2016-09-07_PM-DKG zu Zytostatika-Ausschreibungen

Pressemitteilung
DKG zu den Forderungen der ABDA
Nein zu Zytostatika-Ausschreibungen der Kassen
Berlin, 7. September 2016 – „Kassenartenspezifische Krebsmittellieferanten und damit kassengesteuerte Krebsmedizin kann und darf es
niemals geben“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen
Krankenhausgesellschaft
(DKG),
Georg
Baum,
zur
heutigen
Pressekonferenz der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
(ABDA). Die DKG schließt sich deshalb den Forderungen der öffentlichen
Apotheken an und lehnt Ausschreibungen für Zytostatika ab.
„Wir teilen die Sorge der öffentlichen Apotheken, weisen aber darauf hin,
dass sich die Probleme in den Krankenhausapotheken genauso
widerspiegeln würden. Wenn jede Krankenkasse die Versorgung
ausschreibt, werden wir eine Fülle unterschiedlicher Verträge haben. Das
bedeutet aber neben Chaos und Bürokratie vor allem, dass die
Versorgungsqualität sinkt. Patienten müssten unterschiedlich behandelt
werden. Bei einem ist die Vertragsfirma lieferfähig, bei einem anderen
muss möglicherweise eine Behandlung ausfallen, weil eine zeitgerechte
Lieferung des Zytostatikums nicht möglich war – ein unhaltbarer Zustand.
Die jetzige Versorgungssituation ist hochwertig und wird den Belangen
krebskranker Menschen gerecht. Ausschreibungen sind für einen so
sensiblen Bereich kein geeignetes Mittel“, machte der DKGHauptgeschäftsführer deutlich. „Wer und was in die Kliniken geliefert wird,
muss in der Eigenverantwortung der Krankenhäuser bleiben. Das
Instrument der Ausschreibungen bei Zytostatika muss aus dem Gesetz
gestrichen werden“, forderte Baum.
Die Zytostatika werden in Krankenhausapotheken und öffentlichen
Apotheken
patientenindividuell
und
aufgrund
tagesaktueller
Laborergebnisse innerhalb weniger Stunden zubereitet und können dann
direkt eingesetzt werden. So schnell kann kein industrieller
Herstellerbetrieb agieren. Qualitätseinbußen durch die ZytostatikaAusschreibungen sind absehbar, da aufgrund langer Transportzeiten und
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-wege die patientenindividuell zubereiteten Zytostatika nicht mehr
kurzfristig und in der gewohnten Qualität zur Verfügung stehen könnten.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in
Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12
Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben
wahr. Die 1.980 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,1 Millionen stationäre Patienten und rund 18
Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 94 Milliarden Euro
Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen
Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.