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Pressemitteilung
DKG beruft außerordentliche Vorstandssitzung ein
Beratungen über Proteste gegen die Klinikreform
Berlin, 12. Mai 2015 – Anlässlich des großen Unmutes in den Kliniken
aufgrund des Referentenentwurfs der Koalition zur Krankenhausreform
kommt
heute
in
Berlin
der
Vorstand
der
Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG) zu einer außerordentlichen Sitzung
zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Dazu erklärt DKGPräsident Thomas Reumann:
„Je mehr Einzelheiten bekannt und durchleuchtet werden, umso größer
wird das Unverständnis über diesen Gesetzentwurf. Zukunftsfähige und
demografiefeste Antworten werden nicht gegeben. Die zentralen Anliegen
der Krankenhausfinanzierung werden nicht gehört. Die Unzulänglichkeiten
bei der Refinanzierung der Personalkosten für die 1,2 Millionen
Beschäftigten werden durch neue Kürzungen sogar noch verschärft. Erste
Berechnungen zeigen, dass die Krankenhäuser im Jahr 2017 ca.
1 Milliarde Euro durch das Zusammenwirken der im Entwurf
vorgesehenen Kürzungsmaßnahmen verlieren werden. Größter Brocken
ist die geplante Streichung des sogenannten Versorgungszuschlages in
Höhe von einer halben Milliarde Euro. Dieser wurde 2013 als Teil des
Hilfsprogrammes für die Krankenhäuser eingeführt, auch um die
Tarifsteigerungen zu finanzieren. Ebenfalls hoch zu Buche schlagen neue
Kürzungskriterien, die den Kassen bei den jährlichen Verhandlungen über
die Anpassung der Vergütungspreise für die Fallpauschalen systemwidrig
und in nahezu willkürlicher Ausprägung an die Hand gegeben werden.
Abschöpfungen vom Landesbasisfallwert zu Lasten aller Krankenhäuser
für beispielsweise „mögliche ambulante Leistungsverlagerungen“ sind
neue Kollektivhaftungsmechanismen, die nicht zu akzeptieren sind.
Wenn das so bleibt und vom Bundeskabinett beschlossen wird, sähen sich
die Krankenhäuser in eine absolut kritische Position zu dieser Reform
gedrängt. Die Krankenhäuser sehen darüber hinaus die Bundesländer
unveränderlich in der Verantwortung, die Investitionskostenmisere zu
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lösen. Der Vorstand der DKG kommt auch zusammen, um über
landesweite Protestmaßnahmen gegen die Kürzungen und die
krankenhausfeindlichen Elemente des Referentenentwurfs zu beraten.“
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in
Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12
Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben
wahr. Die 1.996 Krankenhäuser versorgen jährlich 18,8 Millionen stationäre Patienten und rund 18
Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 90 Milliarden Euro
Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen
Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.