Wir Kaufleute März 2015

DAS MAGAZIN DES KAUFMÄNNISCHEN VERBANDES ZÜRICH
# 03/2015
Die duale Bildung
trägt Früchte –
auf allen Stufen
DUALE UNIVERSITÄTEN
Ein Modell für die Schweiz?
Seite 04
WAHLEN 2015
Seite 12 bis 14
Lehrabbruch
Recht auf zweite Chance
Seite 20
INHALT
PROMOTION
Fachhochschulen
THOMAS D. MEIER, Rektor der Zürcher
Hochschule der Künste, fordert: „Wer
an einer Fachhochschule studiert hat und
praxisorientiert forscht, soll auch die
Möglichkeit haben, im FachhochschulProfil zu promovieren.“
6
HOCHSCHULBILDUNG NAH
AN DER PRAXIS:
MODELL DUALE UNIVERSITÄT
Die duale Universität ist in Deutschland ein bewährter Hochschultyp, der
Betriebsarbeit und eine Bachelorausbildung für Jugendliche mit Matura vermittelt. Mit diesem Modell könnte auch die Schweiz viele Potenziale optimal
ausschöpfen. Von ERNST BUSCHOR
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LEHRABBRUCH −
EINE ZWEITE CHANCE
Wer ist der „Versager“, wenn das Lehrverhältnis abgebrochen wird? Viele
Ursachen können zu solch einer Trennung führen. Zusätzliche Kosten,
beträchtlicher Zeitverlust, persönliche
Enttäuschungen und viel Ärger sind
oft die Folgen. Wäre dieser Unfall zu
vermeiden gewesen? Wer ist nun dafür
verantwortlich? WILLY RÜEGG nimmt
sich dem Versagen an.
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DUALE BERUFSBILDUNG GOES USA
EXTREMLEISTUNG
BRINGT EINEN WEITER
Die Schweiz und die Vereinigten Staaten von Amerika spannen
im Bereich der dualen Berufsbildung zusammen. Bundesrat
JOHANN SCHNEIDER-AMMANN im Gespräch über das geplante
„Memorandum of Understanding“.
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Der 72-jährige erfolgreiche Arzt und Extrembergsteiger OSWALD OELZ hat sein
Leben ganz dem Sprichwort „Lieber ein
Tag als Tiger als tausend Jahre als Schaf“
untergeordnet und ist überzeugt davon,
dass das Leben spannender wird, wenn
man an sein Limit geht. WIR KAUFLEUTE
im Gespräch mit dem Gipfelstürmer.
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MARIO FEHR
IM KREUZVERHÖR
Für was konkret steht der ehemalige
Präsident des Kaufmännischen Verbandes Schweiz ein? Sieben Fragen an
Regierungsrat MARIO FEHR.
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WAS GILT RECHTLICH
in Sachen Lehre?
MADELEINE GUNTERN vom Rechtsdienst
des Kaufmännischen Verbandes Zürich
beantwortet in dieser Ausgabe Fragen
rund um das Lehrverhältnis. Der Rechtsdienst des Kaufmännischen Verbandes
Zürich ist die zentrale Anlaufstelle für Beratung in rechtlichen Belangen und berät Mitglieder kostenlos.
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SCHALTER
Mo bis Mi 9.00 bis 17.00 Uhr, Do 9.00 bis 18.00 Uhr, Fr 9.00 bis 16.00 Uhr
TELEFON
Mo bis Mi 8.00 bis 17.00 Uhr, Do 8.00 bis 17.00 Uhr, Fr 8.00 bis 16.00 Uhr
KONTAKT
[email protected], kfmv-zürich.ch, 044 211 33 22
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FOKUS
Duale
Universitäten Die duale Universität ist ein in Deutschland
bewährter Hochschultyp, der Betriebsarbeit und
eine Bachelorausbildung für Jugendliche
mit Matura vermittelt. So kann auch
die Schweiz Potenziale optimal ausschöpfen.
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In der Schweiz wird die Debatte „Gymnasium contra Berufsbildung“ leider kontraproduktiv geführt. Dabei handelt es
sich um gegenseitig ergänzende Bildungsformen. Die Stärke
des Gymnasiums liegt in der kognitiv breiteren und tieferen
Wissensvermittlung, diejenige der Berufsbildung in der
schulisch unterstützten Arbeitsplatznähe. Die Maturität
soll Universitätsreife vermitteln, die Berufsbildung schafft
in einem begrenzten Arbeitsbereich das Rüstzeug für die berufliche Tätigkeit. Mit der Berufsmatura wurde der Weg zum
unmittelbaren Einstieg in eine praxisorientierte tertiäre
Ausbildung in den Fachhochschulen geschaffen. Die beiden
tertiären Ausbildungsformen sollen bewusst andersartig,
aber gleichwertig sein. Mit dem neuen Hochschulrahmengesetz werden die Fachhochschulen organisatorisch den
Universitäten gleichgestellt. Während bei den Fachhochschulabsolvierenden der Abschluss mit dem Bachelor der
Regelfall ist, schliessen die meisten Universitätsstudierenden das Studium mit dem Mastergrad ab.
Die Universitätsausbildung baut auf eine breite, kognitive
Grundausbildung (Matura) und die Fachhochschule auf
eine Berufsmatura auf, die die Berufspraxis durch zusätzliches Wissen ergänzt. Die Stärke des universitären Studiums
besteht in der theoriezentrierten Breite und Tiefe, diejenige
des Fachhochschulstudiums in der kognitiven Vertiefung
im Fachbereich. Die Abgrenzung der beiden Profile ist wichtig. Deutsche Erfahrungen zeigen, dass ein Promotionsrecht
der Fachhochschulen (Dr., Habilitation) zu Profilverwischungen führt. Auf der Fachhochschulstufe muss kognitives Grundwissen wie Mathematik, Fremdsprachen und allgemeines Grundwissen vermittelt werden, was beim
gymnasialen Weg vorliegt und bei der Berufsmatura nicht
in genügendem Umfang vermittelt werden kann. Hingegen
fehlt beim gymnasialen Weg die Vertrautheit mit der Arbeitswelt.
Bildungspolitisch wichtig ist die Durchlässigkeit unter den
Ausbildungsformen. Obwohl die Berufslehre die dominante
Ausbildungsform Jugendlicher bildet, ist das Interesse an
der Maturität hoch. Den Jugendlichen soll der freie Zugang
zu beiden Ausbildungsformen offen stehen. Vielen ist aber
die Universitätsbildung zu theorielastig oder sie sind unter
den gut 40 % Studierenden, welche die Prüfungen nicht bestanden haben. In den Fachhochschulen ist diese Quote wesentlich tiefer. Die Fachhochschulen haben daher „Brückenprogramme für Jugendliche mit Matura“ entwickelt, die in
der Regel ein Praxisjahr mit teilweisen Theoriephasen umfassen. Die Formen sind vielfältig und unübersichtlich, wie
der 22-seitige Katalog des SDBB (Schweiz. Dienstleistungszentrum für Berufsbildung, vgl. http://www.shop.sdbb.ch/download/LI1-3130.pdf ) zeigt.
Anders verläuft die Entwicklung in Deutschland. Dort wird
ein einjähriger Praxiskurs als zu kurz erachtet, denn entweder sind die Berufslehren zu lang oder die Einführungskurse zu kurz. Die dualen Universitätsstudiengänge, die nach
Baden Württemberg heute in allen Bundesländern angeboten
werden, sehen eine vierjährige Bachelorausbildung mit einem
von der jeweiligen Hochschule vermittelten „Lehrort“ vor.
Das Interesse an diesen „Lehrlingen“ ist vor allem bei grösseren Firmen gross. Sie arbeiten in der Studiumszeit wöchentlich rund zwei Tage am Arbeitsort und erwerben parallel das
Wissen in Theorie und Praxis. Sie weisen die höchste Wachstumsrate aller Studienkategorien und die niedrigste Durchfallsrate auf. Im Studienplan wird an das Abitur angeknüpft
und im Unterschied zur Fachhochschule weitgehend auf allgemeinbildende Fächer verzichtet. Sie sind ein eigenständiger,
massgeschneiderter Ausbildungstyp. Ein wichtiger Vorteil
ist auch, dass Frauen diesen Weg vorab in technischen Berufen demjenigen über die Berufslehre vorziehen und damit ein
besseres Ausschöpfen der Bildungspotenziale ermöglichen.
Das Modell der dualen Universität ist daher dem Schweizer
„Schnellbleichenübertrittsmodell“ mit wenig curricularer
Nutzung der gymnasialen Vorbildung überlegen. Die duale
Universität vermag den tiefen bildungspolitischen Graben
zwischen Berufslehre und Gymnasium zu überbrücken, da
beide Wege zu gleichwertigen, massgeschneiderten tertiären
Abschlüssen führen. Im Kanton Zürich z.B. besteht eine Gymnasialaufnahmeprüfung, die ohne „Paukschule“ kaum bestanden werden kann und zu einer sozialen Diskriminierung führt. Es werden überdies die dringend erwünschten
Absolventenzahlen in den technischen Berufen erhöht.
Diese Ausbildungsform kann von bestehenden Fachhochschulen als eigenständige Ausbildungseinheit übernommen und sukzessiv ausgebaut werden, was nur erfolgreich
ist, wenn Schulen, Unternehmen und Verbände (Swissmen,
SKV etc.) mitziehen. Anschauungsmaterial ist vorhanden.
Sie ist für das angesprochene Studierendensegment übersichtlicher, kostengünstiger und effizienter als die Fachhochschulen und bedarf lediglich einer Teilrevision des
Fachhochschulreglements. Als Versuchsprojekt ist sie bereits für den Bereich Informatik in Planung.
Das Bildungswesen ist ein entscheidender Faktor für die
Vollbeschäftigung. Neben einem guten Ausbildungssystem
mit teilweise dualen Ausbildungsformen sind vor allem eine
hohe Flexibilität der Arbeitsmärkte und wettbewerbsfreundliche Rahmenbedingungen wesentlich. Die Schweiz muss
künftig ihre Begabungspotenziale besser ausschöpfen, zumal die Anforderungen in den nächsten Jahren als Folge wesentlich höher integrierter, stark vernetzter EDV-Systeme
(Cyberspace) steigen und die meisten Routineabläufe digitalisiert werden.
PROF. DR. OEC. ERNST BUSCHOR: Doktorat (1970) an der Universität St. Gallen, Chef der Finanzverwaltung des Kantons Zürich (1975),
Professur an der Universität St. Gallen für öff. Finanzen und öff.
Management (1985), Regierungsrat Kanton Zürich (1995, Gesundheit
und Bildung), ab 2003 Stiftungsrat mehrerer Stiftungen.
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FOKUS
Foto: Regula Bearth © ZHdK
Praxisnah
promovieren
an Fachhochschulen,
das fordert
der Rektor der
Zürcher
Hochschule
der Künste.
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Fachhochschulen
bilden praxisorientierte Fachkräfte aus. Bis
jetzt konnte der
wissenschaftliche
Nachwuchs jedoch nicht selbst
ausgebildet werden.
Zukünftig soll
die Promotion im
FachhochschulProfil dies ändern
− das fordert
Thomas D. Meier.
Thomas Meier, warum fordern Sie für Fachhochschulabgänger ein Promotionsrecht?
Was fehlt oder läuft falsch bei unserem aktuellen System, dass es diese Neuerung
braucht? Wir haben an den Fachhochschulen (FH) das Problem, dass wir den eige-
nen wissenschaftlichen Nachwuchs im Doppelprofil Wissenschaft und Praxis
heute nicht selber ausbilden können. Wir sind auf Lehrende und Forschende angewiesen, die an theoretisch ausgerichteten Universitäten bzw. im Ausland ausgebildet wurden. Und: Wer an einer FH studiert hat und praxisorientiert forscht,
soll auch die Möglichkeit haben, im FH-Profil zu promovieren. Dies auch in den
Disziplinen der FH, die an den Universitäten nicht angeboten werden (z.B. Design).
Wie stellen Sie sich eine mögliche, konkrete Lösung vor? Aktuell streben die FH die
Zusammenarbeit mit Universitäten an. Letztere verleihen den Doktortitel, betreut werden die Doktorate gemeinsam mit FH-Professorinnen und -Professoren.
Für diese Kooperationen haben die Rektorenkonferenzen der universitären
Hochschulen und der Fachhochschulen Beiträge des Bundes beantragt. In den
Disziplinen, die an hiesigen Universitäten fehlen, sind Kooperationen mit ausländischen Partnern geplant. Wir werden sehen, ob sich diese Kooperationsmodelle bewähren werden. Es braucht dafür auf Seiten der universitären Hochschulen ziemlich viel Bewegung.
Vermischen sich dadurch nicht zwei an sich bereits funktionale Ausbildungswege zu
einem verwirrenden Konglomerat? Im Gegenteil. Das Fachhochschulprofil wird
gestärkt, wenn die Forschung von Leuten vorangetrieben wird, die praxiserfahren sind. Die bewährte Komplementarität im Schweizer System bleibt gewahrt.
Wie würde sich denn das FH-Doktorat von einem universitären Doktorat unterscheiden? Die Doktorandinnen und Doktoranden setzen sich mit Fragen der Anwen-
dung und der Praxis in den Forschungsfeldern der Fachhochschulen auseinander. Die Zusammenarbeit mit der Praxis und der Transfer in die Praxis sind
zentral. Im wissenschaftlichen Anspruch besteht kein Unterschied, wohl aber in
Bezug auf Themen, Ansätze, Adressatinnen und Adressaten.
Wo sehen sie die grössten Hürden für eine Einführung des FH-Promotionsrechts −
und wie könnten diese überwunden werden? Die Universitäten bestehen auf dem
Vorrecht der Promotion und sorgen sich um die Qualität des Doktorats. Wir müssen jetzt das gegenseitige Vertrauen aufbauen. Das funktioniert am besten in der
konkreten Zusammenarbeit zwischen Professorinnen und Professoren von FH
und Universitäten. Und wir freuen uns auf ausgezeichnete Doktorarbeiten, die
dem praxisorientierten Profil ein Gesicht geben.
Wie beurteilen Sie Ernst Buschors Idee der dualen Universität, die am anderen Ende
ansetzt, jedoch im Grunde dasselbe fordert: praxisnahe Akademiker? Das Schweizer
Foto: Regula Bearth © ZHdK
Fachhochschulsystem bildet mit seinem Zusammenspiel von Praxis- und Studienphasen solche praxisnahen Akademikerinnen und Akademiker aus. Manche
von ihnen wollen einen Beitrag zur Entwicklung der Praxis durch ihre Forschung
leisten. Das Doktorat im FH-Profil soll hier den Rahmen geben.
PROF. DR. THOMAS D. MEIER ist promovierter Historiker und seit 2009 Rektor der Zürcher
Hochschule der Künste ZHdK. Von Mitte 2013 bis Ende 2014 war er Präsident der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz. Diese fusionierte 2015 zur neuen Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen swissuniversities. Seit 2014 präsidiert Meier mit der
European League of Institutes of the Arts (ELIA) die Vereinigung der europäischen Kunsthochschulen.
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BUSINESS-LUNCH
mit Kaufleuten-Chefkoch
PASCAL SCHMUTZ
Pascal Schmutz, welches Lebensmittel
mögen Sie überhaupt nicht? ‒ lacht ‒ So
ziemlich alles aus der Dose und allgemein Fertigprodukte.
Was kochen Sie am liebsten? Alles, was
nicht in einer Fritteuse zubereitet wird.
Wenn Sie sich entscheiden müssten: Vorspeise, Hauptgang oder Dessert? Vor-
speise! Die Vorspeise ist der Einstieg in
das Essen, sie muss gut proportioniert
Rolf Butz
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und nicht zu gross sein. Ich mag keine
vollgestopften Teller. Bei Vorspeisen
hat man am meisten Freiheiten bei der
Zubereitung.
‒ Die Bestellung wird aufgenommen ‒
Was treibt Sie zu beruflichen Höchstleistungen an? Mein Ehrgeiz, ganz eindeu-
tig, ist der Antrieb meines Schaffens.
Ich verlange viel von mir, bin selten
zufrieden mit mir.
Wann fühlten Sie sich in Ihrem Leben als
Gipfelstürmer? Ich bin stolz darauf, was
ich bisher geleistet habe. Aber für mich
sind Leute wie Steve Jobs, Denis Avey,
Bobby Dekeyser oder Ueli Steck Gipfelstürmer. Dagegen bin ich nur ein kleiner Fisch.
Sind Sie sportlich? Haben Sie beim Sport
auch die Tendenz zum Gipfelstürmen?
Zuerst hab ich geturnt, dann Fussball
gespielt, danach war ich in einem Inline-
Pascal
Schmutz
Speedteam. Heute jogge oder bike ich
mehrheitlich. Ich stand schon auf drei
4000er-Bergen, das Matterhorn kommt
als nächstes ‒ vielleicht schon diesen
Sommer. Zwei bis drei 4000er möchte
ich noch besteigen, das ist mein Ziel.
Das Bergsteigen faszinierte mich schon
immer: Ueli Steck, der Everest, Oswald
Oelz, Reinhold Messner. Wir werden
sehen, wohin mich diese Leidenschaft
noch führen wird.
Wie lautet Ihr Lebens-Erfolgsrezept? Von
nichts kommt nichts! Es ist nun mal so,
ich habe nie den einfacheren Weg gewählt. Wenn man hart arbeitet, wird
man irgendwann belohnt, hoffe ich zumindest ‒ lacht.
‒ Et voilà, die Vorspeise wird serviert ‒
Viel Stress, unregelmässige Arbeitszeiten:
Was macht für Sie den Reiz am Beruf als
Koch aus? Kochen ist etwas Wunder-
schönes, Essen macht jeden Menschen
happy! Ich erlebe viel: Letzte Woche
habe ich die erste Zanderzucht in der
Schweiz besucht. Ich durfte Käse in einer wunderschönen Käserei herstellen.
Ich war bei vielen Winzern zu Besuch,
ein Bauer züchtet Hühner für mich. Ich
habe so viele tolle Menschen dank meinem Beruf kennengelernt, das inspiriert mich!
Und was wären Sie geworden, wären Sie
nicht Koch geworden? Salsatänzer oder
Schauspieler … Ernsthaft: Ich wollte
immer schon Koch werden.
Was hat Sie dazu bewogen, ins Kaufleuten zu wechseln? Die Herausforderung.
Ich schaue nicht zurück, sondern sehe
nur das zukünftige, zusätzliche Potenzial dieses Betriebs.
Wie war es denn, ein solch prestigeträchtiges Restaurant zu übernehmen? Es ist
nicht einfach, aber ich musste mit 24
Jahren schon drei Restaurants gleichzeitig führen. Ich kenne den Druck und
weiss, dass es kein Zuckerschlecken ist.
Verraten Sie uns: Was ist der ideale Kaufleuten-Gast? Wir sind im Wandel und
ein junges Team, das neu zusammen
kocht und serviert. Jede und jeder von
uns will das Beste für den Gast geben.
Zwar passieren noch immer Fehler,
doch soll der Gast spüren, dass wir uns
wirklich stets verbessern. ‒ Wer der
ideale Gast ist? Ganz einfach: Wir freuen uns über jeden Gast, der in unserem
Restaurant sitzt und isst ‒ und sich wohlfühlt.
‒ Die Hauptspeise wird serviert ‒
Regional, frisch und hochwertig − darum
kommt heute kein gutes Restaurant mehr
drumherum. Wie heben Sie sich ab? Wir
kreieren und produzieren den Käse zusammen mit dem Käser. Wir besitzen
eigene Hühner, die auf einem schönen
Hof aufwachsen und mit speziell aromatisiertem Futter ernährt werden. Zudem wird Schweizer Rindfleisch für
uns fünf Monate gelagert, Brot wird
exakt auf unseren Wunsch hin saisonal
gebacken und bald werden wir Fisch
anbieten, der exklusiv für uns gezüchtet wird ‒ und das alles nach höchstem
Standard. Eigener Wein und Spirituosen sind auch geplant. Das alles ist mir
wichtig, denn ich will schon bei der
Produktion, beim Wachstum, bei der
Fütterung dabei sein und das Beste aus
dem jeweiligen Produkt herausholen.
Wir schaffen also Produkte unter unserem eigenen Kaufleuten-Label.
Und nach welchen Sternen möchten Sie
mit dem Kaufleuten greifen? ‒ lacht ‒
Ideen habe ich viele. Wichtig ist mir jedoch, dass wir auf gesunden Beinen
stehen. Dass unsere Leistungen und
unser Einsatz für all diese tollen Produkte honoriert werden, das freut uns
natürlich auch.
‒ Doppio Espresso (für eine Nachspeise
hat der Chef keine Zeit). ‒
Dann drücke ich die Daumen und wünsche gutes Gelingen!
Impression von Schmutz' Saisongemüse
Schmutz' Frühlingsvorspeise für
WIR KAUFLEUTE-Leserinnen und -Leser
Marinierter Zander mit Hummer auf
Avocado und Rettich-Kabisrolle
✽
1 Zanderfilet ohne Haut
✽
Marinade: 1 Zitrone (Saft), 1 Orange (Saft),
4cl Weisswein
✽
Zanderfilet 3 h in Marinade ziehen lassen,
in Streifen schneiden und mit Salz würzen.
✽
Avocadocreme:
2 weiche Avocados in Würfelchen,
1 Limette (Saft und Zesten), 2 EL Sauerrahm, 1 Prise Salz − alles gut verrühren.
✽
Rettich-Kabisrolle:
1 Rettich in dünne Streifen schneiden,
6 grosse Kabisblätter.
100g Himbeeren, Saft von 1 Zitrone,
1 KL Zucker, 1 Prise Salz miteinander vermischen. Kabisblätter ½ Tag in Marinade
ziehen lassen. Die Kabisblätter in Streifen
schneiden und in Rettich einrollen.
✽
Hummer oder Crevette:
In 5 dl Wasser mit Zitronengras und wenig
Salz glasig pochieren.
✽
Garnitur:
Brunnenkresse an Vinaigrette und zum
Hummer hausgemachte Mayonnaise.
9
INTERNATIONAL
Herr Bundesrat Schneider-Ammann, woher rührt das Interesse der USA am Schweizer
Berufsbildungsmodell? Tatsächlich ist das Interesse am Schweizer Berufsbildungssystem in
jüngster Zeit nicht nur in den USA gestiegen. Wir empfangen viele Delegationen aus ganz
unterschiedlichen Ländern, die unser System kennenlernen wollen. Auch die EU und die
OECD beabsichtigen, sich stärker für die Berufsbildung einzusetzen. Vermutlich haben im
Laufe der Wirtschaftskrise viele Staaten gemerkt, dass unser arbeitsmarktnahes duales Bildungssystem mit einer geringeren Jugendarbeitslosigkeitsquote korreliert.
Wo steht das Abkommen mit den USA momentan? Geplant ist, dass wir kommenden
Sommer gemeinsam ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnen, um die Berufsbildungszusammenarbeit zu vertiefen. Dazu legen alle Beteiligten ihre Ideen auf den Tisch.
In meinem Departement, dem WBF, eruiert das Staatssekretariat für Bildung, Forschung
und Innovation SBFI zusammen mit den zuständigen US-Stellen zurzeit mögliche Zusammenarbeitsformen.
Welche Vorteile ergeben sich aus diesem Abkommen für die Schweiz? Bereits heute
sind die USA und die Schweiz wirtschaftlich eng verknüpft und pflegen wichtige Handelsbeziehungen. Durch die Erweiterung dieser Beziehungen auf den Bildungsbereich erhoffen
wir uns nicht zuletzt einen Rücklauf in Sachen Imagesteigerung.
Die USA haben eine universitäre Tradition − hat die Berufslehre da überhaupt eine
Chance auf Anerkennung? Dazu müssen sich die Verantwortlichen in den USA äussern. Un-
ser System ist historisch gewachsen und wurde unter ganz bestimmten Bedingungen so
stark. Man kann es nicht einfach kopieren. Fakt ist jedoch, dass die Berufsbildung heute in
den USA auf der politischen Agenda steht. Die Regierung Obama beabsichtigt, die Anzahl
der Lernenden in den nächsten Jahren gar zu verdoppeln.
Wie könnte ein solcher Strukturwandel möglich gemacht werden? Es ist nicht an mir,
diese Frage zu beantworten. Was ich aber sagen kann ist, dass das duale Berufsbildungssystem
ein klares Commitment von Staat und Wirtschaft braucht, damit es funktionieren kann.
Fehlt das Engagement der Betriebe, so fehlen Ausbildungsplätze. Und wenn der Berufsbildung die Praxisnähe fehlt, kann sie keine nachhaltige Wirkung erzielen. Viele Länder setzen
deshalb in jüngster Zeit auf Bildungsreformen, die auf eine engere Zusammenarbeit der
Bildungsverantwortlichen mit dem Privatsektor abzielen.
Duale Berufsbildung goes USA:
Die Schweiz und die Vereinigten Staaten von Amerika
wollen ihre Zusammenarbeit
im Bereich der dualen
Berufsbildung festigen.
Bundesrat Johann N. SchneiderAmmann über das geplante
„Memorandum of Understanding“ mit den USA, das einen
Informationsaustausch
zwischen den beiden Staaten
gewährleisten soll.
Während im Ausland der duale Berufsweg grosses Interesse weckt,
ist er hierzulande etwas ins Stocken geraten: Die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge nimmt zwar im Kanton Zürich noch zu, doch
die Zahl jener Lehrlinge, die auch eine Berufsmatur machen,
ist seit einigen Jahren rückläufig. Welche Gründe vermuten
Sie dafür? Ich bin grundsätzlich nicht quotenfixiert. Mei-
nes Wissens ist die Berufsmaturitätsquote in den letzten
zehn Jahren jedoch stetig gestiegen. Heute liegt sie bei
rund 14 Prozent, hat aber durchaus noch Potenzial. Zusammen mit den Kantonen und den Organisationen
der Arbeitswelt erarbeitet der Bund zurzeit Massnahmen wie beispielswiese ein flächendeckenderes Angebot, um die Berufsmaturität noch attraktiver zu
gestalten. Ausserdem wollen wir erreichen, dass die
Übertrittsquote der Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden an die Fachhochschulen höher wird.
Sie ist heute mit rund 50 Prozent deutlich zu tief.
„Das duale Berufsbildungssystem
braucht ein klares
Commitment
von Staat und
Wirtschaft.“
Bundesrat Schneider-Ammann
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GIPFELSTÜRMER
„DAS LEBEN WIRD SPANNENDER,
WENN MAN AN SEIN LIMIT GEHT“
Er ist ein Gipfelstürmer im wahrsten Sinne des Wortes: Oswald
Oelz war nicht nur erfolgreicher Arzt, sondern auch Extrembergsteiger und nahm unter anderem an zahlreichen HimalayaExpeditionen teil. Im WIR KAUFLEUTE spricht der 72-Jährige
über die Faszination des Gipfelstürmens.
Oswald Oelz, wie sind Sie zum Bergsteigen gekommen? Meine Mutter hat mich schon früh zum Bergsteigen mitgenommen. Sie sagte immer: Es gibt im Leben zwei wichtige Dinge
‒ Bergsteigen und Arbeiten. So war ich als Fünfjähriger auf
meinem ersten Gipfel. Als Belohnung habe ich damals ein
Täfeli Schoggi gekriegt ‒ Sie können sich vorstellen, was das
1948 für ein Geschenk war!
Welches ist Ihre grössere Leidenschaft: das Bergsteigen oder
die Medizin? Die Medizin ‒ ohne jeden Zweifel.
Was haben denn Medizin und Bergsteigen gemeinsam? Ei-
gentlich gar nichts. Ich habe die Effekte der Höhe auf den
menschlichen Körper aus medizinischer Sicht erforscht und
das hat wichtige Resultate ergeben, die auch heute noch ihre
Gültigkeit haben. Abgesehen davon haben die Medizin und
das Bergsteigen jedoch nichts gemeinsam. Für mich war das
Bergsteigen immer die ideale Erholung vom anstrengenden
Job als Arzt. Wenn man am Sonntag in der Eigernordwand
war, arbeitet man am Montag im Spital einfach besser.
Ihre grösste Herausforderung im Leben? Der Kampf um das
Was fasziniert Sie am Bergsteigen? Anders gefragt: Was bringt
Sie dazu, sich diesen Strapazen immer wieder aufs Neue auszusetzen? Es ist schlicht ein gutes Gefühl, sich selbst zu for-
Wohlergehen der Patienten und der ewige Kampf gegen den
Tod ‒ den man schliesslich natürlich immer verliert.
dern, zu überwinden und dafür belohnt zu werden. Die wiederkehrende Bewährung und der wiederkehrende Erfolg
spornen zu neuen Taten an. Und: Der Erfolg ist messbar ‒
aus dem 2000er wurde ein 3000er, dann ein 4000er... Die
Berge wurden immer höher, die Erfolge somit immer grösser. Klar, es ist nicht immer nur schön ‒ manchmal ist es nur
eine Schinderei. Es tut weh und braucht Überwindung ‒ aber
genau das bringt den Erfolg. Und am Ende hat man etwas
erreicht, womit man nicht gerechnet hätte.
Ihre grössten Erfolge im Leben? Wenn es Patienten nach
Die Besteigung der höchsten Berge birgt diverse Gefahren.
Ist Bergsteigen so gesehen nicht schlichtweg unvernünftig?
Das Leben ist lebensgefährlich, nur der Tod ist sicher. Die
Frage ist: Was macht man dazwischen mit seinem Leben?
Ich halte mich da an folgendes Sprichwort: Lieber ein Tag als
Tiger als tausend Jahre als Schaf. Das Leben wird spannender, wenn man an sein Limit geht. Doch davon abgesehen ist
Bergsteigen schon komplett sinnlos und unvernünftig: Es
gibt auf dem Gipfel nichts zu holen ‒ kein Geld,
kein Gold, keine Frauen. Der französische Bergsteiger Lionel Terray bezeichnete uns als „Eroberer
des Unnützen“. Andererseits: Ist es denn sinnvoller,
sich zehn Millionen anzuhäufen, und dann nochmals zehn? Die Frage ist, was man mit seinem Leben
anfangen will.
meiner Behandlung besser ging. Egal, ob es sich um einen
schwerkranken jungen Menschen oder eine 90-jährige Patientin kurz vor ihrem Tod handelt.
Steigen Sie auch heute noch auf die höchsten Berge − oder
sind Sie etwa „vernünftig“ geworden? Vernünftig vielleicht
nicht ‒ aber alt. Deshalb gehe ich nicht mehr höher hinauf
als auf 6000 Meter. Das Alter spürt man einfach. Da werden
nur noch die Prostata und der Bauchumfang grösser.
OSWALD OELZ, 72, Bergsteiger, Expeditionsarzt, Höhenmediziner.
Anspruchsvollste Gipfel und schwierigste Routen auf der ganzen
Welt zieren sein Tourenbuch. Als früherer Chefarzt am Stadtspital
Triemli in Zürich engagierte er sich für die innere Medizin. Heute
wohnt er in einem alten Bauernhaus am Bachtel im Zürcher Oberland.
Mussten Sie auf Ihren Bergtouren auch mal aufgeben?
Sehr oft sogar ‒ nur darum bin ich noch am Leben.
Wenn es zu gefährlich wird, muss man umkehren. Das
gehört zum Bergsteigen dazu. Reinhold Messner
schaffte die Besteigung des Makalu ‒ mit einer Höhe
von 8485 Metern der fünfthöchste Berg der Welt ‒ erst
im fünften Anlauf.
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WAHLEN ‒ DIE KANDIDATINNEN UND KANDIDATEN
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1. Wofür stehen Sie ein, Daniel Frei? Unser Staats- und Gesellschaftsmodell mit sozialer Verantwortung, Bürger- und
Freiheitsrechten und direkter Demokratie ist für mich ein
Erfolgsmodell. Es muss aber immer wieder neu gestärkt,
verteidigt und weiterentwickelt werden − als Grundlage für
Lebensqualität, Sicherheit, Zusammenhalt und Wohlstand.
Name: Daniel Frei Wohnort: Niederhasli Beruf: Politikwissenschafter, Gemeinderat Hobbys: Freizeit mit Familie verbringen, etwas Sport Partei/Bezirk: SP, Dielsdorf
7. Wofür stehen Sie ein, Felix Steger? Als Vertreter der U25Generation will ich keine Zukunft, in der unsere Innovationen
und Ideen vom Sparwahn erstickt werden. Ich will eine
Zukunft, in der wir wieder Möglichkeiten bekommen, unser
Winterthur zu gestalten. Und das geht nur mit einem gerechten kantonalen Soziallastenausgleich und einem fairen Steuersystem. Name: Felix Steger Wohnort: Winterthur Beruf:
Kaufmann, Unterrichtsassistent Hobbys: Sport, Lesen, Reisen,
Politik Partei/Bezirk: SP, Winterthur
2. Wofür stehen Sie ein, Andreas Hauri? Ich stehe für ein starkes,
ökologisches und liberales Zürich ein. Mit bezahlbarem Wohnraum
und Bildung, die fördert und fordert. Lebensqualität inklusive.
Name: Andreas Hauri Wohnort: Zürich Beruf: Geschäftsleiter
KV Bildungsgruppe Schweiz Hobbys: Freunde, wandern,
Langlauf und Kultur − ja, ich stehe dazu: Ich bin und bleibe ein
Fan des Hafenkrans. Partei/Bezirk: Grünliberale, Zürich 3/9
8. Wofür stehen Sie ein, Remo Vontobel? Für das Recht auf Freiraum und Privatsphäre. Für mehr günstige Wohnungen
und gemeinnützigen Wohnungsbau, für bezahlbare Kinderbetreuung resp. die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, für
gerechte Steuern und einen Kanton, in dem nicht das Portemonnaie entscheidet, wer hier leben darf, sowie für funktionierende staatliche Leistungen. Name: Remo Vontobel
Wohnort: Zürich Beruf: Geschäftsführer Hobbys: Tauchen
Partei/Bezirk: AL − Alternative Liste, Zürich 6/10
3. Wofür stehen Sie ein, Karin Joss? Für die Energiewende und
den Atomausstieg, den Schutz der Bevölkerung rund um den
Flughafen Zürich-Kloten, den öffentlichen Verkehr, das
Bildungswesen, eine liberale Gesellschaft, die unterschiedliche Lebensformen akzeptiert und eine Wirtschaft, die
Nachhaltigkeit lebt. Name: Karin Joss Wohnort: Dällikon
Beruf: dipl. Mathematikerin ETH, Unternehmerin, Leiterin
Administration und Marketing, Stiftungsrätin BVG-Stiftung
Handel Schweiz Hobbys: Scrabble, Sprachen lernen (u.a. alle
vier Landessprachen), Speed Cubing, Gedächtnistraining
Partei/Bezirk: Grünliberale, Dielsdorf
4. Wofür stehen Sie ein, Rolf Butz? Dafür, dass das duale Berufsbildungssystem auf Erfolgskurs bleibt und die Berufslehre mit
individueller Weiterbildung gestärkt und aufgewertet wird.
Für eine Politik, welche die Familien unterstützt und fördert
sowie eine gerechte Sozialpolitik: Die Hilfe soll jenen zukommen,
die wirklich Hilfe brauchen. Und schliesslich für die Förderung
des Breiten- wie auch Spitzensports. Name: Rolf Butz Wohnort:
Rafz Beruf: Geschäftsführer Hobbys: Sport, Hund, Musik und
Lesen Partei/Bezirk: EVP, Bülach
5. Wofür stehen Sie ein, Edgar Urech? Das duale Bildungssystem,
gute Sozialpartnerschaft, starke Arbeitnehmende und eine
starke Wirtschaft, mehr Ferien für Staatspersonal sowie ein
gerechtes Entlöhnungsmodell. Name: Edgar Urech Wohnort:
Nürensdorf Beruf: Kaufmännischer Angestellter, Leiter Depotbankkontrolle Hobbys: Unihockey Partei/Bezirk: EVP, Bülach
6. Wofür stehen Sie ein, Ralf Margreiter? Bildung schafft Zukunft.
Darum engagiere ich mich für eine Bildungspolitik mit Herz
und Köpfchen, Strategie und Realitätssinn. Denn alle Kinder
haben faire Chancen verdient. Name: Ralf Margreiter Wohnort: Zürich Beruf: Leiter Bildungsberatung, Berufsbildungsexperte KV Zürich Business School Hobbys: Tauchen, Lesen,
Kochen, Diskussionen und ein gutes Glas Wein Partei/Bezirk:
Grüne, Zürich 3/9
9. Wofür stehen Sie ein, Benedikt Gschwind? Für soziale Gerechtigkeit. In der Finanz- und Wirtschaftspolitik heisst das für mich,
genügend Mittel zu haben, um staatliche Leistungen in
Bildung, Gesundheit und Sozialem zu finanzieren und in die
Infrastruktur zu investieren. Die Schwachen müssen gestärkt
werden. Name: Benedikt Gschwind Wohnort: Zürich Beruf:
Betriebsökonom FH Hobbys: Reisen, Kultur Partei/Bezirk: SP,
Zürich 6/10
10. Wofür stehen Sie ein, Christine Merseburger? Ich will in der
Politik kreative Wege suchen und finden, damit bestehende
Probleme gelöst werden und Raum entsteht für positive
Entwicklungen. Es ist mir wichtig, ein Umfeld zu schaffen,
in dem sich jeder gemäss seinen Fähigkeiten und Wünschen
entwickeln kann. . Name: Christine Merseburger Wohnort:
Wädenswil Beruf: Marketing Assistentin, Ausbildung als
Direktionsassistentin mit eidg. FA Hobbys: Lesen, Stricken,
Motorrad fahren Partei/Bezirk: EVP, Horgen
11. Wofür stehen Sie ein, Nik Gugger? Für Bildung und Arbeit,
für Investitionen in berufliche Perspektiven für Jugendliche,
in die Gewaltprävention und in den Umweltschutz, für ein
effektives Gesundheitswesen, für Werte in der Wirtschaft,
die über Gewinnmaximierung hinausgehen, für bessere
Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine
Sozialpolitik, die allen Menschen Perspektiven eröffnet.
Name: Nik Gugger Wohnort: Winterthur Beruf: Gesamtleiter/
Sozialunternehmer Hobbys: Skifahren, andere Kulturen,
Gitarre spielen, Menschen Partei/Bezirk: EVP, Kreis 7
12. Wofür stehen Sie ein, Ernst Joss? Für einen sozialen Kanton
ohne Sparmassnahmen auf dem Buckel der Angestellten.
Name: Ernst Joss Wohnort: Dietikon Beruf: dipl. Physiker ETH
Hobbys: Wanderungen mit Hund, Velofahren, Politik Partei/
Bezirk: AL − Alternative Liste, Dietikon
13
WAHLEN
SIEBEN FRAGEN AN
REGIERUNGSRAT
MARIO
FEHR
Mario Fehr, wofür stehen Sie ganz konkret ein? Als ehemaliger
Präsident des Kaufmännischen Verbandes Schweiz weiss ich, dass wir
über herausragende Bildungsinstitutionen verfügen und auf tausende
kleiner und mittlerer Unternehmen mit hochstehenden Ausbildungsplätzen zählen können. Ich bin stolz darauf, dass Zürich weltoffen und
wirtschaftlich erfolgreich ist. In diesem Sinne möchte ich unseren
Kanton weiterhin als Regierungsrat mitgestalten.
In welchem Bereich sehen Sie aktuell im Kanton Zürich den grössten Handlungsbedarf? Bildung, Forschung und Innovation sind der
Schlüssel für unser künftiges Wachstum. Da sind wir mit unserem weltweit einzigartigen dualen Bildungssystem gut aufgestellt. Diesem müssen wir Sorge tragen ‒ und noch mehr in die Berufsbildung investieren.
Was bedeutet für Sie persönlich Sicherheit? Sehr viel. Man kann
sich in der Schweiz freier bewegen als anderswo. Seit 20 Jahren war die
Kriminalität im Kanton Zürich nicht mehr so tief wie heute. Als Sicherheitsdirektor bin ich stolz auf diesen Erfolg meiner Kantonspolizei.
Was war Ihr bedeutendster Karriereschritt? Die Wahl in den Regierungsrat. Auf diese Aufgabe hat mich das Präsidium des Kaufmännischen Verbandes Schweiz optimal vorbereitet.
Was war Ihre letzte Weiterbildung? Und wo würden Sie sich gerne
noch weiterbilden? Meine letzte Weiterbildung: ein Intensivkurs Fran-
zösisch. Meine nächste: ein längerer Sprachaufenthalt in England ‒
mit viel Fussball und Pub-Besuchen.
Worin finden Sie in Ihrem Leben den Ausgleich zur Arbeit? Am frühen
Morgen bei einem Lauf im Freien. Am Abend bei einem guten Essen
mit Freunden oder beim Fussball ‒ sei es im Stadion oder am Bildschirm.
Und zum Schluss: Haben Sie Angst davor, nicht wiedergewählt zu
werden? Ich habe meinen Beitrag zu einem sicheren, sozialen und
sportlichen Kanton geleistet. Und bin darum zuversichtlich, dass ich
meine Arbeit fortsetzen darf.
VORNAME, NAME: Mario Fehr
WOHNORT: Zürich
BERUF: Regierungsrat
PARTEI: SP
KANDIDATUR: Regierungsratswahlen Kanton Zürich
14
SOCIAL MEDIA
INSTAGRAM-ERFOLGSPHÄNOMEN
„BRANDY MELVILLE“
Das italienische Modelabel Brandy Melville ist quasi über Nacht
zu einer der angesagtesten Teenie-Marken für Mädchen in den
USA geworden. Beeindruckend dabei ist vor allem, dass das
Label scheinbar vollständig auf klassische Werbung verzichtet.
Brandy Melville betreibt weltweit nur etwa 65 Filialen ‒ bei
H&M sind es immerhin rund 3100 Filialen. Jedoch macht
das Unternehmen den grössten Teil seines Umsatzes mit
dem Onlinehandel. Wer von den jugendlichen Mädchen
Brandy Melville tragen kann, gehört dazu ‒ ist ein Brandy Girl
und gehört zum „exklusiven Club“. Die Kleidung ist fast ausschliesslich in nur einer Grösse zu haben: in SMALL. Ganz
nach dem Motto des Labels: „One size fits most“. Ein Konzept, das die Beliebtheit bei den Teenies nur noch steigert.
Instagram als Werbeplattform. Brandy Melville gilt in
der Kommunikationsbranche als Phänomen, da es anscheinend das erste Unternehmen ist, das allein durch Instagram
gross geworden ist. Die Frage ist: Wieso funktioniert das
Ganze so gut? Das Label betreibt keine klassische Werbung,
sondern verschiedene Social-Media-Konten und -Kanäle ‒
für viele Geschäfte einen eigenen. Dort sind neben Fotos von
jungen und schlanken Mitarbeiterinnen der Filiale auch
Kundinnen zu sehen: Sie alle tragen Kleidung von Brandy
Melville. Durch das Teilen der Fotos ernten sie von ihren
männlichen Freunden Anerkennung und Bewunderung ‒
und von ihren Freundinnen (im besten Fall für Brandy Melville) Neid. Diese Freundinnen wollen mit einem Foto kontern und kaufen sich ebenfalls etwas von diesem Label. Und
warum von keiner anderen Marke? Weil das Label für ihre
Einheitsgrössen-Politik bekannt ist und so Exklusivität ausstrahlt.
Fat Shaming oder freie Marktwirtschaft? Es ist jedoch
ein riskantes Konzept, das Mädchen auf Äusserlichkeiten
reduziert ‒ und dies in einer der sensibelsten Lebensphasen:
Jugendliche, die sich in der Pubertät befinden, haben ohnehin mit Konflikten sowie damit einhergehenden verzerrten
Selbstwahrnehmungen und Unsicherheiten zu kämpfen.
Viele Mädchen, die nicht den Massen des Labels entsprechen, fühlen sich ausgegrenzt oder anders gesagt: fett. Es ist
ein Schritt zurück zu einem viel komplexeren Problem, gegen das schon seit Jahren gekämpft wird: Manch ein Mädchen wird sich für die Lieblingsklamotte ‒ oder schlicht um
dazuzugehören ‒ dem Schlankheitswahn unterwerfen. Viele Leserinnen und Leser werden wissen, wie stark der Druck
unter Jugendlichen sein kann.
Andere „Exklusivmarken“. Im Internet tauchen die unterschiedlichsten Einträge zur Marke auf: Verzweifelte Sätze
wie „Ich bin zu fett für Brandy Melville ‒ und es bricht mir das
Herz.“ Aber auch Mädchen, die das Ganze nicht so schlimm
finden ‒ meist natürlich solche, denen die Sachen passen
oder zumindest einige davon. Unter anderem wird argumentiert, dass es zum Beispiel auch Marken gebe, die nur Kleidung ab Grösse 42 anbieten und in deren Geschäften umgekehrt nichts in Grösse S zu finden sei. Ein Vergleich, der
hinkt: Ein schlanker Körper ist für die meisten Menschen
erstrebenswert. Und obwohl eine schlanke Figur vielmehr
von einer guten Verbrennung abhängig ist und diese Veranlagung ist, gilt sie als Symbol für eine ausgewogene Ernährung, Gesundheit und Fitness.
Trends kommen und gehen. Die Social-Media-Strategie
ist aber auch unternehmerisch riskant. Denn durch das
Werben über und mit „realen“ Teenagern entwickelt sich
eine Eigendynamik, die sich von der Unternehmenskommunikation teilweise oder gar nicht mehr steuern lässt. Geschmäcker und Trends bei Teenagern wechseln sehr schnell.
Die Marke wird einen Plan brauchen, um auch nach dem
Hype weiter bestehen zu können. Abercrombie & Fitch, eine
andere Hip-Marke aus den USA, musste laut einem Artikel
auf bloomberg.com bis Ende 2014 sechzig seiner Filialen
wieder schliessen. Für die Teen-Trend-Forscherin Sarah
Owen von Worth Global Style Network in New York hat sich
die DNA dieser und anderer Hip-Marken nicht weiterentwickelt: Produkte und Markenbilder würden ausschauen wie
vor zehn Jahren.
JOHN-MILES GERST, www.about.me/jgerst, ist Gründer und Geschäftsführer der Holiframes Limited. Zudem unterstützt er Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Design und Social Media.
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KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL ‒ WEITERBILDUNG IM VISIER
ARBEITSMARKT
Mehrwert durch professionelle Saläradministration
Kosten- und Zeitdruck haben längst in der Saläradministration Einzug gehalten. Komplexe Situationen professionell bewältigen und einwandfrei abwickeln zu können, macht gut ausgebildete Payroll Spezialist/innen zu einem
grossen Gewinn für ein Unternehmen ‒ und zu gesuchten Fachkräften. „Payroller“ nehmen eine wichtige Drehscheibenfunktion innerhalb des Human Resources (HR) und an Schnittstellen mit der Finanzabteilung, Versicherungen und Steuerbehörden wahr. Bei grossen Unternehmungen führen Payroll Spezialisten/innen oft in leitender Position ein Team und unterstützen das Management tatkräftig. Ein hervorragendes Know-how, langjährige
Erfahrungen sowie Verschwiegenheit sind gefragte Voraussetzungen für diese anspruchsvollen Funktionen.
Payroll Spezialist/-in
KV Zürich Business School
„Gute Payroll Spezialist/innen sind schwer zu rekrutieren! Meist beschränken sich ihre Fachkenntnisse nur auf einen Teilbereich des Payrolls. Komplexe Fragestellungen in kürzester Zeit analytisch, vertrauensvoll, rechtlich abgestützt und für
alle involvierten Stellen nachvollziehbar umsetzen zu können, das zeichnet für mich einen „leidenschaftlichen Payroller“ aus!
BENNO SPÜHLER, Senior Manager Payroll & Social Insurances / HR Manager
MEINE BILDUNGSWELT
ERWARTUNGEN
Das sagen überzeugte Teilnehmende
„Ich habe mich für diese Ausbildung entschieden, um den Bereich Payroll
und seine Aufgabenvernetzung besser zu verstehen. Besonders fit machen will
ich mich zum Thema Expatriates und im Abacus-System. Dank neuem Wissen
kann ich bereits heute unter anderem unserem lokalen HR-Team beratend zur
Seite stehen. Später möchte ich den selbstständigen Aufbau eines Payroll-Bereichs
übernehmen.“
ISABELLA DE NITTI, Pfizer AG, Senior Project Analyst
Die Weiterbildungen der KV Zürich
Business School bieten eine Fülle an
Möglichkeiten und Chancen: vom
Einstieg in ein neues Berufsfeld über
den Aufstieg und die Spezialisierung
bis hin zur Meisterschaft.
An dieser Stelle präsentieren wir jeweils
einen Bildungsgang aus unseren
zwölf Bildungswelten. Entdecken Sie
auch unsere weiteren Angebote:
www.meinebildungswelt.ch
„Für die optimale Zusammenarbeit mit unseren Kunden (Arbeitgebern) möchte ich mir in dieser Weiterbildung Wissen
und Verständnis aneignen, wie sie arbeiten und was sie von uns für eine bessere Servicequalität erwarten. Und das
klappt: Ich kann das bereits Erlernte für meine Aufgaben bei der Ausgleichskasse schon mit gutem Erfolg anwenden.“
LINO HOSTETTLER, SVA Zürich, Kundenberater Versicherungsbeiträge
„Ich strebe anspruchsvolle Tätigkeiten im Payroll-Management an und möchte meiner Karriere mit gefragtem Spezialistenwissen Schub geben. Die breit aufgestellte Weiterbildung bereitet mich auf solche Funktionen vor, auch im internationalen
Umfeld. Was ich zum Beispiel über grenzüberschreitende Sozialversicherungen gelernt habe, kann ich direkt in meinen
Berufsalltag mit Grenzgängern einfliessen lassen.“
FERNANDO GIUDICE, SOCAR Energy Switzerland GmbH, HR Assistant
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BILDUNGSWELT: PERSONAL UND SOZIALVERSICHERUNGEN
BILDUNGSGANG
Der Bildungsgang auf den Punkt gebracht
Payroll Spezialisten/innen sind fachliche Vertrauenspersonen. Im kompakten, einsemestrigen Bildungsgang
bauen wir auf Ihren Erfahrungen und Ihrem Wissen auf und machen Sie sattelfest, um sich als Fachperson in
den Bereichen Salär- und Personaladministration, Quellenbesteuerung und Sozialversicherungen inklusive
grenzüberschreitender Aspekte zu positionieren. Sie erwerben die notwendigen Kompetenzen, um arbeitsund sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen selbstständig umzusetzen, die Compliance sicher zu
stellen, HR-Verantwortliche zu unterstützen und Mitarbeitende und Expatriates zu beraten.
Voraussetzungen
‒ Sachbearbeiter/-in Personalwesen edupool.ch
‒ Sachbearbeiter/-in Sozialversicherungen edupool.ch
‒ Personalassistent/-in Zertifikat hrse
Berufspraxis im Personalwesen, im Rechnungswesen und/oder im Sozialversicherungsbereich ermöglichen
einen idealen Praxistransfer.
Abschluss
Als Abschluss der Ausbildung stellen Sie mit der Bearbeitung einer Fallstudie im Team Ihr Wissen und
Können unter Beweis. Dies führt Sie zum Diplom Payroll Spezialist/-in KV Zürich Business School.
ZUKUNFT
Ein Beitrag für effiziente HR-Prozesse
Die Saläradministration wandelt sich dauernd, bewährte Systeme veralten immer schneller. Ständige
Weiterbildung ist unabdingbar. Der Erfahrungsaustausch unter erfolgreichen Profis schafft Mehrwert – für
Sie und Ihre Arbeitgebenden. Die Ausbildung zum/r Payroll Spezialist/in schafft ideale Grundlagen.
Verantwortungsvolle Payroll Spezialisten/innen tragen auch in der Zukunft massgeblich zu effizienten
HR-Prozessen bei. Eine sozialversicherungs- wie steuerrechtlich korrekte Systempflege von Salärbestandteilen und Entschädigungen, das Erstellen der monatlichen Salärabrechnungen inkl. korrekter Verbuchung
ins Rechnungswesen bis hin zu Jahresabstimmungen und zur Ausstellung der Lohnausweise bedingen eine
effektive Arbeitsweise und aktuelles Praxiswissen. Als Payroll Spezialist/in stehen Ihnen berufliche
Aufstiegschancen offen. Eignen Sie sich heute die dazu notwendigen Kompetenzen an, um morgen fit für
die Herausforderungen zu sein.
Kein Abschluss ohne Anschluss
Sie wollen mehr?
Erfolgreichen Absolvent/innen bieten sich zum Beispiel folgende Weiterbildungsperspektiven:
‒ HR-Fachleute mit eidg. Fachausweis
‒ Sozialversicherungsfachleute mit eidg. Fachausweis
‒ Führungsfachleute mit eidg. Fachausweis
‒ Nachdiplomstudium HF in Management & Leadership
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Foto: © freshfocus
KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL ‒ DOZENTEN-PORTRÄT
„Erst überfachliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Veränderungs- und Lernbereitschaft sichern
zukünftig einen dauerhaften Platz in der Arbeitswelt.“
ENTWEDER ‒
ODER
Duale Bildung oder Hochschule? Beides.
Ich nutze nach wie vor mit grossem Vergnügen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten – einerseits über die Literatur, andererseits über Kurse.
ARNO EHRET,
DOZENT BILDUNGSGANG „NDS HF IN
MANAGEMENT
UND LEADERSHIP“
Was macht einen guten Coach aus? Das weiss kaum jemand besser als Arno Ehret.
Der einstige Weltmeister und Torschützenkönig der Handball-Bundesliga reüssiert seit den 80er-Jahren auch als Trainer in der deutschen Bundesliga, beim
Schweizer Rekordmeister GC/Amicitia Zürich und als Coach der Deutschen und
der Schweizer Nationalmannschaft . Der Schwarzwälder ist fest davon überzeugt,
dass Wirtschaft und Führungskräfte vom Sport lernen können: „Für Topresultate
und langfristigen Erfolg braucht es in beiden Bereichen Begeisterung, Expertenwissen und Authentizität ‒ und den richtigen Umgang mit Konfl ikten.“ Das sind
auch die Themen seiner Dozententätigkeit im Nachdiplomstudium HF. Im TeamSeminar „Mitarbeiterführung“ geht es um den Bezug zwischen Theorie und Praxis.
„Lernen geschieht vor allem über Erleben“, so Ehret. „Deshalb setze ich auch Fälle
aus meiner Berufspraxis im Unterricht ein.“ Dabei kann er auf einen breiten Erfahrungsschatz aus Sport und als Berater in der Wirtschaft zurückgreifen. Und
wie schafft er den Rollenwechsel zwischen den Welten? Sein Rezept klingt so einfach
wie bestechend: „Schau was du gut kannst und dir Spass macht ‒ und mach das.“
+ + + NAME: ARNO EHRET +++ ALTER: 61 +++ BERUF: Berater und Coach FUNKTION AN DER
KVZBS: Dozent im Nachdiplomstudium „Executive in Management und Leadership NDS HF“
(Team-Seminar „Mitarbeiterführung“) +++ AN DER KVZBS SEIT: 2005
18
Mündlich prüfen oder schriftlich? Mündlich ist spannender. Man kann auch
stärker auf den Prüfling eingehen und
Missverständnisse durch Nachfragen
eher ausschliessen.
Idealist oder Realist? Ideale beruhen auf
Werten. Mir ist es wichtig, meine Werte
zu leben. Ich bin aber Realist genug, zu
akzeptieren, dass es auch mal Kompromisse braucht.
Frühaufsteher oder Langschläfer? Frühaufsteher. Das war als junger Mensch
allerdings anders. Anscheinend senile
Bettflucht …
Fleiss oder Talent? Das Talent gibt die
Richtung vor, der Fleiss sorgt für den
Erfolg. Ich habe manches Talent erlebt,
das mangels Fleiss auf der Strecke blieb.
Links oder rechts? Das eine ist nichts
ohne das andere. Erst der Blick nach
rechts und links sichert ausgewogene
Entscheide.
Lange Leine oder feste Struktur?
Ich war schon immer ein Vertreter von
möglichst viel Freiraum für den Einzelnen. Nicht alle können aber mit dieser
Verantwortung umgehen. Den passenden
Orientierungsrahmen für jeden Mitarbeiter zu definieren, ist eine spannende Führungsaufgabe.
Foto: © freshfocus
RECHT
DAS LEHRVERHÄLTNIS
FRAGEN AUS DER PRAXIS
Frage 1
Ich mache meine Lehre in einem
Kleinbetrieb und bin jetzt im dritten
Lehrjahr. Inzwischen erledige ich
auch anspruchsvolle Aufgaben selbstständig. Daneben muss ich aber auch
langweilige Statistiken nachführen
und im Teamturnus die Abwaschmaschine ausräumen. Ich bin der
Meinung, dass ich dabei nichts Neues
lernen kann und dass ich das deshalb
nicht tun muss. Was meinen Sie?
Die wichtigste Pfl icht des Lehrbetriebs
ist es, die Lernenden sorgfä ltig und
fachgerecht auszubilden. Im Gesetz
steht, dass die Lernenden nur zu
Arbeiten herangezogen werden, welche
mit dem Beruf im Zusammenhang
stehen und die Ausbildung nicht beeinträchtigen. Bei der Statistik ist die
Sache klar: Auch wenn die Aufgabe
eher eintönig ist, so ist sie doch Teil
der berufl ichen Tätigkeit eines Kaufmannes. Das kann von Putz- und Aufräumarbeiten nicht behauptet werden.
Allerdings gehört es gerade in Kleinbetrieben auch dazu, dass man sich
gegenseitig hilft und kleinere Aufgaben,
die im Geschäft salltag zu erledigen
sind, abwechslungsweise übernimmt.
Frage 2
Unsere Tochter sucht eine Lehrstelle
als Kauff rau. Wie können wir sie
unterstützen und worauf ist zu achten
beim Abschluss des Lehrvertrags?
Ihre Tochter steht vor wichtigen und
manchmal schwierigen Entscheidungen, eine hat sie bereits getroffen:
Sie will sich zur Kauff rau ausbilden
lassen. Auf unserer Homepage fi ndet
Ihre Tochter wichtige Informationen
zu den verschiedenen Profi len, zur
Lehrstellensuche (z.B. den Link zum
Lehrstellennachweis der Kantone
LENA), zur Bewerbung und zum Vorstellungsgespräch. Schnuppertage
können wertvolle Einblicke in einen
Betrieb und in die Branche geben.
Der Lehrvertrag muss schrift lich abgeschlossen und von der Kantonalen
Aufsichtsbehörde genehmigt werden.
Wenn Ihre Tochter noch nicht achtzehnjährig ist, müssen Sie den Vertrag
mit unterschreiben. Ein Teil des Vertragsinhalts ist gesetzlich vorgegeben,
Verhandlungsspielraum besteht bei
der Höhe des Lohnes, bei den Ferien
(bis zum 20. Lebensjahr mindestens
5 Wochen) und bei der Kostenbeteiligung des Betriebes für die Schulbildung. Im Rahmen unseres Gesamtarbeitsvertrages mit dem Verband
Zürcher Handelsfirmen haben wir eine
monatliche Mindestentschädigung
von CHF 750.– /950.–/1450.– (im 1./2./3.
Lehrjahr) sowie die Kostenübernahme
für die obligatorischen Lehrmittel und
Diplome vereinbart. Darüber hinaus
empfiehlt der Kaufmännische Verband
für Lernende jeden Alters einen Ferienanspruch von 7 Wochen im 1. Lehrjahr
und von 6 Wochen im 2. und 3. Lehrjahr. Der Vertrag wird für die gesamte
Dauer des Lehrverhältnisses abgeschlossen, mit einer maximal dreimonatigen Probezeit. Während der Probezeit kann unter Einhaltung einer
siebentägigen Frist gekündigt werden,
danach kann das Lehrverhältnis nur
noch im gegenseitigen Einverständnis
oder aus wichtigen Gründen aufgelöst
werden
Werdegang förderlich sein. Gerade bei
Lehrzeugnissen ist dem letzten Punkt
besondere Bedeutung zuzumessen,
stehen doch die jungen Lehrabsolventen ganz am Anfang der berufl ichen
Laufbahn und werden dieses Zeugnis
während vieler Jahre immer wieder
vorweisen. Wie bei allen Zeugnissen
ist darauf zu achten, dass die ganze
Dauer des Lehrverhältnisses betrachtet wird und dass untypische Vorkommnisse oder Schwierigkeiten an einzelnen Stationen der Lehre nicht
überbewertet werden. Übrigens haben
gemäss Praxis auch Lernende das
Recht auf ein Zwischenzeugnis, wenn
sie auf Stellensuche sind.
Mehr Hilfreiches zur kaufmännischen Lehre
Für Lernende: kfmv-zürich.ch/jugend
Für Berufs- und Praxisbildner: kfmv.ch/wbp
Seminarangebot: kfmv-zürich.ch/seminare
MADELEINE GUNTERN, Rechtdienst beim
Kaufmännischen Verband Zürich.
Frage 3
In meiner Tätigkeit als HR-Mitarbeiterin bin ich zuständig für das
Ausstellen der Arbeitszeugnisse. Gibt
es bei Lehrzeugnissen etwas, worauf
ich besonders achten muss? Grundsätzlich gelten für die Formulierung
von Lehrzeugnissen die gleichen
Prinzipien wie bei den Zeugnissen für
Arbeitnehmende. Sie sollen wahr, vollständig und klar sein, eine objektivwohlwollende Beurteilung der Leistung und des berufl ichen Verhaltens
enthalten und dem weiteren beruflichen
Liste 7
Edgar Urech
in den Kantonsrat
www.edgar-urech.ch
... und Nik Gugger in den Regierungsrat
19
POLITIK
LEHRABBRUCH ‒
EINE
ZWEITE
CHANCE
Viele Ursachen können
zu einem Abbruch
des Lehrverhältnisses
führen. Zusätzliche
Kosten, beträchtlicher
Zeitverlust, persönliche Enttäuschungen
und viel Ärger sind oft
die Folgen. Wäre dieser
Unfall zu vermeiden
gewesen? Wer ist nun
dafür verantwortlich?
Oder ganz brutal
gefragt: Wer ist der
„Versager“?
20
Und schon befinden wir uns völlig auf dem Holzweg.
Denn mit solchen Fragen blicken wir zurück in die Vergangenheit, die wir nicht mehr ändern können. Junge Menschen haben es aber verdient, mit Nachsicht und Liebe in
jene Zukunft geführt zu werden, die ihnen zweifellos gehört.
Genauso, wie wir dies in unserer eigenen Vergangenheit selber erleben durften. Wir, die Ausbildenden, die Lehrenden,
die Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz. Suchen wir
also eine pragmatische Lösung ohne zu dramatisieren. Verstehen wir den Lehrabbruch nicht als „Versagen“, sondern
entdecken wir darin eine Chance.
Effizient in die Zukunft. Immer aufwärts, immer besser
und immer schneller. So linear stellen wir uns insgeheim
die Entwicklung unserer Welt vor, betreffe es nun die Wirtschaft, die Konsumgüter oder unsere berufliche Karriere.
Immer voran, pausenlos und ohne Unterbruch ‒ und selbstverständlich ohne Umwege, ohne Pannen. Denn unsere Bereitschaft zum Einstecken und Durchhalten ist nicht mehr,
was sie einst für frühere Generationen war. Unsere Erwartungen und Ansprüche sind hoch. Unsere Bereitschaft zum Verzicht ist nur noch in Ansätzen vorhanden. Und genauso ist
es auch bei den jungen Leuten unserer Zeit. Sie teilen unsere
eigenen Schwächen ‒ und sie bringen die Probleme vielleicht
etwas deutlicher auf den Punkt als wir. Kurz, die heutigen
Jungen stellen uns die Quittung für unsere Leistungen aus ...
Keine Entwicklung ohne Krise. Die Frage sei erlaubt:
Glauben Sie daran, dass eine geradlinige Entwicklung ohne
Kurven und Pausen, ohne Pannen und Scheitern möglich
ist? Haben Sie selber eine solche Entwicklung durchlebt? Die
wenigsten von uns haben eine Ideallinie eingeschlagen. Die
meisten kennen die Unterbrüche und das Scheitern sehr genau. Sie haben es vielleicht verdrängt, eventuell auch beschönigt, aber sicher inzwischen akzeptiert und ‒ wer weiss
‒ vielleicht sogar im Nachhinein die Chancen darin erkannt.
Wer Umwege macht, lernt die Gegend kennen. Wer auf dem
direktesten Weg von A nach B reist ‒ und noch möglichst
schnell ‒, der verpasst diese Gelegenheit ein für alle Mal.
Die Idee von der geradlinigen Entwicklung entspricht dem
Menschen nicht, weil sie die Möglichkeit zum Fehlermachen
nicht akzeptiert. Und gewisse Fehler müssen wir einfach
machen, sonst lernen wir nicht dazu. Die Vorstellung von
der ungebrochenen Karriere ist eine abstrakte Theorie, die
uns ein Gefühl von Unzulänglichkeit zu vermitteln versucht.
Eine neue Chance. Nüchtern betrachtet ist ein Lehrabbruch keine Katastrophe, weil er in der Regel eine unbefriedigende Situation beendet. In der Mehrheit der Fälle geht die
Initiative dabei von den Lernenden aus, welche mit ihrer
Berufswahl oder mit der konkreten Situation im Lehrbetrieb nicht zufrieden sind. Ein Gefühl, das sich wohl nicht
lange vor den Bezugspersonen im Betrieb, in der Berufsschule und in der Familie verbergen lässt. Die meisten Lehrabbrüche erfolgen im ersten Lehrjahr, wenn die Diskrepanz
zwischen Erwartungen und Realität am Arbeitsplatz am
deutlichsten wahrgenommen wird. Erst später kommen Fak-
toren dazu wie schlechte schulische Leistungen, Fehlzeiten
im Betrieb oder mangelnde Motivation fürs Lernen. Im
kaufmännischen Berufsfeld werden rund zehn Prozent der
Lehrverhältnisse abgebrochen. In gewissen Branchen und
Berufsfeldern liegt der Anteil wesentlich höher.
Schwierige Berufswahl. Die Berufswahl ist für junge
Menschen eine enorme Herausforderung. Eine gute Vorbereitung in der Oberstufe sowie eine fundierte Begleitung
durch Berufsberatung, Lehrkräfte und Eltern erhöhen die
Chancen für eine richtige Wahl wesentlich. Dabei kommt
vor allem den Schnupperlehren eine entscheidende Bedeutung zu. Können sich die angehenden Lernenden ein angemessenes Urteil über die Berufsrealität bilden, so steigen die
Chancen dafür, dass die Lehre auch wirklich abgeschlossen
wird. Falsch ist es, wenn sich Lernende bei der Berufswahl
einseitig auf die Empfehlungen und Wünsche von Eltern und
Lehrern abstützen. Die Reife für die Berufswahl fällt also
nicht einfach vom Himmel, sondern sie wird von den Jugendlichen selber erarbeitet. Eine gute Beziehung zu den Eltern
sowie viel Zuwendung und Unterstützung bei der Problemlösung sind daher von zentraler Bedeutung. Oder anders gesagt: Eine weitere „Klippe des Scheiterns“ für die Lernenden
stellen ihre Familienverhältnisse dar. Geht die Beziehung der
Eltern in die Brüche oder versteht man sich nicht gut miteinander, so verschlechtert dies die Lebenssituation der Jugendlichen entscheidend und ihre Leistungsfähigkeit wird massiv geschwächt. Ein Gefühl der Überforderung kann leicht
in Rückzug, Suchtverhalten und Drogenmissbrauch münden.
Harte Bewährung im Job. Die duale Berufsbildung garantiert für eine hohe Integrationsrate unserer Jugend in
den Arbeitsmarkt. Der Preis dafür ist anderseits die harte
Bewährungsprobe in der beruflichen Realität, welche den
jugendlichen Lernenden täglich abverlangt wird. Da kann es
schon vorkommen, dass sich jemand fehl am Platz fühlt, nicht
gut im Team integriert ist oder einfach die Freude am Beruf
verliert. Ist es mangelnde Disziplin oder Schwäche angesichts beschwerlicher Arbeitsbedingungen, welche zum Zerfall des Lehrverhältnisses führt? Lassen wir das offen. Tatsache ist, dass dieses Lehrverhältnis keine Freude mehr macht
Nicht dramatisieren. Der Abbruch des Lehrverhältnisses
ist eine Ausnahmesituation. Wir sollten ihn als Möglichkeit
ins Auge fassen und im Falle des Eintretens unverkrampft
angehen. Ein Lehrabbruch wird in der Regel vom Lernenden
und Lehrbetrieb gemeinsam beschlossen und vom Berufsinspektor begleitet. Die Lernenden können weiterhin zur
Schule gehen und in Ruhe einen neuen Betrieb suchen. Netzwerke und tragfähige Beziehungen sind in dieser Situation
äusserst hilfreich. Die allermeisten jungen Menschen verfolgen ihren Weg auch nach einem Lehrabbruch verantwortungsvoll weiter, denn sie wissen, dass ihre künftige Unabhängigkeit unmittelbar mit einer Berufslehre verknüpft ist.
WILLY RÜEGG war 15 Jahre Leiter Berufspolitik beim KVZ und ist
seit Anfang 2015 pensioniert.
21
SEMINARE
ARBEITS- UND LERNTECHNIK
SELBSTMANAGEMENT
Weniger Stress – mehr Lebensqualität
Die Stimme – Ihre Visitenkarte
Viele Menschen erleben arbeitsbedingten Stress. Mit geeigneten Methoden können wir diesen aber deutlich verringern
und an Lebensqualität gewinnen. An drei Abenden lernen Sie
wirkungsvolle und einfach umsetzbare Übungen kennen, die
helfen, im Büroalltag abzuschalten und gelassener zu werden.
Wenn Sie zwischen den Seminarabenden trainieren, verbessern Sie Ihre Stressresistenz spürbar. Solche Erfolgserlebnisse
motivieren und Sie werden ausgeglichener und entspannter.
LEITUNG: Evi Giannakopoulos, dipl. Stressregulationstrainerin
SZS und Ausbilderin mit eidg. FA, Inhaberin stress away®, Zürich
DATEN: Dienstag, 2. + 9. + 16. Juni 2015, 18.00 bis 20.30 Uhr
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 230.–, Nichtmitglieder 290.–
Fühlen Sie sich manchmal überhört? Nicht nur was Sie sagen,
sondern wie Sie es sagen, entscheidet darüber, welchen Eindruck Sie hinterlassen und ob Sie gehört werden. Ihre Stimme
verrät mehr als Sie ahnen. Sie ist ein Spiegel Ihrer Persönlichkeit und Ihrer aktuellen Verfassung. Hier erfahren Sie, was Sie
für einen gelungenen Auftritt mit sicherer Stimme tun können.
LEITUNG: Dana G. Stratil, Sängerin, AAP-Stimmtrainerin,
Ausbilderin eidg. Fachausweis
DATUM: Donnerstag, 7. Mai 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
HINWEIS: IN DIESEM SEMINAR SIND FRAUEN UNTER SICH.
Die gelassene Art,
sich durchzusetzen
Smart Reading ‒ schneller und genauer lesen
Durch das Internet hat die Menge an Texten, die täglich
gelesen werden müssen, deutlich zugenommen. Deshalb
spielt es heute eine entscheidende Rolle, ob Sie für eine
A4-Seite vier oder zehn Minuten benötigen, denn hochgerechnet auf die riesige Textmenge pro Tag, Woche und
Monat macht das letztlich etliche Stunden aus, die einem
dann anderswo fehlen. Smart Reading ist ein LesekompetenzTraining, mit dem Sie genauer lesen, Ihr Lesetempo steigern,
sich schneller einen Überblick über einen Text verschaffen,
wichtige Stellen im Text in kürzerer Zeit auffinden und sich
mehr vom Gelesenen einprägen.
LEITUNG: Rinaldo Manferdini, lic. phil., Schnelllese-Trainer,
Germanist, Mentaltrainer SASP
DATUM: Donnerstag, 16. April 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Selbstbewusst auftreten
und gelassen wirken sind
Eigenschaften, die wir
alle gerne hätten. Anhand
von einfachen und praktischen Selbstbehauptungsstrategien können Frauen
und Männer lernen, den
beruflichen und privaten
Alltag besser zu meistern
und sich souveräner durchzusetzen. So erreichen Sie Ihre
Ziele und gewinnen gleichzeitig eine bessere Lebensqualität!
LEITUNG: Jacqueline Steffen Oberholzer, Betriebsökonomin
HWV, Trainerin und Coach, Inhaberin von steffen coaching
DATUM: Donnerstag, 11. Juni 2015
ORT: Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstr. 8, Winterthur
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Gut ist besser als perfekt
Der Wille, seine Arbeit gut zu machen, ist hoch geschätzt und
Selfmarketing – die Persönlichkeit als Marke
notwendig. Davon zu unterscheiden ist der Perfektionismus.
Sich selber verkaufen − gebührend und dezent − muss in beHier besteht der Anspruch, nicht nur gut, sondern perfekt zu
ruflichen Kontakten zu einer Grundhaltung werden. Was macht
sein. Menschen mit dieser Haltung haben oft Bedenken, dass
uns unverwechselbar? Was haben wir zu bieten? Selbstmarkeihre Leistungen nicht genügen. Sie arbeiten ausgesprochen
ting findet permanent statt, ob wir es beabsichtigen oder nicht.
hart, können sich schlecht abgrenzen und haben Mühe, sich
In praktisch jeder sozialen Situation haben wir etwas zu gewinund anderen Fehler zu verzeihen. Die Befürchtung, noch nicht
nen oder zu verlieren. Sich ins richtige Licht rücken und überalles genau durchdacht zu haben, führt oft dazu, dass Entzeugend darstellen, wird von den wenigsten als Spaziergang
erlebt. Wir beleuchten die „Marke Ich“ und wenden die Regeln
scheidungen hinaus gezögert werden. Gute Arbeit wird durch
eines gelungenen Marketings an. Sie lernen Ihre Potenziale
langes Herumfeilen selten besser. Der Druck,
kennen, diese erfolgreich umzusetzen, sich selbst gewinalles perfekt zu erledigen, führt zu negativem Stress und die Kreativität leidet.
nend zu präsentieren und über Gelungenes zu berichten.
LEITUNG: Dr. phil. Astrid Mehr,
LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftsimpulsa Sozial- und Selbstpsychologie, eidg. dipl. Kommunikationsleiterin,
ALLGEMEINE HINWEISE
kompetenzentwicklung GmbH
Ausbildnerin mit eidg. FA, Cert. Integral Coach
DATUM: Dienstag, 16. Juni 2015
DATUM: Freitag, 12. Juni 2015
SEMINARZEITEN: 9.00 bis 17.00 Uhr,
ORT: Verbandshaus KaufORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34,
Ausnahmen speziell vermerkt
leuten, Talacker 34, Zürich
Zürich
KOSTEN: Unterlagen, Getränke, bei TagesKOSTEN: Mitglieder CHF 390.–,
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–,
seminaren auch Mittagessen inklusive
ALLGEMEINE BEDINGUNGEN: kfmv-zürich.ch
Nichtmitglieder 495.–
Nichtmitglieder 495.–
22
Die Seminare in der Kategorie „Führung“
werden in KOOPERATION MIT DEM SIB
durchgeführt.
FÜHRUNG
RECHT
Konfliktmanagement für Führungskräfte
Einführung in die Mediation
Ab wann sind Spannungen im Team Chefsache? Was tun Sie,
wenn Sie selber mit Kollegen oder Vorgesetzten in einen
Streit geraten? Soll man Differenzen besser unter den Teppich
kehren oder sie ausdiskutieren? Mit wachsender Konfliktfähigkeit schaffen Sie längerfristig die Basis für echte Kooperation und verbesserte Beziehungen. Darüber hinaus eignen
Sie sich wertvolle Kenntnisse an, um in einem Konflikt zwischen
Personen die Vermittler-Rolle einzunehmen.
LEITUNG: Joachim Hoffmann, Arbeits- und Organisationspsychologe FSP/SGAOP, Coach und Seminarleiter für
Führungskräfte und Teams
DATEN: Dienstag + Mittwoch, 14. + 15. April, 9.00 bis 16.45 Uhr
ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.–
Staatliche Gerichtsverfahren sind träge und teuer. Prozesse
können Jahre dauern. Doch es gibt alternative Verfahren
zur Konfliktlösung: zum Beispiel die Mediation. In der Mediation versuchen die Parteien, ihren Konflikt selbstbestimmt
zu lösen, unter der Anleitung eines fachkundigen Mediators/
einer fachkundigen Mediatorin. Die Mediation fragt nicht
nach Recht und Unrecht, sondern nach Interessen und Interessenausgleich. Mediationsverfahren dauern in der Regel
nur wenige Wochen. Wer sich für eine Mediation entscheidet,
investiert nicht in seinen Konflikt, sondern in die Lösung.
LEITUNG: Dr. iur. Ueli Vogel-Etienne Rechtsanwalt, Mediator
FH/SAV, Collaborative Lawyer, und lic. iur. Annegret Lautenbach-Koch, Mediatorin IEF/SAV, Collaborative Lawyer
DATUM: Mittwoch, 20. Mai 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Führungsworkshop für erfahrene Führungskräfte
Sie haben bereits Führungserfahrung und möchten Ihre
Funktion gezielt reflektieren und sich weiterentwickeln?
Dann sind Sie in diesem Workshop richtig! Sich mit den
verschiedenen Aspekten in der Führung bewusst auseinanderzusetzen und durch aktiven Erfahrungsaustausch im
Seminar selber andere anzuregen und sich von Teilnehmenden inspirieren zu lassen, sind wichtige Schritte zur Stärkung
der eigenen Führungspersönlichkeit.
LEITUNG: Stephan Kissling, BBA, zertifizierter Coach und
Erwachsenenbildner, HR-Berater mit Schwerpunkt Projektmanagement und Management auf Zeit, langjährige internationale Erfahrung als Personalleiter in der Finanzindustrie
DATEN: Mittwoch + Donnerstag, 6. + 7. Mai, 9.00 bis 16.45 Uhr
ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.–
Teamführung – Teamentwicklung – Teampower
Braucht Ihr Team frischen Wind? Soll das Klima besser werden? Ist die Leistung noch nicht so, wie sie sein sollte?
Oder ist Ihr Team bereits erfolgreich und Sie möchten sicherstellen, dass es so bleibt? Lernen Sie Möglichkeiten kennen,
wie Sie neue Lebendigkeit in Ihr Team bringen, die Stärken
der Mitarbeitenden mobilisieren, die Kreativität anregen,
wie Sie Missverständnissen und Konkurrenzdenken begegnen
können.
LEITUNG: Joachim Hoffmann, Arbeits- und Organisationspsychologe FSP/SGAOP, Coach und Seminarleiter für
Führungskräfte und Teams
DATEN: Montag + Dienstag, 4. + 5. Mai, 9.00 bis 16.45 Uhr
ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.–
Pensionierung ‒ gut vorbereitet in
den 3. Lebensabschnitt
Im Hinblick auf die Pensionierung müssen Sie viele Entscheide von erheblicher
Tragweite treffen. Verschaffen Sie sich
frühzeitig einen Überblick über sämtliche Elemente der Altersvorsorge (AHV,
Pensionskasse und private Vorsorge).
Nutzen Sie die Möglichkeiten der
Steueroptimierung und erfahren Sie die
Bedeutung güter- und erbrechtlicher
Aspekte. Kennen Sie das Zusammenspiel
dieser Elemente, steht einer sorgenfreien Zeit im Alter mit
sicherem Einkommen und Vermögen nichts mehr im Wege.
Profitieren Sie von wertvollen Tipps aus der Praxis.
LEITUNG: Renate Spichtig, Treuhänderin FA und Sozialversicherungsfachfrau FA bei Balmer-Etienne AG
DATUM: Donnerstag, 30. April 2015, 18.00 bis 21.00 Uhr
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 120.–, Nichtmitglieder 160.–
Arbeitszeugnisse formulieren – Workshop
Ausgehend von Ihren Fragestellungen entwickeln wir gemeinsam Lösungsstrategien. Unsicherheiten in der Zeugnisformulierung werden konkret bearbeitet. Zudem erfahren Sie, wie
die manchmal schwierige Kommunikation im Prozess der Zeugniserstellung bewältigt werden kann. Sie profitieren von der
Besprechung Ihres konkreten Falles in der Gruppe und von
den Fällen anderer Teilnehmenden. So vertiefen Sie Ihr Wissen
zu Arbeitszeugnissen, gewinnen Sicherheit in der Formulierung und erweitern Ihre Handlungsstrategien in Konfliktfällen.
LEITUNG: Claudia Eugster, lic. iur. HSG, Fachanwältin SAV Arbeitsrecht, Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis
DATUM: Dienstag, 30. Juni 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
23
SEMINARE
KOMMUNIKATION
JUGEND UND LEHRE
Content & Social Media Marketing ‒ Inhalt statt platte
Werbebotschaften
Arbeits- und Lernsituationen (ALS) ‒
kompetent vorbereiten, beobachten und bewerten
Öde Werbesprüche sind out − Inhalt ist in. Wer es nicht versteht, sein Zielpublikum mit inhaltlich relevanten Botschaften
zu fesseln und gute Geschichten zu erzählen, wird im Zeitalter
des digitalen Marketings gnadenlos weggeklickt. Machen Sie
den Schritt zum Content Marketing und loggen Sie sich mit
spannenden Stories in die Köpfe und Herzen Ihrer Zielpersonen ein. Denn heute gilt mehr denn je: Content is king.
LEITUNG: Qris Riner, Partner Nemuk AG, Agentur für digitales
Marketing, Dozent an verschiedenen Fachhochschulen,
und Naomi Meran, lic. phil. I publ., Beratung und Strategie
Social Media, langjährige Erfahrung als PR-Beraterin
DATUM: Donnerstag, 28. Mai 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Die Arbeits- und Lernsituationen (ALS) sind ein wichtiges
Prüfungselement der kaufmännischen Grundbildung. Dieses
erfordert eine professionelle Vorbereitung und Beobachtungszeit. Die Berufs- und Praxisbildner/innen bewerten
die Lernenden nach vorgegebenen Branchenkriterien pro
Semester einmal. Die 6 Noten fliessen in die betriebliche
Erfahrungsnote des Qualifikationsverfahrens (QV) ein.
Der Seminarhalbtag hilft Ihnen, in der Bewertung der ALS
Sicherheit zu erlangen.
LEITUNG: Vera Bossart, Personalfachfrau mit eidg. FA,
Ausbildnerin mit eidg. FA, langjährige Erfahrung als Berufsbildnerin, üK-Leiterin und Prüfungsexpertin
DATUM: Montag, 11. Mai 2015, 8.30 bis 12.30 Uhr
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 210.–, Nichtmitglieder 280.–
Workshop „Besser schreiben“
Sie schreiben eigentlich gerne
und doch sind Sie manchmal
frustriert, wenn der Geschäftsbrief, der Bericht oder der
Artikel fürs Vereinsheft nicht so
recht gelingen will? Was ist überhaupt ein guter Text? Sie repetieren und vertiefen die Grundregeln und erfahren, worauf
es beim Schreiben ankommt.
Sie lernen, sich klar, einfach und verständlich auszudrücken,
interessant und abwechslungsreich zu schreiben und die richtigen Stilmittel bewusst einzusetzen.
LEITUNG: Gabriela Baumgartner, lic. iur., LL.M., Juristin/
Redaktorin bei „Kassensturz/Espresso“ beim SRF, Sachbuchautorin der Bestseller „Besser schreiben im Alltag“ und
„Besser schreiben im Business“
DATUM: Freitag, 17. April 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: KV-Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Telefonieren ‒ sicher und sympathisch
Das Telefon ist zum selbstverständlichen Kommunikationsinstrument geworden. Wir setzen es oft gedankenlos ein. Dabei
vergessen wir häufig, dass jeder Kundenkontakt einen Eindruck des Unternehmens hinterlässt. Das Seminar zeigt auf,
wie Sie Ihr Unternehmen am Telefon kompetent vertreten und
wie das Telefon korrekt und wirkungsvoll eingesetzt wird.
LEITUNG: Daniela Notter Moscatelli, eidg. dipl. Kauffrau, dipl.
Tourismus-Expertin, Coach SCA in Ausbildung und Erwachsenenbildnerin SVEB I
DATUM: Donnerstag, 4. Juni 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
24
Führung von Lernenden – eine besondere Aufgabe Teil 1:
Adoleszenz, Rollen, Regeln & Grenzen
Die Jugendzeit ist eine Zeit des „Dazwischen-Seins“, so der
Psychoanalytiker Erik H. Erikson: „Ich bin nicht, was ich sein
sollte, ich bin auch nicht, was ich sein werde, aber ich bin auch
nicht, was ich war.“ Die Jugendlichen müssen ihren Platz in
der Gesellschaft erst noch finden. Dabei benötigen sie auch
die Unterstützung der Ausbildenden. Im Seminar machen wir
einen Ausflug in die Welt, in der die Jugendlichen heute leben
und vertiefen das Gespür für die Befindlichkeit und die Bedürfnisse der Lernenden. Wir beleuchten die vielschichtigen
Aspekte Ihrer Rolle als Berufsbildner und Berufsbildnerin.
LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftspsychologie,
eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, Ausbildnerin mit eidg. FA,
Cert. Integral Coach
DATUM: Dienstag, 5. Mai 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
Führung von Lernenden – eine besondere Aufgabe Teil 2:
Lösungsorientierte Kommunikation, Konfliktmanagement, Coaching
Die Führung von Lernenden ist eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe, denn Ziele und Bedürfnisse von Lernenden und
Betrieb bzw. Ausbildenden passen nicht immer zusammen.
Als Berufsbildende müssen wir neben der inhaltlich korrekten
Ausbildung auch auf der Beziehungsebene für Verständigung
sorgen – mit zwar mit Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und dem Gespür für richtige Intervention zur richtigen Zeit.
LEITUNG: Vera Class, MAS FHNW in Wirtschaftspsychologie,
eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, Ausbildnerin mit eidg. FA,
Cert. Integral Coach
DATUM: Dienstag, 12. Mai 2015
ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich
KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.–
SOMMER 2015
14 X ARBEITSTECHNIK 145 X SPRACHEN
200 X ALLGEMEINBILDUNG
0510-07 ab Di 5.5., 6x , 18h30,
Careum
Brigit Spörndli
Stimmschulung
Die eigene Stimme entdecken.
0510-10 Sa 13.6., 9h–13h,
Careum
Astrid Fathalla
Effizientes Lesen
Sie lernen, Texte aller Art schnell
zu verstehen.
0675-01 ab Mi 6.5.–23.9., 15x,
19h40, Gymnasium Rämibühl
Rashid Jassim
Arabisch A1 Anfänger
Sie lernen die Sprache von
Grund auf.
0630-06 ab Mo 4.5.–21.9., 14x,
19h40, Gymnasium Rämibühl
Véronique Didout
Französisch B2, DELF B2 opt.
Sie verstehen längere Texte im
Original und unterhalten sich
mühelos.
0680-07 ab Di 5.5.–22.9, 16x,
18h00, Gymnasium Rämibühl
Keijan Cao Zehnder
Chinesisch B2 Konversation
Lesen und diskutieren auf
Chinesisch.
0350-01, ab Di 21.4., 7x, 19h30,
Universität Zürich
Ringvorlesung
Der 2. Weltkrieg
Weiterbildung – wie ich sie will
Professionelles Know-how für KMU
Berufsbegleitende Kursangebote ab Mai 2015
Management / Kommunikation / Marketing
Führungsfachfrau/-mann SVF / Führungscoaching / Projektmanagement
Selbstständigkeit / Team und Gruppen leiten / Kommunikation / Rhetorik
Moderation / Mediation / Journalismus / Werbung, PR und Marketing
Gesprächsführung / Management in Nonprofit-Organisationen
Buchführung / Europäischer Wirtschaftsführerschein EBC*L
PR-Texte / Online-Marketing / Social Media und Marketing
Zeit- und Stressmanagement / Gesundheit
Informatik
Tastaturschreiben / PC- und Mac-Kurse / Internet / ECDL / Word / Excel
PowerPoint / Outlook / Illustrator / InDesign / Photoshop / Video
Digitale Fotografie / Web-Publishing / 3D-Visualisierung / AutoCAD
Filemake / Access / SQL Server / JavaScript / Windows Server 2012 R2
PHP / Java / C# / PowerShell V4/V5 / OS X / Linux / Internet der Dinge
Berufs- und Erwachsenenbildung
Basiskurs Berufsbildner/in / SVEB-Zertifikate / Coaching
Eidg. Fachausweis Ausbilder/in / Diplom Erwachsenenbildner/in HF
Information und Anmeldung
www.eb-zuerich.ch
EB Zürich
Vollständiges Programm, Anmeldung:
Volkshochschule Zürich Riedtlistr. 19 8006 Zürich
www.vhszh.ch [email protected] T 044 205 84 84
Kantonale Berufsschule für Weiterbildung
Bildungszentrum für Erwachsene BiZE
Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich
Telefon 0842 843 844
www.eb-zuerich.ch / [email protected]
«Ich wähle Jacqueline Fehr,
weil sie mit tragfähigen
Allianzen die Zukunft gestaltet.
Eine solche Politikerin mit
Erfahrung und Kompetenz in
der Bildung kann der Kanton
Zürich gebrauchen.»
Ralf Margreiter
Kantonsrat, Berufsbildungsexperte,
KV Zürich Business School Weiterbildung
Komitee
«Jacqueline Fehr am
12. April 2015 in
den Regierungsrat»
www.jacqueline-fehr.ch
25
SEKTIONEN UND VERANSTALTUNG
LADIES’ ENGLISH CLUB
VETERANEN- UND SENIORENVEREINIGUNG VSV
Programme for March 2015
Klubnachmittag:
„Zürich-West“
MARCH 16: Annual General Meeting − traditionally,
a drink will be offered after the meeting at Restaurant
Glogge-Egge, Glockenhof, Sihlstrasse 31, Zurich
MARCH 23: English, with Bruce Lawder
MARCH 30: Grammar review, with Nancy Scherer-Howe
Informationen und Bilder aus
erster Hand zu Zürichs neuem
Trendquartier für Wohnen,
Arbeiten und Freizeit.
WANN: Montag, 23. März 2015,
14.30 Uhr
WO: Kaufleutensaal,
Pelikanstrasse 18, Zürich
WHEN: Meetings held on Mondays at 6.45pm
WHERE: Kaufleuten Building, Kurierstube (first floor),
Talacker 34, Zurich
PROFESSIONAL LEADER: Nancy Scherer-Howe, 044 720 93 09
ASSISTANT LEADER: Dr. Bruce Lawder, 044 261 08 33
MEN’S ENGLISH CLUB
Programme for March 2015
Monatstreff „Open Höck“
WANN: Mittwoch, 1. April 2015, ab 15.30 Uhr
MARCH 3: Sell by Dates
WO: Restaurant Glogge-Egge, Hotel Glockenhof, Sihlstrasse
MARCH 10: Wonders of British Science
31/St. Annagasse, Zürich
MARCH 17: What is Electricity?
MARCH 24: Where did the Universe come from?
WEITERE INFORMATIONEN und das VSV-Jahresprogramm
Break from March 31st; restart April 21st 2015.
2015 im Internet neu unter:
kfmv-zürich.ch/vsv
WHEN: Meetings held Tuesdays at 7.00 pm
WHERE: Kaufleuten Building (first floor), Talacker 34, Zurich
CLUB LEADER: George Carr, 044 462 30 29 / 079 233 52 77,
E-Mail: [email protected] GUESTS ARE MOST WELCOME!
Meine Bildungswelt .ch
©
26
Ilustration: Sonja Studer
Laufend
Infoanlässe!
CARTE BLEUE
GEGEN DIE PERFEKTIONIERUNG
DES MENSCHEN
Friedrich Nietzsche ist bis heute der
Hausphilosoph für Gipfelstürmer. Er
hat jeden verachtet, der meinte, sich
nichts mehr wünschen zu müssen, weil
er sein kleines Glück bereits gefunden
hat ‒ das war für ihn die Geisteshaltung
des Spiessers.
Menschen wollen hoch hinaus, sie möchten das Äusserste aus ihren Begabungen herausholen. Wenn wir diese innere
Unruhe nicht hätten, die Peter Sloterdijk so schön „Vertikalspannung“ nennt,
würden wir mit unserer Horde heute
noch irgendwo in Afrika auf den Bäumen hocken und geistig versacken. Zur
Natur des Menschen gehört also offenbar, sich selbst permanent verändern
zu wollen. Aber wollen wir deshalb aufhören, Menschen zu sein?
Ilustration: Sonja Studer
Seit einiger Zeit blühen die Fantasien
von Technofuturisten. Sie betrachten
den Menschen als unvollkommenes Wesen, als eine veraltete Software, die neu
programmiert werden muss. Sie hoffen
darauf, dass wir mit Hilfe von technologischen Optimierungsprogrammen
eines Tages posthumane Wesen sein
werden, die klüger, glücklicher und unverletzlicher sein werden als wir heute
sind. Die Waghalsigsten unter den Posthumanisten glauben gar, dass wir schon
in wenigen Jahrzehnten unser Bewusstsein auf noch ungeklärte Weise mit intelligenten Maschinen verschmelzen und
auf diese Weise unsterblich werden.
Dies alles könnten wir als Science-Fiction abtun, gäbe es da nicht diesen
merklichen Einfluss auf unser aller
Denken. Wie häufig benutzen wir im
Alltag technische Begriffe, wenn wir
uns selbst beschreiben? Wem etwas nicht
einfällt, der spricht von einer gelösch-
ten Festplatte. Wer überlastet ist, bekundet, er müsse erst mal runterfahren.
Die Sprache ist hier einmal mehr Spiegel unseres Denkens: Wir sind dabei,
den Menschen allmählich so ähnlich
zu sehen wie einen Computer. Von dem
wissen wir ja, dass er morgen leistungsfähiger sein wird als heute. Also gilt
anscheinend auch für den Menschen,
dass er nicht so bleiben kann, wie er ist,
sondern ständig an seinen Mängeln arbeiten, sich optimieren muss.
Grundlegend für die Idee der Optimierung ist das Ideal der Autonomie. Irgendwann wird man über unseren momentanen Zeitgeist sagen: Im Jahr 2015
waren viele davon überzeugt, dass ein
stolzes Ich die wesentlichen Dinge im
Leben selbstbestimmt erledigen kann.
Situationen, in denen man auf die Hilfe von anderen angewiesen ist, gelten
dann als Hölle. Nun gehören zu einem
gelingenden Leben zweifellos grandiose
Erfahrungen von Autonomie, und man
möchte jedem möglichst viele davon
wünschen. Plötzlich scheint es so, als ob
diese Welt nach unserem Willen funktioniert. Aber es gibt definitiv mindestens zwei Lebenssituationen, in denen
wir nicht über uns selbst verfügen können: den Anfang und das Ende. Keiner
hat uns gefragt, ob, von wem und wo
wir geboren werden wollen. Und genauso wird uns keiner fragen, ob wir
sterben wollen.
soll der pure Zufall durch Perfektion
ersetzt werden. Kurz vor seinem Tod
hat der Erfinder der Pille, Carl Djerassi,
prophezeit, schon bald werde es üblich
sein, dass junge Frauen und Männer
ihre Eizellen und Spermien einfrieren
lassen, um dann später, wenn es biografisch passt, ihre Kinder per künstlicher Befruchtung zu bekommen. Man
könnte dann zusätzlich per Präimplantationsdiagnostik die „besten“ Embryonen auswählen. Und fürs andere Ende
des Lebens kursieren längst die Verheissungen vom schönen Tod. Besser
ein schnell wirkendes Gift als der Verlust von Autonomie. Der Gipfelstürmer
will lieber stürzen, als sich einen langen Abstieg zuzumuten. Er ist Teil einer
Gesellschaft, in der man nur noch entweder fit ist oder tot.
JÜRGEN WIEBICKE (1962) studierte Philosophie und Germanistik. Er arbeitet als freier
Heute besteht die zarte Versuchung der
Optimierungslogik darin, nicht nur in
der Mitte des Lebens jeden Tag ein bisschen besser sein zu wollen, gern auch
mit Hilfe von smarten Psycho-Pillen
oder Fitness-Armbändern. Nein, auch
an den beiden Enden des Lebens, die
bislang für uns unverfügbar waren,
Journalist, vor allem für den Hörfunk. Bei
WDR 5 moderiert er „Das philosophische
Radio“. 2012 gewann er den MedienethikPreis META der Hochschule für Medien Stuttgart. 2013 erschien sein Buch Dürfen wir so
bleiben wie wir sind? Gegen die Perfektionierung des Menschen – eine philosophische
Intervention.
Kaufmännischer Verband Zürich, Pelikanstrasse 18, Postfach 2928, 8021 Zürich, Telefon 044 211 33 22, kfmv-zürich.ch, [email protected]
Leitung: Rolf Butz, Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Zürich. Redaktion und Korrektorat: panta rhei pr, Zürich. Design: Sonja Studer, Zürich.
Druck myclimate neutral auf 100% FSC-Papier: Hürzeler AG, Regensdorf. Auflage: 20’000 Ex. Anzeigen: Kaufmännischer Verband Zürich, Nicole Vurma,
Telefon 044 211 33 22, E-Mail: [email protected]. Abonnement für Mitglieder gratis, für Nichtmitglieder CHF 22.00
27
Controller Akademie AG l Altstetterstrasse 124 l 8048 Zürich
Telefon 044 438 88 00 l [email protected]
Start 14. Oktober 2015
Controlling-Praxisstudium
Für Personen mit dem Fachausweis Finanz- und
Rechnungswesen, Absolventinnen und Absolventen
von HFW oder FH sowie Berufsleute mit Erfahrung,
die sich eine zielorientierte, vertiefte und praxisnahe Controlling-Ausbildung wünschen, ohne das
eidg. Diplom in Rechnungslegung und Controlling
anzustreben.
Jetzt anmelden!
www.controller-akademie.ch
Die Controller Akademie
ist eine Institution von