Prospekt 3-monatiges Masken+Physical Theatre Atelier

Internationales Masken & Physical Theatre Atelier
Zanni, Arlecchino, Hanswurst & andere Taugenichtse
Das Commedia dell’arte Universum: Commedia, Slapstick, Cartoon
vom Maskenbau zur Inszenierung
mit Mina Tinaburri
vom 07.1. - 21.3.2015
im Atelier für physisches Theater Berlin
Die Commedia dell´arte ist die tragikomische
Kunst par excellence. Das Theatergenre,
in dessen Zentrum der Schaupieler/die
Schauspielerin, das Maskenspiel, die
Improvisation, das Physical Theatre und
dramaturgische Skripts stehen, kraftvoll im
Ensemblespiel, facettenreich und virtuos.
Die Kunst der Commedia dell'arte gilt als eine
Synthese der widerständigen Volkskultur und
bildet den Ausgangspunkt des modernen
europäischen Theaters. Sie ist eine der
wesentlichen Grundlagen für die Neudefinition des Theaters im 19. Jh., aus dem das moderne
Physical Theatre und die Schauspiellehre entstanden.
Aus der Schatzkiste der Commedia dell'arte schöpften Autoren wie Shakespeare, Moliere und
Goldoni, Dario Fo, die Mythen des Slapstickkinos Charlie Chaplin, Buster Keaton, die Marx
Brothers bis hin in unsere Tage: die Monty Python, Sacha Baron Cohen und Tim Burton.
Sichtbaren Einfluss hat die Commedia ebenso auf die Bildsprache und Erzählform der
Cartoonwelt genommen.
Die Cartoon-Charaktere mit ihren lebendigen, hektischen Impulsen, temporeicher Mimik und
hypermobilen, unmittelbaren Aktionen, ihren räumlichen Verwandlungen, ihre karikaturhafte
Komik und Parodie, wie z.B. Homer, Bart und Mr. Burns der Simpsonfamilie, sind nichts
anderes, als die überzeichnete und bisweilen futuristische Umsetzung der festen Typen der
Commedia dell´arte. In Bugs Bunny begegnen wir Scapino mit Kaninchenohren. Porgy Pig
erinnert an Tartaglia, Inspektor Clouseau in „Pink Panther“ ist ein Capitano. Riff Raff mit
seinem Buckel in „The Rocky Horror Picture Show“, erinnert an Pulcinella, Frankie an eine
Mischung aus Pantalone und Capitano.
Die expressiven Cartoon-Charaktere finden ihren Ursprung in den Halbmasken der Commedia
dell'arte. Beide Genres verlangen ein extremes und respektloses Körperspiel über die
Begrenzungen des Naturalismus hinaus. Den Ausgangspunkt des Arbeitsprozesses bilden
praktische Studien mit den Halbmasken der Commedia dell'arte und ihre spezifische
Spielweise, um im späteren Verlauf in die Erforschung der Cartoonwelt und deren
Spieldynamik einzusteigen und neue Spielcharaktere zu erschaffen. Wichtiger Programmteil
ist der Entwurf, Modellierung und Bau einer eigenen Halbmaske auf professionelle Weise mit
klassischem venezianischem Maskenpapier.
Teilnehmer_innen
Das 3-monatige Internationale Masken & Physical Theatre Atelier „Zanni,
Arlecchino, Hanswurst und andere Taugenichtse“ - vom Maskenbau zur
Inszenierung, wendet sich an Interessenten, die mit intensivem Rhythmus und
absurda
professionellen Zielen am Prozess der dramatischen Kreation durch Bewegung
und Improvisation arbeiten wollen. Professionelle Schauspieler_ innen,
Studierende an Theaterschulen, Quereinsteiger mit starker Motivation.
comica
Vorausgesetzt wird eine gute gesundheitliche, körperliche und psychische
recherche_lehre_kreation
Verfassung und Belastbarkeit.
APT
Das Programm
Die physische Vorbereitung: vom Spiel, zur Improvisation, zum szenischen Skript zur Kreation.Körper-,
Tanz und Bewegungsarbeit, die auf den kreativen, dynamischen Einsatz des Körpers als Instrument des
Schauspielers fokussiert ist.
Von der Commedia...
historische Einführung in die Commedia dell'arte / Entwicklung der körperlichen Expressivität durch
die Verwendung der Maske / die physische Interpretation / die Gesetze des Maskenspiels / praktische
Studien der Halbmasken: die Zanni, die Alten, die Capitani, die Verliebten (ohne Maske) / Theorie der
Charaktere: Eigenschaften, Zweck, dramatische Funktion / Praxis: Haltung, Gestik, Animalität /
Gangart und Stilisierung / Rhythmus und Spiel der Commedia dell'arte / Handlungen und Lazzi /
Improvisationstechniken / die menschliche Komödie.
.... Zum Cartoon
- Die weiße Pantomime
- Humoristische und Bildstreifen Pantomime und Vertonungen
- Die "bande mimée" und die Illusion von Bewegungen, Räumen, Objekten und
Personnagen im Kino, bühnenbildnerische Elemente in Verwandlung.
Vom Maskenbau....
Entwurf, Modellierung und Bau einer eigenen Halbmaske auf professionelle Weise
mit klassischem venezianischen Maskenpapier.
... Zur Inszenierung
Erarbeitung einer öffentlichen Aufführung.
Für das Training stehen die Masken aus dem Commedia Maskensatz des
Atelier für physisches Theater zur Verfügung.
Zeiten
Das 3-monatige Internationale Masken & Physical Theatre Atelier umfaßt 11 Wochen mit 280
Unterrichtsstunden á 45 Min. Start am 7.1. bis zum 21.3.2015. Der Unterricht teilt sich in
eine regelmäßige wöchentl. Unterrichtszeit und eine erweiterte Unterrichtszeit ab 2-3
Wochen inkl. 2 Probenwochenenden vor den Aufführungen. Die Aufführungen finden am 20.
& 21.3. statt. Die regelmäßige wöchentliche Unterrichtszeit ist Mi 9-13 Uhr, Do 9-14.30 Uhr,
Fr 9-13 Uhr. Die erweiterte wöchentliche Unterrichtszeit: Mi, Do, Fr 9-16 Uhr.
Die genauen Probentermine werden frühzeitig mitgeteilt.
Kosten & Anmeldung
Gesamt: 1035,- €. Der Teilnahmebetrag kann in 3 monatl. Raten á 345,- € gezahlt werden.
Bei Zahlung des gesamten Betrages bis zum 31.12.2014 ermäßigt sich der Betrag auf 950,- €.
Die Materialkosten für den Maskenbau von 40,- € sind gesondert zu zahlen.
Die Anmeldung erfolgt mit dem ausgefülltem und unterschriebenen Anmeldecoupon und
einem kurzen Lebenslauf. (Zusendung per Fax 030/61656834, E-Mail [email protected]
oder Post: Atelier für physisches Theater Ernitz-Tinaburri, Naunynstr. 65, 10997 Berlin).
Nach Erhalt der Anmeldebestätigung überweise eine Anzahlung von 150,- €.
Bitte mitbringen
Für das Training: bewegungsfreundliche schwarze, neutrale Kleidung, rutschfeste Strümpfe/ leichte
Gymnastikschuhe und eine Strumpfhose als Kopfbedeckung. Für den Maskenbau:
Arbeitskleidung, Handtuch, Hautcreme, Fön. Werkzeuge und Materialien werden
vom APT gestellt.
Ort
Atelier für physisches Theater Urbanstrasse 116 10967 Berlin
U7/U8 Hermannplatz
absurda
A P iTc a
com
recherche_lehre_kreation
M i n a Ti n a b u r r i ( R o m / B e r l i n ) , T h e a t e r d o z e n t i n , R e g i s s e u r i n
Gründerin und künstlerische Leiterin des Atelier für physisches Theater und des Theater
Absurda Comica, Theaterdozentin und Regisseurin.
Absolventin (1987) der Scuola Internazionale di Teatro Rom (Methode Jacques Lecoq) und
ausgebildet an der École Philippe Gaulier London. Seit 1982 Theaterproduktionen im In- und
Ausland. Lehrtätigkeit und Regiearbeiten an staatlichen und freien Schauspielschulen sowie
Theaterpädagogischen Instituten u.a. an der FH für Theaterpädagogik Lingen, Gesellschaft für
Theaterpädagogik, Theatertage am See, Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin,
Abteilung „Puppenspielkunst“, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn
Bartholdy“ Leipzig, Europäisches Theaterinstitut, Fachhochschule für Theaterpädagogik Lingen,
Mimecentrum Berlin, Gesellschaft für Theaterpädagogik, Theatertage am See, Istituto Italiano
di Cultura.
Die Ansätze ihrer Theaterarbeit finden sich in den Domänen des physischen Theaters nach
Jacques Copeau, Jacques Lecoq und Dario Fo. In ihrer 30-jährigen Theaterpraxis hat sie eine
Methode entwickelt, die die verschiedenen theatralen Genres integriert, die auf der Sprache
des Körpers basiert sowie der Geste, des Bildes, des Textes und was „Bewegung im Raum“
genannt wird.
Neben der künstlerischen Leitung des Atelier für physisches Theater, veranstaltet sie
internationale Workshops und Trainings für angehende, spielende und inszenierende
KünstlerInnen aus Schauspiel, Mime, Tanz- und Physical Theatre, Pädagogen und
Theaterpädagogen. Ihre Lehrtätigkeit umfasst das Theatrale Spiel, Neutralmaske,
Maskenspiel, Commedia dell'arte, Clown, Buffonen, Melodrama und der tragische Raum.
Inszenierungen (Auswahl)
Agamemnon nach Steven Berkoff (2014), Bernarda Albas Haus nach Federico Garcia Lorca (Clowntheater 2014), I Promessi Sposi (Commedia
dell’arte, 2013), Faszination und Grauen „Judith und Holofernes“. Szenische Studie zum gleichnamigen Gemälde von Michelangelo Merisi,
genannt Caravaggio (Basler Masken, 2013), Absinth & Spitzenhäubchen (Basler Masken, 2013), Die menschliche Komödie (2013), Die drei
Musketiere (Slapstick/Stummfilm, 2013), Die Troerinnen (2013), Der Berater mit dem Huf (2012), Ist hier der Krieg? (2012), The Beggar’s
Opera (2012), Die Ungeheuer Phädras (2012), Apocalypse Whow! (2012), Operation Mandragola (2011), Ein Abend voller Masken (2011), Die
menschliche Komödie (2011), Iphigenie oder die Sünde der Götter (2011), Der Salon (2011), Das Narrenschiff (2010), Die tragische Historie
vom Doktor Faustus (2010), Vorsicht, Kunst! (2010), Tubba Catubba (2010), Das Flattermäuschen (2010), Kinderkreuzzug (2009), Tatitiana
(2009), Chroniken aus Camelot (2009), Tode in Venedig (2009), Arrangiert Euch, irgendwie! (2009), In den Wogen des Schicksals (2009), Die
Furiosi (2008), Letzte Ausfahrt Korinth (2008), Frikatessen (2008), Zimmer frei (2008), Das Gastmahl (2008), Halt stehen bleiben - das ist
eine Fiktion! (2008), Die Spinne und die Beute (207), Round Midnight (2007), Mit den Steinen in den Schuhen und dem Staub auf dem Herzen
(2007), Immagini rubate (2007), Der Ritter von trauriger Gestalt - clowneske „Don-Quijotiaden“ (2006), Die üblichen Unbekannten - eine
Cartoonstory im jazzigen Rhythmus (2006), Mögen Sie M? - komische Werke für Masken (2006), The Ubu Grotesque Theatre Show (2005),
Mein Großvater war ein Kirschbaum (2005), Melopolis - ein modernes Melodrama (2005), Urban Stories (2005), Babettes Hochzeit - eine
schwarze Komödie (2004), Das Glück hatte ich mir anders vorgestellt (2004), Niemandsland (2004), Aucassin und Nicolette (2003),
Geheimnisse & Lügen - eine Soap Opera (2002), 2001 - eine artistisch-theatrale Show (2001), Im Auge des Zyklons (2001), Der heilige
Kreuzzug (2000), Im Ring der Nibelungen “Round 1” (1999)
Über die Arbeit mit Mina Tinaburri
„Für mich war die Begegnung mit Minas Theater meine künstlerische Offenbarung. Denn vorher fühlte ich mich im Theater nicht wirklich
zu Hause. Minas visuelle Poesie, die unterschiedlichste Darstellungsarten nutzt und sie gleichzeitig mühelos vereint, ist für mich der
Ansporn meiner eigenen künstlerischen Suche geworden. Die während der Ausbildung abverlangte ganzheitliche Verantwortung für ein Stück,
ist zudem die Grundlage meiner heutigen Arbeit als freiberuflicher Künstler, die immer zugleich die eines Schauspielers, Regisseurs,
Dramaturgs und eines Kostümbildners ist.“ Carsten Jensen, Britz
„Im Atelier habe ich endlich gelernt, den Moment der Unsicherheit auf der Bühne zu geniessen: den magischen Moment, in dem der
Vernunftvorhang sich öffnet und alles möglich ist. Erst dann kann das Spiel beginnen! – ich bin Mina unendlich dankbar für diese
unschätzbar wertvolle Erfahrung.“ Lidia Buonfino, Berlin
„Mina bezieht für das Theater wesentliche Aspekte in ihre Arbeit ein, wie z.B. die Auseinandersetzung mit Raum, Tempi, Zeit, Gesten
u.s.w. Sie schafft es, banalen Geschichten Glanz zu verleihen, indem sie die Spieler auffordert, ihren eigenen körperlichen Ausdruck
zu entwickeln, an ihre Kreativität appelliert und dabei den Spaß nicht aus den Augen verliert.“ Judith Weidmann, Berlin
„Mina öffnet durch ein gnadenloses Vorantreiben die Türen zu seinem eigenen Reichtum, zu seiner eigenen Absurdität. Das Psychologische
wird wegräumt, der Raum ist offen, überall lassen sich Spielmöglichkeiten entdecken und plötzlich wird alles farbig, rhythmisch,
unmittelbar.“ Karin Schmitt, Lyon
„Mich beindruckt an der Spielweise, daß es eine Art ist auf der Bühne zu stehen, das Leben ein Stück mitzuerfinden und ein Ja zu allem
zu sagen. Heute denke ich, wir sind aus einem mumifizierten Theaterzustand gerettet worden… Inga Schmidt, Berlin
„Trotz (oder gerade wegen) Minas Leichtigkeit in der Vermittlung ihrer Lehre, wurden die Studenten nicht selten an ihre Grenzen gebracht,
immer zu 100% gefordert und wuchsen, zu ihrer eigenen Überraschung, nicht selten über sich selbst hinaus.“
Carsten Dittrich, Oberkirch (Baden)
„Mina führt ihre Spielerinnen zu einem Bewußtsein des Spielmoments, indem es interessant für Spielerin und
Publikum wird, dieser Moment, der den Lebensrhythmus einer Inszenierung ausmacht.“ Wiebke Holm, Pretoria
„Ihr Spiel bzw. Theaterprinzip legt besonderen Wert auf Rhythmus und Dynamik einer Darstellung.
Besonders ist dabei die Aufforderung an jeden Darsteller, sich seiner individuellen Ausdruckskraft
bewußt zu werden und zu bedienen.“ Steffi Lampe, Halle
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© 2014, 2015 Copyright by Atelier für physisches Theater Berlin - Ernitz & Tinaburri
Atelier für physisches Theater - International School for Physical Theatre Urbanstrasse 116 10967 Berlin
Atelier für physisches Theater Ernitz-Tinaburri GbR Postanschrift: Naunynstrasse 65 10997 Berlin T-Fon +49 (0)30 6158173, T-Fax 61656834
E-Mail [email protected] St-Nr.: 14/279/62283 Konto: Ernitz-Tinaburri, Berliner Sparkasse, IBAN: DE93 1005 0000 6011283932, BIC: BELADEBEXXX
Verkehrsverbindungen: 5 Min. zu Fuß vom Hermannplatz (U7/U8), U8 Schönleinstrasse, Bus M41, Haltestelle Jahnstrasse
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