Eintägige Informationsveranstaltung für Deutschlehrkräfte aller weiterführenden Schularten in Baden-Württemberg zum Fortbildungsprogramm für die Schuljahre 2015/16 und 2016/17 Info-Tag am 06. Juli 2015 Eine Initiative des Literaturhauses Stuttgart in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung Informationsveranstaltung Literarisches Schreibenim Deutschunterricht Schülern und Schülerinnen sollten verstärkt Schreibwerkstätten angeboten werden. Über die aktive Beschäftigung mit Sprache und literarischen Formen kann der Verarmung der Sprache entgegengewirkt und die Freude an der Sprache gesteigert werden. Kultur 2020 – Kunstkonzeption für Baden-Württemberg Unterricht im Dialog – Literarisches Schreiben im Deutschunterricht Bereits 2004 beschließt die Kultusministerkonferenz Standards für die Lehrerbildung zu formulieren, in der die Kompetenzorientierung der Lehrenden in elf Punkten in den Mittelpunkt gestellt wird. Die Zielsetzung ist u.a. so formuliert, dass Lehrer die Fähigkeit von Schülern zum selbstbestimmten Lernen und Arbeiten fördern sollen. Auch wird darin postuliert, dass Lehrer ihren Beruf als ständige Lernaufgabe verstehen sollen. Ob und in welcher Weise das in der Praxis umgesetzt wurde oder wird, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Sehr wohl sehen wir aber in unserer fast 15 jährigen Zusammenarbeit mit Schulen, dass die Verankerung des Literarischen Schreibens innerhalb des regulären Deutschunterrichts noch in seinen Anfängen steckt. Die Lehrkräfte werden nach wie vor im Rahmen ihres Studiums und Referendariats nur sehr rudimentär mit den Möglichkeiten des Literarischen Schreibens als produktionsorientiertes Verfahren konfrontiert und es gibt bislang nur wenig Angebote, sich in diesem Bereich qualifiziert fortzubilden. Das Literaturhaus Stuttgart widmet sich seit seiner Eröffnung im November 2001 gezielt der Arbeit mit Jugendlichen im Kontext des kreativen Schreibens. Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung wurden zunächst in mehr als 50 Einzelprojekten offene Schreibwerkstattangebote für Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren durchgeführt. Ab 2006 wurde gemeinsam mit dem Landesinstitut für Schulentwicklung und den Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung das Nachfolgeprojekt Unterricht im Dialog initiiert. Künstler erarbeiteten gemeinsam mit Lehrern zahlreiche Methoden, Literarisches Schreiben im regulären Deutschunterricht zu integrieren und setzten diese auch in der Praxis um. Ganz bewusst waren bei dem Projekt an acht Stuttgarter Schulen alle weiterführenden Schularten vertreten. Seit 2011 geben wir unsere Erfahrungen an Deutschlehrkräfte aus Baden-Württemberg in Form einer zweijährigen Lehrerfortbildung weiter. Das Fortbildungsprogramm, das wir in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und in engem Austausch mit den Verantwortlichen des Kultusministeriums und der Robert Bosch Stiftung entwickelt haben, wollen wir Ihnen im Rahmen des nachfolgend dargestellten Infotags vorstellen. Über Ihr Kommen würden wir uns sehr freuen! Erwin Krottenthaler Stellvertretender Leiter des Literaturhauses Stuttgart PROGRAMM Moderation Anja Brockert (SWR 2) 0 9.00 Uhr – 10.00 Uhr Begrüßung Dr. Stefanie Stegmann (Leiterin des Literaturhauses Stuttgart) Grußwort Dr. Jörg Schmidt Ministerialdirektor (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg) Vorstellung der Fortbildung Literarisches Schreiben im Deutschunterricht Erwin Krottenthaler (Stellv. Leiter des Literaturhauses Stuttgart) 10.00 Uhr – 10.45 Uhr Sprachlust Sprachlast? Von der Last, Lust auf Sprache zu machen – Ein Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Ulf Abraham (Otto-Friedrich-Universität Bamberg) und José F.A. Oliver (freier Schriftsteller) 10.45 Uhr – 11.00 Uhr Vorstellung des Fortbildungsprogramms Wort und Spiel im Deutschunterricht Timo Brunke (Dozent für den Werkstattbereich Wort und Spiel) 11.00 Uhr – 11.15 Uhr Kaffeepause 11.15 Uhr – 12.45 Uhr Fortführung Vorstellung des Fortbildungsprogramms Erzählendes Schreiben im Deutschunterricht Ulrike Wörner (Dozentin für den Werkstattbereich Prosa) Lyrisches Schreiben im Deutschunterricht José F.A. Oliver (Dozent für den Werkstattbereich Lyrik) Journalistisches Schreiben im Deutschunterricht Tilman Rau (Dozent für den Werkstattbereich Reportage) Szenisches Schreiben im Deutschunterricht Thomas Richhardt (Dozent für den Werkstattbereich Drama) 12.45 Uhr – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr – 16.00 Uhr Werkstatteinblicke mit der Möglichkeit, zwei Ansätze im Detail kennenzulernen Gesprächspartner und DozenteN Prof. Dr. Ulf Abraham leitet den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Bamberg und gilt als Fachmann für Literaturdidaktik und literarisches Lernen unter Einschluss der AV-Medien. Er hat aber auch zur Didaktik des Schreibens und der Bewertung von Texten publiziert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Praxis Deutsch“ und war von 2008 bis 2012 Erster Vorsitzender des Fachverbandes „Symposion Deutschdidaktik“ (SDD). Zusammen mit Dr. Ina Brendel-Perpina verantwortet er für die Otto-Friedrich-Universität Bamberg die Konzeption dieses Fortbildungsprogramms. Timo Brunke, der Wortkünstler und Performance-Poet, steht mit seinen Texten auf Bühnen im In- und Ausland. Als eine der Gründungsfiguren der deutschen Poetry Slam-Szene hat er zahlreichen jungen Menschen zu ersten schöpferischen Sprech- und Schreiberfahrungen verholfen. Seine Programme richten sich vornehmlich auch an junge Menschen vom Kindergartenalter bis zum Abitur. Klassische Lesung, Rezitation, Spoken-Word-Performance und Sprachspiele mit dem Publikum lässt er spontan einander abwechseln. So entstehen geplante, aber offen gehaltene, frische Begegnungen zwischen Mensch und Wort. Letzte Publikationen: 10 Minuten Dings (Klett Kinderbuch, 2013), Wort und Spiel im Unterricht (Klett/KallmeyerFriedrich Verlag, 2015) und der Poesieband Orpheus downtown (Der gesunde Menschenversand, 2015). Thomas Richhardt, geboren 1971, studierte Psychologie und arbeitet als Dramaturg und Autor. Seine Stücke erlebten zahlreiche Aufführungen im Inund Ausland, u.a. am Wiener Burgtheater, am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie am Jungen Ensemble Stuttgart, dessen Gründung er als Dramaturg begleitete. Für die Städtischen Bühnen Münster konzipierte er 2002 seine ersten Schreibwerkstätten für Jugendliche, es folgten Dramawerkstätten für sämtliche Schulformen. Seit 2009 arbeitet er als dramaturgischer Berater des Stuttgarter Theaterhaus. Im Herbst 2011 erschien sein Buch Szenisches Schreiben im Unterricht im Klett/ Kallmeyer-Friedrich Verlag. José F.A. Oliver, andalusischer Herkunft, wurde 1961 in Hausach im Schwarzwald geboren und lebt dort als freier Schriftsteller. Für seine dichterischen Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise: u.a. 1997 den Adelbertvon-Chamisso-Preis, 2007 den Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg, 2009 den Thaddäus-Troll-Preis, 2012 den Joachim-RingelnatzPreis (Nachwuchs) und 2015 den Basler Lyrikpreis. Publikationen: Unterschlupf (Suhrkamp, 2006), Mein andalusisches Schwarzwalddorf (Suhrkamp, 2007), fahrtenschreiber (Suhrkamp, 2010) und Lyrisches Schreiben im Unterricht – Vom Wort in die Verdichtung (Klett/KallmeyerFriedrich Verlag, 2013). Publikationen 2015: Fremdenzimmer (weissbooks.w.), sorpresa, unverhofft – Lorca, 13 Einschreibungen (hochroth Verlag), 21 Gedichte aus Istanbul und 4 Briefe (Matthes & Seitz) und Gastling (Neuauflage. Hans Schiler Verlag). Ulrike Wörner M.A., geboren 1969, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und Politik in Stuttgart und arbeitet als Geschäftsführerin des „fbk Baden-Württemberg – Literatur und Autorenbegegnungen für Kinder und Jugendliche“. Sie ist Jurymitglied für Literaturpreise und -stipendien und seit 1999 Dozentin für literarisches Schreiben im In- und Ausland. Yves Noir, 1967 in Straßburg geboren, lebt seit 1985 in Deutschland. Nach seiner Tätigkeit als Fotoassistent in München, studierte Noir Mediendesign mit Schwerpunkt Fotografie und arbeitet seit 1995 als freier Fotograf und seit 2003 auch als Dozent für Fotografie im Inund Ausland. Gemeinsam mit Tilman Rau publizierten Ulrike Wörner und Yves Noir 2012 im Klett/ Kallmeyer-Friedrich Verlag Erzählendes Schreiben im Unterricht. Tilman Rau M.A., geboren 1971, lebt und arbeitet als freier Journalist, Dozent und Autor in Stuttgart. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft, Amerikanistik und Neueren deutschen Literatur war er für mehrere Redaktionen in den Bereichen Radio, Zeitung und Internet tätig. Seit 2002 leitet er literarische sowie journalistische Schreibwerkstätten und Seminare, unter anderem am Stuttgarter Literaturhaus. Tilman Rau ist Autor des Buches Journalistisches Schreiben im Unterricht (2014) sowie einer der Autoren des Buches Erzählendes Schreiben im Unterricht (2012), beide erschienen im Klett/ Kallmeyer-Friedrich Verlag. Informationsveranstaltung Informationsveranstaltung Unterricht im Dialog – Literarisches Schreiben im Deutschunterricht Datum Zielgruppe Ort Veranstalter Montag, 06. Juli 2015 Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer aller weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg, insbesondere aus den Bereichen: Förderschule, Hauptschule, Werkrealschule, Realschule, Gymnasium, Gemeinschaftsschule und berufliche Schulen Literaturhaus Stuttgart Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart (gegenüber Liederhalle), 1. OG Literaturhaus Stuttgart in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung AnmeldungTelefonisch, schriftlich oder per E-Mail unter Literaturhaus Stuttgart / Literaturpädagogisches Zentrum Erwin Krottenthaler Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart Tel. 0711/220217-41, Fax 0711/220217-48 E-Mail: [email protected] Website:www.lpz-stuttgart.de www.literaturhaus-stuttgart.de Anmeldeschluss 30. Juni 2015 Die Teilnehmerzahl ist auf 200 Personen begrenzt. Reisekosten und Tagegelder werden direkt über das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport erstattet. Ein Projekt von: In Kooperation mit: Gefördert durch:
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