Volume 9 | April 2015 Band 2, Ausgabe 1 Just For Swing Gazette Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig THEMEN Jazz in Australien - Teil 2 The Australian Jazz Museum Melbourne Posaunist Klaus Kirst von der Hot&Blue Jazz Band aus Meerane im Interview Leipziger Jazzgeschichte(n) Teil 3 Jazzlegende Kurt Michaelis von Peter Colev Hensen BIGBAND aus Leipzig von Volker Stiehler Erinnerungen an Kurt Widmann von Winfried Maier Zum Tod von George Probert Schallplatten und Bücher Personalia © D. Ott S e i t e 2 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e D Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine kleine Serie über den Jazz in den wilden 1950er und 1960er Jahren in und um Jena. Der Posaunist Klaus Kirst stellt in unserem Gespräch seinen Entwicklungsgang dort dar und hat Freunde animiert, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. In einer der nächsten Ausgaben werden der Leiter der legendären Jenaer Oldtimers Klaus Schneider und andere Jazzfreunde zu Wort kommen und uns mit ihren Anekdoten beglücken. In der vorangegangenen Ausgabe vermeldeten wir das Ableben des ältesten Jazzfans Hot-Geyer mit 101 Jahren. Peter Colev, der auch an der Beisetzung auf dem Südfriedhof anwesend war, verabschiedet sich in dieser Ausgabe von seinem langjährigen Freund in einem ganz persönlichen Artikel. Volker Stiehler wird auch in den nächsten Ausgaben über die Big Band Szene Leipzigs berichten. Diese hatte nach dem 2. Weltkrieg ihren Höhepunkt, als ca. 20 Big Bands das kulturelle Leben der Stadt prägten. Über die Formation „Die Breves“ hatte Gerhard Conrad schon geschrieben. Nun sollen auch die gegenwärtigen Wiederbelebungsversu- E D I TO R I A L iese Ausgabe ist ein Kaleidoskop an Erinnerungsarbeit, aktuellen Geschehnissen, Tipps und Hinweisen. Wiederum erreichten uns anregende Zuschriften. Einige Leser warten schon auf den zweiten Teil unseres australischen Tagebuches in Sachen Jazz. Diesmal schreiben wir über das australische Jazzmuseum in Melbourne, einer Einrichtung zwischen Archiv, Museum und Begegnungsstätte, die sich nicht nur der Bewahrung der Geschichte des Jazz verschrieben hat, sondern ebenso die aktuellen Entwicklungen im Auge hat und zahlreiche Unternehmungen in Sachen Jazz unterstützt. In diesem Zusammenhang stelle ich ein privates Label vor, dass vom Enthusiasmus eines Jazzliebhabers lebt, der in der Ferne Australiens unglaubliche Arbeit leistet, alte Schätze zu digitalisieren und wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Geoff Orr überreichte uns während unseres Besuchs in seinem Häuschen in St. Kilda einen Stapel CDs mit den Worten: “Ich will dafür nichts haben. Es ist manchmal wichtiger, dass wir unsere Erinnerungen teilen, statt diese zu verkaufen.“ Damit teilt er den Gedanken unseres Mitteilungsblättchen, das von unterschiedlichsten freiwilligen Zuarbeiten lebt und für die ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Autoren bedanken möchte! che vorgestellt werden. Dabei schreibt Volker Stiehler über eine ganz besondere Band. Apropos Big Bands: Leipzig war immer Anziehungspunkt für renommierte Orchester. Auch der legendäre Orchesterleiter Kurt Widmann spielte in Leipzig. Über ihn und dessen Einfluss auf die damalige Swingjugend berichtet Winfried Maier aus Berlin, der die Tochter Kurt Widmanns ausfindig machte und mit ihr seit vielen Jahren befreundet ist. Während eines Besuches bei ihr erzählte sie uns über ihre Beziehung zu ihrem Vater und wie dessen Einfluss sie bis heute geprägt hat. Zum Schluss noch eine Bemerkung zu dieser Ausgabe. Auch in dieser werden wir wieder Beiträge in englischer Sprache abdrucken, da es mittlerweile auch Leser im englischsprachigen Raum gibt. Ein sehr persönlicher Beitrag kommt von Eugene Paskudski, der seit 1996 in den USA lebt und zufällig im Internet auf unser Mitteilungsblatt gestoßen ist, als er seiner Leidenschaft, dem Sammeln von Schallplatten nachging. Jane Shoebridge aus Adelaide/ Australien hat ihre Eindrücke über die Zusammenkunft „Australian Jazz Convention“ aufgeschrieben. Somit ist das Internet nicht nur Fluch sondern manchmal auch Segen in unserer schnelllebigen und mit Informationen überfrachteten Zeit. Ich wünsche vergnügliche Lektüre und freue mich wie immer auf die ein oder andere Zuschrift. keep swingin Detlef A. Ott B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 3 E r i n n e r u n g e n a n K u r t Wi d m a n n K urt Widmann war ein Berliner Original. Er wurde am 2. März 1906 in Berlin geboren. Er spielte Schlagzeug, Akkordeon, Harmonika, Posaune und trat nicht nur als Bandleader sondern auch als Komponist populärer Melodien in Erscheinung. Er, der von den Berlinern liebevoll „Kutte“ genannt wurde, war unter den swingenden Tanzorchestern der 1930er Jahre sehr beliebt. 1933 gründete er sein erstes Quintett, mit dem er im Berliner Hotel Imperator swingende Tanzmusik spielte. Er wurde sehr schnell zum Star in Berlin, musste sich aber von den an die Macht gekommenen Nazis verwarnen lassen, da das Repertoire der Band Kompositionen jüdischer Musiker enthielt, die von den Nazis als „entartet“ eingestuft wurden. Aus dem Quintett wurde bald ein fünfzehnköpfiges Tanzorchester. Mit diesem Orchester machte er 1938 erste Schallplattenaufnahmen bei der in Babelsberg ansässigen Firma Tempo. Dazu verwendete er auch englisch klingende Pseudonyme wie Billy Blackmoore, John Weepster oder John Webb, was ihm die Reichsmusikkammer später verbot. Bekannte und gern gehörte Stücke von ihm waren „Das ist nun mal mein Rhythmus“ oder „Haben sie schon mal im Dunkeln geküsst?“. Nach dem Krieg gründete er ein neues Orchester und spielte für die amerikanische Besatzungsmacht alte und neue Arrangements seiner Swing Hits. 1946 zählte er zu den populärsten Big Bands Deutschlands und hatte auch Titel des amerikanischen Vibrafonisten Lionel Hampton und Boogie Woogies im Repertoire, was den Nerv der Zeit traf. In jenem Jahr nahm er wieder Schallplatten auf und feierte im Berliner Sportpalast und auf der Berliner Waldbühne vor 7000 Fans grandiose Erfolge. Seine Shows ließen „den Putz von den Wänden fallen oder die Tapete abrollen“, erzählte er einem Radiomoderator. Während einer solchen erlitt „Kutte“ nach seinem berühmten Grätschsprung einen Herzinfarkt, was zur Folge hatte, dass er monatelang im West End Krankenhaus lag, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Da seine Versicherung ihm die Anerkennung eines Arbeitsunfalls verweigerte, sah er sich gezwungen, so schnell wie möglich mit seiner Band wieder aufzutreten. Eigentlich hatte er geplant, sich nach diesem Unfall von der Bühne zurückzuziehen, um einen Schallplattenladen zu eröffnen. Am 20. November trat er während einer Show im Sportpalast wieder seiner Band auf. Die Anstrengung war zu groß für ihn. Am 27. November 1954 starb er an einem Hirnschlag. Zuvor hatte er noch einen Vertrag über einen Film abgeschlossen. Seine Popularität war zu dieser Zeit so enorm, dass der Regisseure Erik Ode diesen Film über das Leben Widmanns mit dem Namen „Musik im Blut“ drehte, der am 20. Dezember 1955 Premiere hatte und auch „Die Kurt Widmann Story“ genannt wurde. (weiter auf Seite 4) v.l.n.r.: Werner Müller, Kurt „Kutte“ Widmann, Stan Kenton, Macky Kasper - 1953 (Foto: Archiv Winfried Maier, Berlin) S e i t e 4 Fortsetzung von Seite 3 M ein erstes Jazzidol, welches aus mir einen Swingheini der zweiten Generation machte, war der für mich unvergessliche Bandleader Kurt Widmann. Erste Hörerlebnisse mit Kurt Widmann kamen für mich über den AFN. Silvester 1946/47 gab es eine Live Übertragung des Senders mit dem Orchester Kurt Widmann aus dem amerikanischen Soldatenclub „Club 48“. Ich erinnere mich noch an einen wahnsinnig schnell gespielten „Tiger Rag“. Das ist mir deshalb bis heute in Erinnerung geblieben, da ich später nie wieder eine solche Version gehört habe. Ich versuchte anschließend, Kurt Widmann ive zu erleben. Das war wegen Mangels Geld nicht so einfach. Ich verdiente damals kein eigenes und war auch noch nicht alt genug. Trotzdem unternahmen wir alles Mögliche, um die Band zu hören. Wir sind zu diversen Ausflugslokalen gepilgert. Das bekannteste war das Ausflugslokal Seeschloss Pichelsberg, wo am Sonntagnachmittag immer Tanzmusik gespielt wurde. Dort sind wir öfters hin, auch um Kurt Widmann zu hören. Allerdings konnten wir das nur von draußen tun, da wir kein Geld für den Eintritt, geschweige denn zum Verzehr von Kaffee oder Kuchen hatten. Oftmals reichte das Geld nicht mal für eine Straßenbahnkarte, so dass wir kilometerweit zu Fuß gelaufen sind, am Gartenzaun unsere geliebte Musik hörten und anschließend wieder zu Fuß nach Hause zurück. Diese Begeisterung, die wir damals aufbrachten, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Das Ende Kurt Widmanns – der Beginn der RIAS Big Band 1948 wurde beschlossen, eine Big Band für den RIAS – den neu gegründeten Rundfunk im Amerikanischen Sektor - zusammenzustellen. Mit dieser Aufgabe wurde Werner Müller beauftragt. Müller spielte seit J u s t F o r S w i n g G a z e t t e Erinnerungen an Kurt Widmann von Winfried Maier, Berlin 1946 in der Band von Kurt Widmann eine große Rolle. Er hatte auch verschiedene Arrangements geschrieben. Müller hat natürlich die besten Leute mit übernommen. Die waren auch besser versorgt dort, hatten einen festen Job beim RIAS, der gut bezahlt wurde. Die haben dann auch nebenbei noch ein bisschen Jazz gemacht. Leute wie der Saxofonist Helmut Brandt oder der Trompeter Macky Kasper gingen zum RIAS Tanzorchester unter Leitung von Werner Müller. Das war für Kurt Widmann ein schwerer Schlag und hat ihn sehr bedrückt. Die Band Kurt Widmanns ist zwar immer mal wieder zu Studioaufnahmen zusammengekommen, hat aber in der ursprünglichen Form ab 1948 nicht mehr existiert. Widmann hat zwar weitergemacht, aber die Spitzenleute hatte man ihm genommen. Ich habe ihn auch im alten Berliner Friedrichstadtpalast hören können. Der befand sich in der Nähe des Berliner Ensembles am Spreeufer und wurde 1980 aus bautechnischen Gründen ge- sperrt. Da fand eine Showveranstaltung statt, während der Kurt Widmann mit seinem Orchester auftrat. Der Höhepunkt war immer sein berühmter Grätschsprung, wobei er mit seiner Posaune tolle Töne beim Hochspringen entlockte. Das war meistens beim „Tiger Rag“ der Fall. Dann hat er auch bei der Bühnenshow immer mal einen Boogie Woogie getanzt, was bei uns natürlich Begeisterungsstürme auslöste. Am Sonnabend, den 6. September 1953 feierte Kurt Widmann in der Berliner Waldbühne sein 25jähriges Bühnenjubiläum. Das Konzert in der Waldbühne war ausverkauft. Ein großes Staraufgebot ehrte ihn dort. Macky Kasper, Rolf Kühn, das Sunshine Quartett, Otto Kernbach mit großem Orchester. Alle traten zu seinen Ehren dort auf. Seine kleine Tochter Regina legte vor der Kapelle ihres Vaters einen tollen Stepptanz hin. Das waren unvergessene Momente. Man wollte damals so Kinderstars auf die Bühne bringen, was bei den Leuten gut ankam – wie das Conny Froboess mit ihrem Schlager „Pack die Badehose ein“ machte. Zu Himmelfahrt 1954 wurde der berühmte Grätschsprung in der Waldbühne allerdings Kutte zum Verhängnis. Er erlitt einen Herzinfarkt, in dessen Folge man ihm auch noch das Bein amputieren musste. Er lag anschließend wochenlang im Westend Hospital. Das letzte Konzert Kurt Widmann ist wieder da! So hieß es in den Schlagzeilen der Presse. Das erste Konzert nach diesem Ereignis wurde angekündigt und von den Berlinern sehnsüchtig erwartet. Wir haben unser letztes Geld zusammengekratzt, weil wir unbedingt dabei sein wollten, wenn Kutte das erste Mal nach diesem schrecklichen Ereignis auf der Waldbühne auftreten sollte. Die Eintrittskarte kostete 2,50 DM. Viele Musiker und Freunde gaben ihm dort die Ehre. Keiner ahnte, dass es sein letztes Konzert werden sollte. Zunächst gab es so B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 5 etwas wie ein Vorprogramm mit ande- 1954 ist er dann an den Folgen eines hungert nach Kultur und Unterhaltung. Da Hirnschlages verstorben. ren Bands. gab es keine Angebote in solchem ÜberIm zweiten Teil trat „Kutte“ auf. Es Die Zeitungen hatten gerade noch in fluss wie heute. Da gab es noch kein Fernwar wie in alten Zeiten. Die Menschen großen Aufmachungen über das Kon- sehen und die Vielzahl der Vergnügungstobten und gaben ihm einen jubelnden zert nach seiner Krankheit berichtet, möglichkeiten. Das waren die SternstunEmpfang. Von seiner Beinprothese den, die uns Älteren Kraft gegeben haben war im Prinzip nichts zu merken. Den für den Alltag, weiter zu machen. Grätschsprung hat er natürlich nicht Die ganzen Jahre hat mich die Musik von mehr machen können, aber ein Boogie Kurt Widmann nie losgelassen. Später kaWoogie Tänzchen legte er noch hin. men viele Aufnahmen auf CD heraus, die Der Sportpalast raste. Die Leute waren sein Schaffen dokumentierten und meist unersättlich, tobten und wollten Zugadurch private Initiativen das Licht der Öfben haben, was ja auch verständlich fentlichkeit erblickten. war. Es war eine unglaubliche AtmoWie beliebt er war, zeigt sich auch daran, sphäre. Die Stimmung empfinde ich dass über ihn ein Film gedreht wurde. Der heute noch. Das war wie eine WiederFilm allerdings war für uns eine große Entgeburt. Das Leben ist wieder da. Die täuschung. Kurt Widmann war für uns imSwinggemeinde und die Stadt liebten mer der dicke runde Gummiball und nun ihn. Es war eine euphorische Stimkam uns im Film als Hauptdarsteller der mung! smarte Schauspieler Viktor de Kowa entgeEtwas anderes, was mir dabei auch imgen und trat als der schlanke Gentleman mer wieder einfällt, ist, dass das Publiauf. Das war ja nun ein Witz und entsprach kum in diesen Jahren erfreulicherüberhaupt nicht unseren Erinnerungen. Die weise nicht durch Altersgrenzen geFilme hielten sich ja nie an die Wirklichtrennt war. Auch bei Louis Armstrong keit, besonders die über Jazzmusiker gewar das später so. Heute gehen ältere drehten Filme. Aber dass man über Kurt Leute zu Swingkonzerten und man Widmann überhaupt einen Film gemacht sieht nur wenig jüngeres Publikum. als der plötzliche Tod Kurt Widmanns hat, war ja schon mal was Besonderes. Bei Kurt Widmann waren die Genera- die Öffentlichkeit schockierte. Die Ge- Ich bin immer mit Kurt Widmanns Musik tionen noch verbunden. Da saßen der schichte hat eine Menge Emotionen verbunden geblieben, habe verschiedene Opa und der Vater neben dem Sohn aufgewühlt, da ja bekannt war, dass er Sendungen aufgenommen, die im Laufe der und Enkel. Das ging quer letzten Jahre ausgestrahlt wurden durch die Generationen. Ich Bei Konzerten mit Kurt Widmann und praktisch sein Schaffen in finde das auch heute schöner, Berlin dokumentiert. Besonders wenn die Veranstaltungen von waren die Generationen noch ver- fasziniert hat mich auch immer allen Generationen besucht bunden. Da saßen der Opa und der wieder, dass es darunter Sendunwerden und nicht so separiert gen gab, in denen die Menschen Vater neben dem Sohn und Enkel. sind. Das war eine herzlichere über Kurt Widmann und ihre ErStimmung bei den Konzerten. lebnisse mit ihm berichtet haben. Er ist also Während seines letzten Konzerts gab von seiner Unfallversicherung im immer in den Herzen der Menschen, die er auch Zugaben. Das war auch schon Stich gelassen wurde. Das hat die Ge- ihn damals erlebt haben, präsent geblieben. etwas zu viel für ihn. Das merkte man müter sehr bewegt. In der Presse gab auch als Zuhörer. Als das Konzert dem es große Schlagzeilen. Auch lange Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Frau Ende entgegen ging, richtete er noch nach seinem Tod ist noch viel über ihn Regina Kutschenbauer, Berlin. einige Worte an uns, die seine letzten berichtet wurden. werden sollten. Ich kann mich auch Er ist nie vergesnoch genau an jedes Wort erinnern. Er sen wurden und war außer Atem und die Leute wollten wurde von den lange immer noch mehr hören. Alles hatte er Berlinern schon gespielt, wie die berühmten noch verehrt. Viele Nummern „He Ba Ba Re Bop“. Dann können sich das sagte er in seinem Berliner Dialekt, heute nicht mehr der bei ihm nur dann durch kam, wenn vorstellen, was ein dieses er besonders abgekämpft war :“Ein an- Musiker der mal mehr, Freunde.“ Das waren Formates für die seine letzten Worte, die ich von ihm Menschen in diegehört habe. Das war dann sein letztes ser Zeit bedeutete. Konzert. Offensichtlich hatte er sich In den 1950er Jahren waren wir ja während des Konzertes übernommen. Eine Woche später am 27. November immer noch ausge- S e i t e 6 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e Auf dem Jazz Track in Australien - vol.2 Part 2: The Australian Jazz Museum in Melbourne - Saving our Jazz past for the future Text und Fotos: K. u. D. Ott A ls vor vielen Jahren das Bedürfnis zur Bewahrung von Sammlungen australischer Jazzfans und Musiker verbunden mit der Aufarbeitung der australischen Jazzgeschichte immer größer wurde, fand sich das National Film and Sound Archive (NFSA) in der Hauptstadt Canberra bereit, Schallplatten, Publikationen, Fotos, Instrumente, Poster und verschiedene andere Memorablia des Jazz zu archivieren. Bald allerdings wuchs der Ärger darüber, dass ein Großteil der Sammlungen nicht ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt, sondern teilweise sogar aus Platzgründen weggeworfen wurde. Unter Sammlern machte sich Unmut breit, der zur Folge hatte, dass 1996 sechzig Jazzfreunde beschlossen, das Victorian Jazz Archive (VJA) in Melbourne zu gründen. Melbourne ist DAS kulturelle Zentrum Australiens, wird auch als die Jazzhauptstadt des Landes bezeichnet und hat Musiker mit großer internationaler Reputation wie die Brüder Graeme und Roger Bell hervorgebracht. So war dieser rigorose Schritt nur die logische Folge, Vertrauen unter Sammlern und Musikern zurückzugewinnen, um deren Erinnerungen nicht nur zu bewahren, sondern auch einer interessierten breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man mietete zu günstigen Konditionen (2 AUD im Monat!) eine leerstehende Halle an zwei sich kreuzenden Highways am Rande der Millionenmetropole im Koomba Park an, die bis dahin als Garage und Werkstatt für Traktoren diente. Hier befindet sich bis heute das Archiv. Um den extremen klimatischen Bedingungen dieses Landes gerecht zu werden, wo die Tagestemperaturen nicht selten über 40°C steigen, aber auch starke Regenfälle und Stürme unvorstellbare Verwüstungen anrichten können, wurden im Laufe der Jahre bis heute insgesamt vier Schiffscontainer angekauft und im Gebäude der Werk- statt untergebracht. Somit konnten Bedingungen geschaffen werden, die zum einen eine sichere Aufbewahrung der Sammlung garantieren, aber auch dem schlimmsten Feind einer solchen, nämlich der vergehenden Zeit, Paroli bieten können. Nach schwierigen Anfängen der Organisation eines funktionierenden Archives, was nur durch ehrenamtliche Mitarbeit zahlreicher Jazzfreunde und Pensionäre bewältigt werden konnte, wurde diesem im April 2003 der Status eines Museums zuerkannt, was nebenbei auch die Möglichkeit staatlicher finanzieller Zuwendungen, wenn auch nur spärlich, zur Folge hat. Immerhin betragen die laufenden Kosten 32.000 AUD im Jahr und werden hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Verkäufe von CDs bewältigt. Als wir an einem sonnigen Tag nach einer stressigen Fahrt durch Melbournes enge und verstopfte Straßen früher Morgenstunden am Museum ankamen und den schmalen Eingang zur ehemaligen fensterlosen, dunkelgrün angestrichenen Werkhalle passiert hatten, wurden wir im engen Foyer des Museums freundlich von einem älteren, grauhaarigen Herrn, dem Präsi- denten der Sammlung Mel Blachford, begrüßt. Er erzählte uns, dass die Woche davor, der Kornettist Bob Schultz aus San Francisco das Museum besucht hatte und wir innerhalb kurzer Zeit die nächsten ausländischen Gäste wären. Deswegen habe man diese Woche als internationale Woche ausgerufen, schmunzelt er verschmitzt. Der sympathische Mitarbeiter Terry Norman nimmt uns unter seine Fittiche und führt uns mit vielen interessanten Erklärungen zur Orientierung durch die Räumlichkeiten des Archives/ Museums. Wir sind vom ersten Augenblick an überwältigt, mit welch selbstverständlicher Gastfreundschaft wir als Mitglieder der Jazzfamilie aufgenommen werden und in welch unaufdringlicher Art uns das Archiv, wo mit großer Geschäftigkeit an der Aufarbeitung der Sammlungsbestände gearbeitet wird, ans Herz gelegt wird. Im Mittelpunkt des Museums befindet sich ein großer heller Raum mit einem Tisch in der Mitte, in einer Ecke ein kleiner Bandstand mit Piano und Schlagzeug, wo Live Konzerte durchgeführt werden oder die Hauseigene Band jazzt, wenn größere Besuchergruppen angemeldet sind. Jeden Mittwoch probt hier das 18köpfige Knox Jazz Orchestra. An den Wänden befinden sich Vitrinen mit wechselnden Ausstellungsstücken. Während unseres Besuchs hatte die Familie des Trompeters Bob Barnard Notenbücher, Instrumente, Schallplatte und viele Fotos der legendären Brüder Bob und Len Barnard zur Verfügung gestellt. In einer anderen Vitrine werden die wichtigsten Schallplatten des australischen Jazz präsentiert, auch die Supraphon Platte mit Graeme Bell findet sich hier. Eine Regalwand enthält ca. 1200 Bücher zum Thema Jazz für die Öffentlichkeit bereit, die man hier einsehen aber auch ausleihen kann. An der gegenüberlie- B a n d 2 , A u s g a b e 1 genden Wand wurde ein großer Bildschirm angebracht, auf dem sich Besucher DVDs und seltene Filme des Archives anschauen können. Zwei ältere Herren, die des Öfteren vorbeizukommen scheinen, genießen hier die Geselligkeit und tauschen beim Betrachten eines Films Erinnerungen an längst vergessene Tage aus. Eine besondere Aufgabe des Archives ist die Restaurierung alter Schallplatten und Tonbandaufnahmen des australischen Jazz, die aus privaten Spenden stammen. Im extra dafür konzipierten „Don Boardman Sound Room“, den man uns stolz als das Herzstück des Archivs präsentiert, werden an verschiedenen Arbeitsplätzen mit neuester Technik Duplikate angefertigt, die auf spezielle „Archival CDs“ gebracht werden und somit eine hohe Lebensdauer haben. Mittlerweile wurden 1500 CDs bedeutender australischer Jazzmusiker, von 1940er Jahren angefangen, aufgearbeitet. In Kürze will man mehrere 100.000 Titel auch für Nutzer im Internet zum Anhören auf der Webseite des Archivs zur Verfügung stellen. Im angeschlossenen Archiv-Shop kann man diese CDs auch käuflich erwerben, was von vielen Besuchern rege genutzt wird, während wir uns durch die Räume führen ließen. Im Zentrum des Gebäudes - in einem weiteren Schiffscontainer - befinden sich mehrere Computerarbeitsplätze, an denen Mitarbeiter des Archivs die Sammlungen katalogisieren, und für die Präsentation im Internet aufarbeiten. 60 Männer und Frauen gehören zum Stamm der Mitarbeiter, die mehrmals in der Woche mit unterschiedlichsten Aufgaben tätig sind. Einer von ihnen ist der ehemalige Lehrer Ralph Powell: „Nach meiner Pensionierung habe ich die Möglichkeit gesucht, ehrenamtlich tätig zu sein. Obwohl ich kein Jazzfan im eigentlichen Sinne des Wortes bin, hat mich das Angebot hier gereizt. Ich konnte meine Fähigkeiten für die Arbeit am Newsletter zur Verfügung stellen.“ Der Geist freiwilliger Arbeit ist in Australien weit verbreitet und unter der Bezeichnung „the grey army“ sind diese freiwilligen Helfer aus vielen gesell- S e i t e schaftlichen Bereichen nicht mehr wegzudenken, besonders hier wo Erfahrung zählt und es gilt, Unmengen an Spenden und Nachlässen zu ordnen und einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. In großen Archivschränken befinden sich die Schallplattensammlungen, die in geschlossenen Regalboxen mit einer Gesamtlänge von 400m aufbewahrt werden. Neben diesen sammelt das Archiv CDs, 78er Schellackplatten, Tonbänder, 7 Performing Arts Centre“ oder in Kirchen, ist Gastgeber für Workshops von Studenten und Schülern, führt „Tage der offenen Tür“ für Besucher durch und beteiligt sich an Radioprogrammen. In Zukunft will man auch ein Büro in der Innenstadt anmieten, um noch mehr auf sich und das Anliegen eines lebendigen Archivs an zentraler Stelle aufmerksam zu machen. Nach unserem Besuch verabreden wir uns noch zum Treffen in einem Hotel, wo sich wöchentlich die Mitarbeiter des Archivs zum Live Jazz treffen. Nach einem furiosen Auftritt von Stevenson‘s Rockets (siehe CD Rezension in dieser Ausgabe) kommt der Schlagzeuger und Trompeter Ian Smith an unseren Tisch und fragt witzelnd: „Was it okay for you?“, was im allgemeinen Gelächter endet, als Terry hinzufügt: „This is the australian kind of downshifting“ und wo uns wiederum bewusst wird, wie die Liebe zum Jazz unterschiedlichste Lebenswege verbindet, Menschen zusammenbringt und wie wichtig auch die Rückschau auf Traditionen ist, im Sinne Benjamin Franklins: „Tradition is not about guarding the ashes but keeping the flame alive" . (Tradition heißt nicht, Asche zu bewachen, sondern die Glut anzufachen".) www.vicjazzarchive.com.au Videos, DVDs, Fotos, Dias, Programmhefte, Poster, Notenbücher, Arrangements von Musikern, Manuskripte, Tagebücher, Briefe usw. Selbst ein von mir 1999 geschriebener Artikel über Coco Schumann fand sich zwischen den Materialien, die uns für unsere Recherchen über den legendären Gitarristen aus seiner Zeit in Australien zur Einsicht vorbereitet wurden. Ein weiterer Schiffscontainer beinhaltet nur Materialien, die im Zusammenhang mit dem jährlich stattfindenden Jazztreffen Australiens stehen, dem „Australian Jazz Convention“. Viermal im Jahr erscheint die Zeitschrift des Archivs „VJAZZ“ und berichtet über Aktivitäten und leistet ein Stück Erinnerungsarbeit. Auch in der Öffentlichkeit ist das Jazz Museum mit vielfältigen Aktivitäten unterwegs. Es gestaltet Ausstellungen in „Victorian (Detlef A. Ott) I would like to thank: Don Hopgood, Jane Shoebridge, Mel Blachford, Ralph Powell, Terry Norman, Geoff Orr, Joe Stephenson, Ian Smith, Steve Grant, Chris Ludowyk, S e i t e 8 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e Impressionen vom Australischen Jazz Museum / Archiv in Melbourne B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 9 J a zz f ro m D o w n U n d e r Stevenson‘s Rockets About Time Das Label Lyric Records G eoff Orr ist Sänger und hat mit dem Cotton Club Orchestra auf dem Warner Bros. Label zwei Schallplatten eingespielt. Er lebt in St. Kilda, einem Vorort von Melbourne und widmet sich seit einigen Jahren der Wiederbelebung historischer Aufnahmen, die zum Teil nur in geringen Auflagen auf Schellackplatten erschienen sind und kein Interesse bei großen Plattenfirmen für eine Wiederveröffentlichung hervorrufen. In CharityShops (Opportunity Shops), spürte er so manche Rarität auf und bringt sie auf CD, recherchiert die Aufnahmedaten und Besetzungen, versieht die CDs mit einem informativen Booklet. Viele dieser Ausgaben kann man im Australischen Jazzmuseum erhalten, aber auch direkt von ihm. Im nachfolgenden stellen wir drei CDs vor, die besonders für hiesige Jazzfreunde von Interesse sein dürften. Zum einen handelt es sich um die ersten Aufnahmen des Berliner Gitarristen Coco Schumanns unter eigenem Namen, die er während seiner Zeit in Australien machte. Die Aufnahmen sind von besonderem Interessen, weil sie eigene Arrangements Schumanns enthalten, aber auch mit einem der vielseitigsten Klarinettisten Australiens Geoff Kitchen, eingespielt wurden. Vier weitere Titel der CD wurden mit Leo Rosner und seiner Gypsy Band aufgenommen. in der Schumann mitwirkte und die seinerzeit auf einem kleinen Label eines Elektroladens „Homeland Records“ veröffentlicht wurden. Zwei weitere interessante CDs enthalten Aufnahmen der Berliner Star Band „Weintraubs Syncopators“, deren Mitglieder während der Naziherrschaft nach Australien ausgewandert sind. In einer der nächsten Ausgaben werden wir über die Band schreiben, dessen Mitglied der Posaunist Kurt „Kay“ Kaiser (John Kaiser) aus Leipzig stammte. Beziehen kann man diese CDs von Geoff Orr direkt: Geoffrey Orr‘s Lyric Private CD‘s A heritage of sound from Australia‘s past [email protected] S © D. Ott ucht man im Internet nach Stephenson‘s Rockets, wird man eine Unmenge an Seiten zum Thema Dampflokomotiven angeboten bekommen, aber sicher nicht die kleine Swingband, die wie eine Dampfmaschine jeden Sonntag im Emerald Hotel in Melbourne Hot Jazz und Swing erster Güte abliefert. Die vierköpfige Band wird vom Chirurgen Joe Stevenson geleitet, der neben einer hervorragenden Klarinette, deren Stil oftmals an den Schweden Putte Wickmann erinnert, auch Tenorsaxophon und Basssaxophon spielt. Der singende Schlagzeuger Ian Smith wechselt zum Bass, wenn seinem Bassisten Chris Ludowsky gerade danach zumute ist, die Posaune zu spielen. Manchmal hat man das Gefühl, „Weintraub‘s Syncopators“ seien wieder auferstanden. Das Repertoire setzt sich aus unterschiedlichsten bekannten Standards aber auch weniger bekannten Nummern zusammen, wobei uns Besucher versichern, dass jeden Sonntag die Band mit anderen Stücken zu hören sei. Mit der CD „About time“ haben sie die entspannte und familiäre Atmosphäre eines Sonntagabend eingefangen und zum Nachhören konserviert, was das Live Erlebnis allerdings nicht ersetzt. Nicht nur als Souvenir ist diese CD zu empfehlen, sondern für Freunde des Jazz oder Amateurmusiker, die immer wieder auch Anregungen für eigene Interpretationen suchen, eine kleine Fundgrube. Nebenbei spielen einige Musiker auch in anderen Formationen. Den Bassisten kann man auch in seiner eigenen Band The Syncopators hören, die im letzten Jahr ihr 30jähriges Jubiläum feierte und in diesem Jahr in Deutschland auf Tournee ist. Kontakt: [email protected] S e i t e 1 0 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e I n t e r v i e w m i t d em P o s a u n is t e n K l a u s K i r s t Klaus Kirst ist Posaunist und Leiter der Hot & Blue Jazz Band aus Meerane, die im vergangenen Jahr den 50. Geburtstag feierte. Seit einigen Jahren kenne ich Klaus als jazzbegeisterten Musiker und freundlichen Menschen, der sich besonders auch eine tiefe Kenntnis der Geschichte des Jazz angeeignet hat und demzufolge mit seiner Band auch Titel zu Gehör bringt, die nicht zum normalen Repertoire von Bands des traditionellen Jazz mehr gehören. Dabei nutzt er das theoretische Wissen, um seine Ansagen mit kleinen interessanten Geschichten zu verbinden. Sein Posaunenspiel ist sehr direkt, hier und da expressiv. Man spürt, dass er nichts vor- und abspielt, sondern mit tiefer Seele die Musik zum Leben erweckt. Besonders sticht sein markanter Gesang hervor, mit dem er schon oft gehörten Stücken wie beispielsweise „Careless love“ oder „Black and blue“ eine ganz persönliche Note verleiht. Das Gespräch mit ihm ist auch eine kleine Zeitreise in die Anfänge der Amateurjazzszene der ehemaligen DDR. Wie entstand Dein Interesse am Jazz? Das war eine Initialzündung. Wenn ich mir das Datum notiert hätte, wüsste ich sogar noch die Uhrzeit. Ich studierte ab September 1958 Medizin an der Uni Jena. Da fand ein Physikerball statt. Jemand gab mir eine Karte und meinte, dass es ganz wichtig ist, dahin zu gehen, das wäre einer der besten Bälle in Jena. Das machte mich aber so richtig nicht an, bis so gegen 22.00 auf einmal für mich bis dahin ungehörte Töne erklangen. Eine Band marschierte mit traditionellen Jazzklängen ein, drei Bläser, Banjo und Sousaphon. In dem Moment gab es bei mir einen Stich und ich hing an dieser Musik. Die Band hatte keinen Namen. Es waren die Nachfolger der „Klaus Steckels New Orleans Jazz Band“. Klaus Steckel war ja nach dem Westen abgehauen und der Klarinettist Klaus Schneider hatte dann die Leitung übernommen. Im Grunde war das der Kern der späteren Jenaer Oldtimers. Also, der Virus hatte sich festgefressen. In der Folge habe ich versucht, mir Material über den Jazz zu besorgen. Bücher gab es damals in der DDR zum Thema Jazz kaum, allerdings hatte ich mir gleich „Der Jazz“ von Alfons M. Dauer besorgt. Mein Vater hatte ein Smaragd Tonband und an den Wochenenden, an denen ich zuhause war, habe ich nachts Jazzsendungen gehört und aufgenommen. In Jena habe ich sehr häufig den AFN Frankfurt gehört. Die hatten eine spannende Sendung, sie hieß „Turn back the clock“. Da wurden Kompositionen gespielt, die immer genau 10 Jahre zurücklagen, beispielsweise am 1. Mai 1957 wurden Stücke gespielt, die am 1. Mai 1947, 1937, 1927 das Ohr der Welt erblickten. Im Allgemeinen waren das Jazzaufnahmen, weil da auch die Aufnahmedaten erhalten waren. Da begann ich mich dafür zu interessieren, wie das Stück hieß, wer, wann, wo gespielt hat. In der Jenaer Universitätsbibliothek habe ich mich über Jazzliteratur informiert. Die hatten einiges. Aber am meisten interessierte mich das Buch, in dem Aufnahmedaten und Besetzungen enthalten waren. Das war „Die Deutsche Jazz-Discographie“ von Horst H. Lange. Das hatte ich dann studiert und habe das Buch in meiner Zeit von 1958 bis 1965 fast immer gehabt, weil das kein ande- Welcher Erinnerungen hast du an das Konzert mit Louis Armstrong in Erfurt? Sehr beeindruckend. Ich hab zwar kaum was gesehen, aber alles gehört. Als Student hatte ich wenig Geld und konnte mir nur die billigste Karte leisten. Ich saß in der letzten Reihe, was aber auch den Vorteil hatte, dass ich während des Konzerts aufstehen konnte. Ich sah dann die Musiker, Jewell Brown, die zarte Schönheit mit der starken Stimme und natürlich „Satchmo“, unvergesslich. Das Schöne war, dass die Musiker aller Jenaer Bands sich einen Bus gemietet hatten und gemeinsam dahin fuhren. Hinwärts und zurück führten wir unsere Gespräche und hatten dabei viel Spaß. Das verband die Musiker in besonderer Weise. Ich muss auch erwähnen, dass es zwischen den Jazzern keine Rivalität gab. Jede Band hatte ihren Wirkungskreis, wir sind gegenseitig zu Proben gegangen, harer ausleihen wollte. Jedes Mal wenn ich ben uns auch Hinweise, Kritik und Lob das nach 6 Wochen zurück brachte, gegeben. konnte ich es wieder mitnehmen. Stilistisch interessierte mich besonders Gra- Wie kam es, dass Du die Posaune zu eme Bell. Seine Prager Aufnahmen wa- Deinem Instrument erwählt hast? Das ren hier zugänglich, die konnte ich kau- ist ja nicht nur von der Größe her ein fen. Die gab es als 78er Schellackplat- schwieriges Instrument, besonders im ten. Dann habe ich aus dem Radio Jelly höheren Alter, wo man viel Kraft und Roll Morton und frühe Duke Ellington Luft dafür benötigt. Aufnahmen, die Dutch Swing College Band und die Engländer Barber und Bilk Bei mir bestand der Wunsch, obwohl es für mich entdeckt. Mein großes stilisti- in Jena schon drei Jazzbands gab, eine eisches Vorbild war und ist aber Louis gene Band zu gründen, weil ich eigene Armstrong. An diesem Mann kommt Ideen verwirklichen wollte. Ich wollte man einfach nicht vorbei. Der ist sowas nicht nur „When the Saints“ oder „Ice von stilbildend gewesen, hat auch mo- cream“ spielen. Durch die Jazzsendungen derne Jazzmusiker beeinflusst. Ich bin im Rundfunk lernte ich interessante seltefroh, dass ich auch in Erfurt ein Konzert ne Titel kennen, die ich reproduzieren von ihm miterleben durfte. wollte. Ich hatte vor, eine Band zusam- B a n d 2 , A u s g a b e 1 menzustellen. Das scheiterte aber daran, dass wir keinen Posaunisten fanden. Ich spielte damals leidenschaftlich Banjo und war auch ganz gut. Aber es gab einen anderen Banjospieler. Dann habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und mir ein altes Instrument gekauft von 1900 ungefähr und habe begonnen, Posaune zu spielen. Ich wollte auch erreichen, gleich in der Band mitzuspielen, hatte auch ein oder zwei Unterrichtsstunden bei einem sehr strengen Lehrer, der mich z.B. mit Posaunenthemen von Wagner vertraut machen wollte. Das stieß mich sofort ab, ich habe den Unterricht geschmissen und mich entschieden, das selbst zu machen. Dann habe ich begonnen, so draufloszuspielen. Ich konnte mich etwas an Kid Ory orientieren, weil der technisch nicht so schwierig gespielt hat und das Erdige gefiel mir sehr gut. Kurz und gut, ich war Autodidakt. Als ich später die Hot & Blue Jazz Band gegründet hatte, war ich schon auf Posaune festgelegt. Auch hier hatten wir übrigens sofort ein Repertoire, das abseits von den üblichen DixielandKlischees festgelegt war. Welche Titel waren das? Also zum Beispiel „Who‘s Sorry Now?“. War dann gleich unsere Erkennungsmelodie. Das hat in Jena niemand gespielt oder „St. James Infirmary“, das machten die anderen auch nicht. Den „Beale Street Blues“ hatten wir sehr früh im Programm, war für uns schon fast zu schwierig. Auch den „Sobbin‘ Blues“ nach George Lewis haben wir gespielt und probierten uns an „When Erastus Plays His Old Kazoo“. Das waren Titel, die sonst nicht in Jena zu hören waren. Übst Du regelmäßig? Als ich als Landarzt gearbeitet habe, hatte ich in der Woche kaum Zeit zum Üben. Am Wochenende ein bisschen, ansonsten spielte ich dann drauf los. Aber 2005 bis 2007 habe ich dann doch noch Unterricht genommen und seitdem bemühe ich mich, regelmäßig zu üben. Vorher habe ich einfach frei nach den Harmonien gespielt, wobei mir meine Kenntnisse des Banjospiels zugutekamen. Meine Kollegen waren sehr skeptisch, als sie hörten, dass ich Unterricht nahm. Sie befürchteten, dass dadurch die Ursprünglichkeit verloren geht. Aber ich glaube, ich habe es geschafft, eine Balance zu finden, mich nicht an das Notenbild zu klammern. Dich trifft man auch auf Konzerten des avantgardistischen Jazz. S e i t e Ich bin allgemein an Musik interessiert, auch an bildender Kunst, Theater, gehe zu klassischen Konzerten. Natürlich habe ich keinen grenzenlosen Zugang zum Free Jazz, weil sich da vieles einfach mir gefühlsmäßig nicht erschließt. Ich mag Musik, wo man Harmonien erkennt, einen durchgehenden Swing. Aber ich schätze auch die Bemühungen der Leute, die sich sehr abstrakt mit Musik beschäftigen und finde vieles davon sehr interessant. Es ist wichtig, dass musikalisch was Neues passiert und man nicht nur an den überkommenen Dingen festhält. Deinen Lebensunterhalt hast Du als Arzt im Ländlichen bestritten. Auch da hast Du Dich für den Jazz stark engagiert. Mir hast Du erzählt, dass Du Ausstellungen in Deiner Praxis organisiert hast, wo sogar Musiker wie Gunter Hampel, die ja mehr dem freien Spiel zugewandt sind, zur Vernissage als Gast waren. Welche Erinnerungen an diese Zeit sind Dir besonders haften geblieben? Ich habe 1972 in der Staatlichen Arztpraxis Starkenberg die kleine Galerie „Äskulap“ gegründet. Dort habe ich drei bis vier Ausstellungen pro Jahr von bildenden Künstlern gemacht. Darunter Mein großes stilistisches Vorbild war und ist Louis Armstrong. An diesem Mann kommt man einfach nicht vorbei. waren Mattheuer, Stelzmann, Rink, Hirsch und viele andere. Ich habe auch unbekannten Amateuren aus meinem Patientenkreis die Möglichkeit gegeben, ihre Werke auszustellen - vielleicht sich einmal in ihrem Leben in einer Galerie zu präsentieren. Sie waren sehr glücklich darüber. Mit jeder Ausstellung war ein Galeriegespräch verbunden. Das habe ich mit unterschiedlichster Musik ausgestaltet. Wir hatten nicht nur Jazz, sondern auch klassische Musik. Gunter Hampel ist mit Vibraphon und Bassklarinette vor vielleicht 20 Leuten aufgetreten. Monty Waters, ein farbiger Altsaxophonist, kam aus München. Ein liebenswerter, lustiger Mensch. Während der DDR Zeit hatte ich allerdings nur Musiker aus der Umgebung. Bei den Galeriegesprächen ging es haupt- 1 1 sächlich um die ausstellende Person. Das ist politisch manchmal sehr brisant gewesen. Die „Ohren“ hatten viel zu schreiben. Die Galerie bestand 30 Jahre, von 1972 bis 2002. Sie war eine der ersten kleinen Galerien der DDR in einer Arztpraxis. 1979 wurde ich gedrängt, mich dem Kulturbund zu unterstellen. Ich hätte sonst Schwierigkeiten gehabt. Aber es ging trotzdem weiter wie bisher. Ich musste zwar jährlich einen Plan abgeben. Aber Plan war Plan, die Realität war eine andere. Ich habe ausgestellt was ich wollte. Du warst in der Jenaer Jazzszene aktiv, hattest aber auch eine besondere Verbindung zum Jazzclub in Altenburg. Wie hängt das zusammen? Ich war Gründungsmitglied des Jazzclub in Altenburg. Hot & Blue spielte im Teichhaus, das war das Jugendclubhaus Rosa Luxemburg. Hinterher kamen ein paar Leute und fragten, ob wir etwas Zeit hätten. Da war einer dabei, dem gefiel die Musik, sein Vater hatte eine große Tonbandsammlung und meinte, man müsste den Jazz viel mehr Leuten zugänglich machen. Sie wollten in Altenburg einen Jazzclub gründen. Das war 1980. Der Jazzclub versuchte, sich anzumelden und wurde dem Kulturbund zugeordnet. Er hat Konzerte und Vorträge organisiert, hatte aber keinen eigenen Raum. Der Klub existiert bis heute. Was mich etwas stört ist, dass er fast nur noch modernen Spielarten des Jazz vorbehalten ist. Man kann es mit Leipzig vergleichen. Es gibt wenig Raum für traditionellen Jazz und Swing. Spielstätten haben sie in Altenburg eine ganze Menge. Es gibt ein lebendiges Jazzleben, weil sie auch an die Thüringer Jazzmeile angegliedert sind. Das bereichert die Kultur in einer solchen Kleinstadt enorm. Nach Deiner Pensionierung bist Du nach Leipzig gezogen. Welche Unterschiede siehst Du zwischen der hiesigen Szene und der, sagen wir mal, in Altenburg. Leipzig hat eine große kulturelle Vielfalt, dass es manchmal schwerfällt, sich an einem Abend für eine Veranstaltung zu entscheiden. Was ich hervorheben muss, sind die Leipziger Jazztage, die eine super Einrichtung sind, weit über die Grenzen von D-land und eine Menge sehr guter Musiker anziehen. Das ist der Leuchtturm. Sonst ist die Szene sehr modern ausgerichtet und es ist kompli- ziert Spielmöglichkeiten für traditionellen Jazz zu finden. Die wenigen Lokalitäten, in denen traditioneller Jazz gespielt wird, werden nach kurzer Zeit wieder von moderneren Jazzmusikern überschwemmt, sodass letztlich ein lebendiges traditionelles Jazzleben nicht zu beobachten ist, leider. Das weite Spektrum des Jazz ist in Leipzig nicht erfasst. Du hast bereits über Deine Band „Hot & Blue Jazz Band“ aus Meerane in einer der letzten Ausgaben des JFSG geschrieben. Seit vielen Jahren bist Du Leiter dieser Band. Was sind die wichtigsten Erfahrungen dabei, die Du weitergeben könntest, eine Band so lange zusammenzuhalten? Ich glaube, man muss neugierig bleiben und dafür sorgen, dass das Interesse an der Entwicklung und Verbesserung nicht abreißt. Der andere Aspekt ist der, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sich menschlich versteht und über die Musik hinaus auch andere Gesprächsthemen hat. Mit Solostücken kann man die Musiker sehr wirksam fordern und fördern und der Applaus motiviert sie, sich noch mehr einzubringen. Das wichtigste ist, die Truppe so zusammenzuhalten, dass man sich menschlich und musikalisch immer interessant findet und nicht auf festgefahrenen Gleisen fährt, sondern hin und wieder ein paar Weichen stellt. So werfen wir immer mal alte, über Jahre eingeschliffene Arrangements über den Haufen. Das entsprechende Stück bauen wir dann neu und ganz anders auf. Das hat natürlich auch zur Folge, dass es beim Auftritt Schwierigkeiten gibt, da sich manche Abläufe automatisiert haben und die Gewohnheit ihr Recht fordert, und damit das Neue nicht immer klappt. Für das Zusammenspiel ist es aber ungeheurer wichtig, ausgetretene Pfade zu erlassen. Als Chef bin ich für die Organisation verantwortlich, schlage Titel vor, bereite Arrangements vor und erarbeite Konzepte für unsere Auftritte. Dabei haben alle ein Mitspracherecht mit Mehrheitsentscheidung. In unserer Band herrscht ein strenges Probenreglement. Wenn es ein Stück erfordert, proben wir eine Sequenz bis sie sitzt. Manchmal beißen wir uns am Abend an nur zwei Stücken fest. So ist es dann eben. Aber wenn das dann fertig ist und wir uns zur nächsten Probe treffen….., dann haben das die meisten wieder vergessen. (lacht) Kannst Du Dir eine Pensionierung von der Musik vorstellen? Nein. Ich möchte das so lange machen, wie ich dazu körperlich und geistig in der Lage bin. _______________________________ Fotos (im Uhrzeigersinn): Freiberg 1976; Jena 1964; Meerane 2005; Starkenberg 2000, 60. Geb. von KK; Foto (Bildmitte): Dresden KZV 2008, 8. Dixieland Night mit der Sängerin Gude Lafrenz. Archiv Klaus Kirst B a n d 2 , A u s g a b e S e i t e 1 1 3 Leipziger Jazzgeschichte(n) Teil 3 Hommage an den Ur-Jazz-Pionier Kurt Michaelis (genannt Hot-Geyer) von Peter Colev H ot-Geyer (Kurt Michaelis) starb Ende November 2014 im hohen Alter von 101 Jahren. Als vermutlich ältester Jazz-Fan weltweit (geb. 1913) erlebte er in jungen Jahren Hot-Musik und Swing in Deutschland. Das Wort „Jazz“ wurde erst viel später verwendet und verdeutscht ausgesprochen (sprich: Jatz). In der Zeit der Weimarer Republik prosperierte die Kunst in ihrer Vielfalt mit einer bisher nicht dagewesenen Vehemenz und Direktheit. Der Expressionismus in der Malerei, die Dichtkunst und nicht zuletzt die Musik selbst machten dabei erheblich Furore. Zwischenzeitlich wurde in Deutschland bereits 1919 die erste Jazz-Schallplatte von der Firma Homokord in der Kopplung Tiger-Rag/Jazz-One-Step mit der sogen. Exzentrik-Band produziert und veröffentlicht. Dies war die erste Jazz-Tonkonserve deutscher Produktion, nachfolgend kamen dann in den folgenden Jahren die verschiedensten Schallplatten-Hersteller auf den Markt. Wenngleich die Bands in Deutschland in der Frühzeit noch nicht den Swing und Drive der späteren Jahre erreichten, so hatten doch bereits einige Klangkörper sehr talentierte Musiker mit einer guten Hot-Stilistik, vorwiegend im Trompeten- sowie im Saxophonsatz platziert. Es darf nicht vergessen werden, dass die Bands jener Zeit vorrangig zum Tanz aufspielten. In den goldenen 1920er Jahren kamen zugleich eine Vielzahl von Modetänzen aus Amerika, wie Shimmy, Charleston, Black -Bottom, Cake-Walk, One-Step, Jitterbug u.a.. Hot-Geyer, der Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre viele Bands in Europa in Berlin und Leipzig erlebt hatte (die Gazette berichtete bereits darüber) war ein begeisterter und ambitionierter Tänzer. In Leipzig gab es eine Vielzahl von Tanzsälen und Etablissements, wo regelmäßig getanzt und geschwoft wurde. So zum Beispiel im Haus „Drei Linden“ (Lindenauer Markt), im Felsenkeller (Zschocher), im Sächsischen Hof“ (Schönefeld), im Messehaus „Drei Könige“ (Leipzig-Zentrum, Petersstraße) u. a.. In Leipzig waren außer Paul Whiteman und Sydney Bechet, die nur im Delphi Palast in Berlin auftraten, fast alle internationalen Bands jener Zeit, die einen großen Namen hatten, so z.B. 1928 – Sam Wooding, 1929 – Josephine Baker, 1930/31 – das Orchester Jack Hylton (Krystallpalast) Außerdem waren in Leipzig die Gesangs-Gruppen „Die Revellers“ und nicht zuletzt die weltbekannten Comedian Harmonists, die in der Kongresshalle bei reduziertem Eintrittspreis ein Wohltätigkeitskonzert gaben (1931). auch in Hamburg und Magdeburg ähnliche Interessen-Gemeinschaften. Der von HotGeyer gegründete Leipziger Club wird in der Jazz-Historie als einer der ersten in Deutschland genannt. Man traf sich in den Wohnungen der Fans, hörte die neuesten Schallplatten, die erworben wurden und diskutierte fach- und sachgerecht über Neueinspielungen, Musikstile sowie Musiker und Bands. Zu gleicher Zeit traten ebenfalls in Leipzig die berühmten „Weintraubs Synkopators“ im „3-Linden“ auf, die durch ihre exzellenten Multiinstrumental-Spielweisen weltweit bekannt wurden, aus Deutschland emigrieren mussten und sich am Ende in Australien niederließen. Auch sie hatten erstklassige Jazz-Solisten, die auf wechselnden Instrumenten musizieren konnten. Der Jazz-Freund Detlef Ott begegnete anlässlich seiner Australien-Reise noch den Nachfahren dieser legendären Band. Die zwischenzeitlich bekannt gewordenen „News“ der Hot- und Swing-Szene entnahm Hot-Geyer den aktuellen Ausgaben des englischen Musik-Magazins „MelodyMaker“, dass er seit ca. 1929 abonniert hatte und wöchentlich erschien. Der Bezug dieses Musik-Journals wurde übrigens bei Kriegsbeginn 1939 eingestellt. Der Erwerb von Import-SwingSchallplatten war jedoch in den 1930er Jahren kein „Peanuts“. Eine Brunswick-Schellack-Platte 25cm kostete Mitte der 1930er Jahre 2,50 RM. Ein Arbeiter verdiente vergleichsweise 150,00 RM monatlich, eine Frau hingegen 130,00 RM. Bei der Einschätzung des Freizeitverhaltens in den 1930er Jahren muss beachtet werden, dass sich die musikalische Kommunikationsvielfalt im wesentlichen auf ein Radio, ein Plattenspieler (Kofferoder Schrankgrammophon) sowie einem eventuell wöchentlichen Tanzvergnügen beschränkte. Deshalb hatten Schellacks und Radio für die meisten Familien Priorität. Hin und wieder kam dann auch der Besuch eines Jazz-Swing-Konzertes, meist mit Tanz verbunden, dazu. Erst im Jahr 1936 zur Olympiade wurde das im wesentlichen von Manfred von Ardenne entwickelte Fernsehen versuchsweise eingeführt und es dauerte noch ca. 20 Jahre bis die ersten Geräte serienreif in den Handel kamen. Anfang bis Mitte der 1930er Jahre konnte man in einigen Leipziger Schallplattengeschäften ( z.B. Musik-Rank, Am Neumarkt) deutsche und ausländische Jazz- und SwingSchellack-Platten (ca. 3 Minuten Laufzeit) käuflich erwerben oder bestellen, denn die interessierten Leipziger Fans benötigten ja diese Tonträger für ihre wöchentlichen Zusammenkünfte (Bluemonday-Sessions). Mittlerweile hatte sich ca. 1934 der erste Leipziger Jazzclub gegründet. Etwa zur gleichen Zeit gründeten sich auch in Berlin und in Königsberg (Ostpreußen), nicht zuletzt Im Jahr 1936 trafen sich die Mitglieder des Leipziger Hot-Clubs auch wochenendlich zum Schwof. In den großen Sälen der Stadt spielten überall regionale und über-regionale Bands, die natürlich den internationalen Trend folgend meist angloamerikanisches Repertoire bevorzugten. Ein Treffpunkt besonderer Art war das Messehaus „Drei Könige“, Petersstraße 32, 1. Etage. Hier spielte 1936 (siehe Prospekt) eine Kapelle namens Karl Ballaban aus Wien. Geyer schreibt dazu seinen Erinnerungen folgend, Zitat: „Wir, die Swing-Clique (Sippschaft!) saßen S e i t e 1 4 an einem großen ovalen TABLE auf einem Großen SWING-Sofa (für 5 Swingers bequem!) & Stühlen mit Armlehne zwischen BandStand und Eingang! Einmalig! Die Jazzsinfoniker speziell für uns spielten tanzbaren Tiger Rag & Copenhagen. Meeting: Dienstag 20.30 – 24.00 – Swing Fiddlin’ Joe / Geyer / Teddie Fläz / RohÖler / Rhythm Schütter Salm / Die verrückte Margot / Gossing FlauschMantel, roter HANSA-CAR mit I A = Berliner Auto-Nr.! & noch etliche SWINGBOYS dazu! Unsäglich! raunzte RhythmSchütter egal dazwischen! Abendzeitung -,10 Pfennige i.d. linken Tweed-Jackentasche! Nicht alle! – Palavernd (swingbewußt – englisch!) & tanzend! Maschen aufreißend! Kennenlerne Geyerin, Nov. 1937 – im 3 KINGS!!“ Vorstehenden Schilderungen ist zu entnehmen, dass die Jazzer nicht etwa dem Nazi-Trend in „strammer brauner Geschlossenheit“ folgten, sondern entgegen den Zeitgeist in lässiger anglophiler Art ihre Jugend nach eigener Fasson auslebte. Das gebotene Repertoire der BallabanBand war fast ausnahmslos englischamerikanisch (siehe Prospektbeilage). Auch in der Wohnung von Hot-Geyer, heute Sass-Str. 34, Leipzig-Gohlis, trafen sich permanent deutsche, zum Teil auch ausländische Jazz-Freunde und Musiker, so zum Beispiel Dr. Schulz-Köhn, der führende Jazz-Promoter in der Frühzeit des Jazz, der Musikverleger Froboes (Vater von Conny Froboes) sowie der bekannte Pianist Fritz Schulz-Reichel (Crazy Otto genannt) u. a.. 1936 besuchten zwei englische JazzFreunde, Carlo Krahmer (dr, wb, vib.) und Garry Cane (as) das Quartier von Hot J u s t -Geyer und jammten in der großen Dachwohnung ca. 100 qm². Geyer hatte den halbblinden Carlo Krahmer, einen passionierten Schallplattensammler und Musiker, bei einem seiner London-Besuche 1935 kennengelernt. Krahmer entwickelte seine Musikalität in einer Blinden-Band, in der auch damals Georg Shearing (p) mitwirkte, der später zu großem Ruhm gelangte. Bedeutsam war, dass Krahmer neben seiner Mitwirkung in der britischen Jazz- Szene auch 1947 das englische Platten-Label „Esquire“ gründete und bedeutende Musiker verpflichten konnte. Einzelne Esquire-LPs sind heute sehr wertvoll. In meiner Sammlung habe ich dank „Ebay“ eine seltene Einspielung von Carlo Krahmer’s Chicagoans (1945-1949) mit Jimmy und Marian McPartland sowie Stephane Grappelli, Jonny Dankworth und Dick Katz. Grappelli spielt hier u.a. auch Klavier! Carlo Krahmer, der deutsche Wurzeln hatte, starb 1976 in London. Dies sind nur einige kleine Beispiele für die vielen Aktivitäten im legendären Geyer-Horst (so nannte er seine Wohnung) dem Treffpunkt vieler deutscher und europäischer Jazzer. Geyer pflegte auch dank seiner englischen Sprachkenntnisse eine umfassende JazzKorrespondenz in alle Welt. So hatte er u.a. eine gute Liaison zu Ross Russell (USA), dem späteren Autor der berühmten Charlie Parker-Biographie. Über viele Jahre korrespondierten sie und tauschten außerdem besonders interessante Schellack-Platten. Seine Korrespondenz tippte Hot-Geyer, 18jährig, auf einer 1931 (!) gekauften Reiseschreibmaschine, die er seinerzeit auf Teilzahlung erwarb und lebenslang bis kurz vor seinem Tod nutzte. In den vergangenen 70 Jahren war sie immer funktionstüchtig. Sie musste lediglich gereinigt F o r S w i n g G a z e t t e und mit neuen Farbbändern bestückt werden. Darauf war er sehr stolz (Er sagte: „Deutsche Wertarbeit!“). 1939 wurde die Lieferung des MelodyMakers nach Deutschland eingestellt. Teddie Stauffer gab im Felsenkeller zu Leipzig noch ein letztes Konzert, bevor er Deutsch-land in Richtung Schweiz verließ. Die „Zügel“ wurden von den Nazis um diesen Zeitpunkt herum merklich angezogen. Die Einfuhr von Import -Schallplatten wurde wegen fehlender Devisen sowie der beginnenden Kriegsvorbereitungen stark gedrosselt. Die Aufführung jüdischer Kompositionen, die im Jazz eine große Rolle spielten und spielen (American Songbook) wurde zwischenzeitlich verboten. Viele Jazz-Musiker mussten in den Untergrund abtauchen. Im September 1939 begann der von allen gefürchtete 2. Weltkrieg. Hot-Geyer hatte wieder Glück, wie so oft in seinem Leben, dank seiner Englisch-Kenntnisse kam er als Funker nach Norwegen, wo sich die Kriegshandlungen - Gottseidank - in Grenzen hielten. An der norwegischen Küste wurden die Engländer durch Funkaufklärung abgehört und es ergab sich, dass man unter Kopfhörern schon mal ungestraft Louis Armstrong auf Kurzwelle hören konnte. Außerdem hatte man in Skandinavien die Möglichkeit, hier noch erhältliche JazzSchellacks zu kaufen und in den Heimaturlaub mitzubringen. Unversehrt wurde Hot-Geyer 1946 aus der Gefangenschaft entlassen und die karge Nachkriegszeit in Leipzig begann. Aber nicht ohne Jazz! Wie es nach dem Krieg jazzmäßig in Leipzig weiterging soll jedoch in einem der weiteren Beiträge in der Gazette erfolgen. B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 1 5 Die HENSEN Bigband BIGBAND H ausmusik war schon im 17. Jahrhundert in den Wohnungen der Kaufleute ein wichtiger Teil des Leipziger Musiklebens. Daraus entstand das „Große Concert“, welches das Gewandhausorchester noch heute Woche für Woche spielt. Wer heute noch Lust auf Hausmusik hat, findet sicher Freunde, aber nicht immer die notwendigen Räumlichkeiten/Wohnungen dafür, obgleich die alten Bürgerhäuser geeignet sind, zumindest, wenn es um Kammermusik geht. Aber wer Blasinstrumente oder Schlagzeug spielt, ist erst einmal froh, wenn er überhaupt allein in seinen vier Wänden musizieren kann. Ist er/sie dann auch noch Jazzfan, wird die Angelegenheit mit Hausmusik kompliziert. Die Idee zur Gründung einer Jazz-Bigband hatten 2008 Isabell Hensen, die Querflöte spielt, und ihr Mann Arndt Berthold, dessen Hobby das Jazzpiano ist. Beide hatten Lust, mit anderen zusammen Jazzstandards zu spielen. Aber als „HAUS-Musik"? Im Juni 2008 annoncierten sie im „Kreuzer“ und suchten nach „Menschen plus/minus 40 mit Freude und Lust an Jazzigem“. Und von Volker Stiehler dann ging es sehr schnell. Schon am 1. September trafen sich 5 Hobbyjazzerinnen und Hobbyjazzer erstmals zum gemeinsamen Ausprobieren, und Anfang 2009 waren es bereits 14 zufrieden miteinander musizierende Bandmitglieder. Der Profimusiker Reiko Brockelt stellt seither Hausmusik war schon im 17. Jahrhundert in den Wohnungen der Kaufleute ein wichtiger Teil des Leipziger Musiklebens. Als es darum ging, einen Bandnamen zu finden, war man sich schnell einig, die Unternehmung nach der Gründerin Isabell Hensen zu nennen – die HENSEN BIGBAND. Das Repertoire sind Standards des Swing, Rock und Latin (? das sollte noch konkreter formuliert werden). Wie das bei Hausmusik nicht anders sein kann, steht die zwischenmenschliche Komponente im Vordergrund. Wer nach einem oft harten Arbeitstag am Abend mit seinem Instrument antritt, sucht Freude und Entspannung, trotz intensiver Probenarbeit. So haben sich die Bandmitglieder inzwischen als Freunde und Freundinnen zusammengefunden und finanzieren dieses Feierabendprojekt gemeinsam. Sie veranstalten Konzerte für ihren Freundeskreis und musizieren bei den unterschiedlichen Anlässen, immer ohne Kommerz. Ihnen gelingt es, herrlich miteinander zu feiern und sich beim jährlichen Probenwochenende in musikalischer Hinsicht nach vorn zu bewegen. montags die Räumlichkeiten seiner Saxophonschule in der alten Likörfabrik „HORN“ zur Verfügung und leitet die Proben. Ein Glücksfall für die Amateure im Alter von 30 bis plus 70. Deren Professionen sind bunt gemischt (ArchitektInnen, MedizinerInnen, Ingenieure, Pädagogen, eine Biologin, ein Theaterwissenschaftler, ein Buchdrucker etc., darunter ProfessorInnen, Promovierte und (noch) sehr rüstige Rentner. Frauen und Männer halten sich in Viel anders sieht es bei der Hausmusik eietwa die Waage. nes Amateur-, Streich- oder Bläserquintetts auch nicht aus. S e i t e 1 6 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e JAZZNOTES FROM ABROAD How I collected Jazz Records in Soviet Union I Evgeni Paskudski, Cleveland, Ohio, USA, February, 2015 n the fifties I used to live in a small city Salavat of Bashkir Autonomous Republic of USSR. That area calls "South Ural" and is located close to the virtual border between Europe and Asia. Salavat was founded in 1948 and had population about 20,000 with high percentage of young people. In addition to my general school I attended musical school (piano class) where we learned not only master class, but also solfedgio, choir and history / theory of music. These classes included group of 15-20 pupils (girls and boys). All of us lived in different parts of the city and were from different general schools. Most of the boys were not hard working guys and sometimes we were just kidding, telling jokes and playing rough piano. One day one of the boys Michael (now he lives in New-York) sat at the piano and started to play boogie-woogie. It was fascinating and impressed everybody. That's how I started to be interested in jazz and blues. I think that happened around 1960. Later Michael brought shellac Supraphon record with Gerry Scott singing and Gustav Brom Orchestra playing "Some Of These Days" (S.Brooks). That was another blow. In the beginning of the sixties you could listen to some jazz music on the radio performed by soviet orchestras. I particularly remember Alexander Tzfasman Orchestra "The Fast Dance", Oleg Lundstrem Orchestra "Harlem Nocturn" and Leonid Utesov with musical joke "Where Jazz Was Born?" (Dixieland music). Utesov "proved" that jazz was born in Odessacity. After Supraphon "introduction" I started looking for jazz records and found some of them. Mostly these were compilation LP's with couple of jazzy tunes and shellac items recorded in Soviet Union between 1935 and 1945 when the word "jazz" was not forbidden. Around 1962 another friend of mine Vladimir showed me a 12" Supraphon long play record with music performed by Karel Vlach Orchestra. It was high class performance. Especially I was impressed by the tune "Friday Boogie". In October (?) of 1964 in kiosk with newspapers I bought a GDR magazine "Rhythm und Music" with photo of Louis Armstrong on cover. Although I could not read in German (my second language in school was English) inside I found useful information regard- ing Amiga jazz records. Visiting my city's dancing hall I heard some nice tunes which were playing from Amiga 45 EP's during the performance breaks of local dance orchestra. I remember Manfred Krug singing "Rosetta! My Rosetta" and traditional jazz ensemble performance with impressive clarinet playing (probably "Louisiana"). At about the same time, in 1964 or 1965, my parents bought me a used stationary magnetofon. I was happy and started recording jazz music from radio programs and long play records, which I could borrow from friends, on tape. I met a very intellectual guy Leon, who later became a friend of mine. He informed me about jazz programs on soviet radio stations "Majak" and "Junost" that aired on Weekends. And, of course, we knew about Willis Conover's "Jazz of USA" on "Voice of America". Very often, after school, Leon and I would discuss those jazz programs, famous musicians and orchestras. In 1965(?) Leon graduated from the school and was drafted to the Army. In 1968 he returned from military service and brought me from Hungary a souvenir - an under license Supraphon LP Record "Duke Ellington Orchestra - Indigos (SUA 15827). It was my first record with American jazz. In 1969 I transferred my documents from Salavat Petroleum Institute to Ufa Aviation Institute. Ufa is a big city (now it has more than 1 million population) and is a capital of Bashkir Republic. The bigger the city - the bigger the opportunity for the jazz collector. Here I met several serious jazz collectors and musicians. Some collectors had from 10 to 50 American or western jazz records in their collections. The most famous of them had (at that time) about 500 records. In the sixties, a group of French engineering specialists were working in Ufa for several months. One of them was a jazz collector and brought from France his collection of between 50 and 60 records. Mostly it was American jazz records issued in France. After leaving Ufa, the collector presented all of his records to the local jazz musicians from a restaurant. Over time, these records were dispersed between B a n d 2 , A u s g a b e 1 jazz record collectors. In 1968 one collector was visiting London, England with a group of young scientists from Ufa and brought 8-10 LP's with jazz music. In 1970 one of my group of co-students brought from GDR a very nice under license record "Ella Fitzgerald and Louis Armstrong sing Porgy and Bess" (Amiga 850072). Realizing that the easiest way to obtain American jazz records with American jazz was to find correspondents from GDR, Czechoslovakia, Poland or Hungary, I started to look for these opportunities. Correspondence with western countries was risky; you could lose your job and ruin a career. After couple of years I established good relations with a serious collector from the GDR. He was looking mainly for soviet classical LP’s, especially for archive recordings which were brought from Germany in 1945 as a trophies. After 20 years of silence Melodija Records started pressing these recordings on long play records for sale only inside of the Soviet Union (no export sales). Rolf was writing letters in German, I translated them using a dictionary and replied in German too. The method of my writing was simple: some phrases from Rolf's letters plus some words from the dictionary (with violation of all grammar rules). Successful exchange lasted for about 15 years. I put in my collection about 60 under license Amiga records with American jazz and a dozen good jazz records with GDR performers. Another dream was about Supraphon under license jazz records. From 1965 to 1980 Supraphon issued about 30 of them. Some of the records you could buy at the stores (if you were lucky) visiting big cities like Kujbyshev, Gorkjy, Moscow, Leningrad, Kiev, Tashkent etc. During my business trips I was able to buy Supraphon records. But mostly it was Czechoslovak jazz music which was good quality jazz. The main source of getting Supraphon under license jazz records was exchange with collectors or buying on the "black market". Finally I acquired about 20 records from the list. Starting in 1975, Melodija Records began pressing American under license jazz records for USSR. It was a big surprise for collectors. From 1975 to 1980 they issued 15 records, some of them were the same as Supraphon issues. Also you could find at record stores records with American jazz on Muza, Balkanton, Qualiton, Amiga, Electrecord labels. In 1961, during performance of Benny Goodman Orchestra in USSR, and in 1971 during performance of Duke Ellington Orchestra, many American jazz records were distributed like presents for soviet jazz-fans. In the beginning of sixties, during British exposition in Moscow, collectors could buy few under license British jazz records at some Moscow's stores. In about 1974 I started the record exchange with an enthusiastic collector from Poland. He had some relatives in the USA and was sending to S e i t e me used American jazz records and some jazz magazines and books from Europe in exchange for classical and jazz Melodija records. These pleasant relations lasted for about 10 years. Finally, I can say that for the period of 1970 to 1990 I collected approximately 100 under license American jazz records and 70 records issued in the USA or western countries. In addition, I had more than 100 records with performances of the Soviet jazz musicians and musicians from the Eastern European countries. Australian Jazz Convention 2014 I by Jane Shoebridge ’ve just arrived home from the 69th Australian Jazz Convention held in Swan Hill, Victoria between Boxing Day and New Year. It was a very successful Convention. There were 114 bands with 192 musicians + 301 ‘delegates’ (listeners or ‘fans’ as you call us) making a total of 493 persons registered. A highlight of the Convention was a piano concert with ten jazz pianists each playing solo for 18 minutes; and each playing variously with only one repetition - Turk Murphy’s ‘Little Enough’ which was a joy to hear played in two different ways. The organisers told us at their Annual General Meeting that they have managed to increase the numbers of musicians and delegates attending over the past two Conventions. This is wonderful news. Also Marina Pollard 1 7 Pictured below is the Victorian Workshop Band marching at the Australian Jazz Convention held at Swan Hill between 26th and 31st December last. The band’s visit to Swan Hill was sponsored by the Victorian Jazz Club, who also supplied each member with VJC baseball caps which they wore on occasions. Photo by Ron Jobe from the Australian Jazz Museum brought a contingent of 40 persons being their Youth Workshop band plus their teachers, parents and even grandparents. The youngsters played in various forms – big band and smaller Dixieland groups – and some ‘sat in’ with the professionals. So it seems jazz continues to thrive – how nourishing is that! The 70th Australian Jazz Convention will be held in Ballarat, Victoria from 26th to 31st December 2015. It will be a very special celebration. You can let your readers know? Maybe a group of Leipziger jazz musos will register and bring their fans with them! Ballarat is a lovely city with gracefully designed 19th Century buildings built during the ‘gold rush’. It is very proud of its ‘gold rush’ history which underpinned the comparative wealth of Victorians in the late 19th and early 20th centuries (along with the wool industry of course). It is also proud of its political history with the gold miners’ rebellion in 1854 we call the ‘Eureka Stockade’. It led to the introduction of voting rights for white men for the lower house of the Victorian parliament. S e i t e 1 8 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e Ti pp s & Ne u e r s c h e i n u n g e n dieses Fotoalbum für all die interessant sein, die sich an die Karbol Dandies noch erinnern können und an kleinen Geschichten erfreuen, aus denen bekanntlich Geschichte gemacht wird. Kontakt: Claus Biedermann, Lindenpark 8, 04178 Leipzig/Rückmarsdorf, Tel. 0314 94 11 441 [email protected] Claus Biedermann KARBOL DANDIES of Jazz Privatdruck 20 Seiten, Hochglanz Fester Einband (Leinen), Ringbindung Claus Biedermann war Bassist und Gründungsmitglied bei den Karbol Dandies, einer Formation des traditionellen Jazz, deren Mitglieder ausschließlich als Amateure 1959 in Leipzig begannen, Freude am Jazz zu verbreiten. Er ist der Einzige, der noch über die Band und deren Geschichte berichten kann. Nun hat er ein schmales Erinnerungsalbum zusammengestellt, welches an diese flüchtige Zeit erinnert. Darin beschreibt er kurz die Gründungsphase, Namensgebung, Besetzung und erzählt ausgewählte Anekdoten einiger Auftritte. Mit Kopien von Dokumenten, wie dem einer Tageszulassung für einen Oldtimer zum jazzigen Ausflug auf den Leipziger Augustusplatz, seltenen Fotos aus privaten Archiven, wie beispielsweise des Fotografen F. O. Bernstein (* 1929 in Leipzig; † 1999), zeichnet er das Flair jener Zeit nach. Auf einigen Fotos ist auch der junge Joachim Kühn in Aktion zu sehen, der während dieser Jahre in Leipzig erste Erfahrungen als Pianist sammelte, bevor er der provinziellen Enge entfloh und ein Weltstar wurde. Natürlich dürfen auch Aufnahmen vom Besuch Armstrongs in Leipzig 1965 nicht fehlen, der von den Mannen der Karbol Dandies auf dem Mockauer Flughafen mit einem Ständchen empfangen wurde. Alles in allem dürfte Klaus Neumeister Das Leben ist kein Budenzauber Jazzfreunden in den Jahren der Naziherrschaft und der Nachkriegszeit gelebt wurde. Angeregt durch das Buch „BEGEGNUNGEN - wie der Jazz unsere Herzen gewann“, in dem unterschiedlichste Menschen über ihre Liebe zum Jazz erzählen, hat er eine Erzählung gegen das Vergessen geschrieben, die auch so manchen autobiografischen Stoff enthält. Der Protagonist des Buches wird im Jahr 1942 zur Wehrmacht eingezogen, verwundet und schließlich entlassen. Er ist begeisterter Swingfan. Der Krieg hat Wunden bis in dessen eigene Familie geschlagen. Aber die Musik und gleichgesinnte Freunde geben ihm Halt, auch wenn es für Swingfreunde unter Androhung von KZ Strafen gefährlich ist, ihrer Leidenschaft zu frönen. Erzählt wird das schwere Überleben in der Nachkriegszeit, die Suche nach einem selbstbestimmten Leben als Musiker später, das man nur so erzählen kann, wenn man - wie Neumeister selbst - als solcher tätig war. Diese Leidenschaft verschlägt den Trompete spielenden Protagonisten schließlich in die Geburtsstadt des Jazz nach New Orleans, wo er dem Spirit dieser Musik nachspürt und sich einen lang gehegten Traum erfüllt: mit lokalen Musikern zu spielen und Anerkennung durch die Musik zu erhalten. Ein, trotz des ernsten Stoffes, unterhaltsames und berührendes Buch, verfasst von einem wahren Jazzfreund und dem man trotz der Fiktion die Authentizität anmerkt, welche auf eine ganz spezielle Weise diese Zeit erlebbar macht. Kontakt: Klaus Neumeister, Euroallee 8, 27389 Finteln, [email protected], www.klausneumeister.de Swingtime, Liebe und Synkopen Sonrrie Verlag, 2012 184 Seiten, Paperback Klaus Neumeister (Jg. 1942) ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied von SWINGING HAMBURG e.V. (Gesellschaft zur Förderung des traditionellen Jazz e.V.) und seit 2002 Redaktionsmitglied im “Swinging Hamburg Journal“. 1998 hat er ein Buch über die Jazzgeschichte Hamburgs verfasst. Mit vorliegendem erzählt er eine fiktive Geschichte, angereichert mit Selbsterlebtem und Gehörtem, wie sie wohl von vielen Musikern und Foto: D. Ott | Dover; UK 2015 B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 1 9 Pe r s o n a l i a A m 24. Januar 2015 feierte unser Mitarbeiter und Jazzfreund Winfried Maier aus Berlin zum achten Mal seinen 10. Geburtstag im Berliner Rathaus Schöneberg. Wir gratulieren noch herzlich. Lesern ist Winnie Maier durch seine Beiträge über Louis Armstrong bekannt, war er doch mit Satchmo bis zu dessen Tod persönlich befreundet. Ehrengast des Abends war die Tochter des legendären Berliner Big Band Leiters Kurt Widmann, Regina Kutschenbauer mit Gatten (Foto rechts). Für die musikalische Umrahmung mit traditionellem Jazz erster Güte sorgte die Magnolia Jazz Band, die in folgender Besetzung spielte: Burkard „Kwasi“ Kwasigroch (cl, ts), Raimer Lösche (tp), „Sir Gusche“ (cl), Tim Mohn (tb), Siggi Damm (bj) © K. Ott v.l.n.r.: Tom Buhé, D. Ott, K. Kirst, G. Mucke, B. Schumann, H. Thurm, F. Stöbe N ach einem Vierteljahr trafen sich am 10. Januar 2015 die Musiker von Just For Swing das erste Mal wieder, um im „Zills Tunnel“ in der Leipziger Innenstadt traditionsgemäß das neue Jahr einzuswingen. Auch zahlreiche Jazzfreunde waren unserer Einladung gefolgt und verbrachten gemeinsam mit uns einen unterhaltsamen Abend. Klaus Kirst von der Hot & Blue Jazz Band verstärkte mit Posaune und Gesang die Gruppe. Unser Freund Wolfgang Müller ließ es sich nehmen, am späten Abend die Mandoline zu zupfen. Besonderer Höhepunkt waren „Stardust“ und „When I take my sugar to tea“, bei denen unser Freund, Gitarrenlegende Tom Buhé, dem es schon den ganzen Abend in seinen Fingern kribbelte, mit einstieg und für seine Meisterschaft gebührend gefeiert und beklatscht wurde. S e i t e 2 0 J u s t F o r S w i n g G a z e t t e E mpe ror of Ja z z - Ge orge Probe rt † George Probert war der letzte noch lebende Musiker der legendären „Firehouse Five + Two“, der im März seinen 88. Geburtstag gefeiert hätte. Er verstarb nach langer Krankheit am 10. Januar 2015 N © D. Ott ach dem 2. Weltkrieg kamen ein paar Animateure, Grafiker und Techniker, die Dixieland liebten, regelmäßig in einem Büro der Walt Disney Studios von Ward Kimball zusammen, um in der Mittagspause zu den neuesten Schallplatten auf einem Grammophon mitzuspielen. Als das Grammophon eines Tages kaputt ging, spielten sie ihre Musik ohne diesem weiter. Schließlich begannen sie, sich wöchentlich in Wohnungen zu treffen, um zu proben und traten auf Partys für Freunde und auf Tanzveranstaltungen auf. Die Band wurde in den 1940er Jahren zur nationalen Institution, weil deren Mitglieder farbenprächtige Feuerwehruniformen trugen, antike Lederhelme und einen American La France Feuerwehr Truck fuhren. Die Band nannte sich „Firehouse 5+2“. Der Rest ist Geschichte und kann auf der Webseite Robert Butlers nachgelesen werden: http:// rbistudio.com/firehouse5plus2.html. George Probert trat der Band offiziell 1955 bei. Harper Goo, der Banjospieler begrüßte ihn mit den Worten: “Ich mag das Sopransaxophone nicht.“ George dachte erst an einen Scherz und erwiderte: “That‘s Hollywood“, was zu seiner beliebtesten Erwiderung in urkomischen Situationen werden sollte. Arrangements drauflos spielt und improvisiert. Erst kürzlich hätte er sich sämtliche Aufnahmen von Charlie Parker gekauft und ihn intensiv studiert. Er bedauerte, dass er selten Zeit gehabt hatte, diese Improvisationstechniken zu studieren. Als ihm ein paar Jahre später aufgrund einer Diabetes die Zehen amputiert werden mussten, reagierte er in seiner typischen Art darauf, indem er bemerkte, dass dies die Strafe dafür sei, dass er nie in seinem Leben ernsthaft sein Instrument geprobt hätte. Trotzdem hat er einen ganz persönlichen Ton entwickelt. Seine Spielweise ist von Klarheit, tiefer Emotionalität und Einfallsreichtum geprägt. Nicht nur als Musiker wird „Papa George“ eine große Lücke hinterlassen. Auswahldiskografie: Probert, George and the Virginians Fat Cat's Records Probert, George Papa George And His Double D Stompers Razor Clam Records Probert, George Blues My Naughty Sweetie Gives To Me Firehouse Five Plus Two Goes To Sea Good Time Jazz S10028 Firehouse Five Plus Two Around The World Good Time Jazz S10044 Firehouse Five Plus Two At Disneyland Good Time Jazz 10049-1 Firehouse Five Plus Two Goes To A Fire! Good Time Jazz Record GTJ S 10052 Firehouse Five Plus Two The Story Good Time Jazz 6635 001 Benkö Dixieland Band Jubileum feat George Probert and Wild Bill Davison Pepita SLPX 17 545 Foto: D. Ott | Santa Monica, 2008 Viele Jahre blieb er der FH 5+2 verbunden, spielte auch als Freelance Musician in unzähligen Bands als Gast mit, wirkte sogar auf einer Schallplatte der ungarischen Benkö Dixieland Band mit, wurde zum Emperor des traditionellen Jazzfestes in Sacramento ernannt und trat in der ganzen Welt auf. Besonders beliebt war er in Japan. Sein eigentliches Steckenpferd allerdings war seine eigene Band, die Monrovia Old Style Jazz Band. George lebte in Monrovia, nördlich von Los Angeles und spielte dort wöchentlich in einem kleinen Pub . Als wir uns 2008 in Santa Monica trafen, erzählte er mir, dass dies sein größter Traum sei: eine eigene Band, die ohne komplizierte A uf dem Coverfoto des britischen Jazz Journal vom Juni 1980 sieht man den Saxophonisten Harry Gold, dessen Schallplatte „Live in Leipzig“ wir in einer der letzten Ausgaben vorgestellt hatten. Dieses großartige Instrument stammte von Adrian Rollini, der 1928/1929 bei Fred Elizalde, einem der renommiertesten Bandleader in der Frühzeit des Jazz, gastierte. Das Basssaxophon faszinierte Gold derartig, dass er Rollini dazu überreden konnte, es ihm zu verkaufen! Der Italo-Amerikaner Rollini war (m.E.) der beste Basssaxophonist des frühen Jazz überhaupt. Dass er am Ende seiner Karriere zum Vibraphon überging u.a. in Small-Groups spielte, wissen sicher die wenigsten. Seine Komposition VIBRAPHONIA hat er mit Joe Venuti & his Blue Five am 8.5.1933 in New York eingespielt. Hören kann man das Stück auf der LP Venuti-Rollini-Lang (MfP MFP 1161). Er war ein großes Talent! (Peter M. Colev) B a n d 2 , A u s g a b e 1 S e i t e 2 1 LOST TAPES Tony Scott – The lost Tapes Treffpunkt Jazz: Stuttgart & Hong Kong Arthaus Musik 101 744 Wiederveröffentlichungen von Aufnahmen des Klarinettisten Tony Scott sind immer wieder eine Offenbarung über das unter die Haut gehende Spiel eines der wohl größten Klarinettisten des Jazz, der Zeit seines Lebens nie die ihm zustehende Reputation erhielt, wie er sie verdient hätte. Er entwickelte einen so eigenwilligen Stil, dass er von japanischen Jazzfreunden auf seine Frage, warum diese immer nur Benny Goodman und Artie Shaw aber niemals ihn kopieren würden, zur Antwort bekam, dass man ihn einfach nicht kopieren könne. Der Amerikaner Scott betrat die Bühne, als die Klarinette ihre, mit der Swingmusik erreichte Popularität durch die Entwicklung des Bebops eingebüßt hatte. Ende der 1950er Jahre kehrte er den USA und damit einer kommerziellen Ausnutzung der Musik den Rücken, auch weil die Klarinette dort im Sterben lag und er ungern bei Beerdigungen zusähe. Anfang der 1960er Jahre ging er, der auf Billie Holidays letzten Aufnahmen zu hören ist, von den Saxophonisten Ben Webster und Benny Carter stark beeinflusst war und Charlie Parker so verehrte, dass er sein Leben lang seine eigene Komposition „Blues for Charlie Parker“ spielte, als würde er dies zum ersten Mal tun, nach Asien. Hier ließ er sich von der Vielfalt asiatischer Musik inspirieren, was zu seinen wohl größten Erfolgen „Music for Zen Meditation“ oder „Music For Yoga Meditation“ führte; Platten die Kultstatus erlangten. Das Label Arthaus Musik hat mit dieser LP/CD wahrlich großartige Aufnahmen aus dem Dunkel des SWR Archives ans Licht der Welt geholt, die im Studio Villa Berg in Stuttgart und beim Treffpunkt Stuttgart 1957 entstanden sind und einen Tony Scott in Hochform zeigen, dessen Spiel noch vom Swing beeinflusst aber schon eine individuelle Form entwickelt hat, wofür das für ihn typische, über mehrere Oktaven aufschwingenden, sanften Legato-Spiel bezeichnend ist. Mit großem Einfühlungsvermögen demonstriert er mit „Moonlight in Vermont“, “Lover come back to me“, „You got to my head“ eine glühende Meisterschaft, deren exzessiven Ausflügen sich Pianist Horst Jankowski, Peter Witte am Bass und der Schlagzeuger Hermann Mutschler einfühlsam, als bescheidene, kongenial Begleiter zur Seite stellen. Drei Titel der LP wurden 1962 von Joachim-Ernst Behrendt mit einem portablen Aufnahmegerät während einer Süd-Ost Asien Tour in Hong Kong und in Singapur aufgenommen, wo Scott von italienischen Musikern begleitet wird und auch das schon erwähnte Stück „Blues for Charlie Parker“ zelebrierte. Eine lobenswerte Wiederveröffentlichung, die einen ganz Großen des Jazz, einen Weltreisenden in Sachen improvisierter Musik in Erinnerung ruft, der am 28. März 2008 in Rom seine letzte Reise antrat. Jutta Hipp - The Lost Tapes | 1952 - 1955 LP - ARTHAUS MUSIK #101 721 Jutta Hipp galt als Ausnahmepianistin, die nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland begann - an amerikanischen Vorbildern orientiert - Jazz zu spielen und diesen eigenständig weiterzuentwickeln. 1946 spielte sie noch swingende Jazzstandards im Lime City Swing Club in Leipzig, dem u.a. der damals junge Rolf Kühn angehörte. Mit einigen Musikern dieses Kreises ging sie später über die grüne Grenze und tingelte in der amerikanischen Besatzungszone von Auftritt zu Auftritt. In München verließ sie die Band gen Frankfurt/Main, wo sie mit Musikern wie Joki Freund, Emil Mangelsdorff und Hans Koller zusammentraf. Ihr damaliger Weggefährte, der heute 92jährige Gitarrist Thomas Buhé sagte darüber: „Sie war ihrer Zeit weit voraus und uns weit überlegen, was ihr musikalisches Können anbelangte. Da gab es kein Halten mehr.“ Während ihrer Frankfurter Zeit entstanden unterschiedlichste Aufnahmen, von denen die meisten in den Archiven verschwanden. Vor dem ersten Konzert der Berliner Jazztage 2012 am 2. November, welches mit „Remembering Jutta Hipp“ der 2003 in New York verstorbenen Leipziger Pianistin gewidmet war, präsentierte ARTHAUS MUSIK die jüngste Veröffentlichung der Serie von Raritäten aus dem SWR Archiv. Die vorliegende LP enthält unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1952 bis 1955, die in BadenBaden, Koblenz und Stuttgart aufgenommen wurden. Mit Jazzern wie Joki Freund, Hans Koller, Attila Zoller und Albert Mangelsdorff entstanden dabei großartige Stücke, die das Talent der Ausnahmepianistin Jutta Hipp zur Schau stellen und die Frage provozieren, warum die Aufnahmen im Archiv verschwanden. Auch nach so vielen Jahren klingen sie berührend wie BLUES AFTER HOURS oder visionär wie EVERYTHING HAPPENS TO ME, auf jeden Fall zeitlos frisch und dokumentieren wie nebenbei Anfänge einer Entwicklung des modernen Jazz europäischer Prägung in Deutschland nach dem Krieg. Man kann erahnen, welchen Weg die Pianistin hätte nehmen können, wenn ihr Leben weiterhin in musikalischen Bahnen verlaufen wäre und sich Jutta Hipp nicht durch unterschiedlichste Gründe aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hätte. Ein Gutschein zum kostenlosen Herunterladen der Stücke von der Internetseite des Labels liegt jeder LP bei. Detlef A. Ott SIE FINDEN UNS AUCH IM WEB! WWW.JUST-FOR-SWING.DE.VU DIVERSE AUFTRITTSTERMINE JUST FOR SWING (Leipzig) http://www.jazzfan24.de/JFS/Aktuell.htm HOT & BLUE JAZZ BAND (Meerane) http://hot-and-blue-jazz-band-meerane.de/ JAZZ IM HOPFENSPEICHER IMPRESSUM http://www.hopfenspeicher.de/Veranstaltung.html Herausgeber JUST FOR SWING Just For Swing ist eine Non-Profit Organisation zur Verbreitung des Swing Virus JAMSESSION IM KULTUR-CAFÉ RUMPELKAMMER Jeden 2. Freitag im Monat, Dresdner Straße 25, 04103 Leipzig Redaktion: Detlef A. Ott (Herausgeber) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter M. Colev, Volker Stiehler, Klaus Kirst, Kerstin Ott, (Leipzig) Winfried Maier (Berlin), Evgeni Paskudski (Cleveland, Ohio), Jane Shoebridge (Adelaide, Australien), Telefon: +49 (0)341 5 61 43 62 E-Mail: [email protected] Web: www.jazzfan24.de/JFS/ kostenloser Download Die Gazette erscheint einmal vierteljährlich und wird durch ehrenamtliche Mitarbeiter gestaltet. Für unaufgefordert eingesandtes Material besteht keine Rückgabepflicht. Alle Beiträge sowie das Bildmaterial sind urheberrechtlich geschützt. © D. Ott Die nächste Ausgabe erscheint im Juli 2015 Machen Sie Musik oder spielen Sie Jazz? Schild am Eingang zum SPIZZ, Markt Leipzig, 2. Februar 2015 45. INTERNATIONALES DIXIELAND FESTIVAL DRESDEN 10. bis 17. MAI 2015 If a person really has the right kind of music in their mind, heart & body, they are likely to think and act right, <…> be happy, love everyone and hate no one. <…> If all this sounds like a religion I‘m sorry, but until these ideas can be proven wrong I‘ll go on believing. (Bill Russell (1905-1992) Komponist, Sammler, Jazzplatten Produzent, setzte sich für die Anerkennung des traditionellen Jazz aus New Orleans ein und entdeckte den Kornettisten Bunk Johnson wieder, um ihn in dessen letzten Lebensjahren nochmals auf Schallplatten aufzunehmen. W as i st S ti l? - S ti l ha t d er j en i ge, d er Ak k o rd eo n sp iel e n ka n n, e s ab er n i ch t t ut.
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