arMUT - Vorarlberger Finanzführerschein

Themenschwerpunkt
„Armut. Jugend gestaltet Zukunft“
Autorinnen / Autoren
Michael Diettrich,
Sprecher der Vorarlberger
Armutskonferenz
Seite 04 – 06
Isabel Baldreich,
Landesleiterin der Vorarlberger
Pfadfinder und Pfadfinderinnen
Seite 12 − 15
Peter Kopf,
Geschäftsführer der
ifs Schuldenberatung
Seite 07 − 09
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber: koje - Koordinationsbüro für Offene
Jugendarbeit und Entwicklung, Bregenz und aha - Tipps & Infos für junge
Leute, Dornbirn | Redaktionsleitung: Olivia Mair | Redaktionsteam:
Thomas Müller, Michael Rauch, Barbara Österle, Isabel Baldreich [email protected] | Lektorat: Veronika Drexel | Gestaltung &
Illustrationen: chilidesign.at | Druck: Hugo Mayer GmbH, Dornbirn |
Finanzierung: Land Vorarlberg - Fachbereich Familie und Jugend
Diskurs kostenlos bestellen: [email protected]
Im Diskurs haben Menschen als AutorInnen Gelegenheit, ihre Interpretationen von Zahlen und Fakten sowie persönliche Meinungen und Haltungen
als redaktionellen Beitrag darzustellen.
Die ersten
Worte
Armutsgefährdung von Kindern
und Jugendlichen 04-06
Gratwanderung Armut
07-09
Inhalt
Armut grenzt aus
10-11
Geschenke für Albanien 12-13
Methodenset zum Thema Armut 14-15
Beschäftigung, Ausbildung, Aufklärung 16-17
„arMUT“ Aktionstage 2015
18-19
Eine faire Bildungschance für alle
20-21
Jung sein 22-24
Aus der Jugendarbeit
25-27
„Armut? Armut existiert in Österreich
doch nicht und im Ländle schon gar
nicht!“ denken immer noch viele. Die
Tatsachen, dass europaweit erst seit
2003 Daten zur Armut erhoben werden und der 1. Vorarlberger Armutsbericht 2013 erschien, bedeuten
nicht, dass Armut ein neues Phänomen ist. Vielmehr sind sie der Beweis
dafür, dass Armut in der Gesellschaft
lange ignoriert wurde und teilweise
immer noch wird.
Armut hat viele Gesichter und betrifft die Lebensrealität vieler Kinder
und Jugendlicher besonders stark.
Die Verbandliche und Offene Kinderund Jugendarbeit versucht mit ihren
Angeboten, möglichst viele Armutsbetroffene zu erreichen.
Die konsequente Förderung einer
partizipatorischen Haltung und die
Befähigung zu selbstorganisiertem
Handeln bestärkt Kinder und Jugendliche darin, ihre Rechte einzufordern und Benachteiligungen anzusprechen und zu beseitigen.
Die aktuelle Diskursausgabe zeigt,
wie vielseitig sich Jugendliche in
Vorarlberg in Projekten, Initiativen,
Aktionen, Interviews und vielem
mehr mit diesem Thema auseinandergesetzt haben/auseinandersetzen werden. Und wir hoffen, auch
Ihnen damit Impulse zu geben.
Mag.a (FH) Olivia Mair, MA
für das Redaktionsteam
Alle bisherigen Diskurs-Ausgaben
und Abo kostenlos bestellen unter
www.jugend-diskurs.at
Armutsgefährdung
von Kindern und
Jugendlichen
Irina Giebeler, Youthmedia.eu
Was der Vorarlberger Armutsbericht darüber aussagt
05
STATISTIK AUSTRIA, Armut und soziale Eingliederung in den Bundesländern, 2013. Auf dieser Studie basiert auch der Armutsbericht der Vorarlberger Landesregierung.
2
EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) ist eine Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen in Europa.
3
Medianeinkommen ist das Einkommen in der Mitte: 50 % verfügen über weniger und 50 % über mehr.
4
Die Vorarlberger Referenzbudgets können unter www.dowas.at (Unterseite Archiv und dort Sozialpolitik) heruntergeladen werden.
5
Alle Angaben hochgerechnet auf den Stand von 2014. Den EU-SILC-Einkommen liegen Jahreseinkommen (inkl. Sozialleistungen und Sonderzahlungen aus Erwerbstätigkeit) zugrunde, die auf Monatseinkommen umgelegt wurden.
1
Grundlage sind in der Regel die Daten
der EU-SILC-Erhebungen2, die letztlich
kein anderes Ziel verfolgen, als statistische Messgrößen zur Vergleichbarkeit von Armut und Armutsentwicklungen zwischen größeren Regionen
(z. B. den EU-Mitgliedsländern) zu schaffen. Bei kleinen Regionen wie Vorarlberg
wird die Genauigkeit der gewonnenen
Daten immer geringer, je mehr man ins
Detail geht und man z. B. etwas über
einzelne Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche wissen will. Außerdem erhebt
EU-SILC im Wesentlichen nur die verfügbaren Einkommen und definiert die
Armutsgefährdungsschwelle als 60 %
des mittleren Einkommens (Medianeinkommen3). Dies ist eine empirisch nicht
begründbare, rein politisch entschie-
Isabelle Fritsch
Wer sich mit den Ergebnissen der derzeit diskutierten Armutserhebungen
(z. B. die Studie der STATISTIK AUSTRIA
zur Armutsgefährdung in den Bundesländern und der Vorarlberger Armutsbericht1) beschäftigt, muss wissen, dass
es sich hierbei um rein statistische Armutsmessungen handelt.
dene Armutsdefinition, die auch nicht
danach fragt, ob das Einkommen tatsächlich zum Auskommen reicht.
Monatliche Mindestausgaben
Im Gegensatz dazu erheben die vom
Dachverband der österreichischen
Schuldenberatungen entwickelten Referenzbudgets auf Basis von Warenkörben
diejenigen (monatlichen) Mindestausgaben, die ein bestimmter Haushaltstyp
zur Deckung der Lebenshaltungskosten
auf einem Mindestniveau (u. a. ohne Auto, Urlaub, Rauchwaren, Alkohol) benötigt. Die Vorarlberger Armutskonferenz
hat mit Unterstützung der Arbeiterkammer solche Referenzbudgets auch
für Vorarlberg berechnen lassen.4 Diese
Herangehensweise an die Bestimmung
der Armutsgefährdung dürfte realitätsnäher sein als die statistischen Größen
von EU-SILC. Die nachfolgende Tabelle
verdeutlicht die zum Teil eklatanten Unterschiede.5
Vergleich von Medianeinkommen, Armutsgefährdungsschwelle und
Referenzbudgets in Vorarlberg pro Monat
AlleinlebendeR AlleinerzieherIn Paar mit
mit 1 Kind 2 Kindern
Paar mit
3 Kindern
Medianeinkommen Vlbg. € 1.963
(EU-SILC)
€ 1.349
€ 3.742
€ 3.729
Armutsgefährdungsschwelle € 1.123
Vlbg. (EU-SILC)
€ 1.460
€ 2.359
€ 2.696
€ 1.326
€ 1.955
€ 3.191
€ 3.659
Referenzbudgets Vlbg.
Der Studie von STATISTIK AUSTRIA (EUSILC) zufolge sind 14,7 % der VorarlbergerInnen (rund 54.000 Personen)
armutsgefährdet. Hingegen schätzt die
Vorarlberger Armutskonferenz, dass
nach Maßgabe ihrer Referenzbudgets
gut 25 bis 30 % der Vorarlberger Haushalte jeden Cent drei Mal umdrehen
müssen, bevor sie ihn ausgeben. Dies
ist bei den folgenden Aussagen über die
Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen, da sich diese
nur auf die EU-SILC-Daten stützen.
sind betroffen. Deutlich geringer ist das
Risiko in den am häufigsten anzutreffenden Ein- und Zweikindfamilien (14 %
bzw. 10 %). Das täuscht allerdings darüber hinweg, dass, absolut gesehen,
die meisten armutsgefährdeten Kinder
und Jugendlichen in Zweikindfamilien zu
Hause sind (ca. 4.800; Einkindfamilien:
1.900).
Über den Zusammenhang von Bildung
und Armutsgefährdung bei Kindern und
Jugendlichen geben die Daten der Studie keine direkte Auskunft. Allerdings
dürfte in dieser Lebensphase die eigene
Bildung für das Armutsrisiko eine geringere Rolle spielen als das Bildungsniveau
der Eltern. Hier sind die Daten eindeutig:
In der Gesamtbevölkerung besteht eine
überdurchschnittliche Gefährdung bei
Menschen, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben (19 %), bereits mit
abgeschlossener Lehre oder mittlerer
Schule sinkt sie auf 10 %. Auch hinsichtlich des Kriteriums Staatsbürgerschaft
sind Schlussfolgerungen nur indirekt
möglich: Insgesamt sind österreichische
StaatsbürgerInnen mit 11 % einem deutlich geringeren Armutsrisiko ausgesetzt
als NichtösterreicherInnen mit 18 %.
Michael Diettrich,
Sprecher der Vorarlberger Armutskonferenz
Demnach liegt die Quote der Armutsgefährdung bei VorarlbergerInnen im
Alter bis 19 Jahre höher als im Bevölkerungsdurchschnitt bei 19 % bzw. 15.800
Personen. Das höchste Risiko haben sie,
wenn sie in einem Ein-Eltern-Haushalt leben: 63 % dieser Haushalte sind armutsgefährdet, ca. 4.700 Kinder und Jugendliche sind davon betroffen. In Familien
mit mindestens drei Kindern liegt die Armutsgefährdung ebenfalls überdurchschnittlich hoch: 21 % dieser Familien
und ca. 4.100 Kinder und Jugendliche
Österreichische Jugendinfos, Christine Wurnig
Armutsgefährdung bei Jugendlichen
Gratwanderung
Justus Ullrich, youthmedia.eu
07
Armut
Oft entscheiden 50 oder 100 Euro, ob
jemand dies- oder jenseits der Armutsgrenze lebt.
Vor einigen Wochen kam eine Frau in die
Sprechstunde der ifs Schuldenberatung.
Nennen wir sie Frau Müller. Nach ersten
Abklärungen, einer genauen Erhebung
der Einkommens- und Ausgabensituation habe ich mit ihr über ihre Schulden
geredet, die durch die Trennung von ihrem Mann vor drei Jahren entstanden
sind. Sie hatte damals für ihn gebürgt
und es gab auch ein paar gemeinsame
Schulden, die aufgrund der Wohnungseinrichtung aufgenommen worden waren. Bei der Auflistung der Schulden begann Frau Müller zu weinen. Sie schaffe
das alles nicht mehr. „Wissen Sie, ich
kann mir nicht mal die Schiwoche für
meine Tochter Anna leisten.“
Arbeit, Zuschüsse, Beihilfen – und
trotzdem zu wenig zum Leben
Obwohl Frau Müller in Teilzeit arbeitet,
Unterhaltsvorschuss für ihre drei Kinder, Familienbeihilfe und Wohnbeihilfe
bekommt, reicht es hinten und vorne
shutterstock
nicht. Wenn sie umrechnet, wie viel sie
pro Person und Tag in ihrer Familie für
die Kosten des täglichen Lebens ausgeben kann, dann sind das 3,40 Euro.
Sie spart bereits bei der Heizung, bei
Kleidung, kauft in erster Linie Sonderangebote und ihre Kinder müssen auf
modische Turnschuhe genauso verzichten wie auf ein Handy oder eine neue
Schultasche. Trotzdem fehlt es ihr jeden
Monat am Nötigsten. Frau Müller hat
große Angst, dass ihre Kinder unter dieser Situation leiden. Sie merkt, dass ihre
Kinder keine Freundinnen oder Freunde
einladen, weil sie sich ihrer ärmlichen
Verhältnisse schämen. Und sie gehen
auch nicht mehr auf Geburtstagsfeiern,
da sie nichts mitbringen können.
Armut bedingt materielle Einschrän-
kungen und führt Schritt für Schritt
auch zu sozialen und gesellschaftlichen
Einschnitten. Gerade für Kinder und Jugendliche ist das bitter und eine Hypothek fürs Erwachsenwerden.
Die Auswirkungen der Armut bei Kindern und Jugendlichen sind nicht nur
auf das Materielle beschränkt. Armut
bedeutet auch Kälte, weil die Wohnung
nicht ausreichend geheizt werden kann,
Stress, weil Kinder die Anspannungen
ihrer Eltern sehr genau mitbekommen,
Einsamkeit, weil Arme wenig oder kaum
soziale Kontakte haben, Krankheit, weil
sich die Betroffenen Gesundheitsdienste
nicht leisten können, und mangelnde Bildung, weil die Ausgaben für Nachhilfe
oder Privatschulen gar nicht in Frage
kommen.
09
Über Geld zu reden ist grundlegend
Es ist keine Schande, in Geldschwierigkeiten zu sein. Aber nichts dagegen
zu unternehmen, ist verheerend. Gespräche können dabei sehr hilfreich
sein. Jugendliche lernen häufig am
Modell der Erwachsenen. So wie ein
guter Umgang mit Geld von Kindern
übernommen werden kann, geschieht
das auch bei einem unreflektierten und
schlechten Umgang. Dieser kann durch
Offenheit und Reden übers Geld durchbrochen werden/verändert werden.
In der Beratung von jungen Klienten und
Klientinnen und auch in den Workshops
des „Vorarlberger Finanzführerschein“
werden von jungen Menschen vor
allem die Themen Handy, Internet, ob
man Schulden erben kann, Geldstrafen
im Zusammenhang mit Straftaten, unrealistisch hohe Einkommen und unrealistisch niedrige Lebenshaltungskosten
angesprochen. Mädchen und junge
Frauen stellen häufig Fragen zu Themen
wie Bürgschaft und Onlineshopping. Bei
jungen Männern und Jungen dreht es
sich hingegen um das Auto, Spielen um
Geld, Kosten beim Ausgehen und die
immer noch höhere Risikobereitschaft
im Umgang mit Geld.
Wir empfehlen ein Haushaltsbudget zu
erstellen, das aufzeigt, wie viel Geld zur
Verfügung steht und wie hoch die Fixkosten sind. Der dann noch vorhandene
finanzielle Spielraum kann genützt wer-
Silas Neidhart
Geldtipps
den. Tipps, wie z. B. vor einer größeren
Anschaffung anzusparen oder vor einem
größerem Kauf nochmals darüber zu
schlafen, wirken nach wie vor Wunder.
den da und sahn sich an. Und der Arme
sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst
du nicht reich.“
Peter Kopf,
ifs Schuldenberatung
Die Armut bekämpfen
Um Kinder- und Jugendarmut zu vermeiden, muss in Zukunft noch mehr
in exzellente Kinderbetreuung und Bildung investiert werden. Kinder müssen
das Recht haben, in Wohnungen aufzuwachsen, die einen zeitgemäßen Standard bieten, und in einer Umgebung zu
leben, die alters-, kind- und jugendgerechte Möglichkeiten bietet.
Schließlich geht es darum, nicht die Armen, sondern die Armut zu bekämpfen.
Oder, um es mit Bert Brecht zu sagen:
„Reicher Mann und armer Mann stan-
Infos
Kontakt: Peter Kopf, ifs Schuldenberatung
E: [email protected]
www.ifs.at
Weiterführende Links zum Thema
www.fitfuersgeld.at
www.ifs.at
www.budgetberatung.at
www.politik-lernen.at/content/site/
gratisshop/shop.item/105699.html
www.armutskonferenz.at/index.php?
option=com_content&task=view&id=244
shutterstock
Armut
grenzt aus
Knapp 40.000 Menschen sind in Vorarl­
berg armutsgefährdet. Betroffen sind
in erster Linie AlleinerzieherInnen mit
ihren Kindern und alte Menschen. Aus­
wege aus der Armutsspirale anzubieten
und betroffene Menschen zu unterstüt­
zen – das ist Aufgabe und Ziel der Cari­
tas Vorarlberg.
Gerade Kinder und Jugendliche erleben
Armut nicht nur als Verzicht auf mate­
rielle Dinge. Was ihnen weh tut, ist oft
die damit verbundene Außenseiterrolle.
Neben Einschränkungen bei Kleidung,
Schulsachen, Freizeitgestaltung erfah­
ren sie auch in Dingen Kürzungen, die
für andere Kinder selbstverständlich
sind: Schulausflüge, Spielsachen und
vieles mehr – Kinder aus ärmeren Fami­
lien können bei Trends nicht mithalten.
So werden benachteiligte Kinder schnell
zu Außenseitern, die zuerst nicht mehr
„mitreden können“ und schon bald nicht
mehr „dazugehören“.
Sozialbarometer
Mit einem eigenen Sozialbarometer
hat die Caritas Vorarlberg die wich­
tigsten Fakten und Herausforderungen
im Kampf gegen Armut definiert: Ge­
fordert wird darin unter anderem das
Grundrecht auf ein existenzsicherndes
Einkommen. Ziel dabei ist, dass Familien
mit ihrem Einkommen auch ein Aus­
kommen haben. Dazu zählt ebenso das
Angebot von leistbarem Wohnraum für
alle Familien – gerade das wird jedoch
immer schwieriger. Wohnkosten stellen
den größten Ausgabenposten für ein­
kommensschwache Familien und Ein­
11
zelpersonen dar. Mittlere Einkommen
geben rund 38 % ihres Einkommens für
Wohnen aus, niedrige Einkommen ca.
50 %. Rund ein Viertel der Menschen,
die in der Caritas-Beratungsstelle „Exi­
stenz & Wohnen“ vorsprechen, sind auf
der Suche nach einer leistbaren und län­
gerfristigen Wohnung. Der private Woh­
nungsmarkt ist für diese armutsgefähr­
dete Gruppe praktisch nicht verfügbar.
Bildung als Weichenstellung
Eine spezielle Weichenstellung, um der
Armutsspirale zu entkommen, ist die
Bildung. Maßnahmen dazu sind die spe­
zielle Förderung zur Verbesserung der
Deutschkenntnisse von Kindern mit nicht­
deutscher Muttersprache sowie ein ver­
mehrtes Angebot an Ganztagsschulen.
Um Chancengleichheit besonders für
junge Menschen zu schaffen, sind Ver­
änderungen im Bildungssystem nötig.
Wer in eine gute Ausbildung investiert,
der sichert sich die Grundlage für eine
dauerhafte Erwerbstätigkeit. Wo den
Kindern nicht genügend Bildungschan­
cen mitgegeben werden, dort muss die
Gesellschaft ihren solidarischen Beitrag
leisten. Denn kein Kind darf für seine
bildungsferne Herkunft bestraft wer­
den. Doch gerade Eltern, die finanzielle
Sorgen haben, in prekären Arbeitsver­
hältnissen tätig sind bzw. an der Ar­
mutsgrenze leben, haben es aufgrund
eigener Probleme und Anspannungen
schwer, Kindern die nötige Zuwendung,
Aufmerksamkeit und Unterstützung zu
geben. Das zeigen auch zahlreiche Be­
funde der Armutsforschung.
Maßnahmen der Caritas
Die Caritas Vorarlberg setzt sich des­
halb für spezielle Fördermaßnahmen
zur Verbesserung der Deutschkompe­
tenz sowohl migrantischer wie auch
nicht-migrantischer Kinder ein. Ein sehr
junges, erfolgreiches Modell sind hier
die Lerncafés in Dornbirn, Lustenau,
Götzis, Rankweil und Lauterach. Dort
wird den Kids im Alter von 6 bis 14 Jah­
ren Lernen auf allen Ebenen ermögli­
cht: An zwei bis drei Nachmittagen pro
Woche werden sie beim Lernen und bei
den Hausaufgaben begleitet. Natürlich
kommt der Spaß nicht zu kurz, Spiel und
Sport sowie eine gesunde Jause sind Fix­
punkte in den Lerncafés. Der Erfolg gibt
den Projektverantwortlichen recht: „Von
den insgesamt 127 betreuten Schüle­
rInnen, die im vergangenen Jahr in den
Lerncafés waren, schafften 97 % den
Aufstieg in die nächste Schulklasse.“
Das Lerncafé in Dornbirn durfte dabei
sogar die „weiße Fahne“ hissen – haben
doch alle Kinder und Jugendlichen dort
den Übertritt in die nächste Klasse ge­
schafft.
„Durchstarten mit Power“ lautet die De­
vise der „Startbahn“-Einrichtungen in
Feldkirch-Gisingen und Bludenz: Jugend­
liche, die die Schule bzw. Lehre abgebro­
chen oder nach der Schule keine pas­
sende Arbeit gefunden haben, finden
dort einen unkomplizierten Einstieg in
die Arbeitswelt: Sie erhalten Unterstüt­
zung bei der Jobsuche und erarbeiten
gemeinsam mit einer Diplom-Sozialar­
beiterin Perspektiven für ihre Zukunft.
In Workshops mit Jugendlichen und
Schulklassen greift auch die young­
Caritas das Thema Armut im In- und
Ausland auf. Ein ebenfalls junges und
innovatives Projekt sind dabei die Ju­
gendbotschafterInnen, die sich aktiv für
Kinderrechte einsetzen.
Margharita Matt, youngCaritas
Caritas
Infos
Infos zu allen Angeboten unter
www.caritas-vorarlberg.at
Pfadfinder
Geschenke
für Albanien
MEHR als nur Geld und Material sammeln
Im Rahmen der Albanienhilfe von Pfarrer Winsauer packen die Vorarlberger
Pfadfinder und Pfadfinderinnen jedes
Jahr 1.000 Weihnachtspakete für Kinder in Mirdita in Albanien. Die Pakete
werden Ende November eingesammelt
und nach Mirdita transportiert, wo sie
in der Vorweihnachtszeit an Schulen
verteilt werden. Schon seit über zehn
Jahren engagieren sich die PfadfinderInnen so für die Albanienhilfe.
Wo die Pakete ankommen
Mirdita ist eine abgelegene Gebirgsregion in Albanien mit ca. 37.000 EinwohnerInnen. In der Region leben ca. 8.000
Kinder und Jugendliche. Der Hauptort
ist die 8.000-EinwohnerInnen-Stadt
Rheshen. Dort ist weder Strom- noch
Wasserversorgung alltäglich. Zentralheizungen gibt es nicht. Die Straßen
sind in schlechtem Zustand und es ist
im Winter bitterkalt. Weiter entfernte
Bergdörfer sind bei Schnee oft von der
Außenwelt abgeschnitten. Die Massenarbeitslosigkeit seit dem Ende des kommunistischen Regimes ist in Mirdita ein
großes Problem. Arme Familien erhalten
kaum Unterstützung vom Staat, müssen
oft hungern und leben in desolaten und
beengten Wohnverhältnissen. Für diese Familien setzt sich die örtliche Caritas ein, die von der Albanienhilfe aus
Vorarlberg und im Speziellen von Pfarrer
Winsauer unterstützt wird. Die Familien
werden mit Lebensmitteln, Kleidung und
Öfen versorgt.
Weihnachtspakete für leuchtende
Kinderaugen
Jährlich werden in unseren Ortsgruppen im Laufe des Herbstes mit Kindern
13
Auseinandersetzung mit dem Thema
Armut
Neben dem Packen der Pakete steht vor
allem die methodische Auseinandersetzung mit dem Thema Armut in den
wöchentlichen Pfadistunden im Mittelpunkt. Genauso wichtig wie das Ergebnis – nämlich jährlich etwa 1.000 Pakete
nach Mirdita schicken zu können – ist es
uns, dass die Kinder und Jugendlichen
in Vorarlberg sich mit der Problematik
beschäftigen, Vorurteile abbauen und
Verständnis für Menschen haben, die
in armen Verhältnissen leben müssen.
Den Ortsgruppen stellen wir dazu ein
umfangreiches Methodenpaket (Seite
14 – 15) zur Verfügung, das neben der
Projektvorstellung auch Programmideen
enthält, um sich in der wöchentlichen
Heimstundenarbeit mit dem Thema Armut auseinanderzusetzen.
Mehr Informationen
Weitere Infos zum Projekt von Pfarrer
Winsauer gibt es unter www.projektalbanien.at/de/
Wer einen Eindruck vom Einsatz der
Vorarlberger Pfadfinder und Pfadfinderinnen erhalten möchte, findet
unter www.youtube.com/watch?v
=902CrUTbRSM einen kleinen Animationsfilm.
Hilfe, die ankommt
Seit dem Jahr 2011 helfen die Vorarlberger Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf
eigene Kosten bei der Verteilung der
Pakete vor Ort. Jeden Dezember reist
eine kleine Gruppe nach Mirdita, um
gemeinsam mit der Caritas die Schulen
im Tal abzufahren. Dabei achten wir
bewusst darauf, dass stets Kinder- und
JugendleiterInnen aus verschiedenen
Ortsgruppen mitreisen. Der Gedanke
hinter dieser jährlichen Reise ist, dass
die verantwortlichen Personen, die jedes Jahr viel Zeit und Engagement in
die Albanienpakete stecken, ein Gefühl
für die Verhältnisse vor Ort bekommen.
Dadurch, dass unsere LeiterInnen sehen, dass die Hilfe ankommt und was
sie bewirkt, können sie aus erster Hand
in ihren Ortsgruppen für das Projekt einstehen und darüber berichten.
Unter www.youtube.com/watch?v
=dkI7VSJol1w sind beeindruckende
Bilder der ersten Albanienreise im Jahr
2011 zu sehen.
Isabel Baldreich, BA, Landesleiterin der
Vorarlberger Pfadfinder und Pfadfinderinnen,
[email protected]
Pfadfinder
und Jugendlichen Weihnachtspakete
gepackt, deren Inhalt für Vorarlberger
Verhältnisse mehr als nur bescheiden
scheint: Schulhefte, eine gefüllte Federschachtel, Seife, Zahnpasta und Zahnbürste, eine Kerze und Streichhölzer, etwas
Schokolade, ein Kuscheltier, eine Kinderzeichnung und zwei „Päcklesuppen“.
Diese Pakete allein können die Armut natürlich nicht lindern – aber sie bereiten
den albanischen Kindern und Jugendlichen, die sie bekommen, eine Freude.
Als PfadfinderInnen legen wir Wert darauf, dass der Paketinhalt exakt gleich ist,
damit sich die Kinder beim Auspacken
gemeinsam darüber freuen können und
sich niemand benachteiligt fühlt.
Österreichische Jugendinfos, Christine Wurnig
Methodenset
zum Thema Armut
Hier einige Ideen, wie das Thema Armut
mit Kindern und Jugendlichen behandelt werden kann – aus einem Toolkit
der Vorarlberger Pfadfinder und Pfadfinderinnen.
… FÜR KINDER (bis 13 Jahre)
Kinderarmut
Lasst die Kinder ihre eigene Hand abpausen und gebt ihnen die Aufgabe,
in die eigene Hand zu malen oder zu
schreiben, wann sie sich arm fühlen.
Setzt euch dann damit auseinander,
wo es auf der Welt überall arme Kinder
gibt. Druckt verschiedene Bilder von armen Kindern („Müllkinder“, arbeitende/
nähende Kinder – Kinderarbeit, kranke,
hungernde, vom Krieg betroffene Kinder …) aus und besprecht, warum diese
arm sind (weil Krieg ist, weil sie nichts
zu essen haben, weil sie kein sauberes
Wasser haben, weil die Eltern keine Arbeit haben …). Achtet auf kindgerechtes
Bildmaterial!
Besprecht mit den Kindern danach die
Unterschiede, die sich zwischen den gemalten Händen und den Bildern der armen Kinder aufgetan haben. Das soll zeigen, dass es uns in Europa und besonders
auch in Österreich grundsätzlich viel besser geht als Kindern in anderen Ländern
und dass Armut nicht gleich Armut ist.
15
… FÜR JUGENDLICHE (ab 13 Jahre)
Film „Die Maus über arm und reich“
Auf Youtube findet sich ein sehr netter
Kurzfilm, der kindgerecht erklärt, was
arm und reich bedeutet.
Link: www.youtube.com/watch?feature=
player_embedded&v=HnjMlm_ckSY
Weltspiel zur Verteilungsgerechtigkeit (auch für Jugendliche geeignet)
Ziel dieses Spiels ist es zu zeigen, dass
der Reichtum auf der Welt ungerecht
verteilt ist. Annahme des Spiels ist, dass
die Weltbevölkerung aus nur 50 Menschen besteht. Dazu wird mit Hilfe von
25 Stühlen die Weltkarte in einem großen Raum aufgebaut. Jeder Kontinent
besteht aus einer gewissen Anzahl von
Stühlen und soll beschriftet werden.
Die Kinder bzw. Jugendliche erhalten
dann folgende Aufgabe: Sie sollen die
Weltbevölkerung (= 50 Figuren) so auf
den Kontinenten (= 25 Stühle) verteilen,
wie sie sie einschätzen. Um einen Menschen zu ernähren, wäre ein Bonbon (alternativ eine Brotscheibe, ein Brötchen)
nötig. Sie sollen also auch die 50 zur
Verfügung stehenden Bonbons verteilen.
Dabei sollen sie bedenken, dass es arme
und reiche Länder gibt und überlegen, wo
diese Länder sind. Man kann auch noch
anmerken, dass auf einem Stuhl gut Platz
für zwei Menschen ist. Sobald auf einem
Stuhl mehr leben, haben nicht mehr alle
genug Platz zum Leben zur Verfügung.
Mit Jugendlichen kann das Spiel auch
noch ergänzt werden durch den Energieverbrauch dieser Kontinente, der z. B.
mit Bauklötzen oder Legosteinen dargestellt werden kann. Es sollten dann auch
50 Legosteine zur Verfügung stehen. Im
Anschluss soll die richtige Aufteilung
präsentiert und mit den Kindern bzw.
Jugendlichen besprochen werden.
Richtige Aufteilung (gerundet):
Fläche:
Europa
2 Stühle (7,4 % d. F.)
Asien
8 Stühle (32,9 % d. F.)
Nordamerika 5 Stühle (18,1 % d. F.)
Südamerika 3 Stühle (13,1 % d. F.)
Afrika
6 Stühle (22,2 % d. F.)
Australien
1 Stuhl (6,3 % d. F.)
Bevölkerung:
Europa
5 Figuren (10,8 % d. Wb.)
Asien
30 Figuren(60,3 % d. Wb.)
Nordamerika 3 Figuren (5 % d. Wb.)
Südamerika 4 Figuren (8,4 % d. Wb.)
Afrika
7 Figuren (15 % d. Wb.)
Australien
1 Figur (0,5 % d. Wb.)
Lebensmittel:
Europa
15 Bonbons(30,7 % d. We.)
Asien
16 Bonbons(30,9 % d. We.)
Nordamerika 13 Bonbons(26,8 % d. We.)
Südamerika 4 Bonbons(7,2 % d. We.)
Afrika
1 Bonbon(2,6 % d. We.)
Australien
1 Bonbon(1,8 % d. We.)
Energieverbrauch
Europa
15 Legosteine (29 % d. Ev.)
Asien
15 Legosteine (30 % d. Ev.)
Nordamerika 16 Legosteine(32 % d. Ev.)
Südamerika 2 Legosteine (4 % d. Ev.)
Afrika
1 Legostein (3 % d. Ev.)
Australien
1 Legostein (2 % d. Ev.)
(F. = Fläche, Wb. = Weltbevölkerung, We. = Welteinkommen,
Ev. = Energieverbrauch)
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Weltbevölkerung auf die tatsächliche Anzahl
der Mitspielenden herunter- oder hinaufzurechnen, damit diese sich selbst auf
den Stühlen verteilen und die Bonbons/
Brötchen in die Hand nehmen können.
So kann mit den Kindern/Jugendlichen
auch besprochen werden, wie sie sich
gefühlt haben (mit vollen Händen, während andere gar nichts haben, oder
eben mit leeren Händen).
160-km-Diät
Diese Methode ist eine besondere Herausforderung, jedoch spannend und gut
für Jugendliche geeignet. Arme Menschen
haben oft nur das zum Leben zur Verfügung, was im unmittelbaren Umkreis des
eigenen Wohnortes wächst. Über einen
bestimmten Zeitraum könnte daher gemeinsam einmal die „160-km-Diät“ gehalten werden – der Speiseplan darf nur aus
Lebensmitteln bestehen, die im Umkreis
von 160 km wachsen. Spannend ist es, dabei herauszufinden, was wirklich im unmittelbaren Umkreis des Wohnortes wächst.
Perlenspiel
Dieses Spiel ist eine Gruppenaktivität, die
zeigen soll, was es bedeutet, arm oder
reich zu sein. Die Jugendlichen werden
in drei gleich große Gruppen aufgeteilt.
Eine Gruppe erhält 20 Perlen, die zweite
Gruppe 10 Perlen und jedeR in der dritten
Gruppe bekommt nur eine Perle. Danach
werden Lebensmittel im Raum verteilt –
z. B. Brot, Kartoffeln, aber auch teure
Gewürze und Süßigkeiten, die bestimmte
Preise haben. Fragt jede Gruppe, was sie
mit ihren Perlen kaufen würde.
Mischt im Anschluss die Gruppen und findet heraus, wie sie sich gegenseitig helfen
könnten und was der Staat in so einem Fall
tun müsste, um den Menschen zu helfen.
Engagement im Flüchtlingsheim/
Obdachlosenheim
Auch in Vorarlberg gibt es Flüchtlingsheime, Notschlafstellen oder Stellen, bei
denen Obdachlose Unterkunft finden.
Auch der Verein Tischlein Deck Dich verteilt Lebensmittel an Bedürftige. Mit Jugendlichen können solche Stellen besucht
werden. Vielleicht gibt es sogar eine Möglichkeit, bei einer solchen Stelle bei der
Lebensmittelausgabe zu helfen oder mit
diesen Menschen gemeinsam zu kochen?
Isabel Baldreich
OJA Dornbirn
Beschäftigung, Ausbildung,
Aufklärung
Armutsbekämpfung der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) wirkt
auch gegen Radikalisierung
Armut ist auch in der OJAD ein großes
Thema. Tatsache ist, dass Kinder aus
bildungsfernen und armutsgefährdeten
Familien kaum eine Chance haben, die­
sem Teufelskreis zu entkommen und den
Schritt aus der Armut zu schaffen.
Ausgangspunkt und Fundament der
Armutsbekämpfung ist Wissen und
Bildung. Mit dem Pflichtschulabschluss­
projekt „Albatros“ und dem Qualifi­
zierungsprojekt „Job Ahoi“ versucht
die OJAD dieses Ziel auch für jene Ju­
gendlichen zu ermöglichen, welche mit
erschwerten Bedingungen zu kämpfen
haben, z. B. durch frühe Schwanger­
schaft, familiäre bzw. private Probleme,
Migration oder Schwierigkeiten haben,
mit dem Schulsystem bzw. auf dem Ar­
beitsmarkt zurecht zu kommen.
Unterstützung bei Bildung und
Arbeitssuche
In den täglichen Lerngruppen von „Al­
batros“ werden die Jugendlichen auf
sämtliche Prüfungen von erfahrenen
17
PädagogInnen vorbereitet, um den
Pflichtschulabschluss erfolgreich nach­
holen zu können. Jugendliche mit einem
Pflichtschulabschluss werden außerdem
bei der Suche nach einer geeigneten
Lehrstelle, einem weiteren Bildungsweg
oder beim Einstieg in den ersten Arbeits­
markt unterstützt. Im Projekt „Job Ahoi“
können die Jugendlichen die Zeit der Ar­
beitssuche mit wertvoller Arbeit an Holz­
booten oder in der Designwerkstatt sinn­
voll überbrücken und somit Erfahrungen
für ihre berufliche Zukunft sammeln.
Wichtig ist die persönliche und indivi­
duelle Betreuung der jungen Erwach­
senen, ihnen zuzuhören und sie in ihrer
Lebenswelt ernst zu nehmen und auch
dort abzuholen. Eine Beziehung auf
Augenhöhe, welche Vertrauen schafft
– das ist ein Grundpfeiler der Offenen
Jugendarbeit.
sie in ihrer Entwicklung positiv zu fördern.
Dies nimmt ihnen die teilweise vorherr­
schende Perspektivenlosigkeit in ihrem
Leben, was wiederum die Tendenz zur
Radikalisierung beeinflussen kann.
Zuhören auf Augenhöhe
Zweitens leistet Beziehungsarbeit auch
Aufklärung. Durch Zuhören und Ernst­
nehmen der Lebenswelten und Sorgen
der Jugendlichen werden ihre Probleme
gemildert bzw. im besten Fall gelöst. In
diesen Gesprächen können Tendenzen
zu Radikalisierung erkannt und ihnen
durch Aufklärung und Information ent­
gegengewirkt werden.
Dabei leistet auch die Mobile Jugendar­
beit einen wichtigen Part. Ihre Aufgabe
Die Armutsbekämpfung der OJAD kom­
biniert Bildungs- und Beziehungsarbeit
und versucht darüber hinaus, junge Er­
wachsene vor einer möglichen Radikali­
sierung zu bewahren. Durch die Unter­
stützung im Bildungs- und Arbeitsbereich
werden die Jugendlichen zu einem selbst­
bestimmten Leben begleitet. Ziel ist, die
persönliche Lebenssituation der jungen
Menschen nachhaltig zu verbessern und
OJA Dornbirn
Lebenssituationen verbessern
ist es, ein Kontaktangebot in der Le­
benswelt von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen zu schaffen, ihre Teilhabe
an der Gesellschaft zu fördern sowie
gegebenenfalls soziale Benachteiligung
abzubauen. Jugendliche sollen nicht nur
auf der Straße entsprechend „betreut“
werden. Die Mobile Jugendarbeit ver­
sucht auch, sie für die Angebote in den
Jugendhäusern zu begeistern, andere
Interessen bei ihnen zu wecken und
neue Perspektiven aufzuzeigen.
Mit diesen Maßnahmen will die OJAD
ihrem Ziel eines friedlichen und respekt­
vollen Zusammenlebens einen Schritt
näher kommen.
Claudia Mäser,
Offene Jugendarbeit Dornbirn
MMchen, photocase.com
„arMUT“
Aktionstage 2015
Die Aktionstage der Offenen Jugendar­
beit Lustenau (OJAL) widmen sich dieses
Jahr dem Thema „Armut“ und haben
Bewusstmachung und Sensibilisierung
zum Ziel.
Ziel ist es auch, eine von Armut betroffene
Familie finanziell und emotional zu unter­
stützen. Alle Spenden, Erlöse, Eintritts­
gelder werden im Sozialamt Lustenau
abgegeben und anonym weitervermit­
telt. Die OJAL sowie Kooperationspart­
nerInnen beschäftigen sich mit der Ar­
mutsbekämpfung auf vielseitige Weise:
Oase – Jugendtreff in Lustenau:
Jugendliche möchten Menschen, die
aus unterschiedlichen Gründen in Ar­
mut leben (müssen), Lebensmittel spen­
den. Spar König in Lustenau kooperiert
mit der Projektgruppe und unterstützt
sie bei den Sammeltagen. Die Mäd­
chen und Jungen unter 15 Jahren tref­
fen sich an mehreren Nachmittagen bei
Spar König, sammeln Lebensmittel und
möchten dieses Thema verbreiten.
Jugendcafé Ü16:
Workshop mit dem Referenten Heinz
Starchl, Geschäftsführer des „Dornbirner
Schülerclubs“ (Projekt gegen Bildungsar­
mut Seite 20-21). Inhalte des Workshops
sind: „Arm in Vorarlberg. Wie wird man
ARM? Wer MACHT Armut? Strategien ge­
gen Armut brauchen MUT in der Politik,
in der Zivilgesellschaft. Es braucht mutige
Konzepte gegen die Armut und keine bü­
rokratische Verwaltung der Armut.“ Ge­
meinsam mit Heinz Starchl erarbeiten die
Jugendlichen im Workshop die verschie­
denen Armutsformen. Es soll aufgezeigt
werden, dass Armut jeden treffen kann,
nicht schicksalshaft hingenommen wer­
den muss und unsere Gesellschaft reich
genug ist, um Armut zu verhindern.
Im Anschluss findet eine Party statt, wel­
che die BesucherInnen des Jugendcafés
selber organisieren und bei der alle Ein­
nahmen gespendet werden.
Weiters wird vom Jugendcafé eine Fair
= Gesund-Woche veranstaltet. Alle Le­
bensmittel, die die verschiedenen Be­
reiche der OJAL anbieten, werden für
eine Woche auf biologisch und fairtrade
umgestellt. Das soll zeigen, wie wir im
Alltag unsere Handlungen mehr auf un­
sere Gesundheit und auch auf die des
Planeten Erde ausrichten können.
Schüli Lustenau (Schülerbetreuung):
Sprachförderung der Hannes-Grabher-Siedlung in Lustenau:
Arbeits- und Qualifizierungsprojekt
„Gute Geister“:
Kinder zwischen 4 und 10 Jahren nä­
hern sich künstlerisch dem Thema „Ar­
mut“ an und malen Bilder mit der Aus­
sage „Was wünsch ich mir ...“
Jugendliche verkaufen selbst hergestell­
te Kunstwerke aus Ton sowie kulina­
rischen Spezialitäten und spenden den
Erlös.
Interkulturelles Mädchencafé Lustenau und Verein Amazone Bregenz:
Pfadis Lustenau:
Künstlerischer, bildnerischer Workshop.
Die Werke werden bei der Abschlussver­
anstaltung präsentiert und versteigert.
Mittelschule Kirchdorf in Lustenau:
LehrerInnen bearbeiten das Thema
Armut mit den SchülerInnen inhaltlich
und präsentieren das Ergebnis bei der
Abschlussveranstaltung.
Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher
entscheidet partizipativ, wie und in
welcher Form sie sich am Thema Ar­
mutsbekämpfung beteiligen möchten.
Es können kreative Elemente, wie bei­
spielsweise eine Skulptur, entstehen,
welche bei der Abschlussveranstaltung
versteigert werden könnten.
Die WiWö (Kinder im Alter von 6 bis10
Jahren) setzen sich auf kreative Art
und Weise mit dem Thema auseinan­
der. Die RaRo (Jugendliche von 16 bis
20 Jahren) versuchen sich in die Lage
von Menschen mit Armutserfahrung zu
versetzen und eine Woche lang mit der
Mindestsicherung zu leben.
Roman Zöhrer,
[email protected]
OJA Lustenau
19
Aktionstage arMUT
Zum Höhepunkt die­
ser Projektreihe laden
wir am 20. und 21.
März 2015 alle Inte­
ressierten herzlich in
die Räumlichkeiten
der OJAL ein. Im
feierlichen Rahmen
werden alle kreativen
Ergebnisse präsen­
tiert, die künstlerische
Werke versteigert und
es gibt Inputs von
Fachpersonen:
Freitag, 20. März 2015
Niederschwelliger Diskurs/Workshop
mit Heinz Starchl
anschließend Jugenddisco
Samstag, 21. März 2015
Poetry Slam zum Thema „arMUT“, ver­
anstaltet von der Aktionsgruppe „Wir
wollen/Wir brauchen...“
gemütlicher Ausklang des Projektes
shutterstock
Eine faire
Bildungschance
für alle
Kostenlose Nachhilfe für Kinder und
Jugendliche? – Mit dem Schülerclub ist
dies möglich!
Der Schülerclub in Dornbirn wurde
im Schuljahr 2011/12 von Bernadette
Kegele und Heinz Starchl gegründet.
Die Räumlichkeiten, Werbung und Einrichtung wurden ausschließlich durch
Spenden und Unterstützung von verschiedenen Vereinen, v. a. den Naturfreunden, finanziert. Die Grundidee ist
es, kostenlose schulische Hilfe und Betreuung für Volksschulkinder zu schaffen. Bald betreute der Schülerclub, der
nur von ehrenamtlichen Mitarbeite-
rInnen geleitet wird, 50 SchülerInnen.
Mittlerweile sind es rund 150 pro Woche und auch HauptschülerInnen nutzen das Angebot. Die Öffnungszeiten
sind während der Schulzeit von Montag
bis Freitag von 14 bis 18 Uhr. ,,Es kommt
sogar vor, dass SchülerInnen während
der Schulferien lernen kommen wollen‘‘,
so Heinz Starchl.
Versteckte Armut
,,Das Problem hier in Österreich ist die
versteckte Armut. Die Familien versuchen ihre Armut zu überdecken und
trauen sich nicht, Hilfe in Anspruch zu
nehmen. Doch Armut existiert, das se-
21
mit Gleichaltrigen. Besonders hervorzuheben ist, dass die SchülerInnen freiwillig
kommen. „Ich wollte in den Schülerclub
kommen, und ich bin freiwillig da, nicht
weil meine Eltern es mir gesagt haben“,
sagt eine zwölfjährige Schülerin.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
Dieses Motto gilt sicherlich für den
Schülerclub. Denn die Noten der Kinder
werden grundsätzlich mindestens um
eine verbessert. „Früher hatte ich eine
Drei in Mathe, jetzt habe ich eine Eins“,
so eine Schülerin. SchülerInnen wurden
schon aus Sonderpädagogischen Schulen geholt oder der Wechsel dorthin
verhindert. Einige der Kinder besuchen
jetzt ein Gymnasium. Auch sozial werden sie gestärkt und finden im Schülerclub viele Freunde. „Wahrscheinlich ist
der Schülerclub die einzige Einrichtung
in der Art in ganz Österreich“, meint
Heinz Starchl. Am Nachmittag ist oft
jeder Tisch des Schülerclubs besetzt.
Doch es braucht mehr solche Initiativen
für Kinder aus armen Familien, denn
irgendwann wird auch der Schülerclub
dem Ansturm nicht mehr gerecht werden können.
Lilli Deutsch, 15 Jahre,
Mitglied der Naturfreundejugend Feldkirch
Schülerclub
Viehmarktstraße 3
6850 Dornbirn
Naturfreunde
hen wir hier zum Beispiel, wenn Kinder
im Schülerclub fragen, ob sie Essen für ihre Geschwister mit nach Hause nehmen
dürfen“, betont Heinz Starchl. Zu Hause
hätten Kinder meist keinen Platz zum Lernen oder wüssten nicht einmal, wie sie
etwas lernen sollten. Die Eltern können
ihren Kindern oft schulisch nicht helfen
und ihnen auch keine sinnvollen Freizeitbeschäftigungen bieten. Im Schülerclub
wird ihnen nicht nur bei schulischen Problemen geholfen, sie haben auch Kontakt
Öffnungszeiten werktags von 14 bis 18 Uhr
außer Schulferien
Conny Warda, Youthmedia.eu
jung sein ...
Interviews mit jungen Menschen
Jana, 16 Jahre
Armut gibt es überall, auch in einem
reichen Land wie Österreich. Man sieht
jeden Tag Menschen auf der Straße, die
um Geld oder Essen betteln. Aber auch
geldreiche Menschen können arm sein
– arm an Liebe, Mitgefühl oder Freude.
Ich fühle mich reich, da ich alles habe,
was ich brauche und noch mehr … Wer
liebende Eltern, gute Freunde, ein Dach
über dem Kopf, genug zu essen und die
Chance auf eine gute Ausbildung hat,
der ist definitiv nicht arm!
Sophie, 19 Jahre*
Ich habe zu Hause gelernt, dass man
aufs Geld schauen muss. Bei uns hat es
nie viel Übriges gegeben. Jeder Cent
wurde zweimal umgedreht, bevor er
ausgegeben wurde. Das hat mich sehr
genervt. Ständig hieß es, was wir uns al-
les nicht leisten können. Aber heute bin
ich froh über diese harte Schule. Einkaufen auf Pump kommt für mich nicht in
Frage. Lieber verzichte ich auf ein neues
Kleiderteil, als dass ich dafür das Konto
überziehen würde.
23
Bernd, 22 Jahre*
Als ich die Maurerlehre machte, war alles
in Ordnung. Ich habe viel verdient, konnte
am Wochenende etwas dazu verdienen
und musste zu Hause kein Geld abgeben.
Das hat sich schlagartig geändert, als ich
ausgezogen bin. Die Kosten für Miete, Be-
triebskosten, Strom, Versicherungen, Heizung, Lebensmittel habe ich vollkommen
unterschätzt. Das Konto überziehen und
einen Kredit aufnehmen war ganz einfach.
Und wenn ich für die Wohnung etwas anschaffen wollte, war ein Ratengeschäft die
einfachste Sache. Und dann noch die vielen Versicherungen … Heute bezahle ich
meinen Privatkonkurs zurück und lebe am
Existenzminimum. Weggehen, ein Auto
oder Urlaub sind nicht mehr drin … und
das noch die nächsten sechs Jahre.
Melek, 19 Jahre
Ich selber habe zum Glück keine Erfahrung damit gemacht, aber wenn man
auf die Straße geht und gerade in dieser
Kälte Menschen auf dem Boden sitzen
sieht, die ihre Hände für ein paar Münzen ausstrecken, dann tut es einem im
Inneren schon sehr weh. In der Türkei
kennen wir einige Familien, wo sich die
Kinder jedes Jahr über Kleidung oder
Spielzeug freuen. Armut bedeutet, dass
man Dinge die NOTWENDIG sind,
nicht kaufen/erlangen kann (wie z. B.
Lebensmittel, Schuhe und Jacken im
Winter usw.). Aufmerksam machen uns
auch fast täglich die Medien. Besonders
oft sieht man die Menschen nach dem
Gaza-Krieg in Not. Aber da wir selber so
eine Situation nicht erlebt haben, nehmen vielleicht manche von uns solche
„Bilder“ von Armut nicht einmal ernst.
Kevin, 22 Jahre
Meine Erfahrungen mit arm sein sind weniger auf meine Person bezogen, es ist mehr
die subjektive Wahrnehmung meines Umfelds. Für mich sind auch die Menschen,
die aufgehört haben auf ihr Inneres zu
hören, nur noch von Tag zu Tag leben und
in deren Augen das Feuer der Freude erloschen ist, arm. Auch wenn Menschen in
unseren Augen arm erscheinen, sind sie
oft reicher, denn sie haben die Freude in ihrem Leben nicht verloren und können sich
über die kleinen Dinge erfreuen. Ich sehe
mich selber nicht als arm. Mit einem Dach
überm Kopf, Essen im Überfluss, Freunden
und Familie gehöre ich so gesehen sicher
zu den reichsten Menschen!
Andreas, 19 Jahre
Das Wort Armut hat für mich nicht nur
eine finanzielle Bedeutung, sondern
beschreibt auch den Mangel an ganz
anderen Dingen wie beispielsweise sozialen Kontakten. Armut ist Teil unserer
Gesellschaft. Sei es ein Bettler auf der
Straße oder eine Mitschülerin, deren
Eltern ihre Arbeit verloren haben und
die deshalb nicht mit in die Schiwoche
kann. Armut begegnet uns überall. Ich
war zum Glück selbst noch nie in der
Situation arm zu sein. Und dafür bin ich
sehr dankbar, obgleich ich mich nicht
als reich bezeichnen würde.
Und das vermutlich noch einige Jahre,
da die Verletzung meines Unfallgegners sehr schwer war und die Genesung
noch in weiter Ferne liegt. Seitdem rühre
ich keinen Alkohol mehr an. Das war mir
eine Lehre. Aber wie ich jemals aus der
Schuldenfalle herauskomme, das weiß
ich nicht. Mein Schuldenberater hat mir
zwar eine Perspektive gezeigt. Dazu
muss ich aber die nächsten Jahre ganz
kurz treten. Und ob ich das kann, weiß
ich nicht.
Christian, 20 Jahre*
Mich haben drei Smartphones, ein
paar Versicherungen, ein Autokredit
und dann der Autounfall, bei dem ich
leicht alkoholisiert gefahren bin, hineingerissen. Ich zahle immer noch an der
Regressforderung der Versicherung.
Kristina, 17 Jahre
Ich persönlich habe nicht so viel Erfahrung mit dem Arm sein. Ich kenne aber
ein paar Menschen, die nicht so viel
Geld zur Verfügung haben. Armut ist für
mich, wenn man kein Dach über dem
Kopf hat, nicht jeden Tag etwas zu essen hat, wenn man in einem Land lebt,
in dem Krieg ist oder es kein Trinkwasser gibt. In Österreich bzw. Vorarlberg
macht sich Armut bemerkbar, wenn ei-
ne Mutter alleinerziehend ist, mehrere
Kinder hat und eines der Kinder z. B.
eine Zahnspange braucht oder die Kinder aus finanziellen Gründen nicht auf
Klassenfahrt mitkönnen. Ich fühle mich
weder arm noch reich, ich habe meine
Familie, meine Freunde, und alles, was
ich zum Leben brauche, kann ich mir leisten. Ich hab kein Luxusleben, aber mein
Leben ist gut so wie es ist.
Habibe, 19 Jahre
Armut kann jede und jeden treffen.
Wer erwerbslos, alleinerziehend oder
zugewandert ist oder einen schlecht
bezahlten und unsicheren Job hat, ist
besonders armutsgefährdet. Reich heißt
*Anonymisierte Aussagen von der ifs Schuldenberatung
für mich nicht Villa und Luxusauto zu besitzen. Wenn man ein Zuhause, eine Arbeitsstelle hat, gesund ist und sich das
kaufen kann, was man braucht – also
ich bin reich :).
Die Interviews führten Jugendliche der youngCaritas.
25
Aus der Jugendarbeit
Workshop Eventfotografie mit v:tunes
Keine verschwommenen Konzertfotos
mehr! Beim kostenlosen v:tunes Workshop zeigt Pete Ionian, wie Fotos von Live-Auftritten trotz erschwerter Umstände gut werden können. Als Eventfotograf
bei poolbar und Szene-Open-Air wird er
alle seine Tipps und Tricks auspacken.
Der Workshop richtet sich an Musiker­
Innen und musikinteressierte HobbyFotografInnen. Bitte eigene Spiegelreflex-Kamera mitnehmen, wenn vorhanden.
Bands, die mit ihrem Musikequipment
erscheinen, haben außerdem die Mög-
lichkeit auf tolle Profi-Fotos!
Anmeldung unter [email protected],
weitere Infos unter www.vtunes.at
Termin: Samstag, 11. April 2015, 14 bis
17 Uhr
Ort: Graf Hugo, Feldkirch
Aktion der Naturfreundejugend
zum Thema Armut
Die Naturfreundejugend führt am
Samstag, 14. März von 8 bis 13 Uhr
in der Dornbirner Fußgängerzone eine
Aktion gegen Armut durch. Als Gast
und Unterstützer hat sich der Bundesvorsitzende Mag. Andreas Schieder
angesagt. Die Veranstaltung setzt sich
mit dem Thema Armut auseinander
und bietet ein vielseitiges Rahmenprogramm. Außerdem werden die BesucherInnen mit veganem Chilli versorgt. Die
Einnahmen und Spenden kommen dem
Dornbirner Schülerclub zur Bekämpfung
der Bildungsarmut zu Gute.
City Pool Beatz Vol. V
Leitidee der Veranstaltung ist es, jungen
KünstlerInnen eine Bühne zu bieten, auf
der sie sich und ihr Talent einer breiten
Öffentlichkeit präsentieren können. Die-
se Bühne ist für alle Hip-Hop-Interessierten ohne Einschränkung zugänglich und
gibt ihnen außerdem die Gelegenheit,
mit anderen KünstlerInnen in Kontakt
zu treten. Dieser Abend wird von und
mit Jugendlichen für Jugendliche organisiert und gestaltet.
Wer das City Pool Beatz Vol. V mitgestalten möchte, kann dies als Teil der
Competition beim Show Battle (verschiedene Crews tanzen gegeneinander) oder beim All Style Battle (alle
Tanzstile sind erlaubt) tun. Die Battles
finden ab ca. 17 Uhr im Pool statt. Währenddessen bietet das Wohnzimmer
eine Lounge, in welcher verschiedene
Rapper dem Publikum zeigen, was sie
an Rhymes drauf haben. Gleichzeitig
findet im Loungebereich eine GraffitiAusstellung lokaler KünstlerInnen statt.
Großer musikalischer Höhepunkt des
Abends bildet die österreichische FunkBand Os & The Sexual Chocolates, die
das Finale des All Style Battle musikalisch unterstützt und im Anschluss an
die Battles im Pool weiter für Tanzstimmung und Partylaune sorgen wird.
Kooperationen
Offene Jugendarbeit Feldkirch
Bereits zum fünften Mal lädt die Offene Jugendarbeit Feldkirch am 28.
März 2015 zur Hip-Hop-Veranstaltung
„City Pool Beatz“ ins Alte Hallenbad in
Feldkirch ein. Über 500 BesucherInnen
und rund 100 KünstlerInnen (Tanz, Gesang, Rap) machten das Event im vergangenen Jahr zu einem großartigen
Ereignis der Hip-Hop-Szene.
Ermöglicht wird die Veranstaltung
durch die Kooperation der Offenen Jugendarbeit Feldkirch, Frastanz, Lebensraum Vorderland, Meiningen und Rankweil mit der koje–Koordinationsbüro für
Offene Jugendarbeit und Entwicklung,
der Eventbegleitung „taktisch klug“ und
unterschiedlichen Tanzschulen Vorarlbergs. Großer Dank gilt auch den vielen
SponsorInnen, durch deren finanzielle
Unterstützung das Event auch dieses
Jahr wieder verwirklicht werden kann.
Facts
Wo: Altes Hallenbad Feldkirch
Wann: 28. März 2015
Einlass: 16 Uhr
Eintritt: 5 Euro
Informationen zur Veranstaltung sowie zur Anmeldung für die Battles sind
unter www.citypoolbeatz.at zu finden.
27
Tag der OJA
Save the date!
Junge Halle auf der Schau!
Auch in diesem Jahr präsentiert sich
neben verschiedenen Jugendeinrichtungen auch die Offene Jugendarbeit
Vorarlberg bei der Schau! am Dornbirner Messegelände. Der Stand der
koje - Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung bietet vielseitige und interaktive Einblicke in die
Aktivitäten der Jugendeinrichtungen
aus dem ganzen Land. Neben dem
Rauschbrillenparcours der taktisch klug
Eventbegleitung, bei dem die Besuchenden testen, wie Alkohol den Nachhauseweg beeinträchtigen kann, werden noch
zahlreiche andere interaktive MitmachAktionen aus der OJA sowie eine Chill out–
Area geboten. Vorbeikommen und dabei sein!
26. bis 29. März 2015, 10 bis 18 Uhr
Schau! Messegelände Dornbirn
Junge Halle
Um die Vielfalt, die Originalität, die
Bandbreite an Themen sowie die Professionalität und das Potential der Offenen
Jugendarbeit sichtbar zu machen, ruft
das Bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA) am 26. Juni 2015
österreichweit zum fünften Mal den Tag
der Offenen Jugendarbeit aus. Die Mitgliedseinrichtungen der OJA Vorarlberg
werden diesen Tag bei einem großen
Fest mit vielen spannenden Aktionen
wieder zusammen feiern. Nähere Infos
folgen. www.koje.at
Online-Umfrage zu
„Bergsport & Gesundheit“
Der Alpenverein (AV) widmet die nächsten drei Jahre dem Schwerpunkt „Bergsport & Gesundheit“. Im Rahmen des
Projektes „Effekte des Bergsports auf
die individuelle Lebensqualität und Gesundheit“ führt der AV in Kooperation
mit dem Institut für Sportwissenschaft
der Universität Innsbruck und dem Insti-
tut für Physiologie und Pathophysiologie
der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg u. a. eine Online-Umfrage zu diesem Thema durch.
An der Umfrage teilnehmen und somit
die Forschung unterstützen kann man
unter www.alpenverein.at/gesundheit
Ausgabe 22, März 2015
www.jugend-diskurs.at
DVR 0662321
Österreichische Post AG
Info.Mail Entgelt bezahlt
Der nächste Diskurs...
shutterstock
Sollten Sie keine Zusendung des Jugend-Fachmagazins Diskurs
wünschen, melden Sie sich bitte unter [email protected]
oder im aha unter 05572/52212.
... erscheint im Herbst 2015.
Kostenloses Diskurs-Abo: [email protected]
Auf den Punkt gebracht.