Eine lokale, interkommunale und regionale Aufgabe

Kommunale Daseinsvorsorge:
Eine lokale, interkommunale und regionale Aufgabe
Akademieabend vor Ort
Mühlbachhalle
Lonsee
23. April 2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Vorwort
„Die Gemeinden sind der eigentliche Ort der Wahrheit, weil sie
der Ort der Wirklichkeit sind.“
(Hermann Schmitt-Vockenhausen (1923-79), dt. Verleger, Jurist u. Politiker)
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Der ländliche Raum in Baden-Württemberg
© Gemeindetag Baden-Württemberg 2015
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Allgemeine Daten
• „Der Ländliche Raum umfasst in Baden-Württemberg etwa 69 % der
Landesfläche.
• Mit 655 Gemeinden sind 59 % aller Gemeinden dem Ländlichen
Raum zugeordnet, 598 Kommunen allein dem Ländlichen Raum im
engeren Sinn.
• Zusammen mit den Randzonen der Verdichtungsräume und den
Verdichtungsbereichen innerhalb des ländlichen Raumes lebt rund
die Hälfte der baden-württembergischen Bevölkerung im
ländlichen Umfeld.
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Bevölkerungsentwicklung
• BW soll bis 2020 um 2,7% bzw. 2030 um 2,2% wachsen
• In 11 von 12 Regionen und in 27 von 35 Landkreisen ist bis 2020 ein
Bevölkerungswachstum vorhergesagt.
• Auch in der weiteren Prognose zwischen 2020 bis 2030 verlieren
die ländlichen Regionen nur sehr moderat.
=> Es gibt kein Aussterben des ländlichen Raumes
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Geburtenrate
Im ländlichen Raum werden
überdurchschnittlich viele Kinder
geboren.
Es mangelt nicht am
Nachwuchs, wir brauchen für
diesen aber Gründe zum Bleiben!
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Wirtschaftsdaten
Top 10 der Deutschen Städte:
1. Wolfsburg 92.594
2. Frankfurt am Main 82.675
3. Schweinfurt 78.382
4. Ingolstadt 75.092
5. Regensburg 71.576
6. Düsseldorf 66.936
7. Ludwigshafen 66.892
8. Erlangen 65.799
9. Stuttgart 65.262
10. Ulm 64.163
24.04.2015
„Baden-Württemberg und
Bayern bleiben die
wirtschaftsstärksten
Bundesländer Deutschlands*(…).
Das ergab das
(…)Bundesländerranking der
arbeitgebernahen Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft (INSM)
und der Wirtschaftswoche.“
*ohne Stadtstaaten
Gemeindetag Baden-Württemberg
Wirtschaftliche Garantenstellung
• 160.210 Unternehmen beschäftigen gut 1 Mio.
sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer (= 28 Prozent des
Landeswertes)
• Im Segment des Produzierenden Gewerbes arbeiten sogar 37,5
Prozent aller Beschäftigen in BW im ländlichen Raum.
• Im Bereich des Zukunftsmarktes der Erneuerbaren Energien liegen
die Potentiale zu einem großen Teil im ländlichen Raum
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Gesellschaftliche Garantenstellung:
• In BW gibt es (Stand 2011) 86 schuldenfreie Gemeinden, davon 84
mit weniger als 10.000 Einwohnern.
• Gerade in kleineren und ländlichen Gemeinden wird das soziale
Netz noch durch Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement
getragen. Anderswo muss es von staatlicher Seite organisiert und
teuer bezahlt werden.
• IREUS-Studie: In keinem anderen Bundesland ist die
Wirtschaftskraft und der Lebensstandard so ausgeglichen (zwischen
Metropolregionen und ländlichem Raum) wie in BW.
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Der ländliche Raum –
Zentraler Erfolgsgarant!
Ein zentraler Faktor für diesen Erfolg ist die in BW etablierte
kommunale Gebietsstruktur:
1. Probleme werden maßgeschneidert gelöst (pauschal ist das viel
teurer).
2. Die Verantwortlichkeit der Bürgerschaft für das Gemeinwohl ist
deutlich stärker.
3. Der Wettbewerb zwischen den Städten und Gemeinden macht
letztlich alle besser
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Die Stärke des ländlichen Raums
muss auch in die Zukunft hinein
gesichert werden!
Die kommunale Ebene wird hierfür alles tun.
• Felder der kommunalen Daseinsvorsorge:
Wasserversorgung
Abwasserentsorgung
Friedhofswesen
Feuerwehr
Findet schon häufig in interkommunaler Zusammenarbeit statt.
Intensität wird auch künftig weiter steigen.
24.04.2015
Gemeindetag Baden-Württemberg
Die Stärke des ländlichen Raums
muss auch in die Zukunft hinein
gesichert werden!
Interkommunale Ansätze sind Zukunftssicherung der kommunalen
Struktur in Baden-Württemberg
-
Front-Office: Gemeinden müssen für Bürger erkennbar bleiben
(Identifikation)
-
Back-Office: Interkommunaler Zusammenschluss bietet Chance
durch ein Miteinander effizienter und besser zu werden.
-
Aber: Interkommunale Zusammenarbeit ist kein Selbstzweck.
Gemeindetag Baden-Württemberg
Die Stärke des ländlichen Raums
muss auch in die Zukunft hinein
gesichert werden!
• Auch Landes- und Bundesebene sind gefordert:
1.
2.
3.
4.
Wohnortnahe ärztliche Versorgung
Zukunftsfähige Telekommunikationsinfrastruktur
Schule vor Ort
Leistungsfähige Verkehrsanbindungen
Gemeindetag Baden-Württemberg
Interkommunale Miteinander
braucht Gestaltungsfreiheit!
-
Regionale Schulentwicklungsplanung
-
Bauleitplanung
-
Gutachterausschüsse
-
Breitbandversorgung
Gemeindetag Baden-Württemberg
Wie man es auch sehen kann:
„Wir sollten Bürgermeistern und gewählten
Kommunalpolitikern mehr vertrauen. Sie
wissen selbst am besten, was für ihre
Gemeinden notwendig ist“
(Heimatminister Söder, Bayern)
24.04.2015