AUKTIONSNACHBERICHT GUTE ERGEBNISSE

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AUKTIONSNACHBERICHT
31. März 2015
GUTE ERGEBNISSE AN DEN FRÜHJAHRSAUKTIONEN VON KOLLER ZÜRICH
Die Auktionsserie für Alte Kunst vom 23. bis 28. März verzeichnet in allen Bereichen erfreuliche Resultate.
Während eine thronende Madonna von Domenico di Zanobi die italienischen Malereien aus dem 14. und 15.
Jahrhundert dominierte, überstieg das Triptychon des «Meisters der weiblichen Halbfiguren» mit CHF 456 000
die Schätzung um ein Vielfaches. Ebenso erfolgreich waren niederländische Stillleben von Jacob van Walscapelle
und Jan Mortel. Königliches Meissen traf an der Auktion für Porzellan auf zahlreiche Interessenten, Briefe von
Marcel Proust erzielten CHF 86 400, und erneut verkauften sich zahlreiche Möbel wie die Spieltische von David
Roentgen im sechsstelligen Bereich.
Gemälde Alter Meister
Begehrte Madonna von Domenico Zanobi
Die zu Beginn ausgerufenen bedeutenden italienischen Altmeisterwerke aus dem 14.
und 15. Jahrhundert verzeichneten gute Zuschläge. Das gut erhaltene Tafelbild von
Neri di Bicci aus langjährigem Schweizer Privatbesitz liess sich etwa für CHF 78 000
verkaufen (Lot 3001), für CHF 228 000 ersteigerte ein Privatsammler eine ebenfalls
wiederentdeckte thronende Madonna zur persönlichen Andacht von Domenico di
Zanobi, genannt «Meister der Christ Church Krönung» (Lot 3002), und die von Heiligen und Engeln umgebene thronende Madonna von Andrea Lippo erzielte CHF
72 000 (Lot 3010). Weit über der Schätzung lag der Preis für das niederländische
Triptychon mit der Darstellung der Heiligen Drei Könige des sogenannten «Meisters
der weiblichen Halbfiguren». Bei erwarteten CHF 250 000 trieben ihn die Interessenten auf CHF 456 000 (Lot 3015).
Eine prominente Historie hat das Blumenstillleben des Niederländers Jacob van
Walscapelle, das Teil der bedeutenden Sammlung von Adolphe Schloss war, die
nach dem Zweiten Weltkrieg den Erben restituiert wurde. Das aus Privatbesitz eingelieferte Werk konnte nun für CHF 360 000 verkauft werden (Lot 3047). Das Stillleben mit Früchten und Schmetterlingen von Jan Mortel erzielte ferner CHF 114 000
(Lot 3058).
A172/3015
MEISTER DER WEIBLICHEN HALBFIGUREN
(tätig in den Niederlanden, ca. 1525-1550)
Triptychon: Anbetung der Heiligen Drei Könige.
Öl auf Holz. 101 x 67 cm.
Verkauft für CHF 456 000
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Ivan Aivazovsky als sicherer Wert
Bedeutende Gemälde von Ivan Aivazovsky gelten nach wie vor als
sichere Werte. So übertraf seine 1889 geschaffene Szene mit Schiffen
vor der kaukasischen Küste die Taxe von CHF 480 000 bis 550 000 und
liess sich für CHF 595 000 in Privatbesitz vermitteln (Lot 3141). Der
Erlös für die stimmungsvolle Szene einer frisch verschneiten Gebirgslandschaft von Ivan F. Choultsé lag bei CHF 120 000 (Lot 3258), die ebenso atmosphärische Ansicht eines Bergdorfes im Winter brachte CHF
96 000 (Lot 3263A). Für das hochformatige Nachtwachenmotiv von
Carl Spitzweg lag der Zuschlag mit Aufgeld bei CHF 63 600 (Lot
3215).
A172/3214
IVAN KONSTANTINOVICH AIVAZOVSKY
(1817 Feodosija 1900)
Schiffe vor der kaukasischen Küste. 1889.
Öl auf Leinwand. Signiert und datiert. 64 x 96 cm.
Verkauft für CHF 595 000
Koller Auktionen AG · Hardturmstrasse 102 · 8031 Zürich · Tel. +41 / 44 445 63 63 · Fax +41 / 44 273 19 66
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(Detail)
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Möbel
Gute Resultate in allen Epochen
Das Spieltischpaar «à mécanisme» von David Roentgen und seiner Werkstatt, aus
Mahagoni gefertigt und mit dreifach aufklappbarem Blatt zur Verwendung als Backgammonspiel und als Lesepult, liess sich für CHF 240 000 versteigern (Lot 1184).
Auch die von Nicolas Lannuier gefertigte und signierte Prunkkommode aus der
Louis-XVI-Epoche gilt es mit einem Zuschlag von CHF 168 000 als Auktionshighlight zu nennen (Lot 1185). Das Paar fürstliche Encoignuren des Ebenisten Pierre
Migeon erzielte mit CHF 120 000 ein ebenso gutes Resultat (Lot 1110). Mit einem
Zuschlag von CHF 114 000 übertraf das Resultat der 4 Fauteuils des Meisters JeanBaptiste Gourdin die Schätzung von CHF 40 000 / 70 000 bei Weitem (Lot 1097).
Erfolgreich liessen sich auch die Highlights aus der Empire-Epoche versteigern.
So erzielte die elegante Anrichte mit tanzenden Bacchantinnen von F.H.G. JacobDesmalter CHF 132 000 (Lot 1237), der A. Ravrio zuzuschreibende Prunk­
deckenleuchter mit Amoren aus einer französischen Privatsammlung CHF 120 000
(Lot 1235) und die äusserst sorgfältig gearbeiteten Girandolen «aux victoires» von
P.P. Thomire CHF 60 000.
A172/1184
2 SPIELTISCHE «À MÉCANISME»,
Louis XVI, D. ROENTGEN und seiner Werkstatt zuzuschreiben,
Neuwied, um 1785.
Verkauft für CHF 240 000
Bücher und Autographen
Persönliche Briefe von Marcel Proust für CHF 86 400
Aus der Sammlung des Marquis und der Marquise de Amodio y Moya gelangte ein
Konvolut von elf eigenhändigen Briefen von Marcel Proust an Gabriel de la Rouchefoucauld und dessen Gattin zur Auktion, das nun für CHF 86 400 versteigert werden
konnte (Lot 574). Ein weiteres Highlight war Napoleons persönliches Exemplar des
«Ossian» von James Macpherson. Das Buch, das 1777 in Paris erschien und Napoleon auf Reisen und Feldzügen begleitete, erzielte den stattlichen Preis von CHF
39 600 (Lot 172). Noch deutlich höher lag das Resultat für die zwischen 1862 und
1873 von John Gould herausgegebenen Prachtbände über «The Birds of Britain» mit
367 kolorierten Lithographien von H. C. Richter und W. Hart, welches mit CHF
55 200 den höchsten Zuschlag bei den Büchern erhielt (Lot 362). Eine weiteres zoologisches Werk, die «Historia naturalis rarum» von A.J. Rösel von Rosenhof mit ihren
berühmten anatomischen Darstellungen von Fröschen konnte für CHF 20 400 versteigert werden (Lot 365). Die vier Bände der berühmten «Fables choisis» von Jean
de La Fontaine mit Kupferstichen nach J.B. Oudry – gebunden in prachtvolles rotes
Maroquin – waren einem Sammler schliesslich CHF 40 800 wert (Lot 220).
A172/574
MARCEL PROUST
Sammlung von 11 eigenhändigen
Briefen.
Verkauft für CHF 86 400
Photographie
Seltene Schweizer Ansichten
Der Höhepunkt der erstmalig durchgeführten Spezialauktion für Photographie war
das einzigartige und in dieser Form nie zuvor gehandelte Album «Vues Suisses»
mit 46 grossformatigen Aufnahmen von Adolphe Braun (1812-1877), das für CHF
16 800 zugeschlagen werden konnte (Lot 685). Unter den niedriger taxierten Losen
verkaufte sich ein Archiv von 30 Original-Photographien mit Aufnahmen von Pablo
Picasso aus den Jahren 1957 bis 1989 für CHF 11 400 (Lot 721) sowie ein Album mit
Portraits der Familie Rothschild für CHF 4 800 (Lot 724).
A172/685
ADOLPHE BRAUN
Vues Suisses. Monumentales Album mit 46 montierten
Original-Photographien. Zürich.
Verkauft für CHF 16 800
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Graphiken und Zeichnungen Alter Meister
Radierung von Francesco Parmigianino
Die tiefschwarze frühe Radierung der Grablegung Christi von Francesco Parmigia­
nino entpuppte sich mit einer Schätzung von CHF 3 000 bis 4 000 und einem Zuschlag von CHF 19 200 als eigentliches Spitzenlos der Auktion (Lot 3631). Die
Flussszene von Alexandre Calame «Arbres à Bordighera» in schwarzer Kreide und
weisser Tönung auf blauem Papier erzielte CHF 11 400 (Lot 3472), die Folge von
28 Radierungen mit Stierkampfszenen von Francisco de Goya brachte es auf CHF
9 000 (Lot 3665). Zu den guten Resultaten gehören auch das Kreideportrait von
Papst Urban VII. von Ottavio Leoni mit einem Zuschlag von CHF 8 400 (Lot
3408) und die auf 1658 datierte Radierung eines Frauenaktes aus einer Gruppe von
Rembrandt-Graphiken für CHF 6 000 (Lot 3643).
Silber und Porzellan
Gesuchtes Meissen
A172/3631
FRANCESCO PARMIGIANINO
(Parma 1503-1540 Casal Maggiore)
Die Grablegung Christi (2. Fassung). 1524/27.
Radierung. 33,1 x 24 cm.
Verkauft für CHF 19 200
Mit 250 Geboten und rund 150 Telefonbietern aus ganz Europa und Russland war
das Interesse an der Auktion für Porzellan, Fayencen und Glas besonders gross. Das
Augenmerk lag auf den rund 60 frühen Meissenobjekten, welche dem Auktionshaus Koller aus zwei Zürcher Privatsammlungen anvertraut wurden. Eines der Highlights war die hochbedeutende Teedose von 1745/1747 aus einem Toiletteservice von
Königin Maria Amalia von Neapel und Sizilien, die CHF 81 600 (Lot 1732) brachte. Vom Angebot der Porzellane mit ostasiatischem Kakiemondekor, Kauffahrteien
und den begehrten Höroldtchinoiserien konnte u. a. das Koppchen mit Unterschale
von 1730/1735 aus einem Service für König Christian VI. von Dänemark für CHF
22 800 versteigert werden (Lot 1742), und der Preis für die Deckelterrine mit
Unterschale mit dem königlichen Wappen lag bei erfreulichen CHF 40 800 (Lot
1741). Erfolgreich liessen sich auch die 1729/1731 entstandene Teekanne mit
Wachtel­dekor aus dem japanischen Palais sowie die seltene Teedose aus Böttger Porzellan aus den Jahren 1713-1720 vermitteln, welche CHF 25 200 (Lot 1737) bzw. CHF
26 400 (Lot 1701) erzielten.
Highlight der Silberauktion war die um 1698 gefertigte Augsburger Lavabogarnitur
von Michael Hueter, die für CHF 62 400 (Lot 1756) versteigert werden konnte. Der
8,7 cm hohe teilvergoldete Becher des Meisters Hans Georg Ott I. aus Schaffhausen
erzielte ferner CHF 22 200 (Lot 1754). Zu den Besonderheiten der Auktion gehörte
auch ein Vermeilbecher von musealer Qualität des Dresdener Goldschmieds Johann
Siegmund Bohrisch, welcher für CHF 13 200 verkauft wurde.
A172/1737
BEDEUTENDE TEEDOSE VON KÖNIGIN AMALIA
VON NEAPEL UND SIZILIEN, PRINZESSIN VON SACHSEN,
Meissen, um 1745-1747.
Verkauft für CHF 81 600
Schmuck und Juwelen
Meisterlicher Burmarubinring
Der prächtige Burmarubinring mit Diamanten von E. Meister war das Spitzenlos
der Schmuckauktion und erzielte CHF 408 000 (Lot 2101). Der aussergewöhnliche
Armreif mit Saphir, Amethyst, Zitrin und Brillanten aus den 1980er-Jahren war mit
einem Zuschlag von CHF 222 000 ebenfalls eines der Highlights (Lot 2140). Aus
dem exquisiten und umfangreichen Angebot an Diamantschmuck erzielte das feine,
mit über 80 Diamanten von insgesamt ca 93,00 ct. besetzte Collier CHF 45 000 (Lot
2092). Das elegante Ohranhängerpaar aus den 1910er-Jahren, besetzt mit kolumbianischen Smaragdtropfen, wurde für CHF 50 400 versteigert (Lot 2226).
A172/2101
BURMARUBINRING MIT DIAMANTEN, E. MEISTER
Verkauft für CHF 408 000
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