#119 am 16.05.15 37. Spieltag Arminia vs. Jahn

.05.15
#119 am 16
3
rminia vs.
7. Spieltag A
sburg
Jahn Regen
Spielberichte
Kiel:
zwei erwischte der Kieler SV Holstein
den besseren Start auf dem Platz.
Auch auf den Rängen taten sich die
Fans aus Ostwestfalen schwer an die
gute erste Hälfte anzuknüpfen. Mit
zunehmender Spieldauer erhöhten die
Gäste den Druck und der Ausgleich
lag förmlich in der Luft. Booooom. 90.
Minute, 2:2, Ausgleich!
Einen Tag vor dem 110.
Geburtstag des Deutschen Sportclub
Arminia Bielefeld kam es auf der mit
24.249 Zuschauern wieder bestens
gefüllten Bielefelder Alm zum Duell der
Topteams in Liga 3. Die Vorzeichen,
den Aufstieg quasi unter Dach und
Fach zu bringen, waren begleitet von
bestem Fußballwetter also gut. Der
Bielefelder Anhang, welcher sich beim
Pokalauftritt am vorigen Mittwoch mit
einer gelungenen Choreographie
und grandioser Atmosphäre über
die gesamte Spielzeit von seiner
Schokoladenseite
präsentierte,
startete auch im Duell mit den Störchen
gut in die Partie. Trotz eines frühen
Rückschlags nach nur drei Minuten
Spielzeit standen die Ostwestfalen
weiter hinter ihrer Elf.
Kiel ergattert mit einer couragierten
Vorstellung
nicht
unverdient
noch einen Zähler in Bielefeld.
Der späte Gegentreffer holte so
manchen
schwarz-weiß-blauen
Anhänger kurzzeitig zurück auf den
Boden der Tatsachen. Für Kieler
Verhältnisse waren mit etwa 1.400
überdurchschnittlich viele Fans in die
Leineweberstadt mitgereist. Die Jungs
und Mädels von der Förde feierten den
Punktgewinn ausgiebig, boten aber
unter dem Strich nichts Besonderes.
Unsere Rückkehr ins Unterhaus der
Bundesliga, sollte dann eben auf
eines der kommenden Wochenenden
verschoben werden. Den Abend nach
dem Spiel verbrachten große Teile der
Bielefelder Szene auf der 15. JahresFeier der „Freshmaker“, bei der so
manches Getränk die Vorfreude auf
die Sonderzugfahrt nach Wiesbaden
steigerte.
Die
Mannschaft
honorierte
das
Engagement auf den Tribünen prompt.
Bereits in Spielminute zehn konnte die
Führung der Holsteiner durch einen
verwandelten
Strafstoß
egalisiert
werden. Der DSC war nun am Drücker
und kam zu einigen Gelegenheiten
vor dem Kieler Gehäuse. Nach
einer halben Stunde ging Arminia in
Führung und drehte das Spiel. Der
2:1 Führungstreffer wähnte wohl so
ziemlich jeden Arminen schon in der
zweiten Fußballbundesliga. In Halbzeit
Wiesbaden
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Wiesbaden auswärts. Nichts, worauf
ein Armine sich im Laufe der Saison
besonders freut. Doch sollte es diesmal
aufgrund der Konstellation in der
sportlichen Situation und der Tatsache,
dass es einen speziellen Sonderzug
gab, etwas anders sein. Der Sonderzug
bot ein Tanzabteil, der neben Musik
und Tanz Möglichkeit auch zwei
Theken im Angebot hatte. Absolute
Vorfreude, Tage vor der Abfahrt. Nicht
nur bei uns sondern auch bei den
andern 800 Fahrgästen. Der letzte Fan
Express, der so aufbieten konnte, ist
schon eine Weile her! Nachdem kurz
vor Abfahrt die gesamte Verpflegung
sowie
die
üblichen
Materialien
eingepackt waren, konnten die Abteile
begutachtet werden. 6er Abteile, die
sich als Schlafwagen umbauen liesen.
Glatte Eins! Ebenfalls lief die Musik, die
im Zappelabteil abgespielt wurde.
Auf der Hinfahrt rissen sich die meisten
noch zusammen, wobei der ein oder
andere schon übermotiviert seine
eigene Party feierte.
andere dachte sich schon heute geht
richtig was, leider trat dies nicht ein.
Neben dem sehr späten Einlaufen
der Mannschaft und dem dadurch
völlig misslungenen Intro, war das
Spiel unserer Blauen äußerst mager.
Den Willen heute mit allen Mitteln
aufzusteigen, erkannten wir nicht. Der
Gästeblock tat es den Ostwestfalen
auf den Platz gleich und stellte sich
sehr lethargisch dar. Einige gute
Augenblicke liesen das Potenzial
erahnen nur muss man wohl einsehen,
dass nur beim perfekt gemachten
Aufstieg der Block gebrannt hätte.
Unseren Haufen dürfen wir aber einen
guten Tifo attestieren. Ständig in
Bewegung und über weite Strecken
motiviert Motor der Kurve zu sein.
Unsere Vorsänger kritisierten ihren
eigenen Standort als zu weit weg von
der Gruppe. Wird beim nächsten Mal
sorgfältiger ausgesucht.
Auf der Gegenseite sahen wir eine
andere Stehtribüne. Damit hätten
wir auch schon das Auffälligste
beschrieben. Ab und an konnten
wir ein paar Zuschauer hinter den
Spruchbändern
erkennen.
Der
Ordnungsdienst
hinterlies
einen
entspannten Eindruck, was sich auch
an den Kontrollen bemerkbar machte.
Sehr angenehm. Die unifomierte
Staatsmacht mochte auch nicht
so den Authoritätszirkus fahren, was
ebenfalls positiv in Erinnerung bleibt.
Rückblickend auf die Rückfahrt könnte
es besser gewesen sein, dass wir nicht
aufgestiegen sind. Auch, wenn das
überhaupt nicht das Meinungsbild
der Zugbesatzung wiederspiegelt.
Vereinzelt aber wird es Personen
geben, die es besser finden, wenn wir
an einem Heimspiel den Weg in die
Zweitklassigkeit perfekt machen.
In Wiesbaden angekommen ging es
im Corteo Richtung Stadion mit all den
Klotten, die wir für den Verkauf der
coolen Mottoshirts brauchten. Zwar
gab es zwei Tage vorher jeweils einen
Verkaufstag und im Zug fanden alle
Mitfahrer gefallen an dem Teil, doch
konnten gut 1.000 weitere Gästefans
ihre Chance wahrnehmen, um eins
zu erwerben. Schnell war der Großteil
vergriffen, heute gibt es die wenigen
Restexemplare am LC-Stand.
Im Block ergab es ein schönes
einheitliches Bild. Weit vor dem Anpfiff
ertönten lautstark einige Lieder. Zum
Einlauf hatten wir blaue Luftballons
verteilt. Zusätzlich zündeten krasse
Idioten, die nur das Ende des Fussballs
herbeisehnen, blauen Rauch, der
das Bild abrundete. Der ein oder
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LC - kommentiert
Jahresrückblick: Exakt acht Wochen
Material
verschiedener
Fanclubs
und Gruppierungen geklaut. Für
uns bedeutete dieser Verlust ein
unbeschreiblicher Rückschlag.
nach dem Relegationsspiel gegen
Darmstadt ging es in der dritten
Liga neu los. Als im Juli in Mainz der
erste Spieltag auf dem Plan stand,
war Arminia dank der Transferpolitik
Aufstiegskandidat Nummer eins. Der
Club schien die finanzielle Unterstützung
der Sponsoren erhalten zu haben,
denn anders als in Drittligajahren
zuvor war auf gestandene statt auf
entwicklungsfähige Spieler gesetzt
worden.
Die
unsägliche
Floskel
der “Jetzt erst Recht” Stimmung
verbreitete sich. Tatsächlich schien der
Club das Drama besser überstanden
haben als jeden Abstieg zuvor. Nicht
bei allen Personen unserer Gruppe
war das unisono so. Mancher war neu
motiviert, andere brauchten aber
Wochen, um die Enttäuschung zu
verdrängen. Der erste Spieltag verlief
mit Sonderzug, vollem Gästeblock und
spätem Auswärtssieg erfolgreich.
Im Oktober wurde mal wieder ein
Derby in Münster sang- und klanglos
verloren. Manche veranlasste dies zum
Einsatz von Leuchtspuren und Böllern.
Die so provozierte Spielunterbrechung
war unnötig, letztendlich sind so
einmalige Aktionen aber auch nicht zu
dramatisieren. Der öffentliche Aufschrei
war gegeben, die direkte Kritik an uns
jedoch leider nicht. Nach dem Spiel
in Rostock kam es am Hauptbahnhof
zudem
zu
Auseinandersetzungen
mit den Bullen. Aufgrund beider
Ereignisse haben wir in der Folge zu
viele neue Stadionverbote erhalten.
So verpassten viele unserer Leute
das elektrisierende Elfmeterschießen
gegen Hertha und ab November u.a.
die Siegesserie von fünf Begegnungen
am Stück ohne Gegentor. Als
wichtigster Schritt zum Aufstieg galt
gemeinhin das Spiel in Regensburg,
als einer B-Elf der Nachweis gelang,
Ausfälle
kompensieren
und
als
Team zusammenhalten zu können.
Im Dezember war ein gelungener
Jahresabschluss perfekt, als die
Fans bemerkten, das Mannschaft
und
Trainer
nach
und
nach
zusammengewachsen waren und der
DSC als Tabellenführer die Identifikation
und Hoffnung ermöglichte. Highlights
dieser Herbst- und Wintermonate
waren supporttechnisch die Spiele
gegen Dresden und Erfurt.
Die ersten beiden Heimspiele der neuen
Saison im August wurden zum Fiasko.
Erst das Pokalspiel gegen Sandhausen
löste den Knoten, die Mannschaft
wurde fitter und der Anhang für seine
Geduld belohnt. Fortan sollten in der
Liga sechs Heimsiege am Stück mit
zahlreichen Toren folgen, auswärts
wechselten schon früh Licht und
Schatten. Im September war mit
dem Spiel in Unterhaching das dritte
von dann vier Auswärtsspiel unter
der Woche zu absolvieren. trotz der
kurzfristigen Terminänderung bleibt
die Anzahl der anwesenden Ultras
eine der Enttäuschungen der Saison.
Den tatsächlich schlimmsten Moment
erlitten wir in selbigem Monat durch
den Einbruch in unseren Materialraum.
Es wurden Zaunfahnen und weiteres
Im
Januar:
Neujahrsbeginn
im
Rockcafe, einige Jungs der Ultraszene
verfolgten später das Trainingslager
in
Belek,
wir
lauschten
den
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Ausführungen der Fanhilfe Hannover.
Dann ärgerten wir uns im Februar
über die Ticketkonzeption des VfL
Osnabrück. Die gesamte Bielefelder
Ultraszene besaß Eintrittskarten für
die Heimbereiche der Westtribüne.
Diese Notwendigkeit, auch für viele
weitere Arminen, ergab sich aus
der von Behörden, Verbänden und
Vereinen
als
Sicherheitskonzept
suggerierten Verfügung, uns Gästefans
ihr Ticketkontingent zu reduzieren. Statt
2.200 sollten nur 1.300 Bielefelder das
Spiel besuchen können. Derartige
“präventive Kollektivstrafen” sind aber
weder legitim noch wirksam. 3.500
Bielefelder feierten dann beim 4:0-Sieg
die besten Auswärtsmomente dieser
Spielzeit. Im Februar gab es vier Siege
am Stück und eine positive Tendenz für
das Aufstiegsrennen. In der Liga verlief
es im März schleppend, der Erfolg
war nunmehr eine Frage der Zeit.
Dieser Monat war mehr geprägt vom
Achtelfinale gegen Bremen, einem
grandiosen Fußballabend. Gleichzeitig
präsentierten wir die erste von drei
großen Choreographien innerhalb
von acht Wochen. Denn im April gab
es die Viertelfinal- und Halbfinalspiele
gegen Gladbach und Wolfsburg.
Erst die bessere Mannschaft und ein
Elfmeterschießen voller Spannung,
mit gemeinsamer Ekstase, dann
der Traum vom Finale. Chancenlos
ausgeschieden. Trotzdem war dieser
Abend besonders. Selten waren die
Almbesucher so voller Stolz und Inbrunst
für ihren Verein eingestanden. Selten
war ein unterlegener Verlierer derart
positiv begleitet worden. Übrigens
gelang auch noch ein Derbysieg. Der
Mai ermöglichte uns den Sonderzug
mit Partyabteil, unser Shirtverkauf
verlief erfolgreich, der Aufstieg gelang
in Wiesbaden noch nicht. Dort waren
es zum vierten Mal in dieser Rückrunde
mehr als 3.000 Gästefans. Heute folgt
der Aufstieg. Daran gibt es keinen
Zweifel. Dann folgt der Besuch auf dem
Balkon. Ein verdienter Aufstieg, seit 20
Spieltagen führen wir die Tabelle an.
Ein Jahr nach dem Abstieg erlebten
wir einmal mehr ein Jahr mit Höhen
und Tiefen, mit neuen, interessierten
Leuten und alten Freunden.
Fortsetzung folgt.
Ultras!
Gegenüber
Regensburg: Ein letztes Mal werden
Jahn“ bekannt, zurück. Dieser war der
Initiator der deutschen Turnbewegung
und Befürworter der deutschen
Nationalbewegung Anfang des 19.
Jahrhunderts.
wir euch an dieser Stelle den heutigen
Gegner vorstellen. Zu Gast auf der
schönen Bielefelder Alm ist heute der
SSV Jahn 200 Regensburg. Anders
als die Jahreszahl im Vereinsnamen
annehmen lässt, liegen die Wurzeln
des SSV deutlich weiter zurück. Die
Gründung
des
Ursprungsvereins,
dem Turnerbund Jahn Regensburg,
erfolgte nämlich schon im Jahre 1886.
Der Name geht dabei auf Friedrich
Ludwig Jahn, auch als „Turnvater
Die Fußballabteilung des Vereins
entstand jedoch erst 1907 und 1924
verselbständigte sich diese Abteilung
als Sportbund Jahn Regensburg.
Diese Abspaltung war aufgrund
der „reinlichen Scheidung“, die die
Trennung von modernen Sportarten,
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wie dem Fußball, und den Turnern
vorsah, notwendig. Die nächste
Umbenennung folgte im Zuge der
Fusion mit dem Sportverein 1889
Regensburg und den Schwimmverein
von 1920 Regensburg. Als Ergebnis
dieser Fusion entstand der Sportund
Schwimmverein
Jahn
1889
Regensburg. Unter diesem Namen
traten die Regensburger bis ins Jahr
2000 an.
Fußballabteilung
vollständig
vom
Hauptverein ab und gründete den SSV
Jahn 2000 Regensburg e.V. Nachdem
schon in der zweiten Saison der
Aufstieg knapp verpasst wurde, schloss
sich die SG Post/Süd Regensburg
dem SSV Jahn Regensburg an. In
der darauffolgenden Saison gelang
schließlich der Aufstieg, so dass
die Regensburger erstmals in der
eingleisigen 2. Bundesliga spielten,
wobei sie in der Endabrechnung nur
17. wurden und dementsprechend
abstiegen.
Sportlich konnte die Jahnelf selten
für Aufsehen sorgen, da weder
große Erfolge im DFB-Pokal noch im
Ligabetrieb gefeiert werden konnte.
In der Nachkriegszeit spielte der SSV
zwar einige Jahre in der erstklassigen
Oberliga Süd und nach der Gründung
der Bundesliga auch viele Jahre in der
zweitklassigen Regionalliga Süd, aber
ein Aufstieg in die Bundesliga sollte
nie gelingen. Lediglich 1969 und 1971
spielten die Regensburger auch um
den Aufstieg mit, erreichten in der
Abschlusstabelle jedoch jeweils nur
den fünften Rang.
Nach
einem
unplanmäßigen
Zwischenstopp in der Bayernliga
etablierte sich der SSV in der 3. Liga.
Nachdem in den ersten beiden
Spielzeiten der 3. Liga noch gegen den
Abstieg spielten gelang ihnen 2012
unter Trainer Markus Weinzierl knapp
der Einzug in die Relegation zur 2.
Bundesliga. Die Relegation gegen den
Karlsruher SC gewann die Jahnelf durch
ein 1-1 im Heimspiel und einem 2-2 im
Rückspiel, da sie mehr Auswärtstore
erzielten. In der zweiten Liga war man
aber chancenlos und stieg mit nur 19
Punkten als Tabellenletzter ab. Nach
nun zwei Spielzeiten in der 3. Liga steht
Regensburg nun schon als Absteiger
fest. Es bleibt abzuwarten, inwiefern
sich der SSV von dem Abstieg erholt,
da es erfahrungsgemäß sehr schwierig
geworden ist, aus einer der fünf
Regionalligen, die nur drei Aufsteiger
stellen dürfen, aufzusteigen.
Das neue Stadion, das in diesem
Sommer eingeweiht wird und um die
50 Mio. Euro gekostet hat, ist künftig
also nur Spielstätte eines RegionalligaVereins. Das Jahnstadion, das seit 1926
Spielstätte von Jahn Regensburg war,
hat somit ausgendient.
Nach dem Abstieg 1977 in die
Drittklassigkeit sollte es für Jahn
Regensburg lange Zeit nicht mehr viel
zu feiern geben. Es folgten weitere
Abstiege in die vierte Liga und 1996
mussten sie sogar den harten Gang
in die fünfte Liga antreten. Zu diesem
Zeitpunkt spielten sie gar nur noch
die zweite Geige in der Stadt an
der Donau, denn die SG Post/Süd
Regensburg spielte ein Spielklasse
höher. Erst nach drei Jahren gelang
2000 der Wiederaufstieg, wobei dann
sogar der direkt Durchmarsch bis in
die Regionalliga Süd gefeiert werden
konnte. Doch nicht nur durch den
Aufstieg änderte sich für den Verein
einiges, denn 2000 spaltete sich die
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Land und Leute
New
York: Die Reise eines LC
Mitgliedes, nach Kolumbien, von der
wir euch bereits Ende letzten Jahres
berichtet hatten, führte erst mittels
Zwischentop in New York nach Bogota.
Noch vor Abflug wurde man elendig
lange
von
US-Amerikanischen
Agenten genervt, die auf jede zweite
ihrer dösigen Fragen die Antwort „just
holidays“ erwarteten. Nachdem diese
ganze Scheiße dann bei der Einreise
noch mal überstanden wurde und
man zum gefühlt 100. Mal versichert
hatte, dass man keiner Terrorzelle
angehört, konnte dann endlich unser
Hotel am Rande von Queens bezogen
werden.
Fußläufig wurde dann erst mal die
Gegend erkundet. War schon echt
lustig mit anzusehen, wie mit Einbruch
der Dunkelheit
quasi komplette
Anarchie auf den Straßen herrschte.
Die tagsüber an jeder Ecke lungernden
Bullen überlassen den Dealern und
anderen Kleinkriminellen die Hoheit
über komplette Straßenzüge. Das
erklärt sicherlich auch, warum unser
Hotel vergleichsweise günstig und
trotzdem bewohnbar war.
Am nächsten Tag wurde dann erst mal
bisschen das typische Touri-Programm
in Manhattan abgefrühstückt. Die
Größe
und
Bevölkerungsdichte
der Stadt ist schon beindruckend.
Beindruckend war auch, wie schwierig
es sich gestaltete etwas halbwegs
gesundes und gleichzeitig bezahlbares
zu Essen aufzutreiben. Sei’s drum! – gibt
schlimmeres als fünf Tage Fastfood mit
riesengroßen Bechern Cola. Besonders
die Burger in kleinen ranzigen Läden,
die nicht von Touris überlaufen waren,
wussten echt zu gefallen.
Als ein absolutes Desaster stellte sich
allerdings der Test des amerikanischen
Bieres heraus. Weder die Plörre
der
Großbrauereien,
noch
die
verschiedensten Sorten vieler kleiner,
privater Brauereien konnte auch nur
Ansatzweise überzeugen.
Besonders katastrophal war auch
der Besuch des Basketballsspiels
zwischen den Brooklyn Nets und
Maccabi Tel Aviv. Viele der, in New
York wohnenden Israelies nutzen die
Chance um einen Verein aus ihrer
Heimat spielen zu sehen. Happige 25$
7
kostete die billigste Karte für dieses
total sinnlose Freundschaftsspiel. Dafür
bekamen wir so gut wie jedes Klischee
über den dicken, sportschauenden
Amerikanischen-Dulli bestätigt. Viele
der ca. 15.000 Hallen-Besucher fanden
es glaub ich eher nervig, dass man
sich neben Biertrinken, Nachosessen
und Burgerwegatmen auch noch mit
Basketball beschäftigen musste.
Wer dann endgültig keine Lust mehr
hatte sich mit der Veranstaltung auf
dem Parkett zu beschäftigen, konnte
dann wenigstens während des Spiels
lustige Grüße und Bilder per Instagram
oder Twitter auf den Videowürfel
projizieren.
So richtig spannend ist Basketball nun
wirklich nicht, sodass ich den Reiz von
einem Besuch beim halleneigenen
Berber
durchaus
nachvollziehen
konnte.
Insgesamt ist das alles nicht ansatzweise
mit der Kultur vergleichbar, wie bei
uns Sportveranstaltungen besucht
werden.
taucht in diese komplett andere, ruhige
Welt ein – grandioser Rückzugsort zum
entspannen und chillen, der auch gar
nicht überlaufen ist.
Am Abend vor dem Weiterflug trafen
wir die tolle Entscheidung uns mit
einem Bielefelder, der zu der Zeit ein
Praktikum in der Stadt machte, auf
1-2 Biere zu treffen - hat auf jeden
Fall gut geklappt! Bis tief in die Nacht
versackten wir in einer Stundenten„Bar“ in Williamsburg. Neben einer
grandios bestückten Juke-Box und
lauter lustiger Spielautomaten, gab
es Bier und Cider zu erschwinglichen
Preisen. Recht schnell wurde klar, dass
sich noch nicht all zu vielen Touristen
hierhin verirrt hatten. Umso herzlicher
wurden wir aufgenommen und
bekamen selbst nach der Sperrstunde
noch das ein oder andere Kaltgetränk
spendiert. Die Hoheit über die Juke-Box
lag selbstverständlich auch bei uns.
Zum Abschied wurde noch versucht
einem ca. 4,50 Meter großem
Afroamerikaner zu erklären, dass sein
„St. Pauli“ New York T-Shirt keines falls
cool ist - richtig kapiert haben wird er’s
sicherlich nicht.
Wenn man ganz ehrlich ist, kann
man über all diese negativen
Eindrücke dann doch schmunzelnd
hinwegsehen. Besonders der Central
Park ist wirklich sehr geil. Selbst mit dem
Fahrrad ist man gefühlt eine halbe
Ewigkeit unterwegs um ihn komplett
zu durchqueren. Innerhalb von zwei
Minuten kann man das hektische
Treiben auf den Straßen verlassen und
Die acht Stunden Flug am nächsten
Morgen, nach der durchzechten
Nacht und mit nur 2 Stunden Schlaf
war dann eher nicht so cool.
Irgendwie überstanden haben wir es
aber dann doch.
Impressum
Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern
lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde
und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC
erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer
Auflage von 1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt.
Kontakt persönlich am Infostand oder per Mail lokal-crew@gmx.
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