31. SPIELTAG: TSV MÜNCHEN VON 1860 - 1. FC UNION BERLIN AUSGABE 66 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Ausgabe 66 VORWORT Servus Löwenfans, deutscher Meister, deutscher Meister, deutscher Meister TSV! 1966 - in den Farben Weiß und Blau. Lang ist es her, da waren wir ganz oben an der Spitze und konnten uns die Meisterschale sichern. Jetzt gibt es zwar heute die 66. Ausgabe der ZuGaBe, aber mit dem Meistertitel kann es wohl noch lange dauern. 11 Jahre verweilen wir nun schon in der 2. Liga und bald könnte auch diese Episode zu Ende gehen. Platz 15, nur zwei Punkte auf den letzten Platz und noch vier Spieltage um den Klassenerhalt zu schaffen. Seit den letzten beiden Spieltagen schaut es so aus, als ob auch endlich auch die Spieler diese Situation in den Kopf bekommen haben. Erst der Last-Minute-Sieg gegen Bochum und dann ein Unentschieden im Spiel gegen Düsseldorf, welches man auch hätte gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Die Spieler kämpfen nun so, wie ein Löwe kämpfen muss! In der heutigen Ausgabe könnt ihr die beiden Spielberichte der Profis sowie der Amateure gegen Buchbach lesen. Zusätzlich haben wir ein Meisterschaftsspecial, das Spiel der Löwen gegen Nürnberg am 03.05.2003 in der Kategorie „Es war vor gar nicht langer Zeit“ und eine ganz neue Kategorie, das goldene Kaasblatt´l, in der wir uns mit der „guten“ Münchner Presse beschäftigen. Jetzt bleiben uns noch vier (!) Spieltage um den Klassenerhalt zu schaffen. Damit die Mannschaft die nötige Leistung abruft, müssen wir ihr mit unserer Stimmung Feuer unter‘m Hintern machen. Also kommt alle zu den letzten Spielen und feuert die Löwen an! Gemeinsam für den Klassenerhalt! 2 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Ausgabe 66 RÜCKBLICK VfL Bochum (H) Am 29. Spieltag stand für unsere Mannschaft das nächste wichtige Spiel im Kampf um den Abstieg gegen die Ruhrpottler aus Bochum an. Nach den Niederlagen der beiden vorherigen Spieltage gegen Aue und Braunschweig musste dringend ein Dreier her, damit die weiterhin punktende Konkurrenz nicht an einem vorbeiziehen konnte. Mut machte einem im Vorfeld der Partie eigentlich nur das Hinspiel, das man Anfang November souverän mit 3:0 für sich entscheiden konnte. Nach einem kleinen Treffpunkt in der Innenstadt verbrachten wir die Stunden vor dem Spiel wie üblich am Löwentreff an der Arena-Esplanade. Das Löwentreff-Team griff erneut in die kulinarische Zauberkiste und tischte ein schmackhaftes Hähnchencurry auf, dessen Schärfe dem ein oder anderen den Kater vom Vorabend innerhalb weniger Sekunden sprichwörtlich aus dem Schädel blies. Der 130/131er präsentierte sich anschließend mit Anpfiff leider mit einigen Lücken, was einen schon nachdenklich stimmt. Klar, die Mannschaft spielt scheiße und hat aus den drei vorherigen Partien nur einen Punkt geholt, wieso der Stimmungsblock an einem Samstag dennoch so viele Lü- 3 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin cken aufweist, ist doch etwas unverständlich. Auch der Zustand, dass gefühlt jeder Dritte meint seine Oide, die nicht den Hauch einer Ahnung vom Fußball oder Sechzig besitzt, mit in den 130er nehmen zu müssen, stößt sauer auf. In Zukunft wird es da möglicherweise etwas rabiatere Methoden als nur nette Worte geben müssen… Auf dem Platz knüpfte die Mannschaft in der ersten Halbzeit nahtlos an die schwachen Darstellungen aus den vergangenen Spielen an und bot einen ScheißhausFußball vom allerfeinsten. Zum Abgewöhnen! Über den Gegentreffer zum 0:1 sei an dieser Stelle kein weiteres 4 Ausgabe 66 Wort verloren. Nur so viel: das verteidigt eine KreisligaMannschaft besser. In der Halbzeitpause wird es von Trainer Torsten Fröhling zum Glück einen ordentlichen Einlauf in der Kabine gegeben haben, anders lässt sich der plötzliche Leistungsumschwung auch nicht erklären. Viel mehr Elan, Einsatz und Siegeswille steckte nun in der Mannschaft, die sich nach 57. Minuten durch einen schön herausgespielten Konter samt 60 Meter Solo von Marius Wolf für ihren Einsatz belohnte. Sechzig blieb daraufhin dominant und drängte mit aller Macht auf den Führungstref- 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin fer. Was da jedoch teilweise für Chancen vergeigt wurden, lässt einem schon die Haare zu Berge stehen und auf ein baldiges Comeback von Rubin Okotie hoffen. Als dann nach 90 gespielten Minuten alles nach einer Punkteteilung aussah, setzte sich der erneut starke Kagelmacher an der Außenseite schön durch und flankte den Ball mustergültig auf Vallori in die Mitte. In der Flugbahn von Valloris Kopfball, der wohl am Pfosten gelandet wäre, stand dann wie aus dem Nichts und in bester Torjäger-Manier Stephan Hain, der den Ball irgendwie mit der Hüfte über die Linie drückte. Die Sekunden, die der Linienrichter anschließend brauchte, um in Richtung Mit- Ausgabe 66 telkreis zu zeigen, fühlten wie eine halbe Ewigkeit an. Wäre ja auch wieder zu typisch gewesen, wenn der Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht gegeben worden wäre. Doch einmal sei uns Löwen auch das Glück vergönnt gewesen und der Schiedsrichter pfiff nach dem Tor gleich das komplette Spiel ab. Der Jubel im weiten leeren Rund fiel natürlich grenzenlos aus und nicht wenigen dürfte mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen sein. Konnte die Stimmung in der ersten Halbzeit mal wieder mit dem Prädikat „ArenaDurchschnitt“ bezeichnet werden, besserte sie sich in der 2. Hätte zusehends und erreichte doch mehrere Male 5 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin ein ganz akzeptables Niveau. Schade ist nur, dass mal wieder einige ihren Mund nur bei der hinter der Nordkurve stattfindenden „Humba-Party“, die eigentlich ausschließlich der Selbstdarstellung eines schlecht trommelnden Löwenfans dient, aufbekommen. Zur Feier des Tages seien auch noch ein paar Worte zum Gästeanhang verloren. Dass man die Bochumer Szene im Hinspiel nach Strich und Faden aus dem Stadion gesungen hatte, schien UB und Konsorten nicht sonderlich zu interessieren. Mit Ach und Krach füllte sich gerade mal der halbe Gästeblock, wobei es wahrscheinlich ohne die zahlreichen roten Seitenstra- 6 Ausgabe 66 ßen-Idioten, die das Spiel des VfL dem eigenen in Hoffenheim vorgezogen hatten, noch peinlicher ausgesehen hätte. Schlussendlich wird die Bochumer Szene an jenem Samstag mit höchstens vier oder fünf Neunern anwesend gewesen sein und hatte am Ende wahrscheinlich mehr Fahnen als Leute dabei. Als wäre das nicht schon peinlich genug, wurde in der zweiten Hälfte von irgendwelchen roten Deppen auch noch kontinuierlich eine München-Fahne im Gästeblock geschwenkt. Dass das doch ziemlich an der Grenze zur Erbärmlichkeit kratzt, fiel der Bochumer Szene dann nach geschlagenen 30 Minuten (!) auch auf. Alles in einem ein sehr lächerlicher Auftritt 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin der Ruhrpottler, der sich irgendwo auf dem Niveau von Aalen, Sandhausen und Frankfurt einpendelt. Nach dem Spiel ärgerte man sich noch mit einigen sinnlosen Polizei-Schikanen und -Absperrungen herum, die selbst die TZ zum Anlass für einen kritischen Artikel nahm. Leider scheint es zudem mittlerweile gängiger Usus beim USK zu sein, unseren Haufens bis weit nach Abpfiff - bei Abwesenheit jeglichen Gefahrenpotentials - bis in die Innenstadt oder nach Giesing zu „begleiten“. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des ständigen Brimboriums sei an dieser Stelle nicht weiter ausge- Ausgabe 66 führt. Von den „deeskalierenden Maßnahmen vor dem Spiel wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden. Alles in einem jedoch ein gelungener Fußballtag und im Hinblick auf die Siege sämtlicher AbstiegsKonkurrenten ein ganz ganz wichtiger Dreier. Fortuna Düsseldorf (A) Vor unseren beiden letzten Auswärtsspielen in Frankfurt und Karlsruhe zum Saisonendspurt ging es noch einmal an den Rhein zur Fortuna aus Düsseldorf. Eigentlich braucht man es nicht jedes Mal zur Sprache bringen, da die Ausgangslage quasi für sich selbst spricht und dennoch sei es hier noch einmal erwähnt: Das Wasser steht uns nach wie vor bis zum Hals und jedes Spiel ist quasi ein Endspiel ums Überleben, so auch diese Auswärtspartie mit sportlich enormer Brisanz. Aufgrund dessen zog es auch einen guten Schwung Löwen mit ins Rheinland. Insgesamt traten wohl um die 1.500 7 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Blaue die Reise nach Düsseldorf an, bei insgesamt gut 25.000 Zuschauern an diesem Samstag. Und eins sei schon mal vorweg genommen: Spätestens seit diesem Spiel scheint der Kampf um den Klassenerhalt endlich auch bei der Mannschaft angekommen zu sein. Beide Mannschaften starteten erst einmal recht gemächlich in die Partie, wer sich Torraumszenen oder gar -chancen erhofft hatte, wurde zu Anfangs enttäuscht. Die erste Hälfte war deutlich geprägt von Mittelfeldgeplänkel bis zur 42. Minute. Da war es nämlich Adlung, der nach Flanke von Wolf den Ball sensationell mit dem Kopf aus zehn Metern ins rechte Kreuzeck setzte und den kompletten Gästeblock in Ekstase, Glücksgefühle und Jubelstürme versetzte. Die Löwen 8 Ausgabe 66 führten doch tatsächlich mal in einem Ligaspiel und mussten keinem Rückstand hinterher rennen. Doch die Löwen wären nicht die Löwen, würde man sich nicht gleich nach der Pause wieder den schnellen Ausgleich fangen. Das scheint wirklich ein Markenzeichen unserer Mannschaft zu sein, umso ärgerlicher, dass man sich die eigene Arbeit immer wieder so dämlich kaputt macht. Erstmal konsterniert vom Gegentreffer, kämpfte sich unsere Mannschaft couragiert zurück in die Partie und machte spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit so richtig Druck. Beste Chancen unsererseits wurden von den Düsseldorfern mit Müh und Not pariert und sogar auf der Linie musste gerettet werden. Der Ball wollte letztlich einfach nicht mehr ins Tor und so blieb es dann auch beim 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Unentschieden. Nach dem Spielverlauf deutlich zu wenig Punkte, die man hier wieder mit heim nahm, allerdings hätte man den Punkt vor der Begegnung angeboten bekommen, hätte ihn wohl jeder Löwe dankend angenommen. Auf den Rängen kann man endlich mal wieder lobende Worte finden, auch wenn nicht alles perfekt war. Gerade in der ersten Halbzeit war es bis zum 0:1 ganz klar zu wenig, was aus dem Gästeblock als Unterstützung kam, dafür war der Torjubel umso frenetischer und emotionaler. In der zweiten Hälfte konnte man dann jedoch endlich wieder einen Glanzpunkt setzen, denn Mitmachquote und Lautstärke stimmten gerade für Düsseldorfer Verhältnisse sehr zufrieden. Insbesondere die Schlussphase war phänomenal, als man die Ausgabe 66 Mannschaft fast zum späten Siegtreffer tragen konnte und die Mannschaft mit einer sehr engagierten Leistung auch mal ihren Teil dazu beitrug. Die Heimseite wohl mit einem schwächeren Auftritt, immerhin waren sie das ganze Spiel über nur sehr selten im Gästeblock zu vernehmen. Es bleibt festzuhalten, dass mit dieser Einstellung und Leistung, sowohl der Mannschaft als auch der Fans, in der zweiten Hälfte gegen Bochum und in diesem Spiel gegen Düsseldorf das Blatt im Kampf gegen den Abstieg noch gewendet werden kann. Lasst es uns in den verbleibenden 4 Spielen nochmal beweisen, wer der geilste Club der Welt ist! Nach dem Spiel meinten sowohl Damen als auch Herren der NRW-Polizei auf di- 9 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin cke Hose machen zu müssen. Mit Aussagen wie „kommt doch her jetzt“ oder „den da drüben hau ich um“ und eindeutigen Gesten boten die Herren in Grün zum Tanz. Dieser Einladung kam man aber schweren Herzens nicht nach, da man die filmischen Aufzeichnungen für die nächste Bullen-Weihnachtsfeier nicht noch füllen wollte. So Ausgabe 66 beschränkte man sich auf verbalen Widerstand und eine Gegenfilm-Maßnahme, was den Sportsfreunden in spe allen Anschein nach die Lust an Halbzeit Numero Drei nahm. Scho a Kreiz mit dene Smartphones! Fazit: Hüben wie drüben gilt: Grünes in die grüne Tonne. TSV Buchbach - Amas Gmiatlich traf man sich am Freitag Nachmittag in der Boazn unsres Vertrauens um mit einem Neuner ins nahegelegene Buchbach aufzubrechen. Die Elf von Trainer Daniel Bierofka gastierte an diesem Spieltag im Jahnstadion. Grade war man aus dem Auto ausgestiegen da fing es an wie aus Kübeln zu gießen. So wurde das Spiel nur wenige Augenblicke später bei „schönstem“ Fritz Walter Wetter angepfiffen. Die Amas legten gut los und dominierten die Partie von Anfang an. Nach gut einer halben Stunde klingelte es dann endlich und die Löwen gingen mit 1:0 in Führung, was auch gleichzei10 tig der Halbzeitstand war. In der Pause schaute man sich ein bisschen im Stadionrund um und es war für die Buchbacher anscheinend ein richtiger Festtag unsern TSV zu empfangen. Von Hendl bis Steaksemmeln wurden alle Geschütze aufgefahren. In Hälfte zwei feuerten die gut 40 mitgereisten Löwen die Amas weiter lauthals an und so konnte der zweite Dreier in Folge eingefahren werden. Gegen 10 Uhr erreichte man die Landeshauptstadt, man konnte von einer rundum gelungen Fahrt sprechen! Ha ho höre Sechzig Amateure! 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Ausgabe 66 MEISTERSCHAFTSSPEZIAL 6 6 Bild von loewenbomber.de zur Verfügung gestellt. 1966- das magische Jahr. Läuft es mal nicht -so wie derzeit- neigt der Münchner schnell zu nostalgischen Schwärmereien. Ja, die goldenen Sechzger mit all ihren prägenden, mythischen Momenten und der Krönung im Jahr ‚66. Als „damals [...] der sachverständige Münchner nicht zum FC Bayern - der war Ignoranten und Auswärtigen vorbehalten-, sondern zu den Löwen ins Sechzger- Stadion“ ging“. Allein diese Worte der SZ anlässlich des fünften Todestages von Rudi Brunnenmeiers im Jahr 2006, sind so gehaltvoll und bringen so viele Assoziationen auf den Punkt: München. Giesing. Heimat. Deutscher Meister. Radi. Wagner. Patzke. Merkel. Diese Liste könnte beliebig weiter- 9 1 11 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin geführt werden, da sie vielen weiteren grandiosen Namen nicht gerecht wird- allein der Platz dieser Ausgabe würde dies aber nicht zulassen. Was bis heute jedenfalls übrig geblieben ist, sind all die Überlieferungen aus alten Tagen. Zu Zeiten, in denen Mannschaften noch über Jahre hinweg in der selben Besetzung zusammenspielten, als sich Spieler ohne Medienparanoia in das Nachtleben stürzten, das Profigehalt noch einer Obergrenze des DFB unterlag, Radi mit seinen Ausflügen jenseits des Sechzehners als „bester“ Rechtsaußen zum Schlagerstar avancierte, Merkel den berühmten Trainingskick zwischen der trockenen und der alkohol-fröhnenden Fraktion veranstaltete, Zeiten in denen Sechzig auch sportlich die Stadt regierte. Apropos Brunnenmeier: Blickt man auf sein Leben, so kann er ohne zu übertreiben, als das leibgewordene Sechzge bezeichnet werden. Ein Werdegang voller Höhen und Tiefen. Vom gefeierten Star, über den selbst Witze im Stadtgespräch kursierten (Vater und Sohn gehen zum Spiel, aber weil sie die Karten ver12 Ausgabe 66 gessen haben, läuft der Bub nochmal heim. Völlig verstört kommt er zurück: „Babba, der Brr, der Brr, der Brr...“ Der Vater erbleicht. „Babba, der Briefträger liegt mit der Mamma im Bett.“ Darauf der Alte: „Gottseidank. I hab scho gfürcht, der Brunnenmeier spielt net.“), zum tragischen Held, der sich geplagt von Drogen-, Spiel- und Geldproblemen unter anderem zu einem Überfall auf eine Tankstelle hinreißen ließ. Am 28. Mai 1966 also reckte Kapitän Grosser nach einem 1:1 gegen den HSV die Trophäe in den verregneten Giesinger Himmel. Zum ersten und zum letzten Mal. Jener 28. Mai, dem nur wenige Jahre später wieder die Zweitklassigkeit folgte. So wie unser Leben eben ist. Neunzehnhundertsechsundsechzig in den Farben weiß und blau! DEUTSCHER MEISTER!!! 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Ausgabe 66 DAS GOLDENE KAASBLATT‘L Wer kennt sie nicht, die teilweise schon unfreiwillig ulkig anmutenden Versuche von Münchner Journalisten, die öffentliche Meinung über den TSV, seine Fans, das Sechzgerstadion oder auch Fußballfans im Allgemeinen derart negativ zu beeinflussen, dass einem die Haare auf dem Löwenbuckel zu Berge stehen. Dieser Umstand hat die Zugabe-Redaktion dazu veranlasst, in unregelmäßigen Abständen mit dem eigens gestifteten „Goldenen Kaasblatt‘l“ ausgewählte Koryphäen der Münchner Journaille zu ehren, welche sich im journalistischen Kampf für die Sinnfreiheit verdient gemacht haben. Das erste Goldene Kaasblatt’l geht an Marc Merten (im Folgenden MM) von der Münchner Abendzeitung. Mit seinem famosen Kommentar „Warum der Plan ‚2. Liga im Grünwalder‘ scheitern wird“ vom 19.04.2015, welcher von Unwissen und Voreingenommenheit beinahe explodiert, hat er es dem Kaasblatt’lKomitee auch nicht gerade schwer gemacht. Nach bester „ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“-Philosophie zieht MM über die Überlegungen Mayrhofers her, auch im Falle des Klassenerhalts eine Rückkehr der Löwen nach Giesing anzustreben. Für den Großteil der Löwenfans eine lange geforderte und absolut nachvollziehbare Überlegung, für den Kölner MM ein absolutes No-Go. Ohne etwa auf die sachlich fundierten Vorschläge der Freunde des Sechzgerstadions hinsichtlich 13 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin eines Ausbaus einzugehen, macht es sich MM leicht und schreibt von der fehlenden Zweitligareife des Stadions, welche sich in fehlenden Business-Seats, bzw. VIPBereich und der Zuschauerkapazität äußern würde. Dies müssen für ihn als Münchner Qualitätsjournalist anscheinend die K.O.-Kriterien sein, ansonsten müsste er ja noch Ausgabe 66 inmitten von stinkenden, Fans und ohne leckeren Snack vor, während und nach dem Spiel über die Löwen berichten. Mit so einem Beitrag, welcher eher mit dem journalistischen Niveau eines 14-jährigen Praktikanten bei der Tittmoninger Rundschau vergleichbar ist, hat man sich das Goldene Kaasblatt’l redlich verdient, Chapeau! Fazit: Seriöser Journalismus bei der Münchner Abendzeitung - das bleibt wohl eine Geschichte aus dem Wünsch-dir-was-Land. ES WAR VOR GARNICHT LANGER ZEIT Heute vor 12 Jahren trafen die Löwen am 31. Spieltag der Saison 2002/2003 im Nürnberger Frankenstadion auf den abstiegsbedrohten Club, der vor der Partie bereits vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hatte. Die Löwen konnten zwar in der dritten Saison nach dem Beinahe-Einzug in die Königsklasse nicht mehr auf eine Qualifikation für Europa hoffen, dennoch befand man sich mit dem 9. Tabellenplatz in ruhigen 14 Fahrwassern, während der Club dringend einen Dreier benötigte um die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten. Dementsprechend zielstrebig legten die Hausherren vor 35.600 Zuschauern los und erzielten bereits nach 38 Sekunden den Führungstreffer gegen schläfrige Löwen durch Martin Driller. In Folge dessen entwickelte sich bis zur Halbzeit ein müder Kick, der FCN 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin verwaltete das Ergebnis, 1860 konnte bis auf zweier Chancen durch Rodrigo Costa und Martin Schroth für keine nennenswerten Akzente sorgen. Wie ausgewechselt kam die Elf von Trainer Falko Götz dann aber aus der Pause, in der 56. Minute lief Benny Lauth nach einem feinen Pass von Harald Cerny alleine auf Club-Keeper Kampa zu und vollstreckte zum 1:1. Doch der Aufschwung währte nicht lange, drei Minuten nach dem Ausgleich flog Rodrigo Costa nach einem Foul mit glatt Rot vom Platz. Der Ausgang der Partie war nun wieder vollkommen offen, sollte der Ausgabe 66 Club nun gegen die drückenden Löwen wieder besser ins Spiel finden? Dies sah anfangs auch so aus, doch die wichtige Führung wollte nicht gelingen und so lief man in der 73. Minute in einen Konter, den erneut Benny Lauth nach Vorarbeit von Icke Hässler zur Löwenführung verwandelte. Bei diesem Ergebnis blieb es am Ende auch und der Club war mit nunmehr fünf Punkten Abstand auf Platz 15 bereits mit einem Bein in der Zweiten Liga, in die es am Ende der Saison letztlich zusammen mit Cottbus und Bielefeld auch gehen sollte. Bild von loewenbomber.de zur Verfügung gestellt. 15 31. Spieltag: TSV München von 1860 - 1. FC Union Berlin Ausgabe 66 KURZ UND KNAPP - Heute MUSS ein Dreier her! Gemeinsam für den Klassenerhalt! - Super Stimmung die letzten Spiele, macht so weiter! - In Bayern wie in NRW: No Justice, No Peace! - „Ama“-Derby bleibt im GWS - Alles andere wäre eh a Frechheit g‘wesn! - Nehmt‘s Urlaub, macht‘s blau! - Am Freitag zählt nur der TSV! Alle nach Frankfurt! - Nach wie vor gilt: RAUS AUS DER ARENA! - KINDliche Machenschaften stoppen - Gegen die Kommerzialisierung des Fußballs! - Münchner Abendzeitung, das Revolverblatt wie eh und je! Geht und lernt Journalismus! - 4:0 gegen Heimstetten, 1:0 in Buchbach - Bei den Amas läuft‘s wieder! Des g‘freit uns narrisch! IMPRESSUM ZuGaBe der Giasinga Buam 1860 Auflage: 500 Stück Herausgeber: Szene Giesing e.V. Postfach 950273 in 81518 München Online: www.giasinga-buam.de Für Fragen, Kritik oder Anmerkungen wendet euch an: [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 16 16
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