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naturkosmetik
natürlich schön
Bei Kosmetik wächst der Trend zur Bioqualität, ähnlich wie bei Lebensmitteln.
Doch nicht überall, wo Natur draufsteht, ist auch Natur drin.
och nie war Naturkosmetik so ge-
mittlerweile auch große Drogerieketten
ein Granatapfel, ein Aloe-Vera- oder ein Gin-
fragt wie heute. Die Branche stei-
und Supermärkte Naturkosmetik an, zum
ko-Blatt prangt, sind im Cremetiegel davon
gerte ihren Umsatz im vergangenen Jahr
Teil mit eigenen Handelsmarken wie Alver-
oft nur Spuren zu finden.« Es ist nicht ganz
um zehn Prozent und erzielte zum ersten
de beim dm-Drogerie Markt und Alterra
leicht,
Mal mehr als eine Milliarde Euro in Deutsch-
bei Rossmann.
Nachahmer zu unterscheiden. Viele der
N
land. Naturkosmetik ist »der Motor des ge-
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echte
Qualität
und
billige
überzogenen Werbebotschaften sind nicht
samten Kosmetikmarkts«, sagt Elfriede
qualitätsfragen
verboten. Als »natürliche Pflege« dürfen
Dambacher, Herausgeberin eines Bran-
Der Erfolg lockt auch die Konkurrenz. Immer
sich auch synthetische Kosmetika vermark-
cheninformationsdienstes. Die Verbraucher
öfter finden sich in den Regalen neben ech-
ten. Da aber zwischen echter Naturkosmetik
achten nach ihrer Einschätzung zuneh-
ter Naturkosmetik auch konventionelle
und »naturnahen« Produkten große Unter-
mend auf Gesundheit, Transparenz und
Cremes und Lotions mit wohlklingenden
schiede bestehen, setzen viele Verbrauche-
Nachhaltigkeit auch bei der Körperpflege.
Namen und allerlei grünen Blättern und Blü-
rinnen (und zunehmend auch Männer) auf
Angesichts des Trends zu natürlichen In-
ten auf der Verpackung. »Mehr und mehr
Markennamen als Vertrauensbeweis. So
haltsstoffen und Bioqualität nimmt die
herkömmliche Hersteller hängen ihrer Kos-
sind beispielsweise Dr. Hauschka und Wele-
Vielfalt im Markt für grüne Kosmetik stän-
metik ein grünes Mäntelchen um«, hat das
da dafür bekannt, dass sie bevorzugt Roh-
dig zu. Während es früher vor allem in Bio-
Greenpeace-Magazin festgestellt. Viele die-
stoffe aus biologisch-dynamischem Anbau
läden die Naturprodukte von Dr. Hauschka,
ser Produkte hielten nicht, was sie verspre-
verwenden, teils aus eigenen Heilpflanzen-
Weleda, Lavera oder Logona gab, bieten
chen. »Während auf der Verpackung groß
gärten. Beide stehen mit der Herstellung an-
securvital - das magazin 2 | 15
throposophischer Heilmittel in Verbindung
turkosmetik« mit etwas geringerem Bioan-
auch zu den Rosengewächsen gehören.
und haben ihr Angebot an Naturkosmetik in
teil. Das häufig zu findende Logo des BDIH
Neue Trends in der Naturkosmetik ergeben
den vergangenen Jahren international aus-
(Bundesverband Deutscher Industrie- und
sich aus Kundenwünschen nach fair ge-
gebaut. Außerdem beziehen sie Rohstoffe
Handelsunternehmen) fordert ausschließ-
handelten und veganen Kosmetika. Beim
aus Anbauprojekten mit sozialem An-
lich pflanzliche Rohstoffe, gibt aber keine
fairen Handel geht es darum, ob für Palmöl
spruch, etwa Sheanussbutter aus Burkina
Biogarantie. Nur einige wichtige Inhalts-
(als Rohstoff für Glycerin und Emulgato-
Faso und ökologische Rosen aus Afghanis-
stoffe müssen ökologischer Herkunft sein.
ren) garantierte Mindestpreise bezahlt
tan. Auch die Kosmetikserien Martina Geb-
werden und die Plantagenarbeiter anstän-
hardt, Tautropfen und Primavera Life haben
vegan boomt
dige Löhne erhalten. Manche Kosmetik-
hohe Standards und werden bevorzugt in
Für alle genannten Auszeichnungen gilt:
hersteller werben bereits damit, dass sie
Bioläden und Reformhäusern angeboten.
Sie sind frei von synthetischen Farb- und
Fairtrade-Zutaten verwenden. Es kenn-
Neben den Markennamen geben die
Duftstoffen, Silikonen und Parafinen. Auch
zeichnet keine ökologische, sondern eine
Qualitätssiegel für Naturkosmetik eine zu-
enthalten sie keine Mikroplastikpartikel,
soziale Qualität der Produkte.
verlässige Orientierung. Einen guten Ruf
die neuerdings in Zahnpasta, Peelings und
Viele Veganer möchten auch bei der Kör-
haben zum Beispiel die Siegel von Deme-
Duschlotionen zu finden sind. Detaillierte
perpflege auf Produkte verzichten, die tie-
ter, Ecocert, Natrue und BDIH. Demeter, be-
Infos zu Inhaltsstoffen enthält die so ge-
rische Bestandteile enthalten. Bienen-
kannt aus der biologisch-dynamischen
nannte INCI-Liste auf allen Verpackungen.
wachs und Wollfett, Molkeprodukte und
Landwirtschaft, zertifiziert Naturkosmetik
Diese kleingedruckten Angaben geben
teilweise auch Glycerin sind für überzeug-
mit höchstem Qualitätsstandard. Das Na-
spezifische Aufschlüsse. Wird zum Beispiel
te Veganer tabu. Einige Kosmetikhersteller
true-Logo gibt es in mehreren Stufen: In
Aprikosenöl oder Granatapfelkernöl als In-
setzen dafür Alternativen ein, zum Beispiel
der Kategorie »Biokosmetik« garantiert es
haltstoff angezeigt, dürfte das Produkt ed-
Wachs aus der brasilianischen Carnauba-
95 Prozent Bioanteil der Naturstoffe, auf
ler sein als bei preiswertem Olivenöl oder
palme, und werben mit der veganen Quali-
der zweithöchsten Stufe »Naturkosmetik
Sojaöl. Bei Rosenöl wiederum ist es nicht
tät ihrer Produkte. »In der Naturkosmetik
mit Bioanteil« immerhin noch 70 Prozent.
immer eindeutig: Es kann teuerstes Öl aus
ist vegane Kosmetik im Augenblick das
Auch das Ecocert-Siegel gibt es in zwei Klas-
destillierten Damaszener-Rosen sein oder
Thema Nummer eins«, meint die Bran-
sen: »Biokosmetik« mit sehr hohem, »Na-
auch ein Produkt aus Hagebutten, die ja
chenexpertin Dambacher. ■
orientierungshilfe
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Für hohe Qualität bürgen
Markenprodukte mit dem
Kosmetikgütesiegel des DemeterVerbands (www.demeter.de) mit
eigenen, sehr strengen Richtlinien.
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Als anspruchsvoll gilt auch das
Ecocert-Label (www.ecocert.de)
mit den Kategorien Biokosmetik
und Naturkosmetik.
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Ebenfalls zuverlässig ist das
mehrstufige Siegel von Natrue
(www.natrue.org).
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Weit verbreitet ist der Standard
des BDIH (www.kontrollierte-natur
kosmetik.de), teilweise mit Zusatzbezeichnungen wie Cosmos Organic
und Cosmos Natural.
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Das Vegan-Siegel vergibt
die Vegan Society England (www.
vegansociety.com) für Produkte ohne
tierische Bestandteile. Außerdem muss der
gesamte Produktionsprozess tierversuchsfrei sein.
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