Wirtschaftszeitung der Handwerkskammer Hannover 120. Jahrgang, Nr. 15/16 • 13. August 2015 • www.hwk-hannover.de • Einzelpreis 1,50 € Betrieb Umsatzsteuerbefreiung für Kommunalbetriebe [email protected] 19 Prozent Vorteil für Bauhöfe? 2 Zuschüsse jetzt sichern! Für die Investition in sichere motorbetriebene Werkzeuge vergibt die BG-Bau Zuschüsse an Handwerksbetriebe. Das soll die Unfallhäufigkeit verringern. Betriebe können noch Anträge einreichen. 3 Wer verdient mehr? Martin Berteit war lange Jahre angestellt. Bis er 2014 einen Betrieb übernahm. Verdient er jetzt mehr als vorher? Und lohnt sich Selbstständigkeit? Lesen Sie, was Forscher dazu sagen! Jörg [email protected] 5 So binden Sie Kunden Wer sich von der Konkurrenz abheben will, kann seinen Kunden ein Magazin anbieten. Und darin über Vorzüge seines Betriebs und spannende Themen berichten. Bernd Schmidt setzt das erfolgreich um. plus: Fahrzeuge 6 Fahrspaß ganz praktisch Klar erreicht der überarbeitete Pick-up von Mitsubishi jede Baustelle. Unser Tester hatte mit dem L200 Spaß. Das liegt an der Power unter der Haube. Handwerks tauglich ist er außerdem, bestätigt unser Bericht. Regionales Schulsanierung, Straßenbau, Gebäudereinigung: Übernehmen die Kommunen solche Arbeiten demnächst selbst, weil es günstiger ist? Das Handwerk arbeitet an einem Ausweg. [email protected] 7 Erfolgreiche Nische Die Pläne klangen bedrohlich: Umsatzsteuerbefreiung für kommunale Betriebe, wenn sich Städte und Gemeinden gegenseitig helfen, sogar über Landesgrenzen hinweg. Zum Beispiel beim Bau einer Schule oder der Sanierung einer Straße. So sieht es ein Gesetzentwurf vor, über den der Bundestag im September entscheiden soll. Die Bundesregierung und die Länder wollen Kreise, Städte und Gemeinden so finanziell entlasten. Denn Kommunen können als Auftraggeber keine Vorsteuer geltend machen, wenn sie Aufträge an Privatunternehmen vergeben – die 19 Prozent wären echte Kosten. Eine Umsatzsteuerbefreiung würde damit zu einem Wettbewerbsvorteil für Bauhöfe bei der Auftragsvergabe, Handwerksbetriebe hätten das Nachsehen. „Aus Sicht des Handwerks ist die intensive wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden kritisch zu betrachten. Sie sollte nicht noch durch eine Steuerbefreiung gestärkt werden“, sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Doch inzwischen scheint die größte Gefahr gebannt: ZDH und kommunale Spitzenverbände haben einen Lösungsvorschlag entwickelt, der die Interessen der Betriebe schützen soll. Und wie sieht dieser Vorschlag aus? Am geplanten Gesetzestext würde sich zwar nichts ändern. Doch dafür soll in der Gesetzesbegründung klargestellt werden, dass eine Umsatzsteuerbefreiung bei Tätigkeiten wie Gebäudereinigung, Neubau und Sanierung an Straßen und Gebäuden nicht in Betracht kommt. Diese Begründung könnte eine Rolle spielen, falls Kommunen bei der Auslegung des Gesetzes über das Ziel hinausschießen und es zum Rechtsstreit kommt. Denn Gerichte orientieren sich in solchen Fällen nicht nur am Gesetzestext, sondern auch an den Absichten des Gesetzgebers – die in dieser Gesetzesbegründung klar zu erkennen wären. Umsatzsteuerfrei wären hingegen klassische hoheitliche Aufgaben, wie zum Beispiel die Überlassung von Hallen für den Schulsport oder die gemeinsame Nutzung von Standesämtern. Angesichts der politischen Ausgangslage sei dieser Vorschlag geeignet, „die jeweiligen Interessen fair gegeneinander abzugrenzen“, sagt Schwannecke. Und wie bewertet ein Handwerker diesen Kompromiss? „Ich habe kein Problem damit, wenn sich Verwaltungen untereinander aushelfen und es dabei bleibt“, sagt Werner Schulz. Der Parkettlegermeister aus Dannenberg arbeitet seit Jahren überwiegend für öffentliche Auftraggeber. Ihm geht es nicht nur um die andernfalls drohende Konkurrenz der Kommunalbetriebe, sondern auch um die finanzielle Lage der Kommunen selbst. Ohne Auftragsvergabe an die Privatwirtschaft würden den Kommunen Steuereinnahmen fehlen, warnt Schulz. Und noch eine Gefahr sieht er aufgrund seiner Erfahrung als Sachverständiger des Handwerks: „Für alles, was DIN-Normen entsprechen muss, braucht man großes Know-how und sehr viel praktische Erfahrung“, betont der Handwerker. „Wenn das nicht erfüllt ist und ständig nachgearbeitet werden muss, dann würde es für die Kommunen erst richtig teuer.“ Und noch ein Problem sähe Schulz durch die Steuerbefreiung, ein doppeltes sogar: „Es wäre sonst nur eine Frage der Zeit, wann sich die Kommunen Handwerker einstellen, die uns fehlen, und damit Bauhöfe schaffen, die wieder eine Kostenspirale auslösen.“ Dass es nicht soweit kommt, daran arbeitet der ZDH. Holger Schwannecke ist zuversichtlich: „Die ersten Reaktionen sind durchaus positiv. Länder und Gemeinden haben in Gesprächen zum Ausdruck gebracht, dass sie eine von Kommunen und Handwerk gemeinsam getragene Lösung begrüßen.“ W Auf dezente Hörmodule für Brillen hat sich Henning Bruckhoff spezialisiert. Der 75-Jährige hat allein 31 Patente auf seine Erfindungen. Und er will weitermachen. 8 Gute Ausbildungsqualität Wer auf die Qualität in der Ausbildung setzt, kann punkten. Die Auszeichnung „primAQ“ setzt genau dort an und soll mehr Bewerber in die Betriebe locken. Und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Panorama [email protected] 10Kleine Handwerker Kindergartenkinder spielerisch für das Handwerk begeistern – das ist die Mission der Unternehmerfrauen im Handwerk. Ihr Projekt „Früh übt sich ...“ leistet genau das. Unternehmerfrauen berichten. 12 Richtig radeln Das perfekte Rad ist für jeden ein anderes. Denn es muss auf die Größe des Menschen und körperliche Besonderheiten angepasst werden. Wie auch Sie schmerzfrei radeln, lesen Sie hier. Warnt vor der Benachteiligung von Handwerksbetrieben: Werner Schulz Foto: Rouven Groß Foto: kokotewan — Fotolia.com Ausbildungsstart Noch 500 freie Lehrstellen Auch online für Sie da: www.hwk-hannover.de Handwerk setzt auf Qualität in der Ausbildung. UMFRAGE: Hier könnte Ihr Name stehen. Abonnieren Sie das „Norddeutsche Handwerk“. Sie erreichen uns unter Telefon: (05 11) 85 50-24 22 Telefax: (05 11) 85 50-24 05 E-Mail: [email protected] Internet: Sind Sie zufrieden mit Ihrem Verdienst? Nur 14,5 Prozent der Umfrageteilnehmer sind rundum zufrieden mit ihrem Einkommen. Geld allein macht vielleicht nicht glücklich, aber unwichtig ist es auch nicht. Vor allem dann nicht, wenn man täglich so viele Stunden mit seiner Arbeit verbringt, wie viele handwerk.com-User. So gaben 64,5 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass der Verdienst eigentlich zu gering sei, „für die vielen Arbeitsstunden“. Nur 14,5 Prozent zeigten sich rundum zufrieden, bei den übrigen 21 Prozent hängt es von der Auslastung ab. (jw) www.norddeutsches-handwerk.de Wie unterschiedlich der Verdienstvon Selbstständigen ausfällt, lesen Sie auf S. 3 So haben unsere Leser auf handwerk.com abgestimmt: 14,5 % zufrieden 64,5 % unzufrieden 21 % mal so, mal so Es ist für das Handwerk längst nicht mehr selbstverständlich, dass alle angebotenen Lehrstellen mit qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern besetzt werden können. Das zeigt die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hannover deutlich. Grund genug für die Handwerkskammer Hannover, in die Offensive zu gehen. Wenige Tage vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hannover noch rund 500 Lehrstellen für 2015 frei. Hinzu kommen bereits mehr als 200 Ausbildungsplätze für 2016. Grund genug für die Handwerkskammer, noch einmal für eine Ausbildung im Handwerk kräftig die Werbetrommel zu rühren. „Im Handwerk gibt es nicht nur 130 spannende Handwerksberufe, die Jungen und Mädchen die Chance bieten, einen qualifizierten Abschluss zu erreichen. Das Handwerk bietet darüber hinaus auch attraktive und leistungsfähige Lernorte, wo man in kleinen Teams arbeitet und rasch viel erreichen kann“, erläutert Dr. CarlMichael Vogt, für den Bereich Bildung und Recht zuständiger Geschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. Er betont, dass die eigene Ausbildung für Handwerksbetriebe einer der erfolgreichsten Wege ist, den Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die Zukunft zu sichern. „Wir haben eine ganze Reihe von Werkzeugen entwickelt, mit denen wir unsere Betriebe bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften unterstützen. Nicht zuletzt das Projekt „primAQ“, mit dem wir eine hohe Ausbildungsqualität erreichen möchten. Denn das ist unserer Meinung nach die beste Werbung, die ein Handwerksbetrieb für sich machen kann“, so Vogt. (see) Lesen Sie dazu auch: „Zukunft sichern durch gute Ausbildung“ auf Seite 8. Betrieb Prämien für den Arbeitsschutz Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 2 Vorsicht bei Arbeiten mit Elektrowerkzeugen: Um Unfälle zu verhindern, vergibt die Berufsgenossenschaft Prämien. BG gibt Zuschüsse fürs Werkzeug Foto: RioPatuca Images – Fotolia.com Sicherheit ist der Berufsgenossenschaft Bau Bares wert. Sie fördert etliche Werkzeuge und Maschinen mit Geldprämien. Die können Ihre Kosten sogar halbieren. Denny [email protected] Eine einfache Dacharbeit wurde zum Schicksalsschlag für den Mitarbeiter: Dort, wo später die Regenrinne verläuft, sollte er ein Brett kürzen. Er griff zur Kettensäge. Um das Brett zu erreichen, musste er die Säge allerdings oberhalb seines Kopfes führen. Ein fataler Fehler: Beim Ansetzen sprang sie zurück und zerschnitt dem Angestellten das Gesicht. 25 000 solcher Unfälle mit motorgetriebenen Handwerkzeugen passieren jedes Jahr, weiß der Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Um der Baustelle ihren Schrecken zu nehmen, unterstützt die Berufsgenossenschaft Bau daher die Anschaffung sicherer Geräte mit Arbeitsschutzprämien. So lässt sich die Unfallgefahr für weniger Geld auf ein Minimum reduzieren. 50 Prozent für sichere Sägen Beispiel Kettensäge und Handkreissäge, die typischen Gefahrenquellen auf vielen Baustellen: Die Arbeiter klettern mit den Maschinen auf Dächer und Leitern, wo eine falsche Bewegung mit Gleichge- Kein Abzug Bonuszahlungen von Krankenkassen mindern nicht den Sonderausgabenabzug. Das hat das Finanzgericht Rheinland-Pfalz entschieden. Nach der seit Januar 2010 geltenden Neuregelung zur Berücksichtigung von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen seien die Beiträge zur privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung für eine Absicherung auf sozialhilfegleichem Versorgungsniveau (Basisabsicherung) in vollem Umfang als Sonderausgaben abziehbar. Eine Verrechnung mit Erstattungen oder Zuschüssen sei möglich, setze allerdings deren „Gleichartigkeit“ voraus. Zwischen Basisschutz und Bonus sei das nicht gegeben. (jw) Finanzgericht Rheinland-Pfalz: Urteil vom 28. April 2015, Az. 3 K 1387/14. Revision beim Bundesfinanzhof zugelassen. wichtsverlust geahndet wird. So passieren drei von vier Unfällen mit Motorwerkzeugen, weil ihr Nutzer plötzlich die Kontrolle darüber verliert. „Die BG Bau will die Kreissäge vom Dach haben“, erklärt Markus Morlok, Marketing Manager vom Werkzeughersteller Dewalt. Dafür gewährt die Genossenschaft Zuschüsse für sichere Alternativgeräte. Zum Beispiel fördert sie Säbelsäge und elektrischen Fuchsschwanz mit bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten bis maximal 150 Euro. Die Fördergelder gibt es für mehrere Bereiche, in denen moderne Technik Unfallgefahren oder Langzeitschäden verhindern kann. Für Luftreiniger etwa gibt es 25 Prozent Zuschuss bis maximal 500 Euro. Insgesamt fördert die BG Bau ein paar hundert Produkte. Welche das sind, hat sie in ihrem Prämienkatalog aufgelistet. Der sogenannte Katalog der förderwürdigen Maßnahmen enthält 25 Arbeitsschutzkategorien. Die reichen von Kamera-Monitor-Systemen für Baumaschinen über Entstauber, Nagelpistolen und Abbruchhämmer bis zur Rückenschule. In der jeweiligen Kategorie sind die Arbeitsschutz-Anforderun- gen an das Neugerät aufgeführt. Hier liegt auch das Antragsformular. Förderung: So funkioniert‘s • Berechtigung: Grundsätzlich ist jedes Mitgliedsunternehmen der BG Bau mit mindestens einem Beschäftigten antragsberechtigt. Sie müssen aber mindestens 250 Euro BG-Beitrag (ohne Zuschlag und Ausgaben für den Arbeitsmedizinisch-Sicherheitstechnischen Dienst) zahlen. Auch Solo-Unternehmer haben ein Recht auf Förderung, sofern sie bei der Berufsgenossenschaft eine freiwillige Versicherung haben. • Förderhöhe: Die Höhe der jährlich gewährten Zuschüsse hängt vom Beitrag ab, den das Unternehmen an die BG Bau zahlt. Bei den antragsberechtigten Solo-Unternehmern ist die Fördersumme auf 250 Euro im Jahr gedeckelt. Betrieben mit wenigstens einem Mitarbeiter gewährt die BG jährlich mindestens 250 Euro an Arbeitsschutzprämien. Das obere Ende der Fördermittel liegt bei 20 000 Euro. • Antragstellung: Die Genossenschaft fördert Tipp für Antragsteller: Weil die Fördermittel begrenzt sind, ist nicht das ganze Jahr über gewährleistet, dass die Zuschüsse auch gezahlt werden. „Nach unserer Erfahrung, hat man bis Ende August immer sehr gute Chancen, die Zuschüsse auch zu erhalten“, sagt Morlok. Informationen zum Stand der Fördermittel stellt die BG Bau im Web bereit. Zurzeit stehen die Zeichen auf grün. W Was gefördert wird,lesen Sie in unserer App Handwerk. Wer zahlt Materialklau? Verbotene Maßregelung Der Auftraggeber hat den Schlüssel für die Baustelle, als Diebe Material entwenden. Wer trägt jetzt das Risiko: Bauherr oder Handwerker? Eine Kündigung ist unwirksam, wenn sie als Reaktion auf Mindestlohnforderungen ausgesprochen wurde. Klare Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Saarbrücken: Beim Materialklau auf Baustellen trägt der Handwerker das Risiko, solange noch keine Endabnahme erfolgt ist. Der Fall: Ein Bauunternehmen hatte dem Bauherrn den Schlüssel für ein Einfamilienhaus übergeben. Die Abnahme stand noch aus, da noch Innenarbeiten zu erledigen waren. Ein paar Tage später brachen Diebe das verschlossene Haus auf und entwendeten Material für den Innenausbau. Der Bauherr bestellte auf eigene Kosten Ersatzmaterial nach und wollte diese Ausgaben von mehr als 18 000 Euro aber mit dem Werklohn des Bauunternehmens verrechnen. Das Urteil: Das Gericht entschied zugunsten des Bauherrn. Vor der Endabnahme trage der Auftragnehmer das Risiko. Dass der Auftragnehmer in diesem Fall das Ersatzmaterial bestellt hatte, sei auch kein Problem: Er habe zu den gleichen Konditionen geordert, die auch der Unternehmer bei seinem Lieferanten erhalte. Zudem seien dem Handwerker so keine anderen Neuaufwendungen entstanden, zu denen er sonst verpflichtet gewesen wäre. (jw) OLG Saarbrücken: Urteil vom 3. Dezember 2014, Az. 1 U 49/14 Späte Korrektur Das hat das Arbeitsgericht Berlin entschieden. In dem Fall hatte ein Hausmeister für 14 Stunden wöchentlich 315 Euro erhalten (5,19 Euro pro Stunde) . Nachdem er den gesetzlichen Mindestlohn gefordert hatte, bot ihm der Arbeitgeber einen Vertrag über 32 Stunden monatlich für 325 Euro an (10,15 Euro pro Stunde). Der Arbeitnehmer lehnte das ab, er bestand auf seiner bisherigen Stundenzahl und erhielt daraufhin die Kündigung. Das Gericht sah darin eine verbotene Maßregelung nach § 612 a BGB: Die Kündigung sei erfolgt, weil der Kläger in zulässiger Weise den gesetzlichen Mindestlohn gefor- Kompakt: Problem: Motorgetriebene Handwerkzeuge verursachen rund 25 000 Arbeitsunfälle im Jahr. Diese Zahl will die BG-Bau zurückdrängen. Unterstützung: Investitionen in sicheres Werkzeug fördert die BG mit Zuschüssen. dert habe; eine derartige Kündigung sei unwirksam. (jw) Arbeitsgericht Berlin: Urteil vom 17. April 2015, Az. 28 Ca 2405/15 Anspruch: Eine Vertragsänderung ist nicht so einfach, wenn es um Foto: Fotolyse – Fotolia.com den Mindestlohn geht. Alter ist kein Kündigungsgrund Ist bei einer Kündigung Altersdiskriminierung zu vermuten, dann ist sie unwirksam – auch wenn es sich um einen Kleinbetrieb handelt. Eingabefehler bei der elektronischen Steuererklärung dürfen Steuerzahler auch noch nach Jahren korrigieren. Das hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden. Demnach muss das Finanzamt Korrekturen bei reinen Übertragungs- oder Eingabefehlern auch dann noch akzeptieren, wenn die einmonatige Einspruchsfrist vorbei ist. Das gilt zumindest für Fehler, die nicht grob fahrlässig verursacht wurden, sondern bei sorgfältiger Arbeit passiert sind. Die Begründung des BFH: Durch die elektronische Steuererklärung nehmen Steuerzahler den Finanzämtern die händische Erfassung der Daten ab und im Vergleich zur Erklärung auf nur Anschaffungen oder Maßnahmen, die im gleichen Jahr gekauft oder durchgeführt wurden. Maßgebend dafür ist das Rechnungsdatum. Die Listen werden regelmäßig überarbeitet und erweitert. „Bevor ein Neugerät auf die Liste kommt, wird es von der Berufsgenossenschaft getestet“, weiß Dewalt-Fachmann Morlok aus eigener Erfahrung. So stellt die BG Bau sicher, dass die Geräte auch halten, was sie versprechen. Papier sei die Eingabe am Monitor mitunter unübersichtlich. In dem behandelten Fall hatte ein Betroffener einen solchen Fehler erst nach vier Jahren bemerkt. (jw) BFH: Urteil vom 10. Februar 2015, Az. IX R 18/14 Unübersichtlich: Fehler passieren leichter bei der elektronischen Steuererklärung. Foto: M. Schuppich – Fotolia.com Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet die Benachteiligung von Arbeitnehmern aus Gründen des Geschlechts, der Religion, der ethnischen Herkunft, der Weltanschauung, einer Behinderung und auch des Alters. Kündigungen aus einem dieser Gründe können unwirksam sein, auch wenn es sich um einen Kleinbetrieb handelt, der nicht unter den Kündigungsschutz fällt. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) jetzt entschieden. Der Fall: Eine Arbeitnehmerin, Jahrgang 1950, hatte im Jahr 2013 ein Kündigungsschreiben erhalten. Der Arbeitgeber begründete die Kündigung mit Veränderungen in ihrem Arbeitsbereich. Zudem führte er an, die Frau sei „inzwischen pensionsberechtigt“. Den anderen vier Arbeitnehmerinnen des Betriebs wurde nicht gekündigt. Die Frau reichte Kündigungsschutzklage ein und verlangte eine Entschädigung wegen Altersdiskriminierung. Ihre Begründung: Das Kündigungsschreiben lasse eine Benachteiligung wegen ihres Alters vermuten. Vor Gericht hielt der Arbeitgeber dagegen, dass die Kündigung lediglich freundlich und verbindlich formuliert worden sei. Vielmehr sei die Frau entlassen worden, weil voraussichtlich 70 bis 80 Prozent ihrer Arbeiten in Zukunft entfallen würden. Die Kündigung sei erfolgt, weil die Frau schlechter qualifiziert gewesen sei als ihre Kolleginnen. Das BAG gab der Arbeitnehmerin recht. Die Kündigung verstoße gegen das Benachteiligungsverbot des AGG und sei unwirksam. Der Arbeitgeber habe nicht bewiesen, dass die wegen der Erwähnung der „Pensionsberechtigung“ zu vermutende Altersdiskriminierung nicht vorliegt. Ob die Frau eine Entschädigung erhält, steht noch nicht fest. Das BAG hat den Fall zur neuen Verhandlung und Entscheidung an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen. (jw) BAG: Urteil vom 23. Juli 2015, Az. 6 AZR 457/14 Brennpunkt Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 3 Lohnt sich die Selbstständigkeit? Was ist dran an dem Gerücht, dass sich Selbstständigkeit nicht lohnt? Ernüchternde Erkenntnis eines Forschers: Ein Gerücht ist es nicht – aber auch nicht die ganze Wahrheit. Astrid [email protected] „Verdienen Selbstständige tatsächlich weniger als Angestellte?“ lautet der vielsagende Titel eines Berichts, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) jüngst veröffentlicht hat. „Wir hatten den Eindruck, dass in der Öffentlichkeit zurzeit die Meinung vorherrscht, dass sich Selbstständigkeit nicht lohnt“, begründet der Wirtschaftsprofessor Alexander Kritikos die Wahl der Überschrift. Kritikos leitet am DIW Berlin die Forschungsgruppe Entrepreneurship. Für den Bericht haben er und seine beiden Mitautoren die Angaben von rund 27 000 Selbstständigen und 235 000 Beschäftigten aus dem Jahr 2009 ausgewertet und miteinander verglichen. Die Daten stammen aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes namens Mikrozensus. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass sich die Verteilung der Einkünfte seither kaum verändert hat. Bestenfalls hat sich ihm zufolge das Einkommensniveau bei allen Erwerbsformen (Solo-Selbstständige, Unternehmer mit eigenen Mitarbeitern und Angestellten) etwas nach oben verschoben. Im Interview hat Alexander Kritikos auf Basis der Vergleichsstudie erläutert, wie es um die Einkommen der Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland steht. Hier die wichtigsten Aussagen: Wer verdient mehr: Selbstständige oder Angestellte? Ob Solounternehmer, Arbeitgeber oder Angestellter: Sie finden sich in allen Einkommensgruppen, ganz an der Spitze und auch ganz weit unten. Doch es gibt einen Trend: Wer Mitarbeiter hat, verdient wahrscheinlich mehr als ein Angestellter, wer Einzelkämpfer ist, wahrscheinlich weniger. Wie groß ist der Einkommensunterschied? Um die zehn Euro verdient ein Angestellter mit mittlerem Einkommen pro Stunde. Fasst man alle Selbstständigen zusammen, dann kommen sie auf einen in etwa gleichen Wert. Allerdings fällt dieser Stundenlohn bei Selbstständigen mit eigenen Mitarbeitern höher aus (plus 22 Prozent), bei Solounternehmern niedriger (minus sechs Prozent). Wie sieht es bei den unteren Einkommen aus? Im Vergleich zu Angestellten haben Selbstständige am unteren Ende der Einkommensverteilung geringere Einkünfte. Hier verdienen 60 Prozent aller Solo-Selbstständigen und zehn Prozent aller Chefs weniger pro Stunde als Angestellte. Am oberen Ende verdienen sie hingegen deutlich mehr. Was die Stundensätze anbelangt, so nehmen der Studie zufolge rund 18 Prozent der SoloSelbstständigen, aber auch etwa zehn Prozent der Selbstständigen mit Beschäftigten nicht mehr als fünf Euro netto pro Stunde ein. Bei den abhängig Beschäftigten sind es ebenfalls zehn Prozent. Die Stundensätze der 42 000 Selbstständigen mit den geringsten Einkommen liegen sogar nur im Cent-Bereich. Diese Zahlen stellen laut Alexander Kritikos aber lediglich eine Momentaufnahme dar: „Viele Selbstständige fahren gerade in der Anfangsphase erst einmal Verluste ein, andere beenden gerade deshalb ihre Selbstständigkeit, weil sie eben kaum Erträge erzielen.“ Wovon hängt das Unternehmereinkommen ab? Die Höhe des Einkommens hängt wesentlich von der beruflichen Erfahrung und Persönlichkeit des Einzelnen ab. Und von seiner Ausbildung: „Handwerksmeister erwirtschaften dabei ähnlich hohe Einkünfte wie Selbstständige mit einer akademischen Ausbildung – es gibt da nur ein kleines Gefälle“, sagt Kritikos. Hinzu komme ein entscheidender Vorteil, den Chefs gegenüber Solounternehmern haben: Wer nicht alles selbst machen muss und spezialisierte Mitarbeiter einsetzen kann, wird produktiver sein. W Das gesamte Interviewmit Alexander Kritikos finden Sie in unserer App Handwerk. Genauer Blick: Solo-Selbstständige verdienen häufig vergleichsweise wenig. Foto: Andrey Popov — Fotolia.com Kompakt: Studie: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat einen Einkommensvergleich veröffentlicht. Experte: Der Wirtschaftsprofessor Alexander Kritikos erklärt, für wen sich die Selbstständigkeit am ehesten lohnt. Der Preis des Chefseins Fast zehn Jahre lang war Martin Berteit Angestellter. Bis er im vergangenen Jahr einen Betrieb übernahm. Hat sich der Schritt für ihn finanziell gelohnt? Verdienen Selbstständige mehr als Angestellte? Nicht unbedingt, das zeigt auch die Geschichte von Martin Berteit: Der Installateur- und Heizungsbaumeister arbeitete im Werkskundendienst für einen Badausstatter (wir berichteten). Nach fünf Jahren gründete er einen Betrieb im Nebengewerbe, doch der Spagat kostete den Familienvater zu viel Kraft: Bis zu 60 Stunden Kundendienst pro Woche und am Abend und am Wochenende die eigenen Aufträge. Nach etwa zehn Jahren übernahm er ein kleines Unternehmen mit festem Kundenstamm, das jetzt als Röder-Berteit GmbH mit Sitz in Bad Zwischenahn firmiert. Er hoffte, dass es ihm dadurch besser ginge, doch erst einmal wurde vieles noch schlimmer: „Die Belastung war einfach erschlagend“, sagt der 39-Jährige. Er musste mit dem Betrieb umziehen, in die Ausstattung investieren, die Prozesse neu organisieren und war plötzlich für mehrere Mitarbeiter verantwortlich. Hinzu kam der bürokratische Aufwand: Aufgrund des Umzugs war zum Beispiel eine neue Werkstattabnahme erforderlich, die jede Menge Zeit fraß. „Durch die Umstrukturierungen und Investitionen liefen die Kosten aus dem Ruder“, erzählt Berteit weiter. Zu schaffen machte ihm weiterhin, dass nicht jeder Kunde sofort zahlte. Er habe die großen Bewegungen auf seinem Firmenkonto beobachtet und ein mulmiges Gefühl dabei gehabt. Wenn wenigstens der Verdienst gestimmt hätte, aber auch das war mitnichten der Fall: Zweimal musste Berteit sein Gehalt nach unten korrigieren und davon zudem noch die Krankenkassenbeiträge von rund 450 Euro im Monat finanzieren. Vorher war er pflichtversichert, hatte ein verlässliches Gehalt und zusätzliches Geld durch das Nebengewerbe. Jetzt schien auf nichts mehr Verlass zu sein. „Es gab etliche Momente, in denen ich kurz davor war, alles hinzuschmeißen und das Hamsterrad zu verlassen.“ Martin Berteit schmiss aber nicht hin, sondern biss die Zähne zusammen. „Es ist dann stetig besser geworden“, sagt er heute. Zu Jahresbeginn konnte er sein Gehalt wieder etwas anheben, üppig ist es trotzdem noch nicht: „Ich verdiene mehrere hundert Euro weniger, als ich als Angestellter hatte.“ Und das bei einer wesentlich höheren Arbeitsbelastung: Auf 75 bis 80 Stunden schätzt er sein Pensum, verteilt auf alle sieben Tage der Woche. Einmal ist er im vergangenen Jahr mit Frau und Kindern verreist – für fünf Tage. Zuhause kann er ohnehin nicht abschalten, ständig ruft jemand auf seinem Mobiltelefon an. „Ob es bergauf geht, hängt auch stark von meinen Mitarbeitern ab“, sagt der Unternehmer. „Sie sollen mir in Zukunft noch mehr Aufgaben abnehmen.“ (afu) VIVARO MIT BITURBO BESCHLEUNIGT IHR BUSINESS. BREMST IHRE KOSTEN. Neue kraftvolle und sparsame BiTurbo-Dieselmotoren Optimierter Laderaum für 3 Euro-Paletten bereits mit kurzem Radstand Mit besonders weit zu öffnenden Türen (bis zu 250 Grad)* Mobiles Büro mit Klemmbretthalter* und Bluetooth®-Telefonvorrichtung Dichtes Servicenetz mit über 1.200 Stützpunkten in ganz Deutschland Eine individuelle Beratung und persönliche Betreuung bietet Ihnen das Opel Firmenkundencenter: Tel.: 0180 58010**, [email protected] opel.de Optional. **0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 0,42 €/Min. * Hätte mehrmals fast aufgegeben: Martin Foto: Wiebking Berteit Abb. zeigt Sonderausstattung. Kraftstoffverbrauch innerorts 7,9–6,4 l/100 km, außerorts 5,9–5,3 l/100 km, kombiniert 6,6–5,7 l/100 km; CO2 -Emission kombiniert 174–149 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse C–B Wirtschaft Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 4 Wenn das Team übernimmt Die Suche nach einem Nachfolger ist nicht einfach. Doch es gibt eine Alternative: Fritz Bohmann übergibt seinen Betrieb an die Mitarbeiter – die dafür eine Genossenschaft gegründet haben. Jörg [email protected] Jeder sechste Mittelständler will seinen Betrieb bis zum Jahr 2017 übergeben oder verkaufen. Die Chancen sind durchwachsen: Immer weniger Kinder wollen in den Betrieb der Eltern einsteigen. Ein Verkauf scheitert häufig am Preis – und der Finanzkraft des Käufers. Bleibt noch die Möglichkeit, einen Mitarbeiter als Nachfolger aufzubauen. Doch wer mag schon seinen relativ sicheren Arbeitsplatz gegen die riskantere Unternehmerrolle tauschen? All diese Probleme hat Bauunternehmer Fritz Bohmann aus Rastede nicht. Seine Fribo GmbH übernehmen die Mitarbeiter gemeinsam, Stück für Stück. Und so funktioniert es: Einige langjährige Mitarbeiter haben 2012 die Fribo Mitarbeiter-Genossenschaft gegründet. Die Genossenschaft wiederum ist Hauptgesellschafter der neu gegründeten Fribo Team GmbH. Maschinen, Werkzeug, Fuhrpark, Büros und Immobilie – all das mietet die neue von der alten GmbH. Die neue GmbH hat die Mitarbeiter komplett übernommen, ebenso die Kunden und Aufträge. 16 Mitarbeiter als Mitinhaber Mittlerweile sind 16 der 70 Mitarbeiter Mitglied der Genossenschaft. Zwei von ihnen bilden den Vorstand: Helga Plaßmeyer und Jan-Dirk Meyer. Sie ist Kauffrau, er ist Geselle im Bauhandwerk. Und Unternehmensgründer Fritz Bohmann? Der heute 68-Jährige hatte nicht nur die Idee, er ist auch selbst Mitglied der Genossenschaft und hat dort Kapital investiert. Zudem teilt er sich die Geschäftsführung der neuen GmbH mit Helga Plaßmeyer. Vorerst. „Unser Ziel ist es, dass ich 2017 ausscheide“, berichtet Bohmann. Bis dahin werde die Genossenschaft nach und nach seine Anteile übernehmen. Bis dahin werde auch die Zahl der Genossen weiter wachsen, sagt Plaßmeyer. Das geht nicht von heute auf morgen, denn dieses Angebot bekommen nur Mitarbeiter, die schon mindestens zehn Jahre im Unternehmen sind. „Uns sind Vertrauen und Stabilität wichtig, also haben wir die Grenze bei zehn Jahren gesetzt“, sagt die Kauffrau. Und wollen die Mitarbeiter das auch? Nicht jeder, räumt Plaßmeyer ein, aber viele: „Wir werden oft schon ein Jahr vorher von den Kollegen angesprochen, bevor sie ihr Zehnjähriges feiern.“ „Die Mitarbeiter waren von Anfang an von der Genossenschaftsidee begeistert“, berichtet Meyer. Was auch an der geprägten Unternehmenskultur liegen dürfte. „Ich habe mich immer mit den Mitarbeitern abgesprochen und sie in wichtige Entscheidungen einbezogen“, berichtet Bohmann. Für ihn ist das selbstverständlich: „Die Mitarbeiter sind diejenigen, die mit den neuen Maschinen arbeiten und sich bei den Aufträgen absprechen müssen.“ Eine große Herausforderung in dem Unternehmen, denn Fribo vereint sieben Gewerke unter einem Dach: Bau, Tischlerei, Zimmerei, Elektro, SHK, Maler und Gartenbau. So fügt sich das Puzzle zusammen: Schritt für Schritt übernehmen die Mitarbeiter in der neu gegründeten Genossenschaft den Betrieb. Kompetenter Rat bei vielen Fragen Und so hat Bohmann 2008 auch seine Genossenschaftsidee nicht einfach verkündet. „Ich habe erst einmal bei den Mitarbeitern nach ihrer Meinung gefragt, die schon fast genauso lange dabei sind wie ich.“ Die Resonanz war gut, warf aber viele Fragen auf: Woher kommt das Kapital? Wer hat welche Rechte und welche Pflichten? Wer haftet womit? Wie wird das alles vertraglich geregelt? Eine Menge Fragen, für deren Beantwortung sich die Fribo-Mitarbeiter fast vier Jahre Zeit nahm: Keine Überraschung für den Chef. „Ich wusste damals schon, dass man eine Nachfolge mindestens fünf Jahre vorher auf den Weg bringen muss“, berichtet er. Kompetente Unterstützung fanden er und seine Mitstreiter auf diesem Weg beim Genossenschaftsverband Weser-Ems und bei ihrer Hausbank, der Raiffeisenbank Rastede. „Es ist wirklich toll, wie viel Zeit sich alle dafür genommen haben“, betont Bohmann. Bei Bedarf kann die Genossenschaft immer noch auf diesen Rat zurückgreifen. Doch inzwischen läuft vieles von selbst: Die Entscheidungen im Tagesgeschäft treffen Plaßmeyer und Bohmann. Die Interessen der Genossenschaft vertreten Plaßmeyer und Meyer. Und bei den vierteljährlichen Mitgliederversammlungen haben alle drei jeweils nur eine Stimme, genau wie alle anderen Genossen. Neue Rolle, neue Erfahrungen Und wie geht es den Verantwortlichen jetzt damit – mit den neuen Aufgaben und Rollen? Am Anfang seien die Kollegen ihm gegenüber „etwas misstrauisch“ INTER Allgemeine Versicherung AG Betriebshaftpflichtversicherung Sichert Ihre wirtschaftliche Existenz als Unternehmer! Cleverer Gewerbeschutz jetzt für mehr als 120 Betriebsarten: Keine generelle Selbstbeteiligung Mitversicherung von Vorumsätzen Tätigkeitsschäden in Höhe der Sachschadendeckung Leistungs-Upgrade-Garantie Ergänzen Sie Ihren Gewerbeschutz optimal mit der Betriebsinhalts-, Betriebsunterbrechungs-, Elektronik- und Maschinenversicherung. 0615 ndh Neugierig? Bitte informieren Sie sich im Internet: www.handwerk.inter.de/gewerbeschutz Oder rufen Sie uns an: 0621 427-427 INTER Versicherungsgruppe · Handwerker Service www.handwerk.inter.de gewesen, ob sich etwas im Verhältnis untereinander ändert, berichtet Meyer. Doch das habe sich schnell eingespielt: „Auf der Baustelle bin ich nicht der Vorstand, sondern ein Kollege.“ Da könne er nicht plötzlich Entscheidungen der Geschäftsführung ändern, das sei nicht seine Aufgabe. Solche Entscheidungen trifft im Alltag Helga Plaßmeyer und auch sie ist mit ihrer neuen Rolle zufrieden. „Ich wollte schon lange gerne mehr Verantwortung übernehmen“, berichtet sie. Etwas habe sich aber schon geändert: „Ich musste lernen, als Führungskraft im Sinne der Fribo-Team GmbH und der Genossenschaft wichtige Entscheidungen abzuwägen, zu beurteilen und hieraus gegebenenfalls die Konsequenzen umzusetzen.“ Doch auch daran habe sich das Team gewöhnt. „Weil wir nicht einfach so entscheiden, sondern gute Argumente haben – und für andere Argumente offen sind. Und was sagt Fritz Bohmann nach drei Jahren als Co-Chef? „Es war genau richtig, etwas Besseres hätte uns allen nicht passieren können.“ Davon ist er umso mehr überzeugt, als er sich noch sehr gut an das Jahr 2008 erinnern kann, die Zeit vor der Idee mit der Genossenschaft. Damals habe er noch über einen Verkauf nachgedacht – und dabei eine seltsame Erfahrung gemacht: „Die Käufer haben sich nicht für Ertragslage, Kundenkreis oder Bilanzen interessiert – die wollten nur unsere Mitarbeiter kennenlernen und bei der Arbeit beobachten.“ Bohmanns Vermutung: Die Besucher wollten das 70-Mann-Unternehmen nicht fortführen, sondern waren auf der Suche nach engagierten Mitarbeitern. W Foto: Rido — Fotolia.com „Die Größe spielt keine Rolle“ Drei Fragen an Harald Lesch, Leiter der Gründungsberatung beim Genossenschaftsverband Weser-Ems in Oldenburg. Kompakt: Herausforderung: Der Rollenwechsel vom Mitarbeiter zum Nachfolger liegt nicht jedem. Lösung: Als Genossenschaft können sich Mitarbeiter die Verantwortung und Risiken der Übernahme teilen und nach ihren Bedürfnissen gestalten. Herr Lesch, wie weit verbreitet ist die Nachfolgeregelung als Genossenschaft? Noch kommt dies nicht häufig vor. Aber angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels wird dies durchaus eine interessante Alternative werden, um zugleich die Nachfolge zu sichern und Mitarbeiter zu binden. Gibt es eine Faustregel, ab welcher Unternehmensgröße die Nachfolge per Genossenschaft infrage kommt? Die Größe spielt keine Rolle. Eine Genossenschaft kann mit drei Mitgliedern gegründet werden. Aber es gibt ein paar andere Erfolgsfaktoren: Es muss einen guten Zusammenhalt im Unternehmen geben und eine Begeisterung für das Genossenschaftsmodell vorhanden sein. Und hilfreich ist in jedem Fall eine Unternehmenskultur, in der der bisherige Chef nicht alles alleine, sondern mit seinem Führungsteam entschieden hat. Und welche Rolle spielen die Finanzen? Nicht jeder Mitarbeiter kann und will sein Vermögen in die Firma stecken. Natürlich muss jedes Mitglied eine Einlage einbringen, aber die Höhe der Anteile kann in der Satzung geregelt und auch kleinteilig gestaltet werden. Zudem kann mit der Hausbank, wie bei jeder Gründung, über eine erforderliche Kreditfinanzierung gesprochen werden. Entscheidend dafür ist sicherlich eine gute wirtschaftliche Ausgangsbasis des Unternehmens. Es muss eine echte Zukunftsperspektive haben. Vorteilhaft ist ebenso, wenn der bisherige Firmeninhaber für eine Übergangszeit einen Teil seines Kapitals in die Genossenschaft einbringt. Marketing Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 5 Das richtige Kundenmagazin finden Ein eigenes Kundenmagazin ist eine tolle Sache. Aber in der Realität haben kleine Betriebe kaum Zeit und Geld für die Umsetzung. Doch es gibt Alternativen. Martina [email protected] Sie wollen ein Kundenmagazin für Ihren Betrieb – als Werbemittel, das nicht jeder hat? Dann sollten Sie im Vorfeld genau überlegen, welche Ziele Sie damit verfolgen. Denn: „Kundenmagazine sind ein klarer Mehrwert für die Kunden“, sagt Daniel Dirkes von Artland MarNutzt ein Magazin zur keting. Kleine Betriebe können sich damit von der Kundenbindung: Konkurrenz abheben. Bernd Schmidt Bernd Schmidt kann Foto: Privat das bestätigen. Der KfzMeister nutzt das Werkstatt-Magazin „amz autohelden“ für seine Kunden. Das trifft sowohl den Geschmack des Handwerkers als auch den seiner Werkstatt-Besucher: „Momentan kommen viele zum Check-up, da kann ich anhand der Texte und Bilder aus dem Magazin gut erläutern, was ich an dem Auto mache und was die Kunden erwartet“, sagt Schmidt. Auf Wunsch nehmen sie das Heft mit nach Hause und informieren sich über andere Themen. „Kunden sollen die Magazine lesen, darüber reden und Sie weiterempfehlen“, sagt Marketing-Fachmann Dirkes. Oder mit einem (Folge-)Auftrag zu Ihnen kommen. „Vorausgesetzt, das Magazin hält, was es verspricht“, unterstreicht er. Und das führt zu einigen Fragen: 1. Frage: Was passt zu unseren Kunden und zu uns? Am wichtigsten sind die Kunden: Wer ist Zielgruppe? Welche Kunden würden das Magazin lesen? Was interessiert sie? Haben Sie hauptsächlich Kunden über 50 Jahren, müssen Sie anders planen, als mit jungen Lesern. Sind Sie ein junges, dynamisches Unternehmen, sollte das Kundenmagazin das widerspiegeln. Wer ein langweiliges Magazin verteilt, verschwendet Geld und Zeit. Und stößt Kunden vor den Kopf oder verliert Aufträge, sagt Dirkes. Auch Sie sollten sich fragen: Wofür steht unser Betrieb? Welche Philosophie verfolgen wir? Passt ein Kundenmagazin zu uns und unseren Zielen? Haben wir dafür Zeit und/oder Geld? 2. Frage: Wollen wir das Magazin selbst machen? Wer ein Kundenmagazin selbst auf die Beine stellen will, sollte einige Bedingungen erfüllen, rät Dirkes: • Sie haben einen großen Kundenstamm und sind nicht auf Neukunden angewiesen? • Ihre Geschäfte laufen gut? • Sie haben ausreichend Ressourcen für Werbung und Marketing? • Sie haben gute Ideen und ein motiviertes Team? • Ihre finanzielle Situation ist so gut, dass Sie über die Erstellung neuer Produkte nachdenken? Unter den Voraussetzungen könnte es sich lohnen, ein Magazin zu entwickeln. Denn eigene Ideen, Texte, Fotos, Layout – von der Idee über die Planung bis zum fertigen Erzeugnis, kosten reichlich Zeit – jede Ausgabe aufs Neue. „Neun von zehn Handwerksbetrieben haben kein eigenes Magazin“, weiß Dirkes. Bernd Schmidt hat vor den „amz autohelden“ schon viele Magazine getestet. So gut wie dieses hat bisher keines auf die Zielgruppe gepasst: „Die Themen sind vielfältig und gut aufbereitet“, sagt er. Und fachlich steht der Meister voll dahinter. Die Kundenberatung dauert mit dem Magazin etwas länger, aber das lohnt sich, betont der Unternehmer. Zufriedene Kunden sind das Ergebnis. W Format wählen: Selbermachen oder auf fertige Produkte setzen? Welche Themen sollen rein? Wer ein Magazin anbietet, muss das klären. Läuft länger als jede Party. Alle feiern – Einer fährt: Der Sprinter. Seit 20 Jahren Innovationsführer. Zielgruppe festlegen: Kundenmagazine müssen auf die Leser zugeschnitten sein. Dann wirken sie. Mit wegweisenden Innovationen wie dem serienmäßigen Seitenwind-Assistenten, ADAPTIVE ESP ® und dem Totwinkel-Assistenten setzt der Mercedes-Benz Sprinter seit 20 Jahren weltweit Meilensteine. Doch wie sein Name schon sagt: Der Sprinter wurde nicht gebaut, um stillzustehen. Auch in Zukunft wird er seiner Zeit vorausfahren. Erleben Sie auch das attraktive Sondermodell Edition Sprinter auf www.mercedes-benz.de/20-jahre-sprinter und bei Ihrem Mercedes-Benz Partner. ust bis zu g Jetzt bis 31. Au 4.500 € tern. Damit haben die Kunden einen Mehrwert und einen Anlass, wieder zu Ihnen zu kommen oder bei Ihnen bestimmte Pflegeprodukte zu kaufen. Betriebe ohne Ladengeschäft können den Versandweg wählen. Das kostet zwar mehr, aber ist auch persönlicher und direkter. Sprinter Jubilä umsbonus sich * ern Gute Kunden sind gute Tester: „Wer die Wirkung eines Kundenmagazins spüren will, muss einen langen Atem haben“, sagt Daniel Dirkes. Bis zu drei Jahre kann es dauern, bis durch die Magazine spürbares Feedback im Betrieb ankommt. Wirkung und Erfolg von Kundenmagazinen sind schwer messbar. „Sie haben keine Garantie dafür, dass Kunden das Heft auch lesen“, betont Dirkes. Sein Rat: Lassen Sie Kunden – vor allem Kunden, die Sie gut kennen – das Magazin lesen und holen Sie sich Feedback ein. Fragen Sie beispielsweise: • Wissen meine Kunden überhaupt, dass es ein Kundenmagazin gibt? • Haben Sie es gelesen? • Spricht es Sie an? Warum ja, warum nicht? • Welche Themen begeistern? Was fehlt ihnen inhaltlich? • Wie kommen die Gestaltung und das Aussehen an? (ja) Eine Marke der Daimler AG Egal, ob Sie sich für ein eigenes oder ein „fertiges“ Magazin entschieden haben: Überlegen Sie sich, wie Sie es verteilen oder übergeben möchten. Das ist wichtig für Auflage und Kosten. Diese Punkte sollten Sie laut Daniel Dirkes im Vorhinein überdenken: • Sind die Informationen für alle Kunden bestimmt oder wollen Sie nur Stammkunden an dem Mehrwert teilhaben lassen? • Liegen die Hefte im Laden frei aus oder werden Sie persönlich von den Mitarbeitern überreicht? • Wie soll das Magazin präsentiert werden? Beispiel Bäckereien: Dort können Sie es auf dem Verkaufstresen oder im Café auslegen. Wenn Sie es persönlicher mögen, kann es die Verkäuferin den Kunden beim Bezahlen mitgeben. Das hat eine andere Wertigkeit, als wenn es sich der Kunde selbst nimmt. Beispiel Friseure: Dort empfiehlt es sich auch, das Magazin nur den Stammkunden zu geben, wenn Sie darin beispielsweise Tipps für die Haarpflege oder zu Ihren Produkten erläu- Eine einfachere Alternative bieten Kundenmagazine, die einige Verbände, Verlage oder Hersteller für verschiedene Branchen anbieten. Dirkes Rat: • Sichten Sie den Markt und testen für Ihr Gewerk interessante Exemplare. „Die Themenauswahl und die Qualität variiert“, weiß Dirkes. • Lesen Sie selbst und prüfen, welches Angebot am besten zu Ihrem Betrieb passt. • Welches Heft favorisieren Sie? Händigen Sie auf keinen Fall ein Kundenmagazin eines fremden Anbieters an Kunden aus, wenn Sie die Inhalte nicht vertreten können. Das schadet Ihrem Image und schreckt die Kunden eher ab. • Sie haben einen „Gewinner“? Dann lassen Sie ihn von einigen typischen Kunden testen. Erst danach sollten Sie sich für ein Medium entscheiden. Denn was für den Kunden langweilig ist, kann negativ auf Ihren Betrieb zurückfallen. Eine interessante Option: „Am besten eignen sich Medien, die für Betriebe eine Individualisierungsmöglichkeit bieten“, empfiehlt Dirkes. Sie können im „fertigen“ Magazin eine Seite oder Beiträge aus Ihrem Betrieb beisteuern oder auf Ihre Zielgruppe anpassen. Der Vorteil: Sie können Ihren Betrieb und Ihre Dienstleistungen trotzdem platzieren, sparen aber Zeit und Kosten. Der Klassiker der Individualisierung mit wenig Aufwand: Auf der Titelseite können Sie Ihr Logo oder Ihren Firmennamen ergänzen. Kompakt: So können Sie punkten Auf welchem Weg Kundenmagazine gut ankommen, lesen Sie hier. 3. Frage Können wir ein Magazin „fertig“ kaufen? *Ein Angebot für gewerbliche Einzelabnehmer, Details bei allen teilnehmenden Mercedes-Benz Partnern. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Ziel erreicht: Wenn Kunden Ihr Magazin lesen, passt die Qualität. Foto: aeroking — Fotolia.com Passt zum Betrieb und bindet Kunden: Die „amz autohelden“ ist für Kfz-Betriebe ein nützliches Marketinginstrument. Foto: Schlütersche Verlagsgesellschaft Betriebplus Fahrbericht Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 6 „Da soll ich runter?“ Ja, warum auch nicht. Hoch das Bein: „Leichte“ Bodenwellen machen dem L200 nichts aus. Fotos: Vahle Handwerksverträgliche Sparbüchse Geräumiger Kabine: Auch im Innenraum weiß der Mitsubishi zu Foto: Hersteller gefallen . Theoretisch erreicht der neue L200 die entlegensten Baustellen. Praktisch macht er in erster Linie einfach nur Spaß. Tom [email protected] Der Himmel ist so schön blau. Mehr ist leider nicht zu sehen. Der Pick-up hebt seine Schnauze ein wenig und rollt über die Kuppe. Da ist er wieder, der Untergrund. Kurzer Stopp, noch stehen die Hinterräder sicher, noch ist Zeit, den Rückwärtsgang einzulegen. „Da soll ich runter?“ Ein letzter Kontrollgriff. Der Sicherheitsgurt sitzt. Und ab ... Quasi „Schritt für Schritt“ nimmt der Mitsubishi L200 die Abfahrt. Unterwegs ist es nur noch halb so schlimm, wie es von oben aussieht. Gelegentlich rutscht der Wagen einige Zentimeter, aber selbst Anhalten und Anfahren ist in dem steilen Gefälle möglich. Überhaupt kein Grund zur Beunruhigung. Der Fahrer ist stets Herr der Lage – auch wenn er nicht zu den professionellen Offroad-Fans gehört, die ständig derlei Abfahrten meistern. Da darf die Baustelle schon mal ruhig etwas abgelegen sein – dem Mitsubishi macht das nichts. Es ist bereits die fünfte Modellgeneration, die Mit- subishi mit dem neuen L200 auf den Markt bringt. Sehr markant, beinahe etwas klobig kommt der neue geländegängige Lastesel daher. Das entspricht aber dem aktuellen Design auch seiner Mitbewerber. Knapp eine Tonne Zuladung schluckt das „multifunktionale Arbeitsgerät“, wie es die Autobauer aus Fernost nennen. Damit die Fuhre zügig von A nach B kommt, stehen zwei Dieselmotoren zur Auswahl: Der 2,4-DI-D leistet 154 PS (113 kW) bei 3500 Umdrehungen, der 2,4-DID+ bringt 181 PS (133 kW) auf die Straße. Das Drehmoment von 380, beziehungsweise 430 Newtonmetern sorgt dafür, dass der Fahrspaß auch bei vollgepacktem Fahrzeug nicht auf der Strecke bleibt. Und selbst der Besuch an der Tankstelle soll das Fahrerlebnis nicht trüben: Den Verbrauch gibt Mitsubishi mit 6,4, beziehungsweise mit 6,4 bis 7,2 Litern an. Ohnehin haben die Offroad-Spezialisten von Mitsubishi darauf geachtet, dass der moderne Lastesel handwerksverträglich und kein teures Spielzeug ist, das mit seinen laufenden Kosten jeden Gewinn auffrisst: Die Ölwechselintervalle sind von 15 000 auf 20 000 Kilometer erhöht. Zur VentilspielKontrolle muss der L200 nur alle 60 000 Kilometer (vorher 30 000). Die wartungsfreie Steuerkette ist auf die Lebensdauer des Fahrzeugs gesehen zum einen eine echte Ersparnis, auf der anderen Seite ist sie zugleich weniger anfällig als die weit verbreiteten Zahnriemen und verhindert so kapitale Motorschäden durch schlampige Wartung. Als Krönung gewährt der Autobauer eine Garantie von fünf Jahren bis 100 000 Kilometer – das ist in diesem Fahrzeugsegment ein Alleinstellungsmerkmal. Was Sicherheit und Komfort angeht, muss der L200-Fahrer selbstverständlich keinerlei Abstriche machen. Es versteht sich von selbst, dass ein Geländewagen heute sämtliche Ausstattungsmerkmale besitzt, die im normalen Personenwagen auch zu finden sind. Die Zeiten der knorrigen und spartanischen Geländewagen sind längst vorbei. Lieferbar ist der L200 mit offener oder geschlossener Ladefläche zu Preisen zwischen 26 290 und 40 290 Euro. Dabei hat die Doppelkabine eine La- 120. Jahrgang Herausgeber: Handwerkskammern Braunschweig-Lüneburg-Stade, Hannover, Hildesheim-Südniedersachsen, Magdeburg, Oldenburg, Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, Ostfriesland. Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2403 www.schluetersche.de www.handwerk.com Redaktion: Irmke Frömling (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2455 [email protected] Kompakt: Neuvorstellung: Mitsubishi hat den L200 komplett überarbeitet. Die fünfte Modellgeneration rollt mit fünf Jahren Garantie zum Händler. Praxistest: Auf wie neben der Straße macht der Mitsubishi eine gute Figur und bietet viel Fahrspaß. Siege in Serie Impressum Organ der Handwerkskammern deraumlänge von 1520 Millimetern, bei einer Laderaumbreite von 1470 Millimetern und einer Höhe von 475 Millimetern. Noch mehr Platz für Werkzeug und Material bietet das so genannte „Club Cab“, das hinten nur schmale Türen hat und ohne B-Säule auskommt. Dafür erhöht sich die Laderaumlänge auf 1850 Millimeter. Ein echter Helfer im Arbeitsalltag ist übrigens der Ladeflächenauszug – da muss der Azubi nicht mehr mühselig hinten ins Auto krabbeln und unerreichbares Werkzeug rausfischen. Zudem besitzt die Ladefläche sechs Befestigungsösen – falls die Baustelle tatsächlich mal etwas abgelegen ist. W Dr. Astrid Funck Tel. 0511 8550-2446 [email protected] Denny Gille Tel. 0511 8550-2624 [email protected] Martina Jahn Tel. 0511 8550-2415 [email protected] Regionalredaktionen (verantw. f. Kammerseiten) Braunschweig-Lüneburg-Stade: Sandra Jutsch Hannover: Dipl.-Kfm. Jans-Paul Ernsting Hildesheim-Südniedersachsen: Ina-Maria Heidmann Magdeburg: Burghard Grupe Oldenburg: Heiko Henke Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim: Sven Ruschhaupt Ostfriesland: Wiebke Feldmann Jörg Wiebking (Ltg.) Tel. 0511 8550-2439 [email protected] Anzeigenverkauf: Lasse Drews (Leitung) Tel. 0511 8550-2477 [email protected] Torsten Hamacher (Content Manager) Tel. 0511 8550-2456 [email protected] Anna Dau Tel. 0511 8550-2484 [email protected] Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 57 vom 1. 1. 2015 Druckunterlagen: [email protected] Tel. 0511 8550-2522 Fax 0511 8550-2401 Leser-Service: Irmgard Ludwig-Johnsen Tel. 0511 8550-2458 [email protected] Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-2422 Fax 0511 8550-2405 Erscheinungsweise: zwei Ausgaben im Monat Bezugspreis: Jahresabonnement: € 45,50 inkl. Versand und MwSt. Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Einzelheft € 1,50 zzgl. Versandkosten. ISSN 0029-1617 Druck: Küster-Pressedruck Industriestraße 20, 33689 Bielefeld Kaum auf dem Markt, schon ist er ausgezeichnet: Der neue Fiat Doblò räumt beim KEP-Preis ab. Der neue Fiat Doblò Cargo ist von den Spezialisten aus der Kurier-, Express- und Postdienstbranche (KEP) in der Kategorie der Lieferwagen zum „KEP-Transporter des Jahres“ (Importwertung) gewählt worden. Damit avanciert der Doblò zu einem echten Wiederholungstäter: Denn mit der Auszeichnung hat der Fiat Transporter nicht nur einen weiteren Preis eingeheimst, sondern auch den Erfolg des Vorjahres wiederholt. Mehr über den kompakten Stadtlieferwagen lesen Sie auf den Seiten 10 und 11, denn wir waren schon unmittelbar vor der Markteinführung mit dem kleinen Italiener unterwegs. (ha) www.fiat.de Sieger unter den Lieferwagen: Der neue Fiat Dòblo Cargo. Foto: Gille Regionales Niedersachsen Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 7 Der Meister des Schalls Hat seine Marktnische gefunden: Hörgeräteakustik-Meister Henning Bruckhoff Foto: Funck Henning Bruckhoff ist technisch auf dem neuesten Stand, innovativ und immer noch unternehmerisch aktiv – mit 75 Jahren. Seine Erfolgsnische: dezente Hörmodule für Brillen. MACHER : Astrid [email protected] Ein Unternehmer will kürzer treten: „Keine Zehn- oder Zwölf-Stunden-Tage mehr“, sagt Henning Bruckhoff. „Höchstens wenn es spannend wird, weil wir an einer neuen Idee arbeiten“, fügt der Hörgeräteakustik-Meister schnell hinzu. „Dann kann es durchaus sein, dass ich mal wieder eine Nachtschicht einlege.“ Der Unternehmer ist 75 Jahre alt. Seine Firma, die Bruckhoff Hannover GmbH, ist ihm zufolge „der kleinste ernstzunehmende Hörgerätehersteller der Welt“ und verfügt derzeit über 31 Patente. Sie entwickelt, produziert und vertreibt vor allem Hörmodule für Brillen. Das sind Hörgeräte, die am Brillenbügel befestigt werden. Bruckhoff nennt einige Vorteile: Sie fallen kaum auf, gehen nicht so leicht verloren und die Träger können die Seiten nicht vertauschen. Leidenschaftlicher Tüftler Kompakt: Spezialisiert: Bruckhoff hat abnehmbare Hörmodule für Brillen entwickelt. Probierfreudig: Er ist ständig auf der Suche nach Innovationen. der verbunden. Er experimentierte deshalb mit Hörmodulen, die sich flexibel an jeder Brille anbringen lassen. Seit 1990 brachte er verschiedene Luft- und Knochenleitungsmodule für Brillen und einige andere Produkte auf den Markt. Hörmodule zum Anklicken 2010 folgte mit dem „Click-System“ ein wesentlicher Entwicklungssprung: Die Kunden können ihr Hörmodul seither selbst an die dafür präparierten Brillenbügel anklicken und die Brille im Reparaturfall weiter benutzen. 2012 habe sein Unternehmen dann das „bisher kleinste Hörbrillen-Modul der Welt“ entwickelt, sagt Bruckhoff. Beim „RIC-System“ sitzt der Lautsprecher nicht im Gerät, sondern in der Ohrmuschel, am Ende einer Drahtverbindung. „Dadurch kann man mit weniger Batterieleistung den gleichen Effekt erzielen“, erklärt er. Solche Geräte habe es zwar vorher schon gegeben, aber nicht in dieser verkleinerten, komprimierten Form. Dann kommt er auf den wohl größten Fehler seines Berufslebens zu sprechen: „Wir haben es versäumt, das patentieren zu lassen.“ Viele Hersteller hätten das System übernommen. Durch Experimentierfreude und Spezialisierung hat sich Henning Bruckhoff seine eigene Marktnische geschaffen. Im Vordergrund steht die Entwicklungsarbeit, die er zum Teil über Fördermittel finanziert. Sein Unternehmen arbeitet mit Ohrenärzten und dem HNO-Bereich der Medizinischen Hochschule Hannover zusammen. Zurzeit ist Bruckhoffs Team am europäischen Forschungsprojekt „Ahead“ beteiligt. Es zielt darauf, eine „intelligente Hörbrille“ zu entwickeln, die für ältere Menschen gedacht ist und alles Mögliche kann: den Blutdruck und Pulsschlag des Bebrillten messen, ihn an Arzttermine und die Medikamenteneinnahme erinnern oder eine Warnmeldung absetzen, wenn er zuhause den Ofen angelassen hat. Henning Bruckhoff selbst ist auch mit dabei. Nicht als Blutdruckpatient, sondern als gefragter Technik-Experte. „Das hält mich dynamisch und jung“, sagt der 75-Jährige. W Gemeinsam mit seinem Mitgeschäftsführer Jürgen Brinkmann und 18 weiteren Mitarbeitern tüftelt der Firmenchef ständig an neuen Produkten, die den Menschen das Hören erleichtern. Sogar in seinem Chefzimmer befindet sich ein kleiner Tisch mit Werkzeug und Geräten zum Experimentieren. Nach Abitur und abgebrochenem Studium war Bruckhoff in der Forschung und Entwicklung eines großen Hörgeräteherstellers tätig. 1968 machte er sich in Hannover als Hörgeräteakustiker selbstständig, 1970 legte er die Meisterprüfung ab. Das Wissen dafür hatte er sich selbst angeeignet, denn damals war Hörgeräteakustik noch kein offizieller Lehrberuf. „Die Arbeit mit den Kunden war interessant, aber irgendwann wollte ich auch wieder selbst Produkte entwickeln“, erinnert sich der Unternehmer. Deshalb stieg er Anfang der achtziger Jahre auf Produktion um und gründete dafür eine neue Firma. Bruckhoff bittet seinen Kollegen Brinkmann, den Laptop aufzuklappen, um die kleine, aber komplexe Welt der Bruckhoff-Hörgeräte zu erklären. Wer sich darin zurechtfinden will, muss den Unterschied zwischen Luftleitungs- und Knochenleitungssystemen kennen: Beim ersten System gelangt der Schall durch den Gehörgang über das Mittelohr ins Innenohr. Beim Knochenleitungssystem hingegen dringt er durch den Schädelknochen direkt ins Innenohr. „Niemand trägt gern ein Hörgerät“, sagt Bruckhoff. Deshalb habe er von Anfang an nach möglichst dezenten Lösungen gesucht. Dabei stieß er auf Hörbrillen, die es schon länger gab. Allerdings waren Hörgerät und Brille untrennbar miteinan- Innovationen fördern Niedersachsen stellt Fördergelder für innovative Projektvorhaben von Betrieben bereit. Die Handwerkskammern beraten Unternehmen mit konkreten Ideen. Handwerksbetriebe mit Sitz in Niedersachsen können ab sofort Anträge auf Innovationsförderng einreichen. „Vor der formalen Antragstellung bei der NBank empfehlen wir dringend, dass sich Betriebe von den Innovationsberatern der Handwerkskammern beraten lassen“, sagt Hildegard Sander von der Landesvertretung der Handwerkskammern in Niedersachsen (LHN). Das Beratungsangebot ist kostenfrei. Mit der Förderung können Sie das technische und wirtschaftliche Risi- ko reduzieren, um verbesserte oder neue Produkte, Produktionsverfahren oder neue betriebliche Organisationsformen zu entwickeln. Wichtig: Mit dem Projekt dürfen Sie noch nicht angefangen haben, wenn Sie einen Antrag stellen. Weitere Eckpunkte: • Der maximale, nicht rückzahlbare Zuschuss beträgt bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 100 000 Euro. • Zuschussfähig sind Personalausgaben, Fremdausgaben (z.B. externe Berater), anteilige Investitionsausgaben und sonstige Sachausgaben (z.B. Material, Reisekosten etc.) • Ausgaben für Fremdleistungen und Investitionsausgaben dürfen jeweils nicht über 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben ausmachen. (ja) www.handwerk-lhn.de Neue Märkte erschließen Eine Wirtschaftsreise eröffnet Betrieben Einblick in neue Märkte in Großbritannien. Interessierte Unternehmer können sich noch anmelden. Vom 16.-20. November 2015 ist die Reise geplant. Staatssekretärin Daniela Behrens fährt mit einer Wirtschaftsdelegation in das Vereinigte Königreich. Geplant sind Stationen in den Städten London, Birmingham, Grimsby, Immingham und Crewe. Die thematischen Schwerpunkte der Reise liegen in den Bereichen: Bau und Bauzulieferung, Energie- und Energieeffizienz sowie Automobilzulieferung, Mobilität und Logistik. Organisiert wird die Reise unter anderem von den niedersächsischen Handwerkskammern. Im Mittelpunkt stehen vor Ort wirtschaftliche und politische Gespräche, Kooperationsbörsen sowie Unternehmensbesichtigungen. Interessiert? Dann melden Sie sich bis zum 4. September 2015 an. (red) Informationen und Anmeldung: [email protected]ück.de, Tel. 0541 353126 oder www.osnabrueck.ihk24.de „Ich will nicht Irgendwo werben. Sondern da, wo ich gefunden werde.“ Mit Ihrer Werbung in Gelbe Seiten erreichen Sie über 40 Millionen Nutzer, die täglich 3 Millionen Mal nach Anbietern in Gelbe Seiten suchen – zum Beispiel Sie. Gleich informieren: 0800 8550-8550 Regionales Handwerkskammer Hannover Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 8 Wofür steht „primAQ“? Es steht für ein Verfahren, durch das die Qualität der Ausbildung geprüft und bei Erfolg ausgezeichnet wird. Wer kann teilnehmen?: Alle bei der Handwerkskammer Hannover eingetragenen Ausbildungsbetriebe. Wie lange gilt die Auszeichnung?: Sie ist auf drei Jahre befristet. Was kostet das Auszeichnungsverfahren?: Die Erstberatung inklusive Feedback sind kostenfrei, das Audit zur Auszeichnung „primAQ“ kostet 390 Euro. Welche anderen Hilfen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität gibt es?: Es gibt Workshops für Ausbilder und Lehrlinge sowie eine ganze Reihe an Materialien, Leitfäden, Musterbriefen und Formularen, um die Ausbildung besser zu planen und zu strukturieren. Kontakt: Bettina Wolf-Moritz, Tel. 0511 3 48 59 - 72, Mail [email protected] Siegel „primAQ“: Soll auch bei Ralf Dolgner für Bewerbernachschub sorgen. Foto: Seeger Zukunft sichern durch gute Ausbildung Sie wollen Ihre Ausbildungsqualität verbessern? Mit der Bewerbung um die Auszeichnung „primAQ“ erhöhen Betriebe zusätzlich ihre Chancen auf neue Bewerber. Christine [email protected] Kompakt: Mangelware: Immer mehr Betriebe bekommen immer weniger Bewerbungen für ihre freien Lehrstellen. peugeot-professional.de Abhilfe: Die Auszeichnung „primAQ“ verbessert im ersten Schritt die Ausbildung im Betrieb und ist danach ein gutes Werbeinstrument für die Außendarstellung. Mehr Infos gibt es in der Handwerkskammer Hannover. Video zur Auszeichnung „primAQ“: Gibt es in der IMPRESS YOURSELF. App Handwerk. DER PEUGEOT BOXER AVANTAGE – MIT LADUNGSSICHERUNG VON bott. „Die Ausbildungsqualität ist ein entscheidendes Kriterium dafür, ob ein Betrieb auch zukünftig Bewerber für seine Lehrstellen bekommt und ob die Azubis nach der Gesellenprüfung im Betrieb bleiben“, erläutert Bettina Wolf-Moritz von der Handwerkskammer Hannover. Da es immer schwieriger wird, Nachwuchs und Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen, führt die Handwerkskammer Hannover ihr 2013 begonnenes Projekt „Qualität in der Ausbildung“ fort und übernimmt es in das Beratungsportfolio ihrer Ausbildungsberaterinnen und -berater. „Das Thema Qualität beschäftigt uns aber schon viel länger, denn Ausbildung darf kein Zufallsprodukt sein. So haben wir bereits vor 2013 umfangreiche Materialien und Workshops für Ausbilder und Azubis entwickelt, die Betriebe nutzen können, um ihre Prozesse strukturiert zu planen“, betont Carl-Michael Vogt, Geschäftsführer Bildung und Recht der Handwerkskammer Hannover. Die Fragen, die sich ein Ausbildungsbetrieb stellen sollte, sind: Machen wir genügend aus den Schülerpraktika, um die interessierten jungen Menschen für uns einzunehmen? Nutzen wir die Probezeit, um Missverständnissen vorzubeugen und Ausbildungsabbrüche zu verhindern? Bleiben wir auch danach mit unserem Lehrling im Gespräch und arbeiten mit ihm zusammen den Ausbildungsplan systematisch und transparent ab? Die ersten 15 Betriebe, die diese Fragen positiv beantworten konnten, habe im November 2014 nach einem umfassenden Audit die Auszeichnung „primAQ“ erhalten. Jetzt sind weitere 20 Betriebe Azubi-Tandem peugeot-professional.de „Alt-Lehrlinge“ nehmen die Neuen an die Hand. IMPRESS YOURSELF. DER PEUGEOT BOXER AVANTAGE – MIT LADUNGSSICHERUNG VON bott. FINANZIERUNG „Damit Ausbildung gelingt, ist es hilfreich, ältere Lehrlinge mit einzubinden“, erläutert Bettina Wolf-Moritz von der Handwerkskammer Hannover. Daher bietet die Kammer im Rahmen der Offensive „Qualität in der Ausbildung“ den Workshop „AzubiTandem“ an. Mit ein wenig Theorie und vielen praktischen Übungen wurden jetzt wieder zwölf Auszubildende aus dem 2. und 3. Lehrjahr darauf vorbereitet, Abb. enthält Sonderausstattung. daran interessiert, ihre Ausbildung auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren. „Wenn Betriebe ihr Interesse an der Auszeichnung „primAQ“ bekunden, dann kommt im ersten Schritt ihr zuständiger Ausbildungsberater zu einem zweistündigen Entwicklungsgespräch in den Betrieb“, erklärt Wolf-Moritz. Hier werden ihre Ausbildungsprozesse schon einmal grob unter die Lupe genommen. Danach gibt es von den Fachleuten eine schriftliche Auswertung, und die Betriebe können entscheiden, ob sie ihre Ausbildung zunächst noch verbessern möchten oder ob sie sich gleich zu dem kostenpflichtigen Verfahren „primAQ“ anmelden. Für das Audit kommen dann Dreier-Expertenteams in den Betrieb und interviewen anhand eines ausführlichen Fragenkatalogs den Chef, den Ausbilder, Gesellen sowie die Azubis. Wer 75 Prozent der zu vergebenden Punkte erreicht, kann sich für drei Jahren mit dem Titel „primAQ“ schmücken und damit auch nach außen sein Engagement auf diesem Gebiet deutlich machen. W neue Lehrlinge als „Paten“ zu Beginn ihrer Ausbildung zu begleiten. „Mit den Praxisübungen sollen die Teilnehmer herausfinden, wie wichtig Kommunikation im Team ist und dass man einander vertrauen muss, um Ziele zu erreichen“, erklärt Wolf-Moritz. „Ziel des Workshops ist es, Ausbilder zu entlasten. Außerdem wird der erfahrene Lehrling durch seine Aufgabe nicht nur wertgeschätzt, sondern der neue Lehrling fühlt sich zudem willkommen und hat einen Ansprechpartner auf Augenhöhe“, so Wolf-Moritz. Der nächste Workshop „Azubi-Tandem“: Findet am 16. Juni 2016 statt. Workshop, um Gesellen und Gesellinnen für die Ausbildung zu qualifizieren: 17. September 2015 (Modul I) und 13. Oktober 2015 (Modul II), jeweils von 9 bis 16 uhr FINANZIERUNG Abb. enthält Sonderausstattung. € 249,– mtl.* z. B. für den PEUGEOT Boxer Avantage Boxer Avantage Edition 330 L1H1 HDI 110 • Innenwandverkleidung & • Längenvariable Fußbodenplatte von bott Spannstangen** • Ladungssicherungskoffer inkl. • Inkl. Airline-Zurrschienen (bei Halter Modellen Expert und Boxer) AUTO SCHRADER GMBH Feldriethe 2, 30826 Garbsen Tel.: 0 51 31 - 44 22 70 www.auto-schrader.de Die Avantage Edition ist auch als Bipper, Partner und Expert erhältlich. *Finanzierungsbeispiel für den PEUGEOT Boxer Avantage Boxer Avantage Edition 330 L1H1 HDI 110, Barzahlungs-/Anschaffungspreis: € 19.990,–; Anzahlung (bonitätsabhängig): € 7.624,–, Gesamtkreditbetrag: € 14.215,–, Gesamtbetrag der Teilzahlungen (inkl. Anzahlung): € 22.564,–, Laufzeit 60 Monate, 1,99 % effektiver Jahreszins, 1,97 % Sollzins gebunden p.a. Ein unverbindliches Angebot der PEUGEOT BANK, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S.A. Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 NeuIsenburg, nur für gewerbliche Kunden bei Vertragsabschluss bis 30.09.2015. ** Optional erhältlich. GÜNSTIGE FIRMENWAGEN FÜRS HANDWERK Alle Infos zu den Nachlässen finden Sie auf www.sdh-online.de Wir beraten Sie gerne unter 089 - 92 13 00 530. Bei eiligen Anzeigenaufträgen erreichen Sie uns unter Fax 0511 8550 2402 NORDDEUTSCHES HANDWERK Auchzum zum Auch Auch zum Lesengeeignet. geeignet. Lesen Lesen geeignet. a. Diese Ausgabe schützte den Teppichboden optimal vor Farbspritzern. a. Diese Ausgabe schützte den Teppichboden optimal vor Farbspritzern. b. Unser Artikel über Auftragsvermittler schützt Ihren Betrieb vor dem Ruin. a. Diese Ausgabe schützte den Teppichboden optimal vor Farbspritzern. b. Unser Artikel über Auftragsvermittler schützt Ihren Betrieb vor dem Ruin. c. Schauen Sie rein: b. Unser Artikel über Auftragsvermittler schützt Ihren Betrieb vor dem Ruin. c. Schauen Sie rein: c. Schauen Sie rein: Wirtschaftszeitung für Unternehmer Wirtschaftszeitung für Unternehmer Wirtschaftszeitung für Unternehmer Kontakt und Anmeldung: Bettina Wolf-Moritz, Tel. 0511 3 48 59 - 72, Mail wolf-moritz@hwk-hannover. de. Vertrauen ist wichtig: Beim Azubi-Tandem werden erfahrene Auszubildende darauf vorbereitet, neue Lehrlinge zu Beginn der Ausbildung zu begleiten. Foto: Wolf-Moritz Meisterlich Tischler Sebastian Nedde bekommt Bestnote „sehr gut“ für sein Meisterstück. Es fällt auf und sticht aus den anderen Meisterstücken optisch hervor. Ein Badezimmerunterschrank für ein sehr kleines Bad mit gebogenen Türen und Schubläden und mit zur Hälfte hellblau lackierten Fronten – das Meisterstück, das Sebastian Nedde jetzt in der praktischen Meisterprüfung in 144 Stunden angefertigt hat, zieht die Blicke auf sich. Beim Näherkommen stellt sich heraus, dass es auch perfekt gearbeitet ist: Die gebogene Schranktür besteht aus selbst hergestelltem Sperrholz aus amerikanischem Ahorn, das in spezieller Technik über die Form gepresst werden musste. Für diese sehr gute Leistung vergab der Meisterprüfungsausschuss, der ansonsten mit guten Noten geizt, die herausragende Note eins. Mit zwölf anderen Tischlern durchläuft der 35-jährige Nedde gerade die Meisterprüfung. „Für mich ist es die Liebe zum Werkstoff Holz und das auf den Millimeter genaue Arbeiten, das mich am Tischlerberuf nach wie vor so reizt“, erläutert der Meister in spe. (se) Sebastian Nedde: Will mit dem Meistertitel nun mehr in die Ausbildung des Nachwuchses einsteigen. Foto: Seeger Handwerkskammer Hannover Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 9 W Interessenvertretung Ihre Interessenvertretung Alles im Blick: Hartmut Zeissig behält in der Produktion in Völksen und bei den Verhandlungen mit seinen Kunden auf der ganzen Welt den Überblick. W Kritik an ÖPP-Projekten Die Handwerkskammer Hannover begrüßt das von der Landeshauptstadt Hannover für die nächsten 10 Jahre angekündigte Investitionsprogramm, das Millionenbeträge für den Neubau und die Sanierung von Schulen und Straßen in Hannover vorsieht. „Es gibt in Hannover einen ganz erheblichen Sanierungsstau in vielen Bereichen. Wir freuen uns, wenn hier endlich etwas passiert,“ erklärt Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. Ausgesprochen kritisch steht die Handwerkskammer in diesem Zusammenhang aber der geplanten Vergabe von ÖPP-Projekten gegenüber. „Bei ÖPP-Projekten kommt das Handwerk in aller Regel nicht zum Zuge,“ betont Ernsting. „Hier profitieren in erster Linie die wenigen großen Konzerne.“ Handwerksbetriebe könnten allenfalls als Subunternehmer tätig werden. Derartige Verträge seien für Handwerksbetriebe aber extrem schwierig. Auch landeten diese Aufträge häufig nicht bei lokalen Betrieben, sondern gingen an der heimischen Wirtschaft vorbei. Außerdem fehle es an Transparenz bei den ÖPP-Verträgen. „Wenn ÖPP-Projekte dennoch zum Zuge kommen sollen, dann muss aus unserer Sicht sichergestellt werden, dass die Ausschreibungen, Finanzierungsmodalitäten, Projektgrößen und Laufzeiten mittelstandsgerecht ausgestaltet seien und regionale Betriebe nicht leer ausgehen“, so Ernsting. Er forderte darüber hinaus, dass in jedem Einzelfall nachgewiesen werden müsse, ob eine Investitionsmaßnahme, die als ÖPP-Projekt umgesetzt werden soll, auch wirtschaftlich sei. Nur so könne nachgeprüft werden, ob sich ÖPP für die öffentliche Hand rechnet. Foto: Seeger Kompakt: Seit 1962 im Geschäft: Vater von Helmut Zeissig konzentrierte sich auf den Bereich Messebau. Seit 1984 im Ausland: Helmut Zeissig ist Gründungsmitglied eines weltweit agierenden Netzwerkes von 50 Firmen, die im Bereich Messebau zusammenarbeiten. Seit 2004: zusätzliches Geschäftsfeld Im In- und Ausland aktiv Messebauer Zeissig aus Völksen realisiert Messegroßprojekte in der ganzen Welt und hat sich noch zusätzlich auf Shop-in-Shop-Systeme spezialisiert, um die Auslastung zu verbessern. Christine [email protected] Wenn man zum Betriebssitz der Zeissig AG fährt, am Rande des knapp 4.000-Seelen-Ortes Völksen, vermutet man nicht, dass Messebauer Hartmut Zeissig seit rund 30 Jahren in aller Welt - von Argentinien bis Saudi-Arabien - selbst entwickelte und preisgekrönte Messestände baut. Aber eine 40.000 Quadratmeter große Betriebsfläche ist nur auf dem Lande bezahlbar. Und diese Fläche wird dringend gebraucht, denn zum großen Teil vermietet Zeissig modulare Elemente (vom Möbel über Lampen bis zum Löffel) an seine Kunden, die zwischen den Messeauftritten eingelagert werden müssen. „Der internationale Anteil an unserem Auftragsvolumen, also Aufträge von deutschen Unternehmen im Ausland bzw. von ausländischen Unternehmen in Deutschland, beträgt rund 25 Prozent“, erläutert Zeissig, aber das seien eben die Aufträge, die viel Aufmerksamkeit erzeugten und Engagement sowie Spezialkenntnisse erforderten. Daher verhandelt der Chef hier meist selbst mit international bedeutenden Auftraggebern wie General Elektric oder Samsung. Aber wie geht das, mit 70 Mitarbeitern in Völksen und Hannover in Vancouver oder Kapstadt Messestände zu bauen? „Wir sind die Producer, setzen die Ideen der Designer und Architekten um und arbeiten vor Ort mit Partnerfirmen aus den jeweiligen Ländern zusammen“, erläutert der 60-Jährige. Das funktioniert nur, weil Zeissig 1984 Mitbegründer eines weltweit agierenden Netzwerkes von Firmen in 50 Ländern war, die sich gegenseitig kennen und die bestimmte Qualitätsstandards einhalten müssen. Aber auch lokal ist Zeissig gut im Geschäft. Neben MIELE, Sennheiser oder dem Land Niedersachsen ist die Deutsche Messe AG ein langjähriger Kunde. Für den gesamten Messebau der IdeenExpo, der größte Berufsorientierungsmesse in Deutschland, hat Zeissig 2015 erstmals den Zuschlag bekommen. Ein Erfolg, über den er sich ganz besonders freut, weil der Termin in die Saure-Gurken-Zeit für Messebauer fiel. Messebau ist Saisongeschäft. Daher hat Zeissig vor zehn Jahren noch einen Bereich hinzugenommen, der seine Maschinen rund ums Jahr besser auslastet: Shop-in-Shop-Einrichtungen. So baut er für den den Handyhersteller Samsung und demnächst für einen großen deutschen Drogeristen Laden-Einrichtungen in Deutschland und im Ausland. W Kontakt: Dietmar Rokahr, Tel. 0511 3 48 59 - 71. Amtliche Bekanntmachungen Mit der Empfehlung des Berufsbildungsausschusses vom 3. März 2015 hat die Vollversammlung der Handwerkskammer Hannover am 20.05.2015 folgende Satzung beschlossen: „Satzung der Handwerkskammer Hannover zur Anordnung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung für den Ausbildungsberuf „Karosserie- und Fahrzeugbauerin/Karosserie- und Fahrzeugbauer*“ § 1 (1) Mit Wirkung ab dem 14.08.2015 wird die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung für den Ausbildungsberuf „Karosserie- und Fahrzeugbauerin/Karosserie- und Fahrzeugbauer“ mit folgenden Lehrgängen durchgeführt: Ausbild.jahr Lehrgang/Lehrgangsdauer Lehrgangsort im 1. G-K1/05 1 AW ** FBZ Berenbostel *** im 1. G-K2/05 1 AW FBZ Berenbostel im 1. G-K3/05 2 AW FBZ Berenbostel im 1. G-K3A/091 AW FBZ Berenbostel im 1. G-K3B/091 AW FBZ Berenbostel ab 2. KFM 1/05 1 AW SLV Hannover **** ab 2. KFM 2/05 1 AW FBZ Berenbostel ab 2. KFM 3/05 1 AW FBZ Berenbostel Innovationsförderung Amtliche Bekanntmachung Verlängerung der Laufzeit der Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung „Gebäudeenergieberaterin und Gebäudeenergieberater (HWK)“ Die Fortbildungsprüfungsregelung für die Fortbildungsprüfung „Gebäudeenergieberaterin und Gebäudeenergieberater (HWK)“ wurde am 03.03.2015 vom Berufsbildungsausschuss empfohlen und am 20.05.2015 mit Beschluss der Vollversammlung mit Frist bis zum 31.12.2017 verlängert. Diese Änderung wurde gem. § 106 Abs. 2 i. V. m. § 106 Abs. 1 Nr. 10 der Handwerksordnung am 09.07.2015 (AZ 45.2 -87 146/4/3 vom Niedersächsischen Kultusministerium genehmigt und tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Sie ist auf der Internetseite der Handwerkskammer Hannover (Über uns/Rechtsgrundlagen) veröffentlicht worden. Neue Ideen im Handwerk werden wieder gefördert „Wer neue Ideen für marktfähige Produkte, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen hat, der kann ab sofort wieder die Innovationsförderung des Landes Niedersachsen in Anspruch nehmen“, sagt Dietmar Rokahr, Geschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. „Wir empfehlen allerdings allen Betrieben, die ihre Marktchancen mit innovativen Vorhaben verbessern wollen, sich im ersten Schritt an die Beauftragten für Innovation und Technologie bei uns im Hause zu wenden. Sie beraten bei der Erstellung von Projektskizzen für ein konkretes Innovationsvorhaben und beim Anmeldeverfahren ausführlich und kostenfrei“, so Rokahr. Eine Einschränkung gibt die Innovationsförderung allerdings vor: Handwerkskammer Hannover Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer Wir gratulieren 25-jähriges Arbeitsjubiläum Ralf Kühl in Fa. Steinmann Bau GmbH, Emmerthal; Holger Meier in Fa. Dipl.-Ing. Tietjen GmbH, Bücken; Gaetano Minissale in Fa. Martin Suhr Dachdeckermeister GmbH, Neustadt. Das Vorhaben muss sich einem der folgenden Spezialisierungsfelder zuordnen lassen und darf nicht schon begonnen worden sein: die Mobilitätswirtschaft, Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Energiewirtschaft, Land- und Ernährungswirtschaft, Digitale- und Kreativwirtschaft sowie Neue Materialien und Produktionstechnik. Der maximale, nicht rückzahlbare Zuschuss beträgt bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 100.000 Euro. Zuschussfähig sind Personalausgaben, Fremdausgaben sowie anteilige Investitionsausgaben. Eine gleichzeitige Inanspruchnahme von Finanzierungshilfen anderer öffentlicher Mittel aus Bundes-, Landes- oder kommunalen Programmen oder aus anderen Mitteln der EU für denselben Zweck ist ausgeschlossen. * Individuelle Unterweisungspläne zum Ausbildungsberuf (Berufenummer 12153-11) unter http://www.hpi-hannover.de ** AW = Arbeitswoche (Montag - Freitag) *** FBZ = Förderungs- und Bildungszentrum der Handwerkskammer Hannover in Berenbostel **** SLV = Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt (2) Veranstalter (Träger) der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ist die Handwerkskammer Hannover. Bezogen auf den Kurs KFM 1/05 ist Veranstalter (Träger) die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) in Hannover. §2 Diese Satzung tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Die Satzung ist vom Niedersächsischen Kultusministerium am 13.07.2015 gem. § 106 Abs. 2 i. V. m. §§ 106 Abs. 1 Nr. 10, 91 Abs. 1 Nr. 4 und 41 der Handwerksordnung genehmigt (AZ: 45.2-87 201/3) und auf der Internetseite der Handwerkskammer Hannover (Über uns/Rechtsgrundlagen) veröffentlicht worden. Handwerkskammer Hannover Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer Kontakt: Dietmar Rokahr, Tel. 0511 3 48 59 72, Mail [email protected] LEASEN OHNE ANZAHLUNG!1) NISSAN QASHQAI TEKNA INKL. SAFETY SHIELD FÜR 360° SICHERHEIT CHASSIS CONTROL Technologie Autonomer Notbrems-Assistent te ent NISSAN X-TRAIL TEKNA 4x2 INKL. SAFETY SHIELD FÜR 360° SICHERHEIT 1.5 l dCi, 81 kW (110 PS) 1.6 l dCi, 96 kW (130 PS) MTL. LEASINGRATE: ab € 259,– netto 1) Spurhalte-Assistent MTL. LEASINGRATE: ab Fernlicht-Assistent tent € 339,– netto 1) Gesamtverbrauch l/100 km: kombiniert von 5,1 bis 4,0; CO2-Emissionen: kombiniert von 133,0 bis 103,0 g/km (Messverfahren gem. EU-Norm); Effizienzklasse: A–A+. 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Mit Hammer und Nagelwurden die Nistkästen unter fachlicher Anleitung zusammengebaut. Fotos: Privat Wer will fleißige Handwerker seh‘n? Die Unternehmerfrauen im Handwerk stellen in Kindergärten ihre Gewerke vor – spielerisch und praktisch. Das kommt bei den Kleinsten gut an. Und macht Lust auf die Berufe im Handwerk. Martina [email protected] Marktplatz waren die Kinder darüber, dass sie tatsächlich gar nicht so schwer sind, wie sie vorher dachten. Die Mädchen und Jungen hatten viel Spaß beim Selbermachen und Ausprobieren. Für uns war das ein gelungener Vormittag.“ Petra Wehenkel, Dachdeckerei Mairose, Holzminden „Als wir in den Kindergarten kamen, standen die Kleinen schon am Fenster und haben auf uns gewartet – das war ein tolles Gefühl und ein schöner Auftakt unseres Besuchs. In der einen Gruppe waren wirklich viele Kinder, deren Eltern auch im Handwerk arbeiten. Es hat uns alle erstaunt, was die Kinder an Know-how eingebracht haben und wie interessiert sie bei der Sache waren. Aus dem Arbeitsalltag unserer Firma hatte ich einen Werkzeugkoffer dabei, wie ihn unsere Männer mit auf die Baustelle nehmen. Ich habe die Werkzeuge erklärt und danach haben wir gemeinsam Kabel abgemantelt, eine Steckdose abisoliert und mit dem Prüfer getestet, ob Strom fließt. Auch das gemeinsame Singen der Lieder mit handwerklichem Bezug ist gut angekommen.“ Die Kinder kennen das Handwerk „Ich war begeistert von dem Wissen der Kinder. Arbeitsgeräte wie Zollstock oder Wasserwaage waren ihnen bekannt und sie wussten auch, was man damit macht. Ich hatte aus unserem Betrieb verschiedene Hämmer mitgenommen. Den Kindern habe ich erklärt, welchen Hammer Dachdecker für welche Arbeiten benutzen. Und als praktische Übung durften sie mit unserer Unterstützung Nägel in ein Stück Holz hauen. Auch Dachziegel hatte ich dabei. Erstaunt zum Leben der Kleinen herstellen. Dass sie beim Friseur, Bäcker und Metzger schon einmal waren, konnten viele auf Anhieb sagen. Besonders eifrig waren die Kinder beim Bauen der Nistkästen, die wir dabei hatten. Etwas selbst mit den Händen machen – das hat sie begeistert. Eine gute Übung war auch das Memory - Spielen. Dabei haben die Kinder den Berufen fast immer die richtigen Arbeitsmittel zugeordnet. Das Interesse der Kindergartenkinder war groß, sie haben mitgemacht, nachgefragt und viel gelacht. Ein Zeichen dafür, dass unser Projekt wirklich außergewöhnlich ist.“ Jessica Horn, Kosmetikinstitut Jessica Horn, Höxter-Stahle Sonja Rathmann „Was ist Handwerk und was machen Handwerker? Diese Fragen habe ich den Kindern gestellt. Damit wollte ich den Alltagsbezug des Handwerks Lohnfertigung... Interesse wecken: Mit ihrem Kindergartenprojekt „Früh übt sich...“ informieren die Unternehmerfrauen spielerisch und praktisch über das Handwerk. Fachkräfte sichern: Kinder sollen sich für das Handwerk begeistern und berufliche Perspektiven sehen. Petra Wehenkel Foto: Jahn nein ? ja ? nach EN 1090 09.-13. September 2015 Mittwoch bis Sonntag, 9-18 Uhr Info: 0176 37479529 / 04447 387 0 [email protected] Massiv-Halle ab 24.970+ MwSt. 4 Neu! Geschäftsverkäufe Neumünster Messegelände Holstenhallen (direkt an A7), www.nordbau.de 94 m großer, 5 Jahre junger, gut laufender Friseursalon 2 Trapezblech für Dach und Wand, 4,99 € viele Farben, Längen auf Maß, 1.+ 2. Wahl ab Seyer-Carstens GmbH, Walsrode €/m inkl. MwSt. Telefon 05161-3265, Fax 05161-74234 2 aus familiären Gründen abzugeben (4 Angestellte). Inventar und Warenbestand kann mit übernommen werden. Landkreis Cloppenburg/ Nahe Emsland. Zuschriften unter NDH 40143 an Norddeutsches Hand" werk", 30130 Hannover. Geschäftsverbindungen Telefon 02237 9290-0 E-Mail [email protected] Ab 21,– E in 40 mm Buche und anderen Holzarten. Preisliste anfordern. Tel. 05223 188767 www.treppenstufen-becker.de FÜR EILIGE ANZEIGEN: TELEFAX 0511 8550 2402 Gebr. Gabelstapler "Still", Bj. 1986, Gasantrieb, Motor ok, heben, senken, neigen ok. Vor-/ Zurück defekt! 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Ihr Ziel: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel schon die Kleinsten für das Handwerk begeistern. Die Frauen wollen den Kindern eine möglichst große Bandbreite des handwerklichen Arbeitens vorstellen und ihre persönlichen Erfahrungen sowie die Freude am eigenen Schaffen vermitteln. „Kinder haben zu vielen handwerklichen Tätigkeiten enge Bezugspunkte: Bauen, malen, backen, frisieren, sehen und hören stehen in einem engen Zusammenhang zu Handwerksberufen wie Maurer, Zimmerer, Bäcker, Friseur, Augenoptiker, Hörgeräteakustiker und vielen mehr“, sagt Katja Grote, Vorsitzende des Arbeitskreises. Nicht über Computerspiele entstehen reale Häuser und Wohnungen oder duften Brote und Kuchen. Sie stehen bereits bei Kindergartenkindern hoch im Kurs und können Spaß machen – lassen aber nichts Reales entstehen!“, betont sie. Ausgestattet mit einer Tasche voll Material gehen die Frauen zu Vorlese-und Spielstunden in Einrichtungen in Holzminden, Stahle, Heinsen, Bevern, Stadtoldendorf, Eschershausen, Deensen, Heinade, Rühle, Bodenwerder und Polle. Mit im Gepäck, Pixi-Bücher mit Geschichten und Infos zu den verschiedenen Gewerken, Memory, Spielund Bastelanleitungen und das große Buch des Handwerks „Hand in Hand durch unseren Ort“. Begleitet werden diese Besuche mit kleineren handwerklichen Aktivitäten. Zur Freude der Kindergärten durften sie die Arbeitsmaterialien zum Thema Handwerk behalten. Ein Grund mehr, die Kinder immer mal wieder spielerisch zu fördern und ihnen Fragen rund um das Handwerk zu beantworten. Was Unternehmerfrauen mit den Kindern erlebt haben, berichten sie hier: Ihre Anzeige stehen! Rufen Sie uns an. Tel. 0511/8550-2484 oder Fax 0511 8550 2402 KMU-PARTNER.de Betriebswirtschaftliche Beratung u. Begleitung seit 1996, kfm. Dienstleistungen und Controlling für Klein- und Mittelbetriebe T: 04475 92930-0 Zum Gewerbegebiet 23 49696 Molbergen www.stahlhallen-janneck.de Vermietungen Unternehmensberatung Westerburger Weg 14 • 26203 Wardenburg Tel.: 04407 7188-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchner-stahlbau.de Anzeigenschluss für die Ausgabe 17 ist am 20.08.2015 Seminare Schulung + Zertifizierung Kompetenzbildungsstätte Kälte – Klima – Elektro Anton Tumbrägel 04441 / 6845 www.kaelte-weiterbildung.de [email protected] Industriefahrzeuge KG · seit 1973 Mieten statt Kaufen ■ wirtschaftlich und effizient www.uhrmacher-deutschland.de Telefon 04174 2011 Panorama Möbel Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 11 Sinnbild der Gemütlichkeit: Das Ostfriesensofa Foto: Polster Hicken Auswahl: Das Sofa gibt es in drei Breiten. Sofas mit Kultstatus Sitzmöbel aus Großefehn vermitteln ein Stück ostfriesisches Lebensgefühl. Theo [email protected] Ostfriesische Gemütlichkeit hält stets ein Tässchen Tee bereit! Und ein Ostfriesen-Sofa, ist man geneigt hinzuzufügen. Das Polstermöbel aus dem Hause Hicken, Großefehn, genießt in ganz Norddeutschland ebenso Kultstatus wie die sprichwörtliche Tasse Ostfriesentee mit Kluntje und Rahm. Manfred Hicken (54) und seine Familie haben sich voll und ganz diesem traditionellen Sitzmöbel verschrieben und die Herstellung zur Perfektion entwickelt. Ostfriesensofas werden die zweckmäßigen Sitzmöbel zumeist genannt – im Land zwischen Meer und Moor kennt man sie auch als „Kökensofa“ (Küchensofa). Äußeres Kennzeichen ist die Sitzhöhe, die so gewählt ist, dass die Menschen an einem normalen Tisch darauf sitzen und essen konnten: Küchensofas eben. Die feste Polsterung ist dazu angetan, dass man nicht in weichen Stoffen versinkt, sondern entspannt den Tee genießt. Die beiden Seitenlehnen sind ausklappbar gestaltet: Das ermöglicht auch ein kleines Nickerchen nach „Updrögt Bohnen mit Speck“. „Vor gut 50 Jahren hat mein Vater angefangen, diese traditionellen Sofas wieder zu bauen“, sagt Raumausstattermeister Hicken. Der Betrieb wurde vom Großvater vor 81 Jahren als Sattlerei und Polsterei gegründet. Der Klassiker wird heute in drei unterschiedlichen Breiten (140 cm, 160 cm und 185 cm) angeboten. „Unsere Küchensofas sind längst salonfähig geworden und stehen heute in Wohnzimmern ebenso wie in Esszimmern oder Wintergärten“, versichert Hicken selbstbewusst. Die Kundschaft kommt vorwiegend aus dem Nordwesten, aber auch ins Ruhrgebiet, nach Hamburg und SchleswigHolstein, ja nach Dänemark und die Niederlande hat der Handwerksbetrieb schon geliefert. „Kürzlich haben wir sogar ein Sofa nach München verkauft“, berichtet Hicken stolz. ein Geselle an den Ostfriesensofas, die rund die Hälfte des Geschäftsumfangs abbilden. Dass den solide gefertigten Sofas ein langes Leben beschert ist, wird der Hicken-Mannschaft meistens klar, wenn sie nach Jahren zum Neubeziehen angeliefert werden – oft handelt es sich um ein Erbstück aus Omas Nachlass, dem zu neuer Schönheit verholfen wird. „Ohne Internet läuft heute nichts mehr“, ist sich der umtriebige Ostfriese sicher. Der Webauftritt von Polster-Hicken wird ständig aktualisiert, der Kunde kann sich ein Sofa mit seinem Wunschbezug zusammenstellen. Dennoch setzt Manfred Hicken auf fachliche Beratung. „Vor dem Kauf steht das persönliche Gespräch“, meint er. Als Verkäufer ist er natürlich von seinem Produkt vollkommen begeistert: „Polstern, das ist unser Leben.“ Zur Diskussionsrunde am „Tag des Handwerks“ am 19. September wird Manfred Hicken in der Handwerkskammer in Aurich auf dem Podium Platz nehmen – selbstverständlich auf Ostfriesensofas! W Blick ins Innenleben: In diesem Ostfriesensessel steckt eine Menge Handarbeit. „Schichtarbeit“: Der Aufbau der festen Polsterung ist stets gleich. Bei den Bezugsstoffen hat der Kunde die Wahl. PLANUNGSSORGEN KOSTENFALLE WERTVERLUST 20 000 Muster stehen zur Wahl „Das sind nicht einfach Polstermöbel, wir fertigen ein Stück ostfriesische Kultur und Lebensgefühl“, umschreibt der Handwerker sein Produkt. Der Aufbau der Polsterung ist stets gleich – unterschiedlich sind dagegen die Bezugsstoffe. Der Kunde kann aus 20 000 Mustern wählen. Neben Ehefrau und Sohn arbeiten noch Hickens Schwester, ein Meister und Kompakt: Ungewöhnlich: Ostfriesensofas heißen auch Küchensofas. Auf ihnen kann man an einem normalen Tisch sitzen und essen – dank ihrer Höhe und festen Polsterung. WENIGER SORGENFALTEN MIT DER FIAT PROFESSIONAL JAHRE GARANTIE! * Nische: Für Raumausstattermeister Manfred Hicken ist das Sofa ein Stück ostfriesische Kultur - und Kunden können aus 20 000 Mustern wählen. OHNE WENN UND ABER: 4 JAHRE GARANTIE* FÜR ALLE FIAT PROFESSIONAL MODELLE. In Ihrem Geschäft gibt’s keine halben Sachen. Und das erwarten Sie auch von einer Garantie. Deshalb ist unsere 4 Jahre Fiat Professional Garantie* ein handfestes Versprechen. Zusätzlich zu 2 Jahren Neuwagengarantie gibt es 2 Jahre Funktionsgarantie „Maximum Care Flex 100“ gratis dazu. Das bedeutet 4 Jahre weniger Stress. Und mehr Zeit, sich um die wichtigen Dinge zu kümmern: Ihre Kunden. www.fiatprofessional.de * 2 Jahre Fahrzeuggarantie und 2 Jahre Funktionsgarantie „Maximum Care Flex 100“ der FCA Germany AG bis maximal 100.000 km gemäß deren Bedingungen. Optional als „Maximum Care Flex 150“ oder „Maximum Care Flex 200“ auf 150.000 km bzw. 200.000 km erweiterbar. Angebot nur für gewerbliche Kunden und nur für nicht bereits zugelassene Neufahrzeuge, gültig vom 29.06. bis 31.12.2015. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Manfred Hicken auf seinem „Kökensofa“: Es hat die richtige Esshöhe und Klapplehnen für das Nickerchen danach. Fotos (4): Kruse Panorama Im Handwerk entdeckt Norddeutsches Handwerk vom 13. August 2015 • Seite 12 Schmerzfrei am Verkehr vorbei Verspannte Schultern, brennende Schenkel, taube Füße – so wird Radfahren zum Kampf. Dabei sind oft nur ein paar Fehleinstellungen am Fahrrad schuld. Diese Radexperten zeigen, worauf man achten sollte. Ein kleiner Kasten, eine knappe Minute, ein klares Ergebnis: So muss die Rahmengröße gewählt, müssen Sattel und Lenker abgestimmt werden, damit Kerstin Utermark auf ihrem neuen Fahrrad perfekt sitzt. Die junge Mutter ist auf der Suche nach einem alltagstauglichen Tourenrad für jede Gelegenheit. Das will sie hier im Braunschweiger Fahrradfachgeschäft Velocity finden. Jedes Beratungsgespräch bei Velocity beginnt am CRM-Body Scanner. Mit diesem Gerät vermessen die Mitarbeiter ihre Kunden, damit jedes Rad perfekt zu seinem Fahrer passt. Der Scanner steht im Schauraum des Fachgeschäfts, umsäumt von Trekkingfahrrädern, City-Cruisern und E-Bikes. Heute Vormittag bedient ihn Kundenberaterin Manuela Ahrens. Sie steht am Bedienpult und erklärt ihrer Kundin die Maschine. Zur Vermessung wird sich Kerstin Utermark gerade an eine senkrechte Aluleiste stellen. Gegenüber von ihr steht ein hoher Glaskasten. In dem fährt die kleine Scannereinheit auf und ab. Sie vermisst jeden Kunden von den Sohlen bis zum Scheitel – einmal von vorn und einmal von hinten. Als Ergebnis erscheint ein 3D-Modell des künftigen Neuradbesitzers auf einem Flatscreen-Fernseher. Die wichtigsten Messpunkte sind farbig markiert. Sie bilden die Kerndaten für die individuelle Einstellung des Fahrrades. Erst dann folgt die eigentliche Beratung. Tausende Kunden haben die Zweiradspezialisten des Braunschweiger Fahrradfachgeschäfts Velocity schon mit dem Body Scanner vermessen. Seit fünf Jahren schreiben sie sich die professionelle Beratung auf die Fahne. Für die Geschäftsführer Dirk Oldekamp und Karl Gerdes hat sich das Konzept ausgezahlt. 40 Mitarbeiter hat das Unternehmen jetzt, davon drei Auszubildende im Verkauf und sechs in der Werkstatt. Die Strategie mit der Ergonomie ging auf – und leicht gefunden war die Geschäftsidee auch. „Da kam das Angebot zur Nachfrage“, sagt Karl Gerdes bescheiden. „Zu uns sind immer viele Kunden gekommen, die mit ihren Rädern unzufrieden waren und sich nicht wohl darauf gefühlt haben.“ Das kann verschiedene Ursachen haben – und auch mal dazu führen, dass die Zweiradprofis von der weiteren Nutzung des Rades abraten müssen. Etwa wenn der Rahmen zu groß für seinen Fahrer ist. „Ist der Abstand vom Sattel zum Lenker zu groß, nimmt der Fahrer automatisch eine ungesunde Position ein“, sagt Gerdes. Die Folge: „Er muss sich zu weit nach vorn strecken.“ Das hat abhängig von den weiteren Einstellungen – ob sportlich oder komfortabel – unterschiedliche Auswirkungen. Der Fahrer kann ins Hohlkreuz kommen oder den Schulterund Nackenbereich übermäßig beanspruchen. Auch typisch in dieser Position: Die Handgelenke knicken ab, was zu Schmerzen und Taubheitsgefühl führen kann. Selbst wer den Radrahmen auf Basis seiner Körpergröße auswählt, kann noch danebengreifen. „Wir Menschen haben nicht alle die gleichen Proportionen“, sagt Gerdes. „Es gibt Sitzriesen, Stehriesen und viele Größen dazwischen.“ Mit dem Körperscan bekommen die Berater die passende Größe automatisch heraus. Ist das erledigt, fragen die Radprofis die Fahrgewohnheiten ihrer Kunden ab. Sitzposition: Sportlicher oder komfortabler? Nur Kurzstrecke oder auch Touren? Besondere Anforderungen? Die Velocity-Geschäftsführer (v.l.): Karl Gerdes und Dirk Oldekamp Foto: Velocity haben sich ganz der Ergonomie verschrieben. Maßgeschneidert: Mit den individuellen Kundenmaßen stellt Manuela Ahrens das Fahrrad Foto: Gille genau auf seinen Fahrer ein. Neun Fragen an … Ulrich Hollmann 2. Wie lange telefonieren Sie durchschnittlich pro Tag? Etwas über eine Stunde. 3. Was war Ihre größte unternehmerische Herausforderung? Die Entwicklung und Vermarktung unseres neuen Produkts: einer fugenlose Wandplatte, die vor allem in der 4. Ihr letzter großer Auftrag? Im Magdeburger Hotel Herrenkrug haben wir 37 große Betonsäulen marmoriert und einen historischen Saal neu bemalt. 5. Was war Ihr größter Ärger mit Kunden? In einem Hotel wurden hochwertige Arbeiten durchgeführt. Die einfachsten Arbeiten wurden bemängelt. Davon waren bei dem Bauvorhaben fast alle Gewerke betroffen. Seitdem arbeiten wir nicht mehr für Architekten. 6. Wie lange surfen Sie täglich im Internet? Eine Stunde im Büro, 30 Minuten privat. 7. Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? „Sturmwarnung“, von Elizabeth George. 8. Was wollten Sie als Kind einmal werden? Maler jedenfalls nicht. 9. Verraten Sie eine Marotte? Ich schaue kein Fernsehen. Auf dem Zweirad richtig wohlfühlen: Das kann jeder schaffen, wenn der Drahtesel richtig eingestellt ist. Foto: Dmytro Titov —Fotolia.com Blick in den Laden: Vom City-Rad im Retrostil bis zum Mountainbike mit Elektromotor ist alles dabei. Die beste Freundin des Handwerks Foto: Petair — Fotolia.com Foto: Privat 1. Montagmorgen, der Wecker klingelt: Wie starten Sie in die neue Woche? Direkt in den Betrieb, Kaffee kochen und dann stehe ich meinen Mitarbeitern zur Verfügung. Modell gibt es verschiedene Rahmengrößen“, erklärt sie. Dann nimmt sie Maß und konfiguriert das Rad per Messschiene entsprechend der Körperdaten. Sattelhöhe, Sitzwinkel, Lenkerhöhe und den Abstand zwischen Lenkstange zur Sattelspitze, bringt sie routiniert auf Maß. Den Lenker stellt sie neun Zentimeter höher ein als den Sattel, so ist die Sitzposition komfortabel, aber der Oberkörper neigt sich etwas sportlicher nach vorn. Erst dann ist das Rad bereit für die Probefahrt. Denn Velocity hat den festen Grundsatz, erst messen, dann fahren. „Unsere Kunden machen ihre Probefahrt erst dann, wenn wir sie vermessen haben und das Rad korrekt eingestellt ist“, erklärt Gerdes. Kerstin Utermark gefällt das. Sie hat ihr Wunschrad gefunden. „Ich wurde hier sehr ausführlich und kompetent beraten“, sagt sie. „Das hat man heute nicht oft, dass sich die Verkäufer die nötige Zeit zur Beratung nehmen.“ W Foto: Gille Zu guter Letzt Dusche verlegt wird. Eine Innovation bekannt zu machen, ist in der Tat herausfordernd. Firmenname: Maler Hollmann Ort: Scheeßel-Bartelsdorf Gewerk: Maler, Bodenleger, Stuckateur, Fliesenleger Mitarbeiterzahl: 8 Gründung: 1994 Funktion: Inhaber und Meister Das neue Rad von Kerstin Utermark soll einen Kinderanhänger ziehen können, ohne der Fahrerin dabei zu viel abzuverlangen. Für das Wunsch-Tourenrad der Kundin empfiehlt Beraterin Manuela Ahrens daher eine Kettenschaltung, die anders als eine Nabenschaltung eine feinere Abstimmung der Tretlast zur Fahrleistung erlaubt. Außerdem plädiert sie für eine hydraulische Bremse, die das Rad trotz der höheren Schubkräfte durch den Kinderanhänger zuverlässig herunterbremst. Die Arbeit am Scanner und Beratung der Kunden ist hier für jeden Mitarbeiter Routine. Und sie gehört für alle neuen Mitarbeiter zum Pflichtprogramm, betont Gerdes. Vorteil: Die Kundschaft muss nicht von einem Mitarbeiter zum nächsten geschickt werden. Jeder Ansprechpartner, egal ob Werkstattmitarbeiter oder Verkäufer, kann jeden Kunden kompetent beraten. Mit den fertigen Maßen des Computers wählt Beraterin Ahrens den passenden Rahmen aus. „Pro Bei trüber Auftragslage hilft Investorin Regine Töberich: In Dresden hat sie einen Radweg abreißen lassen, nur um ihn zwei Tage später wiederherzustellen. Der Elberadweg. Unendliche Weiden. Über 1200 Kilometer ungetrübte Radfahreridylle von Tschechien bis Cuxhaven. Ungetrübt? Nicht ganz. Wie einst ein gallisches Dorf im großrömischen Reich, leistet auch entlang des Radfahrer-Eldorados eine kleine Parzelle heftigen Widerstand. Ihre Anführerin heißt Regine Töberich, Architektin, Investorin, Bauherrin. Sie hält in Dresden ein paar städtische Filetstücke direkt an der Elbe. Dort soll Luxuswohnraum entstehen. Blöd nur, dass dieses hinderliche Elberad-Kulturgut mitten durch das Baugrundstück führt. Weil die Stadt Dresden mit ihren Radtouristen glücklich auskommt, verweigert sie Töberich die Baugenehmigung für ihr Bauprojekt. Eine missliche Lage, die Fronten sind verhärtet. Töberich schafft Fakten. Noch während dutzende Radler den Radweg passieren, lässt sie ihn Stück für Stück wegreißen. Entsprechend der Breite ihres Grundstückes, gut 50 Meter. Sie habe keine andere Wahl. (deg) Die komplette Geschichte lesen Sieunter www.handwerk.com. Foto: WorldSkills Denny [email protected] Berufs-WM Vom 11. bis zum 16. August findet in Sao Paulo die Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2015“ statt. 41 Deutsche sind in diesem Jahr mit dabei, darunter viele Handwerker. Bei der WorldSkills 2015 in Brasilien wird um die Wette geschweißt, gemauert, gespachtelt, gezimmert und vieles mehr. Die 41 deutschen Teilnehmer starten in 37 Berufen. Sie sind allesamt nicht älter als 22 Jahre, haben sich in harten Vorentscheidungsrunden qualifiziert und sich intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet. Zum „Team Germany“ gehört unter anderem das sechsköpfige Nationalteam des Deutschen Baugewerbes. Die Mitglieder dieses Teams treten in den Berufen Maurer, Fliesenleger, Stuckateur, Zimmerer und Betonbauer an. Insgesamt werden bei der Berufs-WM über 1200 Teilnehmer aus rund 60 Ländern in 50 Wettbewerbskategorien ihr Können unter Beweis stellen. (afu) Weitere Informationen: www.worldskillsgermany. com und www.worldskillssaopaulo2015.com
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