Pädagogisches Konzept der Privaten Montessorischule Soden Fassung: 19.06.2012 Pädagogisches Konzept der Montessorischule Soden Fassung: 19.06.2012 Inhaltsverzeichnis 1. Einführung in die Montessori-Pädagogik .............................................................................................3 2. Unterricht .............................................................................................................................................4 2.1 Jahrgangsmischung ........................................................................................................................4 2.2 Die vorbereitete Umgebung ...........................................................................................................4 2.3 Das Montessori-Material ................................................................................................................5 2.4 Die freie Wahl der Arbeit................................................................................................................7 2.5 Projekt- und gebundener Unterricht..............................................................................................8 2.6 Die Aufgaben der Lehrerin / des Lehrers ......................................................................................9 2.7 Leistungsrückmeldung und -dokumentation .............................................................................. 10 2.8 Hausaufgaben – „Freiarbeit zu Hause“ ....................................................................................... 11 3. Besonderheiten in der Sekundarstufe............................................................................................... 11 3.1 Schulabschlüsse und Möglichkeiten............................................................................................ 11 3.2 Verbindlichkeit der Lehrplaninhalte in der Sekundarstufe ......................................................... 12 3.3 Leistungsfeststellung und -bewertung im Hinblick auf den Schulabschluss ............................... 13 4. Offene Ganztagsschule ...................................................................................................................... 13 5. Elternarbeit........................................................................................................................................ 14 6. Literaturnachweis .............................................................................................................................. 15 1. Einführung in die Montessori-Pädagogik Maria Montessori (1870 – 1952), erste promovierte Ärztin Italiens und wirkungsreiche Pädagogin, engagierte sich von Beginn ihrer beruflichen Laufbahn an für Kinder. Dabei trat sie ihnen mit tiefer Achtung, Liebe und Verständnis entgegen, eine Haltung, die ihre gesamte Pädagogik prägt. Außerdem ist sie der Überzeugung, dass Neugier und Lernfreunde jedem Kind angeboren sind und es gilt, diese zu erhalten. Die Aufgabe der Erzieher ist es daher, dem Kind ein Umfeld zu schaffen, in welchem es „Nahrung“ für seinen Wissenshunger findet und die ihm von Natur aus innewohnenden Kräfte und Fähigkeiten entfalten kann. Eine durchdachte vorbereitete Umgebung, für welche Maria Montessori eine Vielzahl an Selbstlern-Materialen entwickelt hat, verbunden mit der aufmerksamen und behutsamen Begleitung durch den Erzieher und positiver sozialer Erfahrungen, ermöglicht dem Kind die eigenständige und selbsttätige Entdeckung der Welt. Freude am eigenen Tun und den eigenen Fähigkeiten begünstigen die Entwicklung von Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und Wertschätzung und damit einer stabile Persönlichkeit. „Hilf‘ mir, es selbst zu tun“ ist daher ein Prinzip der Montessoripädagogik, welches sich unsere Schule als Leitgedanken gewählt hat. Die Erkenntnisse Maria Montessoris und ihrer Mitstreiter, wie auch die Konsequenzen, die sie daraus für ihre Pädagogik gezogen haben, greifen Ergebnissen aus der jüngeren Lern- und Gehirnforschung weit voraus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Montessoripädagogik in den letzten Jahrzehnten mit dem wachsenden Interesse der Gesellschaft an Bildungs- und Erziehungsfragen zunehmende Verbreitung gefunden hat und ihre Prinzipien auch stellenweise Einzug in das Regelschulsystem gehalten haben. Während dort aber eher zögerlich so genannte „moderne“ Methoden in die Praxis umgesetzt werden, ist vieles davon an Montessorischulen schon lang bewährte Tradition und ist über die Jahrzehnte weiterentwickelt worden: - selbst gesteuertes Lernen Lernen mit allen Sinnen fächerübergreifender Unterricht Methodenlernen jahrgangsgemischter Unterricht exemplarisches Lernen konstruktiver Umgang mit Fehlern Lernen als „natürlichen“, lebenslangen Prozess begreifen Gleichzeitig fühlen wir uns den wertebezogenen Bildungs- und Erziehungszielen, wie sie auch in der Bayerischen Verfassung und den Lehrplänen formuliert sind, verpflichtet. So ist unser Ziel nicht nur der wissensbezogene Lernerfolg , sondern auch die Entwicklung sozialer Fähigkeiten und Werthaltungen in der Gemeinschaft: - Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen wollen und können Achtung vor der Würde des Menschen und vor der Natur - Besonnenheit und Rücksichtnahme Hilfsbereitschaft Aufgeschlossenheit und Toleranz Konflikt- und Kritikfähigkeit Demokratische Urteils- und Handlungsfähigkeit 2. Unterricht 2.1 Jahrgangsmischung Die Jahrgangsmischung ist ein wesentlicher Aspekt der Montessori-Pädagogik, denn Kinder lernen nicht nur durch die von Erwachsenen ausgehenden Anregungen, sondern auch durch die Anregungen, die sich Kinder untereinander geben. Häufig sind diese effektiver und lustbetonter. Soziale Regeln werden den neu in der Klasse ankommenden Kindern vorgelebt und müssen nicht völlig neu verabredet und eingeführt werden. Die Integration der jüngeren Kinder erfolgt mit Hilfe der ganzen Gruppe. Mit jedem nächsten Schulanfang entsteht von Neuem die verantwortungsvolle Aufgabe, jüngeren Kindern zu helfen, sich in die Schule bzw. in die nächste Stufe einzuleben. Von dieser Situation profitieren sowohl schwächere als auch lernstarke Kinder. Während sich Schwächere in einer jahrgangsreinen Klassen über die gesamte Schulzeit mit ihren Lernschwierigkeiten und Defiziten immer in der Rolle des „Schlusslichts“ erleben, besitzen Sie an unserer Schule die Möglichkeit, jüngeren Mitschülern Hilfestellungen und Anregungen geben zu können. So erleben auch sie sich im positiven Sinn erleben als Wissende und Überlegenere. Schnelle Lerner können ebenfalls die lernförderlichen Effekte eines peer-to-peer-teachings nutzen. Nach längerer Forschung im Bereich „Lernen durch Lehren“ hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein nachhaltiger Lernfortschritt insbesondere dann zu verzeichnen ist, wenn man die Möglichkeit hat, sein neu erworbenes Wissen anderen zu vermitteln. Durch die Jahrgangsmischung und den Projektunterricht (siehe Kapitel XY) ergibt sich hierzu eine Vielzahl an Gelegenheiten. 2.2 Die vorbereitete Umgebung „Das Erziehungswerk verteilt sich auf Lehrer und Umgebung.“ (Die Entdeckung des Kindes; S. 166). Die Umgebung ist also mindestens gleichrangig mit der Person des Lehrers und damit Ausgangspunkt des selbständigen Lernens. Ihre Gestaltung ist daher keinesfalls beliebig oder dem Zufall überlassen, sondern muss durchdacht und sorgfältig vorbereitet werden, um sicherzustellen, dass sie genügend Anregungen und Möglichkeiten zum Lernen bereit hält. In dieser „vorbereiteten Umgebung“ soll das Wissen von mehreren Schuljahren dem Kind jederzeit übersichtlich und strukturiert zur möglichst eigenständigen Auseinandersetzung zur Verfügung stehen. Die kindgerecht eingerichteten Klassenräume enthalten daher offen zugängliche Regale und Schränke, in denen das Material nach verschiedenen Sachbereichen geordnet angeboten wird. Alles im Klassenzimmer hat seinen festen Platz, was den Kindern Halt und Orientierung gibt und zum Handeln anregt. Freiheit in einer geordneten Umgebung ist Grundvoraussetzung für ein inneres Gefühl und Verständnis von Ordnung, Disziplin und Gemeinschaft. Die äußere Ordnung trägt dabei zur inneren Ordnung und zur Konzentration bei. Dies spiegelt sich auch in der Sitzordnung wieder. Diese unterstützt die Strukturierung des Unterrichts: In Phasen des individuellen Arbeitens sitzen die Kinder an ihrem persönlichen Arbeitsplatz. Wenn ein bestimmtes Material dort besser ausgebreitet werden kann oder das Kind das Bedürfnis nach einer anderen Sitzhaltung hat, arbeiten einzelne Kinder auch auf dem Teppich. In Phasen, in denen der Klasse Arbeitsergebnisse vorgestellt oder Dinge von gemeinschaftlichem Interesse besprochen werden, versammeln sich die Kinder im Kreis. So kann dem Kind oder dem Erwachsenen, der gerade zur Gruppe spricht, die volle Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zur vorbereiteten Umgebung gehört für die Kinder auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Hierfür stehen Arbeitsplätze in Nebenräumen, auf dem Flur oder in anderen Räumen zur Verfügung, die entweder für Einzelarbeit oder projektorientiertes Arbeiten mit Partnern oder in der Gruppe genutzt werden können. Hinzu kommen Fachräume für künstlerische und handwerkliche Tätigkeiten, das Musizieren, die Kosmische Erziehung (siehe Kapitel XY) und den Computer-Unterricht. Nicht nur in dieser Hinsicht ist das gesamte Schulhaus Teil der vorbereiteten Umgebung. Es bietet auch die Möglichkeit, Gegenstände und Schülerarbeiten auszustellen (z. B. Modell der Erdgeschichte oder unseres Planetensystems, Jahreszeitentische, Sinnesmaterial, Kunstwerke, Bilder, Gedichte, Geschichten, selbstgebastelte Schülerarbeiten zu verschiedenen Themenbereichen der Kosmischen Erziehung usw.). Zur vorbereitenden Umgebung gehören aber genauso Lehrer und Erzieher sowie die Klassengemeinschaft. Nicht zuletzt erstreckt sie sich auch auf das Umfeld des Schulhauses, wie den Schulhof mit seinen Kletterbäumen, den Schulgarten mit Fischteich und Gewächshaus sowie die nähere Umgebung des Spessarts mit seinen Bergen und Wäldern. 2.3 Das Montessori-Material Ein großer Teil des Lernens erfolgt mit Hilfe des Materials, welches Montessori als „Schlüssel zur Welt“ bezeichnet. Indem das Kind handelnd lernt, kann es den Weg vom Be-Greifen zum Verstehen, vom Konkreten zum Abstrakten anschaulich nachvollziehen. Der Lernprozess umfasst den ganzen Menschen, denn „die Arbeit des Geistes muss stets durch die Arbeit der Hände begleitet werden“. (Frieden und Erziehung) Die Struktur und Ordnung innerhalb eines jedes Materials hilft dem Kind, „zufällig angeeignete und vage Vorstellungen zu ordnen und zu verdeutlichen“ und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen (Psychoarithmetik S. 24). Die äußere Ordnung wirkt auch auf das innere des Kindes ordnend und harmonisierend. Ein weiteres Kennzeichen des Montessori-Materials liegt in seiner Einfachheit und seinem klar begrenzten Lernschritt. Das Kind wird nicht durch Nebensächlichkeiten abgelenkt, kann der Lernschritt eindeutig vollziehen und findet dadurch leichter zur Konzentration. Innerhalb der einzelnen Materialien gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen, so dass der Schüler vom Leichten zum Schwierigen arbeiten kann. Außerdem stehen die Materialien in einem kontinuierlich weiterführenden Verhältnis zueinander, was sich besonders deutlich am MathematikMaterial zeigt. So arbeitet der Schüler von Material zu Material und erwirbt dabei einen immer umfassenderes Verständnis und Abstraktionsvermögen. Das Interesse wird auch dadurch wachgehalten, dass es innerhalb des Materials Variationen und verschiedene Übungen gibt. Das Material ist prinzipiell so aufgebaut, dass Ergebniskontrollen vom Schüler selbst durchgeführt werden können. Die Tatsache, dass eine Aufgabe auch ohne die Hilfe anderer richtig gelöst werden kann, stärkt das Selbstbewusstsein und bereitet echte Freude. Die Materialien sind ästhetisch ansprechend und haben einen Aufforderungscharakter. Die Anleitung im Gebrauch eines jeweiligen Materials geschieht durch die Lehrkraft. Die Initiative hierfür kann sowohl vom Schüler ausgehen als auch von der Lehrkraft, wenn sie den Zeitpunkt für eine Einführung aufgrund vorheriger Beobachtung für geeignet hält. Um dem Material gerecht zu werden, geht sie sehr achtsam und liebevoll damit um. Ihre Bewegung bei der Darbietung sind klar, eindeutig und zielgerichtet. Dabei wird sie auf die individuelle Lernvoraussetzung des Kindes eingehen. Die Erklärung dazu ist kurz und beinhaltet nur das Wesentliche. Das Kind erkennt selbst grundlegende Gesetzmäßigkeiten bereits bei der Darbietung durch die Lehrkraft oder beim eigenständigen Arbeiten. Die verbale Belehrung über Einsichten und Zusammenhänge kann weitgehend entfallen. Kennt das Kind das Material, kann es damit in Zukunft selbständig arbeiten. Es holt das gewünschte Material aus dem Regal, baut es auf und arbeitet damit gemäß der Darbietung. Bei Bedarf ist eine erneute Unterstützung durch Pädagogen oder „erfahrene“ Mitschüler möglich. Hat sich ein Kind für eine Tätigkeit oder ein Material entschieden, sollte es damit, solange es keine deutliche Überforderung darstellt, auch zu Ende arbeiten dürfen. Durch die Wiederholung erreicht das Kind eine Vertiefung des Gelernten. Durch diese selbsttätige, ungestörte Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand entwickelt das Kind Konzentration, Ausdauer und Freude am Lernen. Es obliegt aber gleichzeitig der genauen Beobachtung und der behutsamen Führung des Pädagogen, ein Kind, welches sehr lange bei einem Lernschritt verweilt, zu herausfordernderen Tätigkeiten zu ermutigen und anzuleiten. Auf dem Arbeitsplatz sollte nur ein Material liegen. Nach dem Gebrauch wird das Material wieder, auf Vollständigkeit überprüft, an seinen Platz zurückgestellt. Über die Jahrzehnte wurde zusätzlich zum „original“ Montessori-Material noch eine Vielzahl an weiteren Arbeitsmaterialien, die sich an dessen didaktischen Prinzipien orientieren, entwickelt. Diese sowie herkömmliche Arbeitsmittel wie Bücher, Arbeitshefte und –blätter sowie Modelle, Alltagsgegenstände oder auch Lernsoftware ergänzen die umfangreiche Ausstattung eines Montessori-Klassenzimmers. Zusätzliche Arbeitsmittel können von Pädagogen, Eltern und Schülern auch selbst hergestellt werden. 2.4 Die freie Wahl der Arbeit Das Kind wählt im Rahmen der Freiarbeit innerhalb der vorbereiteten Umgebung das Material aus, das sein Interesse geweckt hat. So kann es denjenigen Lernschritt nachvollziehen, für den es gerade offen ist. Das Material kann entweder durch die optische Aufmachung Aufmerksamkeit erregt haben oder das Kind hat andere Kinder bei der Arbeit damit beobachtet. Die Aktivität geht bei der freien Wahl grundsätzlich vom Kind aus. Jedoch bedarf das Kind der Hilfe von Erwachsenen, dessen Aufgabe es ist, für eine angemessene Arbeitsatmosphäre zu sorgen und Materialkenntnis zu vermitteln. Freie Wahl bedeutet jedoch nicht planloser und grenzenloser Umgang mit den Gegenständen der Umgebung, sondern fordert vom Kind ein hohes Maß an Entscheidungsfähigkeit und ein bewusstes Vorgehen. Für manches Kind ist es schwierig, seine Arbeit auszuwählen. Nur allmählich wird es zur inneren Ruhe und Ordnung finden, die für eine freie und erfolgreiche Entscheidung notwendig sind. Hierzu braucht es vom Lehrer Hilfe in Form von konkreten Angeboten und gemeinsam erstellten Tagesoder Wochenplänen, die dem Kind Orientierung bieten. Ein System von Belohnung und Strafen würde ein Kind hingegen glauben machen, es verrichte seine Tätigkeiten für oder gegen jemand anderen und würden es somit gleichsam von seinem Tun entfremden. Innere Kräfte, z. B. des Intellekts, der Liebe, der Konzentration können sich am besten entfalten, wenn äußerer Zwang verschwindet und sich Kinder unabhängig von vermeintlich messbarer Leistung angenommen und geliebt fühlen. „Unsere Kinder arbeiten freiwillig, voll Freude und tiefem Interesse.“ (Grundlagen meiner Pädagogik; S. 15) Diese Art und Weise zu arbeiten führt das Kind zu echter Hingabe und damit in den so bedeutsamen Zustand tiefer Konzentration. In der Montessori-Pädagogik spielt die Konzentration eine entscheidende Rolle für die gesamte kindliche Entwicklung. Sie ist ein Fundament allen erfolgreichen Lernens. Durch sie kann das Kind das Wesentliche und die Strukturen der Dinge besser erkennen. Konzentration meint hier ein selbstvergessenes Vertieftsein in eine Sache. Maria Montessori prägte dafür den Begriff „Polarisation der Aufmerksamkeit“. Ist ein Kind aufmerksam und innerlich wach für das, was es gerade tut, ist es weitgehend unempfindlich für Außenreize. In der Phase der Konzentration sollte das Kind möglichst nicht gestört werden, nicht einmal durch Lob oder einen freundlichen Zuspruch. Nach einer solchen Phase der inneren Sammlung können Kinder offener und freier auf andere Menschen zugehen, sie sind mitteilsamer und rücksichtsvoller. „Je mehr sich die Konzentrationsfähigkeit entwickelt, desto öfter erfolgt diese ruhige Versenkung, um so klarer zeigt sich ein neues Phänomen, die Disziplin des Kindes.“ (M. Montessori) Oft kann beobachtet werden, dass ein Kind, welches Freude an seinem eigenen handelnden Lernen empfindet, sich ruhig bewegt, Ordnung hält, seine Arbeit zu Ende bringt und achtsam mit den Dingen umgeht, und das in einer Art, wie sie von außen kaum eingefordert werden kann. Nicht bei allen Kindern und nicht zu jedem Zeitpunkt jedoch kann dieses Verhalten als selbstverständlich angesehen werden. Die Fähigkeit, auf andere Rücksicht zu nehmen, muss ein Kind aber auch in solchen Situationen zu beherrschen lernen, in denen es ihm nicht ganz so leicht fällt. Was Kinder hierfür brauchen, sind klare, einsehbare Regeln, welche mit liebevoller Konsequenz angewandt werden und Pädagogen, die eingreifen, um vor Störungen zu schützen. „Während wir wiederholt gesagt haben, dass man nicht eingreifen darf, wenn ein Kind auf seine Arbeit konzentriert ist (...),ist in diesem Falle die entgegengesetzte Technik gerade richtig: Den Lauf der störenden Aktivität unterbrechen.“ (Das kreative Kind; S. 251). Die oberste Regel macht das deutlich: Das eigene Tun und Handeln findet dort seine Grenze, wo die Bedürfnisse anderer verletzt werden. 2.5 Gebundener Unterricht und Projektunterricht Für einige Fächer sind im Stundenplan bestimmte Stunden vorgesehen, die zum Teil von Fachlehrern unterrichtet werden. Im Rahmen eines solchen “gebundenen Unterrichts” werden in der Regel erteilt: - WTG (= Werken, Textiles Gestalten) Kunst Sport Musik Englisch Erziehung zum Frieden (=Religion und Ethik) Kosmische Erziehung sowie in der Sekundarstufe zusätzlich - PCB (= Physik, Chemie, Biologie) GSE (Geschichte, Soziales, Erdkunde) Weitere Lernangebote, auch in den Kernfächern, ergänzen das Angebot bei Bedarf in flexiblen Gruppen. Insbesondere im gebundenen Unterricht, aber auch in der Freiarbeit, bereichern Projekte die tägliche Arbeit der Kinder. Themenbereiche, die sie besonders interessieren, werden unter verschiedenen Aspekten über einen längeren Zeitraum er- und bearbeitet. Ergebnisse werden zum Abschluss der Gruppe vorgestellt. Die Kinder werden auf diese Weise früh aber zugleich altersgemäß daran heran geführt, komplexe Sachverhalte zu strukturieren, selbstständig zu erarbeiten, selbstbewusst aufzutreten und frei vor Publikum zu sprechen. Ein stetiges Projekt ist die schuleigene Gärtnerei. Sie ermöglicht den Schülern erste Pflanz-, Pflege- und Ernteerfahrungen. 2.6 Die Aufgaben der Lehrerin / des Lehrers Mit der sogenannten „Verteilung des Erziehungswerkes“ umschreibt Maria Montessori auch die Organisation von Schule und Unterricht. Sie beabsichtigte eine Relativierung der Erzieheraktivitäten (die indirekte Erziehung) zugunsten der kindlichen Aktivität. Montessori betont, dass an die Stelle des Lehrers „eine vernünftige Organisation der Arbeit und die Freiheit des Kindes“ getreten seien (Die Entdeckung des Kindes; S. 349). Die zwei entscheidenden Grundpfeiler der Erziehung und Bildung sind: 1. Die dem kindlichen Entwicklungsstand angepasste, vorbereitete Umgebung mit entsprechendem didaktischen Material. 2. Eine entsprechende Haltung und ein daran abgestimmtes Erzieherverhalten. Wesentliche Aspekte hat nach Montessori der „Leiter der spontanen Arbeit der Kinder“ hierbei zu vereinigen: • • • • Er respektiert die innere Freiheit des Kindes. Er wird die Kinder in ihren Aktivitäten unterstützen, ihnen helfen, sie beraten, sie anleiten und hinführen zu sinnvoller Tätigkeit. Er sieht die individuelle Übung und Arbeit als „Werk“ des Kindes an. Er ist „Anreger kindlicher Freiheit“ und Vorbild. Es bestehen zudem folgende Aufgaben: • Kenntnis der Zusammenhänge dieses Erziehungskonzeptes, dem das Prinzip der Freiheit zugrunde liegt. • Fähigkeit zur Organisation der Freien Arbeit Es muss eine an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtete vorbereitete Umgebung geschaffen werden. Das heißt nach Montessori: „eine riesige Wissensmenge zuzubereiten, um den geistigen Hunger des Kindes zu stillen“. (Kosmische Erziehung, S. 41) Der Lernstoff der verschiedenen Jahrgangsstufen muss didaktisch und methodisch aufbereitet werden. Wesentlicher Bestandteil ist das von Montessori entwickelte Material. Bestehen Lücken für maßgebliche Lernziele, müssen entsprechende Lernmittel entwickelt und gestaltet werden. Didaktische Angebote müssen abgestimmt sein auf die entsprechenden Sensibilitäten und erhöhten Lernbereitschaften der Kinder. Grundlage hierfür ist das Prinzip der Selbständigkeit. Damit die vorbereitete Umgebung für die Kinder übersichtlich bleibt, sind die Materialien mengenmäßig begrenzt und überschaubar angeordnet. Der Lehrer kennt die Funktion und kann sie sachgerecht darbieten. In der Freien Arbeit steht nicht die Lehrerin / der Lehrer, sondern die selbständige Materialarbeit des Kindes im Vordergrund. Er / sie gibt Anregung, weist die Kinder motivierend in den sachgerechten Umgang mit dem Material ein. Dies kann in einer Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit geschehen. Die Freie Arbeit stellt große Anforderungen, denen nicht alle Kinder in gleichem Masse gewachsen sind. Hier besteht die Aufgabe darin, jedem Kind zu helfen, eine eigenständige Arbeitsweise aufzubauen und weiterzuentwickeln. Die auftretenden Probleme, wie Unselbständigkeit, mangelhafte Konzentrationsfähigkeit, überschüssige Energien, Entscheidungsunfähigkeit, mangelnde Disziplin sind leider keine Einzelfälle. Hier ist die Lehrerin / der Lehrer am meisten gefordert. Entscheidend ist hier die konsequente und geduldige Anleitung dieser Kinder (z. B. gemeinsames Suchen nach Verbesserung oder die Verpflichtung auf einen individuellen Arbeitsplan, d. h. vorgegebene Themenbereiche / Aufgaben müssen innerhalb der Freien Arbeit erledigt werden). Vor allem aber ist eine offene und ehrliche kontinuierliche Elternarbeit bedeutsam. Die Beobachtung der Kinder ist im gesamten Unterricht wesentliche Aufgabe. Die Lehrerin / der Lehrer muss wissen, auf welchem Stand sich das Kind mit seinem Lernen befindet, mit welchem Materialien es bereits gearbeitet hat oder ob es für ein neues Material bereit ist. Die Kenntnis über den individuellen Entwicklungsstand des Kindes ist ausschlaggebend für gezielte Angebote, sinnvolle Hilfe und Zuwendung. Dies erfordert sowohl fundierte Kenntnisse der Materialarbeit, als auch einen genauen Einblick in die sensiblen Phasen der kindlichen Entwicklung. Er / sie achtet genau auf den individuellen Arbeitsrhythmus, das Lerntempo und die Lernfortschritte des jeweiligen Kindes, sowie auf ein ausgewogenes Arbeiten in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Kosmische Erziehung. Differenzierte Arbeitsvorschläge geben zu können ist unerlässlich. (aus Kapitel 3.5.1:) Während des Unterrichts erkennt die Lehrerin / der Lehrer die Notwendigkeit einer Atmosphäre des Vertrauens und der Liebe im Unterricht und versucht, sie aufzubauen, auszustrahlen und dabei jedem Kind in seiner Persönlichkeit entgegenzukommen. Weiter beinhaltet der Unterricht das Hinführen zu sozialer Gemeinschaft, sowie das Achten auf die Einhaltung der Regeln und eine gemeinsame Ordnung. Aus Rücksichtnahme gegenüber den Kindern, die konzentriert und ungestört arbeiten, ist eine ruhige Arbeitsatmosphäre sehr wichtig. Prägendes Vorbild ist hier die Lehrerin / der Lehrer. Die Art und Weise der Kommunikation und das Verhalten sind entsprechend daran auszurichten. 2.7 Leistungsrückmeldung und -dokumentation Gemeinsame Klassenarbeiten werden den inviduellen Lernständen von Kindern nicht gerecht, Ziffernnoten geben keine Auskunft über die genauen Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes. Außerdem vermitteln Noten, dass es zum Lernen eines äußeren Anreizes bedürfe und können zu regelmäßigen Frustrationserlebnissen in Bezug auf Lernen führen. Dies kann die natürlicherweise vorhandene Neugier, Lernfreude und Arbeitsbereitschaft eines Kindes systematisch zunichtemachen. Daher wird in der Montessoripädagogik darauf verzichtet. Wir legen stattdessen Wert auf eine individuelle und differenzierte Rückmeldung und Dokumentation über die Lernfortschritte des Kindes. Ziel dabei ist nicht, das Kind mit allen Mitteln in ein von Erwachsenen konzipiertes Erwartungsraster einzupassen, sondern die Freude am Lernen zu erhalten und es zu seinen persönlichen Höchstleistungen zu ermutigen. Eine wichtige Eigenschaft des Montessori-Materials ist, dass es dem Kind eine sofortige Fehlerkontrolle ermöglicht. Bereits dadurch erhalten die Schüler eine Rückmeldung über ihren Lernerfolg. Hat das Kind Sicherheit im Umgang mit dem Material gewonnen und den dadurch beabsichtigten Entwicklungsschritt vollzogen, wendet es sich dem nächsten Material zu, welches logisch darauf aufbaut. Dabei wird es von Lehrkräften und Erziehern begleitet und unterstützt. Diese beobachten die Arbeit und die Fortschritte des Kindes und führen darüber Aufzeichnungen, die als Hauptgrundlage für eine Leistungsbeschreibung dienen. Hinzu kommen in regelmäßigen Abständen der Situation des Schülers angepasste Lernstandsüberprüfungen, deren Ergebnisse individuell besprochen werden und welche Anhaltspunkte für eine gezielte, weitere Förderung geben sollen. Als Ergänzung werden standartisierte Tests wie ELFE, Hamburger Schreibprobe und TeDDy eingesetzt. Alle Ergebnisse fließen in die “Informationen zum Entwicklungsstand- und Lernprozess” (IzEL) ein, die zweimal jährlich an die Eltern weitergegeben werden. Zum einen erfolgt dies in Form eines Halbjahresgespräches (in der Sekundarstufe: Halbjahresbrief) und zum anderen in Form einer ausführlichen Dokumentation am Ende des Schuljahres. 2.8 Hausaufgaben – „Freiarbeit zu Hause“ Durch die Prinzipien der Montessori-Pädagogik entstehen andere Voraussetzungen für die Weiterarbeit zu Hause. Deshalb wird nach pädagogischem Ermessen individuell vereinbart, ob und was das Kind zu Hause im Sinne einer „Freiarbeit zu Hause“ tun kann und möchte. Je älter das Kind wird, desto mehr Notwendigkeit zur häuslichen Weiterarbeit oder Vorbereitung kann entstehen, z.B. im Hinblick auf einen vom Schüler angestrebten Schulabschluss. Jedoch gilt auch hier das Prinzip „Hilf‘ mir, es selbst zu tun“. Ein stures Pauken oder Abarbeiten von lästigen Pflichtaufgaben ohne Einsicht und Motivation seitens des Schülers steht den Zielen der Montessoripädagogik entgegen. 3. Besonderheiten in der Sekundarstufe 3.1 Schulabschlüsse und Möglichkeiten Obwohl für eine betriebliche Ausbildung kein bestimmter Abschluss rechtlich vorgeschrieben ist, legen viele Betriebe Wert auf einen staatlich anerkannten Schulabschluss. Auch ist dieser für einige schulische Ausbildungsgänge, zum Beispiel an Berufsfachschulen, oder für den Übertritt an Fachoberschulen (Fachabitur und Abitur) erforderlich. Die Schüler können sich bei uns auf folgende Abschlüsse vorbereiten: „Qualifizierender Hauptschulabschluss“: Hierzu müssen am Ende der 9. Jahrgangsstufe Abschlussprüfungen in fünf Bereichen abgelegt werden: Deutsch, Mathematik, Englisch, eine Projektprüfung und ein Wahlpflichtfach (z.B. Sport, Musik, Kunst…). Statt Englisch kann evtl. auch ein Sachfach als Prüfungsfach gewählt werden. Bestanden ist die Prüfung mit einem Notendurchschnitt bis 3,00 „Erfolgreicher Hauptschulabschluss“: Dieser wird erreicht durch die Teilnahme an den Prüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss mit einem einem Notendurchschnitt bis 4,00 „Mittlerer Schulabschluss“: Für diesen muss in der Jahrgangsstufe 9 die Eignung für die Jahrgangsstufe 10 festgestellt werden. Am Ende der 10. Jahrgangsstufe wird eine Abschlussprüfung in sechs Bereichen abgelegt werden: Deutsch, Mathematik, Englisch, PhysikChemie-Biologie, Geschichte-Sozialkunde-Erdkunde und eine Projektprüfung. Die Prüfungen werden unter Aufsicht einer staatlichen Schule abgelegt, mit der die Montessorischule Soden eng kooperiert. Kind, Eltern und Pädagogen entscheiden gemeinsam, welcher Schulabschluss für den jeweiligen Schüler erwünscht und erreichbar ist. Der Unterricht in den höheren Jahrgangsstufen ist so gestaltet, dass er einerseits den MontessoriPrinzipien gerecht wird und dabei gleichzeitig eine optimale Vorbereitung auf diese Abschlüsse gewährleistet. 3.2 Verbindlichkeit der Lehrplaninhalte in der Sekundarstufe Spätestens ab der 7. Jahrgangsstufe wird mit dem Schüler immer wieder der Wert eines Schulabschlusses thematisiert und dargelegt, welche Notwendigkeiten es auf dem Weg dorthin gibt. Sie werden verstärkt angeregt, im Lernen nicht nur die Befriedigung von Neugier und Interesse zu sehen, sondern auch die Grundlage für ihre berufliche Zukunft. Gleichzeitig soll ihnen aber auch bewusst gemacht werden, welchen Nutzen das zu erlernende Wissen und Können im (Berufs-)Alltag und/oder beim Aufbau weiterer Wissensstrukturen haben kann. Die Konsequenz aus einer einheitlichen Abschlussprüfung ist, dass sich die Schüler zunehmend mit verbindlichen Lerninhalten auseinandersetzen, je näher der Abschluss heranrückt. So kann der Zeitraum, in der ein Thema zu bearbeiten ist, festgelegt sein, in bestimmten Fällen auch der Zeitpunkt. Grundlage hierfür ist das Vertrauen des Schülers in die Lehrkraft, einschätzen zu können, welche Themen und Aufgaben im Hinblick auf die Prüfungsanforderungen Priorität haben. Trotz der Verbindlichkeit der Inhalte wird der Großteil der Lernarbeit nach wie vor eigenständig geplant und in Selbsttätigkeit durchgeführt. So besteht auch die Möglichkeit, die Erarbeitung und Sicherung den unterschiedlichen Bedürfnissen nach Erklärung, Übung und Wiederholung individuell zu gestalten. Gleichzeitig wird aber auch weiterhin eigenen Interessen und spontanen Ideen Raum gegeben. Lernen soll für die Schüler nicht plötzlich zum lästigen Pflichtprogramm degradiert werden, sondern weiterhin als eine und aus sich selbst heraus befriedigende und bereichernde Tätigkeit erlebt werden. 3.3 Leistungsfeststellung und -bewertung im Hinblick auf den Schulabschluss Da die Schüler lernen müssen, sich auf eine punktuelle und einheitliche Leistungsabfrage vorzubereiten und sich im Vergleich zu einer Bezugsgruppe bewerten zu lassen, werden sie zunehmend an Prüfungssituationen herangeführt. Allerdings darf der Schüler den Zeitpunkt der Leistungsfeststellung nach wie vor größtenteils selbst bestimmen. So wird vermieden, dass die Schüler Tests über Inhalte schreiben, die sie noch nicht wirklich beherrschen und im Anschluss keine Motivation mehr haben, das bereits Abgeprüfte doch noch zu erarbeiten. Die Korrektur und Nachbesprechung zielt darauf an, Gelungenes zu würdigen und dabei zu helfen, noch vorhandene Lücken zu schließen. So wird ein wesentlich differenzierteres Leistungsbild geliefert, als es eine Ziffernnote von 1-6 vermag und ermöglicht, die Lernkontrolle als Instrument zur individuellen Weiterentwicklung anstatt als (finales) Urteil zu betrachten. Die Schüler werden auch zunehmend für die Zeitproblematik in Prüfungen sensibilisiert. Trotz des Verzichts auf Ziffernnoten wird sichergestellt, dass zukünftige Arbeitgeber und weiterführende Schulen einen schnellen Überblick über die Leistungen des Schülers in den Abschlussklassen erhalten. 4. Offene Ganztagsschule 4.1 KONZEPTIONELLE ZIELE DER GANZTAGSSCHULE Unser Erziehungsstil in der OGS an der Montessorischule Soden ist gekennzeichnet durch einen liebevollen und konsequenten Umgang mit den Kindern. Uns ist wichtig, dass die Kinder sich bei uns wohl fühlen, Spaß haben und uns vertrauen. Wir erziehen die Kinder zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Unsere Ziele lassen sich wie folgt zusammenfassen: · Sicherheit für die Eltern / Bei uns ist Ihr Kind in guten Händen · Die Kinder fühlen sich bei uns wohl und vertrauen uns · Bildung, Erziehung und Förderung werden aktiv mitgestaltet · Zeit für musische, kreative und kulturelle Bildung · Raum für Bewegung, Sport, Spaß und Spiel · Die Kinder sollen jeden - ungeachtet seiner Herkunft, seiner Religion und seiner sozialen Lebensform - so akzeptieren, wie er ist · Enge Kooperation mit der Schulleitung und dem Lehrerkollegium · Qualitativ hochwertige Arbeit in einem engagierten und motivierten pädagogischem Team 4.2 Grundstruktur unserer Offenen Ganztagsschule Unsere Offene Ganztagsschule umfasst den Betreuungszeitraum Montag bis Freitag von 11:30 Uhr bis 16:30 Uhr, zusätzlich bieten wir von 07:30 Uhr bis 08:00 Uhr eine Frühbetreuung an. In der Zeit von 11:30 bis 11.55 Uhr findet das gemeinsame Mittagessen in der Schulküche mit einer Betreuungskraft für die angemeldeten Schülerinnen und Schüler statt. Die Kosten für den Mittagstisch betragen 3,60 Euro. Den Schülerinnen und Schülern steht ab 12 Uhr ein Betreuungsangebot seitens einer Erzieherin/eines Erziehers zur Verfügung. Zu diesem Angebot gehört freies Spielen drinnen und draußen. Spätestens nach der sechsten Stunde, also um 13:25 Uhr, treffen in der Regel alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten der Offenen Ganztagsschule ein. Um 14:00 Uhr kommen alle Kinder sowie alle Betreuungskräfte und Kooperationspartnerinnen und -partner für die Aufteilung in die einzelnen Arbeitsgemeinschaften bzw. Kurse in den Räumen der Offenen Ganztagsschule zusammen. Von dort aus starten alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Kursleiterinnen und Kursleitern in ihre Arbeitsgemeinschaften, die bis 15:30 Uhr stattfinden. Zeitgleich findet eine Betreuung für Kinder statt, die kein festes Angebot gewählt haben. Im AG-Katalog finden sich folgende Themenbereiche: Musik, Kunst, Sport, Kreativität, Sprache, Förderung (Hochbegabung, LRS, Dyskalkulie), SoLe (Selbstorganisiertes Lernen), Hauswirtschaft und Technik. Jeweils zu Beginn des Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler ihre Kurse neu wählen. Die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule ist kostenfrei. Für die gebotenen Arbeitsgemeinschaften wird ein Pauschalbetrag von monatlich 25 Euro erhoben, unabhängig von der Anzahl der gewählten Angebote. 5. Elternarbeit Zwischen Eltern und Pädagogen besteht ein reger Informationsaustausch. Dies geschieht in Form von Einzelgesprächen und Elternabenden. In der Drehscheibe findet regelmäßig ein Treffen zwischen Mitgliedern des Vorstands, des pädagogischen Teams und des Elternbeirats statt. Zur Bereicherung und finanziellen Entlastung unserer Schule leisten die Eltern eine vertraglich festgelegte Anzahl von Arbeitsstunden pro Jahr. Für die tatkräftige Mitarbeit der Eltern gibt es verschiedene Arbeitskreise, so z. B. zur Herstellung von Material, Renovierung und Umgestaltung der Schulräume, Arbeiten im Schulgarten, Organisation von Festen, Mitarbeit im Elternbeirat etc. Auch Busbetreuung wird von Eltern übernommen. 6. Literaturnachweis Montessori, Maria Das kreative Kind, Herder Verlag, Freiburg, 5. Aufl. 1984 Kosmische Erziehung, Herder Verlag, Freiburg 1988 Kinder sind anders, DTV Verlag München, 11. Aufl. 1996 Schule des Kindes, Herder Verlag, Freiburg 1984 Die Entdeckung des Kindes, Herder Verlag, Freiburg 7. Aufl. 1984 Spannungsfeld Kind- Gesellschaft- Welt, Herder Verlag, Freiburg 1979 Die Macht der Schwachen, Herder Verlag, Freiburg 2. Aufl. 1989 Montessori, Mario Erziehung zum Menschen, Kindler-Verlag, München 1977 Holtstiege, Hildegard Grundsätze und aktuelle Geltung der Montessori- Pädagogik, Herder Verlag, Freiburg 1987 Erzieher in der Montessori-Pädagogik, Herder Verlag, Freiburg Helming, Helene Montessori-Pädagogik, Herder Verlag, Freiburg 1984 Kramer, Rita Maria Montessori, Biographie, Fischer Taschenbuch, Frankfurt a. M. 1983 Cavalletti, Sofia Das religiöse Potenial, Herder Verlag, Freiburg Wild, Rebecca Erziehung zum Sein, Heidelberg 1988 Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen Materialgeleitetes Lernen, Projektleitung und Redaktion Peter-Wilhelm Hell, Manz Verlag München 1991 Halbjahresschrift für Montessori-Pädagogik “DAS KIND” - 2. Halbj. 1994, Heft 16 - 2. Halbj. 1997, Heft 22 Deutsche Montessori Gesellschaft Würzburg Göpfert, Hans Naturbezogene Pädagogik, Deutsche Studien Verlag, Weinheim 1988
© Copyright 2025 ExpyDoc