[ PEOPLE FOR PROCESS AUTOMATION Industrie 4.0 Integrierte Automation verringert Kosten und Fehlerquellen Den Wandel mitgestalten Endress+Hauser: Vom MesstechnikHersteller zum Komplettanbieter [ Powered by SPS-MAGAZIN SPS-Focus – Ausgabe 003 | März 2015 Service & Engineering Intelligente Feldgeräte-Überwachung und weltweiter Zugriff auf Prozessdaten Energieverlust e�zient stoppen. Endress+Hauser ist ein weltweit tätiger Anbieter von Energiemanagement-Lösungen. Um Ihre Energiee� zienz nachhaltig zu sichern, bieten wir: • Optimierung von Prozesswärme, Kälte und Drucklu� • skalierbare Visualisierungen konform zu geltenden Normen • hochgenaue Messgeräte zur Energieerfassung • Begleitung zur Zertifi zierung gemäß DIN EN ISO 50001 www.de.endress.com/ems Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmarer Straße 6 79576 Weil am Rhein Telefon 0 800 348 37 87 Telefax 0 800 343 29 36 [email protected] www.de.endress.com | Grußwort Übergreifende Lösungen Weit mehr als reine Instrumentierung Seit mehr als 60 Jahren ist Endress+Hauser ein zuverlässiger Partner der Prozessautomation in aller Welt. Bekannt geworden ist das Familienunternehmen durch innovative, verlässliche Gerätemesstechnik in den Bereichen Durchfluss, Füllstand, Analyse, Temperatur und Druck, speziell zugeschnitten auf die jeweiligen Applikationen in den wichtigsten industriellen Prozessbereichen. In dieser Zeit entwickelten wir gemeinsam mit unseren Kunden bedarfsgerechte Instrumentierungen und sammelten eine Fülle an Know-how und Anwendungskenntnissen. Heute darf sich Endress+Hauser als Komplettanbieter bezeichnen, denn längst schon denken die 'People for Process Automation' weit über die reine Instrumentierung hinaus: Übergreifende Lösungen zählen. Lösungen, die alles umfassen: selbstverständlich Messtechnik mit höchster Performance, dazu ein breites Angebot von Dienstleistungen, die Programmierung von Steuerungen und Leitsystemen und nicht zuletzt branchenspezifisches Fachwissen in der industriellen Verfahrenstechnik. Wir wollen die Sprache unserer Kunden spre- chen! Mit innovativen Ideen und intelligenten mess- und automatisierungstechnischen Komplettlösungen erhöhen unsere qualifizierten Fachleute dauerhaft die Sicherheit und Effizienz Ihrer Anlagen. So steigern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit und wissen, dass Sie wirtschaftlich, umweltfreundlich und mit gleichbleibend hoher Qualität produzieren. Dazu gehört ein professioneller und globaler Service. Das ist unser Anspruch an uns selbst. Ein Beleg dafür ist die Auszeichnung als einer der besten Servicebetriebe Deutschlands, überall auf der Welt zuhause und jederzeit für Sie vor Ort. Dieser SPS-Focus verleiht einen Blick auf viele Facetten der Mess- und Automatisierungstechnik von Endress+Hauser. Lesen Sie, weshalb so viele Unternehmen den optimalen Lösungen von Endress+Hauser vertrauen. Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu spezifischen Anforderungen und Wünschen bezüglich Prozess- und Messtechnik. Zum Beispiel auf der Hannover Messe oder der Achema. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Günther Lukassen, Geschäftsführer Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co.KG, Weil am Rhein www.de.endress.com Automation im Focus | 3 Inhalt | S. 11 | Ein Partner für alles: Endress+Hauser bietet ein sehr breites Leistungsportfolio mit kundenspezifischen Automatisierungslösungen. Die Kunden werden während eines Projektes – und darüber hinaus – verlässlich begleitet. S. 18 | Damit aus besten Zutaten köstliches Bier entsteht, braucht es viel Erfahrung und Geduld. Das schließt Hightech in der Produktion aber nicht aus. Die Zusammenführung von IT und Prozessautomatisierung bietet viele Vorteile. AKTUELL AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN 06 Vertrauen und Sicherheit 22 Alles unter einem (Zucker-) Hut Sechs Jahrzehnte Erfahrung in der Prozessautomatisierung 08 Den Wandel mitgestalten Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter 11 Komplettes Leistungsspektrum Planen Sie schon Ihr nächstes Automatisierungsprojekt? 14 Weltweit operierend Nationale und internationale Engineering-Standorte Automatisierung einer Produktionsanlage in Marokko 24 Wer möchte Geld verschenken? Hochpräzise Abrechnung von Verlademengen 25 Ein Geschäft voller Energie Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien 28 Prozesse sicher beherrschen Lieferantengesteuerte Bestandsführung 29 Zukunftssicher INDUSTRIE 4.0 15 Mehr als die Summe der Teile Integrierte Automation senkt Kosten und vermeidet Fehler 18 Brauerei 4.0 Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei 20 Komplettanbieter für Prozessautomatisierung Von der Instrumentierung bis zur ausgefeilten Lösung Neues Tanklagermanagement bei Erich Doetsch 30 Kein Draht zur Praline Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHART 32 Energiekosten nachhaltig senken Maßgeschneiderte Lösungen für Gas, Dampf und Wasser 33 Kontrollierte Effizienz Energiemanagement nach ISO50001 36 Hightech-Energiewende Automatisierung einer Biomethan-Anlage 4 | Automation im Focus | Inhalt S. 25 | Chinas Wirtschaftsmotor brummt, angetrieben von fossilen Brennstoffen. Doch Transport und Distribution von Öl und Gas im riesigen Reich der Mitte sind eine gewaltige Aufgabe. Lösungen von Endress+Hauser vereinfachen Güterumschlag und Lagerhaltung. S. 33 | Der Folienhersteller EK-Pack traf eine zukunftsweisende Entscheidung: Das Energiemanagement-System nach ISO50001 mit automatisiertem Monitoring lohnt sich nachhaltig. SERVICE & ENGINEERING 38 Individueller Komplettservice Spezialisten garantieren maßgeschneiderte Unterstützung ANLAGENSICHERHEIT & IT-SECURITY 45 Funktionale Sicherheit Höchste Anforderungen an den Schutz der Anlage 39 Schnelle Information vor Ort Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten 46 Wissen bringt Sicherheit Weltweite Normenkonformität und technisches Know-how 40 Tausend auf einen Streich Intelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess 48 Process Security IT-Security gegen Datenangriffe 42 Dokumente immer griffbereit Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen 43 Weltweiter Zugriff auf Prozessdaten Mit dem Web-basierten W@M Portal 44 Feldbusspezialisten KNOW-HOW 49 Sie möchten mehr wissen? Schulungen, Seminare, Messen, Videos... Kompetenz in digitaler Kommunikation Automation im Focus | 5 Aktuell | Sechs Jahrzehnte Erfahrung Bild 1 | Mehr als 12.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit als People for Process Automation an optimalen Lösungen für alle Anforderungen. Vertrauen und Sicherheit Sechs Jahrzehnte Erfahrung in der Prozessautomatisierung Mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Prozessautomatisierung, Innovationskraft und Technologieführerschaft, hoch qualifiziertes Personal, Know-how in den wichtigsten industriellen Branchen: all das ist Endress+Hauser. Das unabhängige Familienunternehmen steht für das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen – als Partner in langfristigen Geschäftsbeziehungen mit Hunderten Unternehmen in aller Welt. Die enge Verzahnung mit Verbänden und Gremien verleiht dem hoch qualifizierten Endress+Hauser-Personal umfangreiches Fachwissen. Mehr als 12.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit als ‘People for Process Automation’ an optimalen Lösun- Die Geschichte von Endress+Hauser Endress+Hauser ist ein weltweit führender Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik. Die Firmengruppe bietet Prozesslösungen für die Durchfluss-, Füllstand-, Druck- und Temperaturmessung, für analytische Messungen sowie für die Messwertregistrierung und digitale Kommunikation. So werden Prozesse hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Effizienz und Sicherheit sowie auf Auswirkungen auf die Umwelt optimiert. Die Kunden arbeiten in den unterschiedlichsten Branchen, wie chemische und petrochemische Industrie, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Öl & Gas, Wasser & Abwasser, Strom & Energie sowie Life Sciences. Endress+Hauser hat weltweit über 12.000 Mitarbeiter, einen Nettoumsatz von fast 2Mrd. Euro (bei einer Eigenkapitalquote von ca. 70%) und über 5.700 Patente und Patentanmeldungen. 6 | Automation im Focus gen für alle Anforderungen. Die Firmengruppe ist der globale Partner mit internationalem Vertriebs- und Servicenetz sowie weltweiten Fertigungsstätten mit höchster ■ Produkt- und Beratungsqualität. 1953 | Im deutschen Lörrach wird am 1. Februar die L. Hauser KG gegründet. Sie vertreibt die Füllstandmessgeräte Tektor und Telstor der britischen Firma Fielden Electronics. 1955 | Georg H. Endress lässt beim Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum das erste Patent registrieren. 1953 1955 1956 | Nivotester und Silometer kommen auf den Markt. Produziert wird in einer ehemaligen Schreinerei in Lörrach. 1956 1957 Sechs Jahrzehnte Erfahrung | Aktuell Bild 2 | Holding, Vertrieb Schweiz und weitere Endress+Hauser-Gesellschaften sind im Sternenhof in Reinach/Schweiz unter einem Dach. Bild 4 | Der erste Produktionsstandort in Lörrach-Stetten. Bild 3 | Firmengründer Georg H. Endress (hinten, Mitte) 1955 mit Mitarbeiterinnen in Lörrach. Bild 5 a/b | Die Produktionsstätten von Endress+Hauser wachsen und wachsen. Fotos aus der Produktion von 1955 (rechts) und 1964. 1960 | Das Unternehmen eröffnet seine erste Auslandsvertretung in den Niederlanden und in der Schweiz, wenig später folgen Frankreich und Belgien. 1961 | Das Unternehmen zieht mit 120 Beschäftigten in einen Neubau in Maulburg, Deutschland. 2014 | Mit der Übernahme von Analytik Jena (Deutschland) und Kaiser Optical Systems (USA) wird das Anwendungsspektrum im Bereich der Analyse erweitert. 1999 | Gründung von Endress+ Hauser Process Solutions (Automatisierungslösungen) in Reinach. 1965 | Endress+Hauser stellt sein erstes Durchflussmessgerät vor. 1990 | Das Unternehmen beschäftigt 4.000 Mitarbeitende und überschreitet die Umsatzgrenze von 500Mio. Schweizer Franken. Mit den neuen Geschäftsstellen in Kanada und Spanien verfügt das Unternehmen über insgesamt 20 Vertriebsstätten. 2012 | Übernahme des amerikanischen Unternehmens SpectraSensors (Gasanalyse). 1975 | Ludwig Hauser stirbt 80-jährig. Die Familie Endress wird alleiniger Gesellschafter. 1960 1961 1965 1957 | Das Unternehmen firmiert fortan als Endress+Hauser GmbH. Der Umsatz überschreitet die Grenze von 1Mio. D-Mark. 1975 1976 1990 1976 | Übernahme von Wetzer (Messwertregistrierung) in Nesselwang, Deutschland. Endress+Hauser Flowtec (Durchflussmesstechnik) wird in Reinach, Schweiz, gegründet. Übernahme der Firma Conducta in Gerlingen, Deutschland (Analysemesstechnik). 1999 2012 Automation im Focus | 2014 7 Aktuell | Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter Den Wandel mitgestalten Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter Endress+Hauser war in den Anfangstagen ein reiner Hersteller von Prozesssensoren. Inzwischen ist das Leistungsportfolio der Firma aber gewaltig angewachsen und geht über das Anbieten reiner Feldgeräte weit hinaus. Das SPS-MAGAZIN sprach mit Michael Ziesemer, COO und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Endress+Hauser-Gruppe, über neue Betätigungsfelder und die derzeitigen Trends und Möglichkeiten, die sich aus der zunehmenden Vernetzung der Geräte ergeben. Die meisten Anwender denken bei Endress+Hauser zuerst an Sensoren und Messtechnik für die Prozessautomation. Stimmt diese Definition noch? Michael Ziesemer: Endress+Hauser gehört zu den drei führenden Firmen in der Welt, was Sensorik für die Prozessindustrie betrifft. Insofern ist dieser Schluss nicht falsch, aber natürlich nicht mehr hinreichend und dies im Grunde genommen seit 20 Jahren, da Endress+Hauser in dieser Zeit eine Reihe zusätzlicher Kompetenzen entwickelt hat. Diese lassen sich im Themenkreis Lifecycle-Management zusammenfassen. Wir kümmern uns also nicht nur um den Sensor, sondern auch darum, was mit diesem in den nächsten 25 bis 40 8 | Automation im Focus Jahren passiert. Alleine daraus ergibt sich ein Kaleidoskop an Aktivitäten wie Gerätekalibrierung oder -inbetriebnahme, Ersatzteile zur Verfügung stellen, sich um Daten kümmern etc. Hierfür muss man aber auch die entsprechenden Service-Ressourcen haben, um das zu Wege zu bringen, und zwar weltweit. Dies alles ist heute bereits bei uns ein Geschäft im dreistelligen Millionen-Bereich. Der zweite Bereich sind Automatisierungslösungen. Zunehmend gibt es Kunden, die sagen, „ Wunderschön Eure Durchflussmessgeräte, Drucktransmitter usw., was ich aber brauche, ist die Automatisierung meiner Fruchtsaftabfüllung oder, dass die Sensoren in ein ProfibusNetzwerk integriert werden.“ Der Kunde möchte z.B. zu seinem Durchflussmessgerät eine eichfähige Abfüllung bzw. zu den Tankstand-Messgeräten ein System zum Bestandsmanagement mit Integration in ein SAP-System. Die Kunden konzentrieren sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen, also müssen wir dieses Engineering-Wissen anbieten. Ein anderer Grund sind die digitalen Protokolle und Feldbusse. Dort gibt es keine strenge Trennung zwischen Instrumentierung und Automatisierung. Wenn Sie z.B. eine Foundation-Fieldbus-Architektur haben: Wo fängt dort das Leitsystem an und wo hört das Feldgerät auf? Der PID-Regler kann genauso gut in der Automatisierungsplattform sitzen wie in dem Feldgerät. Automatisierungslösungen Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter haben aber auch viel zu tun mit dem Verständnis von Integration. Man muss beide Enden des Kabels kennen, Feldgerät wie Leitsystem. Ein dritter Bereich ist das Thema Analytik, also Spektroskopie, optische Verfahren etc. Vieles wird heute in der Automatisierung indirekt erledigt, das heißt ich messe Druck und Temperatur, eigentlich möchte ich aber ein bestimmtes Molekül messen. Wie weit ist z.B. die Fermentation eines Bio-Prozesses fortgeschritten? Wenn ich das direkt steuern möchte, brauche ich Analytik. damit Sie die Anwender zukünftig kompetent in allen Bereichen beraten können? Ziesemer: Wenn ich mich um Lifecycle kümmere, muss ich von der Anwendung her kommen. Das heißt, es reicht nicht, seine eigenen Komponenten gut zu kennen, sondern ich muss viel stärker die Anforderungen meiner Kunden und deren Branche kennen. Insofern haben wir in den letzten 15 bis 20 Jahren sehr stark in Branchen-Know-how investiert. Wir haben heute Braumeister, Chemie-Ingenieure, Biotechnologen oder Kraftwerksfachleute bei uns in der Firma, um dieses Wissen zu haben. Was in den letzten Jahren noch dazu gekommen ist, ist das Wissen um die Geschäftsprozesse. Wie stelle ich Bier her, ist das eine, aber der Prozess, wie eine Anlage geplant und eine Instandhaltung durchgeführt wird, ist ein anderes Thema. Heute erwartet man von unseren Service- Was unterscheidet einen Messtechnikhersteller von einem Komplettanbieter im Bereich der Prozessautomation? Ziesemer: Der wesentliche Unterschied sind die Kompetenzen, also die Anzahl der im Unternehmen qualifizierten Menschen, die genau diese Themen abdecken. Das bedeutet, dass wir, auch wenn wir kein Anbieter für Steuerungen oder „Man muss beide Enden Leitsysteme sind, sehr viel des Kabels kennen: davon verstehen müssen. Feldgerät wie Leitsystem.” Wir müssen davon sogar Michael Ziesemer mehr verstehen, als die Endress+Hauser Hersteller von Leitsystemen, weil wir unsere Geräte nicht fachleuten, dass sie solche Instandhalnur in ein Leitsystem oder eine Steuerung tungsprozesse kennen, einschließlich der integrieren, sondern in fünf bis 15 verentsprechenden IT-Unterstützung mit schiedene Systeme. Das Thema Integraeinem Plant-Maintenance-System von SAP tion ist für den Kunden von überragender oder einem IBM-System. Bedeutung. Die größte Sorge unserer Kunden ist, dass sowohl LeitsystemherWelche Leistungen bieten Sie über steller als auch Feldgeräte-Lieferanten die reine Produktebene hinaus bereits sagen, es sei alles in Ordnung, aber zuheute an und welche sollen zukünftig sammen funktioniert es nicht. Die Baufolgen? stelle einer Anlage ist der ungeeignetste Ziesemer: Das sind Dutzende von LeistunOrt, um festzustellen, dass irgendetwas gen. Wesentlich dabei ist, dass diese Leisnicht anständig funktioniert. Das muss im tungen nicht unbedingt fix sind. Man muss Vorfeld erledigt werden. Heute sagen wir sich das vorstellen wie einen Lego Baukasin Projekten bereits vorher: Bitte lasst uns ten, wo die Steinchen im Grunde genomIntegrationstests durchführen, und zwar men immer die gleichen sind. Aber das, mit dem Leitsystem und den Feldgeräten was ich aus den Steinchen zusammenin den Software Release Ständen, die setze, ist Kunden-individuell sehr unterspäter verwendet werden sollen. schiedlich. Um ein paar Beispiele zu nennen: Ein Wartungsvertrag, bei dem ich Wie weit müssen sich die Fachmich die nächsten fünf Jahre darum kümkenntnisse Ihrer Mitarbeiter ändern, | Aktuell mere, die eingebauten Geräte in Stand zu halten, sieht bei jedem Kunden ein bisschen anders aus. Häufig sind auch nicht nur Produkte von Endress+Hauser dabei. Vielleicht ist der Wartungsvertrag gekoppelt an einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dieser ist eventuell daran gekoppelt, dass ein Dashboard entsteht, bei dem ich die Qualität der Leistungserbringung messe und für den Kunden sichtbar mache. Ein anderes Beispiel ist Installed Base Audit: Häufig sagt ein Kunde, dass er – bevor es um ein Modernisierungsprojekt geht – wissen möchte, was überhaupt eingebaut ist. Wo drückt der Schuh am meisten? Wo soll ich anfangen zu modernisieren? Dann kommen Mitarbeiter von uns und schauen sich die Installation an, und erst danach werden Vorschläge entwickelt. Die Auslegung von Feldbussen ist heute ein wichtiger Bereich. Das heißt, dass die Segmente entsprechend ausgelegt werden, nach Ex-, elektrischen und Daten-Gesichtspunkten, und alles entsprechend dokumentiert wird. Was ich in den letzten zwei bis drei Jahren sehe, ist Business-Process-Integration. Ich brauche Informationen aus einem Sensor bis hoch in das SAPSystem – Stichwort Enterprice Resource Planning. Wir haben einen Kunden in Südostasien, bei dem es um 1.400 Tanks mit Palmöl-Produkten unterschiedlicher Verarbeitungsstufen und Zwischenprodukten geht. Bis heute weiß der Kunde nicht, wie viel Bestände er in welchem Behälter hat. Was der Kunde will, sind Informationen über die 1.400 Tanks, auf seinen Bildschirmen, aber auch in seinem SAP-System. Automation im Focus | 9 Aktuell | Vom Messtechnik-Hersteller zum Komplettanbieter Für uns bedeutet dies nach einer Bestandsaufnahme der Tanks, die teilweise moderne, veraltete oder überhaupt keine Messtechnik haben, die Mess- und Übertragungstechnik auf einen einheitlichen Stand zu bringen. Das Ganze geht anschließend über Internet zur Verarbeitung der Informationen in ein ERP-System. Dies ist ein Beispiel dafür, was Integration heute heißt. Wird Industrie 4.0 Ihre Entwicklung zum Komplettanbieter beschleunigen? Ziesemer: Ja, beschleunigen und auch unterstützen. Wir sind mitten drin in der Digitalisierung. Das ist keine Zukunftsmusik mehr. Wenn man auf der Komponenten- Ebene beginnt, haben wir heute Feldgeräte mit Ethernet-Kommunikation sowie Webserver im Feldgerät, WiFi wird kommen. Die eben genannte Applikation ist bereits ein Beispiel für vertikale und horizontale Integration. Für Wertschöpfungsnetzwerke könnte ich genauso Beispiele bringen, z.B. Vendor Managed Inventory, bei denen ein Lieferant bei seinem Kunden die Bestände verwaltet. Aber die digitalen Schnittstellen sind nicht das Herzstück dessen, was Industrie 4.0 und Digitalisierung ausmacht, sondern das werden neue datenzentrierte Geschäftsmodelle sein. Unsere Sensoren sind heute alle digital. Neben dem, was sie eigentlich messen (Füllstand, Druck, Durchfluss etc.), messen sie z.B. auch die Temperatur und erstellen so ein Profil der Prozesstemperatur. Daraus wird abgeleitet, wie es mit der Lebensdauer des Sensors aussieht; sie können Messstellen optimieren. 10 | Automation im Focus Wenn Sie überlegen, was es bedeutet, über eine ganze Topologie einer Anlage ein Temperaturprofil zu ermitteln, dann kann man daraus eine Menge machen. Wenn wir über datenzentrierte Geschäftsmodelle reden, hat Endress+Hauser sehr frühzeitig das Konzept des Web-Enabled Asset Management vorgestellt, bei dem wir Daten aus unseren Feldgeräten dem Kunden zur Verfügung stellen, die dann entsprechend weiterverarbeitet werden können. Ich erzähle immer vom simplen Beispiel der Feldgerätedokumentation. Da sagt jeder, das wäre kein Problem, da man es aus dem Internet herunterladen könnte. Die aktuelle Version schon, aber Ihr Feldgerät wurde vor sechs Jahren gekauft. Diese Dokumentation brauchen Sie, nicht die, die jetzt gerade gültig ist. Wenn wir über Daten reden, gibt es Firmen wie Google, Amazon bereits zweistellige Prozentwerte sind. Daran sieht man, welches Potenzial das Internet hat. Man muss sagen, dass dies in unserer Branche an vielen Ecken genauso ist, auch wenn es vielleicht ein bisschen länger dauert, bis man es erkennt. Sie stellen die Daten Ihrer Feldgeräte dem Kunden zur Verfügung. Werden Sie irgendwann diese Daten für Ihre Kunden auswerten? Ziesemer: Ja, das ist auch ein neues Geschäftsmodell, bei denen u.U. nicht mehr das Feldgerät verkauft wird, sondern die Informationen dem Kunden zur Verfügung gestellt werden. Möglicherweise hinter einer Firewall auf einem Server, auf den der Kunde zugreifen kann. Wir haben erste Geschäftsmodelle, wo das genau so gemacht wird. Es sind noch Ausnahmen, aber vor allem im Logistik„Wenn wir über Daten reden, bereich kommt das langgibt es Firmen wie Google, sam. Wir bleiben Eigentümer unserer Sensoren, Amazon oder Ebay, müssen uns also selbst von denen wir um Wartung und Instandeine Menge lernen können.” haltung kümmern, und der Michael Ziesemer Kunde zahlt pro Woche oder Zugriff für diese InforEndress+Hauser mationen einen bestimmoder Ebay, von denen wir darüber eine ten Betrag im Rahmen eines ServiceMenge lernen können, was man mit Daten Provider-Vertrages. alles machen kann. Wenn man sieht, dass Google Nest gekauft hat, einen Anbieter Was sind für Endress+Hauser 2015 aus der Gebäudeautomatisierung, dann ist die Top-Themen? das so weit gar nicht mehr weg von dem, Ziesemer: Auf der einen Seite wollen wir was wir heute machen. Da wird deutlich, unter wieder veränderten Bedingungen das wie schnell die ganze Entwicklung ist. Wir Jahr 2015 erfolgreich bewältigen. Bei vermüssen diesen Wandel mitgehen und mitänderten Bedingungen denke ich an Asgestalten. Ich habe vor einer Woche bei pekte wie den massiv gefallenen Ölpreis. Google ‘Hotel’ eingetippt. Jetzt könnte Zudem werden wir unsere großen strategiman erwarten, dass auf der ersten Seite schen Themen wie das Dienstleistungsdie ganzen Hotel-Ketten kommen. Dem ist und Lösungsgeschäft sowie spektroskopiaber nicht so. Was Sie dort finden ist boosche Analyseverfahren weiter voranbringen. king.com, trivago.com, hotel.com etc., also Wir werden vertrieblich ausbauen; die letzdie ganzen Portale. Was bedeutet das? Da ten Ausbauschritte lagen stark im mittleren schiebt sich zwischen den Anbietern – also Osten, wie die Gründung von Vertriebsorden Hotels – und den Kunden einer dazwiganisationen in den VAE, Saudi-Arabien schen. Ich weiß nicht, wie viel Prozent von und Indonesien. Im Moment schauen wir Hotelbuchungen heute bereits über solche uns Lateinamerika näher an. Insofern wird Portale gehen, aber ich nehme an, dass es ■ das Jahr 2015 nicht langweilig. Komplettes Leistungsspektrum | Aktuell Komplettes Leistungsspektrum Planen Sie schon Ihr nächstes Automatisierungsprojekt? Endress+Hauser bietet für die Anwender von Prozessautomatisierung ein umfassendes Leistungsspektrum, dargestellt in unten stehendem Leistungskreis. Der Kunde kann das für ihn optimal passende Angebot auswählen. Bild 1 | Ein Partner für alles: Während eines Projektes – und darüber hinaus – begleitet Endress+Hauser seine Kunden als verlässlicher Partner. Beratung Umfassende Beratung ist die Basis eines reibungslosen Projektverlaufs. Durch genaue Analyse der Anforderungen erstellen die Automatisierungsprofis von Endress+Hauser zusammen mit dem Kun- den ein fundiertes Konzept unter Berücksichtigung der Vorschriften, Richtlinien und Standards. Jahrzehntelange Erfahrung in der Prozessautomatisierung, quer durch alle Industrien und die branchenorientierte Ausrichtung der einzelnen Geschäftsbereiche, ist die Basis für das notwendige Know-how auf der Suche nach der optimalen Lösung. Projektmanagement Eine Projektabwicklung ermöglicht die einheitliche Planung und Steuerung der Automation im Focus | 11 Aktuell | Komplettes Leistungsspektrum und ihrer Schnittstellen - damit eines zum anderen passt. Programmierung SPS/Leitsystem Bild 2 | Umfassende Beratung ist die Basis eines reibungslosen Projektverlaufs. Projektressourcen und Termine sowie die Überwachung der Kosten. Durch eine klar definierte, standardisierte Kommunikation wird die zuverlässige und effiziente Zusammenarbeit zwischen allen am Projekt beteiligten Bereichen gewährleistet. gung der Feldgeräte und Regelkreise gemäß den Anforderungen der Applikation, integriert die Sensoren in das Prozessleitsystem und liefert diese natürlich auch weltweit aus. Elektroplanung Systemwahl Soll die Lösung in ein bestehendes System integriert werden? Sie favorisieren ein spezielles Leitsystem? Nicht immer kann ein Automatisierer auf sein vertrautes Stammsystem zurückgreifen. Endress+Hauser ist völlig ungebunden und bietet Engineering-Kompetenz auf einer breiten Palette verschiedener Hersteller, wie z.B. Siemens, Rockwell, Wago oder weitere Anbieter. Auch bei der Frage, welches Bussystem im jeweiligen Projekt am besten geeignet ist, wird herstellerunabhängig beraten; mögliche Anlagenerweiterungen werden berücksichtigt. Hardware-Engineering ist mehr als nur das Zeichnen von Schaltplänen. Hierzu gehört im Vorfeld auch die Auslegung der kompletten Automatisierungshardware und ihrer Schnittstellen – damit zuverlässig eines zum anderen passt. Hardware-Projektierung ist mehr als nur Schaltpläne zeichnen. Hierzu gehört im Vorfeld auch die Auslegung der kompletten Automatisierungshardware Anhand des projektierten R+I Schemas und der Daten aus der Verfahrenstechnik sowie der Elektroplanung kann der Anlage nun ‘Leben eingehaucht’ werden. Die Steuerungssoftware wird zunächst auf einer virtuellen Simulationsumgebung entwickelt. So kann der gesamte Prozess abgebildet und getestet werden. Vorteil: Eventuelle SoftwareFehler können eliminiert werden, noch bevor die reale Anlage in Betrieb genommen wird. Design und Entwicklung Endress+Hauser ist auf den gängigen Visualisierungssystemen zu Hause, wie WinCC (flexible) von Siemens, Intouch von Wonderware, iFIX von GE Fanuc oder andere. Ein durchdachtes Usability-Engineering sorgt für übersichtliche, nutzerfreundliche Gestaltung der Bedienoberflächen. Der Anlagenfahrer hat die wichtigen Informationen sicher im Blick. Feldgeräteauslegung Endress+Hauser wählt die passende Messtechnik aus, übernimmt die Ausle- 12 | Automation im Focus Bild 3 | Mit der Programmierung der Steuerungen und Leitsysteme wird der Anlage Leben eingehaucht. Komplettes Leistungsspektrum | Aktuell Solution Packages Manche Automatisierungslösungen werden so häufig durchgeführt, dass Endress+Hauser sie als Paketangebote ins Standardrepertoire aufgenommen hat. Die ‘Solution Packages’ sind fertig vorbereitet und müssen nur an spezielle Kundenbedürfnisse angepasst werden. Im Bereich der Versorgung bietet Endress+Hauser Pakete zu Energiemonitoring und Energiemanagement an. Sie beinhalten die Analyse der Einsparpotenziale, Aufzeichnung der Energieströme mit exakten Messwerten, Erstellung skalierbarer Automatisierungskonzepte und Umsetzung der festgelegten Maßnahmen. Im Logistikbereich begleitet man den Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit kompletten Paketen zur Materialbewirtschaftung und Produktverladung, z.B. mit der Lieferanten-gesteuerten Bestandsführung (VMI), der Tanklagerautomatisierung zur sicheren Bestandsführung sowie passgenauen Gesamtlösungen zur eichpflichtigen und nicht-eichpflichtigen Verladung und Abfüllung. Komplette Lösungspakete im Entsorgungsbereich betreffen Überfüllsicherungen von Tanks, die dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) unterliegen. Ebenfalls im Programm steht die Automatisierung kompletter Industrieabwasser-Reinigungsanlagen (IARA). Das An- Schaltschrankbau und Elektromontage Die „ People for Process Automation“ gewährleisten den normgerechten Bau sowie die Prüfung der Schaltschränke. Sie überwachen die termingerechte Lieferung und fachgerechte Montage gebot auch im Bereich der Produktion ist vielfältig: Dosiersysteme für Abfülllinien, Leckage-Erkennungssysteme, CIPSteuerungen, Wiederaufbereitung von Lösungsmitteln, Reinraumüberwachung, Funklösungen, Validierung von Feldbussen und vieles mehr. der Feldgeräte, Schaltschränke und Hardware-Komponenten beim Kunden vor Ort. einen erfolgreichen Factory bzw. Site Acceptance-Test beim Kunden. Schulung Inbetriebnahme Ein kompletter, dokumentierter Systemcheck der Anlage ist die Grundlage für Eine gründliche Schulung durch Projektingenieure und Experten gewährleistet die optimale Bedienung der Anlage durch das Personal. Darüber hinaus werden regelmäßig Fachseminare zu projektspezifischen Themen, beispielsweise zu Bustechnologien, Ex-Schutz oder SIL, angeboten. Wartung und Service Maßgeschneiderte Wartungs- und Kalibrierungspläne sowie das web-basierte Life-Cycle-Management W@M sorgen für reibungslosen Betrieb während des gesamten Anlagen-Lebenszyklus. Zudem ist ein Service-Helpdesk rund um die Uhr erreichbar. Via Fernwartung der Steuerung über OnlineVerbindung oder durch Einsatz eines Feldservice-Experten vor Ort wird eine Störung schnell beseitigt. ■ Bild 4 | Ein kompletter, dokumentierter Systemcheck der Anlage ist die Grundlage für einen erfolgreichen Factory- bzw. Site Acceptance-Test beim Kunden. www.einfach-alles-alleseinfach.de Automation im Focus | 13 Aktuell | Nationale und internationale Engineering-Standorte Sales Center Kompetenzzentren (CoC) Engineering Standorte Bild | Vertriebsgesellschaften und Vertretungen in aller Welt kümmern sich um die Kunden. Eigenständige Produktionszentren bündeln das Knowhow auf den jeweiligen Arbeitsgebieten. Weltweit operierend Nationale und internationale Engineering-Standorte Um komplexen Kundenanforderungen gerecht zu werden, hat Endress+Hauser einen eigenen Bereich etabliert, der Kundenprojekte von der Angebotsphase bis zur Inbetriebnahme und Abnahme begleitet und durchführt. Dies erfordert auch eine unternehmensweite Standardisierung der Prozessabläufe, um eine reibungslose Abwicklung der Projekte, auch im internationalen Umfeld, und eine kontinuierlich hohe Qualität zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden weltweit zahlreiche Standorte für das Projektgeschäft aufgebaut. Sie werden durch das Center of Competence (CoC) sinnvoll ergänzt. Diese übernehmen die Aufgabe, branchenund applikationsspezifisches Knowhow zu bündeln und der Projektorganisation von Endress+Hauser zur Verfügung zu stellen. Damit Entscheidungen dort fallen, wo sie sachkundig getroffen und schnell 14 | Automation im Focus umgesetzt werden können, handeln die Tochtergesellschaften für Vertrieb und Produktion – die Sales Center und Product Center – als rechtlich selbstständige Einheiten. Die Sales Center sind Ländergesellschaften, zuständig für Vertrieb, Marketing und Service in ihrem Gebiet. Ausgewählte Vertriebspartner vervollständigen das dichte Netz. Die Product Center mit Stammhäusern in Deutschland und der Schweiz bündeln das Know-how auf dem Gebiet von Produktion, Produktmanagement, Forschung und Entwicklung sowie Logistik. Dort werden auch die Kernkomponenten für die weltweite Produktion gefertigt. Betriebsstätten in Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Südafrika und den USA montieren, testen und kalibrieren Geräte überwiegend für die regionalen Märkte. So können die Kunden überall auf der Welt schnell, flexibel und individuell bedient werden. Koordiniert wird das Netzwerk von der Endress+Hauser Management AG in Reinach/Schweiz. Support Center unterstützen die Arbeit der einzelnen Gruppenfirmen. Eine besondere Rolle kommt Endress+Hauser InfoServe im deutschen Weil am Rhein zu. Der ITSpezialist der Firmengruppe verfügt über umfassendes Know-how für Softwareund computergestützte Dienstleistungen ■ und Lösungen. Integrierte Automation | Industrie 4.0 Bild 1 | Alles im Blick durch intelligente Verknüpfung aller Unternehmens- und Anlagendaten. Mehr als die Summe der Teile Integrierte Automation senkt Kosten und vermeidet Fehler „Papa, mir ist da was ganz Blödes passiert...“ Mit diesen Worten hielt mir mein Sohn Paul sein Spielzeugauto unter die Nase. Vielmehr seine Einzelteile. Sauber zerlegt. Beim Versuch, alles wieder zusammenzufügen, fiel mir eine Analogie zur Prozessautomatisierung auf: Auch die besteht aus einzelnen Komponenten, aber erst durch das perfekte Zusammenspiel können alle Fähigkeiten voll ausgenutzt und neue Funktionen geschaffen werden. Wie schon Aristoteles erkannte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ Entscheidend für die Gesamtfunktionalität eines Systems sind passende Verbindungen zwischen den Teilsystemen: Als ich Paul das vermeintlich reparierte Auto zurückgab, fiel ihm sofort auf, dass sich zwar die Lenkachse bewegen und das Lenkrad drehen ließ, aber eben nicht gemeinsam. Obwohl beide Teilsysteme funktionierten, konnte deren Gesamtfunktion, das Lenken, nicht umgesetzt werden, denn beim Zusammenbau hatte ich eine Verbindung übersehen. Ein Schnittstellenproblem, würde der Automatisierungstechniker sagen. Je stabiler und effektiver die Schnittstellen sind – seien es Hardware, Software oder Aktionen –, desto besser interagieren die Komponenten miteinander. Der Zusammenschluss einzelner Komponenten über Schnittstellen zum übergeordneten Ganzen wird in der Prozessautoma- tisierung als ‘integrierte Automation’ bezeichnet. Im Fokus stehen Systemarchitektur, Modulbildung und Informationsflüsse über Schnittstellen. Priorität hat der effektive Datentransfer zur gemeinschaftlichen Erfüllung der zentralen Aufgabe des Gesamtsystems. Integrierte Automation soll Redundanzen und Doppelarbeiten ver- meiden, denn die verursachen Kosten durch Mehraufwand und sind durch menschliche Arbeit – nobody is perfect! – potenzielle zusätzliche Fehlerquellen. Zudem gilt es, verbliebene redundanzfreie Ressourcen effizient zu nutzen. Dies beschränkt sich nicht auf den rein steuerungstechnischen Bereich. Middleware BPI Die Arbeitsweise der Business Process Integration (BPI) am Beispiel eines Kalibriervorgangs: Vom ERP-System (z.B. SAP) wird ein Kalibrierauftrag erstellt. Statt ihn nur auszudrucken, wird er an BPI gesendet. Dieses routet auf das Kalibrationsmanagementsystem, formatiert die Daten in eine für das Zielsystem lesbare Form und versendet den Auftrag. Nach der Kalibrierung werden die Daten wieder an BPI gesendet. BPI routet auf entsprechende Zielsysteme. Die aufbereiteten Daten sendet es an SAP zur Aktualisierung der Auftragsdaten, an das Asset Management zum Eintrag des Ereignisses für den Audit Trail sowie an den ServiceServer zum KPI Update. Alles ohne manuelle Eingriffe. Automation im Focus | 15 Industrie 4.0 | Integrierte Automation vergleichbare Eigenschaften verfügen, dieselbe Semantik benutzen sollten. Endress+Hauser setzt das Konzept der einheitlichen Struktur und Bedienung für Feldgeräte aller Arbeitsgebiete konsequent um. Egal, ob ein Durchflussmessgerät oder ein Füllstand-Messumformer parametriert werden, Bedienung und Parameterstruktur sind stets dieselbe. Vorteile: optimale Einsatzmöglichkeiten in der integrierten Automation und geringer Aufwand für das Wartungspersonal, das nicht jedes Mal in anderen Handbüchern nachschlagen muss. Projektschritte integrieren Bild 2 | Das Ziel der integrierten Automatisierung ist die Vernetzung und der barrierefreie Fluss der Daten durch sämtliche Ebenen der Automatisierungspyramide. Das beginnt (von unten) mit der Feldebene über die Gruppenleit-, die Bedien- und Betriebsleitebene bis zur Businessebene. Steuerungskomponenten Die integrierte Automation bietet mehrere Perspektiven: Die Integration von Steuerungskomponenten, die Integration einzelner Projektschritte eines Automatisierungsprojektes und die vertikale Integration in Geschäftsabläufe. Bei der steuerungstechnischen Integration geht es um rein technische Verknüpfungen, das Zusammenspiel von Steuerungsbaugruppen und Engineering-Tools oder die Anbindung einer Teilanlage an ein übergeordnetes System. Hier können Redundanzen bei Hard- und Software vermieden werden: Beim SoftwareEngineering durch den Zugriff auf einen gemeinsamen Datenpool, wie es z.B. beim TIA-Portal (Totally Integrated Automation) von Siemens oder der ‘Integrated Architecture’ von Rockwell Automation der Fall ist. Bei der Hardware können Doppelarbeiten vermieden werden, indem z.B. die Parametrierung und Diagnose von Feldgeräten aus der Schaltwarte heraus mit einem zentralen System realisiert wird. Für alle Be- 16 | Automation im Focus reiche der steuerungstechnischen Integration gilt, dass schon bei der Auswahl nicht zählt, welche Systemkomponente am meisten kann, sondern welche am besten zur Erfüllung der Gesamtaufgabe beiträgt und mit den anderen Komponenten har- Bei der Integration einzelner Projektschritte geht es um nahtlosen Transfer von Informationen zwischen einzelnen Projektaktivitäten, von der ersten Kundenberatung über die Systemauswahl, das Engineering und die Inbetriebnahme bis zu Schulung und Support. Integrierte Automation vermeidet Doppelarbeit durch Nutzung von Informationen und Daten, die bereits in einem der vorangegangenen Schritte gewonnen wurden. So kann die Symbolliste, die bei der Schaltplanerstellung erzeugt wird, als Grundlage der Ein-/Ausgangsliste beim Software-Engineering dienen. Erweitert um Daten aus der SPS-Programmierung, kann sie für das Scada-System verwendet werden. Da gerade bei Projektar- „Ziel der integrierten Automation ist es, Redundanzen und Doppelarbeiten zu vermeiden. Diese verursachen höhere Kosten durch Mehraufwand und stellen durch manuelle menschliche Arbeit zusätzliche potenzielle Fehlerquellen dar.” Ralf Willmes Produktmanager Prozessautomatisierung, Endress+Hauser moniert. Wie bei einem Orchester, bei dem die einzelnen Instrumente nicht möglichst laut sein sollen, sondern perfekt aufeinander abgestimmt sind. Nur so wird das Gesamtergebnis im wahrsten Sinne ‘stimmig’. Für die integrierte Automatisierung heißt dies, dass alle beteiligten Systeme über beiten die einzelnen Schritte Hand in Hand gehen müssen, ist es sinnvoll, sie von einem Anbieter durchführen zu lassen, der alle Leistungen bietet und die Gesamtverantwortung für das Projekt übernimmt. Wer jemals erleben musste, wie bei einem Projekt mit mehreren Lieferanten und Un- Integrierte Automation | Industrie 4.0 Individuelle Automatisierungslösungen Karlheinz Lutz, Bereichsleiter Projekte bei Endress+Hauser Deutschland, kennt die Anforderungen an individuelle Automatisierungslösungen. Gibt es Automatisierungs-Trends? Karlheinz Lutz: Mit dem fortschreitenden Einzug der Office Computer Technik in die Automatisierung lässt sich eine zunehmende Vernetzung mit der Informations-Technologie beobachten. Treiber sind die Verlagerung von Intelligenz in die Feldgeräte und deren erweiterte Kommunikationsfähigkeit sowie der Einzug traditioneller Protokolle aus der IT in die Automation. Mit beiden Mitteln werden sowohl die Möglichkeit der semantischen M2M-Kommunikation als auch die direkte Anbindung von Feldgeräten realisiert. Schnittstellen werden reduziert und die Verfügbarkeit von Informationen aus der Feldebene in den ERP-Systemen wird unterstützt. Was zeichnet Endress+Hauser als Automatisierer aus? Lutz: Den Anforderungen unserer Kunden folgend und mit dem Fokus auf unsere Kernkompetenzen rund um die Feldmessgeräte gerichtet, erweiterten wir in den vergangenen 15 Jahren unser Portfolio auf Engineeringleistung und die Lieferung kompletter Automatisierungslösungen nach der Devise ‘Einfach alles, alles einfach’. Um als führender Hersteller von Feldgeräten für die Prozessautomation unsere eigenen Prozesse ständig auf dem Stand der Technik zu halten, verfügt die Firmengruppe seit Jahren über einen eigenen IT-Bereich, der auch bei Kundenprojekten unterstützt. Uns zeichnen die Tugenden eines familiengeführten Mittelständlers aus, der auf die Bedürfnisse seiner Kunden hört, lokale und internationale Präsenz zeigt und der aus dem Feld kommt und dennoch mit eigener IT-Unternehmung über die Kenntnisse beider Welten verfügt. Nicht zuletzt ist „Wir entwickeln mit dem Kunden die für ihn und seine Anwendung technologisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung.” Karlheinz Lutz Bereichsleiter Projekte, Endress+Hauser Deutschland Endress+Hauser an keine bestimmte Steuerung gebunden: Wir entwickeln mit dem Kunden die für ihn und seine Anwendung technologisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung. Dies gilt in gleicher Weise für bestehende wie für Neuanlagen. Wir unterstützen ebenso bei der Optimierung und ■ der Migration vorhandener Automationslösungen. terlieferanten im Problemfall von diesen versucht wird, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, weiß die Vorteile eines MAV (Main Automation Vendor) für sein Projekt zu schätzen. ser das BPI-Konzept, die Business Process Integration – eine Middleware (siehe S.15). Sie bildet als ‘Vermittler’ zwischen den entkoppelten Teilsystemen eine Plattform für den Datenaustausch. Vertikale Integration Industrie 4.0 Hier geht es um die Integration einer Automatisierungslösung ins betriebliche Umfeld. Ziel ist der durchgängige Datenfluss von der obersten Business-Ebene mit einer ERP-Software (z.B. SAP) zur Ressourcenplanung des Gesamtunternehmens, über die Bedien- und Steuerungsebene bis in die Feldebene hinein. Oft ist dieser Weg nicht durchgängig. Geschlossene Systeminseln und somit viele manuelle Eingriffe (= Fehlerquellen) beim Datentransfer prägen das Bild. Hierfür entwickelte Endress+Hau- Die integrierte Automation ist der Schlüssel zur Industrie 4.0. Die Bezeichnung weist auf die vierte industrielle Revolution und auf den informationstechnischen Charakter hin. Voraussetzung ist eine durchgängige Daten-Infrastruktur bei der Automatisierung, vom Feldgerät bis ins Internet. Ein Beispiel ist die genaue Diagnose des Messgeräts, auf dessen Basis automatisch vorbeugende Wartungsmaßnahmen oder Kalibrieraufträge angestoßen werden, oder die Verwaltung der Feldgeräte einer Anlage mit automatischen Datenbankeinträgen bei Ereignissen wie Reparatur oder Kalibrierung. Keine Vision, sondern beim Web-basierten Asset-Managementsystem W@M bereits Realität: Es bietet neben einer Geräte- und Instandhaltungsdatenbank sowie Statusmeldungen zu den Geräten, auch Funktionen zu Beschaffung, Dokumentation, Anlagenplanung, Engineering und Inbetriebnahme – unabhängig vom Gerätehersteller. ■ www.de.endress.com/ industrie4null Autor | Ralf Willmes, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Automation im Focus | 17 Bild: Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Industrie 4.0 | Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei Bild 1 | 1865: Die erste Dampfmaschine in der Rothaus Brauerei läutet die Epoche der Industrialisierung ein. Brauerei 4.0 Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei Damit aus besten Zutaten köstliches Bier entsteht, sind Erfahrung und Geduld notwendig. Das schließt Hightech in der Produktion aber nicht aus. Die Zusammenführung von IT und Prozessautomatisierung bietet viele Vorteile. Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG im Hochschwarzwald durchlebte in ihrer über 200-jährigen Geschichte jede Epoche der Industrialisierung. Heute ist sie eine der modernsten Brauereien Deutschlands. Wichtigster Erfolgsfaktor war stets die Qualität ihrer Biere. Der Blick auf die historische Entwicklung dieser Brauerei vor dem Hintergrund der Industrialisierung macht deutlich, dass in jeder Epoche maßgebliche Grundlagen für diesen Qualitätsgedanken geschaffen wurden. Heute ist mit dem installierten Plant Asset Management (PAM) die IT mit der Prozessautomatisierung im Bereich der Instandhaltung bereits zusammengeführt worden. Daher eignet sich Rothaus 18 | Automation im Focus bestens als Prüfstein für die aktuelle Diskussion zum Thema Industrie 4.0. Erste industrielle Revolution Das Gründungsjahr 1791 fällt in die Anfangsphase der ersten industriellen Revolution, geprägt durch die Mechanisierung von Prozessen mittels Wasserund Dampfkraft. Aber erst 1865 schaffte Rothaus die erste Dampfmaschine an. Die zweite Revolution ab Ende des 19. Jahrhunderts war gekennzeichnet durch die Massenfertigung mit Hilfe elektrischer Energie. Besonders die Fülltechnik durchlief bis zur digitalen (dritten) Revolution in den 1980er-Jahren eine rasante Entwicklung bezüglich der elektrotechnischen Automatisierung. Von hier ab wurde die Automatisierung durch Entwicklungen in Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG aus Grafenhausen im Hochschwarzwald ist eine der modernsten Brauereien Deutschlands. Seit 1791 werden Bierspezialitäten auf höchstem Qualitätsniveau hergestellt. Das bekannteste Bier ist das Rothaus Pils, sehr beliebt als ‘Tannenzäpfle’ in der 0,33l-Flasche. Industrie 4.0 im Einsatz bei der Rothaus Brauerei | Industrie 4.0 der Elektronik weitergetrieben. Mitte der 1980er visualisierte Endress+Hauser den Gärkeller und das Tanklager bei Rothaus und löste damit das Mosaikschaltbild in der Leitwarte ab. Die Prozesse wurden mehr und mehr vom Computer aus gesteuert. Für die Weiterentwicklung der Prozessautomatisierung musste die Kommunikation zwischen Feldebene und Leitwarte ausgebaut werden. Das gelang durch den Einsatz intelligenter Hart- und ProfibusGeräte Ende der 1990er. Bis heute sind hunderte Messgeräte über diese Technologie angebunden. Die Grundvoraussetzung für die ‘vierte Revolution’ ist geschaffen. Die PAM-Software FieldCare ermöglicht die Zustandsüberwachung und Parametrierung von Sensoren aus der Leitwarte und von dezentralen Operator-Stationen. Damit hielt die Informatisierung der Prozesstechnik als Merkmal der Epoche 4.0 Einzug. Voraussetzungen Jede Epoche hatte ihre Technologien, die den Takt vorgaben. Die Rothaus Vertrauensbasis entstand ein Konzept mit Weitsicht: die durchgängige IT-Lösung auf Basis eines Bussystems. Als 1995 das erste Projekt ‘Gär- und Lagerkeller’ als autonome Insellösung realisiert wurde, stand die Vision der Komplettlösung für den gesamten Brauereibetrieb, von der Malzannahme bis zur Kläranlage, bereits fest. Das ‘RothausKonzept’ erforderte eine einheitliche Bedienoberfläche und standardisierte Darstellung der Schaltsymbole über die Gewerke der unterschiedlichen Anlagenund Maschinenlieferanten hinweg. Zudem wurde 1987 die Stelle eines MSR-Technikers geschaffen, der ständig auf die Einhaltung der Vorgaben, die vollständige Umsetzung und die Pflege des Systems achtet. Bild: Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Bild 2 | Mitte der 1980er Jahre: Tankfüllstände werden per Rackbus-System am Computer visualisiert. Nutzen für die Brauerei 4.0 Die Lösung bei Rothaus zeichnet sich durch Bedienfreundlichkeit aus. Das Personal benötigt kein Handbuch oder lange Anlernphasen. Produktionsprozesse konnten optimiert und vereinheitlicht werden, was das Qualitätsniveau standhaltung der Feldinstrumentierung unterstützt. So lässt sich die Wartung und Ersatzteilhaltung einschließlich Messstellendokumentation deutlich effizienter gestalten. Bremsklötze beseitigt „Für die erfolgreiche Realisierung des Rothaus-Konzepts spielte Bedächtigkeit und Beharrlichkeit eine große Rolle. In der über Jahrzehnte gewachsenen Partnerschaft mit Endress+Hauser entstand ein Vertrauen, das die Entwicklung zukunftssicherer Technologiekonzepte in der Brauerei ermöglichte.” Max Sachs, Braumeister Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Brauerei investierte konsequent in den Fortschritt. Je schwieriger die Auswahl der richtigen Technik ist, desto wichtiger sind verlässliche Partner, die zur Entscheidungsfindung beraten. Seit den späten 1970ern entwickelte sich Endress+Hauser zum verlässlichen Partner für Rothaus rund um die Messtechnik und Prozessautomatisierung. Auf dieser sichert. Ein Beispiel ist der Aufbau und die Nutzung eines strukturierten Plant Asset Managements. Das Festhalten an der digitalen Kommunikation hinab bis auf Feldgeräteebene war die Voraussetzung dafür. Mit FieldCare setzt die Rothaus Brauerei heute eine anlagennahe Softwarelösung ein, in der ein Zustandsüberwachungsmodul die In- Ob man die Informatisierung der Prozessautomatisierung als vierte Revolution einstufen kann oder nicht, wird sich erst im Rückblick zeigen. Kritiker bemängeln fehlende Voraussetzungen wie einheitliche Standards, den Qualifizierungsbedarf oder offene IT-Sicherheitsfragen. Betrachtet man aber die Historie der Revolutionen eins bis drei, so wird klar, dass immer Bremsklötze im Weg lagen, die erfolgreich beseitigt wurden. Tatsache ist: der Schulterschluss der IT mit der Prozessautomatisierung in der Rothaus Brauerei hat längst begonnen – und trägt schon heute Früchte. ■ Autoren | Tim Schrodt, Branchenmanager Lebensmittel / Bernhard Gut, Abteilungsleiter Projekte, Endress+Hauser Automation im Focus | 19 Industrie 4.0 | Komplettanbieter für Prozessautomatisierung Komplettanbieter für Prozessautomatisierung Von der Instrumentierung bis zur ausgefeilten Lösung Mit dem umfassenden Geräteportfolio für Messaufgaben in Durchfluss, Füllstand, Druck, Temperatur und Analyse sowie optimal auf den Kunden zugeschnittenen Service-Dienstleistungen ist Endress+Hauser der Komplettanbieter für die Prozessautomatisierung. Stellvertretend für das gesamte Produkt- und Lösungsprogramm einige Highlights in einer Anlagen-Topografie. www.einfach-allesalles-einfach.de Fieldgate SFG500 Das SFG500 ermöglicht einen unabhängigen Zugang zu einem Profibus-Netzwerk. Es kann in verschiedenen Anwendungen benutzt werden, so z.B. auch zur schnellen Einsicht der Gerätezustände über den Webserver. Seite 40 Commubox Ob für das HART-Protokoll oder die Service-Schnittstelle: Das geeignete Equipment zur Konfiguration Ihrer Geräte stellt Endress+Hauser zur Verfügung. Memograph Sichere und lückenlose Datenaufzeichnung und Visualisierung aller Prozessabläufe – dafür steht der Memograph M RSG40 mit großem Funktionsumfang, modularem Aufbau und intuitivem Bedienkonzept. 20 | Automation im Focus Komplettanbieter für die Prozessautomatisierung | Industrie 4.0 Übergreifende Automatisierung Ob Projektmanagement, Elektroplanung oder die Programmierung von Leitsystemen: Endress+Hauser ist Ihr verlässlicher Partner rund um Messtechnik und Automatisierungslösungen. Seiten 15 und 22 Energiemonitoring Durch eine konstante Systemüberwachung anhand KPIs verfügen Sie über wertvolle Informationen, die ein konstruktives Energiemanagement ermöglichen. Die richtige Messlösung, kombiniert mit Energierechnern wie dem RMS621 sowie unseren Beratungs- und Serviceleistungen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Seite 32 WirelessHART FieldXpert FieldXpert ist die mobile Plattform für Asset-Management-Anwendungen. Messgeräte mit HART- oder FFSchnittstelle werden drahtlos verbunden. So ist maximale Bewegungsfreiheit, sogar in explosionsgefährdeten Bereichen, gewährleistet. Höchste Zuverlässigkeit in der Datenübertragung gewährleistet die WirelessHART-Lösung. Das Nachrüsten von Messstellen in der Anlage ist ohne aufwendige und teure Verkabelung möglich. Seite 30 Automation im Focus | 21 Automatisierungslösungen | Automatisierung einer Zuckerhut-Produktion Bild 1 | Jede Presse dieser Anlage in Casablanca kann täglich 100t Zuckerhüte produzieren. Alles unter einem (Zucker-) Hut Automatisierung einer Produktionsanlage in Marokko Die Kautz Vorrichtungsbau GmbH entwickelte eine moderne Anlage für die Produktion in Casablanca. Endress+ Hauser half die Anlage neu zu automatisieren und lieferte Druck-, Temperatur- und Durchflussmesstechnik. Die Geschichte des Zuckers begann vor tausenden Jahren auf den melanesischen Inseln. In seiner heutigen Beschaffenheit aber wurde der Süßstoff seit 600 v. Chr. von den Persern produziert: Sie erhitzten den Rohrsaft und gaben ihn in einen nach unten zulaufenden kegelförmigen Behälter. Durch 22 | Automation im Focus eine kleine Öffnung in der unten liegenden Spitze floss der nicht zuckerhaltige Sirup ab, der Zucker blieb zurück und kristallisierte aus. So entstand der Zuckerhut in der Form, wie er auch heute noch verwendet wird. Mit den arabischen Eroberungen und der traditionellen Teekultur gelangte der Zuckerhut auch nach Marokko, wo seit dem 9. Jahrhundert Zuckerhüte in Handproduktion hergestellt werden. Die erste Raffinerie entstand 1929 in Casablanca. Heute werden 200Mio. Zuckerhüte pro Jahr in dem nordwestafrikanischen Land verbraucht. Kein Zuckerschlecken für die Produktion. Händchen für zeitkritische Prozesse Also wurde ein Weg gesucht, die mehrere Jahrzehnte alte Produktion in der Raffinerie in der marokkanischen Metropole mit einer modernen, produktiven Anlage zu ersetzen. Eine echte Herausforderung – und die Kautz Vorrichtungsbau GmbH nahm sie an. 1980 als Ein-Mann-Betrieb gegründet, ist die Firma heute ein bedeutender Anlagenund Maschinenbauer mit 120 Mitarbeitern und einer breiten Produktpalette. Dazu zählen Hydraulikzylinder verschiedenster Anwendungen, Anlagen, Maschinen und Leistungen rund um die Stahlwerkstechnik oder beispielsweise Molchschleusen und Isolierstücke für die Pipeline-Industrie. Das Projekt zur Automatisierung der Zuckerhutproduktion erforderte vor allem ein Händchen für zeitkritische Prozesse und kulturelle Vielfalt. Aus diesem Grund entschied man sich für Endress+Hauser: Die ‘People for Process Automation’ sind als Automatisierungsdienstleister und Experten für Messtechnik weltweit aufgestellt. Werte wie Verbindlichkeit, Wertschätzung und Kommunikation sind im familiengeführten Unternehmen fest verankert und sprechen für zukunftsorientierte und langfristige Geschäftsbeziehungen. Bild: © Jérome Rommé – fotolia.com Automatisierung einer Zuckerhut-Produktion | Automatisierungslösungen Bild 2 | Tradition in Marokko: Zum Tee gehört der Zuckerhut. tungen. Das beinhaltet herstellerunabhängig die kompletten Steuer- und Leistungsschaltschränke sowie Bedienfelder, Frequenzumrichter und Schrittmotoren. Die Steuerung besteht aus einer S7, wel- „Das Projekt wurde maßgeblich durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien zum Erfolg geführt. Zu betonen sind besonders die Flexibilität und das konstruktive und kooperative Verhalten. Es hat einfach Spaß gemacht.” Valentin Singer, Prokurist, Kautz Vorrichtungsbau GmbH Neben der kompletten Messtechnik, von Temperatur- über Druck- bis zu Durchflussmessgeräten, lieferte Endress+Hauser auch die elektrotechnische Automatisierung mit allen erforderlichen Dienstleis- che die Sensoren über dezentrale WagoStationen abfragt. Planung und Programmierung wurden von qualifizierten Projektingenieuren durchgeführt, die auch in Aspekten rund um funktionale Sicherheit beratend zur Seite standen und auf die langjährigen Erfahrungen aus der Prozessindustrie zurückgreifen konnten. Inbetriebnahmedauer reduziert Die Zusammenarbeit zwischen Kautz Vorrichtungsbau und Endress+Hauser erwies sich als erfolgreich: 16 Zuckerhutpressen wurden inzwischen in Betrieb genommen, die Inbetriebnahmedauer pro Presse reduzierte sich dabei von vier auf zwei Wochen. Jede Presse kann täglich 100t Zuckerhüte produzieren. So entstehen zusammen über 800.000 Zuckerhüte pro Tag. Damit wird die hohe Nachfrage in Marokko bedient. ■ Autor | Arne Kröger, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Automation im Focus | 23 Automatisierungslösungen | Präzise Abrechnung von Verlademengen Wer möchte Geld verschenken? Hochpräzise Abrechnung von Verlademengen Hohe Genauigkeit, Betriebssicherheit, Eichfähigkeit und die Einbindung in einen effizienten Logistikprozess sowie eine schnelle und problemlose Lieferung, Inbetriebnahme und Abwicklung der Eichung... dies sind nur einige Anforderungen an neue, aufgrund der europäischen Messgeräte-Richtlinie zu modernisierende Verladeanlagen. Genauigkeit hat bei abrechnungsrelevanten Anwendungen höchste Priorität. Denn nirgendwo sonst kann so schnell Geld verschenkt werden wie bei einer ungenauen Messwerterfassung und daraus resultierender falscher Abrechnung. Verladeanlagen mit Durchflussmessungen vom Typ Proline Promass setzen hier Maßstäbe. Schon bei der Kalibrierung der Geräte wird der Grundstein für eine hohe Präzision gelegt: auf der weltweit genauesten Produktionskalibrieranlage mit einer auf das Urkilogramm rückgeführten und akkreditierten Gesamtmessunsicherheit von 0,015%. Dies ermöglicht eine spezifizierte Messunsicherheit von 0,05% für die Coriolis-Massedurchflussmessung, die auch über den gesamten Lebenszyklus ihre Vorteile ausspielt. Die Messsysteme enthalten keine sich bewegenden Bauteile und sind somit verschleißfrei und unempfindlich gegenüber Verschmutzung. So können Wartungskosten, die etwa durch wiederkehrende Filterreinigung entstehen, auf ein Minimum reduziert werden. In Kombination mit der von vielen Kunden bestätigten Prozessstabilität, ist ein störungsfreier Messbetrieb mit höchster Präzision – auch über eine langjährige Einsatzzeit – gewährleistet. Komplexe MID-Richtlinie Nach MID (Measuring Instruments Directive) müssen alle relevanten Komponenten eines Verladesystems gemäß OIML-Richtlinien konform getestet werden, sie verfügen aber nicht über eine eichamtliche Zulassung. Vielmehr muss das gesamte System von einer benannten Stelle zugelassen werden. Dies ist vom Inverkehrbringer durchzuführen. Wird eine solche Anlage, wie es in der Vergangenheit häufig durchgeführt wurde, aus den notwendigen Komponenten vom Anwender zusammengestellt, müsste er selbst die notwendige Systemzulassung erwirken. Dies bedeutet zusätzlichen erheblichen Zeitund Kostenaufwand. Um Anlagenbetreiber hierbei entscheidend zu entlasten, bietet Endress+Hauser ein bereits für den eichpflichtigen Verkehr zugelassenes Komplettsystem für die Be- und Entladung von Tanklastzügen, Kessel■ wagen und Schiffen. www.de.endress.com/fms Bild | Ein bereits für den eichpflichtigen Verkehr zugelassenes Komplettsystem für die Be- und Entladung von Tanklastzügen, Kesselwagen und Schiffen bietet Endress+Hauser an. 24 | Automation im Focus Autor | Daniel Winter, Produktmanager Durchfluss, Endress+Hauser Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien | Automatisierungslösungen Bild 1 | Fünf Arme zum Be- und Entladen von Schiffen recken sich im Hafen von Shidongkou in die Höhe. Die Shanghai Shidongkou Coal Gas Manufacturing Company betreibt hier einen Umschlagplatz für Treibstoffe. Ein Geschäft voller Energie Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien Chinas Wirtschaftsmotor brummt, angetrieben von fossilen Brennstoffen. Doch Transport und Distribution von Öl und Gas im riesigen Reich der Mitte sind eine gewaltige Aufgabe. Lösungen von Endress+Hauser vereinfachen Güterumschlag und Lagerhaltung. Dichter Dunst hängt über Panjin. Die Industriestadt im Nordosten Chinas, in der Provinz Liaoning gelegen, ist ein Zentrum der Petrochemie. Davor, in der Bohai-See, einer weiten Bucht des Gelben Meeres, befinden sich die ergiebigsten OffshoreVorkommen des Landes. Die Luft ist feucht, die Küste keine 40km entfernt. Dunkle Wolken am Horizont künden davon, dass es bald regnen wird. In langer Reihe stehen wohl an die 50 Tanklastzüge vor den Toren der Huajin Tongda Chemical Company, säuberlich aufgereiht am Straßenrand. Früh am Morgen haben sich die Fahrer mit ihren Papieren im kaufmännischen Büro der Raffinerie eingefunden. Jetzt warten sie geduldig darauf, dass das Beladen beginnt. Plötzlich kommt Bewegung in die Kolonne. Die ersten Lkw rollen auf den Hof, steuern die Ladebuchten des Terminals an. Die Fahrer erledigen letzte Formalitäten. Oben auf den Arbeitsbühnen machen sich derweil Mitarbeiter der Raffinerie ans Werk. Klappernd öffnen sie Luken, schließen Erdungskabel an, hängen Überfüllsicherungen in die Öffnungen und ziehen Verladearme in Position. Dann kommt der erste Fahrer zurück und erklimmt die Plattform. Die Chipkarte in seiner Hand gibt den Vorgang frei: Ein Ventil geht auf, der Diesel strömt – knapp eine halbe Stunde wird das Füllen des 35t fassenden Tanks dauern. Song Zhaoming beobachtet das Treiben zufrieden. Eben hat er noch mit einem Beschäftigten der Raffinerie ein Durchflussmessgerät kontrolliert. „ Alles funktioniert bestens”, berichtet der 28-jährige Projektingenieur von Endress+Hauser China. Seit fünf Jahren ist das Lkw-Ladeterminal in Betrieb. „ Es ist eine der ersten derartigen Anlagen, die wir installiert haben. Inzwischen ist das fast schon eine Lösung von der Stange.” Vielseitiges System Das Sales Center hat sich in den vergangenen Jahren gezielt auf Automatisie- Automation im Focus | 25 Automatisierungslösungen | Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien rungslösungen für das Verladen von Flüssigkeiten spezialisiert. „ Chinas Wirtschaft wächst und wächst. Schon heute müssen wir etwa die Hälfte unseres Bedarfs an Öl und Gas importieren”, erklärt Lu Jianlin, der als Direktor den regionalen Vertrieb verantwortet. „ Dieser Anteil wird weiter wachsen, ebenso der Verbrauch. Wir unterstützen die Branche mit unseren Lösungen, die notwendige Infrastruktur aufzubauen.” Kernbestandteile der Systeme sind Coriolis-Durchflussmessgeräte, die den Massefluss hochgenau bestimmen. Batch-Controller steuern den Abfüllvorgang; die Software haben die Endress+Hauser Ingenieure selbst entwickelt. Dazu kommen Komponenten wie Displays und Kartenlesegeräte, Ventile und Pumpen, ebenso weitere Messtechnik wie Druckmessgeräte oder Grenzstandschalter zur Überfüllsicherung. „ Durch den modularen Aufbau können wir unsere Lösungen flexibel an die Bedürfnisse der Kunden anpassen und einfach erweitern”, betont Song Zhaoming. Das LKW-Terminal der Raffinerie in Panjin etwa umfasste anfangs zwölf Ladebuchten; mittlerweile zählt es 40. Die Kapazität des Zugterminals wurde gar von ursprünglich 20 auf heute 56 Ladearme ausgebaut. „ Das zeigt, wie zufrieden wir mit dem System von Endress+Hauser sind”, sagt Liu Ying, Leiterin der Raffinerie der Huajin Tongda Chemical Company. Ortswechsel: Die Provinz Shaanxi im Norden Zentralchinas zählt zu den frucht- Bild 2 | Bis zu 20 Tanklastwagen können am Terminal in Panjin gleichzeitig mit Diesel befüllt werden. plantagen säumen die Straßen. Nicht minder große Schätze liegen tief unter der Erde: Seit über 100 Jahren werden in Shaanxi auch Öl und Gas gefördert. Allenthalben recken Gestängepumpen in gleichförmigem Auf und Ab ihre Köpfe. Die Shaanxi Yanchang Petroleum Group erschließt die Vorkommen der Region. Dazu betreibt das staatliche Unternehmen etliche Standorte – darunter eine Anlage zur Verflüssigung von Erdgas nahe Yan’an, knapp 300km nördlich der alten Kaiserstadt Xi’an. Pipelines bringen das Erdgas aus dem Norden dorthin. Durch Abkühlen auf -162°C wird es für den weiteren Transport verflüssigt und auf einen Bruchteil seines ursprünglichen Volumens reduziert. Ein Arbeiter befüllt Einfache Bedienung Zehn Lkw können in Yan’an gleichzeitig mit Flüssigerdgas beladen werden. „ Wir haben unsere Lösung in vielen Details angepasst, auch um dem extrem kalten Medium gerecht zu werden”, erläutert Song Zhaoming. So haben die Ingenieure auf Wunsch des Kunden eine Brückenwaage integriert, deren Messwerte zur Abrechnung dienen. „ Außerdem haben wir unsere Software an das kaufmännische System der Shaanxi Yanchang Petroleum Group angebunden.” So können Daten direkt hin und her fließen. Der Schlüssel zu allem sind auch hier Chipkarten. Sämtliche Details des Auftrags im System sind mit den Karten verknüpft; beim Wiegen wie „In unseren Automatisierungslösungen steckt viel Wissen über die Anwendungen unserer Kunden.” Ji Jianhua Leiter Projektgeschäft, Endress+Hauser China barsten Regionen des Landes. Mehrere hundert Meter mächtig ist der Lössboden, in den sich Wasserläufe wie der Gelbe Fluss oder der Wei über die Jahrtausende tief eingegraben haben. Die Natur beschenkt die Menschen mit üppigem Reichtum. Gemüsefelder und Obst- 26 | Automation im Focus gerade einen Tanklastwagen. Mit dicken Handschuhen kuppelt er den isolierten Ladearm an. Die Verriegelung rastet klackend ein; wie alle freiliegenden Metallteile ist sie von einer Eisschicht bedeckt – ein Hinweis, dass man sie tunlichst nicht mit bloßen Händen berühren sollte. auch beim Befüllen dienen sie der Identifikation. „ Das schließt Bedienungs- und Abrechnungsfehler praktisch aus”, berichtet Xie Lan, verantwortlich für die Mess- und Regeltechnik bei der Shaanxi Yanchang Petroleum Group in Yan’an. „ Die ganze Anlage ist einfach zu bedienen”, lobt er. Lkw-Ladeterminals für chinesische Raffinerien | Automatisierungslösungen „ Lastwagen lassen sich schnell und sicher beladen. Das ermöglicht es uns, sehr effizient zu arbeiten.” Dutzende Installationen gibt es inzwischen übers ganze Land verstreut; zusammen zählen sie mehr als 400 Ladearme. Endress+Hauser China liefert nicht nur sämtliche Komponenten, sondern begleitet die Projekte von A bis Z. „ Es gibt viele Firmen, die Geräte liefern können. Aber nur wenige Unternehmen können ten auszuwählen”, erklärt der Direktor. „ In unseren Automatisierungslösungen steckt viel Wissen nicht nur über unsere Messgeräte, sondern auch über die Prozesse und Anwendungen unserer Kunden.” Das geballte Know-how von Endress+Hauser kommt nördlich von Shanghai zum Einsatz; dort, wo der Jangtsekiang ins ostchinesische Meer mündet. Die hoch aufragenden Türme zweier Kohlekraftwerke be- samte Anlage automatisiert”, erzählt Song Zhaoming. „ Endress+Hauser Systeme steuern das Be- und Entladen der Schiffe und Lastwagen und managen das gesamte Tanklager.” Im Hintergrund arbeitet ein Leitsystem von Rockwell Automation; die gesamte Tanklager- und Terminal-Automatisierung ist in die Unternehmenssoftware integriert. „ Das steigert die Effizienz”, weiß der Ingenieur. „Die Anlage ist einfach zu bedienen. Das ermöglicht es uns, sehr effizient zu arbeiten.” Xie Lan Leiter Messtechnik, Shaanxi Yanchang Petroleum Group, Yan’an sich auch um das Engineering kümmern. Das ist für unsere Kunden ein echter Vorteil”, betont Professor Ji Jianhua. Der Ingenieur, der früher an einer Hochschule unterrichtete, leitet als Direktor das Projektgeschäft im Sales Center China. Geballtes Know-how 13 Köpfe zählt das Team der Projektabteilung, dem auch Song Zhaoming angehört – und Ji ist stolz auf die Leistung seiner Truppe. „ Viele Anwendungen sind einfach zu beherrschen. Wenn es aber um Schweröl oder um Chemikalien geht, dann braucht man Erfahrung, um die richtigen Ventile, Pumpen und anderen Komponen- herrschen die Silhouette des Hafenareals in Shidongkou. In unmittelbarer Nachbarschaft betreibt die Shanghai Shidongkou Coal Gas Manufacturing Company einen Umschlagplatz. Das staatliche Unternehmen lagert Treibstoffe im Kundenauftrag. Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 30.000t können an dem weit ins Meer hinausragenden Dock anlegen. Fünf Ladearme, leuchtend rot und riesig groß, dienen dem Be- und Entladen – vier für Öl, einer für Flüssiggas. Die schneeweißen 15 Lagertanks auf dem dahinterliegenden Areal fassen jeweils 10.000m3. Ein Terminal mit sechs Ladebuchten für Tanklaster schließlich dient dem Weitertransport der Treibstoffe auf der Straße. „ Wir haben die ge- Endress+Hauser China Endress+Hauser ist seit über 30 Jahren in China tätig. 1994 wurde in Shanghai eine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet, die heute über 20 Außenbüros im ganzen Land verfügt und sich auf ein Netz von Vertretungen stützen kann. Seit 2004 fertigt Endress+Hauser in Suzhou Durchfluss-, Füllstand-, Druck- und Temperaturmessgeräte sowie Analysenmesstechnik für den heimischen Markt. Mehr als 600 Menschen arbeiten für Endress+Hauser in China. „ Die Nähe zu unseren Kunden hilft uns, ihre Bedürfnisse zu verstehen”, sagt Dr. Yu Guangjian, Geschäftsführer von Endress+Hauser China. Gemessen am Umsatz ist China heute der drittgrößte Markt für die Firmengruppe. Bereits die schiere Größe des Landes stellt eine Herausforderung dar; entsprechend aufwändig ist die Betreuung der Kunden und ihrer Projekte. „ Das Vermitteln von Knowhow hat vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung in China”, unterstreicht Geschäftsführer Yu. Endress+Hauser richtet deshalb in Shanghai ein Trainingszentrum für Tanklager- und Terminal-Automatisierung ein. Enge Beziehung „ Für uns als Betreiber steht die Sicherheit im Vordergrund”, erklärt Chen Jihui, Projektleiter bei der Shanghai Shidongkou Coal Gas Manufacturing Company. Der hohe Standard des Systems gewährleiste einen reibungslosen Betrieb. „ Vor allem stellen die automatisierten Abläufe sicher, dass sämtliche Lieferungen korrekt abgerechnet werden können.” Das System dokumentiert jeden Vorgang, sämtliche Messwerte sind nachvollziehbar. „ Fehler oder Manipulationen sind dadurch ausgeschlossen – das ist besonders wichtig, denn wir schlagen hier ja Güter um, die unseren Kunden gehören.” Vertriebsdirektor Lu Jianlin ist überzeugt, dass das Geschäft mit der Tanklager- und TerminalAutomatisierung doppelten Nutzen schafft. „ Unsere Kunden müssen sich um nichts kümmern. Sie erhalten eine umfassende Leistung und profitieren von zuverlässigen und bewährten Lösungen”, erklärt er. „ Und wir können zeigen, dass wir von Anfang an für unsere Kunden da sind. Das schafft Vertrauen – und stellt unsere Beziehung zum Kunden auf eine ■ ganz neue Grundlage.” Autor | Martin Raab, Mediensprecher Endress+Hauser Gruppe Automation im Focus | 27 Automatisierungslösungen | Lieferantengesteuerte Bestandsführung Bild | Vendor Managed Inventory ist ein logistisches Mittel, um die Materialbewirtschaftung zu optimieren. Prozesse sicher beherrschen Lieferantengesteuerte Bestandsführung Um in verfahrenstechnischen Anlagen optimale Gesamtprozesse zu erreichen, ist feinfühlige Vorarbeit notwendig. Hier gilt es, Abläufe, die ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen, so gut wie möglich aufeinander abzustimmen. Dazu gehören die Bereitstellung von Rohstoffen sowie die Energiezuführung. Daraus ergeben sich zwei wichtige Aufgaben: die Optimierung der Lager- und Lieferprozesse sowie die Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs. Vendor Managed Inventory (VMI), also die lieferantengesteuerte Bestandsführung, ist ein logistisches Mittel, um die Materialbewirtschaftung zu optimieren. Obwohl Kunden und Lieferanten unterschiedliche Beweggründe haben, entsteht mit dem VMI-Prozess eine WinWin-Situation. Der Kunde möchte Beschaffungszeiten verkürzen, Inventar und damit gebundenes Kapital reduzieren, den Beschaffungsprozess vereinfachen und Anlagenstillstände durch Out-ofStock-Situationen minimieren. Der Lieferant erhofft sich Vorteile im Bereich Optimierung des eigenen Einkaufs oder der Produktion, verbesserte Lieferperformance und erhöhte Kundenbindung. Die Software SupplyCare ist eine webbasierte Lösung für die lieferantengesteuerte Bestandsführung. Für die unterschiedlichen Anforderungen an die Tankoder Silo-Inhaltsmessung versorgen die jeweils am besten geeigneten Instrumentierungen das System mit Messdaten. 28 | Automation im Focus Auch bestehende Messtechnik kann integriert werden. Die lieferantengesteuerte Bestandsführung besteht aus: • SupplyCare zur Optimierung der Materialbewirtschaftung • Komplette Hardware, von der Messtechnik bis zu Telemetriekomponenten • Hosting von Internet Applikations-Service oder Datenintegration in ERP-Systeme wie SAP Tanklagerautomatisierung Für zuverlässige Tanklagerautomatisierung sorgen vollständige, abgestimmte Lösungspakete. Dazu gehören Messgeräte für die Bestandsführung wie Füllstand-Radarmessgeräte oder ServoSysteme und Temperaturmessketten sowie Überfüllsicherungen. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten zur Visualisierung entsprechender Messwerte. Der Kunde hat die Wahl, vom Prozessanzeiger über PC-basierte Be- hältervisualisierung bis zum eichfähigen Tank Management System. Verladelösungen aus einer Hand Eichpflichtige und nicht eichpflichtige Verlade- und Abfülllösungen sowie passgenaue Gesamtlösungen gibt es aus einer Hand. Erfolgsfaktor der Verladesysteme ist das hochgenaue CoriolisMesssystem. Es besticht durch viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Messeinrichtungen: Wartungsfreiheit, höchste Genauigkeit (0,05%v.M.) und kostengünstiger Einbau ohne Abstützung. Zur Gesamtlösung gehören, neben der Durchflussmesstechnik und dem Batching-Master, das projektspezifische Engineering sowie die Bau- und Ausführungsüberwachung. ■ Autor | Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser Neues Tanklagermanagement bei Erich Doetsch | Automatisierungslösungen Zukunftssicher Neues Tanklagermanagement bei Erich Doetsch Nur wenige Anlagen werden noch von Grund auf neu erbaut. Strengere Vorgaben und Auflagen des Gesetzgebers forcieren jedoch Modernisierungsprojekte in allen industriellen Bereichen. Im Fokus steht meist die Erhöhung der Sicherheit. So investiert auch der Tanklagerbetreiber Erich Doetsch Mineralöl KG (ED) in neue Automatisierungstechnik, um den Schutz von Mensch und Umwelt sowie die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Das vorhandene Tanklagermanagement basierte auf einem seit längerem abgekündigten Betriebssystem. Weder HardwareKomponenten noch Software-Support waren noch erhältlich. Die Gefahr eines Systemausfalls, der nicht mehr behoben werden könnte, stieg. Die Installation eines Tanklager-Managementsystems ist aufgrund Eichpflicht und Genauigkeitsanforderungen allerdings aufwendig und ein Systemwechsel nur in großen Zeitabständen wirtschaftlich sinnvoll. Von großem Nutzen ist daher ein Bestandsmanagement ohne PC-Betriebssystem, unabhängig von den Zyklen der IT-Welt. Mit Tankvision verfügt Erich Doetsch nun über ein System mit vollständig integrierter Software und Webbrowser-Bedienung. Dies ermöglicht den lizenzfreien, weltweiten Zugriff auf die Be- standsdaten. Um Risiko und Aufwand zu reduzieren, wurde eine Modernisierung in überschaubaren Teilschritten angestrebt. Die bestehende Messtechnik zur Erfassung der Füllstände sollte weiter verwendet werden. Tankvision unterstützt alle gängigen Bussysteme im Bereich des Tankstandes. Bei Doetsch wird das Modbus-Protokoll verwendet. Gateways ermöglichen nicht nur die Visualisierung der neu installierten 4...20mA Füllstands- und Temperaturmesstechnik von sechs Additivtanks und einem Biodieseltank. Sie unterstützen auch die komplette Integration herstellerspezifischer Bussysteme. So lässt sich die bestehende TankstandMesstechnik eines Drittherstellers nicht nur visualisieren, sondern auch bedienen. Das Bestandsmanagement im Tanklager ist elementar für einen reibungslosen Betrieb. Bei Modernisierung mit Komponenten mehrerer Hersteller stellt sich die Frage nach dem Ansprechpartner nach der Inbetriebnahme. Die Endress+Hauser Service-Spezialisten verfügen über ein Instandsetzerkennzeichen für die Tankstand-Messtechnik des Drittlieferanten. Sie können also bei der Nacheichung unterstützen und Fehlersuche an der installierten Basis durchführen. Eine Fernzugriffmöglichkeit ermöglicht zudem eine schnelle Reaktion im Servicefall. Zudem stand auch eine Modernisierung für den Befüllvorgang an. Schiffe fördern mit eigenen Pumpen die Kraftstoffe in die Großtanks. Eine Überfüllung ist nicht nur aus Umweltschutzgründen unbedingt zu vermeiden, deshalb fordert das zuständige Gewerbeaufsichtsamt eine Überfüllsicherung. Die soll nicht nur gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ausgeführt werden, sondern zusätzlich die Klassifizierung eines Sicherheits-Integrationslevels (SIL) einhalten. Zur Berechnung der Ausfallsicherheit nach SIL müssen neben der Messeinrichtung alle Elemente vom Sensor über die Steuerung bis zum Aktor betrachtet werden. Endress+Hauser verfügt im Engineering über zertifizierte Experten für Funktionale Sicherheit. Sie ermittelten in einer PLT-Schutzkreisberechnung nach VDE 2180 für die gesamte Sicherheitssteuerung einen Sicherheitsintegrations-Level von 2. Damit wurden die ■ strengen Vorgaben erfüllt. www.de.endress.com/ video_doetsch Bild | Der Tankvision Tank Scanner NXA820 ist ein Webbrowser-basiertes, eichfähiges Bestandsmanagement-System. Er dient zum Auslesen der Tankstandmesswerte und führt hochgenaue Tankstandberechnungen gemäß internationaler Standards durch. Autor | David Wallerius, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Automation im Focus | 29 Bild: © Winston - fotolia.com Automatisierungslösungen | Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHart Bild 1 | Ein belgischer Schokoladenhersteller optimierte mit Endress+Hauser seine Bestandsverwaltung. Kein Draht zur Praline Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHart In die Produktion marschieren, Messwert ablesen, notieren. Zur nächsten Messstelle laufen, aufschreiben, dann alles in ein System eintippen. Schließlich einen Bericht ausdrucken und zur Weiterverarbeitung in einem anderen System übertragen... So oder so ähnlich sieht manche Prozedur der Bestandsverwaltung aus. Oft werden bei der Planung der Prozessautomatisierung logistische Anforderungen noch nicht berücksichtigt. Nachträglich an Prozessinformationen zu gelangen, ist oft umständlich. Ein belgischer Schokoladenhersteller nahm die Herausforderung an und optimierte mit Endress+Hauser seine Bestandsverwaltung. Dezentrale Erfassung Der Hersteller süßer Träume, bekannt für kunstvoll geformte Pralinen, verwendet nur feinste Zutaten: reine Kakaobutter, Haselnüsse aus besten Ernten im Mittelmeerraum. Selbstverständlich sol- 30 | Automation im Fokus len die wertvollen Beigaben so genau wie möglich zur Produktherstellung verfügbar sein und rezeptabhängig präzise zugewiesen werden. Der Aufwand für Produktionsplanung und Bestandsverwaltung ist aufgrund manueller Tätigkeiten hoch. Aber auch eine Nachrüstung schien zunächst sehr aufwendig zu sein: Ungefähr 50 Vorratsbehälter für Rohmaterialien und Zwischenprodukte, verteilt auf über 25ha, enthalten bereits Füllstandmessungen unterschiedlicher Hersteller. Die Daten werden in dezentralen, voneinander unabhängigen Steuerungssystemen erfasst. Der Zugriff auf diese Informationen für ein mögliches Bestandsmanagementsystem ist also schwierig. Drahtloser Zugriff Mithilfe der WirelessHart-Lösung kann auf aufwendige Verkabelung verzichtet werden. Die Lösung besteht aus einem Fieldgate als zentraler Zugang zum drahtlosen Netzwerk und dem Adapter. Feldgeräte mit 4...20mA/Hart-Schnittstelle können mit dem Adapter ausgerüstet und, optional durch eine integrierte Batterie, sogar in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 1 gespeist werden. An den Messstellen wird ein Adapter direkt oder abgesetzt montiert. Abgesetzte Montage ist sinnvoll, wenn kein Platz vorhanden ist, oder um eine bessere Funkverbindung aufzubauen. Da jeder Adapter als Empfänger und Optimierte Schokoladenherstellung mit WirelessHart | Automatisierungslösungen anderer Hersteller handelt. So wird nicht nur der eingegebene Prozentwert der Füllstandhöhe erfasst, sondern die tatsächliche Füllstandmenge in Kilogramm oder Liter. Das ist alles! Wurden die Adapter konfiguriert, und kennen sie die Identifikation sowie die Schlüssel des Gateways, wird automatisch das drahtlose Netzwerk aufgebaut. Kommunikationspfade und Zeitfenster werden festgelegt sowie ggf. den Messwerten ein Modbus-Register zugeordnet. Optimierte Bestandsverwaltung Bild 2 | Die WirelessHart-Lösung besteht aus einem Fieldgate als zentraler Zugang zum drahtlosen Netzwerk und dem Adapter. Feldgeräte können damit sogar in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 1 gespeist werden. Sender arbeitet, können auch Signale von Adaptern weitergeleitet werden, die keine direkte Funkverbindung zum WirelessHart Gateway aufbauen können. Der Adapter kann sowohl den Schleifenstrom messen als auch das überlagerte Hart-Signal auslesen, egal, ob es sich um ein Gerät von Endress+Hauser oder Für die Verwaltung der Füllstanddaten wird die Software SupplyCare eingesetzt. Die Daten werden aus dem WirelessHartGateway via OPC von SupplyCare abgefragt. Damit können sämtliche Bestände jederzeit und allerorts visualisiert und eingesehen werden – dank Zugriff über Webbrowser. Ob Produktions- oder Schichtleiter: Alle nutzen eine gemeinsame Datenbasis, auf der neue, effiziente Geschäftsprozesse entstehen können. Über den Bestandsverlauf und die Prognose, sowie einen Vergleich der aktuellen Administration, Produktionsmanagement Tatsächliche Bestandswerte, Entwicklung, KPI, Reporting Schichtleiter SAP Produktionsplanung SAP Bestellmaterial SAP /DJHUDX͉HLOXQJ SupplyCare Daten in SupplyCare mit den berechneten Werten aus SAP, lassen sich Aussagen über die Genauigkeit der Produktionsplanung ableiten. Für jedes Produkt kann nun bestimmt werden, wie viel von welchen Zutaten benötigt wurde. Die bedarfsgerechte Bestellung der Zutaten ist viel einfacher zu ermitteln. Basis für den Erfolg des Projekts war die gute Zusammenarbeit zwischen Endress+Hauser und dem Pralinenhersteller. In mehreren Workshops wurde gemeinsam ermittelt, wie das eigentliche Ziel aussieht und welche Lösung hierfür entwickelt werden kann. In einem ersten Ansatz entstand daraus die drahtlose Übertragung und SupplyCare als zentrale Datenbasis. In einem weiteren Schritt können künftig die Bestandsdaten und Auswertungen direkt in SAP integriert werden. So entfallen weitere Schnittstellen, der Aufwand wird reduziert. Bestellvorgänge können dann automatisch, in Abhängigkeit von den Beständen und dem Auftragseingang, ausgelöst werden. Verwaltung mit Perspektive Durch die neue Bestandsverwaltungssoftware SupplyCare wurde im Falle der Pralinenfabrik der manuelle Aufwand, gemessen an einer 100%-Arbeitskraft, um fast die Hälfte reduziert. Genaue Informationen über die Vorräte liegen nun vor, jeder Mitarbeiter greift auf die gleichen Informationen zu. So werden fehlerhafte Entscheidungen vermieden. Die Kosten durch optimale Ausnutzung der Vorräte wurden bedeutend reduziert. Zusätzlich können durch genaue Zuordnung von Verbrauchswerten die Preise optimiert und somit neue Märkte erschlossen werden. Alles dank einer verhältnismäßig einfachen Erweiterung der bestehenden Infrastruktur. ■ WirelessHART Kommunikations-Netzwerk www.de.endress.com/ wirelesshart I/O Ebene Bild 3 | Für die Verwaltung der Füllstanddaten wird die Software SupplyCare eingesetzt. Dank Webbrowser können damit sämtliche Bestände jederzeit und allerorts visualisiert und eingesehen werden. Autor | Arne Kröger, Produktmanager Automatisierung, Enrdress+Hauser Automation im Fokus | 31 Automatisierungslösungen | Maßgeschneiderte Energielösungen für Gas, Dampf und Wasser Energiekosten nachhaltig senken Maßgeschneiderte Lösungen für Gas, Dampf und Wasser Sie sind in allen Branchen zu finden: Gas-, Dampf- oder Wasserkreisläufe, die dem jeweiligen Betriebsprozess spezifische Energiearten liefern. Das Heizen und Kühlen, Druckluft, Erdgas, Elektrizität und Dampf verursachen in Produktion, Verteilung und Verbrauch stetig steigende Energiekosten. Um diese zu reduzieren, müssen Unternehmen eine effiziente Energienutzung und wirksame Verbrauchsüberwachung anstreben. Erfüllung der DIN EN ISO50001 Mithilfe einer konstanten Systemüberwachung anhand von KPIs (Key Performance Indicator) verfügen Bediener, Supervisor und Geschäftsleitung über wertvolle Informationen, die ein konstruktives Energiemanagement ermöglichen. Die optimale Messlösung, kombiniert mit kompetenten Beratungs- und Serviceleistungen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Komplette, maßgeschneiderte Energielösungen decken die gesamte Versorgung von Heiß-/Kaltwasser, Druckluft sowie der anderen Medien ab. Die Anwender werden dabei in allen Phasen der Implementierung ihrer maßgeschneiderten Energielösungen von Endress+Hauser unterstützt: Analyse: Zunächst werden die Einsparpotenziale und Erfüllung der DIN EN ISO50001 analysiert. Bei den Hilfskreisläufen existieren Potenziale zur Reduzierung der Energiekosten von bis zu 33%. Mit bewährten Beratungsleistungen werden die Möglichkeiten im Betrieb vor Ort ermittelt. Prozess Monitoring: Das Monitoring erfolgt zukunftsweisend mit bewährter Messtechnik. Exakte und verlässliche Messergebnisse ermöglichen die lückenlose Analyse der Energieströme und unterstützen bei der Nachweisbarkeit der Einsparung. Konzept: Skalierbare und individuelle Automatisierungskonzepte entwickeln die ‘People for Process Automation’ gerne. Kundenspezifisches Engineering garantiert langfristig effiziente Automatisierungslösungen. Umsetzung: Mit kompetenter Beratung und Umsetzungs-Know-how wird eine maßgeschneiderte Lösung umgesetzt. Die herstellerneutrale Beratung ermöglicht die optimale Realisierung von Projekten und sichert das Erreichen der Einsparziele. Von Analyse bis Zertifizierung Analyse Umsetzung Un ifi ion at Instrument ed Energiemanagement Messtechnik E nd r Efficiency by ress Haus + e Konzept Monitoring Visualisierung Bild | Hilfe in allen Phasen der Implementierung von maßgeschneiderten Energielösungen: von der Analyse, über Monitoring und der Erstellung von Konzepten bis hin zur Umsetzung 32 | Automation im Focus Endress+Hauser bietet individuelle Energiemanagement-Lösungen für Prozesse, Strom, Gas, Druckluft, Dampf, Wasser, Kälte oder Wärme. Dank der eingesetzten Messtechnik ist eine rückführbare Genauigkeit, eichfähige Messungen sowie eine Bilanzierung gegeben. Auch bei der Visualisierung der Ergebnisse wird dem Anwender geholfen, sei es beim Engineering, Monitoring oder Support. Somit erfolgt eine Unterstützung des gesamten Energiemanagement-Prozesses von der Analyse, zur Konzeption bis zur Realisierung und Zertifizierung. ■ www.de.endress.com/ems Autor | Carlos Theodoro, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Bild: EK-Pack Folien GmbH Energiemanagement nach ISO50001 | Automatisierungslösungen Bild 1 | Die EK-Pack Folien GmbH mit Sitz in Ermengerst-Wiggensbach (bei Kempten) beschäftigt 230 Mitarbeiter. Sie entwickeln und produzieren moderne Foliensysteme für die Lebensmittel-Industrie sowie weitere Branchen. Kontrollierte Effizienz Energiemanagement nach ISO50001 Der Folienhersteller EK-Pack traf eine zukunftsweisende Entscheidung: Das Energiemanagement-System nach ISO50001 mit automatisiertem Monitoring lohnt sich nachhaltig. Energieeffizienz zu steigern ist oftmals mühsam. Insbesondere dann, wenn ein nach ISO50001 zertifiziertes Energiemanagementsystem (EMS) zum Tragen kommt. Zu den vielen Anforderungen gehören die Überwachung, Messung und Analyse energierelevanter ‘Hauptmerkmale’ des Unternehmens. In der Praxis bedeutet das, die Energieströme zu erfassen und auszuwerten. Die Umsetzung kann der Betrieb großteils selbst definieren: Lösungen reichen von der monatlichen händischen Verbrauchsablesung bis zum vollautomatischen, tiefgründigen Datenerfassungs- und Auswertungssystem. Das Monitoring muss nur der Größe und Komplexität des Unternehmens ent- sprechen. Im Rahmen eines vor kurzem eingeführten Energiemanagement-Systems stand die Allgäuer Firma EK-Pack Folien GmbH vor der Definition ihres zukünftigen Energiemonitorings. Aus guten Gründen entschied sich der Produzent von Foliensystemen für eine automatisierte Variante: Vorteile gegenüber einfacheren Systemen sind die zeitnahe Erkennung von Abweichungen und Einsparpotenzialen sowie der deutlich geringere Aufwand bei der Kontrolle zahlreicher Messpunkte. Eine wichtige Rolle spielt die zuverlässige Messung der Energiemengen und -ströme durch elektronische, fest installierte Messgeräte. Denn wie können Einsparungen beurteilt wer- den, wenn die Werte ungenau sind? Mit der Aufstellung des Monitoringsystems und der Projektabwicklung beauftragte EK-Pack den Komplettanbieter Endress+Hauser. Energiedatenerfassung Der erste Schritt zum Aufbau des Monitoringsystems war die Betrachtung der notwendigen, im System abzubildenden Größen. Gesamtheitlich betrachtet ist Folienproduktion sehr stromintensiv. Ein Großteil der Anlagen und Geräte war bereits mit analogen Stromzählern bestückt. Nun galt es, sie durch datenbusfähige Zähler zu ersetzen. Hier setzten die Tech- Automation im Focus | 33 Automatisierungslösungen | Energiemanagement nach ISO50001 fasst. Die Kontrolle der Außentemperatur ermöglicht eine wetterbereinigte Darstellung der Kennzahlen. Die gesamte Anzahl an Messstellen lag bei fast 50. Auswertesoftware Bild 2 | Der elektrische Energiezähler EngyVolt RV12 ersetzte bei EK-Pack analoge Stromzähler. Damit erfolgt die zentralisierte und automatische Erfassung der Messwerte. niker elektrische Energiezähler EngyVolt RV12 (Bild 2) sowie ULYS TT 4 M von Chauvin Arnoux ein. Zusätzlich wird nun der Druckluftverbrauch mittels thermischem Massemessgerät t-mass 150 er- Auf der Verwaltungsebene setzte man die Energiemonitoring-Software eSight ein, um die aufgenommenen Werte darstellen zu können. Die webbasierte Software bietet eine Auswahl an vorgefertigten Analysen und Berichten, die mit wenigen Mausklicks zu generieren sind. Programmierkenntnisse sind für die Bedienung nicht erforderlich: die Software ist so unkompliziert, wie es der Kunde von einem völlig automatisierten System erwarten darf. Die wichtigsten Informationen und Analysen werden vom automatischen Berichtswesen selbstständig per Email verschickt und in einem definierten Ordner abgelegt. eSight ist völlig konform zu den Anforderungen der ISO50001. Das Alarmierungssystem meldet abweichende oder fehlende Daten, das Finanz-Modul ermöglicht die genaue Kostenermittlung. Klimabedingte Werte können mit Wetterdaten korrigiert werden. Das Excel-Berichtsmodul verknüpft die Daten in Echtzeit direkt in Excel. Vom Feldbus in die IT Die Installation der Monitoringsoftware wurde in einem zentralen Server bei EKPack durchgeführt. Sämtliche Werte aus der Feldebene müssen ins System einfließen. Dafür wurde eine Zwischenebene aufgebaut, um die neuen und zukünftigen Zähler in die Software zu integrieren. Auf der Übertragungsebene ist die lokale Datenspeicherung von Vorteil: Kommt es zu einem Verbindungsabbruch, kann die Monitoringsoft- - Anzeige - Ein Partner für alles – und Sie bekommen die geballte Automatisierungskompetenz. Als Komplettanbieter überzeugt Endress+Hauser nicht nur mit dem umfangreichsten und einheitlichsten Feldgeräteportfolio, sondern realisiert auch komplette Automatisierungslösungen. Von Beratung, Planung und Engineering bis hin zu Inbetriebnahme, Schulung, Wartung und Service bieten wir das gesamte Leistungsspektrum rund um Ihr Projekt. Aktorik und Leittechnik werden herstellerunabhängig integriert. Wir automatisieren Ihren Prozess mit Ihren bevorzugten Systemen und Komponenten – und mit unserer geballten Automatisierungskompetenz. Energiemanagement nach ISO50001 | Automatisierungslösungen Bild 3 | Der Memograph RSG40 speichert, visualisiert, analysiert und kommuniziert. Bei EKPack kommt das Gerät in der dezentralen Datensammlung zum Einsatz. ware nach Wiederherstellung auf die letzten Daten zugreifen. Produkte unterschiedlicher Hersteller und weitere Medien können integriert werden. Bei EKPack wurde eine dezentrale Datensammlung mit dem Memograph RSG40 (Bild 3) aufgebaut. Das Gerät bietet bis zu 20 Eingänge, Relais-Ausgänge, Fazit und Zukunftspläne herstellung festgestellt, dass die zur Konfektionierung dienenden Umroller einen signifikanten Anteil des Druckluftverbrauchs ausmachten. Darüber hinaus wurde ein zehnfach größerer Stromverbrauch gegenüber dem Druckluftverbrauch festgestellt. Mit Messintervallen von fünf Minuten ließen sich einzelne Anlagenkomponenten detailliert betrachten. Anschauliche Energieanalysen helfen, Muster zur Effizienzsteigerung zu erkennen. EK-Pack plant bereits die Anbindung weiterer Anlagen. ■ EK-Pack nutzt sein vollautomatisiertes System seit über einem Jahr. Erste Resultate sind erkennbar. So wurde nach Analyse der Auswertungen in der Folien- Autor | Carlos Theodoro, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Modbus-Funktionalität, lokale Visualisierung, Zwischenspeicherung und Mathematik-Kanäle für die Energie- oder Kennzahlberechnung. Mit dem Ethernet-Anschluss werden die gesammelten Daten an die übergeordnete Software übertragen. Das Zusammenspiel der drei Ebenen Messtechnik, Übertragung und Auswertungssoftware garantiert ein störungsfreies Energiemonitoringsystem bei EK-Pack. Webinar: Energieeffizienz steigern Ein kostenfreies Webinar zum Thema ISO 50001 Energieeffizienz steigern finden Sie unter www.de.endress.com/ISO50001_webinar - Anzeige - Der Film zum Komplettanbieter – jetzt informieren. Alles unter www.einfachalles-alleseinfach.de Bild: ZEA Green Energy Automatisierungslösungen | Automatisierung einer Biomethan-Anlage Hightech-Energiewende Automatisierung einer Biomethan-Anlage In Uchte, einer niedersächsischen Gemeinde an der Landesgrenze zu Westfalen, betreiben die findigen Köpfe der ZEA Green Energy seit 2011 eine hocheffiziente Biomethan-Anlage. Hier werden nachwachsende Rohstoffe, z.B. Mais, Rüben, Gras und Getreide, zur Erzeugung von Biogas genutzt, das aufbereitet in das örtliche Gasnetz eingespeist wird. Endress+Hauser lieferte die komplette Automatisierung dieser hochmodernen Anlage. Die Ingenieure des Komplettanbieters für Messlösungen waren verantwortlich für die Planung und Lieferung der MSR-Technik sowie für das Steuerungskonzept. Die besonderen Betriebsbedingungen von Biogasanlagen galt es hier ständig zu berücksichtigen, beispielsweise Ex-Bereiche sowie 36 | Automation im Focus örtliche Vorschriften. Ein Ziel war, dass die Anlage alle prozessrelevanten Daten an ein Erfassungssystem übergibt und sowohl die zentrale als auch die dezentrale Bedienung gewährleistet ist. Als erfahrener Komplettanbieter setzte Endress+Hauser diese Herausforderungen um. Vollautomatische Steuerung Die Aufgaben: Ausstattung der Anlage mit Messtechnik, Durchführung der Elektro-Hardwareplanung, Lieferung der Schaltschränke, Erstellung der Steuerungs- und Visualisierungssoftware Automatisierung einer Biomethan-Anlage | Automatisierungslösungen sowie Inbetriebnahme der Anlage inklusive der Messtechnik. Die Anlagensteuerung erfolgt vollautomatisch. Ausgestattet ist die Biomethan-Anlage mit einer Siemens-Steuerung mit genügend Leistungsreserven für künftige Erweiterungen. Ein im Schaltraum eingebauter Touchscreen-PC sowie ein Büro-PC im Betriebsgebäude sind über Ethernet mit der Steuerung verbunden. Sollte einer der PCs ausfallen, kann die Anlage vollumfänglich über den anderen PC betrieben werden. Fernwartung Über Profibus DP sind die IO-Baugruppen in den Schaltschränken, 23 Frequenzumrichter, die dezentralen Ventilinseln und vier Siemens-Touchpanels in der Anlage angeschlossen. Die Panels werden für Vor-Ort-Bedienungen von Teilprozessen eingesetzt. Zwei Großanzeigen zur Beschickungskontrolle der Anlage und ein Gasanalysegerät sowie eine Schnittstelle zur Gasaufbereitungsanlage ergänzen das Steuerungssystem. Außerdem wurde ein Fernwartungsmodem installiert, das bei Bedarf eine dedizierte Verbindung zum ServiceSupport Center von Endress+Hauser aufbauen kann. Zur Gewährleistung der Anlagenverfügbarkeit sichert eine Service-Vereinbarung den Support via Telefon, Remotezugriff oder Vor-Ort-Präsenz durch einen Serviceingenieur ab. Die Bedienerführung der Visualisierung ermöglicht eine schnelle und fehlersichere Bedienung der Anlage. Übersichtliche Fließbilder erlauben einen umfangreichen Überblick auf den aktuellen Anlagenstatus. Zwölf Automatikprogramme und eine Reihe von Teilautomatikfunktionen steuern den Anlagen- betrieb, wobei durch eine durchdachte Vernetzung der sichere Betrieb der Anlage auch im Störungsfall so lange wie möglich aufrecht erhalten werden kann und genug Zeit zur Störungsbehebung bleibt. Green Energy setzt bei seiner Biomethan-Anlage auf Effizienz und Wertigkeit. Erstklassig ausgebildetes Personal und hochwertige Technik sind die Faktoren, die in Uchte einen Anlagenbetrieb mit einer deutlich höheren Effizienz als die meisten Anlagen in Deutschland ermöglichen. ■ Autor | Thomas Kaufmann, Marketingmanager Services, Endress+Hauser Ascan Hertz, Geschäftsführer ZEA Green Energy, über... ... die Zusammenarbeit mit Endress+Hauser: „ Für die Kooperation von Green Energy mit Endress+Hauser in diesem Projekt waren uns vor allem die gemeinsamen Unternehmensphilosophien wichtig: Zuverlässigkeit, der Anspruch an Top-Qualität in allen Projektphasen, das Bekenntnis zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und nicht zuletzt ein fairer zwischenmenschlicher Umgang unter Vertragspartnern. Endress+Hauser hatte durch Automatisierungsprojekte bei anderen Biomethan-Anlagen bereits einiges an Erfahrung mitgebracht und dadurch tiefgreifendes Verständnis der Verfahrenstechnik. Mit ausschlaggebend für die Projektvergabe war natürlich auch das gute Image im Markt.” ... Komplexität der Automatisierung in einer BiomethanAnlage: „ Um eine Biomethan-Anlage mit maximaler Effizienz zu betreiben und den angestrebten Wirkungsgrad zu gewährleisten, kommt der Automatisierung inzwischen eine tragende Rolle zu. Bei der Fütterung der Fermenter mit Silage (Mais, Rüben, Gras, Getreide) kommt es auf einen kontinuierlichen Materialfluss an, der einen möglichst geringen Verschleiß der Befüllpumpen gewährleistet. Die intelligente frequenzgesteuerte Regelung der Pumpen sichert zudem eine jeweils optimale Abstimmung von richtigem Feuchtegehalt und Menge der Silage. Auch die Niveauregelung der Fermenter und der Biogas-Aufbereitung erfolgt automatisiert. Für den sicheren Betrieb für Umwelt und Anlagenpersonal kommt zusätzlich der Drucküberwachung in allen kritischen Anlagenteilen eine hohe Bedeutung zu.” Automation im Focus | 37 Service & Engineering | Serviceabteilung garantiert maßgeschneiderte Unterstützung Bild | Die Abteilung Service Projekte und Automation (SPA) stellt sicher, dass jeder Kunde immer über einen kompetenten Ansprechpartner im Service verfügt. Individueller Komplettservice Spezialisten garantieren maßgeschneiderte Unterstützung Automatisierungslösungen erfordern einen optimalen Service, vom Engineering bis zur wiederkehrenden Prüfung mit eichamtlicher Abnahmebegleitung. Von der Dosiersteuerung bis zum kompletten Bestandsführungssystem: Endress+Hauser bietet verschiedenste Automatisierungslösungen an. Eines jedoch ist allen gleich: Die Systeme sind individuell auf die Ansprüche eines jeden einzelnen Kunden zugeschnitten und ‘engineert’. Dies bedeutet Komplexität sowie hohe Verantwortung für die gesamte Lösung mit allen gelieferten Komponenten – und selbstverständlich deren einwandfreies Zusammenspiel. Die Spezialisten der Abteilung Service Projekte und Automation (SPA) garantieren für Unterstützung bei der durchgängigen Betreuung der Automatisierungslösungen, über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage hinweg. Breites Angebot aus einer Hand Die Anforderungen an die Prozessanlagenbetreuung sind hoch; dementsprechend breit ist das Angebot. Es reicht vom technischen Telefonsupport für alle Vertrags- 38 | Automation im Focus kunden, die entsprechende Software einsetzen oder deren Daten gehostet werden, bis zur Unterstützung für digitale Bussysteme oder Wireless-Installationen. Außerdem übernimmt Endress+Hauser den Service in ‘Application Based Solutions’ wie Verladelösungen, beispielsweise in Raffinerien. Hier geht es insbesondere um Inbetriebnahmen, Wartung und Inspektion, Störungsbehebung, Remote Service und technischen Telefonsupport. „ Unser Team unterstützt die Kunden mit dauerhafter Supportvereinbarung auch in der Betriebsphase“, berichtet SPA-Abteilungsleiter Frank Hobucher über die umfassenden Unterstützungsmaßnahmen. Die individuell für jeden Kunden entwickelten Lösungen sind teilweise hochkomplex. „ Wir sind der erste Ansprechpartner für alle Lösungen im Bereich Technischer Support. Für kopierbare Lösungen stellen wir den Vor-Ort-Service sowie, über den First Level hinaus, den technischen Telefonsupport“, verspricht Hobucher und ergänzt: „ Wir sorgen dafür, dass unser Kunde immer über einen kompetenten Ansprechpartner im Service verfügt. So schlagen wir eine Brücke zwischen Vertrieb, Engineering und Service.“ Der Kunde profitiert Das durchgängige Service-Konzept hat sich bewährt. In den vergangenen Jahren erweiterte die SPA-Abteilung ihr Portfolio und die Vorzüge des maßgeschneiderten Services auf Seiten des Kunden sind klar: Er bekommt alles aus einer Hand – ein umfängliches Konzept, vom Engineering über die Inbetriebnahme bis zur wiederkehrenden Prüfung, inklusive eichamtlicher Abnahmebegleitung. ■ www.de.endress.com/ services Autor | Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten | Service & Engineering Schnelle Information vor Ort Zentrale Zustandsüberwachung von Feldgeräten Eine Herausforderung für das Betriebspersonal im Bereich der Instandhaltung ist die sinnvolle Bewertung von AssetInformationen, die für die Wartung relevant sind. Diese Asset-Informationen können Gerätezustandsmeldungen sein, die in Form eines Diagnosecodes vor Ort am Display oder im zentralen Prozessleitsystem visualisiert werden, oder Seriennummern am Gerätetypenschild, die z.B. zur Identifikation der Messstelle vor Ort verwendet werden. Möchte der Betriebsingenieur oder Wartungstechniker schnell auf Gerätezustandsmeldungen zugreifen, so bleibt ihm der lange Weg in die Anlage, sprich an das entsprechende Asset, oft nicht erspart. Selbst das zentral ansässige Personal an der Bedien- und Beobachtungsstation profitiert meist nicht von den technischen Möglichkeiten, die intelligente Sensoren oder Aktoren im digitalen Zeitalter bieten. Kurzum: Die Zustandsmeldungen am Display des Feldgerätes kommen nicht durchgängig an zentraler Stelle an. Das Ethernet Profibus Gateway vom Typ SFG500, kombi- niert mit einer Asset-Health-Funktion, schließt diese Lücke. Bestückt mit einer SD-Karte und der zugehörigen Asset Library, kann sich der Anwender alle Diagnosemeldungen der Feldgeräte auf einer Website visualisieren lassen. Die Visualisierungsseite auf der Browseroberfläche (Firefox, Chrome, IE...) ist sozusagen der Spiegel des Displays. Die Gerätezustandsinformationen werden zentral auf einem separaten AssetManagement-System erfasst und sogar Namur-NE107-konform visualisiert. Völlig entkoppelt von einer vorhandenen Steuerung bzw. einem überlagerten PLS, agiert das Gateway am jeweiligen Profibus-Segment – wie eine autarke Diagnose-Sammelstation. Durch seine automatische Adaption an die vorhandenen Busparameter, die von der SPS vorgegeben werden, bleibt die bestehende Prozesssteuerung unbeeinflusst. Das Feature ist dann nützlich, wenn eine bereits laufende Anlage mit den Gateways bestückt werden soll. Das System ist der Schlüssel für zentrales Asset Management: Speziell in chemischen Anlagen sind Feldgeräte in Zone 1 die Regel. Bislang mussten Wartungstechniker zunächst Freigabescheine für Tätigkeiten beantragen, die sich im explosionsgefährdeten Bereich abspielten. Für die Vor-Ort-Verbindung mit einem intelligenten Sensor oder Aktor im Feld entfällt dieser Aufwand. Denn nun ist es möglich, sich über einen zentralen Maintenance-Rechner via Ethernet mit dem selektierten 4 bis 20mA Hart-Feldgerät über das Gateway und Remote I/O zu verbinden. Dem zentralen Feldgerätezugriff und allen damit verknüpften Tätigkeiten – Geräteparameter-Backup, Gerätetausch, Zustandsbewertung, mit einem Asset-Management-System wie FieldCare PAM und W@M – steht nichts ■ mehr im Wege. www.de.endress.com/ plant-asset-management Bild | Das Endress+Hauser Plant-Asset-Management-Portfolio bietet neben den beschriebenen Anwendungsfällen weitere hilfreiche Werkzeuge und vorgefertigte Lösungsmöglichkeiten, um Maintenance-Szenarien im laufenden Anlagenbetrieb noch effizienter zu gestalten. Autor | Arne Kröger, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Automation im Focus | 39 Service & Engineering | Intelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess Tausend auf einen Streich Intelligente FeldgeräteÜberwachung bei Lanxess „Eintausend intelligente Feldgeräte während des laufenden Anlagenbetriebs zentral zu bedienen, ist schon eine tolle Sache“, so Andreas Quick, verantwortlicher PCS-Engineer für die Hexanoxidationsanlage bei Lanxess in Krefeld-Uerdingen. Genau dies war eine der Grundanforderungen der Instandhaltung vor Ort. Bild | Das SFG500 fungiert als Gateway-Anschaltung zwischen Profibus DP und Ethernet. Es kann über den integrierten Webserver an eine bestehende Profibus-Automatisierungstopologie schnell in Betrieb genommen werden. Die Anbindung der Feldgeräte erfolgt über dezentrale Peripherie-Baugruppen, die via Profibus DP an die überlagerten Siemens-Steuerungen PCS 7 angeschlossen sind. Das gesamte System ist aufgrund der hohen Verfügbarkeitsund Sicherheitsanforderungen redundant ausgeführt. Zwar hat die Systemkonstellation schon ein paar Jahre auf dem ‘Buckel’, sie ist aber bereits während der Projektierung und Inbetriebnahme aufgrund der Ausrichtung des Lanxess-Betriebes mit den neuesten Systemkomponenten ausgestattet worden. Hart-durchgängige und Ex-fähige Remote-I/O-Baugruppen der Baureihe ET200 isp sowie die dafür passenden Eingangskarten, die für das intelligente 40 | Automation im Focus Hart-Signal der Feldgeräte ebenfalls transparent sind, bilden ideale Voraussetzungen für modernes Plant Asset Management. Zugriff vom PC Für die beschriebene Applikation ging es ganz pragmatisch um die Möglichkeit, von einer zentralen Arbeitsstation (PC-basierter Rechner) auf sämtliche Hart-Feldgeräte zugreifen zu können. Dies ist für die Mannschaft von Andreas Quick das wichtigste Kriterium, um während des laufenden Betriebs direkte Eingriffe in die Geräteparametrierung und deren Online-Diagnose einfacher und schneller durchzuführen. In der Vergangenheit musste der Wartungstechniker im Vorfeld Freigabescheine für Tätigkeiten beantragen, die sich im explosionsgefährdeten Bereich abspielten, so natürlich auch für die Vor-OrtVerbindung mit einem intelligenten Sensor oder Aktor im Feld. Genau bei diesem Szenario entfällt der Aufwand, da es jetzt möglich ist, sich über einen zentralen Maintenance-Rechner via Ethernet mit dem selektierten HartFeldgerät zu verbinden. „ Erstaunlich, wie einfach und unkompliziert das Ganze realisiert wurde. Zumal wir uns in einer bestehenden, laufenden Anlageninfrastruktur befinden, die sich damals während der Inbetriebnahme völlig problemlos mit den offerierten Intelligente Feldgeräte-Überwachung bei Lanxess | Service & Engineering SFG500-Gateways bestücken ließ“, so Quick weiter. Gateway als Plant Access Point Beim SFG500 handelt es sich um eine Systemkomponente, die als GatewayAnschaltung zwischen dem Profibus DP und dem Ethernet fungiert. Sie kann über den integrierten Webserver an jegliche bestehende Profibus-Automatisierungstopologie, sogar im laufenden Anlagenbetrieb, schnell in Betrieb genommen werden. Das Gateway bildet einerseits einen parallelen Datentransfer zum installierten Leitsystem für Hart-Feldgeräteinformationen ab. Auf der anderen Seite stellt es mit seiner physikalischen Trennung zur SPS-Infrastruktur dem betreuenden Vor-Ort-Personal flexiblere Anwendungsszenarien zur Verfügung, die in dieser einfachen (oder praktischen) Form im bestehenden Leitsystem nicht verfügbar sind. Kurzum: Das Produkt ist ein PAP (Plant Access Point) für zentrales Plant Asset Management. Dreh- und Angelpunkt ist ein Maintenance-PC, auf dem das herstellerübergreifende Softwaretool FieldCare eingesetzt wird. Das gesamte Instandhaltungspersonal verfügt über die Berechtigung, die für den laufenden Betrieb relevanten Aufgaben mit dieser Vor der Modernisierung Nach der Modernisierung Geräte nur eingeschränkt bedienbar, da kein dedizierter DTM-Treiber vorhanden Geräte herstellerübergreifend bedienbar, dank DTM (FDT)/iDTM (EDDL) Support, mit nur einem einheitlichen Maintenance Tool Parameteränderungen in einem Hart-Feldgerät dauern lange, da nur offline Bedienung möglich Online-Geräteparameteränderungen möglich, ohne den gesamten Parametersatz hoch- bzw. herunterladen zu müssen; erhebliche Zeitersparnis bei Inbetriebnahme und Diagnose Grafische Funktionalitäten wie Hüllkurven bei Radar oder Linearisierungen im alten Bedientool nicht verfügbar Grafische Darstellungen wie Hüllkurven bei geführten Radarfeldgeräten uneingeschränkt nutzbar; volle Ausschöpfung der Messperformance durch Inbetriebnahme-Funktion Tabelle | Infrastruktur vor und nach der Modernisierung bei Lanxess Krefeld-Uerdingen genbaum enthält sämtliche relevanten Gerätedaten. Der Projektbaum kann zudem später auf jegliche Anlagenänderung angepasst werden. Uneingeschränkt aufrüstbar Die Option, die Anlage mit weiteren Gateways aufzurüsten, bleibt uneingeschränkt erhalten. Jedes SFG500 deckt physika- „Die Entscheidung, für übergeordnete Asset-Management-Aufgaben separate Gateways, gepaart mit einem zentralen Tool wie FieldCare PAM einzusetzen, bietet für unseren Betrieb und die damit verbundenen Tätigkeiten in der Instandhaltung einen erheblichen Gewinn an Geschwindigkeit und Effizienz.” Andreas Quick Verantwortlicher PCS Engineer, Lanxess Maintenance-Station via FieldCare auszuführen. Egal, ob es um die Inbetriebnahme eines neuen Radar-Feldgerätes, eines Coriolis-Massemessgeräts oder eines Samson-Stellungsreglers geht, ein in FieldCare gespeicherter Projekt-Anla- lisch die Anschaltung eines kompletten Profibus-DP-Segments ab. Zusammengefasst bedeutet dies, dass die Instandhaltungsmannschaft, die mit Wartung und MSR-Aufgaben betraut ist, dafür Sorge trägt, dass vorhandene Daten aus Sensorik und Aktorik durchgängig dokumentiert sind. Dabei sollen eine konsistente Speicherung der Konfigurationsdaten und eine zeitgestempelte Dokumentation zu den Geräten nicht nur garantieren, dass Maschinen und Anlagen effektiver laufen, sondern es geht auch immer mehr um sicherheitsrelevante Aspekte, wie die Minimierung der Wahrscheinlichkeit von Störfällen. „ Bei der Vielzahl an Herstellern und Gerätetypen, die wir einsetzen“, so PCS-Engineer Quick, „ war es in der Vergangenheit nicht immer leicht, mit Software-Tools eine Verbindung mit den Feldgeräten herzustellen. Diese Situation hat sich mit FieldCare PAM und der SFG500-Anschaltung zum Positiven geändert.“ Die Konstellation von FieldCare, den installierten Gateways sowie dem Remote-I/O-System (hier Siemens ET200isp), verbessert den Bedienkomfort und die Flexibilität bei der Ausübung typischer Instandhaltungsaufgaben im Vergleich zu früher drastisch. ■ www.de.endress.com/sfg500 Autor | Stefan Gampp, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Automation im Focus | 41 Service & Engineering | Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen Bild: Cargill Bild | Empfängt Auditoren mit Gelassenheit: Peter Schumann, Mitarbeiter der Abteilung M+RTechnik bei der Cargill Ölmühle und Mälzerei in Salzgitter. Dokumente immer griffbereit Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen Das Informationsmanagement kritischer Messstellen per Knopfdruck mit dem W@M-Portal weist geforderte Sicherheit, vereinbarte Qualität und korrekte Abrechnung lückenlos nach, z.B. bei der Cargill Ölmühle und Mälzerei in Salzgitter. Peter Schumann, Mitarbeiter der Abteilung M+R-Technik, holt uns am Empfang der Cargill Ölmühle und Mälzerei in Salzgitter ab. Einer seiner Verantwortungsbereiche ist die Dokumentation von über 1.200 Messstellen in allen Prozessbereichen. Selbst wenn wir Auditoren wären, die die Dokumentation kritischer Messstellen auf den Prüfstand stellen würden: seine gelassene Gemütsverfassung wäre die gleiche gewesen. Ob Kontrolleure des internen Cargill-Sicherheitswesens, von Kunden für Lieferantenbewertung oder unabhängiger Zertifizierungsstellen – auch unangemeldet kann ihnen Peter Schumann alle Dokumentationsnachweise umgehend auf Knopfdruck erbringen. 42 | Automation im Focus Kritische Messstellen Schon die grafisch ansprechenden Hinweisplakate im Eingangsbereich unterstreichen, dass Sicherheit im Werk an erster Stelle steht. Einprägsame Merksätze sensibilisieren für dieses Thema. Dass es die Unternehmensleitung damit ernst meint, unterstreicht die Tatsache, dass für über 40 sogenannte ‘Critical Safety Devices’ (CSD) einmal wöchentlich eine Funktionsprüfung erfolgen muss. Da Hexan als Extraktionsmittel für die Presskuchen in der Ölsaatenverarbeitung verwendet wird, ist das maximale Anlagensicherheitsniveau für diese Ex-Bereiche einzuhalten. Dafür sorgt u.a. Dichte-, Durchfluss- und Füllstandmesstechnik. Für die CSDs müssen neben dem Funktionsprüfbericht die Wartungs- und Kalibrierarbeiten, Ersatzteillisten, technische Spezifikationen und Bedienungsanleitungen, die Messstellenparametrierung inklusive der Atex-Zertifikate und der Beschaffungsvorgang, lückenlos dokumentiert sein. Dreht sich die Beweisführung um mit Kunden spezifizierte Qualitätsniveaus, so reichen Laborergebnisse längst nicht mehr aus. Der Lieferantenauditor einer Brauerei will prüfen, wie sichergestellt wird, dass das für ihn produzierte Malz im vereinbarten Temperaturbereich getrocknet worden ist. Mit Kalibrierzertifikaten für die eingesetzten Temperatursensoren ist dieser Nachweis neben den Prozessaufzeichnungen erbracht. Mess- Echtzeit-Datenüberwachung von 1.200 Messstellen | Service & Engineering stellen für abrechnungsrelevante Verbräuche müssen auch regelmäßig kalibriert werden. Für den Handel mit CO2-Emissionszertifikaten ist es wichtig, dass der Erdgasverbrauch am Standort korrekt erfasst wird. Durchflussmessgeräte wie der Promass kommen dort zum Einsatz. Und selbst im Rahmen der ISO9001 ist die Dokumentation von Kalibrierarbeiten und -intervallen notwendig. Internetbasiert informieren Mit dem Geräte-Informationssystem W@M (Web enabled Asset Management) steht ein leistungsstarkes Werkzeug für den Anlagen-Lebenszyklus von Prozessinstrumentierung zur Verfügung. Über die Seriennummer des Gerätes zugeordnet, stellt Endress+Hauser alle Informationen zur Verfügung – vom Beschaffungsvorgang über die Installation und Inbetriebnahme bis zu Betrieb und Instandhaltung. Zugang zu diesen Informationen erhält der Kunde über das W@M-Portal. Er selber kann weitere Informationen wie Planungsunterlagen, Prüf- und Wartungsberichte dort abspeichern. Ähnlich der typischen WindowsExplorer-Baumstruktur kann er Messstellen gemäß seiner Betriebsstruktur verwalten. Per E-Mail erhält er automatisch Hinweise auf neue Informationen wie Serviceberichte oder Ablösungen von Messgeräten durch neue Modelle. Vor vier Jahren hat Peter Schumann das W@MPortal bei Cargill Salzgitter implementiert. Um weitere zeitsparende Effekte im MRO-Bereich (Maintenance Repair Operation) zu nutzen, soll zukünftig das Portal mit der Instandhaltungssoftware Maximo von IBM verknüpft werden. Ebenso ist diese offene Struktur des W@M-Konzepts auch für die Integration von Geräten anderer Hersteller nützlich. Rundes Konzept Seit der Errichtung des Werks erfolgte über die Jahre die Standardisierung auf Endress+Hauser-Messtechnik. Haupt- gründe dafür waren das komplette Produktportfolio über alle relevanten Prozessparameter mit dem damit verbundenen einheitlichen Aufbau der Geräte-Bedienmenüs und dem FieldCare-SoftwareTool für die Gerätekonfiguration. Peter Schumann schätzt auch die gemäß ISO/IEC17025 zertifizierten Kalibrierdienstleistungen, die entweder vor Ort von Kalibriertechnikern oder für die Durchflussmessgeräte direkt im Kalibriercenter bei Endress+Hauser durchgeführt werden. Für ihn zählt hier Schnelligkeit: Eingeschickte Geräte erhält er innerhalb einer Woche zurück. Das W@M-Portal ist die Lösung, dank der Peter Schumann jeden Auditor unbesorgt empfangen kann, ob angemeldet oder nicht. ■ www.de.endress.com/ wam_portal Autor | Tim Schrodt, Branchenmanager Lebensmittel, Endress+Hauser Weltweiter Zugriff auf Prozessdaten Ob Engineering, Beschaffung, Installation, Inbetriebnahme oder Betrieb: Mit dem webbasierten W@M-Portal lassen sich Potenziale zur Kostensenkung erschließen und Anlagenbetreiber können jederzeit auf alle relevanten Informationen zugreifen. Eine Zusatzsoftware ist nicht erforderlich, das Portal braucht nicht installiert zu werden, der Zugang erfolgt über die Website https://Portal.endress.com. Datensicherheit gewährleistet die verschlüsselte Internetverbindung und persönliche Anmeldung mit Benutzername und Passwort. Vorteile für den Anlagenbetreiber: • Weltweiter Zugriff • Datenbackups erfolgen automatisch • Auswahl und Auslegung von Messtechnik per Applicator • Datenübergabe in die Beschaffung • Konfigurieren/Bestellen von Produkten und Ersatzteilen im Online-Shop • Erstellung von Produktlisten (Favoriten) mit voll- oder teilkonfigurierten Produkten Mit dem webbasierten W@M-Portal können Anlagenbetreiber jederzeit auf alle relevanten Informationen zugreifen Nutzen für die Instandhaltung: • Vollständige Informationen/Dokumentationen zu allen Messgeräten • Integration von herstellerunabhängig Produkten der MSR-Technik • Bewertung von Prozesskritikalität und Instandsetzungsrisiko eingebauter Produkte • Sicherung der Anlagenverfügbarkeit • Integrierter Aktivitätenplaner unterstützt das Anlegen und Verfolgen von Aufgaben Automation im Focus | 43 Service & Engineering | Kompetenz in digitaler Kommunikation Bild | Feldbusspezialist bei der Netzwerküberprüfung: So wird die sichere und stabile Datenübertragung vom Messgerät bis ins Leitsystem gewährleistet. Feldbusspezialisten Kompetenz in digitaler Kommunikation In den Feldebenen, zwischen Steuerung und dezentralen Ein- und Ausgabegeräten oder Feldgeräten, wird heute über Feldbus digital kommuniziert. Für die Gewährleistung der stabilen Datenübertragung müssen Planung und Installation höhere Anforderungen erfüllen als z.B. analoge 4 bis 20mA-Systeme. Durch vertieftes Fachwissen in der Feldbustechnik füllt Endress+Hauser die Lücke zwischen Geräten und Systemen mit individuellen Dienstleistungspaketen und betreut seine Kunden vom Projektbeginn bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Der Komplettanbieter für Prozessautomatisierung übernimmt die Verantwortung für das Projektmanagement und die Einhaltung von Standards. Der Projektmanager koordiniert bei Zusammenarbeit mit auditierten Vertragspartnern oder kundenspezifischen Drittunternehmen die Aufgaben und die vertragsgemäße Umsetzung. Auf Feldbustechnik spezialisierte Ingenieure mit ausgeprägten Kenntnissen etwa in Eplan, AutoCAD oder Pro Engineer, übernehmen die Planungen und erstellen die Dokumentationen. Dazu gehören R&ISchemata, Architekturzeichnungen, elektrische Anschlusspläne, Reports und Messstellenlisten. Basierend auf den Vorgaben der Profibus Nutzerorganisation oder Fieldbus Foundation sind genau definierte Angaben zu Topologie, Zykluszeiten, Fisco/Atex-Explosionsschutz, Potenzialausgleich, Spannungsversorgung und maximale Geräteanzahl zu beachten. Busparameter werden so ausgelegt, dass 44 | Automation im Focus unter Berücksichtigung von zukünftigen Anpassungsmöglichkeiten eine optimale zyklische und azyklische Kommunikation erfolgt. Erforderliche Feldbuskomponenten wie geeignete Referenzkabel vom Typ A, Feldbarrieren oder Segmentkoppler, kombiniert das Unternehmen unter dem Aspekt einer stabilen und flexibel erweiterbaren Kommunikation. Getestet wird im eigenen Feldbuslabor. Spezialisten installieren die Feldbussysteme und achten auf Erdungs- und Schirmungskonzepte, erforderliche Leitungslängen zwischen Feldgeräten sowie korrekt ausgeführte Anschlüsse. Störeinflüsse oder fehlerhafte Signale, z.B. durch Frequenzumrichter oder Versorgungsleitungen, sind ausgeschlossen. Bei der Inbetriebnahme dokumentieren die Experten jeden Schritt und übergeben dem Kunden das schlüsselfertige Feldbussystem. Nach Anschluss des Feldes werden die Geräte ins Leitsystem integriert und konfiguriert. Durch die Er- gebnisse der Integrationstests im Feldbuslabor sowie festgelegte Prozeduren lässt sich die Dauer der Inbetriebnahme enorm verkürzen. Anhand standardisierter Vorgehensweisen werden die Komponenten und Installationen visuell auf Anschluss, Beschädigungen, Beschriftungen und Dichtigkeit kontrolliert. Danach werden elektrische Messungen zu Spannung, Strom und Leitungswiderstand durchgeführt sowie mit speziellen Messgeräten das Bussignal analysiert. Seit Beginn der digitalen Kommunikation setzt Endress+Hauser-Technologien wie Profibus oder Foundation Fieldbus ein. Mithilfe dieser Erfahrung wird die Einhaltung kunden- und branchenspezifischer Anforderungen erfüllt. ■ www.de.endress.com/ feldbus-services Autor | Arne Kröger, Produktmanager Automatisierung, Endress+Hauser Integrit y ety f a vel Le S Funktionale Sicherheit | Anlagensicherheit & IT-Security SIL En dr Bild | Die People for Process Automation sorgen für einen sicheren Zustand der Anlage. es s+Hause Funktionale Sicherheit Höchste Anforderungen an den Schutz der Anlage Für eine zuverlässige und effiziente Schutzeinrichtung bietet Endress+Hauser das umfangreichste Geräteprogramm, Tools für die sichere Auswahl und Auslegung der Messgeräte sowie kompetente Beratung und Dienstleistung von Experten. Störfälle in verfahrenstechnischen Anlagen können zu einer Gefährdung von Mensch, Umwelt oder zu Sachschäden führen. Schutzeinrichtungen mit Mitteln der Prozessleittechnik (PLT) reduzieren das Risiko und bringen die Anlage im Störfall in den sicheren Zustand. Der hohe Wartungsaufwand aufgrund der regelmäßigen Überprüfung der PLTSchutzeinrichtungen ist zeit- und kostenintensiv und reduziert die Anlagenverfügbarkeit. Häufig sind Fehlerursachen bei Sicherheitseinrichtungen systematischer Natur. Zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme und Entwurfsmethoden nach IEC61508 vermeiden systematische Fehler. Die 'People for Process Automation' bieten das umfangreichste Geräteportfolio für SIL-qualifizierte und zertifizierte Messinstrumente in den Arbeitsgebieten Füllstand, Durchfluss, Druck und Temperatur sowie in der Analyse eine SIL2-zertifizierte pHMessstelle. Der Einsatz der Geräte ist direkt ab Markteinführung oder nach verkürzter Betriebserprobung nach NE130 möglich. Das kostenlose Engineeringtool Applicator unterstützt den Planer bei der Geräteauswahl und Auslegung der Messstelle und bietet vielfältige Berechnungsfunktionen. Sichere Parametrier-Sequenzen prüfen alle relevanten Einstellparameter in den Geräten und übergreifende Bedienkonzepte. So werden systematische Fehler von vornherein vermieden. Größtmögliche Anlagenverfügbarkeit gewährleistet auch die neue Heartbeat Technology am Gerät, mit integrierten Funktionen, permanenter Selbstüberwachung, oder das Prüf- tool Fieldcheck. Die Prüfung erfolgt im eingebauten Zustand, ohne Unterbrechung der Prozesse oder Öffnen von ■ Produktkreisläufen. www.de.endress.com/sil Autor | Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser Vorteile • Experten für zertifizierte Entwicklungsprozesse • Umfangreichstes Geräteportfolio • Vermeidung von systematischen Fehlern • Kostenreduzierende und zeitsparende Prüfkonzepte Automation im Focus | 45 r Anlagensicherheit & IT-Security | Weltweite technische Sicherheit Bild | Chemie-Anlage bei Nacht: Der sichere Betrieb wird durch die Einhaltung von Verordnungen und Richtlinien gewährleistet. Eine komplexe Thematik, die Fachwissen und Erfahrung erfordert. Wissen bringt Sicherheit Weltweite Normenkonformität und technisches Know-how Entwickler von Prozessmesstechnik benötigen viel Know-how. Endress+Hauser profitiert von der Verzahnung mit Verbänden und Gremien – und stellt sein Wissen in Seminaren zur Verfügung. Sicherheit in den Prozessen, wie auch für Umwelt und Personal, spielt in den industriellen Produktionsabläufen eine herausragende Rolle. Gesetze, Verordnungen und Richtlinien wie WHG, SIL, Druckgeräterichtlinie oder Atex sind komplex und fordern den Unternehmen vieles ab, um die Einhaltung von Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Hinzu kommen nationale und interna- 46 | Automation im Focus tionale Standardisierungen, Regulierungen, Zertifizierungen. Kurz: Die Entwickler sowie Hersteller der Prozessmesstechnik und Anbieter entsprechender Dienstleistungen benötigen eine Menge Know-how, um mit ihren Kunden auf Augenhöhe sprechen zu können. Dies gewährleistet bei Endress+Hauser die Abteilung Technische Sicherheit. Kundengerechte Umsetzung „ Wir schulen und wir multiplizieren unser Wissen. Wir schauen auf die internationale Normungsarbeit und erkennen die Trends, um unsere Mitarbeiter und unsere Kunden rechtzeitig mit Informationen versorgen zu können. Darüber hinaus arbeiten wir in internationalen Gremien aktiv mit, um künftige Normen Weltweite technische Sicherheit | Anlagensicherheit & IT-Security praxisgerecht und ökonomisch zu gestalten”, erklärt Dr. Gerold Klotz-Engmann. Der promovierte Kernphysiker wirkt seit 1990 bei Endress+Hauser und leitete im Produktionszentrum Maulburg die Abteilung Forschung, Entwicklung und Sicherheit. Seit 2008 ist er für die Technische Sicherheit und die International Product Safety Group (IPS) verantwortlich. Die IPS kümmert sich um alle Sicherheitsthemen der Endress+Hauser Produkt- und Vertriebszentren in aller Welt, kontrolliert Normenkonformität, setzt sie kundengerecht um, führt Schulungen durch. Als Entwickler und Hersteller der Messtechnik legen die Produktionszentren ihren Fokus primär auf die Gerätezertifizierung und die Optimierung der Messgeräte. „ Unsere Kunden haben aber oft weiter gehende Anforderungen”, so Dr. Klotz-Engmann. „ So gibt es die Dampfkesselzulassung nach Norm, Kunden und zuständige Überwachungsstellen fordern jedoch Prüfbescheinigungen nach Richtlinie. Die Sichtweisen von Produktion und Markt sind also oft unterschiedlich.” So erfordert beispielsweise die Zollunion Russlands mit Kasachstan und Weißrussland neue einheitliche Regelungen und Zulassungsnormen. Die Konformität zu Normen ist ein Muss. Aber Normen ändern sich permanent. Gerold Klotz-Engmann nennt ein Beispiel: Ein Levelflex-Gerät muss allein für den Explosionsschutz mehr als fünf Normen erfüllen. Jede Norm wird etwa alle fünf Jahre verändert – das macht durchschnittlich eine Veränderung pro Jahr.” Hier seien die Produktentwickler und Zertifizierungsingenieure gefordert, „ und wir sind die Schnittstelle zum Kunden”. Aus erster Hand Eine weitere zentrale Aufgabe sieht der Abteilungsleiter im breiten Schulungsangebot. Es gibt Lehrgänge in der deutschen Endress+Hauser-Zentrale in Weil am Rhein, direkt beim Kunden vor Ort, auf Netzwerktreffen der Branchenmanager in aller Welt und bei anderen Veran- staltungen. „ Um dem Kunden schnell die aktuellsten Informationen bieten zu können, gehen wir auch direkt in unsere Vertriebsbüros.” Kundenschulungen für die Bereiche Explosionsschutz oder funktionale Sicherheit stehen natürlich auf dem Programm, „ wir sind von den Behörden für Schulungen im Strahlenschutz, in der Kernkraft und ionisierten Strahlung zertifiziert. Und wir organisieren Strahlenpässe. Nicht zuletzt bieten wir individuelle Beratung an und stehen den Kunden als Verhandlungspartner zur Verfügung, etwa um Lösungen für Probleme bei TÜV-Abnahmen herbeizuführen.” Das Thema Sicherheit im Produktionsprozess wird immer unüberschaubarer. Gab es früher nur wenige EU-Verordnungen und Richtlinien, so gibt es heute eine Vielzahl davon (Explosionsschutzrichtlinie, Druckgeräterichtlinie, Lebensmittelverordnung, Störfallverordnung). Aber auch die Anforderungen innerhalb der Richtlinien und Normen werden immer vielfältiger: früher waren es im Ex-Schutz nur Zone 0, 1 und 2, heute auch die Zonen 20, 21 und 22 und die Gerätegruppe III für Staubexbereiche. In den letzten Jahren hat sich auch die Anzahl der Zündschutzarten fast verdoppelt. „ Die Kunden verlassen sich darauf, dass die Zulieferer sich um diese Themen kümmern”, so Dr. KlotzEngmann. Ein weiterer Trend: Die Anfragen zur Beratung steigen. Beim Kunden selbst ist immer weniger Know-how gebunden. Endress+Hauser schult, z.B. in Sachen WHG, sogar den TÜV. Und übernimmt immer mehr Aufgaben, die früher in den Abteilungen beim Kunden erledigt wurden. Nicht zuletzt gehört die Mitarbeit in Prüf- und Regulierungsgremien zur Aufgabe der ‘People for Process Safety’ von Endress+Hauser. Überhaupt ist die Verzahnung mit Verbänden, Gremien und anderen Unternehmen von hoher Bedeutung für ‘sicheren’ Fortschritt. Beispiel SIL Roadshow: Die Messtechnik-Spezialisten aus Weil am Rhein führen alljährlich gemeinsam mit weiteren Unternehmen sowie dem TÜV Süd, die Lehrgangsreihe Safety Integrity Level (SIL) in der Praxis durch. „ Von der sehr guten Kooperation und dem engen Kontakt mit Normungsgremien, TÜV und vielen weiteren Fachleuten profitieren alle, auch wir. Es bringt uns enormes Know-how und die Chance, Trends rechtzeitig zu erkennen und uns entsprechend zu entwickeln. Wir sind in Herstellerverbänden wie dem ZVEI vertreten und an der Erstellung gemeinsamer Positionspapiere beteiligt.” Security immer wichtiger Die sicherheitsrelevanten Branchen kennen sich bereits sehr gut aus in der funktionalen Sicherheit. Aber die kontinuierlichen Neuerungen von Normen haben zur Folge, dass diese Thematik nicht irgendwann abgeschlossen ist, sondern ein fließender Prozess bleibt. „ Westeuropa hat zehn Jahre Vorsprung, was das Safety Know-how angeht”, meint Dr. Klotz-Engmann. „ In anderen Ländern, in Russland oder China, setzt man sich erst jetzt langsam mit neuen Themen wie funktionale Sicherheit auseinander.” Und wie sieht der Experte die moderne Produktionsanlage in 20 Jahren, beim Thema Industrie 4.0, Machine-to-Machine-Kommunikation, Selbstüberwachung ...? „ Nicht Safety ist das bestimmende Thema der Zukunft, sondern Security. Je mehr alles miteinander vernetzt wird, desto größer wird die Gefahr durch Angriffe von außen. Wir müssen es schaffen, dass Geräte nicht manipuliert werden können und auf Daten nicht unbefugt zugegriffen wird. Zumal in Schutzanlagen die funktionale Sicherheit verloren gehen würde. In diesem Bereich werden die ■ Kunden uns fordern.” www.de.endress.com/ anlagensicherheit Autoren | Thomas Kaufmann, Marketingmanager Services, Endress+Hauser / Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser Automation im Focus | 47 Anlagensicherheit & IT-Security | IT-Security gegen Datenangriffe Bild: © istock photo .com/t ihame rtorok Bild | Je mehr automatisiert und miteinander vernetzt wird, desto sensibler müssen Daten und Schnittstellen gegen Gerätemanipulationen und Zugriffe auf Daten geschützt werden. Process Security IT-Security gegen Datenangriffe Im digitalen Zeitalter wachsen die Herausforderungen an die Anlagensicherheit. Information Security ist zu einem entscheidenden Baustein für die Sicherung industrieller Prozesse geworden. Anlagensicherheit? Schön und gut. Doch ‘Process Security’ ist ein weit reichender Begriff. Je mehr automatisiert und miteinander vernetzt wird, desto sensibler müssen Daten und Schnittstellen gegen Gerätemanipulationen und Zugriffe auf Daten geschützt werden. „ Die Techniken zur Informationssicherheit verändern sich. Verwundbarkeit und Bedrohungsszenarien, etwa durch ge- tomatisierung werden in Richtlinien und Normen zusammengefasst und definiert. Zum Beispiel in der Normenreihe der IEC62443 (14-teilig), in der VDE2182 (Informationssicherheit in der industriellen Automatisierung), in der FDA21CFR (für die pharmazeutische Industrie) oder in branchenorientierten Anforderungen wie Namur NA115, BDEW... Messtechnologie-Entwickler müssen nicht nur • Back-up von Einstellungen und Daten • Erstellung von Software-Aktualisierungen und Sicherheits-Updates • sichere Wireless-Verbindungen Weitere Anforderungen an sichere Feldmessgeräte sind die sichere Fernwartung, Überwachung ihrer Kommunikation sowie die Datensicherheit bei der Speicherung. Manipulationssicher „Die IT-Sicherheitsfunktionen sind kein Selbstzweck. Damit garantieren wir, dass Feldmessgeräte auch beim Einsatz von ITTechniken ihre messtechnischen Funktionen zuverlässig erfüllen.” Dr. Gerd Wartmann, Director Information Security, Endress+Hauser-Gruppe zielte Angriffe von außen, nehmen zu”, weiß Dr. Gerd Wartmann, Director Information Security der Endress+Hauser Gruppe. „ Deshalb müssen die einzelnen Komponenten Grundregeln gehorchen, die es erlauben, die Schutzziele des Gesamtsystems zu erfüllen.” Richtlinien Die Anforderungen der Information Security an die Feldebene der Prozessau- 48 | Automation im Focus deren Einhaltung gewährleisten. Damit Feldmessgeräte IT-sicher das tun können, was sie sollen – messen, verarbeiten und Daten zur Verfügung stellen –, müssen grundsätzliche Security-Anforderungen bereits bei der Entwicklung der Geräte und bei ihrem Einsatz berücksichtigt werden: • Regelung von Zugriffsrechten • Parameterschutz, also Schutz vor nicht gewünschten Änderungen der Geräteeinstellungen Die Zugriffsrechte auf sensible Parameter sind klar geregelt. Bei Problemen und spezifischen Maßnahmen müssen Experten, meist über eigene Schnittstellen, zugreifen können. Der Zugriff durch das Unternehmenspersonal wird durch elektronische Unterschriften, ID- und Passwort-Zuordnungen, Audit Trails und zuordenbar aufgezeichnete Daten kontrolliert. Die Geräte müssen, je nach Einsatzort oder Komplexität, unterschiedlichste Anforderungen zur Informationssicherheit erfüllen, manipulationssicher sein – und sollten den Operator mit einer geführten, unkomplizierten Bedienung bei der Arbeit unterstützen, um Fehler zu vermeiden. ■ Autor | Sven Heuer, Marketingmanager Kommunikation, Endress+Hauser Schulungen, Seminare, Messen, Videos..., | Know-how Sie möchten mehr wissen? Schulungen, Seminare, Messen, Videos... Auf allen Gebieten der Automatisierungs- und Messtechnik bietet Endress+Hauser Möglichkeiten, tiefer gehende Informationen zu sammeln. Dazu gehören ein breites Schulungsprogramm, Seminare & Roadshows, Messen, Homepages, Videos und vieles mehr. Zahlreiche Schulungen unterstützen bei der kompetenten Abwicklung von Produktionsprozessen und werden dort durchgeführt, wo es für den Anwender am komfortabelsten ist: direkt vor Ort, online, im lokalen Endress+Hauser Sales Center oder in Schulungszentren. Im Internet besteht zudem die Möglichkeit über Filterfunktionen ‘sein’ Schulungsthema auswählen. Hochwertige Lernprogramme und fachspezifisches Know-how für die Prozessautomatisierung werden in Zusammenarbeit mit der Intelligent Media Systems AG online angeboten. Mitarbeiter in technischen Betrieben oder Studierende können sich rund um die Uhr, kostenfrei zum Thema Messtechnik und Automatisierungslösungen qualifizieren. Der Gratis-Erwerb von professionellem Wissen Spezialisten der Prozessautomatisierung dient der Sicherheit durch qualifiziertes Personal. Über die Einstiegsseite gelangt der User direkt in die Online-Lernprogramme. Neben dem erworbenen Wissen erhalten die Teilnehmer zu jedem Online-Training ein Bestätigungszertifikat. Zur Auswahl stehen u.a. sicherheitstechnische Trainings zu den Themen Explosionsschutz international, Grundlagen der digitalen Kommunikation, Funktionale Sicherheit in der Prozessindustrie. Die Nettolernzeit beträgt ca.60 bis 120 Minuten je Online-Training. www.de.endress.com/ schulungen Individuelle Seminare und Roadshows In Seminaren werden branchenspezifisch die neuesten Produkte, Services und Lö- sungen vorgestellt. Die Roadshow mit dem großen Showtruck zeigt anhand voll funktionsfähiger Exponate typische Installationen auf, wie sie in der branchentypischen Praxis zu finden sind. www.de.endress.com/ seminare Workshops und Austausch Im Gegensatz zu Konferenzen, Messen oder Ausstellungen bieten Branchen-Summits die Möglichkeit, kundenspezifischen Probleme und Herausforderungen detailliert zu besprechen und zu diskutieren. Die Veranstaltungen bieten interessante Beiträge, Round Tables, interaktive Workshops und Möglichkeiten zum Networking. www.de.endress.com/ summits Automation im Focus | 49 Know-how | Schulungen, Seminare, Messen, Videos..., ‘Sparbuch’, mit vielen Tipps, wie Sie in Ihrem Anlagenbetrieb die Kosten reduzieren können. www.de.endress.com/ sparbuch Kommen Sie zur Messe Gelegenheiten zum persönlichen Gespräch, hautnah an individuellen Präsentationen, bieten die großen Industriemessen. Hier erleben Sie aktuelle Produkte in realen Anwendungen, dazu Lösungen und Services und das alles aus einer Hand. Die ‘People for Process Automation’ sind persönlich für Sie da, u.a. auf folgenden Veranstaltungen: Homepage Kostenfreies Informationsmaterial zu vielen Branchen, Messaufgaben und Automatisierungslösungen finden Sie als PDF und E-Paper zum Download oder als Printprodukt auf www.de.endress.com/ in der Praxis’ oder im Webcast z.B. über sichere Schiffsentladung nach WHG und SIL. www.de.endress.com/ mediathek Bitte wählen Sie unter Medientyp "Videoinformationen" aus. Anlagensicherheit Newsletter Sicherheitstechnische Unterlagen zu Themen wie SIL, Explosionsschutz usw. auf Sie möchten über Produkte, Branchenund Technik-News regelmäßig informiert werden? Dann abonnieren Sie kostenfrei, die für Sie interessanten Newsletter: www.de.endress.com/ anlagensicherheit Videos, Webcasts & Webinare Wie setzen Unternehmen zusammen mit Endress+Hauser spezifische Lösungen für ihre Anwendungen um? Wie funktionieren Innovationen? Was kann ich für die Sicherheit meiner Anlage tun? All das sehen Sie im Bewegtbild, z.B. in den Videos ‘Einfach erklärt’, ‘SIL • Hannover Messe (13.-17. April, Halle 11, Stand C39) • SMART Automation Austria in Linz (19.-21. Mai; Stand 444) • Achema in Frankfurt (15.-19. Juni; Halle 11.1, Stand C27) www.de.endress.com/ messen www.de.endress.com/ newsletter Kundenmagazine / Sparbuch Die Kundenmagazine ‘kurier’ und ‘perspektiven’ als PDF zum Download www.de.endress.com/ kurier Oder werfen Sie einen Blick in unser Impressum VERLAG/Postanschrift: Technik-Dokumentations-Verlag GmbH® TeDo Verlag GmbH Postfach 2140 D-35009 Marburg Tel.: 06421/3086-0 Fax: 06421/3086-18 E-Mail: [email protected] Internet: www.sps-magazin.de Lieferanschrift: TeDo Verlag GmbH Zu den Sandbeeten 2 D-35043 Marburg Verleger & Herausgeber: Dipl.-Ing. Jamil Al-Badri † Dipl.-Statist. B. Al-Scheikly (V.i.S.d.P.) Redaktion: Dr.-Ing. Peter Ebert (peb), Weitere Mitarbeiter: Katharina Döll, Doreen Fräßdorf, Inken Juhl, Victoria Kraft, Kristine Meier, Melanie Novak, Wilhelm Spannagel, Florian Streitenberger, Natalie Weigel Verantwortlich für Anzeigen: Markus Lehnert, Tel. 06421/3086-0 Verantwortlich für Grafik & Satz: Anja Beyer, Marcus Boeck, Philipp Henke, Julian Parsch, Nadin Rühl, Christoph Ullrich, Verena Vornam, Laura Jasmin Weber, Linnéa Winter Druck: Offset vierfarbig Grafische Werkstatt von 1980 GmbH Yorckstraße 48, 34123 Kassel Erscheinungsweise: Eine Sonderausgabe des SPS-MAGAZIN Ausgabe SPS-Fokus 2015 in Kooperation mit Endress+Hauser Messtechnik GmbH & Co KG Einzelbezug: Nachbestellung möglich Bilder: Sofern nicht anders gekennzeichnet liegen sämtliche Bildrechte bei Endress+Hauser Messtechnik GmbH & Co KG Hinweise: Applikationsberichte, Praxisbeispiele, Schaltungen, Listings und Manuskripte werden von der Redaktion gerne angenommen. Sämtliche Veröffentlichungen im SPS-MAGAZIN erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes. Warennamen werden ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Alle im SPS-MAGAZIN erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen, gleich welcher Art, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des TeDo-Verlages erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte u.ä. übernehmen wir keine Haftung. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge sind Veröffentlichungen der SPS-Redaktion. Haftungsausschluss: Für die Richtigkeit und Brauchbarkeit der veröffentlichten Beiträge übernimmt der Verlag keine Haftung. © copyright by TeDo Verlag GmbH, Marburg Unsere Kalibrierung ist Gold wert. Einzigartige Kalibrierkompetenz Sichern Sie Ihre Qualitätsstandards und minimieren Sie gleichzeitig den Auditierungsaufwand. Endress+Hauser bietet Ihnen hierfür einen akkreditieren Kalibrierservice: Für alle in der Prozessindustrie gängigen physikalischen, analytischen und mechanischen Parameter. Je nach Bedarf führen wir die Kalibrierung entweder direkt vor Ort oder in einem unserer Kalibrierlabore durch. www.de.endress.com/kalibrierservice Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmarer Straße 6 79576 Weil am Rhein Telefon 0 800 348 37 87 Telefax 0 800 343 29 36 [email protected] www.de.endress.com Automatisierungslösungen, die perfekt passen. Endress+Hauser ist der weltweite Hersteller mit dem kompletten Leistungsspektrum für die Prozessautomatisierung, von der vollumfänglichen Feldinstrumentierung bis hin zu Automatisierungslösungen und attraktivem Life Cycle Management. Dabei sind alle Geräte, Komponenten und Systeme exakt aufeinander abgestimmt und arbeiten perfekt zusammen. Auf der ganzen Welt betreuen wir seit Jahrzehnten Kunden aus allen Branchen der Verfahrenstechnik. Als solides, fi nanzkrä� iges und global agierendes Familienunternehmen mit über 60 Jahren Erfahrung in der Prozessautomatisierung steht Endress+Hauser für Fairness und Verlässlichkeit, für langfristige Geschä�sbeziehungen, höchste Qualität im gesamten Leistungsangebot sowie für Innovationskra� und Technologieführerscha�. www.de.endress.com/solutions Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmarer Straße 6 79576 Weil am Rhein Telefon 0 800 348 37 87 Telefax 0 800 343 29 36 [email protected] www.de.endress.com
© Copyright 2024 ExpyDoc