Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen April 2015

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Wasserwirtschaftlicher
Monatsbericht Hessen
April
2015
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
1. Witterung
Zu warm und zu trocken
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Mittlere Monatstemperatur Mai 2014 - April 2015
22,0
17,0
LT [Grad C]
Die Mitteltemperatur für Hessen betrug im
April 8,7 °C und lag damit 1,1°C über dem
langjährigen Reihenwert.
12,0
7,0
2,0
Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14 Sep 14 Okt 14 Nov 14 Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15
-3,0
Monatsmittel
Mittelwert 1971-2000
Abb. 1: Mittlere Monatstemperaturen der letzten zwölf
Monate.
Der Gebietsniederschlag in Hessen betrug
im April 37 l/m². Damit regnete es 29 %
weniger als im langjährigen Mittel für den
Monat (Reihe 1971 - 2000) von 52 l/m².
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Niederschlagshöhe Hessen Mai 2014 - April 2015
160
140
120
N [mm]
100
80
60
40
20
0
Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14 Sep 14 Okt 14 Nov 14 Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15
Monatssumme
Mittelwert 1971-2000
Abb. 2: Mittlere monatliche Niederschlagshöhe der letzten
zwölf Monate.
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Sonnenscheindauer Hessen Mai 2014 - April 2015
250,0
Sonnenscheindauer [h]
Die Sonnenscheindauer betrug im Gebietsmittel 235,9 Stunden und lag damit 48
% über dem langjährigen Mittelwert.
200,0
150,0
100,0
50,0
0,0
Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14Sep 14 Okt 14 Nov 14Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15
Monatssumme
Mittelwert 1971 - 2000
Abb. 3: Sonnenscheindauer der letzten zwölf Monate.
2
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
Niederschlagshöhen
Station Bebra (192 m über NN)
Im Folgenden sind die monatlichen Niederschlagshöhen der hessischen Stationen
Bebra, Marburg-Lahnberge und Frankfurt
am Main-Flughafen den langjährigen monatlichen Mittelwerten gegenüber gestellt.
180
160
140
120
N [mm]
100
80
60
40
20
0
Mai. 14 Jun. 14 Jul. 14 Aug. 14 Sep. 14 Okt. 14 Nov. 14 Dez. 14 Jan. 15 Feb. 15 Mrz. 15 Apr. 15
Monatssumme
Mittelwert 1977-2006
Abb. 4: Monatliche Niederschlagshöhe Station Bebra der
letzten zwölf Monate.
Niederschlagshöhen
Station Marburg-Lahnberge (325 m über NN)
200
180
160
140
N [mm]
120
100
80
60
40
20
0
Mai 14 Jun 14
Jul 14
Aug 14 Sep 14 Okt 14 Nov 14 Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15
Monatssumme
Mittelwert 1977-2006
Abb. 5: Monatliche Niederschlagshöhe Station MarburgLahnberge der letzten zwölf Monate.
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Niederschlagshöhen
Station Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN)
140,0
120,0
100,0
N [mm]
Im April betrug der Monatsniederschlag an
der Station Bebra 37,3 l/m² und lag damit
30 % unter dem langjährigen Mittelwert.
An der Station Marburg-Lahnberge regnete
es 32,9 l/m². Der Referenzwert wurde um
27 % unterschritten. An der Station Frankfurt am Main-Flughafen wurden mit 19,7
l/m² 62 % weniger als im langjährigen Mittel registriert.
80,0
60,0
40,0
20,0
0,0
Mai. 14 Jun. 14 Jul. 14 Aug. 14 Sep. 14 Okt. 14 Nov. 14 Dez. 14 Jan. 15 Feb. 15 Mrz. 15 Apr. 15
Monatssumme
Mittelwert 1977-2006
Abb. 6: Monatliche Niederschlagshöhe Station Frankfurt
am Main-Flughafen der letzten zwölf Monate.
3
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Niederschlag Frankfurt am Main-Flughafen
6
25,0
5
4
15,0
3
10,0
2
29.4
27.4
25.4
23.4
21.4
19.4
17.4
15.4
13.4
9.4
11.4
0,0
7.4
0
5.4
5,0
3.4
1
April 2015
Tagesniederschlag
Summenlinie
Abb. 7: Niederschlagshöhe Station Frankfurt am MainFlughafen im Berichtsmonat.
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Lufttemperatur April 2015
Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN)
30,0
25,4
25,0
20,0
LT [Grad C]
Es gab im März 2015 sechs Frosttage (Tage
mit einem Minimum der Lufttemperatur
unter 0 °C) und einen Sommertag (Tage mit
einer Höchsttemperatur von mindestens
25,0 °C).
15,0
10,0
5,0
0,0
Tagesmitteltemperatur
Tages-Min
Monats-Min
Tages-Max
Monats-Max
Gleitende 5-Tagesmittel 1951/80
Abb. 8: Lufttemperatur Station Frankfurt am MainFlughafen im Berichtsmonat.
4
29.04.15
27.04.15
25.04.15
23.04.15
21.04.15
19.04.15
17.04.15
15.04.15
13.04.15
11.04.15
09.04.15
07.04.15
01.04.15
05.04.15
-2,4
-5,0
03.04.15
In Frankfurt am Main-Flughafen war das
Maximum der Lufttemperatur am 15.4. mit
25,4 °C. Das Minimum der Lufttemperatur
wurde am 06.4. mit einem Wert von -2,4 °C
gemessen.
Summe [mm]
20,0
1.4
Tagesniederschlag [mm]
Die nebenstehende Grafik zeigt die
Niederschlagsverteilung im April 2015 an
der Station Frankfurt am Main-Flughafen.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
2. Grundwasser
Sinkende und gleich bleibende Grundwasserstände und Quellschüttungen
Das Jahr 2015 begann mit überdurchschnittlich hohen Grundwasserständen und
erhöhten Quellschüttungen. Im Sommer
des vergangenen Jahres sank das Grundwasser nicht wie in normalen Jahren stetig
ab, sondern stieg in Folge der nassen Witterung sogar etwas an, was sich positiv auf
den Grundwasserhaushalt auswirkt.
Die Grundwasserstände in Mittel und
Nordhessen liegen auf jahreszeitlich mittlerem bis überdurchschnittlichem Niveau,
und auch die Schüttungen der Quellen sind
normal bis erhöht. Seit April sinkt das
Grundwasser in den meisten Messstellen
ab. Auch die Quellschüttungen nahmen ab.
Beispiel Bracht Nr. 434028: Das Grundwasser stieg im letzten Jahr von tiefstem Wasserspiegel auf ein mittleres Niveau an.
Abb. 9: Grundwasserganglinien Messstelle Bracht.
In der Hessischen Rheinebene, Hessisches
Ried, gab es aufgrund der nassen Witterung im August des Jahres 2014 einen für
diese Jahreszeit ungewöhnlichen Anstieg
des Grundwassers. Bis zu Jahreswende
2015 hielt dieser Trend an, so dass fast
überall erhöhte Grundwasserstände beobachtet wurden. Es sind folgende Details zu
beobachten:
In der Nähe des Rheins sank das Grundwasser auf ein jahreszeitlich mittleres Niveau
ab. Im südlichen Maingebiet sind die
Grundwasserstände seit 10 Jahren niedrig.
Anfang des Jahres stieg das Grundwasser
bis auf etwas erhöhte Wasserstände an. Im
April sank es langsam ab.
Abb. 10: Grundwasserganglinien Messstelle Bauschheim.
Beispiel: Bauschheim Nr. 527055.
5
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
Die Grundwasserstände in typischen vernässungsgefährdeten Gebieten stiegen seit
August 2014 zunächst langsam und am
Jahresende kräftig auf überdurchschnittliche Höhen an. Seit Jahresbeginn sanken sie
ab und lagen im April immer noch auf erhöhtem Niveau.
Im mittleren Teil des Gebietes, zwischen
Einhausen, Groß-Rohrheim, Gernsheim,
Pfungstadt und Griesheim, stand das
Grundwasser auf oder über dem Niveau
der mittleren Richtwerte für die Grundwasserbewirtschaftung. Die Steuerung
durch Infiltration und Grundwasserentnahmen zeigt hier die gewünschte Wirkung.
Abb. 11: Grundwasserganglinien Messstelle Bürstadt.
Im südlichen hessischen Ried lagen die
Grundwasserstände in letztem Jahr stets
über den jahreszeitlichen Mittelwerten. Im
April sank das Grundwasser ab, oder es
blieb gleich. Das Grundwasser steht weiterhin weit über den jahreszeitlichen Mittelwerten.
Beispiel: Bürstadt Nr. 544007.
6
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
3. Oberirdische Gewässer
Unterdurchschnittliche Durchflüsse
Relative Abweichung des mittleren monatlichen Abflusses (MQ)
vom langjährigen Monatsmittel (MQ Reihe)
Die niederschlagsarme Situation setzte sich
im Berichtsmonat April fort; es war
verbreitet zu trocken.
60
50
Relative Abweichung MQ / MQReihe [%]
50
Die Abflüsse im März 2015 lagen 6 % unter
den mehrjährigen Beobachtungs-werten.
40
30
30
17
20
10
15
5
0
-10
-20
-30
Mai
Jun
Jul
Aug Sep
Okt Nov Dez Jan Feb Mär
-14
Apr
-6
-16
2013
-24
-29
-40
-39
-37
-50
Abb. 12: Abweichung des mittleren monatlichen Abflusses
in Hessen vom langjährigen Monatsmittel der letzten zwölf
Monate.
Aufgrund gebietsweise ergiebigen Regens
Ende März sowie am Anfang des Berichtmonats April (jedoch nicht flächendeckend) lagen die Durchflüsse je nach Ausmaß der Hochwasserwelle des Monatsanfangs über oder unter den langjährigen
Mittelwerten.
Am Pegel Helmarshausen betrug der mittlere monatliche Durchfluss 25 m³/s gegenüber dem langjährigen Monatsmittel von
18,8 m³/s. Am Pegel Marburg wurden 19,1
m³/s gemessen; das langjährige Monatsmittel liegt hier bei 17,4 m³/s.
Durchflüsse Pegel Helmarshausen / Diemel
90
MNQ = 5,96 m³/s
MQ = 15,3 m³/s
MHQ = 108 m³/s
80
70
60
Q [m³/s]
50
40
30
20
10
0
Durchfluss Tagesmittel
Durchfluss Monatsmittel 1956/2011
Abb. 13: Durchflüsse am Pegel Helmarshausen/Diemel der
letzten zwölf Monate.
Durchflüsse Pegel Marburg / Lahn
120
MNQ= 3,41 m³/s
MQ= 16,5 m³/s
MHQ= 166 m³/s
100
80
Q [m³/s]
An vier ausgewählten Pegeln Helmarshausen/Diemel
für
Nordhessen,
Marburg/Lahn für Mittelhessen, Hanau/Kinzig
für das Maingebiet und Lorsch/Weschnitz
für das Rheingebiet wird nebenstehend die
mittlere tägliche Wasserführung dargestellt.
60
40
20
0
Durchfluss Tagesmittel
Durchfluss Monatsmittel 1956/2011
Abb. 14: Durchflüsse am Pegel Marburg/Lahn der letzten
zwölf Monate.
7
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
Durchflüsse Pegel Hanau / Kinzig
70
MNQ = 2,42 m³/s
MQ = 10,4 m³/s
MHQ =75,30 m³/s
60
50
40
Q [m³/s]
Bei Hanau lag der mittlere monatliche
Durchfluss mit 8,25 m³/s unter dem langjährigen Monatsmittel von 11,7 m³/s. Bei
Lorsch wurden im Mittel 2,3 m³/s registriert (Vergleichswert: 3,84 m³/s).
30
20
An allen betrachteten Gewässern lagen die
Niedrigwasserabflüsse des Monats unter
den langjährigen mittleren monatlichen
Niedrigwasserabflüssen.
10
0
Durchfluss Tagesmittel
Durchfluss Monatsmittel 1957/2011
Abb. 15: Durchflüsse am Pegel Hanau/Kinzig der letzten
zwölf Monate.
Durchflüsse Pegel Lorsch / Weschnitz
40
MNQ = 1,16 m³/s
MQ = 3,10 m³/s
MHQ = 24,6 m³/s
Q [m³/s]
30
20
10
0
Durchfluss Tagesmittel
Durchfluss Monatsmittel 1956/2011
Abb. 16: Durchflüsse am Pegel Lorsch/Weschnitz der letzten
zwölf Monate.
8
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
4. Talsperren
Zunehmender Inhalt bis Vollstau
Edertalsperre
Beckenfüllung der Edertalsperre
Aeo=1442,7 km²
Fassungsraum= 199,3 Mio. m³
Der Inhalt der Edertalsperre lag zu Beginn
des Monats bei ca. 186 Mio. m³ (93 %) und
erreichte am 18. April fast eine Vollfüllung.
Bis zum Monatsende nahm das Volumen
nur geringfügig ab und lag am 30.04. nur 1
Mio. m³ unter dem Fassungsraum von
199,3 Mio. m³.
250
V[Mio m³]
200
150
100
50
0
Die mittlere Beckenfüllung betrug im April
ca. 196 Mio. m³ (98 %) gegenüber dem
langjährigen Mittelwert von 172 Mio. m³
(86 %).
Das Hochwasserrückhaltevolumen beträgt
am Monatsende 0,5 %, 1 Mio. m³.
Mai
Jun
Jul
Aug
Beckeninhalt 2014/ 2015
Sep
Okt
Nov Dez
Jan
Feb Mrz
Apr
Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005
Abb. 17: Beckenfüllung der Edertalsperre der letzten
zwölf Monate.
Beckenfüllung der Edertalsperre 2003 - 2015
Volumen [Mio.m³] Tageswerte
250
mittleres Einstauvolumen seit 2003: 138,47 Mio.m³
200
150
100
50
0
Jan. 03 Jan. 04 Jan. 05 Jan. 06 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15
Abb. 18: Beckenfüllung der Edertalsperre seit 2003.
9
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
Diemeltalsperre
Beckenfüllung der Diemeltalsperre
Aeo=102,2 km²
Fassungsraum= 19,93 Mio. m³
Der Inhalt der Diemeltalsperre stieg von
19,2 Mio. m³ (96 %) bis zum Monatsende
auf knapp 19,9 Mio. m³ an.
25
20
Die durchschnittliche Füllung umfasste 19
Mio. m³ (95 %) und lag damit über den
langjährigen Mittelwerten für April von ca.
17 Mio. m³ (83 %).
Das Hochwasserrückhaltevolumen am Monatsende ist entsprechend der Vollfüllung
bei nahezu Null.
V[Mio m³]
15
10
5
0
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beckeninhalt 2014/ 2015
Jan
Feb
Mrz
Apr
Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005
Abb. 19: Beckenfüllung der Diemeltalsperre der letzten
zwölf Monate.
Beckenfüllung der Diemeltalspere 2003 - 2015
Volumen [Mio.m³] Tageswerte
25
mittleres Einstauvolumen seit 2003: 14,25 Mio.m³
20
15
10
5
0
Jan. 03
Jan. 04
Jan. 05
Jan. 06
Jan. 07
Jan. 08
Jan. 09 Jan. 10
Jan. 11
Jan. 12
Jan. 13
Jan. 14
Jan. 15
Abb. 20: Beckenfüllung der Diemeltalsperre seit 2003.
10
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2015
5. Übersicht Messstellen
Abb. .21: Lage der ausgewählten gewässerkundlichen Messstellen.
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