorität bei
den Vereinen im Handballsport. Wie
sind Ihre Beobachtungen dazu?
In dem Bereich hat sich unheimlich
viel entwickelt in den letzten Jahren.
Pionierarbeit haben in meinen Augen
die Rhein-Neckar Löwen geleistet.
Ich weiß nicht, ob es der erste Verein war – aber es war zumindest der
erste, der mir positiv aufgefallen ist.
Mittlerweile sind eigentlich alle Vereine auf Facebook oder Twitter, zum
DIGITALE SPORT MEDIEN | 7
EXPERTE
Teil auch auf Instagram präsent. Aber
die Intensität und die Art der Nutzung
ist immer noch unterschiedlich. Die
Löwen machen das sehr professionell
und sind unheimlich kreativ, das gefällt mir. Die setzen schon Maßstäbe
in dem Bereich. Aber das schöne an
den sozialen Netzwerken ist ja, dass
sich auch kleine spontane Aktionen
zu etwas großem entwickeln können.
Die Sieger-Selfies aus der Kabine der
Rimparer Wölfe aus der 2. Bundesliga
haben die Nationalmannschaft inspiriert und sind zum festen Social Media-Bestandteil während der WM in
Qatar geworden.
Auch die meisten Spieler aus der
Handball-Bundesliga sind mittlerweile in den sozialen Netzwerken unterwegs. Da spürt man allerdings relativ
schnell, wer wirklich Lust darauf hat
und wer es nur macht, weil es eben
heutzutage irgendwie dazugehört.
Das macht dann in meinen Augen
wenig Sinn: Der Spieler quält sich
und die Follower bekommen keinen
Mehrwert. Social Media sollte Spaß
machen, nur dann ist der Umgang
damit authentisch. Selbst einige Trainer aus der Liga sind mittlerweile aktiv. Und auch die Fans werden immer
mehr eingebunden in die digitale Medienwelt der Vereine. Viele Clubs haben mittlerweile eigene Fanreporter,
die während der Spiele twittern.
nimmt zwar immer noch den größten
Teil der Vorbereitung ein, aber in den
sozialen Netzwerken findet man immer mal wieder tolle Randgeschichten.
Gerade erst vor kurzem konnten wir
auf Twitter quasi live die Reisestrapazen der SG Flensburg-Handewitt
miterleben, die nach einem Championsleague-Spiel stundenlang auf dem
Frankfurter Flughafen festhingen, weil
ein Flug nach dem anderen gestrichen
wurde. Gerade die digitalen Auftritte
der Spieler geben auch immer wieder
einen guten Einblick in private Interessen. Musikgeschmack, Bücher und
Filme, Vorlieben beim Essen – das sind
„
schnellsten von Spielertransfers, Trainerentlassungen, Verletzungsdiagnosen, etc.
Sie sind selbst persönlich (regelmäßig)
aktiv. Authentisch & situativ oder eher
geplant und mit bedacht?
Völlig spontan und situativ. Ich poste
oder twittere, wenn mir danach ist.
Oft passiert auch mal tagelang nichts
auf meinen Profilen, weil ich einfach
gerade keine Lust habe. Social Media
ist zwar Teil meines Jobs, aber es muss
auch Spaß machen. Eine Zeitlang
habe ich mich mal mit dem Thema
beschäftigt und erfahren, was man
wie wo und wann posten sollte, um
Der größte Vorteil der sozialen Netzwerke ist natürlich
die Schnelligkeit und Aktualität.
„
alles Dinge, die helfen können bei Interviews und Moderationen.
Der größte Vorteil der sozialen Netzwerke ist aber natürlich die Schnelligkeit und Aktualität: Zeitgleich zur
Pressemitteilung, die von den Agenturen und Redaktionen erst einmal
bearbeit und veröffentlicht werden
muss, geben die Vereine ihre Meldungen bei Facebook und Twitter in die
Öffentlichkeit. Hier erfährt man am
seine Reichweiten zu steigern. Aber
ich bin nicht der Typ dafür, geplant
und gezielt mit den sozialen Netzwerken zu arbeiten. Ich muss das wollen
und nicht müssen, nur dann kann ich
es mit Freude machen.
Sie stehen bei Facebook bei mehr als
9.800 Fans. Wie zufrieden sind Sie
damit und welche Ziele verfolgen Sie
mit Ihrem Auftritt bei Facebook?
Auch das ist ein schöner Mehrwert,
weil die Fansicht nochmal eine ganz
neue Perspektive auf das Spiel bietet.
Nutzen Sie die digitalen Auftritte der
Vereine und Spieler auch für Ihre Recherche und Vorbereitungen?
Unbedingt sogar! Ich versuche, allen
Vereinen und Spielern auf Twitter und
Instagram zu folgen und habe ihre
Seiten auch auf Facebook im Blick.
Die klassische Recherche der Berichterstattung in Zeitungen und im Netz
8 | DIGITALE SPORT MEDIEN
Abb. Interessante Einblicke hinter die Kulissen in Katar
EXPERTE
Ich freue mich über jeden, der „Gefällt mir“ klickt, weil es das Interesse
an meiner Arbeit zeigt. Aber ich verfolge keine konkreten Ziele damit.
Auch bei Twitter stehen Sie schon
kurz vor der Marke von 5.000 Follower. Wie wichtig ist für Sie die Kurznachrichtenplattform?
Twitter dient mir vor allem als Informationsplattform. Ich folge den Vereinen und Spielern, aber auch den regionalen Medien, den Verbänden und
den Handball-Portalen. Twitter gibt
mir zu Beginn des Tages einen groben
Überblick über die Themenlage und
ermöglicht mir schnelle Updates über
den Tag verteilt.
Welche Plattform ist Ihnen grundsätzlich am sympathischsten?
Ich finde, sie ergänzen sich einfach
perfekt. Ich nutze beide Plattformen
ganz unterschiedlich - Twitter regelmäßig, aber durch die begrenzte Anzahl von Zeichen oft nur für kurze Informationen, während ich Facebook
gezielt ansteuere, wenn es mal ein
bisschen mehr zu sagen gibt. Da gibt
es dann auch Bilder, Videos und Hintergrundgeschichten oder Interviews.
Die Interaktion mit den Followern und
Fans ist auf beiden Plattformen spannend. Toll finde ich die Idee hinter
Instagram, Bilder sprechen zu lassen.
Hier bin ich aber nur mit einem privaten Profil unterwegs und überlege
noch, ob ich ein öffentliches anlegen
soll.
Nerven Sie Facebook, Twitter & Co.
auch manchmal?
Klares ja! Aber ich glaube, das geht
meinen Kollegen nicht anders. Und
ich muss ehrlich sagen, dass ich
wirklich großes Glück habe mit den
Menschen, die mir in den sozialen
Netzwerken folgen. Da herrscht größ-
Abb. Anett Sattler bei ihrem Job
tenteils ein vernünftiger Umgangston, Kritik wird sachlich geäußert und
respektvoll diskutiert. Darüber bin ich
sehr froh. Aber ich wurde auch schon
öffentlich beleidigt oder mit bösen
Gerüchten konfrontiert.
Letzten Monat konnten Sie beruflich
bedingt die Handball-WM vor Ort in
Doha verfolgen. Wie sind Ihre Eindrücke zu Doha und Katar gewesen?
Die Frage habe ich in den vergangenen Wochen oft gestellt bekommen
und ich kann sie bis heute nicht abschließend beantworten. Die Zeit in
Doha war vor allem arbeitsintensiv.
Dadurch ist vieles an mir vorüber gegangen. Ich habe nicht allzu viele Eindrücke von Land, Leuten und Kultur
bekommen. Ich kann über meine Arbeit vor Ort sprechen, aber weniger
über den Ort selbst.
Die Gastgeber, sowie die IHF als Veranstalter haben sehr aktiv die Digitalen Medien genutzt. Wurden die
Auftritte in den Arenen und bei den
Spielen auch aktiv beworben?
Das OK des Gastgebers hat eine Kooperation mit dem Team der EHF
Marketing und den Kollegen in den
vergangenen zwei Jahren in Köln
beim Championsleague Final4 über
die Schultern geschaut. Das hat man
ganz stark gemerkt. Die digitalen Medien waren omnipräsent auf Plakaten
in der Stadt und in den Hallen.
Zwischen den Spielen und in der
Halbzeit wurden die Fans immer wieder aufgefordert, zu twittern oder
ihre Bilder per Instagram zu schicken
– ähnlich wie es in Köln beim Final4
gemacht wird. Über Instagram gab es
direkt nach Abpfiff sogar kurze Interviews mit den Spielern. Im Bereich der
großen internationalen Turniere hat
diese Veranstaltung in Katar definitiv
auch im Hinblick auf die Nutzung der
digitalen Medien Maßstäbe gesetzt.
Die deutsche Nationalmannschaft hat
sportlich und digital absolut überzeugt. Sie haben die TIMEOUT Sendungen moderiert. Viel Arbeit gemischt mit Spaß oder viel Arbeit und
viel Stress?
Ich hoffe, man hat dem Format angemerkt, dass wir großen Spaß dabei
hatten. Aber natürlich war alles auch
mit viel Arbeit und Stress verbunden.
DIGITALE SPORT MEDIEN | 9
EXPERTE
Ich hatte ja neben den Moderationen
für TIMEOUT auch noch ein paar andere Aufgaben vor Ort und bin diese
Doppelfunktion ganz bewusst eingegangen. Mir war vorher klar, dass
der Stressfaktor hoch sein würde.
Und trotzdem war es das Paradies für
mich. Ich liebe Handball und ich liebe meinen Job als Reporterin – beides zusammen so intensiv und über
so einen langen Zeitraum zu erleben,
ist perfekt.
Wie haben Sie die Unterstützung aus
der deutschen Heimat wahrgenommen? Auch mit Hilfe der digitalen
Medien, oder wie?
Größtenteils ja. Natürlich gab es auch
die klassische Zeitungsrecherche im
Netz, aber das meiste habe ich über
die digitalen Medien mitbekommen. Ich war ja in dieser Zeit selbst
sehr aktiv auf Facebook und Twitter
und habe mehrfach am Tag Bilder,
Interviews, die TIMEOUT-Sendungen
oder sonstige Informationen von vor
Ort veröffentlicht. In dieser Zeit war
auf beiden Portalen wahnsinnig viel
los und die Reaktionen der Follower
und Fans haben mir gezeigt, dass die
Mannschaft auch in der Heimat eine
enorme Begeisterung entfacht hat.
Wie sehen Sie die
Spieler eine eigene
gitalen Medien zu
Markenbotschafter
nutzt zu werden?
dann einfach akzeptieren. Und es gibt
andere, die ganz bewusst die Öffentlichkeit suchen und damit in den digitalen Medien sehr erfolgreich sind. Ich
bin selbst gespannt, was sich daraus
noch entwickeln kann.
Wenn Sie sich drei Dinge innerhalb
der digitalen Medien wünschen könnten. Was wären diese?
Schön wäre ein dauerhaft respektvolles Miteinander in den sozialen Netzwerken, auch und gerade im Umgang
mit Kritik. Als zweites würde ich mir
mehr Mut für neue Projekte wünschen. Wir brauchen nicht den 100.
10 | DIGITALE SPORT MEDIEN
Die digitalen Medien werden auch für
uns Journalisten immer wichtiger, da
geht vieles ineinander über. Aber ich
muss ehrlich zugeben, dass ich bei
der Entwicklung nicht immer auf dem
neuesten Stand bin. Insofern bin ich
froh und dankbar, dass es ein Magazin wie Digitale Sport Medien gibt,
das mir erklärt, was sich auf diesem
Markt entwickelt – und zwar ganz
gezielt in dem Bereich, der für mich
relevant ist: der Sport.
„
Im Bereich der großen internationalen Turniere hat die
Veranstaltung in Katar definitiv auch im Hinblick auf die
Nutzung der digitalen Medien Maßstäbe gesetzt..
„
Live-Ticker auf Twitter. Seid kreativ
und traut euch was. Und schließlich:
mehr Sorgfaltspflicht im Umgang mit
Informationen, genau wie in der realen Medienwelt. Die Fans können
in den sozialen Netzwerken gerne
Gerüchte oder Spekulationen diskutieren. Aber das, was über offizielle
Kanäle von Vereinen, Spielern oder
Journalisten kommuniziert wird, sollte
sorgfältig recherchiert sein.
Chancen für die
Marke in den diwerden bzw. als
ihrer Vereine ge-
Wichtigste Voraussetzung: Der Spieler muss es wollen und Lust darauf haben. Ich denke, man kann in
diesem Bereich niemanden in ein
Korsett zwingen, da bleibt die Authenzität auf der Strecke. Und das
merken die Fans ganz schnell. Es gibt
durchaus Typen in der Liga, die das
Potenzial hätten, eine Marke zu werden, aber schlichtweg keine Lust auf
Social Media haben. Das muss man
Wir feiern Jubiläum. 50 Ausgaben Digitale Sport Medien. Wie haben Sie
die Entwicklung des Magazins verfolgt?
Abb. Anett Sattler beim Interview
Liebe Frau Sattler, im Namen der Digitalen Sport Medien möchten wir uns
für das sehr angenehme und ausführliche Gespräch mit Ihnen recht herzlich bedanken!
DIGITALE MEDIEN & RECHT
WHATSAPP – WHAT’S LEGAL?
Instant
Messengerdienste
wie
WhatsApp sind in der privaten
digitalen
Kommunikation
fest
etabliert. Sie sind als mobile
Apps einfach und auf fast allen
Smartphones anzuwenden und
im Gegensatz zu herkömmlichen
Diensten wie SMS weitgehend
kostenlos.
Darüber
hinaus
ermöglichen sie eine direkte oneto-one-Kommunikation, weshalb
Fachleute überzeugt sind, dass
sie schon jetzt eine ernsthafte
Alternative
zu
den
sozialen
Netzwerken darstellen - auch bei
der Anwendung im kommerziellen
Bereich. In Deutschland nutzen
über 30 Millionen Anwender den
Marktführer WhatsApp.
Im
Sport
bieten
sich
die
Messengerdienste für die FanKommunikation an. Als Anwender
kommen
Clubs,
Sportler
und Sponsoren in Frage. Das
passiert bislang schleppend. In
Deutschland setzt derzeit nur der
Eishockeybundesligist
Augsburg
Panther auf WhatsApp (siehe
DIGITALE SPORT MEDIEN, Ausgabe
02/2015, Seite 4).
Eine Hürde für den Einsatz von
Messagingdiensten ist - wie so oft –
das Recht. Insbesondere gegenüber
WhatsApp bestehen Zweifel, dass der
Dienst nach deutschen Maßstäben
rechtskonform ist. Das gilt in erster
Linie für den Datenschutz, bei dem
zudem die gesetzlichen Grundlagen
der Technik hinterherhinken. Wer
einen Dienst zur kommerziellen
Kommunikation
einsetzt,
der
den gesetzlichen Standards nicht
entspricht, stellt sich die Frage,
ob er deshalb selbst rechtswidrig
handelt. Daneben stellen sich Fragen
der rechtlichen Zulässigkeit des
Einsatzes von WhatsApp mit Blick
auf das Verbot der unaufgeforderten
Werbung mit elektronischer Post
(Spamming).
Datenschutz
Der Datenschutz ist in Deutschland
durch das Bundesdatenschutzgesetz
(BDSG) geregelt. Vom Datenschutz
erfasst sind nur Daten mit
Personenbezug, also solche Daten,
die einer bestimmten natürlichen
Person zugeordnet werden können.
Dienste wie WhatsApp greifen auf die
Anmeldedaten des Nutzers zurück
(Telefonnummer,
Nutzername,
Profilbild), darüber hinaus erfassen
sie seinen Onlinestatus und greifen
auf sein Adressbuch zu. All diese
Daten haben Personenbezug und
unterfallen in Deutschland dem
Datenschutz.
Es ist aber schon umstritten, inwieweit
das deutsche Datenschutzrecht für
einen aus dem Ausland betriebenen
Messengerdienst anwendbar ist. Das
BDSG gilt grundsätzlich nicht für
Anbieter von Diensten, die außerhalb
von Deutschland ansässig sind (sog.
Sitzlandprinzip). Anbieter mit Sitz
außerhalb der EU – wie WhatsApp
- unterfallen aber dem deutschen
Datenschutzrecht, wenn sie Daten
in Deutschland erheben. Dies lässt
sich überzeugend damit begründen,
dass diese im Ausland ansässigen
Messengerdienste
die
Daten
zielgerichtet mittels der Smartphones
deutscher Nutzer, also im Inland,
beschaffen. Demnach muss man
davon ausgehen, dass deutsches
Datenschutzrecht auf einen Dienst
wie WhatsApp anwendbar ist,
soweit er von Smartphone-Inhabern
in
Deutschland
genutzt
wird
(siehe: Stellungnahme 55/2013 des
Informationsrechtsausschusses des
Deutschen Anwaltvereins).
Hinzu kommt aber: im Bereich
der Telekommunikation und des
Internets wird der Datenschutz
anstelle des BDSG durch sog.
bereichsspezifische Gesetze, nämlich
das Telekommunikationsgesetz (TKG)
und das Telemediengesetz (TMG),
DIGITALE SPORT MEDIEN | 11
DIGITALE MEDIEN & RECHT
geregelt. Für Rechtsunsicherheit
sorgt, dass nicht geklärt ist,
ob bei Messengerdiensten die
Telekommunikation
oder
der
Onlinedienst im Vordergrund steht,
also das eine oder das andere Gesetz
Anwendung findet. Das ist aber
von Bedeutung, weil die Dienste
je nach Gesetz unterschiedlich
strengen Anforderungen an den
Datenschutz unterliegen (z.B. was
das Anlegen von Nutzerprofilen, die
technischen Schutzmaßnahmen und
die Datensicherheit angeht).
Ein WhatsApp-spezifisches Problem
ist die Intransparenz des Dienstes.
Unklar ist nach wie vor, in welchem
Umfang Adressbuchdaten der Nutzer
abgefragt und in die USA übermittelt
werden. Zudem erfüllt WhatsApp
diverse
datenschutzrechtliche
Anforderungen nicht. Weder wird eine
Datenschutzerklärung in deutscher
Sprache vorgehalten noch enthält die
existierende
Datenschutzerklärung
aufschlussreiche
Informationen
über Erhebung und Verwendung
der Daten. Die Abfrage und
Übermittlung von Adressbuchdaten
bedürfte zudem der Einwilligung der
betroffenen Kontakte des Nutzers,
diese wird aber nicht eingeholt.
Schließlich ist nicht gewährleistet,
dass der Chatverlauf eines Nutzers im
Falle der Aufgabe und Neuzuteilung
seiner Rufnummer nicht auch für den
neuen Rufnummerninhaber sichtbar
ist.
Die gesetzliche Folge von Verstößen
gegen
das
Datenschutzrecht
sind Ordnungsgelder. Es drohen
sogar
Unterlassungsansprüche
von
Wettbewerbern,
weil
die
Außerachtlassung
von
Datenschutzrecht zugleich einen
Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht
darstellen kann.
Die Rechtsfolgen treffen zunächst
12 | DIGITALE SPORT MEDIEN
Abb. In Deutschland nutzt ein Eishockeybundesligist offiziell Whatsapp - Augsburger
Panther
nur den Anbieter eines Dienstes wie
„WhatsApp“. Aber Clubs, Sportler
oder Sponsoren, die ihre Fans über
WhatsApp mit Nachrichten versorgen,
befürchten, sich in gleicher Weise
rechtswidrig zu verhalten. Ständige
Rechtsprechung gibt es hierzu nicht.
Allerdings hat das OVG Schleswig im
vergangenen Jahr entschieden, dass
Betreiber von Facebook-Seiten nicht
für die Einhaltung des Datenschutzes
durch Facebook verantwortlich sind.
Begründung: Die Seitenbetreiber
hätten keinen Einfluss auf den
Umgang der Daten durch Facebook
auch wenn sie dazu beitrügen, dass
Facebook an die Daten gelangt (OVG
Schleswig, 4.9.2014 – 4 LB 20/13).
Mit dieser Begründung ließe sich
auch eine Verantwortlichkeit für
die Datennutzung bei WhatsApp
ablehnen, denn auch in diesem Fall
bestimmt nicht derjenige, der die App
zur Kommunikation einsetzt, über
die Verwendung der Nutzerdaten,
sondern allein WhatsApp.
Verbot). Das ergibt sich aus § 7 Abs. 3
UWG. Das Gesetz spricht dabei aber
genau genommen nicht von „E-Mails“,
sondern
von
„elektronischer
Post“. Das wirft die Frage auf,
ob per WhatsApp übermittelte
Nachrichten „elektronische Post“
und damit E-Mails gleichzusetzen
sind. Elektronische Post ist jede
elektronische Kommunikation, bei
der die Nachricht in ein Postfach
des Empfängers gelangt und
dort abgerufen werden kann.
Dies schließt insbesondere die
Echtzeitkommunikation aus, die
z.B. in Chats stattfindet. Soweit
Messaging-Dienste leidglich diese
Chat-Funktion erfüllen, kann man
noch nicht von „elektronischer Post“
sprechen. Bei WhatsApp hingegen
werden die Nachrichten für den
Empfänger dauerhaft gespeichert,
so dass sie jederzeit – auch später
– abrufbar sind. Damit sind über
WhatsApp versandte Nachrichten
genauso zu behandeln wie E-Mails.
Elektronische Post
Was Werbung ist, steht zwar nicht
ausdrücklich im Gesetz. Der Begriff
wird aber weit verstanden als jede
Äußerung, die dem Ziel dient, den
Produktabsatz zu fördern. Setzen
Sportclubs oder Sponsoren daher
Bekanntermaßen ist der Versand von
Werbung per E-Mail rechtswidrig,
wenn der Adressat nicht zuvor
eingewilligt hat (sog. Spamming-
DIGITALE MEDIEN & RECHT
auf die Fankommunikation mittels
WhatsApp, geschieht dies als Teil des
Marketings. Daher ist die WhatsAppNachricht im Normalfall Werbung
und ihr Versand bedarf der vorherigen
ausdrücklichen Einwilligung des
Empfängers. Es empfiehlt sich
daher, die Fankommunikation per
WhatsApp oder einem anderen
Messaging-Dienst
erst
dann
aufzunehmen, wenn der Fan zuvor
ausdrücklich
zugestimmt
hat.
Hierzu bietet sich ein double-opt-inVerfahren an, wonach der Fan dem
Anbieter seine Mobilnummer mitteilt
in Verbindung mit der Aufforderung,
künftig Infos per WhatsApp erhalten
zu wollen. Sodann sollte dem Fan
eine Bestätigungsnachricht geschickt
werden, die als solcher erkennbar ist
und dem Empfänger die Möglichkeit
belässt, den weiteren Erhalt von
Nachrichten aktiv zu veranlassen, z.B.
indem der Empfänger die Rufnummer
des Anbieters zu seinen Kontakten
hinzufügt und eine Antwort auf die
Nachricht versenden muss.
Zwar sorgte die Rechtsprechung in
Deutschland zuletzt für Unsicherheit,
weil Gerichte die Auffassung
vertraten, dass beim E-Mail-Marketing
Abb. Immer mehr Unternehmen greifen zu den Messenger-Diensten
bereits die Bestätigungsmail als
unzulässige – weil unaufgeforderte
– Werbung anzusehen sei. Diese
Rechtsprechung wäre auf den Einsatz
von WhatsApp übertragbar und
würde zu Spamming führen, wenn
z.B. Dritte bei einem Anbieter FanInfos per WhatsApp unter Angabe
einer fremden Rufnummer anfordern.
Da der Anbieter aber im Grunde
keine Möglichkeit hat, auf anderem
effektiven Weg eine Einwilligung
einzuholen und der Empfänger keine
weiteren Nachrichten erhält, wenn
er die Bestätigungsnachricht nicht
ausgelöst hat, ist diese Rechtsprechung
zu recht außerordentlich umstritten.
Fazit
Nach alledem können sich Anbieter
ermutigt
fühlen,
WhatsApp
als
Fan-Kommunikationsmittel
einzusetzen. Letztlich entscheiden
die Empfänger, ob sie sich – allen
kolportierten
Datenschutzund
Datensicherheitslücken
von
WhatsApp zum Trotz - auf einen
solchen Service einlassen.
Fabian Reinholz ist Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz
und seit 2001 Partner von HÄRTING Rechtsanwälte.
Zu seinen Mandanten gehören Unternehmen aus den Bereichen
Medien, Technologie, Werbung und Sport.
Er
berät
und
veröffentlicht
regelmäßig
in
Fach-
und
Branchenzeitschriften zu Fragen des Marken-, Urheber und
Wettbewerbsrechts und des E-Commerce-Rechts mit dem
Schwerpunkt Sportvermarktung
DIGITALE SPORT MEDIEN | 13
STRAVA
STRAVA
Wir
sprachen
mit
Gareth
Nettleton,
Director
of
International
Marketing
bei
Strava - dem sozialen Netzwerk
für Radsportler und Läufer.
Strava
ist
bei
FahrradEnthusiasten sehr gut bekannt,
aber wahrscheinlich nicht bei der
Allgemeinheit. Können Sie bitte
kurz die Plattform und das Ziel
der Mobile App beschreiben?
Strava ist ein Online-Netzwerk
für
eine
globale
Athleten
Community. Unsere Hauptaufgabe
ist es, unsere Mitglieder vor,
während und nach der Aktivität
zusammen zu führen, zu motivieren
und zu unterhalten. Zum Beispiel,
helfen wir Radfahrern ihr Training
mit Features, wie Zielsetzung und
Trainingsplänen, zu planen. Das
bedeutet, wir wollen die inaktive
Zeit durch real-time Segmente und
aktive Freunde verbessern. Natürlich
geht es im Endeffekt auch darum
Sportler miteinander und der online
Community zu verbinden und ihre
Geschichten von Fahrten oder
Läufen zu teilen.
Ihre App ist nicht nur für Radfahrer,
sondern auch für Läufer, aber sie
scheint bei Radfahrern beliebter zu
sein. Woran könnte das liegen und
wie sehen Ihre Pläne aus, um das zu
ändern?
Strava bekam seinen Namen und
Ruf vom Radfahren. Vorrangig
wurde es für Radfahrer entwickelt
und unser Leader Board ist sehr
speziell auf die Bedürfnisse von
Bikern zugeschnitten. So können
14 | DIGITALE SPORT MEDIEN
STRAVA IST EIN ONLINE-NETZWERK FÜR
EINE GLOBALE ATHLETEN COMMUNITY.
die Athleten sich selbst an Anstiegen
oder Sektionen testen. Der Fokus
auf Laufen kam erst ein paar Jahre
später, daher sind wir im RadfahrMetier etwas affiner. Mittlerweile
haben wir 60% Radfahrer, 30%
Läufer und 10% andere Sportarten,
die wirklich schnell aufholen. Im
Moment sind wir wirklich Stolz auf
die Entwicklung beim Trail-Running.
Ist
diese
App
speziell
für
professionelle Athleten oder auch
für den Alltagssportler interessant?
Strava begeistert ein breites
Spektrum von Athleten. Vom
gelegentlichen Freizeitsportler, über
den ambitionierten WochenendAthleten, bis hin zu den weltbesten
Sportlern. Es geht bei uns um die
Motivation zum Sport, also spielt
es keine Rolle, ob du sieben Tage
in der Woche oder nur ab und zu
trainierst, auf Strava findest du das
richtige für dich. Unser Produkt
Abb. Die Achievments wirken auf alle motivierend
STRAVA
wurde für Menschen gemacht, die
ihren Sport lieben, egal welches
Leistungslevel.
Sie
bieten
virtuelle
Herausforderungen,
wie
z.B.
„September Gran Fondo“ an.
Was ist die Idee hinter diesen
Wettkämpfen?
Wir haben eine sehr große globale
Community,
und
Wettkämpfe
bzw.
Herausforderungen
sind
ein unglaublich gutes Mittel, um
sie
alle
zusammenzubringen.
Unsere
Herausforderungen
bringen der Strava-Community
zusätzliche Motivation. Egal welche
Herausforderung es ist, ob man so viel
Höhenmeter wie möglich, möglichst
viele Stunden im Sattel oder so viele
Kilometer wie möglich schafft - eine
Strava-Herausforderung ist immer
sehr fordernd. Die Athleten, die
eine Herausforderung meistern,
bekommen ein virtuelles Abzeichen
auf ihrem Profil und schalten somit
die Möglichkeit frei, ein exklusives
Gran Fondo Trikot zu erwerben. Eine
Art Abzeichen für die reale Welt.
Sie integrierten die Idee der
„Kudos“, eine Art pendent zum
Facebook Like. Was ist die Idee
dahinter?
Wie in einer Online Community
üblich, möchten auch die User
auf Strava mit ihren Freunden,
Familien, Kollegen oder auch Stars
interagieren. Strava bringt alle
zusammen und unser „Kudos“
Knopf erlaubt es den Mitgliedern
eine Laufeinheit oder Radfahrt zu
würdigen, die Freude über das
erreichen persönlicher Ziele ist ein
elementarer Punkt von Strava.
Würden Sie soweit gehen und
Strava als Social Media Plattform
Abb. Sportler können unterschiedliche Auszeichnungen innerhalb des Netzwerkes sammeln
bezeichnen?
Strava verbindet Athleten auf
der ganzen Welt, also in diesem
Zusammenhang kann man sagen,
dass das soziale Miteinander der
Kern des Strava Erlebnisses ist.
Mitglieder ihre Bilder von der
Aktivität zusammen mit ihren Strava
Daten veröffentlichen.
Was ist ihre Strategie, um ihre App
in der Bike Szene bekannter zu
machen? Spielt Social Media eine
wichtige Rolle in ihrem Konzept?
Wie viele Benutzer hat die Plattform?
Wir
veröffentlichen
keine
Gesamtzahlen, aber ich kann
so viel sagen, dass wir weltweit
Millionen Nutzer haben und
ein wöchentlicher Zuwachs von
100.000 Mitgliedern. 70% unserer
Nutzer sind mittlerweile außerhalb
Nord Amerikas und Europa wächst
unglaublich schnell. Im Jahr 2014
wurden insgesamt 2.7 Milliarden
Fahrradkilometer
auf
Strava
hochgeladen.
Wie integrieren Sie ihren Service
auf andere soziale Netzwerke, wie
Facebook oder Twitter?
Mitglieder können ihre Aktivitäten
auf Facebook oder Twitter teilen
und dort auch Fahrten oder
Läufe diskutieren. Wir haben
auch Instagram integriert, damit
Strava wuchs bisher durch Mundzu-Mund Propaganda, real und auch
digital. Athleten lieben das, was
Strava ihnen anbietet, und deshalb
erzählen sie es anderen Athleten.
Social Media ist definitiv ein Teil dieser
Mundpropaganda. Unser Ziel ist es
global zu wachsen, und wir wissen
auch, dass es dafür ein Erfolgsrezept
gibt. Aber, zum Beispiel, haben
wir im Januar 2015 in Europa die
„Strava Story“ gelaunched - ein
Video, das die Erfolge unserer
Mitglieder zusammenfasst. Dieses
Video wurde 100.000te Male in
den sozialen Medien geteilt, und
das hilft natürlich enorm, unsere
Plattform zu verbreiten.
Sehen sie Facebook und Twitter als
ein Vertriebs-Tool?
Facebook
und
Twitter
DIGITALE SPORT MEDIEN | 15
helfen
STRAVA
unseren Mitgliedern ihre Aktivitäten
mit ihren Freunden zu teilen. Sie
helfen uns ein breiteres Publikum
zu erreichen, das vielleicht nicht mit
Strava vertraut ist, aber trotzdem
sich für die Vorzüge von GPS und
Aktivitäten-Tracking
interessiert.
Strava ist weit mehr als nur das,
und wenn sie erstmal auf unserer
Plattform sind, ist es einfach ihnen
das zu zeigen. Wir haben außerdem
einen eigenen Newsfeed, der
essentiell für die Kommunikation
mit unseren Mitgliedern ist, damit
sie ihre Uploads und die Menschen,
die ihnen folgen, sehen.
Da wir gerade über Vertrieb
sprechen: Wie wird mit dieser App
Geld verdient?
Man kann auf Strava eine Premium
Mitgliedschaft abschließen, diese
kostet 5.99 US Dollar im Monat
und schaltet somit eine Menge
Features frei, die beim Training und
Motivation für Radfahrer und Läufer
gleichermaßen helfen. Zusätzlich
bieten wir Sportlern limitierte Trikots,
passend zu den Herausforderungen,
an.
E-Commerce
ist
eine
andere
Einkommensquelle
für
uns. Zusätzlich verkauft Strava
anonymisierte Lauf und Rad Daten
an Stadtplaner, um diesen dabei
zu helfen eine bessere Zukunft für
unsere Mitglieder zu erschaffen.
Wir nennen das „Strava Metro“
und sind sehr stolz darauf einen
direkten Einfluss auf das Lauf- und
Fahrerlebnis in Urbaner Umgebung
zu haben.
Jeder kann einsehen, wie lange und
wo man trainiert hat. Eine Menge
professioneller Athleten nutzen
Strava. Ist das nicht ein großer
Nachteil für sie – speziell auch im
Sinne von Datenschutz?
16 | DIGITALE SPORT MEDIEN
genau sie mit ihrer Community
teilen möchten und was nicht.
Was wird der nächste
Meilenstein für Strava?
Abb. Statistik der gefahrenen Aktivitäten
eines Sportlers
Wir leben mittlerweile in einem
digitalen
Zeitalter
und
das
Radfahren ist immer wieder auf der
Suche nach neuen Wegen Fans zu
begeistern. Professionelle Radfahrer
sehen Strava als ein Weg noch mehr
mit ihren Fans zu interagieren und
dabei werden Trainingsgeheimnisse
immer unwichtiger. Außerdem steht
es unseren Pros auf Strava durch
die Privacy Einstellungen frei, was
Abb. So sieht die Aktivitäten-Timeline aus
große
Wir haben eine Menge tolle neue
Features für 2015 und danach, aber
ich darf noch nicht zu viel verraten.
Aber ich kann schon so viel sagen,
dass wir weiter über die Grenzen
der USA hinausschauen und weiter
in Europa und natürlich den Rest
der Welt wachsen wollen. Unser
Ziel ist es in der Welt bekannt zu
werden und weiterhin die globale
Community zu motivieren und zu
unterhalten.
Vielen Dank, Herr Nettleton, für die
Beantwortung unserer Fragen!
VFL WOLFBURG
VFL TO GO
Die
neue
App
des
Bundesligazweitplatzierten
VfL
Wolfsburg ist da! Rund um die Uhr
können die VfL-Fans mit ihrem Verein
verbunden bleiben und bekommen
alle wichtigen Informationen direkt
auf ihr Smartphone gesendet.
Nach dem Start der App fällt schnell
auf, dass die Benutzeroberfläche
anwenderfreundlich
daherkommt.
Mit nur einem Finger ist die
komplette Navigation zu bedienen.
So ist beispielsweise das einfache
Navigieren
durch
verschiedene
Themen-Bereiche mittels Sub-SliderMenü gewährleistet, welches im
unteren Bereich der App angesiedelt
wurde. Alternativ kann aber auch
ein Ziehharmonika-Menü genutzt
werden.
Besonders viel Wert wurde darauf
gelegt, dass jeder Fan die App nach
seinen persönlichen Vorlieben nutzen
kann. Dafür sorgt unter anderem eine
individuell einstellbare Startseite der
App. Diese setzt sich aus verschiedenen
Kacheln, wie zum Beispiel der
aktuellen Tabelle zusammen, mit
denen einzelne Themenbereiche wie
Profimannschaft, Frauenteam oder
der Liveticker direkt angesteuert
werden können. Welche Kacheln
letztendlich zu sehen sind, kann von
jedem Nutzer selbst bestimmt und in
der Reihenfolge festgelegt werden.
So sind die wichtigsten Infos und
Daten direkt auf einer Seite abrufbar.
Gleiches gilt für Newsthemen und
Push-Nachrichten. Auch hier wird
dem Nutzer die Möglichkeit geboten,
die Themen frei zu wählen und
darüber hinaus für jede Kategorie
die Push-Nachricht zu aktivieren bzw.
zu
deaktivieren.
Außerdem bietet die
App den Menüpunkt
„Favorit“
an.
Hier können Fans
bestimmen, welche
Seite
als
Favorit
gekennzeichnet wird,
um diese jederzeit
mit nur einem Klick
zu öffnen.
DIE NEUE APP DES BUNDESLIGAZWEITPLATZIERTEN VFL
WOLFSBURG IST DA!
Neben zahlreichen
Informationen zum
Kader, der Arena oder
zur Geschichte des
Vereins, gibt es den
integrierten
Social
Media Hub. Hier
laufen alle Posts der
Social Media Kanäle
des VfL Wolfsburg
direkt in die App
und sind so auch für
Nutzer sichtbar, die
nicht auf jedem der
verschiedenen Social
Media-Seiten einen
Account
besitzen,
auf denen der VfL
aktiv ist. Auch hier
wurde darauf geachtet, dass die Fans
selbst bestimmen können, welche
Kanäle angezeigt werden sollen.
Außerdem wird den Fans ein
integrierter
QR-Code
Reader
geboten. Somit können diese, ohne
eine fremde App herunterladen zu
müssen, die im Stadionmagazin
„Unter Wölfen“ befindlichen QRCodes scannen, um weiterführende
Informationen zu erhalten oder
Interviews zu sehen. Auch QR-Codes
von externen Anbietern können
gescannt werden.
Auch
die
Barrierefreiheit
ist
gewährleistet. So werden Fans mit
technischem
und
körperlichem
Handicap nicht ausgeschlossen und
können die App nutzen. News oder
Liveticker-Posts werden beispielsweise
auf Wunsch per Vorlesefunktion
akustisch wiedergegeben. Darüber
hinaus können Fans, die lieber lesen
aber eine größere Schrift bevorzugen,
die Schriftgröße der App anpassen.
DIGITALE SPORT MEDIEN | 17
ADVERTORIAL
GlobalSportsJobs
Eine Kooperation zwischen Result Sports & GlobalSportsJobs
The specialist digital media & talent platform for the International Sports Industry
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen auch in dieser Ausgabe wieder eine Auswahl an sehr interessanten
nationalen und internationalen Jobs in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner
GlobalSportsJobs bieten können.
Bei Fragen, wenden Sie sich bitte direkt an GlobalSportsJobs.
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+49 (0) 89 2109 3320 oder [email protected]
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PR & Communications
Director
Digital Communication
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Hamburg, Deutschland
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Geschäftsführer
Friedrichshafen,
Deutschland
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INSPIRING | EDUCATING | INNOVATING
18 | DIGITALE SPORT MEDIEN
c
Brand Production
Coordinator
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RÜCKBLICK
50 AUSGABEN - EIN RÜCKBLICK
Zur Mitte des Jahres 2010
begannen wir die Entwicklungen
der Fanzahlen bei den damals
relevanten sozialen Netzwerken,
wie Facebook, VZ Netzwerke,
Twitter und YouTube monatlich
zu erheben. Schnell wurde klar,
dass die rasanten Entwicklungen
der
Wachstumszahlen
bei
allen Sportorganisationen eine
gesonderte
bzw.
dedizierte
Publikation möglich machen sollten.
Gemeinsam mit Dr. Dirk Jungels
vom Lehrstuhl für Sport, Medien
und Kommunikation, damals bei
der TU München, entstand die Idee,
Praxis und Wissenschaft zu vereinen,
und im monatlich erscheinenden
Social Media und Sport Newsletter,
sowohl die Entwicklungen, als auch
immer wieder neue Impulse und
Fallstudien aufzuführen.
Sport Newsletters. Gleich zu Beginn
war die Spannung groß, denn an
einigen Ständen, u.a. bei der ESB,
gab es den Newsletter zur Auslage.
Die Rückmeldungen reichten von „Toll,
dass ihr Euch dem Thema widmet“
über „nur wenn es kostenfrei bleibt,
werde ich es weiterlesen wollen“ bis
hin zu „naja, Social Media braucht die
Welt doch wirklich nicht. Mal sehen,
ob sich das überhaupt durchsetzen
wird!?“
Abb. Titelbild der 1. Ausgabe
Die 1. Ausgabe.
Zum SpoBiS 2011 war es dann
soweit, am 7. Februar 2011 erschien
die 1.Ausgabe des Social Media und
Wir
waren
allerdings
absolut
überzeugt und ließen uns von unserem
Ansatz nicht mehr abbringen! Die
Darstellung der ersten Ausgabe (links)
und die der Tabellen (unten) ist heute
doch etwas gewöhnungsbedürftig,
allerdings verbinden wir diese sofort
mit emotionalen und situativen
Erinnerungen zum Start unserer
Publikation.
Abb. Balkendiagramm der 1. Fussball Bundesliga am 1. Februar 2011
DIGITALE SPORT MEDIEN | 19
RÜCKBLICK
Abb. Start der Serie „Expertengespräche mit René Rudorisch
Bereits mit der 2. Ausgabe haben
wir den Newsletter erweitert und integrierten die Rubrik „Expertengespräch“, die wir bis heute Monat für
Monat aufführen konnten. Zum Beginn der Kategorie mussten wir noch
einige Anstrengungen und Überzeugungsarbeit leisten.
Als erster Verantwortlicher der Digitalen Club Medien stand uns René
Rudorisch, Geschäftsführer der Eispiraten Crimmitschau (heute Geschäftsführer der DEL2) zur Verfügung. Die
Eispiraten waren bzw. immer offen
für Innovationen und haben es als
Traditionsstandort geschafft, die Digitalen Medien frühzeitig und sehr erfolgreich in den Kommunikationsmix
zu integrieren.
Bis zur Umstellung zum Digitalen
Sport Medien Magazin im Mai 2013
gab es eine strikte Trennung. In geraden Monaten lag der Schwerpunkt
beim Fußball, in ungeraden Monaten
legten wir den Fokus auf Basketball,
Eishockey, Handball und den weiteren
Sportarten.
Die ersten Highlights im ersten Jahr
In den vier Jahren unserer Publikation,
gab es schon sehr viele Höhepunkte
oder Momente, an die man sich sehr
gerne erinnert. Besonders eingeprägt
haben sich zwei Monate im ersten
Jahr des Newsletters, und zwar die
7. & die 9. Ausgabe. Im August 2011
zur Ausgabe 7 konnten wir mit David
Görges (Borussia Dortmund), Meinolf
Sprink (Bayer 04 Leverkusen), Stefan
Mennerich (FC Bayern München), sowie Pedro Duarte (Real Madrid) und
Matthew Owen (Liverpool FC) eine
große „Expertenrunde“ im Newsletter aufführen, was zwei Monate später, im Oktober 2011, mit Didac Lee
(FC Barcelona) und Ertug Silay (Galatasaray Istanbul) auch erstmals international eine recht große Beachtung
fand. So hat uns damals CNN Türkei
mit einem Bericht große Aufmerksamkeit geschenkt.
Social Media und Sport Newsletter
wurde das Social Media und Sport
Magazin. Unsere Inhalte befüllten
nicht mehr nur ein Newsletter-Format
von wenigen Seiten. Häufig erreichten wir über 20 Seiten pro Monat.
Daher war dieser Schritt eine natürliche Evolution.
Dazu kam, dass organisatorisch Dr.
Jungels sich auf neue Aufgaben kon-
Der nächste Schritt
Im Dezember 2011 wurde dann der
natürliche Schritt vollzogen. Aus dem
Abb. Ausgabe 14
20 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RÜCKBLICK
Abb. Ausgabe 13 des Magazins im Jahr 2012
zentrierte und somit nicht mehr zur
Verfügung stand. Dies konnten wir
aber durch das personelle Wachstum
der RESULT kompensieren. Zum anderen aber, und dieser Grund ist viel
wichtiger, erlebten die Digitalen Medien immer mehr Aufmerksamkeit
und Relevanz in den Sportorganisationen. Social Media wurde zum festen
Bestandteil des Kommunikations-Mix.
tainment Kongresses in Nichts nach.
Wir versuchen permanent, Ihnen eine
werthaltige Plattform für den Austausch, für neue Ideen, für weitere Innovationen und auch für das ein oder
andere Problem hilfreich zur Seite zu
stehen. Das Digitale Sport Business ist
dauerhaft in Bewegung, wir wollen
die feste Konstante für Sie sein.
Daher ist es nun am Ende dieses
Rückblickes auch an der Zeit, Ihnen
und ihrer Unterstützung einen großen
DANK auszusprechen.
Begleiten Sie uns auch weiterhin so
engagiert und so interaktiv wie bisher!!!
Aufmerksamkeit – eher nein
Raus aus den Kinderschuhen
Für uns wurde mit diesem Entwicklungsschritt zum Magazin, die Optik,
Haptik und alle weiteren relevanten
Themen sehr wichtig. Wir wollten
qualitativ einen großen Schritt machen. Aus der Adoptionsphase einer
Publikation sollte die Optimierungsphase beginnen. Ein Titelblatt, strukturierte Inhalte, die Vergrößerung der
Analysen – über den Tellerrand hinausblicken – all dies bekam für uns
eine wichtige Relevanz.
Werthaltige Plattform
Der Entwicklung des Magazins steht
parallel die Entwicklung der Fachtagung und des Digital Sports & Enter-
Aber um große Aufmerksamkeit geht
es in unserem Handeln ganz und
gar nicht. Wir sehen unsere Rolle als
Begleiter, der von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, häufig mit einem
Vertrauensvorschuss bei handelnden
Personen in den jeweiligen Organisationen entgegengebracht wird. Dies
gilt sowohl für das Magazin, aber
auch und ganz besonders für die
Dienstleistungs-Projekte, die wir für
viele Athleten, Marken, Vereine, Ligen
und Verbände umsetzen.
Die Qualität unserer Arbeit steht im
Vordergrund. Die zigtausenden Datensätze der verschiedenen Plattformen, die Interaktion mit der Zielgruppe, die Inhalte ihrer Arbeit.
Abb. Ein Ligenvergleich in März 2012
DIGITALE SPORT MEDIEN | 21
RANKING
1.BUNDESLIGA
22 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RANKING
2.BUNDESLIGA
DIGITALE SPORT MEDIEN | 23
RANKING
DKB HBL
24 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RANKING
DEL
DIGITALE SPORT MEDIEN | 25
RANKING
BEKO BBL
26 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RANKING
GLOBALER FUSSBALL –
ONLINE MILLIONÄRE
DIGITALE SPORT MEDIEN | 27
RANKING
GLOBALER FUSSBALL –
ONLINE MILLIONÄRE
28 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RANKING
GLOBALER FUSSBALL –
ONLINE MILLIONÄRE
DIGITALE SPORT MEDIEN | 29
RANKING
TOP-25 EUROPA
EISHOCKEY
30 | DIGITALE SPORT MEDIEN
RANKING
TOP-25 EUROPA
HANDBALL
DIGITALE SPORT MEDIEN | 31
RANKING
TOP-25 EUROPA
BASKETBALL
32 | DIGITALE SPORT MEDIEN
ZU GUTER LETZT
„FRÜHJAHRSPUTZ“ AUF
FACEBOOK
Digitale Sport Medien
München, März 2015
IMPRESSUM
DIGITALE SPORT MEDIEN:
DAS Fachmagazin für das digitale Sport Business.
Dieses Magazin erscheint monatlich und widmet
sich dem Einsatz, den Anwendungen, der
Nutzung, sowie den Entwicklungen und Trends
der digitalen Medien im Sportbereich. Als ‘digitale Medien’ bezeichnen wir
die
mobile
Kommunikation,
die
unterschiedlichen Plattformen der Sozialen
Netzwerke und die Websiten. Das Magazin
wird in enger Zusammenarbeit zwischen der
Lehre und Praxis erstellt und von der RESULT
Sports herausgegeben.
REDAKTION
Mario Leo
Geschäftsführer
RESULT Sports
Hubert Raschka
Managing Partner
RESULT Sports
Facebook hat in den letzten Wochen
die „Kaderleichen“ in den Likes der
Facebook-Seiten gelöscht. Das heißt,
alle Likes von den User, dessen Seiten deaktiviert oder gelöscht wurden,
wurden von den Seiten entfernt. Für
einige Klubs in der Bundesliga führte
es zu drastischen Fanzahlen-Schwund,
so ist z.B. beim FC Schalke 04 die
Zahl um fast 50.000 (!) Likes gesunken. Insgesamt konnte man bei vielen Klubs einen deutlichen Rückgang
der Fans beobachten – neben dem FC
Schalke 04, auch bei Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln und Hannover 96. Die
Hälfte der Bundesligisten hat Fans auf
Facebook verloren.
Bei der anderen Hälfte wurde der
Schwund mit einer Welle neuer Fans
kompensiert. Der FC Bayern München und Borussia Dortmund wach-
sen nach wie vor stark in den Facebook-Zahlen.
Florian Gress
Social Media Manager
RESULT Sports
Einen großen Vorteil hat aber die Bereinigung – es bleiben auf der Seite
nur die aktiven Fans, die auch mehr
Interaktionsraten erzielen. Inaktive
Konten helfen sowieso niemanden
weiter. Die Statistiken werden aktueller und erhalten die Informationen
über Personen, die der Seite auch
wirklich folgen.
Hanna Kavalevich
Projektmanager
RESULT Sports
Die Beobachtung der Datenbereinigung wurde bis 15.03. durchgeführt.
Nach unserem Kenntnisstand wird
diese aber noch ein wenig andauern.
Im kommenden Monat werden wir
noch einmal die gesamten Auswirkungen darstellen.
ABONNEMENT
Andy Eyring
Projektmanager
RESULT Sports
Dennis Wegner
Haimspiel Media
Nicolas Maltry
Business Director
RESULT Sports
Sie können sich auf unserer Website www.
result-sports.de eintragen oder einfach eine
Nachricht an [email protected] senden. Alternativ oder für sonstige Fragen stehen
wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789 zu ihrer Verfügung
DIGITALE SPORT MEDIEN | 33
34 | DIGITALE SPORT MEDIEN