Das Magazin für unsere Geschäftskunden 1 · 2015 Revolverheld live Gewinnen Sie jetzt Konzertkarten! Nicht nur für Bergleute! Entspannung pur im Kasinoverein Klimafreundlich versorgt Neuer Schlosscampus in Strünkede Wer ist schneller? Geschwindigkeit ist ein Erfolgsfaktor. Aber manchmal gewinnt auch, wer langsam macht … Auch als Tablet-App und als Online-Magazin verfügbar Sicherheit schaffen ... auch in der Energiewende: Rund um die Uhr versorgen wir die Menschen unserer Stadt sicher und zuverlässig mit Strom, Erdgas und Wasser. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl innovativer Dienstleistungen und unseren ganz persönlichen Kundenservice. Damit Sie Sicherheit genießen können. www.stadtwerke-herne.de Startpunkt 3 Langsam gegart, schnell geliefert: Karl Brinker weiß, wie wichtig das jeweils richtige Tempo für die Qualität des Produktes ist. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 6. Liebe Leserin, lieber Leser! Als Energiedienstleister wissen wir, wie wichtig es ist, schnell zur Stelle zu sein, wenn es mal drauf ankommt. Und wir wissen auch, dass unsere Kunden es sehr schätzen, dass wir nah dran und schnell vor Ort sind. Geschwindigkeit ist ein Erfolgsfaktor, nicht nur für die Stadtwerke: Wie es bei anderen Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet aussieht und warum das Tempo auch in der digitalen Kommunikation immer wichtiger wird, lesen Sie in dieser Ausgabe – und Sie erfahren, wie unfassbar schnell beispielsweise ein Rasenmäher, ein Motorrad und ein von Sabine Lisicki geschlagener Tennisball sein können … So, jetzt aber schnell weiterblättern! Erleben Sie die digitale Ausgabe der ener.go mit zahlreichen interaktiven und multimedialen Elementen. Das Tablet-Magazin (iOS, Android) erhalten Sie kostenlos im App Store und bei Google Play: Einfach „ener.go“ in die Suche eingeben oder den jeweiligen QR-Code scannen. Die Online-Ausgabe finden Sie unter www.stadtwerke-herne.de/energo-online App Store (iOS) Google Play (Android) INHALT SCHWERPUNKT GESCHWINDIGKEIT ENERGIE FÜR IHR BUSINESS 06__ Mit Tempo und Timing 14 __ Aus Tradition harmonisch Extra schnell oder bewusst langsam? Drei Betriebe aus dem Mittleren Ruhrgebiet zeigen, wie wichtig das richtige Timing für ihren Erfolg ist. Früher Bergmannsklub, heute Familientreffpunkt: Der Kasinoverein Harmonie Unser Fritz. 09 __ Bloß keine Warteschleife Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Patrik Berend über Geschwindigkeit als Wettbewerbsvorteil 10 __ Breitband statt Schmalspur 16 __ Nachhaltiger Gewerbepark SMART-TEC-stwh versorgt Unternehmen auf dem neuen Herner Schlosscampus klimafreundlich. 17 __ Industrie trifft Kultur Herne legt eine ExtraSchicht ein. Die Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet sorgt für den nötigen Schub im Datenkabel. STANDARDS 12 __ Schneller! 04 __ Life & Style 19 __ Berdis Business Geschwindigkeits-Superlative aus aller Welt 18 __ e-News 19 __ Impressum Aktionen in dieser Ausgabe s Gewinnen Sie Karten für Revolverheld beim Zeltfestival Ruhr (S. 4) s ener.go verlost fünf MiPow Playbulbs (S. 5) s Gewinnen Sie den Entspannungs-Ratgeber „Muße“ von Ulrich Schnabel (S. 9) ener.go 1 · 2015 Life & Style 4 NNGEWI E C CHAN Helden des Deutschrock Gewinnen Sie Karten für Revolverheld beim Zeltfestival Ruhr! Beim Zeltfestival Ruhr kommen die Stars an den Kemnader See. Auch die deutsche Band Revolverheld ist als einer der Top-Acts dabei. Mit authentischen Texten und eingängigen Melodien bringt das Männerquartett einen Hit nach dem anderen heraus. „Immer in Bewegung“ ist nicht nur der Titel des aktuellen Albums, die Jungs aus dem Norden sind tatsächlich ständig auf Tour. Ihren Fans ist aber selbst das nicht genug, die Konzerte der Band sind stets ausverkauft. Auch beim Zeltfestival ist wegen des großen Andrangs bereits ein Zusatzkonzert geplant. Mit ein wenig Glück können Sie aber dennoch live dabei sein: Für den Auftritt von Revolverheld beim Zeltfestival Ruhr am 28. August verlosen wir exklusiv unter den Lesern der ener.go 3 x 2 Karten. Wenn Sie dabei sein möchten, besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web oder schicken Sie uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss ist der 29. Mai 2015. www.stadtwerke-herne.de/energo APPETIZER Unwissenheit macht den Abflug FlightBoard Ist mein Flug verspätet? Zu welchem Gate muss ich? Landen meine Gäste pünktlich? Für mehr als 3.000 Flughäfen weltweit gibt Flight Board Antworten auf diese Fragen. Die App zeigt minutengenau Abflugs- und Ankunftszeiten sowie Verspätungen an. Dank einer Aktualisierung alle fünf Minuten sind auch kurzfristige GateÄnderungen für viele Flughäfen direkt ersichtlich. Doch nicht nur für den App-Nutzer selbst dient FlightBoard als mobile Anzeigentafel: Die Fluginformationen können mit Freunden und Kollegen geteilt werden, etwa um Nachzügler direkt zum Gate zu führen oder das Empfangskomitee über eine Verspätung zu informieren. Für Android, iPhone und iPad App Store (iOS) Google Play (Android) 5 O-TON Die Stadt Herne hat mit ihrem Klimaschutzkonzept wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, zu der die Stadtwerke Herne mit KlimaPlus 2020 beitragen. Schon vor zehn Jahren hatten die Stadtwerke an ÖKOPROFIT teilgenommen, um auch im eigenen Haus nach Verbesserungen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zu fahnden. Mit der erneuten Auszeichnung im Januar 2015 zeigt der Versorger, dass er seine Vorreiterrolle ernst nimmt und im Austausch mit anderen Firmen den Klimaschutz in Herne voranbringt. Johannes Auge, Geschäftsführer B.A.U.M. Consult GmbH Neues Nass für Wanne-Eickel Ein modernes Bad braucht ein modernes Energiekonzept. Beim Neubau des Wananas, der im Februar begonnen hat, bringen daher auch die Stadtwerke Herne ihre Kompetenzen mit ein. „Im Auftrag der Bädergesellschaft stellen wir die Energiezentrale samt Blockheizkraftwerk und Gasbrennwertanlage bereit“, erklärt Dr. Hermann Meier zu Farwig, Leiter Energetische Gebäudetechnik der Stadtwerke. „Außerdem begleiten wir das Bauprojekt mit unserer Expertise in Sachen Energie- und Bädertechnik.“ Auf dem Dach des neuen Wananas installieren die Stadtwerke zudem eine Photovoltaik-Anlage. Das ursprüngliche Spaßbad war 2011 abgebrannt. Nun entsteht an gleicher Stelle ein Neubau mit großzügigem Freizeit- und Sportbereich: Auf mehr als 5.000 Quadratmetern bieten ab nächstem Sommer Multifunktionsbecken, Strömungskanal und Röhrenrutsche Wasserspaß pur. Wenn Sie die MiPow Playbulb gewinnen möchten, besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web oder schicken Sie uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss: 29. Mai 2015. www.stadtwerke-herne.de/ energo Licht trifft Sound Hier spielt die Musik: Die MiPow Playbulb erhellt nicht nur den Raum, sie beschallt ihn auch. Die LED-Leuchte enthält einen eingebauten 360°-Lautsprecher. Übertragen wird die Musik direkt vom Smartphone oder Tablet per Bluetooth. Die Playbulb und weitere stylische Energiespar-Produkte gibt es im Grünspar-Shop der Stadtwerke (shop.stadtwerke-herne.de). Mit ein bisschen Glück kommen Sie aber auch anders an die Sound-Lampe: Unter den Lesern der ener.go verlosen wir fünf Exemplare! 6 ener.go 1 · 2015 Schwerpunkt Geschwindigkeit Mit Tempo und Timing Im globalen und zunehmend digitalen Wettbewerb wird der Faktor Geschwindigkeit immer wichtiger. Auch mittelständische Betriebe müssen heute meistens ziemlich schnell sein – aber manchmal auch ganz bewusst langsam. Die Flaschen müssen in Windeseile befüllt werden, damit möglichst wenig Sauerstoff ans Bier gelangt. Der Brauprozess aber – darauf legt Braumeister Marc Zinkler großen Wert – braucht Zeit, wenn's ein richtig gutes Produkt werden soll. 100.000 Bierflaschen werden bei der Privatbrauerei Moritz Fiege jeden Tag befüllt. 7 Es geht gerade alles besonders flott bei Jürgen Kessler, und das noch bis Mitte, Ende Mai. So lange dauert die Hochsaison des Reifengroß- und -einzelhändlers. „Beim Reifen- und Radwechsel selbst kommt es zu 90 Prozent auf das Geschick der Mitarbeiter an“, sagt Kessler. „Damit wir aber insgesamt so schnell sind, wie die Kunden es erwarten, müssen die Termine perfekt getimt sein – und die Mitarbeiter flexibel genug, um Änderungen im Plan aufzufangen.“ Mehr als 100 Fahrzeuge pro Tag macht der Wittener Unternehmer in Spitzenzeiten fit fürs Frühjahr, mehr als 4.000 Reifen verlassen dann täglich sein Großhandelslager. Mit dieser Umdrehung fügt Reifen Kessler sich nahtlos ein in die seit jeher von Tempo bestimmte Tradition der Autobranche. Henry Ford etwa wurde vor allem durch Geschwindigkeit weltberühmt. Entscheidend war nicht, wie schnell seine Autos fuhren – die legendäre Tin Lizzy schaffte gerade 67 km/h –, sondern wie schnell sie entstanden: Als Ford 1913 die Fließbandfertigung einführte, beschleunigte das die Produktionsdauer raketenhaft: von 12 Stunden auf 93 Minuten pro Auto. Die Auswirkungen dieses Turbos waren enorm. Der Preis der Fahrzeuge halbierte sich fast – auf ein Niveau, das sich sogar die Fabrikarbeiter leisten konnten. Entsprechend explodierten produzierbare Menge und Nachfrage: Binnen 14 Jahren nach Einführung des Fließbands stieg die Zahl der Autos in den USA von 900.000 auf 20 Millionen an. Kein Wunder, dass andere Hersteller weltweit nachzogen und ebenfalls auf fließbandgestützte Akkordproduktion umstellten. Ford mag der prominenteste Nutznießer von Hochgeschwindigkeit in der Wirtschaft sein – der erste war er bei Weitem nicht. Schon 1790 hatte sich der Amerikaner Oliver Ewans ein Fließband für eine Getreidemühle patentieren lassen, bald kam die Innovation in Fleischund Konservenfabriken zum Einsatz. Ebenfalls noch vor Ford hatten die Dampf- und die Webmaschine sowie andere Errungenschaften der Industrialisierung den Siegeszug der schnellen Produktion eingeläutet: Wo bislang das Geschick des Handwerkers seinen Erfolg bestimmte, machte ab dem 18. Jahrhundert die schnellere Maschine den Unterschied, indem sie die Produktivität der einzelnen Arbeitskräfte erhöhte und Kosten senkte. Viele der damals revolutionären Herstellungsverfahren wurden über die Jahre verfeinert und weiter automatisiert. Sie sind heute ebenso selbstverständlich wie die auch schon von Ford eingesetzte Just-in-TimeProduktion. Dennoch ist bis heute kein Ende der Beschleunigung in Sicht: Durch die Globalisierung hat der Faktor Zeit noch an Bedeutung gewonnen; von Industrie 4.0, dem Internet der Dinge und Big Data erwarten Experten einen weiteren Schub. „Lange hat man in Unternehmen geglaubt, dass nur die Größe zählt“, sagt der Wirtschaftsprofessor Patrik Berend mit Blick auf das Mantra der Economies of Scale. Perfektes Timing und große Flexibilität – nur so werden aus Kunden zufriedene Kunden, findet Jürgen Kessler. Mehr als 100 Fahrzeuge pro Tag bekommen in der Werk statt des Wittener Reifenhändlers derzeit ihre „Sommerschlappen“ aufgezogen. 10 Minuten dauert ein Radwechsel bei Reifen Kessler im Idealfall. Analog zu Letzterem spricht er von den Economies of Speed als entscheidendem Erfolgsfaktor: „In volatilen und globalen Märkten geht es heute mehr und mehr darum, Wettbewerbsvorteile durch höhere Geschwindigkeit zu erreichen.“ Diese Entwicklung spüren längst auch mittelständische Unternehmen. „Obwohl die Menschen heute mehr Freizeit haben, sind sie ungeduldiger geworden und wollen alles immer schneller“, beschreibt Karl Brinker die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Für ihn und seine gleichnamige Großbäckerei ist das eine zweischneidige Angelegenheit. Grundsätzlich ist wie in allen Betrieben Schnelligkeit gefragt, um Durchlaufzeiten kurz und Kosten niedrig zu halten. Hinzu kommt, dass Backwaren die „frischeste Produktgruppe überhaupt“ sind und schnellstmöglich vom Ofen zum Kunden gelangen müssen. Zugleich setzt Brinker aber auf Entschleunigung: „Hefebackwaren brauchen viel Zeit, um den optimalen Geschmack zu entwickeln“, erklärt der Geschäftsführer des Betriebs mit Sitz in Herne, der seinen Teiglingen einen mehrstündigen Garprozess gönnt. Aber wenn dieser zu Ende ist und die Brötchen im Ofen sind, muss es schnell gehen. Aus diesem Grund backt das Unternehmen alle Kleingebäcke direkt in seinen 60 Filialen. Den enormen Ausstoß des Geschäftsbereichs „Brinker frostig“ wiederum ermöglicht moderne Technik: Mit einem selbst entwickelten Gärschrank produziert Brinker bis zu 1,5 Millionen Tiefkühlbrötchen am Tag. Schwerpunkt Geschwindigkeit 8 ener.go 1 · 2015 Dem optimalen Geschmack zuliebe gönnt Karl Brinker seinen Teiglingen einen mehrstündigen Garprozess. Sind die Brötchen dann erst einmal gebacken, muss alles schnell gehen – schon nach vier Stunden darf die Ware nicht mehr „frisch“ genannt werden. 1.500.000 Brötchen produziert die Bäckerei Brinker täglich allein für ihr Tiefkühl-Geschäft. Der Spagat zwischen schnellen und langsamen Prozessen gehört auch bei der Privatbrauerei Moritz Fiege zum Alltag. Was in Herne das „Slow Baking“, ist in Bochum das „Slow Brewing“: „Wir lassen unserem Bier bei der Lagerung die nötige Zeit zum Reifen, je nach Sorte bis zu acht Wochen“, erklärt der erste Braumeister Marc Zinkler. Danach freilich ist auch hier Tempo gefragt: Weil Sauerstoff Bier schal macht, muss es vom Tank so direkt wie möglich in die Flasche. „Deshalb ist eine schnelle Abfüllanlage ein wichtiges Qualitätsmerkmal“, sagt Zinkler, dessen Arbeitgeber zuletzt 2013 in Schnelligkeit investiert hat: Die neue Abfüllanlage schafft bis zu 25.000 Flaschen pro Stunde. Auch bei der Auslieferung sowie der Beantwortung von Kundenanfragen und Reklamationen drückt die Privatbrauerei aufs Tempo – Bereiche, die nach Ansicht von Experten besonders wichtig sind (siehe Interview nächste Seite). Und sowohl für Brinkers Tiefkühlware als auch für Kesslers Reifengroßhandel gilt: Was bis heute Mittag bestellt wird, ist morgen beim Kunden. Möglich wird das dank ausgeklügelter Logistik und intelligenter Software. Sie hat in vielen Fällen die Beschleunigungsfunktion übernommen, die einst Maschinen vorbehalten war. Bislang konnte Großbäcker Brinker jeden betroffenen Geschäftskunden binnen drei Stunden über etwaige Probleme mit der Ware informieren. Die neue Software erledigt das auf Knopfdruck in einer Sekunde – ein Zeitgewinn von Ford’scher Dimension. 9 GEWINNCHANCE! Tun Sie doch absichtlich mal nichts! Heute schon Däumchen gedreht? Die Wand angestarrt? Und dabei an nichts Besonderes gedacht? Nein? Dann wird es Zeit! Denn Muße ist heute, da immer alles schnell gehen muss, ein bedrohtes Gut. Dabei haben Hirnforscher und Psychologen längst herausgefunden, wie wichtig Zeiten des absichtslosen Nichtstuns sind. Der Autor Ulrich Schnabel beschreibt in seinem Buch, warum wir immer in Zeitnot sind – und wie wir es schaffen, Inseln der Muße zu finden. ener.go verlost fünf Exemplare des Buches. Besuchen Sie bis zum 29. Mai 2015 unsere Aktionsseite im Web oder schicken Sie uns das Antwortfax. www.stadtwerke-herne.de/energo Bloß keine Warteschleife Je vergleichbarer Preis und Qualität, desto wichtiger das Tempo: Prof. Dr. Patrik Berend, Studiengangsleiter für Wirtschaftsingenieurwesen an der Rheinischen Fachhochschule Köln, über die „Economies of Speed“. Herr Professor Berend, weshalb sehen Sie Geschwindigkeit als Erfolgsfaktor? Wir beobachten eine zunehmende Beschleunigung von Veränderungen bei den Kundenbedürfnissen: Geschäftskunden fordern Technologiewechsel, Privatkunden ständige Anpassungen an neue Moden oder Geschmackstrends. Unternehmen müssen ihre Strategien und Strukturen so anpassen, dass es gelingt, diese Kundenbedürfnisse schnell zu befriedigen. Sind nicht Qualität und Preis viel wichtiger? Oft sind Qualität und Preise heute sehr ähnlich. Dann kommt es Kunden auf den Faktor an, der den Unterschied ausmacht. Das kann ein guter Kundendienst sein, der Probleme kompetent und vor allem schnell löst. Das Gegenteil der Economies of Speed aus Kundensicht ist eine Telefon-Warteschleife. In welchen Unternehmensbereichen kommt es besonders auf Tempo an? Eigentlich in allen. Einerseits im Marketing und Vertrieb: Kunden wollen den Suchprozess schnell und erfolgreich beenden. Wichtig ist auch die Logistik: Der Kunde verlangt eine schnellstmögliche Lieferung. Das schlechteste Gegenbeispiel ist eine neue Küche, auf die man wochenlang warten muss. Vor der Auslieferung geht es aber auch um zeitnahe Marktforschung, um die Bedürfnisse von Kunden frühzeitig herauszufinden, und um die Verschlankung der Systeme und Prozesse, um effizient und zügig reagieren zu können. Wie finden Unternehmen heraus, ob sie schnell genug sind? Sie sollten systematisch alle zeitbezogenen Komponenten von Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette überprüfen. Zentral sind die Optimierung von Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten und die Lieferpünktlichkeit der eigenen Lieferanten. Wichtig sind auch Verbesserungen in der Durchlaufzeit und der Auslieferungsgeschwindigkeit. Vor allem aber braucht man Mitarbeiter, die schnelle Änderungen durchführen können und wollen. Der Feind der Economies of Speed ist letztlich der Kollege, der denkt: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ „Das haben wir schon immer so gemacht“ – dieser Satz ist für Professor Patrik Berend ein Garant für den Misserfolg. ener.go 1 · 2015 Schwerpunkt Geschwindigkeit 10 Breitband statt Schmalspur 0,056 Die Digitalisierung unserer Welt durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche. Der Ausbau des dafür benötigten Datennetzes kommt kaum hinterher. Für viele Unternehmen in der Fläche bleibt das Internet vor allem eines: zu langsam. Mbit/s Verbindungsgeschwindigkeit waren vor 20 Jahren bei der Internetnutzung die Regel. 1.000 Mbit/s sind heute möglich, wenn der Internetzugang über Glasfaser erfolgt. Gerade 20 Jahre ist es her, dass Microsoft-Gründer Bill Gates eine Fehleinschätzung kundtat, für die er bis heute den Spott der Netzgemeinde erntet. „Das Internet“, verkündete der Herr über Windows und Office im Jahre 1995, „ist nur ein Hype.“ Fast mag man es ihm nachsehen, denn was heute an Technologie und Möglichkeiten gang und gäbe ist, war damals für viele Experten nicht vorhersehbar. Die Konzerne waren schon froh, wenn die Menschen die Technikhürde übersprangen und dem Tennisstar Boris Becker nacheiferten. Der gab den Anti-Nerd in einem immens erfolgreichen Werbespot für den Internetprovider AOL und nahm mit seinem lakonischen „Hä, bin ich da schon drin, oder was?“ die Menschen mit auf die ersten Reisen ins World Wide Web. Es fiepte und zischte, wenn Modems über die Telefonleitung die Verbindung herstellten und Verbin- dungsgeschwindigkeiten von maximal 56 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) aufnahmen. Aus heutiger Sicht ist das unfassbar langsam, und auch die Einführung von ISDN (bis zu 128 Kbit/s) linderte die Tempo-Misere im Netz kaum. Video-on-Demand? E-Mail-Anhänge von mehreren Megabyte? Software aus dem Internet laden? Internetshops mit hochwertiger Grafik und Produktvideos? Musik streamen? Das alles ging gar nicht, und es kam auch niemand auf die Idee, solche Services ernsthaft anzubieten. Die Datengeschwindigkeit war zu dürftig – „Schmalband“ eben. Doch die Internetwirtschaft ruhte nicht, auch nicht, nachdem die Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre geplatzt war. Die Investoren und die Ideen kamen und gingen, und das Internet dehnte sich aus wie das Universum nach dem Urknall. Immer neue Angebote und Webdienste wurden geboren, und das Bedürfnis 11 nach Geschwindigkeit wuchs stetig. Mit der Einführung von DSL zu Beginn der 2000er-Jahre wurde das Internet, dank höherer Übertragungsfrequenzen ab einem Megabit pro Sekunde (Mbit/s), „breitbandig“ – und blieb doch vielen Privatnutzern und vor allem Unternehmen bis auf den heutigen Tag zu langsam. Es fehlt an Netzkapazitäten, was Dr. Hermann Rodler, Managing Director bei Nokia Networks und Präsidiumsmitglied der „Initiative D21“, so begründet: „Der Netzausbau rentiert sich für die Netzbetreiber nur dann, wenn sie für wesentlich schnellere Anschlüsse auch entsprechend mehr erlösen können. Das war aus verschiedenen Gründen nicht gegeben.“ Für die Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet (TMR) hat das Zögern der überregionalen Netzbetreiber eine Marktlücke aufgetan, die das Unternehmen bereits seit der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre konsequent bearbeitet. „Der Breitbandausbau rumpelt hinterher“, analysiert TMR-Vertriebsleiter Jörg Borowycz und wundert sich, auf welche Zustände er teilweise bei den Kunden trifft: „Die Anforderungen an Übertragungsgeschwindigkeiten sind explosionsartig gestiegen. Bildgebende Verfahren, Videos und so weiter benötigen sehr viel Bandbreite. Internetauftritte und -shops erzeugen ein riesiges Datenvolumen. Man denke nur an Architekten, die ihre Zeichnungen per E-Mail verschicken. Bei manchen dauert das ewig.“ Während die TMR gemeinsam mit den Stadtwerken im Mittleren Ruhrgebiet ordentlich Tempo auf die Leitung bringt, sieht es vor allem in ländlicheren Gebieten weniger gut aus. Viele Haushalte und Firmen müssen hier nach wie vor mit dem Schmalspur-Netz leben. Kein Wunder also, dass die Bundesregierung als Ziel ausgegeben hat, bis 2018 für alle Haushalte Internetanschlüsse mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s zu schaffen. Dafür schichtet die öffentliche Hand jetzt Finanzmittel um und fördert den Breitbandausbau mit Milliardenbeträgen. Ob die Punktlandung zur flächendeckenden Versorgung möglich ist? „Selbst im Technologiemix mit Glasfaser, Kabel, Kupfer und Mobilfunk ist das Ziel schwierig zu erreichen“, sagt Rodler. „Unmöglich ist es aber nicht.“ „Technologiemix“ ist das Zauberwort für die Fläche. Für Unternehmen jedoch gibt es nur einen Königsweg, und das ist die von TMR und Stadtwerken zur Anbindung von Unternehmen und Gewerbegebieten bevorzugte Glasfaser. Die häufig besonders vom Mittelstand nachgefragten Bandbreiten von 10 bis 50 Mbit/s sind damit völlig problemlos möglich, und darüber hinaus bringt Glasfaser noch den Vorteil der Symmetrie, wie Jörg Borowycz erläutert: „Downund Upload laufen in der gleichen Geschwindigkeit. Bei Kupferleitungen oder auch anderen Medien, an „ Die Anforderungen sind explosionsartig gestiegen.“ Jörg Borowycz, TMR-Vertriebsleiter denen nicht nur die meisten Haushalte, sondern auch noch viele Unternehmen hängen, ist der Upload viel langsamer als der Download.“ Auf solchen Leitungen müssen sich die angebundenen Nutzer die Bandbreite teilen. Je mehr Nutzer an einer Kupferleitung hängen, desto geringer wird die Leistung. Mit Glasfaser ist dieser Flaschenhals Geschichte. Während Politik und Wirtschaft den Ausbau der Netze vorantreiben, wächst das Datenvolumen unaufhörlich weiter. Die Versorgung mit einem schnellen Zugang ist längst zu einem entscheidenden Standortfaktor geworden. Unternehmen, die auf einem „weißen Fleck“ der Breitbandkarte beheimatet sind, müssen wohl oder übel harte Entscheidungen treffen, so Nokia-Manager Rodler, und „einen Umzug oder eine Verlegung der entsprechenden Funktionsbereiche erwägen“. Vielleicht ins Mittlere Ruhrgebiet? Hier begannen TMR und Stadtwerke mit dem Aufbau schneller Netze bereits, als Bill Gates noch meinte, der Hype werde bald wieder vorüber sein … Dr. Hermann Rodler, Präsidiumsmitglied der „Initiative D21“, dem Netzwerk für die digitale Gesellschaft Jörg Borowycz, Vertriebsleiter der Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet Glasfaser fürs Gewerbe Die Stadtwerke Herne verlegen seit 1994 Glasfaserkabel im Stadtgebiet und haben so bis heute ein entsprechend großes Netz über die Stadt gelegt. Bereits damals war klar: Glasfaser ist die Zukunftstechnologie – und die einzige Möglichkeit, den Kunden große Datenmengen exklusiv zur Verfügung zu stellen. Deshalb nutzen die Stadtwerke bei anstehenden Tiefbauarbeiten entstehende Synergien und verlegen Lichtwellenleiter gleich mit. In enger Kooperation mit der Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet kommt diese hochmoderne Infrastruktur Unternehmen in Herne zugute. So können Highspeed-Leitungen mit bis zu 1.000 Mbit/s realisiert werden. Zuletzt entschieden sich die fünf großen Wohnungsunternehmen in Herne für eine Kooperation mit den Stadtwerken, um die Versorgung ihrer Wohnungen mit modernsten Multimediaprodukten und Telekommunikationsdiensten auf Basis der Glasfasertechnologie sicherzustellen. 12 Schwerpunkt Geschwindigkeit ener.go 1 · 2015 RASEN-RASER Bei dieser Mähmaschine herrscht Helmpflicht: Der Honda Mean Mower ist der schnellste Rasenmäher der Welt. Im spanischen Tarragona erreichte der 109-PS-Protz 187,6 km/h und übertraf damit den bestehenden GuinnessWeltrekord um mehr als 45 km/h. Den Rasen damit trimmen kann man immerhin noch bei einer Geschwindigkeit von bis zu 24 km/h … WÜRFEL-ZAUBERER Manch Laie ist an dem bunten Spielwürfel schon verzweifelt. Der Niederländer Mats Valk hingegen löst das Rätsel des Zauberwürfels in gerade einmal 5,55 Sekunden! Damit hält er den Weltrekord im sogenannten Speedcubing. ELEKTRO-RENNER Es soll das schnellste Elektroauto der Welt sein: Detroit Electric bringt in diesem Jahr ein Sportcoupé auf den Markt, das in 3,7 Sekunden auf 100 Sachen sprintet und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h schafft. Die Basis des SP:01 ist die gleiche wie beim Tesla Roadster und stammt von der Lotus Elise. Schneller! Rasante Rekorde aus aller Welt 13 SPEED-READER Anne Jones ist sechsmalige SchnellleseWeltmeisterin und verschlingt beeindruckende 4.251 Wörter pro Minute. Den letzten Band der Buchserie Harry Potter – immerhin 607 Seiten stark – las die Britin in 47 Minuten und 1 Sekunde. Das schaffte sie nicht mit Magie, sondern mit einer speziellen SpeedReading-Technik. BALL-KANONE Ihre stärkste Waffe ist der Aufschlag. Und für den erhielt der deutsche Tennisstar Sabine Lisicki im vergangenen Jahr einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde: Mit 210,8 km/h schlug sie den Ball über das Netz. Die 25-Jährige löste damit die bisherige Rekordhalterin Venus Williams ab (207,6 km/h). WÜSTEN-RAKETE Gut, dass in der Wüste kein Blitzer steht. Denn dann wäre es für Rocky Robinson teuer geworden: Mit seinem „Top Oil-Ack Attack“ kam er in der Großen Salzwüste im USBundesstaat Utah auf 605,697 km/h. Statt eines Bußgelds erlangte der Amerikaner dafür den Weltrekord für die schnellste Landgeschwindigkeit auf einem Motorrad. POWER-PFOTE Von 0 auf 100 km/h in drei Sekunden: Das schafft nicht nur ein Rennwagen, sondern auch das schnellste Landtier der Welt. Der Gepard ist ein exzellenter Sprinter und kommt auf Spitzengeschwindigkeiten von 112 km/h. Auf der Kurzstrecke gibt es für seine Beute also kein Entrinnen. Über mehr als 400 Meter hält die Raubkatze dieses Tempo aber selten durch. Energie für Ihr Business 14 ener.go 1 · 2015 Aus Tradition harmonisch Mit Kegelbahn, Tennisplatz und Schwimmbad bietet der Kasinoverein Harmonie Unser Fritz seit fast 60 Jahren ein umfangreiches Freizeitangebot – anfangs nur für hochrangige Bergmänner, mittlerweile für die ganze Familie. VIDEO „Ausleben und erholen“ Uwe Adamaschek erzählt, warum Jeans im Verein früher verpönt waren – und heute „Wildwest“ herrscht. QR-Code mit dem Smartphone scannen und direkt online gehen. Damals, vor mehr als einem halben Jahrhundert, herrschte noch eine andere Ordnung: Vor dem mit roten Klinkersteinen umrandeten Kamin saßen hochrangige Zechenmitarbeiter in schweren Sesseln. In geselliger Männerrunde ließen sie den Arbeitstag ausklingen. Der Kasinoverein Harmonie Unser Fritz war zu Beginn seiner Gründung 1959 dem Führungspersonal des namensgebenden Bergbaubetriebs vorbehalten. Die Räume der ehemaligen Direktorenvilla boten dem exklusiven Männerverein ausreichend Platz. Dessen Name war bewusst dem Begriff „Offizierskasino“ nachempfunden. Hier sollte nur Zutritt bekommen, wer Rang und Namen hatte. Bergmannselite unter sich. Heute sind auch Menschen ohne Bergbauvergangenheit willkommen, Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen. „Viele neuere Mitglieder kommen aus der direkten Nachbarschaft“, sagt Uwe Adamaschek, seit drei Jahren Vereinsvorsitzender. Die Neubausiedlung, die auf dem ehemaligen Zechengelände 15 Historische Fotos erinnern an die Zeche Unser Fritz, für deren Führungspersonal der Kasinoverein einst gegründet wurde. Seit drei Jahren führen Uwe Adamaschek (l.) und Fritz Bödecker den Verein, der in der denkmalgeschützten ehemaligen Direktorenvilla seinen Sitz hat. entstand, brachte junge Familien in die Gegend. Für diese ist das Vereinsangebot unschlagbar günstig: Knapp 20 Euro im Monat kostet die Familienmitgliedschaft. Dafür gibt es Tennisplatz, Liegewiese, Kegelbahn, Schwimmbecken, Grillpavillon und Billardtisch inklusive. „Außerdem haben wir eine Gastronomie im Haus, machen Ausflüge und bieten ein umfangreiches Freizeitangebot“, ergänzt Vereinsgeschäftsführer Fritz Bödecker. Vor allem das 200 Quadratmeter große Schwimmbecken hat es den Mitgliedern angetan – und kostet den Verein mit Abstand das meiste Geld. Vor einem Jahr investierte der Vorstand 35.000 Euro in eine moderne, energieeffiziente Pumpe und neue Filtertechnik. Den mühsamen Abbau der alten und den Einbau der neuen Anlage regelte der Stadtwerke-Kunde in Eigenregie. „Unser wichtigstes Kapital ist nicht der Vereinsbeitrag, sondern das persönliche Engagement unserer Mitglieder“, so Uwe Adamaschek. „Wenn es etwas zu tun gibt, rufen wir keine Klempner, Gärtner oder Heizungsbauer, sondern bitten zunächst im Verein um Unterstützung. Das klappt meistens auch ganz gut.“ Seit dem Ende des Revier-Bergbaus ist das Vereinsleben schwieriger geworden. Als 2001 die Zeche Ewald in Herten ihren Betrieb einstellte, verlor der Kasinoverein seine letzte direkte Verbindung zum Bergbau und mit ihr seine langjährige Bestandsgarantie. Während die Stadt bereits Pläne für die Umnutzung des Geländes schmiedete, kämpfte der Verein für den Fortbestand seiner Anlage – und gewann. Mit vereinten Kräften handelte der Vorstand günstige Konditionen aus, kaufte das Grundstück und die denkmalgeschützte Direktorenvilla. Seitdem ist das finanzielle Polster des mittlerweile gemeinnützigen INFO Vereins dünner, doch Uwe Adamaschek und der weitere Vorstand machen das Beste daraus. „Für uns ist das Satzungsziel, das bergmännische Brauchtum und den Heimatgedanken zu pflegen, nicht nur eine Worthülse. Der Kasinoverein ist eine Familie mit Tradition und Zusammenhalt“, sagt der Vorsitzende. Damit diese Familie auch ohne Zechen und Kumpel fortbesteht, freut sich der Kasinoverein über neue Mitglieder. Ein Tag der offenen Tür zeigt Interessierten, was der Verein bietet und weshalb er zu Recht die Harmonie im Namen trägt (siehe Infokasten). So wollen Uwe Adamaschek und die Vereinsmitglieder die kommende Generation für die „grüne Oase im Wanner Norden“ begeistern. www.kasinoverein.de Früher Feuerlöschteich, heute Hauptattraktion: das Schwimmbecken des Kasinovereins Neue Mitglieder willkommen Seit 1978 sind im Kasinoverein Harmonie Unser Fritz auch Nicht-Bergbauangehörige willkommen. War die Öffnung damals noch notwendig, um ihn auch nach dem Zechensterben zu erhalten, macht die Vielfalt seiner Mitglieder heute den Verein aus. Eine für Vereinsangehörige geöffnete Gastronomie, diverse Sportangebote und ein ehrenamtlich organisiertes Sommerprogramm machen den Kasinoverein vor allem für Familien attraktiv. Verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck: Am Sonntag, 24. Mai 2015, lädt der Verein ab 12 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. ener.go 1 · 2015 Energie für Ihr Business 16 Der Schlosscampus bietet Firmen verkehrsgünstige und citynahe Flächen – und das innovative Versorgungskonzept der Stadtwerke Herne. Nachhaltiger Gewerbepark Die Stadtwerke setzen beim neuen Schlosscampus mit SMART-TEC-stwh auf eine hocheffiziente Energieversorgung. Ein klimafreundliches Gewerbegebiet – das ist alles andere als Alltag. Mit dem Herner Schlosscampus, vormals Dienstleistungspark Schloss Strünkede, wird dieser Anspruch Realität. Die Spezialisten von SMARTTEC-stwh, eine Dienstleistungsmarke der Stadtwerke Herne, haben für die Versorgung des Areals mit Wärme und Kälte ein äußerst fortschrittliches Konzept erdacht. „Dreh- und Angelpunkt ist ein zentrales und hocheffizientes Nahwärmenetz“, erläutert Stephan Becker von den Stadtwerken Herne. Das speist sich überwiegend aus einem zentralen und hochmodernen Blockheizkraftwerk. Falls dies nicht ausreicht, kommen Brennwertkessel hinzu. Damit nicht genug. „Angedacht ist, den Ostbach, der unter dem Areal verläuft und als Abwasserkanal dient, in die Versorgung mit einzubinden“, sagt Stephan Becker. Die Emschergenossenschaft hat vor, den Kanal zu sanieren. Im Rahmen dieser Arbeiten ließe sich ein System installieren, so Becker, das die Wärme der Abwässer nutzt. Auch geothermische Anlagen sind machbar. SCHLOSSCAMPUS Ein weiterer großer Vorteil des Konzepts: Firmen, die sich auf dem Schlosscampus ansiedeln, müssen nicht selbst in Anlagen investieren. Das übernimmt SMART-TEC-stwh, auf Wunsch auch Wartung und Instandhaltung. Die Firmen zahlen lediglich für die gelieferte Energie. Die zentrale Versorgung hat noch einen weiteren positiven Effekt: In den Gebäuden ist mehr Fläche verfügbar, die sonst für eine Heizungsanlage benötigt würde. Eine erste Firma, die von dem Konzept profitiert, ist der Versicherungsmakler Büchner-Barella. Ende 2014 wurde der Neubau des Unternehmens auf dem Schlosscampus fertig. Auf rund 1.500 Quadratmetern Bürofläche sind die bisher verteilten vier NRWDependancen zusammengeführt. Rund 60 Mitarbeiter beschäftigt Büchner-Barella in Herne. Derzeit wird das Gebäude übergangsweise von einem effizienten Mikro-Blockheizkraftwerk des SMART-TEC-Partners Kirsch versorgt. Mit dem Aufbau des Nahwärmenetzes wird dieses Provisorium enden. Auch um die Themen Straßenbeleuchtung und Mobilität hat sich Stephan Becker Gedanken gemacht. „Mit LED-Leuchten der neuesten Generation rücken wir Straßen und Wege ins rechte Licht. Auch für die Gebäude können wir repräsentative Lichtkonzepte umsetzen“, so Becker. In Sachen Mobilität bieten die Stadtwerke Leasing-Elektrofahrzeuge samt Flottenmanagement. Eine Elektro-Zapfsäule kann direkt am Firmenparkplatz entstehen. So wird der nachhaltige Gewerbepark mit SMART-TEC-stwh Wirklichkeit. www.smart-tec-stwh.de SMART-TEC-stwh mit neuen Partnern Neben Blockheizkraftwerken von Kirsch und Wärmepumpen der Firma Waterkotte bietet SMART-TEC-stwh seit Kurzem auch Brennwerttechnik an. Gleich zwei neue Firmen erweitern das Spektrum um diesen Bereich: die ELCO GmbH mit Hauptsitz im hessischen MörfeldenWalldorf und die ATAG Heizungstechnik GmbH aus Bocholt. Beide Firmen stehen für effiziente und kraftvolle Heizungslösungen. ATAG bietet sie für Ein- und Mehrfamilienhäuser an, ELCO darüber hinaus auch für große Wohnanlagen und gewerbliche Immobilien. ELCO ist zudem Experte für Solarthermie. 17 Die Herner Spielorte s Flottmann-Hallen s Kulturbrauerei Hülsmann s LWL-Industriemuseum für Archäologie Industrie trifft Kultur Am 20. Juni erlebt das Revier wieder seinen kollektiven Kulturrausch. Zum 15. Mal verwandelt die ExtraSchicht eine Nacht lang ehemalige Industrie- www.extraschicht.de stätten in spektakuläre Kulturorte. Ob Tanz, Akrobatik, Poesie oder Lichtshows – die Nacht der Industriekultur bietet an 45 Spielorten von 18 bis 2 Uhr ein imposantes Programm. In Herne sind drei Spielorte mit von der Partie. An diesen besonderen Orten rücken Künstler und Kreative das Kulturleben der Stadt ins Rampenlicht. Und wer dann noch nicht im Kulturrausch ist, der hat es nicht weit in die nächste Stadt . . . 18 ener.go 1 · 2015 e-News Grubengold in Gasform Die Stadtwerke Herne bohren auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Mont-Cenis nach einem ganz besonderen Bodenschatz: Grubengas. Das ist eigentlich eine Folgeerscheinung des Bergbaus, die beim Austreten die Atmosphäre belastet – Grubengas ist um ein Vielfaches schädlicher als CO2. Als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk jedoch liefert das Gas auf umweltschonende Weise Strom und Wärme. 20.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermeiden die Stadtwerke mit ihrer Grubengas-Nutzung in Sodingen jährlich. Die Gasquelle auf dem Gelände war jedoch zuletzt aufgrund von steigendem Grundwasser nicht mehr erreichbar. Nun hat die Erschließung eines neuen Zugangs zur EnergieVorratskammer 300 Meter unter der Erdober fläche begonnen: Acht bis zwölf Wochen dauert es, bis sich der Bohrkopf durch den Stein zum Hohlraum hindurch frisst. Ab dem Sommer soll das Blockheizkraftwerk auf Mont-Cenis dann wieder mit Grubengas laufen und unter anderem 72 Einfamilienhäuser, 200 Wohnungen und die Akademiehalle versorgen. Mädchen, ran an die Technik! Löten, Autos checken, Kabelverbindungen herstellen – noch gelten diese Tätigkeiten oft als typisch männlich. Die Stadtwerke Herne wollen junge Mädchen vom Gegenteil überzeugen und laden am 23. April in der Zeit von 8.30 bis 15 Uhr zum Girls’ Day ein. Der bundesweite Aktionstag bietet Schülerinnen ab der fünften Klasse vielseitige Einblicke in technische Berufswelten. Bei den Stadtwerken Herne erfahren bis zu sechs Teilnehmerinnen alles über die Arbeitswelt von Kfz-Mechatronikern sowie Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik. Dabei sollen die Mädchen unbedingt selbst Hand anlegen. Sie nehmen an einer spannenden Abgasuntersuchung teil und führen diverse Lötübungen durch. „Der Girls’ Day kann Mädchen interessante Optionen aufzeigen. Die Stadtwerke wollen dazu beitragen, dass sich Schülerinnen bei ihrer Berufswahl nicht von ‚typischen Männerberufen‘ abschrecken lassen, sondern ihren Stärken und Interessen folgen“, betont Wibke Stahl, Ausbildungsbeauftragte der Stadtwerke. Cleverer Lärmschutz: 21 Schiffscontainer rund um die Bohrstelle dienen als Schallschlucker. Auch das noch Marty McFly lässt grüßen Ein amerikanisches Tüftlerpaar hat das erste funktionsfähige Hoverboard entwickelt, eine Art Skateboard ohne Rollen. Das Gefährt, das mittels starker Magnetfelder ein paar Zentimeter über dem Boden schwebt, hat ein bekanntes Hollywood-Vorbild: Mit dem sauste der Held des Filmklassikers „Zurück in die Zukunft II“ durch ein damals noch fiktives Jahr 2015. 49 Prozent Ökostrom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft fließen bereits durch das Netz der Stadtwerke Herne. Dieser Prozentsatz ist vorbildlich – der Bundesdurchschnitt für den Anteil an erneuerbaren Energien liegt bei gerade einmal 26 Prozent. Kolumne 19 Berdis Business Integration à la FC Bayern Interkulturelle Kompetenz ist mehr als ein Schlagwort – sie ist Voraussetzung für dauerhaften Erfolg. Das zeigt sich nicht zuletzt am atemberaubenden Erfolg von Deutschlands bestem Fußballverein. Deutschland ist Exportweltmeister, darf sich darüber aber nicht so richtig freuen. Denn einigen Kritikern ist Deutschland dann doch zu erfolgreich, quasi wie der FC Bayern der Weltwirtschaft. So sieht es zum Beispiel Brüssel. Statt es sich mit dem immensen Exportüberschuss gutgehen zu lassen, solle Deutschland mehr Waren und Dienstleitungen importieren und investieren – und der Konjunktur im Binnenmarkt so Impulse geben. Die USA sind auch sauer und klingen ein bisschen wie der BVB, der feststellen muss, dass er an den FCB doch nicht dauerhaft heranreicht: Das extreme Plus der deutschen Exporte gegenüber den Importen zwinge andere Länder zum Schuldenmachen. Offenkundig geht es den Amerikanern aber nur darum, nach der Wirtschaftskrise Ende der 2000er Jahre wieder Boden gut zu machen. Deutschlands Wirtschaft zieht konzentrische Kreise um die Welt und ist damit immens erfolgreich. Für international agierende Unternehmen ist es deshalb essentiell, Gespür und Verständnis für Mentalität und Gepflogenheiten in anderen Ländern zu entwickeln. Wieviele Werbekampagnen sind schon gescheitert, weil der kulturelle Hintergrund eines Marktes nicht beachtet wurde. Wieviele Partnerschaften und Zusammenschlüsse sind – wie etwa DaimlerChrysler – an Mentalitätsbarrieren wieder zerbrochen? Kein Wunder also, dass interkulturelle Kompetenz von den Unternehmen als Erfolgsfaktor gesehen wird. Etwa durch interkulturelle Teams, die von mehr als der Hälfte der Unternehmen gezielt gefördert werden, wie die Personalberatung Michael Page jetzt in einer Studie zum Thema „Diversity“ herausgefunden hat. Wo wäre der Spitzenfußball ohne diesen Ansatz? Doch die Integration von Ausländern und Migranten in Unternehmen ist kein Selbstläufer. Wenn das Management nicht aktiv an einer Unternehmenskultur arbeitet, in der sich die positiven Eigenheiten und Eigenschaften der verschiedenen Kulturen entfalten können, dann wird es schwierig. Denn unterschiedliche Nationalitäten, Kulturen und Religionen können für Spannungen sorgen, denen die Führung aktiv und konstruktiv begegnen muss. Auch wenn viele Fußballfans im Ruhrgebiet – mich eingeschlossen – das ungern hören: Der FC Bayern ist ein Musterbeispiel für interkulturelle Kompetenz. Er wird, wie Manchester United oder der FC Barcelona, mehr und mehr zu einer Weltmarke, und sein Kader ist international so aufgestellt, dass er das Beste aus verschiedenen Fußballwelten vereint und nachhaltig Spitzenleistung ermöglicht. Mit einer gehörigen Portion „Mia san mia“ zelebrieren Karl-Heinz Rummenigge und Pep Gardiola Multikulti auf Bajuwarisch. Das verdient Respekt. Und damit ist auch geklärt, wer für interkulturelle Kompetenz verantwortlich zeichnet: die Führungsspitze. Christoph Berdi, Marketingexperte und Chefredakteur der Zeitschrift „Handelsjournal“ IMPRESSUM Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout: SeitenPlan GmbH Corporate Publishing, Stockholmer Allee 32 b, 44269 Dortmund Herausgegeben von der Stadtwerke Herne AG Grenzweg 18 44623 Herne www.stadtwerke-herne.de Redaktion Stadtwerke: Angelika Kurzawa (verantwortlich) Tel.: 02323 592-247, Fax: 02323 592-412 Fotos: Ack Attack (S. 13 M.), Atomic Imagery (S. 10), B.A.U.M. Consult (S. 5), Blessing (S. 9 o.), blickwinkel/S. Ziese (S. 17 u. l.), Detroit Electric (12 u.), U. Gabriel (S. 17 M.), O. GawriloFF/Shutterstock (S. 4 u.), Goodluz/Shutterstock (S. 18 o.), Hendo (S. 18 u.), Honda (S. 12 o. l.), Initiative D21 (S. 11 o.), E. Isselee (S. 13 r.), Kasinoverein Harmonie (S. 15 u. r.), A. Grigorjeva/R. Kochmarjova/s_oleg/ Shutterstock/Montage SeitenPlan (S. 1), Krieger Architekten (S. 5 u. l.), Ike Li/Shutterstock (S. 13 o. r.), A. Löchte (S. 3, S. 6-8), MiPow (S. 5 u. r.),J. Nieth (S. 14, S. 15 o. l.), privat (S. 9 M., S. 13 o. l., S. 15 o., S. 19 u.), W. Quickels (S. 17 o.), R. Raffalski (S. 18 M.), Ruhr Tourismus GmbH/Kitschenberg (S. 17 u. r.), B. Schnermann (4 o.), The Len (S. 11 u.), TMR (S. 11 M.), P. Vrabel/Shutterstock (12 o. r.) Illustrationen: J. Neubert (S. 19), Wirtschaftsförderungsges. Herne (S. 16 o., u.)
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