DAS MAGAZIN DES KAUFMÄNNISCHEN VERBANDES ZÜRICH SHARING ECONOMY ‒ FLUCH ODER SEGEN Seite 10 DIGITALE ARBEITSNOMADEN Problematischer Trend? Seite 16 Smarter, schneller, demokratischer, luxuriöser – wohin rennt die neue Welt? # 04/2015 INHALT CERCLE FRANÇAIS ‒ LA CONVERSATION VIVANTE Le cercle vous permet de cultiver le français littéraire et quotidien, d’approfondir le vocabulaire et la grammaire et d’apprendre davantages sur la France. Venez respirer avec nous une bouffée d’air français – lors d’une première visite – et si le cœur vous en dit, rejoignez toujours! Responsables: RUTH BOLLMANN et HUGO SCHNURRENBERGER WUNDERBARE NEUE ARBEITSWELT: MITBESTIMMEN UND AM ERFOLG PARTIZIPIEREN Demokratie im Business klingt nach Wohlfühloase, aber sie ist keine Insel der Glückseligkeit. Es gilt, sich der Realität zu stellen und auch schwierige Entscheidungen zu treffen. Erfolgsversprechend ist das Modell aber durchaus, da unternehmerisches Denken und Handeln auf allen Ebenen möglich wird. Von VERA SOHMER 04 18 DIGITALE ARBEITSNOMADEN FREIHEIT UM JEDEN PREIS? Ohne geregelte Arbeitszeiten, ohne Chef, ohne Bürokollegen – unterwegs als Freelancer und freie Auftragnehmende: dieser neue Lifestyle ist die digitale Bohème. Tönt gut, doch welche Gesetze und Vorschriften schützen diese Leute? WILLY RÜEGG über die Gefahren dieser modernen Arbeitsweise. 16 LUXUS 11. MAI FÜR PODIUM RESERVIEREN!! Die neue Erbschaftssteuer von 20% für die Reichen käme der AHV zugute, es könnten das wichtigste Sozialwerk und die Renten gesichert werden – so die Initianten. Die Gegner hingegen argumentieren, dass die Initiative vor allem Familienunternehmen bei der Nachfolgeregelung belaste. Podiumsgespräch zu Erbschaftssteuer-Initiative im Kaufleuten: Mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Jacqueline Badran, Daniel Lampart, Nicole Barandun und Ruedi Noser. Türöffnung um 18.30 Uhr, Eintritt frei! 15 2 SHARING ECONOMY – FLUCH ODER SEGEN? Luxus bedeutet strenggenommen „unnötige Verschwendung“. Aber denken wir wirklich so? Die Umfrage der jungen Kauffrau und Journalistin NATASHA VULETIC hat ergeben, dass vor allem Immatrielles wie Zeit, Wertschätzung und Gesundheit als Luxus empfunden werden. Und das geht wohl nicht mehr unter die Rubrik „unnötige Verschwendung“! 8 Das Unbehagen gegenüber der Sharing Economy – zum Beispiel in der aktuellen Diskussion über Uber – liegt in der Art, wie hier Besitz definiert wird. Nämlich ähnlich wie bei vielen grossen globalen Internetfirmen: Eine kleine Anzahl von Besitzern will eine ganze Industrie dominieren. Von DR. DAVID BOSSHART 10 SHAREN UND LEASEN SIE SCHON? ODER BESITZEN SIE NOCH? RICO ROTH denkt über den gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Besitz nach und zeigt auf, weshalb der Wunsch danach bei der jungen Generation stark gesunken ist. Dass Besitz neuerdings als Last und nicht mehr als Tugend empfunden wird und was das omnipräsente Teilen als Lebensphilosophie bedeutet. 13 SCHALTER Mo bis Mi 9.00 bis 17.00 Uhr, Do 9.00 bis 18.00 Uhr, Fr 9.00 bis 16.00 Uhr TELEFON Mo bis Mi 8.00 bis 17.00 Uhr, Do 8.00 bis 17.00 Uhr, Fr 8.00 bis 16.00 Uhr KONTAKT [email protected], kfmv-zürich.ch, 044 211 33 22 3 FOKUS Den Chef selbst wählen, am Erfolg beteiligt sein, bei wichtigen Entscheidungen das Veto einlegen – das klingt nach wunderbarer neuer Arbeitswelt. Aber mehr Demokratie in Unternehmen ist alles andere als eine Idylle. SMART ECONOMY: DEMOKRATIE UM JEDEN PREIS? 4 Manchmal zieht auch Patrick Burkhalter den Kürzeren. Zum Beispiel dann, wenn er im Vorbeigehen seine Kaffeetasse in die Spülmaschine einräumen will, aber dafür das saubere Geschirr erst ausgeräumt werden muss. Der CEO der Zürcher Softwarefirma Ergon könnte die lästige Aufgabe delegieren oder seine Tasse einfach stehen lassen. Macht er aber nicht, weil es einem der Grundsätze der Firma widerspricht: Alle 200 Mitarbeitenden haben die gleichen Rechte und Pflichten, und zwar unabhängig von der Funktion. Das demokratische Prinzip erschöpft sich bei Ergon nicht in Regeln für die Kaffeeküche. Gleichbehandlung heisst, identische Löhne bei gleicher Ausbildung, Erfahrung, Verantwortung. Und dafür ist Offenheit erforderlich: Wer verdient wie viel? Wer bekommt wie viel Bonus? „Das zwingt mich, jeden fair zu behandeln. Und jeder kann kontrollieren, ob er fair behandelt wird“, betont Burkhalter. Maximale Transparenz ist beim Software-Unternehmen auch wichtig, weil die Belegschaft in allen Belangen mitredet und mitentscheidet. „Das kann sie nur, wenn sie sämtliche Zahlen kennt und weiss, was läuft“, findet Burkhalter. Und funktioniert nur, wenn Vorgesetzte ein „So nicht“ akzeptieren und wegstecken. Vor ein paar Jahren wollte die Ergon-Geschäftsleitung den Firmensitz an den Stadtrand verlegen. 80 Prozent der Beschäftigten lehnten dies ab, obschon sich die eingesparte Miete in höheren Löhnen ausbezahlt hätte. Daraufhin wurde entschieden, ein neues Gebäude im Zentrum zu beziehen. Und alle waren happy mit der Lösung. Kuschelkurs oder Kalkül? Mitarbeitende glücklich machen ‒ das klingt nach Kuschelkurs, aber es steht Kalkül dahinter. Die Belegschaft soll trotz hohem Druck die beste Leistung abrufen. Mit demokratischen Strukturen gelingt es besser, ist man bei Ergon und bei internationalen Firmen wie Gore oder Semco überzeugt. Weil so Entscheidungen akzeptiert und getragen werden. Weil mehr unternehmerisches Denken und Handeln auf allen Ebenen möglich wird. Weil unternehmerisch denkende und selbstverantwortlich arbeitende Teams bessere Ergebnisse bringen und massgeblich zum Erfolg beitragen. „Unsere Leute sollen mitdenken, auch bei den Kundenprojekten“, sagt Patrick Burkhalter. Sprich: Nicht einfach ausführen, was der Kunde will, sondern ihm das liefern, was er wirklich braucht. Unbequeme, doch intelligente Demokratie. Mehr Demokratie kann mitunter unbequem sein ‒ nämlich dann, wenn man sich einem Mehrheitsentschluss beugen muss. Die Entscheidung für einen anderen Firmenstandort ist dabei noch die harmlosere Variante. Es kann bedeuten, dass ein Abteilungsleiter abgesetzt wird, wenn die Mitarbeitenden finden: Mit dem geht das nicht. Oder dass ein von der Belegschaft gewählter Chef wieder abgewählt werden kann. Marc Stoffel, CEO des St. Galler IT-Unternehmens Haufeumantis, ist schon heute bewusst, dass seine Zeit in dieser Rolle bald abgelaufen sein wird (siehe Interview Seite 6). Dennoch lohnt es sich, Unternehmen demokratischer zu führen, sagen Trendforscher und Organisationsexperten. Zum einen ticke die junge Generation anders. Diese könne gute Führung durchaus akzeptieren, lehne aber schiere Befehlsausgabe ab. Wer dringend Nachwuchs sucht, so wie die Informatikbranche, müsse ein Arbeitsumfeld schaffen, das auf Mitbestimmung baut. Zum anderen ändern sich Konsumtrends und Geschäftsmodelle teilweise rasend schnell; klassische Hierarchien reagierten darauf zu träge. Darüber hinaus sei die gebündelte Intelligenz von Gruppen erwiesenermassen höher als jene von einzelnen Menschen, betonte der amerikanische Management-Professor Thomas Malone gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ und folgerte: „Demokratische Unternehmen können die intelligenteren Unternehmen sein.“ Demokratie im Kleinen. In der Schweiz haben sich bislang nur einzelne Firmen fürs „Führen durch Ermächtigung“ entschieden. Unternehmensberaterin Sunnie J. Groeneveld bezweifelt denn auch, ob das Prinzip überall sinnvoll wäre und überall funktionieren würde. In kleinen Firmen wahrscheinlich eher als in grossen, bei Start-ups eher als dort, wo Machtstrukturen über Jahrzehnte gewachsen sind und sich so schnell nicht aufbrechen lassen. Zudem: „Nicht jeder Beschäftigte will unternehmerische Verantwortung tragen.“ Firmen, die es dennoch probieren wollen, schlägt Sunnie J. Groeneveld im Buch „Inspired at Work“ vor: „Lassen Sie Ihr Team bei der nächsten Investition, Entwicklung eines neuen Produktes oder über einen angedachten Markteintritt mitentscheiden.“ Was dafür notwendig ist: Ein Chef, der nicht an seiner Macht klebt. Die Überzeugung, dass Mitarbeitende klug, leistungswillig und verantwortungsbewusst sind. Zudem eine offene Diskussionskultur, Vertrauen sowie Tatenund Gestaltungsdrang. Was das Unternehmen davon hat: Es nutzt das Know-how aller Mitarbeitenden und trifft damit eine breiter abgestützte, also wahrscheinlich bessere Entscheidung. Der höhere Mitbestimmungsgrad dürfte darüber hinaus Engagement und Motivation der Belegschaft beflügeln und sie stärker ans Unternehmen binden. Wer mehr als 30 Leute beschäftigt, kann im Kleinen anfangen: Warum nicht einfach mal innerhalb einer einzelnen Abteilung mehr Demokratie wagen? 5 FOKUS – INTERVIEW FOKUS FOKUS – INTERVIEW „DEMOKRATIE IST KEINE WOHLFÜHLOASE“ Im Jahr 2000 wurde die damalige umantis AG in St. Gallen gegründet. Sie ist ein Spin-Off der Hochschule St. Gallen und der ETH Zürich. Am Hauptsitz in St. Gallen sind 150 Mitarbeitende beschäftigt. Seit März 2012 gehört der IT-Pionier umantis AG zur deutschen Haufe Gruppe und bildet seit April 2013 die Firma Haufe-umantis AG. Sie zählt zu den führenden europäischen Anbietern von Talent-Management-Lösungen. Marc Stoffel, Ihre Leistung wird jedes Jahr geprüft und Sie können von der Belegschaft wieder abgewählt werden. Wie kommen Sie damit klar? Mir war von Anfang an bewusst, dass meine Zeit in dieser Rolle irgendwann zu Ende sein kann. Unser CEO-Profil wechselt jedes Jahr dramatisch, weil sich das Marktumfeld dramatisch ändert. Also wird sehr wahrscheinlich jemand gewählt werden, der dafür dann die geeigneteren Fähigkeiten mitbringt. Die Belegschaft von Haufe-umantis bestimmt ihre Chefs selbst. Was gross als Sensation gefeiert wird, sei nur die logische Folge der vielen Demokratie-Bausteine im Unternehmen, sagt CEO Marc Stoffel. Und Sie werden sich dann nicht degradiert vorkommen? Eine Abwahl ist nichts Schlechtes und kein Gesichtsverlust ‒ ich denke, dieses Bewusstsein hat sich bei uns etabliert. Ich kann mir durchaus vorstellen, im Unternehmen zu bleiben und wieder fachliche Verantwortung zu übernehmen ‒ vorausgesetzt, das würde im Team akzeptiert werden. Woher wissen Ihre Leute, welche Fähigkeiten eine neue Führungskraft braucht? Indem sie sich mit unserer Strategie und dem Geschäftsplan auseinandersetzen und bei diesen wichtigen Punkten mitentscheiden. So lernt jeder einzuschätzen, welcher Kandidat, welche Kandidatin als CEO für die nächste Zeit am besten geeignet ist. Und ist fähig zu entscheiden, ob der amtierende Chef die Anforderungen noch erfüllt. Es geht immer um die Frage, wo wir hinwollen, was und wen wir dafür brauchen und was wir voneinander erwarten. Auf den Prüfstand kommen auch die Mitarbeitenden? Ja. Wir wachsen stark, müssen in vielen Bereichen neue Leistungsstufen erreichen. Das ist spannend und macht Spass, aber vielleicht kommt nicht jeder bei diesem Tempo mit. Also entscheiden wir demokratisch, von wem wir uns trennen. Das ist hart . Demokratie klingt nach Wohlfühloase, aber wir leben nicht auf einer Insel der Glückseligkeit. Wir müssen uns der Realität stellen und manchmal schwierige Entscheidungen treffen. Mitarbeitende übernehmen bei uns die Rekrutierung in Eigenregie. Das beinhaltet die Pflicht, sich auch von Kollegen zu trennen, die ihre Leistung nicht erfüllen. Dies aber passiert nicht von jetzt auf nachher. Wir bieten Gespräche, Unterstützung, die Gelegenheit, sich zu verbessern. Erst als „Ultima Ratio“ wird eine Kündigung ausgesprochen. Musste Ihr Unternehmen Demokratie erst lernen? Sicher. Wir alle sind es eher gewöhnt, dass oben jemand entscheidet. Das ist bequem, weil auch Probleme auf den Chef abgeschoben werden können. Eigenverantwortlich zu handeln und nicht darauf zu warten, bis der Vorgesetzte eine Entscheidung trifft oder einen Konflikt löst, ist ein Lernprozess und ein grosses Stück Arbeit. Und bedeutet auch, Fehler zuzulassen und aus ihnen zu lernen. VERA SOHMER arbeitet als freie Journalistin und schreibt unter anderem für die „Handelszeitung“ und den „Beobachter“. 6 WENN MITARBEITENDE IHRE FIRMA BESITZEN Selbstverständlich wünscht sich jeder Arbeitgebende, dass sich seine Mitarbeitenden voll und ganz mit der Firma identifizieren. Im Silicon Valley möchte man das erreichen, indem Unternehmer ihre Angestellten mit Aktien oder Optionen entlöhnen – um dadurch die intrinsische Motivation und die Loyalität gegenüber der Firma zu erhöhen. Was sagen Schweizer Start-ups zu dieser Gepflogenheit? Marc Suess, Co-CEO und Co-Gründer von Hofrat Suess, Zürich Dr. Jan Lichtenberg, CEO und Gründer der InSphero AG, Schlieren Zahlt sich der Glaube an die eigene Firma aus ‒ auch für Mitarbeitende? Marc Suess, CEO und Mitgründer von Hofrat Suess, einer 2012 gegründeten Start-up-Agentur für Kommunikation und Marketing, und Jan Lichtenberg, CEO und Gründer von InSphero, einem 2009 gegründeten Biotechnologie-Unternehmen, nehmen Stellung zum Thema Mitarbeiterbeteiligung. Marc Suess und Jan Lichtenberg, ist eine Mitarbeiterbeteiligung Ihrer Meinung nach ein guter Weg, um Mitarbeitende zu motivieren respektive um ihre Loyalität gegenüber der Firma zu erhöhen? Lichtenberg: Auf jeden Fall. Wir sind ein schnell wachsendes Unternehmen, das eine neue, disruptive Technologie am Markt etabliert. Wir können beim Lohnniveau und den Nebenleistungen vielleicht noch nicht mit grossen Unternehmen in der Branche mithalten, aber wir legen Wert darauf, dass unserer Mitarbeitenden am Erfolg partizipieren können. Suess: Ich würde sagen: ja und nein. Langfristige Motivation von Mitarbeitenden funktioniert nicht über monetäre Anreize ‒ nichts anderes ist eine Beteiligung ‒, sondern über Wertschätzung von Person und Leistung, Förderung, interessante Aufgabengebiete und neue Herausforderungen, positive Emotionen und einen guten Teamspirit. Funktioniert denn Ihre eigene Firma mit Mitarbeiterbeteiligungen? Suess: In unserer Strategie sind Mitarbeiterbeteiligungen vorgesehen, jedoch erst nach einer gewissen Anstellungszeit. Beteiligungen sollen daher sowohl als Anreiz dienen, als auch ein Zeichen der Wertschätzung sein, wenn wir zukünftig Mitarbeitende an unserem Unternehmen beteiligen. Lichtenberg: Bei uns hält ein Drittel unserer Mitarbeitenden Aktien des Unternehmens und ist somit nicht nur über das zukünftig angelegte Vehikel der Aktienoption beteiligt, sondern vollwertiger Aktionär im Unternehmen. Das wird von den Mitarbeitenden als sehr relevant empfunden. Stever Robbins schreibt in einem Artikel: „Most employees don’t want to think like owners; otherwise, they’d be out there starting companies.“ Was sagen Sie zu dieser Aussage? Lichtenberg: Ich denke, dass es einen grossen Unterschied zwischen der Aktienbeteiligung eines Mitarbeitenden und der Gründung eines eigenen Unternehmens gibt ‒ von der Risikobereitschaft bis zum persönlichen Fähigkeitsausweis. Daher teile ich die Aussage in dieser einfachen Form nicht. Dass es jedoch Mitarbeitende gibt, die aus den verschiedensten Gründen einen höheren Lohn einer Mitarbeiterbeteiligung vorziehen, ist nicht von der Hand zu weisen. Deshalb ist unser Beteiligungsprogramm ein Angebot und nicht fester Bestandteil eines Pakets. Suess: Auch ich kann die Aussage von Stever Robbins so nicht bejahen, denn es ist ein bewusster Entscheid, für ein Start-up in einem kleineren Team zu arbeiten und damit mehr Verantwortung als üblich übernehmen zu wollen. Davon abgesehen ist die Beziehung „owner“ und „employee“ nur bedingt aussagekräftig: Gerade bei kleinen, wendigen, innovativen Firmen kommt es auf die Qualitäten der einzelnen Personen und Leadership-Qualitäten an ‒ und nicht darauf, wer der „boss and owner“ ist. Von dieser Herangehensweise werden Grossfirmen und Konzerne dringend lernen müssen, um sich weiterhin behaupten zu können. Und wie steht es Ihrer Meinung nach um das „Klumpenrisiko“ für die Mitarbeitenden? Denn wenn es mit der Firma bachab geht, ist schliesslich nicht nur der Arbeitsplatz gefährdet, auch das Portfolio verliert an Wert... Lichtenberg: Ja, das Risiko zu Scheitern besteht. Mitarbeitende haben alle Eier im gleichen Korb. In einem Unternehmen mit guter Transparenz und innerer Kommunikation sollten die Mitarbeitenden jedoch wissen, wie hoch das Risiko der Aktienbeteiligung ist. Ein Problem ist dann sicherlich noch die Liquidität der Aktien, die bei nicht-börsenkotierten Unternehmen häufig gering ist. Suess: Für ein Start-up zu arbeiten, bringt zunächst einmal viele Vorteile: viel Verantwortung, interessante Aufgabengebiete, jede Menge spannende Herausforderungen und ein Firmen-Groove, den es so nur bei Jungunternehmungen gibt. Der Wille, für ein Start-up zu arbeiten, zeugt auch vom Mut und von der Entschlossenheit, sich ausserhalb seiner Komfortzone zu bewegen. Was hierzulande fehlt, ist eine gewisse „culture of failure“: Aus Fehlern kann man schneller lernen, wenn man sie als einen von vielen möglichen Wegen und nicht als Risiko oder gar Klumpenrisiko begreift. Ein Scheitern ist somit immer auch die Chance für einen Neubeginn. Auch wenn die Firma Konkurs gehen sollte, hat jeder Mitarbeitende eines Start-ups wohl ein besseres Portfolio, als wenn er für eine grössere Unternehmung gearbeitet hätte. 7 FOKUS WAS IST HEUTE LUXUS? Aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet das Wort luxus „Verschwendung“. Auch die Definition gemäss Duden beschreibt Luxus als einen verschwenderischen, kostspieligen, nicht nötigen und den normalen Rahmen übersteigenden, nur zum Vergnügen betriebenen Aufwand. Kurzum: Luxus ist unnötige Verschwendung. Wir haben uns umgehört, ob Luxus im Alltag tatsächlich so definiert wird … „Wenn etwas nötig ist, damit ich mich sicher fühle oder wieder etwas Energie tanken kann, dann leiste ich mir das ohne zu überlegen. Das könnte zum einen ein Taxi für den Nachhauseweg oder zum anderen ein spontaner Wochenend-Trip in die Wärme sein.“ Irina Amstutz, 21, Studentin „Unnötig finde ich den Luxus von Markenkleidern, die nicht fair hergestellt werden, oder auch Küchenmaschinen, die keine Arbeit abnehmen, sondern nur Strom fressen. Mein persönlicher Luxus ist Zeit, dann gönn ich mir ein paar ruhige Stunden und Minuten für Freunde, Ferien oder fürs Nägel lackieren.“ Stella Feurer, 21, Grafikerin „Luxus ist für mich einerseits natürlich Gesundheit und mein wundervolles Umfeld, andererseits aber auch einen Job zu haben und mir somit alles finanzieren zu können, was ich möchte. Für gutes Essen gebe ich gerne Geld aus; das darf dann auch etwas teurer werden. Ich würde mir jetzt keine 70’000-Franken-Uhr ums Handgelenk schnallen, aber jeder definiert Luxus für sich selbst.“ Pierina Laube, 21, Grafikerin „Für mich ist der grösste Luxus, dass ich in der Schweiz überall und immer sauberes Trinkwasser finde. Persönlich gönne ich mir gerne auch mal den Luxus einer langen Dusche. Unnötig ist in meinen Augen der Luxus, jederzeit erreichbar zu sein.“ JUNGE KAUFLEUTE schreiben Was bezeichnen junge Schweizerinnen und Schweizer heute als Luxus? Enrique Abenojar, 22, Metallbauer „Luxus ist für mich, mein Erspartes in Ferien investieren zu können oder spontan ein Wochenende in die Berge zu fahren. Unnötig finde ich jedoch unüberlegten Konsum, also etwas zu kaufen, einfach weil man das Geld dazu hat. Oder ständig das Neuste haben zu müssen, wie das iPhone 6 oder Jimmy Choo Schuhe.“ Billie Péclard, 19, Lernende „Luxus ist sehr subjektiv. Für mich ist Luxus etwas, das mir entweder sofortige Befriedigung oder schöne Erinnerungen verschafft. Ich würde mein Geld eher für ein paar Bier mit Freunden in einer Bar ausgeben, als für eine Markenjeans.“ Linda Mullan, 29, Digital Marketing Managerin „Luxus ist für mich, Geld ausgeben zu können, ohne gross darüber nachdenken zu müssen. Also zum Beispiel in einen Laden zu gehen und ohne zu überlegen, ob ich mir etwas leisten kann, einfach einzukaufen. Unnötig ist dafür überdimensionaler Luxus, wie zum Beispiel zehn Autos zu besitzen.“ Fabian Anke, 21, Fachmann Gesundheit „Da Luxus etwas sehr Subjektives ist, ist es schwierig, etwas als unnötig zu bezeichnen. Was für den einen sehr luxuriös ist, kann für den anderen ganz normal sein. Meiner Meinung nach ist Luxus die Möglichkeit, sich etwas leisten zu können, das einem Spass macht ‒ für mich zum Beispiel oft und gerne Ski zu fahren.“ Paul Brenner, 25, Student Als Luxus werden also nicht mehr nur materielle Dinge gewertet, sondern auch Immaterielles wie Zeit, Wertschätzung und Gesundheit. Und das lässt sich dann wohl nicht als „unnötige Verschwendung“ bezeichnen. NATASHA VULETIC, 20, ist gelernte Kauffrau und arbeitet aktuell als Marketing Assistentin, könnte sich aber auch eine Karriere als Texterin und Journalistin gut vorstellen. 8 9 SHARING Sharing Economy – Fluch oder Segen? Die Sharing Economy wächst und wächst und differenziert sich aus. In den letzten Jahren sind zahlreiche neue SharingPlattformen entstanden, wo alles – vom Auto über die Handtasche bis zum Nachtessen – geteilt und getauscht werden kann. Der Trend geht vom Besitzen zum Benutzen und vom Kaufen zum Teilen, im globalen Dorf entsteht eine neue Allmende. Dabei dürften die Übergänge zwischen privat und gemeinschaftlich fliessender werden. Bisher hatten die Konsumenten meist eine Entweder-oder-Wahl: zwischen Privatauto und Car-Sharing, zwischen Wohneigentum und Miete, zwischen Privatschule und öffentlicher Schule, zwischen Möbelfachgeschäft und Brockenhaus. In Zukunft werden sich diese Angebote immer mehr vermischen und neue, hybride Märkte werden entstehen, die versuchen, das Beste beider Welten zu vereinen. Mit Hilfe von Sharing-Apps wird Privateigentum sozialer, der Markt für gemeinschaftliche und gebrauchte Waren individueller. Basis ist die gute Vernetzung. Home-Sharing gehört mit Car-Sharing zu den am schnellsten wachsenden Segmenten dieser neuen Wirtschaftsform. Home-Sharing ist in einer Nische entstanden und hat im Immobilienmarkt neue Realitäten geschaffen. Der wachsende Erfolg des Home-Sharings zeigt, dass Wohnung- und Büro-Teilen nicht nur eine kleine Nische von globalen Nomaden interessiert, sondern auch als Geschäftsmodell nachhaltig funktioniert. Die Basis der neuen Sharing-Märkte ist die gute Vernetzungstechnologie, die es so einfach macht, zu finden, was man sucht. Smartphones und soziale Netzwerke verwandeln Nischen- in Massenmärkte. So können mit der zunehmenden Vernetzung nicht nur von Menschen, sondern auch von Dingen Produkte auf dem Markt bleiben, nachdem sie gekauft wurden: Der „Teilen“-Button von Facebook wird damit auf materielle Dinge ausgeweitet. Die Grundidee ist einfach: Bevor ich etwas kaufe, frage ich zuerst meine Freunde, und die stellen mir das Gewünschte schnell und unentgeltlich zur Verfügung. bedroht sind: Hotellerie, Taxigewerbe etc. ‒ und nicht die eigentlichen Verlierer in unserer Gesellschaft: Arbeitslose, die Taxi fahren, Hunde hüten und Wohnungen untervermieten müssen, um zu überleben. Der Strukturwandel durch die Sharing Economy spricht denn auch nicht gegen ihr Prinzip, das Angebot wird sich mit der Zeit selbst regulieren. Verdient etwa ein Fahrer bei einem Taxiunternehmen mehr als bei Uber, hat Uber zu wenig Fahrer um einen flächendeckenden Service zu bieten. Das Unbehagen gegenüber der Sharing Economy ‒ zum Beispiel in der aktuellen Diskussion über Uber ‒ liegt in der Art, wie hier Besitz definiert wird. Nämlich ähnlich wie bei vielen grossen globalen Internetfirmen: Eine kleine Anzahl von Besitzern will eine ganze Industrie dominieren. Sie zentralisieren mit Hubfunktionen die Macht und schöpfen so die Gewinne ab, Risiken aber sourcen sie an Vertragsmitarbeitende out. Dieses Modell und die Risikoallokation müssen und werden sich weiterentwickeln. Dass innovative Firmen in Zeiten des Umbruchs bewusst oder unbewusst versuchen, ihren Zeitvorteil radikal zu kapitalisieren, weil es keine Konkurrenten und keine Regulierung gibt ‒ das war in der Industriegeschichte immer schon so und wird auch bei der Sharing Economy so sein. Die nächste Generation des Sharing. Sharing ist dennoch die smarteste Art, um mit weniger besser zu leben. Ihr grösster Nachteil liegt in der Ausbeutung von (unqualifizierten) Selbstständigen, die das ganze Risiko tragen müssen, weniger verdienen und rechtlich weniger geschützt sind als in einer Festanstellung. Die nächste Generation von Sharing-Diensten will dies überwinden. Sie will, dass nicht nur Dinge, sondern auch Gewinne geteilt werden. Sie funktioniert zwar wie Uber, nur eben ohne Eigentümer, als komplett dezentralisierte autonome Organisation ‒ wie beispielsweise der Sharing-Fahrdienst La’Zooz. Das Unbehagen gegenüber der Sharing Economy. Mit den neuen Sharing-Dienstleistungen wächst allerdings auch die Zahl der Kritiker. Bloss, die Leute, die jetzt auf die Schattenseite zeigen, sind vor allem die, deren Geschäftsmodelle 10 Vorteile Sharing Economy spart Geld/Ressourcen macht flexibel ist praktisch verschafft Zugang zu exklusiven Gütern/Services ist bequem, keine Lager- und Unterhaltskosten man fühlt sich gut schafft Zusammenhalt/ Gemeinschaft erzeugt Vertrauen ist gesellig ist cool, man ist Teil einer smarten Bewegung man kann mit weniger Ein kommen gut leben. Nur wer niemanden hat, der teilt, muss noch etwas kaufen. Nachteile Sharing Economy Ende der Privatheit: Die Sharing Economy funktio- niert nur, wenn persönlich Daten geteilt werden Dort wo persönliche/ intime Daten ausgetauscht werden, können sie auch missbraucht werden Unternehmerische Risiken werden an die Schwächsten ausgelagert: Stunden/ Minuten-Lohn statt Festanstellung Nur in einer polarisierten Wirtschaft nimmt die Zahl der unqualifizierten Dienst leister zu (Uber-Fahrer, Gassi-Geher, etc.) DR. DAVID BOSSHART ist CEO des GDI Gottlieb Duttweiler Institute. 11 KOLUMNE SOCIAL MEDIA SMARTPHONES: KLEINE BÜCHSEN DER PANDORA? Es sind manchmal die grössten Innovationen, die das grösste Übel bringen. Ist das Smartphone auch eines dieser Dinge? Helfer in allen Lebenslagen und gleichzeitig zeitraubend, nervtötend und einfach nur stressend? Ein neues smartes „Gadget“ stellt diese Welt nun auf den Kopf: iStone ‒ das Kunsthandy aus Granit. SHAREN UND LEASEN SIE SCHON? ODER BESITZEN SIE NOCH? Das Konsumverhalten hat sich von gestern auf heute markant verändert. Früher wollte man Dinge besitzen, möglichst viele, und stolz nannte man das Erstandene sein Eigen. Als besonders exklusiv galt, wer sich Luxusgüter ohne Fremdfinanzierung, also ohne Mithilfe von Banken, leisten konnte. Dass dem Garagisten das neue Auto bar in die Hand bezahlt wurde, erzählte man dann gerne und oft. Ein neues Auto zu leasen war höchst verpönt und etwas für Personen, die es sich nicht wirklich leisten konnten, nicht über genügend finanzielle Mittel verfügten. Selbst in einem vertrauten Gespräch unter Freunden wurde ein Leasingvertrag nur mit einem gewissen Schamgefühl erwähnt. In der Gesellschaft fand der Kauf auf Pump oder das Sharing von Luxusgütern nur wenig bis gar keine Akzeptanz. Ansehen verband man mit Eigentum. JOHN-MILES GERST, www.about.me/jgerst, ist Gründer und Geschäftsführer der Holiframes Limited. Zudem unterstützt er Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Design und Social Media Investitionen oder Neuanschaffungen mit den erwirtschafteten Eigenmitteln ermöglichen, strebten bis vor nicht langer Zeit auch die KMUs an. Stolz verkündeten Firmeninhaber ihren Mitarbeitenden, dass erzielte Gewinne reinvestiert wurden und die Betriebseinrichtungen oder Innovationen mehrheitlich hätten selbst finanziert werden können. Unüberhörbar waren die Befriedigung und der Stolz über den tiefen Fremdkapitalanteil. Ein bekannter ehemaliger Schweizer Bobsportler erklärte seinen Unternehmenserfolg mit der schon fast legendären Aussage: „Ich ha alles, alles immer bar zahlt, kei Schulde gmacht, und so bin ich riich worde ‒ das isch mis Erfolgsrezept!“ Und wie sieht das heutige Konsumverhalten aus? Die gigantischste Zeitverschwendung seit Menschengedenken. Was unterm Strich bleibt, ist aber nur ein Gefühl mit einem Halbzeitwert von wenigen Sekunden, maximal Minuten ‒ danach fällt das Hochgefühl in sich zusammen und schlägt manchmal sogar in ein negatives um: Zwangsläufig wird der eigene Status mit dem der anderen verglichen ‒ ein Nährboden für Neid. Würde man sich jedoch weniger mit den anderen beschäftigen und mehr mit sich selbst, könnte man während der Zeit am Smartphone etwas Sinnvolles tun und viel mehr für sich selbst erreichen. Gilt dies auch für den Businessbereich? Wenn wir ehrlich sind, gibt es kaum eine Branche, in der Mitarbeitende wirklich ständig erreichbar sein müssen. Vielmehr sind wir es uns heute einfach gewohnt, alles sofort zu bekommen. Nötig ist das nicht, es kann sogar unnötige Mehrarbeit generieren: Zum Beispiel dann, wenn Dinge bereits ins Rollen gebracht werden, bevor das Projekt zu Ende gedacht wurde. 12 Ilustration: Sonja Studer ist gross, gleich alles erledigen zu wollen. Trotzdem ist es oft ratsam, noch etwas abzuwarten. Das hilft mittelfristig nicht nur Zeit zu sparen, sondern auch Stress zu vermeiden. Auch Selbstständige, ob mit oder ohne Ladengeschäft, sollten Geschäftszeiten einführen und diese bei ihren Kunden durchsetzen. Es ist nicht die Technik, die uns den Stress per se bringt ‒ das sind wir selbst. Medienkompetenz heisst, Medien mass- und sinnvoll zu nutzen. Manch einer pflegt sein Neuzeit-Tamagotchi mehr als den eigenen Lebenspartner. Dabei vergessen viele: Es liegt allein in unserer Hand, ob wir uns von den modernen Kommunikationsmöglichkeiten versklaven lassen oder sie beherrschen lernen. Schliesslich zwingt einen niemand, immer erreichbar zu sein ‒ oder etwa doch? Zumindest sollte man seine Position diesbezüglich klar kommunizieren. Sonst sieht man sich sehr schnell mit dem Vorwurf konfrontiert, absichtlich nicht geantwortet zu haben. Wie konnte es bloss soweit kommen? Es muss an etwas liegen, das für viele Menschen noch schlimmer ist als der ewige Stress der Erreichbarkeit ‒ zum Beispiel der Verlust von Anerkennung und Lob, und das Gefühl gebraucht zu werden, wichtig zu sein. Dabei wird jeder Piep, den das Smartphone macht, als kleine Überraschung empfunden, als kleines Geschenk, das ausgepackt werden möchte. Es gibt eine Neuigkeit, man weiss aber noch nicht, was sich dahinter verbirgt: Hat jemand an mich gedacht? Ist etwas passiert? Gibt es ein lustiges Foto? Will jemand etwas von mir? Der Markt richtet’s, er reguliert von sich aus, ist man geneigt zu denken. Aber auch in der Schweiz rief das rasante Wachstum der Sharing Economy kritische Stimmen hervor. Die einen sehen in diesem neuen konkurrierenden Markt eine Gesetzesumgehung. Andere taxieren das Vorgehen als unlauteren Wettbewerb. Über kurz oder lang wird sich zeigen, welche Fragen dabei unbeantwortet bleiben und wie das Zusammenspiel der stetig wachsenden Tauschbörsen geregelt werden kann. Verändern sich die heutigen traditionellen Märkte durch die steigende Nachfrage nach Tauschgegenständen? Verschwinden sie? Entstehen neue? All dies wird sich ebenfalls weisen. Brille gesehn sa ro ie d rch u d g in Shar Selbstbeherrschung und Medienkompetenz. Der Drang Verkehrte Welt: Dank iStone garantiert unerreichbar. Ein neues „Gadget“ ‒ wenn man es denn so nennen kann ‒ hilft nun dabei, sein Bewusstsein zur ständigen Erreichbarkeit zu schärfen: Der iStone erinnert in seiner Form an ein iPhone, ist aber aus Granit geschaffen ‒ und hat keine Funktion ausser elegant auf dem Tisch zu liegen. Dank permanenter „Stummschaltung“ ermöglicht das Kunsthandy störungsfreie Kontakte Face-to-Face. Perfekt zum Herunterfahren, denn mit diesem steinernen Handy ist man garantiert unerreichbar und setzt beim Date, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Kino oder Theater ein stilles Statement für eine bewusste Gesprächskultur, echte Verbindungen und Entschleunigung. Denn im Zeitalter der hektischen, virtuellen Kommunikation sind Ruhe und Zeit der echte neue Luxus. Also gönnen Sie sich eine Ruhephase: zum Beispiel bei der Fahrt von der Arbeit nach Hause. Beobachten Sie wieder einmal bewusst Ihr Umfeld in der S-Bahn oder im Tram ‒ sehen Sie, was dort passiert? i-stone.ch nente der Sharing Economy. Mit knapp eingesetzten Ressourcen werde die Umwelt geschont und erst noch Geld gespart! Zudem dürfte die moralische Wertvorstellung mitspielen bei dem sich meldenden Gewissen und der sich aufdrängenden Frage: Warum besitze ich so viele Sachen, die ich kaum nutze? Es wird von einem generellen gesellschaftlichen Umdenken gesprochen. Eigentum ja, aber nur temporär, und keineswegs darf es einschränkend sein. So sollen Gegenstände nur genutzt werden, wenn sie gebraucht werden. Der Wunsch nach grossem Besitz ist insbesondere bei der jungen Generation stark gesunken, kann sogar als Last empfunden werden. Eigentum hat bei der Generation Y oft den Reiz verloren und geänderten Wertvorstellungen oder neuen Lebensphilosophien Platz gemacht. Kurzfristige Untervermietung der eigenen Wohnung bei Auslandaufenthalten oder sonstigen längeren Abwesenheiten ist bei jungen Menschen weit verbreitet und logisch. Dank der heutigen Internetkommunikation und vieler bereits bestehender Tauschbörsen lassen sich praktisch alle möglichen Vorhaben innert nützlicher Frist und weltweit gestreut realisieren. Wer profitiert und wer verliert? Die Befürworter der heutigen Tauscheuphorie betonen die ökologische Kompo- RICO ROTH ist Präsident des Kaufmännischen Verbandes Zürich. 13 Der Kaufmännische Verband Zürich und die Zürcher Handelskammer laden ein zum Blues Giant: Into the Sun-Tour 2015 Robben Ford Sa 9.5.15, 20.00 Uhr Do 21.5.15, 20.00 Uhr Eliane Elias «Made in Brazil»: Brazilian Groove and Latin Jazz The Brand New Heavies Funk Classics Vor oder nach den Konzerten bewirtet Sie gerne das Kaufleuten Restaurant oder die Lounge. Reservationen unter Tel. 044 225 33 33. VORVERKAUF: www.kaufleuten.ch www.allblues.ch Alle Ticketcorner, Die Post, Manor, SBB VERANSTALTER: AllBlues Konzert AG und Kaufleuten 14 /KaufleutenKultur /AllBlues.Konzerte s lb se h– si c n d a n a l ys i e r e n en u ess m n, lm e t s : S i e f o to g r a f ie Blues-Rock-Jam-Power Gov’t Mule dge Mi 20.5.15, 20.00 Uhr Ga Fr 8.5.15, 20.00 Uhr Nach einem Impulsreferat von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf diskutieren die Unternehmerin Jacqueline Badran (SP), der Chefökonom Daniel Lampart (Schweizerischer Gewerkschaftsbund), Nicole Barandun (CVP) vom Gewerbeverband der Stadt Zürich sowie der Unternehmer Ruedi Noser (FDP) über das Für und Wider. fi «Oh Desire»-Tour 2015 • CH-exklusiv! Jonathan Jeremiah nd «Like A Hobo» Charlie Winston re n u Mo 18.5.15, 20.00 Uhr len Fr 1.5.15, 20.00 Uhr ta Live mit neuem Album «Federn» • CH-exklusiv! Hubert von Goisern Stefan Selke nimmt Sie mit auf eine Reise zu Orten, an denen die Schamanen des digitalen Zeitalters ihre Geschichten von der „schönen neuen Welt der Digitalisierung“ unseres Lebens verbreiten. Sie preisen eine „Black-Box“ an, die sämtliche Lebensdaten über eine Person enthält. Stefan Selke präsentiert die Grundformen der digitalen Selbstvermessung plastisch und wissenschaftlich. Und vertritt die These, dass wir fundamentale Grenzverschiebungen in den Bereichen Gesundheit, Arbeit, Beziehungsformen und Solidarität erleben werden. Was sind die Gründe für den Boom der Selbstvermessung? Was sind die Chancen und Risiken? Wie verändert sich das Zwischenmenschliche? Und wie perfekt muss heute ein Mensch sein? PROF. DR. STEFAN SELKE ist Professor für Soziologie und gesellschaftlichen Wandel und Autor des Buches „Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert“ (Berlin, 2014). stefan-selke.de WANN: Montag, 1. Juni 2015, 19.00 bis 20.30 Uhr (Türöffnung 18.30 Uhr) WO: Kaufleuten Klubsaal, Pelikanstrasse 18, Zürich KOSTEN: Mitglieder des Kaufmännischen WANN: Montag, 11. Mai 2015, 19 Uhr (Türöffnung 18.30 Uhr) WO: Kaufleuten, Pelikanplatz, Zürich KOSTEN: Öffentlicher Anlass mit Apéro, Eintritt frei Verbandes Zürich kostenlos, Nichtmitglieder CHF 50.– ANMELDUNG: kfmv-zürich.ch oder per E-Mail an [email protected] mit Vermerk „Lifelogging“ und vollständiger Adressangabe 15 gi Die Groove-Sensation aus Frankreich Electro Deluxe VORTRAG LIFELOGGING – DIGITALE SELBSTVERMESSUNG nd Di/Mi 12./13.5.15, 20.00 Uhr su Mi 15.4.15, 20.00 Uhr Die Gegner hingegen argumentieren, dass die Initiative vor allem Familienunternehmen bei der Nachfolgeregelung schwer belaste – denn wenn 20 Prozent des Unternehmenswerts (der über der Freigrenze liegt) von den Erben für die Bezahlung der hohen Steuer zur Verfügung gestellt werden müsse, fehle das Geld anderswo im Betrieb. Auch für die AHV biete die Vorlage keine langfristige Lösung: Die Beiträge aus der Initiative seien viel zu niedrig, als dass die drohenden Finanzierungslöcher gestopft werden könnten. e pp Kaufleuten Zürich, Pelikanstrasse 18, 8001 Zürich / 044 225 33 00 rM en mit Hilfe von A L I V E AT K A U F L E U T E N eh Le b AllBlues und Kaufleuten present: Die eidgenössische Volksinitiative «MillionenErbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)» will Erbschaften über 2 Millionen Franken mit 20% besteuern und damit der Schaffung von Steuerprivilegien für Reiche entgegenwirken. Da zwei Drittel der Erbschaftssteuer der AHV zugutekommen, können so unser wichtigstes Sozialwerk und die Renten gesichert werden – sagen die Initianten. rm ih r Meine Bildungswelt .ch © to k o l l i e r e n i m m e en Am Podiumsgespräch vom 11. Mai 2015 wird im Kaufleuten über die Initiative debattiert. p ro ch SCHADEN ODER NUTZEN? m laf ns Ab 2016 in der neuen Sihlpost direkt beim HB Zürich. PODIUM ERBSCHAFTSSTEUER-INITIATIVE ti h Sc di Laufend Infoanlässe! VERANSTALTUNGEN POLITIK DIGITALE ARBEITSNOMADEN IM TREND Das Internet vernetzt Anbietende und Nachfragende und schafft einen weltumfassenden Marktplatz für Informationen und Güter. Problematisch ist es für das Handelsgut Arbeit, denn die Arbeitsmärkte sind weitgehend national organisiert. Jenseits davon ist Schattenwirtschaft... Würden Sie für einen Auftraggeber arbeiten, den Sie persönlich nicht kennen? Für eine Firma, deren Produkte oder Dienstleistungen Ihnen vielleicht völlig unbekannt sind, vom Geschäftsmodell und von der Reputation ganz zu schweigen? Würden Sie einen Lohn akzeptieren, der nicht nur gering, sondern auch erfolgsabhängig und ohne rechtliche Garantien ausgerichtet wird? Irgendwann, irgendwo und ohne Sozialversicherungsbeiträge? Digitale Arbeitsnomaden. Ungezählte Arbeitskräfte in den USA, aber auch in Europa und weltweit arbeiten bereits unter solchen Bedingungen im Internet ‒ und es werden immer mehr. Genaue Zahlen gibt es nicht, da sie nicht erfasst werden können. Wie Nomaden im digitalen Raum folgen die Arbeitskräfte der Arbeit, wohin sie sie führt. Vom Zuhause aus erledigen sie Aufgaben, die am Computer gelöst werden können und die von Unternehmen ausser Haus vergeben werden. Aufträge vor allem in den Bereichen der Informa– tionstechnologie, für Programmierende, für Datenverarbeitende oder im Design und in der Webentwicklung. Es ist aber absehbar, dass viele neue, künftige Dienstleistungen ebenfalls auf dem Internet basieren und daher ortsunabhängig erbracht werden können. Arbeiten, die oft anspruchsvoll sind und die spezielles Know-how erfordern, für die es jedoch weltweit zahlreiche Menschen gibt, die sie leisten können: Software-Entwicklerinnen, Texter, Juristinnen, Beratende. Das Internet verbindet sie miteinander und setzt sie gleichzeitig einem Wettbewerb auf demselben globalen Markt aus. Arbeitsteilung und Outsourcing waren schon seit eh und je verbreitete Möglichkeiten zur Steigerung der Unternehmenseffizienz. Im Zeitalter des Internets öffnet sich diesen Praktiken nun eine neue Dimension, die den bisherigen Referenzrahmen der Erwerbsarbeit sprengt. Crowdsourcing als neues Phänomen. Der Ausdruck Crowdsourcing wurde 2006 in den USA erstmals verwendet. Crowd, also Menschenmenge, und Outsourcing, also Auslagerung einer Arbeit, werden darin zusammengefasst. Ein Unternehmen übergibt einen Auftrag nicht mehr einer festangestellten Arbeitskraft und auch nicht einem bestimmten externen Auftragnehmenden, einem Freelancer, der sich in der Nähe befindet und physisch präsent ist. Nein, es schreibt den Auftrag auf einer Internet-Auftragsbörse aus und bietet ihn einer weltweit praktisch unbeschränkten Menge möglicher Auftragnehmender an. Wer die beste Qualität bietet ‒ wozu neben Sachverstand und Erfahrung natürlich auch Schnelligkeit und Preis gehören ‒, wird den Auftrag erhalten. Crowdsourcing ist also ein neues Beschäftigungsmodell, das globale Ressourcen erschliesst und dadurch künftig den Arbeitsmarkt verändern könnte. Doch Crowdsourcing ist und bleibt ein Massengeschäft. Ein internationales Heer von Arbeits- 16 nomaden bearbeitet Aufträge aus dem Internet und taucht auf dem klassischen Arbeitsmarkt gar nicht mehr auf. Ein enormer internationaler Konkurrenzdruck drückt die Löhne in den Keller und steigert tendenziell die Anforderungen ins Unermessliche. Prekäre Arbeitsverhältnisse. Viele mögen gerne so leben und arbeiten. Ohne geregelte Arbeitszeiten, ohne Chef, ohne Bürokollegen ‒ als Freelancer, freie Auftragnehmende. Das ist vielleicht ein neuer Lifestyle, die digitale Bohème. Doch durch die im Internet immer mitschwingende Anonymität der Masse ergeben sich auch neue Probleme. Welche Gesetze und Vorschriften gelten für den Auftrag? Gibt es einen Vertrag ‒ und wo könnte er geltend gemacht werden? Wo bleiben der Rechts- und Versicherungsschutz für die Arbeitnehmenden? Wer entrichtet die Sozialversicherungsbeiträge und sorgt für Ferien, Weiterbildung und Erfahrungsaustausch? Oder handelt es sich überhaupt um illegale Schwarzarbeit, die an unseren gesellschaftlichen Einrichtungen vorbei geleistet wird? All diese Unsicherheitsfaktoren machen Crowdsourcing zu einer Falle für prekäre Arbeitsverhältnisse. Ja, es öffnet dem Missbrauch und der Willkür Tür und Tor. Die schwächsten Teilnehmenden auf diesem Markt werden die Verlierenden sein. Unsere Institutionen und wir selber sind noch kaum auf Crowdsourcing vorbereitet. Arbeitsmigration im Internet. Wanderbewegungen von Menschen und ganzen Bevölkerungsgruppen haben der Welt im Verlauf der Geschichte immer wieder neue Impulse vermittelt und sie massgeblich verändert. Wir blicken heute nach Lampedusa und nach Ceuta, wo Menschen aus Afrika und aus dem Nahen Osten eintreffen, die der wirtschaftlichen Not, politischer Verfolgung oder kriegerischen Wirren in ihren Herkunftsländern zu entrinnen suchen. Europa als Zuflucht für Leute, die Arbeit und Wohlstand möchten und dafür ihr Leben aufs Spiel setzen. Eine grosse Herausforderung. Doch die Migration übers Mittelmeer ist trotz ihres Ausmasses bloss eine Facette der weltweit zu beobachtenden Migrationsströme. Crowdsourcing kann als eine weitere Ausprägung von Arbeitsmigration betrachtet werden, wobei eben nicht der Mensch wegzieht, sondern die Arbeit. Eine gute Sache eigentlich, wäre da nicht die völlige Unreguliertheit der Arbeitsverhältnisse. Die internationale Gemeinschaft sollte auch diesem Aspekt des Internets vermehrt ihre Aufmerksamkeit schenken. Eine gewisse Regulierung tut dringend Not, denn es geht nicht „nur“ um Datenschutz, sondern auch um den Schutz der Existenz der Arbeitnehmenden ‒ und übrigens: auch der Arbeitgebenden. WILLY RÜEGG ist Dozent für Sozialpartnerschaft an der KV Zürich Business School. 17 SEKTIONEN MEN’S ENGLISH CLUB RECHT VETERANEN- UND SENIORENVEREINIGUNG VSV Klubnachmittag „Der Kiwanis-Club“ Programme for April an May 2015 APRIL 7: Holiday mit Ausführungen von Pfarrer Vetsch WANN: Montag, 27. April 2015, 14.30 bis 16.30 Uhr WO: Kaufleutensaal, Pelikanstrasse 18, Zürich APRIL 21: Erasmus Darwin APRIL 28: Christianity and the Roman Empire MAY 5: French Revolutionary Wars in Switzerland MAY 12: Airoplanes MAY 19: Origin of Words MAY 26: Duelling WHEN: Meetings held Tuesdays at 7.00pm WHERE: Kaufleuten Building (first floor), Talacker 34, Zürich CLUB LEADER: George Carr, 044 462 30 29 / 079 233 52 77, E-Mail: [email protected] GUESTS ARE MOST WELCOME! Monatstreff „Open Höck“ WANN: Mittwoch, 6. Mai 2015, ab 15.30 Uhr WO: Restaurant Glogge-Egge, Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 31/St. Annagasse, Zürich Klubnachmittag „Vom Herzchirurgen zum Fernfahrer“ 2003, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, unternimmt der Zürcher Herzchirurg Markus Studer einen spektakulären Routenwechsel. Gerade 57 Jahre alt geworden, tauscht er das Skalpell mit vierhundertsechzig Pferdestärken, den weissen Arztkittel mit einem Overall. Und seither fährt er mit einem silbernen Stern an seiner Zugmaschine kreuz und quer durch Europa … Klubnachmittag mit dem Abenteurer Dr. med. Markus Studer WANN: Montag, 18. Mai 2015, 14.30 bis 16.30 Uhr WO: Kaufleutensaal, Pelikanstrasse 18, Zürich WEITERE INFORMATIONEN: kfmv-zürich.ch/vsv CERCLE FRANÇAIS ‒ LA CONVERSATION VIVANTE Notre cercle nous permet de cultiver le français littéraire et quotidien, d’approfondir le vocabulaire et la grammaire, d’apprendre davantage sur la France géographique, politique, culturelle et touristique. Nos rencontres sont encadrées par une enseignante de langue française maternelle qui motive même les plus timides d’entre nous à parler. Toute personne intéressée à améliorer ou à entretenir „son français“ est bienvenue dans notre cercle. Venez respirer avec nous une bouffée d’air français – lors d’une première visite – et si le cœur vous en dit, rejoignez notre cercle! QUAND: Chaque mercredi (sauf pendant les vacances scolaires), 18.45 à 19.45 OÙ: Kaufleuten, salle Artemis, Talackerstrasse 34, Zurich POUR TOUT RENSEIGNEMENT SUPPLÉMENTAIRE VEUILLEZ CONTACTER: Hugo Schnurrenberger, hugo.schnurrenberger@ gmail.com ou Ruth Bollmann, [email protected] 18 Militärstrasse 106, 8004 Zürich Nähe HB, mit gratis Parkplätzen Telefon: 044 241 08 89 www.bvsbildungszentrum.ch MOBILE MITARBEITENDE: Unterwegs mit Rollen, eingebauten Chips, angeschnallten Stühlen und eigenem Auto? Flexibilität ‒ ein neues Wort, eine uralte Realität: die Umstände wandelten sich schon immer. Ein fester Arbeitsplatz war und ist für viele Berufe kein Thema. Nicht nur Jäger, Hirtinnen und Sennen waren stets mobil, auch Pilotinnen, Zugbegleiter und Aussendienstmitarbeitende legen während ihrer Arbeit weite Strecken zurück, teils über Kontinente und Meere hinweg. Wer den ganzen Tag auf den Beinen ist, wie das Verkaufspersonal oder die Mitarbeitenden im Hausdienst, ist innerhalb der jeweiligen Rayons ebenfalls sehr mobil. Ebenfalls nicht erlaubt wäre, die Betriebsräume aufzuheben oder wesentlich zu reduzieren und von den Mitarbeitenden zu verlangen, dass sie künftig auf eigene Kosten zu Hause oder anderswo ihren Arbeitsplatz einrichten, mit ihrem eigenen Handy Geschäftstelefonate erledigen oder mit ihrem privaten Auto die Kundschaft besuchen. Denn es ist die Pflicht des Arbeitgebenden, die Mitarbeitenden mit den für die Arbeit nötigen Geräten und Materialien auszurüsten. Diese Regeln sind zwingend, Ausnahmen sind nur in seltenen Fällen zulässig, und gegenteilige Abmachungen sind nichtig. Im Industrie- und Bürobereich etablierten sich im Interesse der rationellen Erledigung der zunehmend spezialisierten Aufgaben klar zugewiesene Arbeitsplätze für die einzelnen Angestellten am Schreibtisch oder an einer Maschine. Dürfen nun die Telefonistin, der Sachbearbeiter und die Buchhalterin in jedem Fall erwarten, an einem eigenen, festen Platz arbeiten zu können? Grundsätzlich bestimmt der Arbeitgebende, wo, wie und wann die Arbeit geleistet wird. Begrenzt wird dieses Weisungsrecht durch den Inhalt des konkreten Arbeitsvertrages, durch die Persönlichkeitsrechte der Angestellten, durch die Regeln des Arbeitnehmerschutzes und das Verbot der Ungleichbehandlung. Die Anordnungen dürfen nicht schikanös sein und müssen einen sachlich gerechtfertigten Grund haben, d. h. im betrieblichen Interesse liegen. Wer vertraglich verpflichtet ist, in der Filiale Arbon zu arbeiten, muss sich eine Versetzung in die Zentrale nach Biel nicht gefallen lassen, ausser in speziellen Notfällen sowie wenn dies ausdrücklich im Vertrag vorgesehen ist. Sind für die Erledigung der Arbeit Räume, Möbel, Einrichtungsgegenstände, elektronische Units, Maschinen oder Material wie Papier, Bücher, Zeichnungssoftware etc. erforderlich oder fallen Spesen an, muss also der Arbeitgebende dafür die Kosten tragen. Wenn die Angestellte im Einverständnis mit den Vorgesetzten zu Hause arbeitet oder ihren eigenen PC, ihr Telefon, ihr Auto etc. zur Verfügung stellt, kann sie dafür von Gesetzes wegen eine Vergütung beanspruchen, welche ihre gesamten Auslagen deckt. Schriftlich kann eine feste Entschädigung, zum Beispiel eine Tagespauschale oder eine monatliche Vergütung festgesetzt werden, welche jedoch ausreichend sein muss, um alle entstehenden Auslagen zu bezahlen. Speziell für das private Motorfahrzeug, welches für Geschäftszwecke eingesetzt wird, schreibt das Gesetz vor, die Vergütung müsse so hoch sein, dass sie auch den Betrieb sowie die öffentlichen Abgaben wie Steuern usw., die Prämien für die Haftpflichtversicherung und eine angemessene Entschädigung für die Abnützung des Fahrzeugs WEITERE FRAGEN? „nach Massgabe des Gebrauchs“ (für das Lassen Sie sich beraten — als Mitglied sogar kostenlos. Der Rechtsdienst Geschäft) umfasse. Ob die Geschäftsleitung aufgrund der technologischen Entwicklung die bisher festen Arbeitsplätze aufheben und neu wechselnde, projektbezogene oder fliegende Einsätze innerhalb der Betriebsräume anordnen kann, entscheidet sich grundsätzlich nach den gleichen Kriterien. Dabei sind selbstverständlich die gesetzlichen Regeln und Anforderungen zum Schutz der Gesundheit und der Persönlichkeit der Mitarbeitenden wie auch deren Mitwirkungsrechte zu beachten. Es sind angemessene Schutzmassnahmen zu treffen, denn die Arbeitgebenden sind verpflichtet, „die betrieblichen Einrichtungen und den Arbeitsablauf so zu gestalten, dass Gesundheitsgefährdungen und Überbeanspruchungen der Arbeitnehmer nach Möglichkeit vermieden werden“. Nicht zulässig wäre eine solche „Mobilisierung“ als willkürliche, schikanöse Weisung gegenüber einzelnen Personen ohne betriebliche Rechtfertigung, während alle andern ihre Pulte behalten. In der Praxis werden die Grenzen des Zumutbaren im Einzelfall zu prüfen sein. des Kaufmännischen Verbandes Zürich ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung in rechtlichen Belangen. Das Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe, damit offene Fragen mit Arbeitgebenden möglichst selbstständig und einvernehmlich geklärt werden können. kfmv-zürich.ch/rechtsberatung MARTA ARNOLD, lic. iur, Rechtsanwältin, Rechtsdienst Kaufmännischer Verband Zürich. 19 KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL ‒ WEITERBILDUNG IM VISIER BILDUNGSWELT: INFORMATIK UND ORGANISATION ARBEITSMARKT BILDUNGSGANG Optimierte ökonomische Prozesse sind wichtiger denn je Der Bildungsgang auf den Punkt gebracht Berufsleute der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) sind gefragter denn je ‒ in Industrieunternehmen, Banken und Versicherungen genauso wie bei KMU oder in der Verwaltung. Wirtschaftsinformatiker/innen sind in allen Bereichen universell einsetzbar und ersetzen immer häufiger klassische Betriebswirtschafter. Die Optimierung ökonomischer Prozesse erfordert ein fundiertes Verständnis technischer Abläufe und organisatorischer Strukturen. Zum Beispiel bei modernen Internet-Systemen: Der perfekte OnlineShop, der erst nach Wochen liefert, ist genauso inakzeptabel wie ein soziales Netzwerk, das sich nur mühsam bedienen lässt. Smart geht anders. Um IT-Systeme optimal gestalten und auf die Geschäftsprozesse abstimmen zu können, ist eine ganzheitliche Ausbildung wichtig. Die technischen und ökonomischen Zusammenhänge werden im 3-semestrigen Bildungsgang „Wirtschaftsinformatiker/in“ vermittelt und praktiziert. Sie lernen dabei, Angebote zu evaluieren, IT-Systeme zur Unterstützung von Geschäftsprozessen zu implementieren, Projekte zu planen, zu steuern und zu überwachen, den Aufwand und die Wirtschaftlichkeit von Vorhaben zu beurteilen, Releases und Updates zu managen und die Informationssicherheit zu definieren und umzusetzen. Als Wirtschaftsinformatiker/in müssen Sie aber nicht nur fachlich sattelfest sein. Weil viele Aufgaben eine grosse Selbstständigkeit erfordern und Sie oft in Projektteams arbeiten, kommt der Stärkung Ihrer Selbst- und Sozialkompetenzen in dieser Ausbildung grosses Gewicht zu. So stellen Sie etwa in Hausarbeiten Ihre Lernfortschritte unter Beweis oder erreichen in Projektgruppen gemeinsame Ziele. Wirtschaftsinformatiker/innen analysieren Prozesse innerhalb eines Unternehmens, prüfen deren Potenzial zur Unterstützung durch ICT und definieren Vorgaben für die Entwicklung oder die Evaluation von Systemen. Sie nehmen an der Schnittstelle zwischen Informatik und Betriebswirtschaft eine beratende oder Leader-Funktion gegenüber den Fachabteilungen wahr. Wirtschaftsinformatiker/innen mit eidg. Fachausweis üben u.a. Berufe wie ICT-Controller, ICT-Qualitätsmanager, Business-Analyst oder Projektleiter aus. Sie empfehlen sich damit für Kaderfunktionen und sichern sich ihre Zukunft in einem Gebiet, wo Inhalte, Fachwissen, technische Möglichkeiten und Kundenbedürfnisse stets in Bewegung sind. Voraussetzungen Kaufleute (Profil E/M) und Informatiker/innen benötigen für die Zulassung mindestens zwei Jahre Berufspraxis in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT-Berufsfeld). Für die übrigen Bewerber/innen sind je nach Vorbildung mindestens vier bzw. sechs Jahre ICTBerufserfahrung erforderlich. Abschluss „Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis“ ERFAHRUNGEN ZUKUNFT Das sagt ein überzeugter Teilnehmer Vielfältige Perspektiven „Ich bin zurzeit in der dreisemestrigen Weiterbildung zum Wirtschaftsinformatiker und sehr angetan von der Professionalität und Qualität. Weiter so! ‒ Ich kann auch feststellen, dass die Lehrkräfte ihr Business wirklich verstehen und dies professionell in den Unterricht einfliessen lassen. Ich geniesse den handlungsorientierten Unterricht, so wie er hier an der KV Zürich Business School gelebt wird.“ LARS TREMMEL, IT Service Delivery Manager, ETH Zürich In der heutigen Geschäftswelt gibt es kaum eine Aufgabe, die noch nicht mit Computern unterstützt wird, und die Bedeutung von computergestützten Informationssystemen wird weiter zunehmen. Die Entwicklung läuft in Richtung einer globalen, digitalen Ökonomie, in der vernetzte Unternehmen den Austausch von Sach- und Dienstleistungen über Informationssysteme anbahnen, vereinbaren und abwickeln. MEINE BILDUNGSWELT Die Weiterbildungen der KV Zürich Business School bieten eine Fülle an Möglichkeiten und Chancen: vom Einstieg in ein neues Berufsfeld über den Aufstieg und die Spezialisierung bis hin zur Meisterschaft. An dieser Stelle präsentieren wir jeweils einen Bildungsgang aus unseren zwölf Bildungswelten. Entdecken Sie auch unsere weiteren Angebote: www.meinebildungswelt.ch Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis Webcode: IFWI * Kein Abschluss ohne Anschluss *Webcode für meinebildungswelt.ch 20 Mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik sind Sie dafür perfekt gerüstet und geniessen hervorragende Berufsaussichten. Wirtschaftsinformatiker/innen sind in einem weit gefächerten Spektrum möglicher Einsatzbereiche und Arbeitgebender sehr gefragt: ‒ Unternehmen, in denen betriebswirtschaftliche Standardsoftware eingesetzt oder entwickelt wird ‒ Beratungsunternehmen zur Einführung betriebswirtschaftlicher IT-Systeme (IT Consulting) ‒ Projektierungsgesellschaften zur Umsetzung von Individualsoftware (IT Projektierung) Mit dem eidg. Fachausweis eröffnen sich z.B. folgende Weiterbildungsperspektiven: ‒ eidg. dipl. ICT-Manager/in ‒ Nachdiplomstudium HF in Management & Leadership ‒ Zutritt an die Fachhochschulen 21 KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL ‒ STUDIERENDEN-PORTRÄT KLEINGEDRUCKTES BUCHTIPP : NEN N I EW S ZU G ICKET T 3x2 DIE FÜR -SHOW LI V E GIACOBBO/MÜLLER LIVE ERLEBEN IM KAUFLEUTEN ENTWEDER — ODER „Rechtsassistentinnen und Rechtsassistenten sind künftig gefragte Fachleute mit breitem Verständnis für juristische Fragestellungen. Das braucht der Arbeitsmarkt.“ Duale Bildung oder Hochschule? Duale Bildung. Hier schätze ich meine Selbstständigkeit. Theorie oder Praxis? Praxis. Lernen ist der Weg, die Anwendung mein Ziel. Lernen: allein oder im Team? Mit Neuem, Unbekanntem konfrontiere ich mich lieber allein. Im zweiten Schritt empfinde ich den Austausch im Team aber als sehr hilfreich und wertvoll. Prüfung: mündlich oder schriftlich? Keins von beidem! MELANIE HÄSLER , BILDUNGSGANG „DIPL. RECHTSASSISTENTIN HF“ In Melanie Häslers Berufsleben steht die Tätigkeit mit und für Menschen im Zentrum. Die Entwicklung von der KESB-Kanzleileiterin in eine juristisch wie sozial geprägte Facharbeit ist ihre Motivation, sich zur dipl. Rechtsassistentin HF weiterzubilden. „Im Kindes- und Erwachsenenschutz ist alles sehr juristisch geworden“, sagt die Kauffrau, die schon bei der früheren Vormundschaftsbehörde tätig war. „Die Höhere Fachschule Rechtsassistenz vermittelt mir Orientierung und Wissen in den wichtigsten Rechtsgebieten sowie alltagsorientiertes juristisches Know-how.“ So bereitet sie sich auf die Übernahme selbstständiger Fachverantwortung vor, denn als qualifizierte Sachbearbeiterin kann sie künftig einfachere Rechtsfälle selbst kompetent bearbeiten und bei anspruchsvolleren die Schnittstelle zu den Juristen bilden. Aus Fallbeispielen lernt sie viel über juristisches Denken und Methodik. Und sie schätzt den breiten Austausch: „Die vielfältigen Perspektiven von Dozenten und Mitstudierenden öffnen den Horizont.“ + + + NAME: Melanie Häsler +++ ALTER: 28 +++ AUSBILDUNG: Kauffrau mit eidg. Fähigkeitszeugnis (Verwaltungslehre auf Gemeinde) +++ AKTUELLER BERUF: Leiterin Kanzlei Kindes- und Idealistin oder Realistin? Ich konzentriere mich eher auf die Wirklichkeit als auf Vorstellungen und Erwartungen, die von Tag zu Tag unterschiedlich aussehen. Recht oder Gerechtigkeit? Recht. Gerechtigkeit ist subjektiv und jeder hat eine individuelle Vorstellung davon. Frühaufsteherin oder Langschläferin? Früh aufstehen macht mir keine Mühe, ich schlafe aber gerne auch mal etwas länger. Mehr Lohn oder mehr Freizeit? Natürlich beides! Kleiner Scherz. Habe ich genug Zeit, wünsche ich mir mehr Lohn, habe ich zu wenig Zeit, wünsche ich mir 26 Stunden pro Tag. Luxus oder Bescheidenheit? Bescheidenheit. Die Bescheidenheit an sich ist für mich Luxus, weil sie mich zufrieden stimmt. SPRACHEN LERNEN MIT POWER Wie bleibt man an einer Sprache dran und wandelt Lernfrust in Lust um? Welche Lernmethoden sind besonders wirkungsvoll? Verena Steiner, Expertin für exploratives Lernen, macht im neuen Beobachter-Ratgeber „Sprachen lernen mit Power“ Lust darauf, beim Lernen neue Methoden auszuprobieren und mit Neugier und Selbstvertrauen die höchsten Sprachberge zu erklimmen – sei es beim Auffrischen, beim Vertiefen oder beim Einstieg in eine neue Sprache. Die Autorin gibt Anregungen, wie man effizienter lernen und das Gelernte besser im Gedächtnis behalten kann. Verena Steiner beschreibt lustvoll und motivierend, wie sich das Lernen autonomer gestaltet lässt und wie man Lernkompetenz und Lern-Know-how ausbauen kann. Dabei weiss sie ihren methodischen Erfahrungsschatz mit relevanten Befunden aus der Forschung und der Lehre zu verbinden. Dieses Buch ist eine methodische Fundgrube für Jung und Alt. Viktor Giacobbo und Mike Müller alias Mergim Muzzafer und Erwin Bischofberger Die beliebtesten Schweizer Komiker Viktor Giacobbo und Mike Müller präsentieren jeweils am Sonntag ihren satirischen Wochenrückblick ‒ mit Schwerpunkt auf aktuellen politischen Themen ‒ und schlüpfen hie und da in verschiedene Rollen... WIR KAUFLEUTE verlost 3x2 Plätze in der regelmässig ausgebuchten Live-Show des Schweizer Fernsehens mit anschliessendem Nachtessen im Kaufleuten (exkl. Getränke) im Wert von CHF 75/Person. Die Aufzeichnung findet am Sonntagabend ab 19 Uhr im Festsaal des Kaufleuten vor Live-Publikum statt. Das Mindestalter für den Besuch ist 16 Jahre. SPRACHEN LERNEN MIT POWER. WIE INDIVIDUELLE LERNMETHODEN TEILNAHME PER E-MAIL BIS 10. MAI AN: [email protected], SIE WEITERBRINGEN. mit Vermerk „Giacobbo/Müller Live-Show“ und vollständiger Adressangabe. Verena Steiner, Beobachter-Edition 2014 ISBN: 978-3-85569-834-9 Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. DATUM: Diverse im Herbst/Winter 2015, konkrete Daten werden mit den Gewinnern direkt vereinbart ORT: Klubsaal Kaufleuten START: 19.00 Uhr TÜRÖFFNUNG: 18.45 Uhr Erwachsenenschutzbehörde KESB Berner Oberland +++ BERUFLICHES ZIEL: Neuorientierung mit juristischer Fachrichtung +++ PERSÖNLICHES ZIEL: Neue Perspektiven gewinnen +++ 22 Mieten oder kaufen? … leben ;-). 23 SEMINARE FÜHRUNG RECHT ARBEITS- UND LERNTECHNIK SELBSTMANAGEMENT Führungsworkshop für erfahrene Führungskräfte Einführung in die Mediation Gut ist besser als perfekt Die Stimme – Ihre Visitenkarte Sie haben bereits Führungserfahrung und möchten Ihre Funktion gezielt reflektieren und sich weiterentwickeln? Dann sind Sie in diesem Workshop richtig! Sich mit den verschiedenen Aspekten in der Führung bewusst auseinanderzusetzen und durch aktiven Erfahrungsaustausch im Seminar selber andere anzuregen und sich von Teilnehmenden inspirieren zu lassen, sind wichtige Schritte zur Stärkung der eigenen Führungspersönlichkeit. LEITUNG: Stephan Kissling, BBA, zertifizierter Coach und Erwachsenenbildner, HR-Berater mit Schwerpunkt Projektmanagement und Management auf Zeit, langjährige internationale Erfahrung als Personalleiter in der Finanzindustrie DATEN: Montag + Dienstag, 4. + 5. Mai 2015, 9.00 bis 16.45 Uhr ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.– Staatliche Gerichtsverfahren sind träge und teuer. Prozesse können Jahre dauern. Doch es gibt alternative Verfahren zur Konfliktlösung: zum Beispiel die Mediation. In der Mediation versuchen die Parteien, ihren Konflikt selbstbestimmt zu lösen, unter der Anleitung eines fachkundigen Mediators/ einer fachkundigen Mediatorin. Die Mediation fragt nicht nach Recht und Unrecht, sondern nach Interessen und Interessenausgleich. Mediationsverfahren dauern in der Regel nur wenige Wochen. Wer sich für eine Mediation entscheidet, investiert nicht in seinen Konflikt, sondern in die Lösung. LEITUNG: Dr. iur. Ueli Vogel-Etienne Rechtsanwalt, Mediator FH/SAV, Collaborative Lawyer, und lic. iur. Annegret Lautenbach-Koch, Mediatorin IEF/SAV, Collaborative Lawyer DATUM: Mittwoch, 20. Mai 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Der Wille, seine Arbeit gut zu machen, ist hoch geschätzt und notwendig. Davon zu unterscheiden ist der Perfektionismus. Hier besteht der Anspruch, nicht nur gut, sondern perfekt zu sein. Menschen mit dieser Haltung haben oft Bedenken, dass ihre Leistungen nicht genügen. Sie arbeiten ausgesprochen hart, können sich schlecht abgrenzen und haben Mühe, sich und anderen Fehler zu verzeihen. Die Befürchtung, noch nicht alles genau durchdacht zu haben, führt oft dazu, dass Entscheidungen hinaus gezögert werden. Gute Arbeit wird durch langes Herumfeilen selten besser. Der Druck, alles perfekt zu erledigen, führt zu negativem Stress und die Kreativität leidet. LEITUNG: Dr. phil. Astrid Mehr, impulsa Sozial- und Selbstkompetenzentwicklung GmbH DATUM: Dienstag, 16. Juni 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Fühlen Sie sich manchmal überhört? Nicht nur was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen, entscheidet darüber, welchen Eindruck Sie hinterlassen und ob Sie gehört werden. Ihre Stimme verrät mehr als Sie ahnen. Sie ist ein Spiegel Ihrer Persönlichkeit und Ihrer aktuellen Verfassung. Hier erfahren Sie, was Sie für einen gelungenen Auftritt mit sicherer Stimme tun können. LEITUNG: Dana G. Stratil, Sängerin, AAP-Stimmtrainerin, Ausbilderin eidg. Fachausweis DATUM: Donnerstag, 7. Mai 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Teamführung – Teamentwicklung – Teampower Braucht Ihr Team frischen Wind? Soll das Klima besser werden? Ist die Leistung noch nicht so, wie sie sein sollte? Oder ist Ihr Team bereits erfolgreich und Sie möchten sicherstellen, dass es so bleibt? Lernen Sie Möglichkeiten kennen, wie Sie neue Lebendigkeit in Ihr Team bringen, die Stärken der Mitarbeitenden mobilisieren, die Kreativität anregen, wie Sie Missverständnissen und Konkurrenzdenken begegnen können. LEITUNG: Joachim Hoffmann, Arbeits- und Organisationspsychologe FSP/SGAOP, Coach und Seminarleiter für Führungskräfte und Teams DATEN: Mittwoch + Donnerstag, 6. + 7. Mai 2015, 9.00 bis 16.45 Uhr ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.– Projektmanagement für Führungskräfte „Professional Scrum Master I“ inkl. Zertifizierung Arbeitszeugnisse formulieren – Workshop E-Mail – wann, was, wie? Ausgehend von Ihren Fragestellungen entwickeln wir gemeinsam Lösungsstrategien. Unsicherheiten in der Zeugnisformulierung werden konkret bearbeitet. Zudem erfahren Sie, wie die manchmal schwierige Kommunikation im Prozess der Zeugniserstellung bewältigt werden kann. Sie profitieren von der Besprechung Ihres konkreten Falles in der Gruppe und von den Fällen anderer Teilnehmenden. So vertiefen Sie Ihr Wissen zu Arbeitszeugnissen, gewinnen Sicherheit in der Formulierung und erweitern Ihre Handlungsstrategien in Konfliktfällen. LEITUNG: Claudia Eugster, lic. iur. HSG, Fachanwältin SAV Arbeitsrecht, Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis DATUM: Dienstag, 30. Juni 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– E-Mail ist das Kommunikations- und Informationsmedium Nummer 1 in vielen Unternehmen. Mit einem systematischen und bewussten Einsatz können Sie noch ungenutzte inhaltliche und administrative Möglichkeiten ausschöpfen. Damit erzielen Sie mehr Wirkung und sparen kostbare Zeit für sich und das Unternehmen. LEITUNG: Markus Worch, Geschäftsführer Worch Consulting, Autor von «Das kleine E-Mail-Buch» (Versus Verlag) DATUM: Dienstag, 8. September 2015, 13.30 bis 17.30 Uhr ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 210.–, Nichtmitglieder 280.– Agile Projektmethoden – allen voran Scrum – versprechen dank kurzen iterativen Projekt- und Entwicklungszyklen Scheidung: Gut zu wissen! schnellere Resultate, tiefere Kosten, weniger Projektrisiken Möchten Sie ganz einfach einmal wissen, was mit einer Scheiund termingerechte, exakt dem Kundenwunsch entsprechendung auf Sie zukommen kann? Oder wann eine Scheidungsde Ergebnisse. Scrum lässt sich gut mit herkömmlichen mediation hilft? Was vor Gericht geschieht und wie es mit den etablierten Projektmethoden verbinden und verspricht mehr Kosten steht? Lassen Sie sich von zwei erfahrenen Fachleuten Erfolg – auch in Nicht-Informatik-Projekten. orientieren. Besser zu früh als zu spät. Profitieren Sie von wertvollen Tipps aus der langjährigen Praxis zweier RechtsanLEITUNG: Prof. Dr. Christian Speck, strategischer Berater wälte und Mediatoren. und Coach, Kompetenzcenterleiter für Digital Business und Business Engineering sowie Dozent an mehreren Business LEITUNG: Dr. iur. Ueli Vogel-Etienne, Rechtsanwalt, Schools und Fachhochschulen Mediator FH/SAV, Collaborative Lawyer, und lic. iur. Annegret Lautenbach, Rechtsanwältin, Mediatorin IEF/SAV, DATUM: Dienstag, 19. Mai 2015, 9.00 bis 16.45 Uhr Collaborative Lawyer ORT: SIB Trainingszentrum DATUM: Donnerstag, 25. Juni 2015, 18.00 bis 20.30 Uhr „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich ALLGEMEINE HINWEISE 8004 Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 90.–, Nichtmitglieder 150.– SEMINARZEITEN: 9.00 bis 17.00 Uhr, KOSTEN: Mitglieder Ausnahmen speziell vermerkt CHF 790.–, KOSTEN: Unterlagen, Getränke, bei TagesNichtmitglieder 890.– seminaren auch Mittagessen inklusive ANMELDUNG & ALLGEMEINE BEDINGUNGEN: kfmv-zürich.ch/seminare 24 Die Seminare in der Kategorie „Führung“ werden in KOOPERATION MIT DEM SIB durchgeführt. Weniger Stress – mehr Lebensqualität Viele Menschen erleben arbeitsbedingten Stress. Mit geeigneten Methoden können wir diesen aber deutlich verringern und an Lebensqualität gewinnen. An drei Abenden lernen Sie wirkungsvolle und einfach umsetzbare Übungen kennen, die helfen, im Büroalltag abzuschalten und gelassener zu werden. Wenn Sie zwischen den Seminarabenden trainieren, verbessern Sie Ihre Stressresistenz spürbar. Solche Erfolgserlebnisse motivieren und Sie werden ausgeglichener und entspannter. LEITUNG: Evi Giannakopoulos, dipl. Stressregulationstrainerin SZS und Ausbilderin mit eidg. FA, Inhaberin stress away®, Zürich DATEN: Dienstag, 2. + 9. + 16. Juni 2015, 18.00 bis 20.30 Uhr ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 230.–, Nichtmitglieder 290.– HINWEIS: IN DIESEM SEMINAR SIND FRAUEN UNTER SICH. Selfmarketing – die Persönlichkeit als Marke Sich selber verkaufen − gebührend und dezent − muss in beruflichen Kontakten zu einer Grundhaltung werden. Was macht uns unverwechselbar? Was haben wir zu bieten? Selbstmarketing findet permanent statt, ob wir es beabsichtigen oder nicht. In praktisch jeder sozialen Situation haben wir etwas zu gewinnen oder zu verlieren. Sich ins richtige Licht rücken und überzeugend darstellen, wird von den wenigsten als Spaziergang erlebt. Wir beleuchten die „Marke Ich“ und wenden die Regeln eines gelungenen Marketings an. Sie lernen Ihre Potenziale kennen, diese erfolgreich umzusetzen, sich selbst gewinnend zu präsentieren und über Gelungenes zu berichten. LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftspsychologie, eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, Ausbildnerin mit eidg. FA, Cert. Integral Coach DATUM: Freitag, 12. Juni 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Die gelassene Art, sich durchzusetzen Selbstbewusst auftreten und gelassen wirken sind Eigenschaften, die wir alle gerne hätten. Anhand von einfachen und praktischen Selbstbehauptungsstrategien können Frauen und Männer lernen, den beruflichen und privaten Alltag besser zu meistern und sich souveräner durchzusetzen. So erreichen Sie Ihre Ziele und gewinnen eine bessere Lebensqualität! LEITUNG: Jacqueline Steffen Oberholzer, Betriebsökonomin HWV, Trainerin und Coach, Inhaberin von steffen coaching DATUM: Donnerstag, 11. Juni 2015 ORT: Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstr. 8, Winterthur KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– 25 SEMINARE CARTE BLEUE KOMMUNIKATION JUGEND UND LEHRE Content & Social Media Marketing ‒ Inhalt statt platte Werbebotschaften Arbeits- und Lernsituationen (ALS) ‒ kompetent vorbereiten, beobachten und bewerten VERKEHRTE WELT? MEIN LEBEN ALS PFLEGENDER SOHN Öde Werbesprüche sind out − Inhalt ist in. Wer es nicht versteht, sein Zielpublikum mit inhaltlich relevanten Botschaften zu fesseln und gute Geschichten zu erzählen, wird im Zeitalter des digitalen Marketings gnadenlos weggeklickt. Machen Sie den Schritt zum Content Marketing und loggen Sie sich mit spannenden Stories in die Köpfe und Herzen Ihrer Zielpersonen ein. Denn heute gilt mehr denn je: Content is king. LEITUNG: Qris Riner, Partner Nemuk AG, Agentur für digitales Marketing, Dozent an verschiedenen Fachhochschulen, und Naomi Meran, lic. phil. I publ., Beratung und Strategie Social Media, langjährige Erfahrung als PR-Beraterin DATUM: Donnerstag, 28. Mai 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Die Arbeits- und Lernsituationen (ALS) sind ein wichtiges Prüfungselement der kaufmännischen Grundbildung. Dieses erfordert eine professionelle Vorbereitung und Beobachtungszeit. Die Berufs- und Praxisbildner/innen bewerten die Lernenden nach vorgegebenen Branchenkriterien pro Semester einmal. Die 6 Noten fliessen in die betriebliche Erfahrungsnote des Qualifikationsverfahrens (QV) ein. Der Seminarhalbtag hilft Ihnen, in der Bewertung der ALS Sicherheit zu erlangen. LEITUNG: Vera Bossart, Personalfachfrau mit eidg. FA, Ausbildnerin mit eidg. FA, langjährige Erfahrung als Berufsbildnerin, üK-Leiterin und Prüfungsexpertin DATUM: Montag, 11. Mai 2015, 8.30 bis 12.30 Uhr ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 210.–, Nichtmitglieder 280.– Klar, es ist nicht immer einfach. Aber es ist vor allem schön, dass meine 92jährige Mutter in ihrer eigenen Wohnung leben kann. Sie ist sehr dankbar für jede Hilfe und Unterstützung, und das ist natürlich auch für mich sehr befriedigend. In meine Rolle als pflegender Sohn bin ich so hineingerutscht. Dass ich das auch wirklich tun möchte, habe ich mir erst im Nachhinein überlegt. Meine Familie und ich wohnen im Häuserblock gegenüber meiner Mutter. Als sie langsam dement wurde, hat erst einmal meine Frau ausgeholfen, weil sie damals nicht arbeitete. Vor rund vier Jahren wollte ich mich beruflich verändern. Bis dahin arbeitete ich fest angestellt als Versicherungskaufmann. Meine Frau und ich entschieden uns: Sie wollte zurück in den Job. Ich überlegte mir, welche Art von Arbeit ich gut von zu Hause aus erledigen könnte, um mich gleichzeitig um meine Mutter zu kümmern. Inzwischen arbeite ich freiberuflich rund 30 Prozent als Textautor respektive Web Content Writer. Führung von Lernenden – eine besondere Aufgabe Teil 1: Adoleszenz, Rollen, Regeln & Grenzen Sie verfassen hin und wieder journalistische Texte: Newsletter, Presseinformationen, Beiträge für die Firmenwebseite, Artikel fürs Kundenmagazin, für Mitarbeiter-, Vereins- oder Fachzeitschriften. Sie möchten, dass Ihre Beiträge beachtet und verstanden werden. LEITUNG: Gabriela Baumgartner, lic. iur., LL.M., Juristin/ Redaktorin bei „Kassensturz/Espresso“ beim SRF, Sachbuchautorin der Bestseller „Besser schreiben im Alltag“ und „Besser schreiben im Business“ DATUM: Freitag, 29. Mai 2015 ORT: Schweizer Radio und Fernsehen, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Telefonieren ‒ sicher und sympathisch Das Telefon ist zum selbstverständlichen Kommunikationsinstrument geworden. Wir setzen es oft gedankenlos ein. Dabei vergessen wir häufig, dass jeder Kundenkontakt einen Eindruck des Unternehmens hinterlässt. Das Seminar zeigt auf, wie Sie Ihr Unternehmen am Telefon kompetent vertreten und wie das Telefon korrekt und wirkungsvoll eingesetzt wird. LEITUNG: Daniela Notter Moscatelli, eidg. dipl. Kauffrau, dipl. Tourismus-Expertin, Coach SCA in Ausbildung und Erwachsenenbildnerin SVEB I DATUM: Donnerstag, 4. Juni 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– 26 Mein Job lässt mir genügend Zeit, meine Mutter den Tag über zu begleiten. Ich bin vor allem am Morgen sowie am Mittag präsent und versuche, auch abends vor Ort zu sein. Sie benötigt dreimal täglich ihre Medikamente sowie Hilfe beim An- bzw. Ausziehen und Duschen ‒ bei komplizierteren Aufgaben wie Haare waschen unterstützt mich jemand von der Spitex, der zweimal in der Woche vorbeikommt. Mittags und abends bereite ich ihr etwas zu essen zu und erledige zwischendurch Führung von Lernenden – eine besondere Aufgabe Teil 2: Lösungsorientierte Kommunikation, Konfliktmanagement, Coaching Die Führung von Lernenden ist eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe, denn Ziele und Bedürfnisse von Lernenden und Betrieb passen nicht immer zusammen. Als Berufsbildende müssen wir neben der Ausbildung auf der Beziehungsebene für Verständigung sorgen – mit Einfühlungsvermögen und dem Gespür für die richtige Intervention zur richtigen Zeit. LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftspsychologie, eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, Ausbildnerin mit eidg. FA, Cert. Integral Coach DATUM: Dienstag, 12. Mai 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Ilustration: Sonja Studer Journalistisch schreiben – Botschaften auf den Punkt bringen Die Jugendzeit ist eine Zeit des „Dazwischen-Seins“, so der Psychoanalytiker Erik H. Erikson: „Ich bin nicht, was ich sein sollte, ich bin auch nicht, was ich sein werde, aber ich bin auch nicht, was ich war.“ Die Jugendlichen müssen ihren Platz in der Gesellschaft erst noch finden. Dabei benötigen sie auch die Unterstützung der Ausbildenden. Im Seminar machen wir einen Ausflug in die Welt, in der die Jugendlichen heute leben und vertiefen das Gespür für die Befindlichkeit und die Bedürfnisse der Lernenden. Wir beleuchten die vielschichtigen Aspekte Ihrer Rolle als Berufsbildner und Berufsbildnerin. LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftspsychologie, eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, Ausbildnerin mit eidg. FA, Cert. Integral Coach DATUM: Dienstag, 5. Mai 2015 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– den Haushalt. Und manchmal gibt es dann eben Momente, in denen es mir über einen längeren Zeitraum gesehen zu viel wird. Zum Beispiel, wenn ich das Bad mehrmals am Tag putzen muss. Wenn sie gerade wieder etwas vergessen hat, und ich ihr dasselbe mehrmals erklären muss. Wenn sie glaubt, etwas noch immer wie früher zu können, und man sie vom Gegenteil überzeugen muss. Und in die Ferien können wir nur noch selten. Anfänglich haben wir sie in einem Ferienheim untergebracht. Inzwischen nehmen wir meine Mutter im Sommer mit in unsere Ferienwohnung. Für mich war es eine logische Schlussfolgerung, meine Mutter zu pflegen. Übrigens hat auch mein Umfeld verständnisvoll reagiert. Alle haben gesagt, dass sie meine Entscheidung sehr schön finden. Ich glaube, meine Mutter hat nie hinterfragt, dass ich als ihr Sohn sie pflege ‒ zumal ich als Kind nie besonders viel im Haushalt helfen musste, wie ich schmunzelnd zugeben muss. Heute lebt sie in den Tag hinein. Und sie ist sehr glücklich darüber, dass ihre Angehörigen sich um sie kümmern. Es geht ihr glücklicherweise noch vergleichsweise gut. Auch wenn sie inzwischen unter Alzheimer leidet, erkennt sie mich in den allermeisten Fällen. hörigen pflegen zu lassen. Ich glaube allerdings, es gibt die Tendenz, Angehörige wieder eher zu Hause zu pflegen. Dafür braucht es Arbeitgebende, die flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Heute ist der Arbeitsmarkt im Allgemeinen schon schwierig ‒ in Teilzeit etwas zu finden, ist noch komplizierter. Für meine Familie und mich steht auf alle Fälle fest: Wenn es meiner Mutter gesundheitlich nicht schlechter geht, möchte ich sie weiterhin pflegen ‒ solange wir nicht an unsere Grenzen stossen. A. B. (50) wohnt in Zürich und ist einer der wenigen Männer in der Schweiz, die einen Meine Mutter in ein Heim zu geben, war bisher kein Thema für mich, da ich überzeugt bin, dass sie sich in ihrem gewohnten Umfeld wohler fühlt. Dabei habe ich nichts gegen Heime. Menschen, die Vollzeit arbeiten, haben oft keine andere Wahl, als ihre Ange- Angehörigen pflegen. Er spricht gerne über das Leben mit seiner an Alzheimer erkrankten Mutter. Denn er möchte seine Mitmenschen darauf aufmerksam machen, sich Gedanken zu machen – nicht erst, wenn das Thema plötzlich in der eigenen Familie aktuell wird. Kaufmännischer Verband Zürich, Pelikanstrasse 18, Postfach 2928, 8021 Zürich, Telefon 044 211 33 22, kfmv-zürich.ch, [email protected] Leitung: Rolf Butz, Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Zürich. Redaktion und Korrektorat: panta rhei pr, Zürich. Design: Sonja Studer, Zürich. Druck myclimate neutral auf 100% FSC-Papier: Hürzeler AG, Regensdorf. Auflage: 20’000 Ex. Anzeigen: Kaufmännischer Verband Zürich, Nicole Vurma, Telefon 044 211 33 22, E-Mail: [email protected]. Abonnement für Mitglieder gratis, für Nichtmitglieder CHF 22.00 27 Controller Akademie AG l Altstetterstrasse 124 l 8048 Zürich Telefon 044 438 88 00 l [email protected] Start 13. Oktober 2015 Chef/in Finanz- und Rechnungswesen (1 Semester) Für Absolventen der HFW oder FH sowie Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen, die selbst bestimmen wollen, wie schnell die vertiefte Ausbildung in Rechnungswesen und Rechnungslegung erfolgt. Jetzt anmelden! www.controller-akademie.ch Die Controller Akademie ist eine Institution von
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