Land und Leute Ausgabe April 2015

Mitteilungsblatt des
Kreislandvolkverbandes
Cloppenburg
www.klv-clp.de
Nummer 70 · April 2015
Milchvieh und Stromerzeugung
Landwirt Stephan Kösters setzt auf einen wirtschaftlichen Mix – Bullenmast und Ackerbau
Friesoythe. Der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Kösters in Friesoythe war das Ziel
eines Informationsbesuchs von
Mitgliedern des Vorstandes
des Kreislandvolkverbandes
Cloppenburg. Landwirt Stephan Kösters bewirtschaftet
am Stadtrand Friesoythes mit
seiner Familie einen Milchvieh-,
Rinder- und Ackerbaubetrieb.
Außerdem engagiert er sich als
Energieerzeuger.
Stephan Kösters hat sich auf
die Umwälzungen und Veränderungen in der Landwirtschaft eingestellt und vorbereitet. Zum Betrieb gehören 90
Hektar Ackerflächen und 15
Hektar Grünland. 1996 hat die
Familie einen neuen Boxenlaufstall errichtet, der 2001 erweitert wurde.
Bevor jetzt weitere Investitionen vorgenommen werden,
will Stephan Kösters die Entwicklung auf dem Milchmarkt
und das Auslaufen der Milchquotenregelung abwarten. Solange werden auf dem Hof die
vorhandenen Kapazitäten ausgenutzt, betont der Landwirt.
Stephan Kösters: „Aktuell haben wir keine größeren Investitionen in die Milchviehhaltung
geplant.“ Das liegt auch an den
derzeitigen Schwankungen auf
den Märkten. Kösters: „Zwar
Mitglieder des Vorstandes des Kreislandvolkverbandes Cloppenburg kamen zum Informationsbesuch auf
den Hof Kösters in Friesoythe (v.l.): Thomas König, Stephan Kösters, Bernhard Suilmann, Hubert Moorkamp und Stefan Scharpekant.
Bild: Landvolk Cloppenburg
sind die Milchauszahlungspreise derzeit nicht gleichbleibend verlässlich, aber die
Milchviehbetriebe hier im
Nordwesten Niedersachsens
haben grundsätzlich gute
wirtschaftliche Perspektiven.
In Südoldenburg bremsen allerdings die hohen Pachtpreise
ein Wachstum der Milchviehhaltung.“
Auch in der Bullenmast setzt
Stephan Kösters seine betrieblichen Schwerpunkte. Derzeit
stehen in den Stallungen des
Hofes 250 Bullen und Kälber.
Diesen Bereich will der Friesoyther Landwirt ausbauen. Um
langfristig wirtschaftlich bestehen zu können, soll in nächster
Zeit Platz für weitere 150 Bullen geschaffen werden. Dazu
ist eine Verlängerung des vorhandenen Bullenstalles vorgesehen. Auch bei den Milchkühen setzt der Bauer langfristig
auf Wachstum. So will er in den
kommenden Jahren den derzeitigen Bestand von 80 Tieren auf
100 Milchkühe aufstocken, da
1
der vorhandene Stall den Platz
bietet.
Weiteres wichtiges wirtschaftliches Standbein auf dem Hof
Kösters ist die Energiewirtschaft.
Die Familie engagiert sich dazu
gleich in drei Bereichen. Eine
75-kw-Biogasanlage erzeugt
rund um die Uhr Strom. Die
Anlage wird mit Gülle und
Mist aus dem eigenen Betrieb
gefahren. Ergänzt wird dieser
Bereich um eine 90-kw-Photovoltaikanlage und eine 600-kwWindkraftanlage.
Änderung der Landesraumordnung
beschäftigt Landwirte weiter
8000 Eingaben an die Landesregierung – „Weiter Druck machen“
Von Bernhard Suilmann
Kreis Cloppenburg. Seit dem
Sommer des vergangenen Jahres sieht sich die Landwirtschaft mit dem Entwurf der
rot-grünen niedersächsischen
Landesregierung zur Novellierung des Landesraumordnungprogramms (LROP)
konfrontiert.
In verschiedenen Veranstaltungen - unter anderem mit
der Fraktionsvorsitzenden
der SPD im Landtag, Johan-
ne Modder, - und auch bei
einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil
in Hannover, wurde von Seiten
der Landwirtschaft deutlich
gemacht, dass die geplanten
Änderungen unzumutbare
Beeinträchtigungen für die
landwirtschaftlichen Betriebe
darstellen.
Zwischenzeitlich sind bis Ende 2014 mehr als 8000 Eingaben bei der Landesregierung
eingegangen. Diese Eingaben
werden zurzeit dort bearbeitet.
Parallel dazu ist ein Arbeitskreis
im Landwirtschaftsministerium unter Beteiligung des Landvolkverbandes Niedersachsen
eingerichtet worden.
Hier arbeitet man an einer
Landwirtschaftsklausel, die
sicherstellen soll, dass die Zusagen von Minister Meyer, die
er in Gnarrenburg anlässlich
eines Besuches dort den Landwirten gemacht hat, eingehalten werden.
Diese Klausel soll gewährleisten, dass eine Beeinträch-
Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg
tigung der Landwirtschaft
durch die Änderung der Landesraumordnung nicht stattfindet. Des Weiteren geht es um
die Kulisse, die zum größten
Teil nicht unter das Vorrangzeichen Moorentwicklung und
Torferhaltung passt. Es bleibt
abzuwarten, welche Ergebnisse
hier erzielt werden.
Es ist auf jeden Fall nötig, weiterhin Druck zu machen, falls
die getroffenen Regelungen
nicht im Sinne der Landwirtschaft sind.
den Landwirten im Gespräch zu bleiben. Der Vorsitzende
des Kreislandvolkverbandes, Hubertus Berges, machte gegenüber Wimberg die Bedeutung der Agrarwirtschaft in der
Region deutlich. So würden nach seinen Angaben alleine in
den Kreisen Emsland, Cloppenburg und Oldenburg jährlich
rund 4,2 Milliarden Euro an Umsatz allein durch Landwirtschaft generiert. 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig
beschäftigten Menschen in der Region seien im Bereich der
Landwirtschaft sowie dem vor- und nachgelagerten Gewerbe
tätig. (Bildmitte) besuchte den Kreislandvolkverband Cloppenburg. Der im vergangenen Jahr zum Nachfolger des langjährigen Landrats Hans Eveslage gewählte CDU-Politiker aus
Friesoythe kam im Cloppenburger Haus des Landvolks mit
den Mitgliedern des Landvolk-Kreisvorstandes zusammen
(Bild). In einer offen geführten Unterhaltung besprachen die
Landvolk-Vertreter und Landrat Wimberg aktuelle Entwicklungen und Themen der Landwirtschaft.
Johann Wimberg sagte zu, auch in Zukunft regelmäßig mit
2
„Milchquotenregelung hat viel Geld gekostet“
Vizepräsident Korte: Milcherzeuger haben sich auf das Quotenende schon vorbereitet
Thüle. Gut besucht war eine Informationsveranstaltung des Kreislandvolkverbandes Cloppenburg
zum Auslaufen der Milchquotenregelung. Dazu hatte der Verband
in den Saal der Gastwirtschaft Sieger in Thüle eingeladen. Referent
des Abends war der Vizepräsident
des Landvolks in Niedersachsen,
Heinz Korte.
Bei der Einführung 1984 sei die
Milchquote sicherlich ohne Alternative gewesen. Allerdings habe
die Quotenregelung die Milchviehhalter über 31 Jahre viel Geld
gekostet, erklärte Korte. Die Mengenregulierung habe die Entscheidungsfreiheit der Milchviehhalter
massiv eingeengt und trotzdem
den Ausstieg kleinerer Betriebe
nicht verhindern können. In der
Gesamtbilanz hätten die Folgen
der Mengenregulierung den aktiven Milcherzeugern eine schwere Hypothek aufgebürdet, urteilte
Korte zum Ende der Mengenregelung. Kortes Fazit: „Das strenge Mengenkorsett war eine teure
Last“.
Bundesweit hat das System nach
Schätzungen des Landvolks Kosten von mehr als 15 Milliarden
Euro verursacht, davon dürften
etwa drei Milliarden Euro auf Nie-
dersachsen entfallen. Enthalten
seien in dieser Summe lediglich
die Quotenkosten bei Betriebserweiterungen, Milchrentenaktionen sowie die Superabgaben an
die EU-Kasse. Die unzähligen juristischen Auseinandersetzungen
seien ebenso wenig berücksichtigt wie Verwaltungskosten oder
Anpassungsreaktionen der Molkereien. Als besonders „bitter“
bezeichnete Korte die letzte Superabgabe, die er für Deutschland
mit mehr als 300 Millionen Euro
bezifferte.
Die Quote habe die damals versprochenen Erwartungen aus Erzeugersicht nicht erfüllen können.
Die Einkommen der Milchviehhalter lagen über die Jahre zumeist
deutlich hinter denen der Ackerbauern oder der Veredlungsbetriebe. Erst seitdem der Weltmarkt
mit attraktiven Preisen Anreize
setze und die Exportanstrengungen der deutschen Molkereien Früchte trügen, hätten sich
die Auszahlungspreise und damit
auch die Einkommen der Milchviehhalter aus der Talsohle bewegt.
Die Mengenbeschränkung habe
den Strukturwandel nicht verhindern, sondern allenfalls leicht
abbremsen können. Allein in Nie-
Mit Active NS haben
Gülleprobleme ein Ende
Informierten in Thüle über das Ende der Milchquote (von links): Geschäftsführer Bernhard Suilmann, Vorstandsmitglied Stephan Kösters,
Kreisvorsitzender Hubertus Berges und Vizepräsident Heinz Korte.
dersachsen hätten seit 1980 fünf
von sechs Milchbauern aufgegeben. Ihre Zahl reduzierte sich von
65.500 im Jahr 1980 auf 9.717
im Jahr 2014. „Mit durchschnittlich 81,5 Kühen je Hof sind die
Größenordnungen weiterhin
familienbäuerlich“, unterstrich
Korte, selbst Milchviehhalter in
Bremervörde.
Niedersachsens Milchviehhalter hätten seit Einrichtung der
Quotenbörse im Jahr 2000 die
Chancen zur betrieblichen Entwicklung genutzt und dafür al-
FRAGEN SIE
IHREN HÄNDLER
lein in dieser Zeit fast eine halbe
Milliarde Euro für den Quotenzukauf ausgegeben. Von 2010
bis 2014 sei die Milcherzeugung in Niedersachsen um gut
eine Milliarde Kilogramm Milch
auf knapp über sechs Milliarden
Kilogramm angestiegen. Vizepräsident Heinz Korte: „Unsere
Milchviehhalter haben sich auf
die Zeit nach der Quote vorbereitet, daher gehen wir ähnlich wie
die Molkereien nur von moderaten Anlieferungssteigerungen
aus.“
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Erfolgreicher Berufswettbewerb 2015
Kreisentscheid in Cloppenburg und Friesoythe – Sieger geehrt
Von Egbert Kruse
Kreis Cloppenburg. Unter
dem Motto des Berufswettbewerbs 2015 „Grüne Berufe
sind voller Leben - Nachwuchs bringt frischen Wind“
fand am 5. Februar 2015 im
Landkreis Cloppenburg der
Kreisentscheid in den Sparten Land- und Hauswirtschaft
statt. Insgesamt 134 zukünftige Landwirte wurden an
den Berufsschulstandorten
Cloppenburg und Friesoythe
geprüft. 22 angehende Hauswirtschafterinnen legten ihre
Prüfung an den Berufsbildenden Schulen in Cloppenburg
ab.
Bundesweit wetteifern rund
10.000 junge Menschen aus
den „Grünen Berufen“, davon rund 3400 in Niedersachsen, um die Teilnahme am
Bundesentscheid, der für die
genannten Sparten vom 1. bis
5. Juni 2015 in Rendsburg ,
Schleswig Holstein, ausgetragen wird. Berufswettbewerb
bedeutet lernen, Spaß haben
und Leute mit gleichen Interessen treffen. Das bestätigen
die Teilnehmer aus den Vor-
Siegerinnen und Sieger des Berufswettbewerbes an den BBS in Cloppenburg.
jahren immer wieder gern.
Folgende Themengebiete in
der Leistungsgruppe I für
Hauswirtschaft und Landwirtschaft waren Vorgegeben:
1. Fragen des Allgemeinwissens
2. Berufstheoretische Fragen
/ Rechnen
lichkeiten.
3. Präsentation
2. Stellen Sie eine Auswahl von
4. Praxis
verschiedenen WaschmitIn der Präsentation konnten
teln und Waschhilfsmitteln
die Hauswirtschafter/innen
vor. Geben Sie eine Empzum Beispiel zwischen folgenden Themen auswählen:
fehlung für die Erstausstat1. Erläutern Sie den Gebrauch
tung.
einer Küchenmaschine 3. Stellen Sie Arbeitsmittel
und deren Einsatzmögund Arbeitsgeräte für die
Reinigung von Fenstern
vor.
Die Landwirte wählten überwiegend das Thema zum Einsatz moderner Medien zur
Informationsbeschaffung im
Berufsleben. Alternativ konnten sie die Vor- und Nachteile des Wohnens im Ausbildungsbetrieb erarbeiten. Für
die Vorstellung der Themen
standen den Teilnehmern 15
Minuten zur Verfügung.
In der Praxis wurde neben Bestimmungsaufgaben von den
Landwirten ein Gerätehalter
aus Metall in 45 Minuten erBild: Alex (MT). stellt. In der Hauswirtschaft
Sieger des Berufswettbewerbes an den BBS in Friesoythe. 4
sollten in einer Stunde leckere
Saucen zu einer Pasta zubereitet werden. Die Richterinnen
legten dabei besonderen Wert
auf die Einhaltung von Hygienevorschriften und den
Umgang mit den Arbeitstechniken. Natürlich gehörten
auch die Vorbereitung und
das Aufräumen zur Aufgabe.
Die Siegerehrungen für die
Landwirte wurde vom Kreislandvolkvorsitzenden Hubertus Berges durchgeführt.
In der Hauswirtschaft hielt
die Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes, Ursula
Ahrens, die Laudatio. Sie ermutigte die Teilnehmer, indem sie bezugnehmend auf
das diesjährige Motto „Nach-
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wuchs bringt frischen Wind“ Siegerliste
anmerkte, dass die gut ausge- Der Kreisentscheid im Berufswettbewerb 2015 in Cloppenburg
bildeten Sieger durchaus einen Sturm entfachen könnten. Schulstandort Cloppenburg: Drittes Ausbildungsjahr:
1. Felix Brüggemann
Die Siegerinnen und Sieger Hauswirtschaft:
2. Lukas Bisping
werden in der nebenstehen- 1. Sabine Gellert
den Liste aufgeführt.
3. Thomas Johannes
2. Lisa Hohnhorst
Die Siegerehrung an den Be- 3. Melanie Kathmann
Schulstandort Friesoythe:
Landwirtschaft:
rufsbildenden Schulen Frie- 4. Laura Behrens
soythe übernahm Thomas 5. Beverly Hensch
Erstes Ausbildungsjahr:
1. Bernd Völker
König, Mitglied im Vorstand Landwirtschaft:
des Kreislandvolkverbandes Erstes Ausbildungsjahr:
2. Henning Rode
Cloppenburg.
1. Arnd Oltmann
3. Lukas Hermes
Für die Landwirte war die 2. 2. Max Seelhorst
Zweites Ausbildungsjahr:
1. Eric Lüken-Feldmann
Station im Berufswettbewerb 3. Markus Lüken
2. Frank Bünnemeyer
der Bezirksentscheid am 19. Landwirtschaft:
März in Aurich, während die Anzeige
Zweites 1Ausbildungsjahr:
3. Lukas Menk
(2sp./60)
Drittes Ausbildungsjahr:
Hauswirtschafterinnen direkt 1. Johannes Thümker,
1. Patrick Büssing
für den Landesentscheid am 2. Bianca Többe
2. Andre Bekaan
17. und 18. April in Roten- 3. Carlo Escher
burg qualifiziert sind.
Medium:
Land & Leute (Cloppenburg)
Datum:
2015-März-18
Auflösung:
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Studie bestätigt Schweinehalter
Tierärztliche Hochschule warnt vor Verbot des Kupierens – Landvolk fordert Kurskorrektur
Cloppenburg. Das Landvolk
hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer
(Bündnis 90/Die Grünen) aufgefordert, die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen
zum Kupieren von Ferkelschwänzen zu akzeptieren. Die
Kreislandvolkverbände Cloppenburg, Oldenburg und Emsland/Grafschaft-Bentheim erklärten, Meyer könne nun nicht
weiter daran festhalten, das Kupieren von Schweineschwänzen
in Niedersachsen zu verbieten.
Ein Verbot habe Tierleid zur
Folge und sei kein Tierschutz.
Das belege die aktuelle Studie.
Der Minister müsse eine Korrektur seines politischen Kurses
vornehmen.
Martin Roberg, Ferkelerzeuger
und stellvertretender Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes
Cloppenburg: „Die Studie
der Tierärztlichen Hochschule Hannover kommt zu dem
Schluss, dass am Ende der Ferkelaufzucht nur gut die Hälfte
aller Ferkel mit vollständiger
Schwanzlänge in die Mast eingestallt werden konnte.“ Das sei
ein erschreckendes Ergebnis der
Studie, die im Zusammenhang
Die Studie kommt zu dem
Schluss, dass am Ende von
Ferkelaufzucht und Schweinemast als Folge des gegenseitigen
Schwanzbeißens nur 24,2 Prozent der unkupierten Tiere mit
vollständiger Schwanzlänge an
die Schlachthöfe geliefert werden konnten. Prof. Blaha erklärt
in seiner Untersuchung, dass bei
den „unkupierten Tieren ein
deutliches Mehr an Schmerzen
und Tierleid zu verzeichnen war
als bei den zeitgleich gehaltenen
Tieren mit kupierten Schwänzen, bei denen nur in ganz seltenen Einzelfällen Schwanzbeißen aufgetreten ist.“ Martin Roberg: „Vor diesem Hintergrund
mit dem Niedersächsischen
Tierschutzplan von Prof. Dr.
Thomas Blaha, Leiter der Außenstelle für Epidemiologie der
Tierärztlichen Hochschule in
Bakum (Kreis Vechta), aufgestellt wurde. Roberg bezieht sich
auf den 80-seitigen Abschlussbericht der Projektstudie, in deren
Verlauf über mehrere Monate in
mehreren landwirtschaftlichen
Betrieben das Verhalten von
Ferkeln und Mastschweinen
mit kupierten und unkupierten
Schwänzen beobachtet wurde.
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des Getreides? Oder jemanden zur
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macht die von Minister Meyer
ausgelobte Ringelschwanzprämie keinen Sinn. Das ist reiner
Populismus.“
Roberg warnte vor politischen
Alleingängen des Landwirtschaftsministeriums in Hannover. Beim geplanten Verbot
des Kupierens von Schweineschwänzen handele es sich um
einen solchen Alleingang. Martin Roberg: „Wir benötigen in
Europa auch in diesem Fall eine einheitliche Regelung.“ Die
Landwirte seien grundsätzlich
bereit, weiterhin an wissenschaftlichen Untersuchungen
mitzuarbeiten, meinte Roberg
abschließend.
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6
„Gute fachliche Praxis“
Interview mit Schweinehalter Martin Roberg aus Essen
Essen. Der Landwirt Martin
Roberg aus Essen äußert sich
zum Kupieren von Schweineschwänzen und zum Einsatz
von Beschäftigungsmaterial
im Schweinestall. Land und
Leute führte mit dem stellvertretenden Vorsitzenden
des Kreislandvolkverbandes
APRIL 2015
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Cloppenburg dazu das folgende Interview:
Frage: Schweine müssen jederzeit Zugang zu Beschäftigungsmaterial wie Stroh, Holz,
Heu, Sägemehl oder ähnlichen
Dingen haben. So will es die
EU. Welche Vorteile sehen Sie
in dieser Vorschrift?
Roberg: Wir produzieren in
Europa alle für einen einheitlichen Markt zu gleichen
Haltungsbedingungen. Das
ist aber nur dann ein entscheidender Vorteil in einer europaweiten Regelung, wenn sich
alle Mitgliedsländer daran
halten und nicht zu verschiedenen Bedingungen mästen.
Frage: Kann dadurch tatsächlich das leidige Schwanzbeißen
vermieden werden?
Roberg: Die Ursachen für das
Schwanzbeißen sind vielfältig, sie reichen von Stallklima,
Futterzusammensetzungen,
Langeweile, Genetik bis zur
Menge und Qualität der Wasserversorgung und vielen Ursachen mehr. Es gibt durch
Beschäftigungsmaterial sicherlich Ablenkungen für die
Tiere, so dass der Langeweile
im Stall entgegengewirkt werden kann. Ganz verhindert
werden kann das Schwanzbeißen damit jedoch nicht. Das
gilt für Tiere mit kupierten
und unkupierten Schwänzen.
Unsere Eltern und Großeltern
haben früher auch bei Strohhaltung Schwänze der Ferkel
kupiert und das sicherlich
nicht ohne Grund. Hier ist
noch viel Forschungsarbeit
zu leisten.
Frage: Der politische und gesellschaftliche Druck ist groß. Wie
realistisch ist eine Umsetzung
der EU-Vorgabe im Alltag der
Mäster?
Roberg: Die Mäster setzen solche Vorgaben gerne freiwillig
um, wenn sie tatsächlich dem
Tierwohl dienen. Es muss sich
allerdings die Praktikabilität
der Maßnahmen im Alltag erweisen. Sonst machen die Vorgaben keinen Sinn. Politische
Schikane, die ideologisch motiviert ist, wie wir sie gerade in
Niedersachsen erleben, lassen
wir uns nicht gefallen.
Wir müssen allerdings mit unserer fachlichen Praxis bei den
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7
Die Cloppenburger Reisegruppe stellte sich vor dem Berliner Olympiastadion zu einem Gruppenfoto auf.
Grüne Woche und deutsche Geschichte
Reisegruppe des Kreislandvolkverbandes Cloppenburg besucht Berlin - Olympiastadion besichtigt
Von Hildegard Abeln-Kröger
Cloppenburg/Berlin. Auch
in diesem Jahr war die Internationale Grüne Woche
in Berlin wieder das Ziel einer Reisegruppe des Kreislandvolkverbandes Cloppenburg. Am Mittwoch, 21. Januar, starteten 51 Mitglieder
des Kreislandvolkverbandes
zu der dreitägigen Fahrt in
die Bundeshauptstadt. Untergebracht war die Gruppe im
Hotel Ramada Plaza am Prager Platz. Nach einer mehrstündigen Busfahrt – unterbrochen von Frühstücks- und
Mittagspause, erreichte die
Gruppe gut gelaunt Berlin.
Am Nachmittag gab es eine
Besichtigung und informative Führung durch den Tränenpalast. Dieses Museum in
der Kulturbrauerei zeigt die
neue Dauerausstellung „Alltag in der DDR“ seit Mitte
November 2013. Die Dauerausstellung „GrenzErfahrungen Alltag der deutschen
Teilung“ veranschaulicht am
historischen Ort des Tränenpalastes am Bahnhof Friedrichstraße die Auswirkungen
der deutschen Teilung auf das
Alltagsleben der Menschen in
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der früheren DDR.
Am Mittwochabend besuchten die Teilnehmer den
traditionellen Niedersachsenabend der Marketing Gesellschaft für niedersächsische
Agrarprodukte e.V. auf dem
Gelände der Grünen Woche.
Hier gab es viele Gelegenheiten zum Gespräch und zum
Informationsaustausch.
Der Messebesuch der Internationalen Grünen Woche
stand am Donnerstag auf dem
Programm. Hier konnten die
Gäste fachkundige Gespräche
führen und Köstlichkeiten aus
vielen Ländern probieren.
Einige Teilnehmer nahmen
auch das kulturelle Angebot in
Berlin wahr. So stand unter anderem der Besuch eines Musicals oder der Show „Blue Man
Group“ auf dem Programm.
Auch das Wachsfigurenkabinett Madame Tussaud fand
große Zustimmung.
Am Schluss der dreitägigen
Reise besuchten die Gäste
das Berliner Olympiastadion, in dem bis zu 75.000
Zuschauer Platz finden. Hier
staunten die Besucher unter anderem über die Größe
des Stadions. Besonders die
im Jahr 2006 anlässlich der
Fußballweltmeisterschaft errichtete Kapelle beeindruckte.
Das Vaterunser ist hier in 15
Sprachen auf dem blattvergoldeten Innenwänden der Kapelle geschrieben. Organisiert
und begleitet wurde die Reise
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9
Chancen für Niederwild und Insekten
Strukturreiche Blühstreifen – Landwirte und Jäger ziehen an einem Strang
Von Hermann Wreesmann
Kreis Cloppenburg. Die
Themen „Greening“ und
„Agrarumweltmaßnahmen“
führten in letzter Zeit auch
an den Bauern- und Jägerstammtischen im Kreis
Cloppenburg zu lebhaften
Diskussionen. Von einigen
Menschen wird das Thema
als bürokratisches Monstrum
betrachtet, von anderen Personen als eine Chance, dem
dramatischen Artenschwund
in der Kulturlandschaft zu
begegnen. 80 regionale Vertreter aus Landwirtschaft, Jägerschaft und anderen Naturschutzverbänden hatten sich
Ende Januar im Umweltzentrum Oldenburger Münsterland getroffen, um darüber
zu diskutieren. Organisiert
hatte die Veranstaltung der
Obmann für Naturschutz
der Jägerschaft Cloppenburg,
Hermann Wreesmann.
Dr. Josef Kuhlmann von der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen machte deutlich,
dass die geschickte Anlage
der verbindlich geforderten
Der strukturreiche Blühstreifen bietet auf 50 Prozent der Fläche auch im Frühjahr Deckung für Bodenbrüter.
ökologischen Vorrangflächen
kaum zu Ertragsverlusten
führen muss. Neben der Anrechnung bereits vorhandener
Biotopstrukturen wird in
Cloppenburg die Greeningverpflichtung ohnehin über
den üblichen Anbau von Zwischenfrüchten abgedeckt werden.
Bessere Möglichkeiten für das
Niederwild bieten die Anlage von Brachen oder Pufferstreifen entlang von Feld- und
Waldrändern sowie Gewässern. Insbesondere wenn es
sich um schlecht zugeschnittene oder auch beschattete
Bereiche handelt, halten sich
die Ertragsverluste auf diesen
Restflächen in engen Grenzen.
Zusätzliche Fördermöglichkeiten bietet die Anlage von
Blühstreifen über die Teilnahme an den Niedersächsischen
Agrarumweltmaßnahmen.
Der Einjährige Blühstreifen
muss bis Mitte April eingesät
werden.
Besonders den Jägern unter
den Landwirten wurde die
Anlage des strukturreichen
Blühstreifens empfohlen.
Bei dieser Variante bleiben
50 Prozent der Fläche im
Frühjahr unbearbeitet und
bietet dadurch vielfältige Lebensräume insbesondere für
Die Mahd von innen nach außen erhöht Fluchtchancen für das Wild. Bodenbrüter.
10
Für diese strukturreichen Blühstreifen werden attraktive Ausgleichszahlungen von bis zu
975 Euro pro Hektar gewährt.
Ein weiteres Thema der Veranstaltung beschäftigte sich mit
der Vermeidung von Wildtierverlusten bei der Ernte. Johann
Högemann, Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Lingen, führte lautstarke Verfahren
zur Vermeidung von Wildverlusten durch Erntemaschinen
vor. Mit akustischen Vergrämungen sowie einer Mahd
von innen nach außen sei ein
Großteil des Wildes vor dem
Mähtod zu bewahren. Neben
dem Natur- und Tierschutzaspekt würde damit ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung
von Botulismus in Rinderbetrieben geleistet. Die Kosten
für die technische Ausstattung
seien erschwinglich. Wichtig
sei eine gut funktionierende
Abstimmung zwischen Landwirten, Lohnunternehmern
und Jägern vor Ort.
Bekanntmachung des Finanzamtes Cloppenburg vom 10.03.2015
über Nachschätzungsarbeiten nach § 12 Bodenschätzungsgesetz
Der Schätzungsausschuss des
Finanzamtes Cloppenburg
wird im Gebiet der Gemeinde Strücklingen ab April 2015
mit Nachschätzungsarbeiten
beginnen.
Überprüft werden alle landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Die Eigentümer und
die Nutzungsberechtigten
der Grundstücke sind nach
§ 15 BodSchätzG verpflichtet,
den mit der Schätzung beauftragten Personen das Betreten
der Grundstücke zu gestatten
und die erforderlichen Maßnahmen, z.B. Aufgrabungen,
zuzulassen.
Anspruch auf Schadensersatz
besteht nicht.
Im Erdreich verlaufende Verbzw. Entsorgungsleitungen
(z.B. Stromkabel, Drainagen)
sind unter Angabe des Eigentümers, Lage und der Flur/
Flurstücksnummer während
der Sprechzeiten des Finanzamtes:
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donnerstags
14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
unter der folgenden Rufnummer zu melden: 04471/887253. Interessierte Landwirte
können sich im Gelände mit
dem Schätzungsausschuss in
Verbindung setzen.
Landwirtschaft im Wandel
Bericht aus Berlin
Von MdB Franz-Josef Holzenkamp ausgewogene und gesunde Ernährung ist zunehmend ein emotioBerlin/Cloppenburg. Das In- nales Thema - auch in der Politik.
teresse der Deutschen an gutem Die Erzeuger sitzen aufgrund der
Essen und Trinken steigt deutlich. gestiegenen Ansprüche und ErDie Ernährung ist heute zuneh- wartungen zwischen den Stühlen
mend ein Ausdruck von Lebens- - teilweise wütend, teilweise ohnkultur. Das mächtig in den widersprüchlichen
b e s t ä t i g e n Erwartungen der Gesellschaft genicht nur re- fangen. Dem immer größer wernommierte denden Preisdruck ist die LebensU m f r a g - mittelproduktion mit Steigerung
e i n s t i t u t e , der Effizienz erfolgreich entgegen
Nichtregie- getreten - gleichzeitig sind aber
rungsorgani- die Akzeptanz und das Vertrauen
sationen wie auch Medien. Ganz spürbar gesunken. Skandalmelnach dem Motto: Sag mir was du dungen wie „Dioxin im Ei“ oder
isst und ich sag dir wer du bist. „Pferdefleisch in der TiefkühllasaDaraus ergeben sich Herausforde- gne“ und abschreckende Bilder
rungen, aber auch Chancen.
von verstörten, verletzten Tieren
Mit dem gestiegenen Wohlstand unterstützen diese Entwicklung.
sind die Ansprüche und Erwar- Im Kaufverhalten der Verbrauchetungen an die Qualität der Lebens- rinnen und Verbraucher zeigt sich
mittelerzeugung gestiegen. Eine dabei das eigentliche Dilemma:
Der Widerspruch ihrer Bekundungen in Umfragen einerseits
und ihrem tatsächlichen, von
Preisbewusstsein geprägten,
Kaufverhalten andererseits.
Trotzdem genießt der „Bauer“ als
Nukleus der Lebensmittelerzeugung nach wie vor ein gutes Image,
dass aber überwiegend von einem
romantischen Wunschbild, dem
bodenständigen Bewahrer traditioneller Werte, geprägt ist.
Das Landwirtschaft Fortschritt
braucht, konnte bisher nicht ausreichend vermittelt werden. Das
bedeutet, dass es derzeit noch keinen gesellschaftlichen Konsens
gibt, wie moderne Lebensmittelerzeugung in Deutschland zukünftig funktionieren kann und
soll. Deshalb stellt sich die Frage, wie ein Veränderungsprozess
aussehen kann, der den gesellschaftlichen Erwartungen entgegenkommt, gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und damit die
Zukunftsfähigkeit gewährleistet.
Die Entwicklung einzig nach der
Maxime „grösser, schneller, weiter“ führt in eine Sackgasse. Den
globalen Wettbewerb können
wir in unserer Kulturlandschaft
nicht gewinnen.
Wir müssen die Landwirtschaft
deshalb neu denken, verändern
und weiterentwickeln. Daher
setzt die Leitlinie der Agrarpolitik der Union auf Lösungen, statt
auf Verbote und Bevormundung.
Wir wollen und brauchen eine
Qualitätsoffensive. Das ist vor
zu
er Schutz
Umfassend
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günstigen
allem auch deshalb notwendig,
weil immer weniger Menschen
die Arbeit der Land- und Ernährungswirtschaft aus eigener
Anschauung kennen. Aufbauend
auf dem Chartaprozess schaffen
wir deshalb eine auf Dauer angelegte Dialogplattform, unter
Beteiligung relevanter Gruppen unserer Gesellschaft. Dieser
Diskurs muss auch eine ethisch
wissenschaftliche Auseinandersetzung über die Größe von tiergerechter Haltung von Nutztieren beinhalten. Hierfür werden
konkrete Kriterien für Bestandsgrößen herausgearbeitet. Dieser
Dialog wird umgehend eigeleitet.
Außerdem gehen wir neue Wege für mehr Tierwohl: Mit Hilfe von Praxis- und Demonstrationsversuchen erforschen wir
Alternativlösungen für eine
schnellstmögliche Beendigung
von nicht kurativen Eingriffen.
Außerdem unterstützen wir die
Wirtschaftsinitiative Tierwohl:
Mit der Bezahlung von höheren
Standards durch den Lebensmitteleinzelhandel besteht erstmals
die Chance, dass den Landwirten
die höheren Standards endlich
auch entgolten werden.
Kurzum: Unser Ziel ist die
Zukunftsfähigkeit der Landund Ernährungswirtschaft in
Deutschland zu gewährleisten.
Dafür wird sie sich verändern
müssen. Und genau das müssen
wir als Chance begreifen und
nutzen.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Kreislandvolkverband Cloppenburg,
Löninger Straße 66,
49661 Cloppenburg
Tel. 0 44 71 / 96 52 00,
Internet: www.klv-clp.de
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und Vechta. Eine LVM-Versicherungsagentur in Ihrer
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Redaktion:
Hildegard Abeln-Kröger
12
Layout und Anzeigen:
MOCCA Werbeagentur,
Maria Olliges,
Kolpingstraße 4, 26219 Bösel,
Tel. 04494 / 877686, Fax: 877687
Mobil: 0170/8334738,
Mail: [email protected]
Ohne Streitkultur
S
ie verdrehen die Tatsachen, verbiegen
die Wahrheit und verkennen ganz bewusst die Realitäten. Bündnis 90/Die
Grünen in Niedersachsen haben im Zusammenhang mit der Diskussion um die von
ihrem Parteifreund und Landwirtschaftsminister Christian Meyer vorgeschlagene
Einführung der Ringelschwanzprämie den
Weg einer fairen politischen Auseinandersetzung verlassen.
Während die Studie von Prof. Dr. Thomas
Blaha von der Tierärztlichen Hochschule
Hannover zur Problematik des Schwanzbeißens unter Schweinen zu einem eindeutigen Ergebnis kommt und feststellt, dass
nur ein Viertel der unkupierten Schweine
am Ende der Mastzeit mit einem intakten
Schwanz den Schlachthof erreicht, beharren die Grünen auf Einführung der Prämie.
Ihr Landtagsabgeordneter Hans-Joachim
Janßen hat nach der Vorstellung der BlahaStudie im Agrarausschuss des Niedersächsischen Landtags – wider besseren Wissens
- öffentlich erklärt, die Studie befürworte die
Von Hubertus Berges
Ringelschwanzprämie.
Da braucht man schon eine große Portion
Unverfrorenheit und Ignoranz, um ganz
klare und einwandfreie wissenschaftliche
Erkenntnisse anerkannter Fachleute ins Gegenteil zu verkehren. Während Prof. Blaha zu
dem Ergebnis kommt, dass es bei gezielten
Versuchen mit unkupierten Tieren zu massiven Schwanzverletzungen gekommen ist,
zieht der Grünen-Abgeordnete den Schluss,
dass die niedersächsische Landesregierung
mit der Schwanzprämie den richtigen Weg
beschritten hat.
Da ist die Frage gestattet, was noch alles untersucht und bewiesen werden muss, um die
Grünen davon zu überzeugen, dass sie sich
auf einem Irrweg befinden. Wann beginnen
Janßen und seine Landtagskollegen endlich
damit, die Realitäten anzuerkennen, auch
wenn sie nicht in das ideologisierte Meinungsbild der Öko-Partei passen?
Die Studie von Prof. Dr. Thomas Blaha
hat bestätigt, was viele Fachleute schon zuvor untersucht und bewertet hatten: Viele
weitere Studien hatten nämlich belegt, dass
das Schwanzbeißen unter Schweinen keine
Frage der Haltungsform ist, sondern sowohl
in der konventionellen Haltung als auch
in der biologischen Landwirtschaft zu finden ist. Selbst unter Wildschweinen ist das
Schwanzbeißen nachgewiesen.
Also kann es den Grünen in Niedersachsen
doch nur darum gehen, die Landwirtschaft
zu verunglimpfen und in der Öffentlichkeit
an der Pranger zu stellen. Das passt einmal mehr in das neue politische Konzept
der Grünen, die uns Bauern ganz klar als
ihr politisches Feindbild definieren. Doch
bei allen politischen Meinungsverschiedenheiten sollte auch den Grünen bewusst sein,
dass es in der Bundesrepublik eine politische Streitkultur gibt, die auf demokratischen Werten basiert. Dabei geht es um
gegenseitigen Respekt und Wertschätzung.
Beides lassen die Grünen in Niedersachsen
leider vermissen. Die öffentliche Debatte
um Schweineschwänze und Ringelschwanzprämie legt dafür ein beredtes Zeugnis ab.
Ein Team des Zweiten
Deutschen Fernsehens
(ZDF) war Gast auf dem Hof
von Landwirt Thomas König
(rechts) in Friesoythe. Gedreht
wurde ein Beitrag für die ZDFWissenschaftssendung „Planet
E“, die im Juni 2015 ausgestrahlt
werden soll. In dem Beitrag für
das ZDF geht es um den Einsatz
von Gülle und Gärresten auf
landwirtschaftlichen Flächen.
Thomas König stand den Vertretern des Senders Rede und
Antwort. Das Team war gleich
mehrere Tage in Friesoythe im
Einsatz und drehte zahlreiche
Sequenzen aus unterschiedlichen
Blickwinkeln. Dabei erläuterte
Thomas König ausführlich den
Einsatz von Wirtschaftsdünger
auf seinen landwirtschaftlich
genutzten Flächen.
13
REBO von MANITOU zertifiziert
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Landmaschinen aus Rechterfeld – Qualitätsstandards verbessert
Rechterfeld. 1984 gründeten
die Brüder Walter und Helmut Bruns die Firma REBO
Landmaschinen GmbH in
Visbek-Rechterfeld mit einer
Filiale in Borringhausen bei
Damme. In den folgenden
Jahren kamen weitere Niederlassungen in Aurich, Edewecht, Neuenkirchen-Vörden
und Schwaförden hinzu, die
heute ein Servicenetz in der
Region bieten. Seit 2007 ist
REBO Servicepartner für die
Land-, Bau- und Industriemaschinen von MANITOU und
bedient im Bereich der Bau
und Industriemaschinen neben seinem Landmaschinengebiet rund um die Niederlassungen auch den Großraum
Bremen.
In den letzten sieben Jahren
hat sich REBO im Bereich
der Flurfördertechnik stark
engagiert und sich einen hervorragenden Ruf im Verkauf
und Service von MANITOU
erarbeitet. Aber nicht nur der
Verkauf zählt, auch die Dienstleistung rund um die Maschinen. Vor allem Service, Wartung und eine ständige Bereitschaft, sich in diesem Bereich
Die Firma REBO-Landmaschinen wurde von MANITOU ausgezeichnet.
weiter zu entwickeln, zeichnet
das Unternehmen aus und war
Ansporn sich mit den besten
Händlern auf Service-Ebene
zu messen und sich den hohen Anforderungen, die von
der „Manitou Service Charta“
vorgegeben werden, zu stellen.
Ignatz Kuhlmann, einer der
drei Geschäftsführer des
Unternehmens: „Die Bemühungen um eine immer bes-
Immer bestens
informiert!
sere Servicequalität innerhalb
unserer Organisation sind uns
ein wichtiges Anliegen. Die in
der Manitou Service Charta
zusammengefassten Qualitätsstandards helfen uns, die
Servicequalität auf ein Niveau zu bringen, das unsere
Kunden verdienen“. Bewertet
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Außendarstellung und PRMaßnahmen.
Durch die Zertifizierung wurden Verbesserungspotentiale
gefunden und die Firmenphilosophie bestätigt: „Qualitätsstandards sichern und diese
stätig verbessern“. Weitere
Informationen über REBO
Landmaschinen GmbH gibt
es unter: www.rebo.de.
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Cloppenburg
des
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Das Mitteilungsblatt des
Kreislandvolkverbandes Cloppenburg
14
Spareribs mit amerikanischer
BBQ – Sauce
Mit leckeren Rezepten
in die
Grillsaison...
Schweinefilet mit Basilikum-Pecorino-Füllung
ZUTATEN
2 kleine Schweinefilet, je ca. 400 g
3 EL Olivenöl
4 EL Basilikum, gehackt
60 g Käse, geriebener Pecorino
1/2 TL Chiliflocken
Salz und Pfeffer
ZUBEREITUNG
Jedes Filet der Länge nach einschneiden,
bis es sich ganz aufklappen lässt. Zwischen zwei Lagen Backpapier legen und
auf eine gleichmäßige Dicke von ca. 1 cm
klopfen. Die obere Lage Papier abnehmen und das Fleisch mit Öl bestreichen.
Die Basilikumblätter und den Pecorino
auf das Fleisch drücken und mit den Chiliflocken bestreuen. Leicht pfeffern.
Das Filet zu einer Roulade aufrollen und
zusammenbinden.
Mit dem restlichenÖl bestreichen und bis
zum Grillen kühl stellen.
20 Minuten vor dem Grillen die Filets salzen. 5 Minuten über den Kohlen grillen
und dabei wenden.Anschließend weitere
15 Minuten bei weniger Hitze grillen. Die
fertigen Filets ca. 10 Minuten in Folie ruhen lassen.
Dazu passen Thymian-Kartoffeln und eine Zitronenmayonnaise.
Maurische Fleischspiesse – Tapas aus Südspanien - Für Grill oder Pfanne
ZUTATEN
600 g Schweinefilet(s)
2 Knoblauchzehe(n)
1 TL Salz
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 Msp. Korianderpulver
1 Msp. Cayennepfeffer
2 EL Paprikapulver, edelsüß
Pfeffer aus der Mühle
5 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
Beides in eine Schüssel geben. Dazu
kommen dann dasOlivenöl, Zitronensaft
und die übrigen Gewürze. Alles zu einer
Marinade verrühren. Die Fleischstreifen
dazugeben und ca. 2 Stunden zugedeckt
marinieren lassen.
Danach die Streifen zickzackartig auf
Schaschlikspieße stecken. Auf dem Grill
von jeder Seite ca. 2 - 3 Minuten grillen.
ZUBEREITUNG
Das Filet in der Mitte
durchschneiden. Das
Fleisch in Faserrichtung in dünne Streifen
schneiden.
Die Knoblauchzehe im
Mörser mit dem Salz zu
einem Brei verreiben.
15
15
ZUTATEN
4
Rippchen (Spare Ribs)
2
Zwiebel(n)
2 EL Zucker, braun
200 ml Tomatenketchup
2 EL Essig
1 EL Worcestersauce
4 EL Honig
Salz und Pfeffer
Chili-Flocken
ZUBEREITUNG
Zwiebel klein hacken und in
einem Topf mit Pflanzenöl glasig werden lassen. Den braunen
Zucker hinzugeben und alles
karamellisieren. Tomatenketchup, Essig (Kräuter- oder Weinbrandessig), Worcestersauce
und den Honig hinzufügen und
aufkochen. Mit Salz, Pfeffer
und Chiliflocken abschmecken.
Die Spare Ribs einige Stunden in
der Sauce einlegen und sie auf
dem Grill garen.
Gefüllte Riesenchampignons
ZUTATEN
8 Champignons (Riesenchampignons à ca. 75g)
3 EL Olivenöl, mit ital. Kräutern gemischt
1 Prise Salz und Pfeffer, (am besten Kräuterpfeffer)
160 g Feta-Käse
2 Zehen Knoblauch
2 feste Tomate(n), mittelgroß
ZUBEREITUNG
Champignons waschen, trocken
tupfen und die Stiele herausdrehen. Die Champignonköpfe mit
dem Kräuter-Öl bestreichen und
auf einer Grillschale anrichten.
Champignonstiele, Feta und Tomaten grob hacken. Knoblauch
fein hacken oder mit der Knoblauchpresse pressen. Alles vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dieser Mischung die Champignons füllen.
Ungefähr 6-8 Minuten grillen.
..
halt . . .
...viel vom Tierwohl. Nicht nur,
weil es jetzt in aller (Politiker)
Munde ist. Nein, er war immer
schon sehr um das Wohl seiner
Tiere bemüht. Aber er weiß auch,
dass noch einiges mehr geht. Ja, da
geht sogar noch eine ganze Menge
mehr. Die Entwicklung geht ja
weiter. Was weiß man zum Beispiel über die Psyche der Tiere? Da
liegt noch einiges im Argen. Wie
fühlt sich wohl so ein Huhn, eine
Pute, eine Kuh oder ein Schwein?
Was muss es denken, wenn es immer nur frisst und schläft? Vielleicht freut es sich ja, in einem modernen Stall zu leben, klimatisiert,
mit regelmäßigem Fressen vom
Feinsten. Dazu jederzeit Zugang
zu frischem, sauberen Wasser,
anders als beispielsweise fast eine
Milliarde Menschen, die dieses
Glück nicht haben. Die Gefühle
dieser Tiere zu erforschen ist eine neue Herausforderung, die
sich die Forscher des neuen Institutes der Landwirtschaftlichen
Beratung, kurz LABER genannt,
auf die (politischen) Fahnen geschrieben haben. Gefördert und
unterstützt wird die Einrichtung
von Tierschützern und grünen
Politikern. Ihr Ziel ist, das Tierwohl noch weiter zu optimieren.
„Wir stehen da ja erst am Anfang
unserer Forschung“, sagt der neue
Institutsleiter Dr. Schulze-Hirnlein, „es ist so vieles noch gar nicht
erforscht. Es sind ja nicht nur die
Tiere in den Massenställen, nein
auch die freien, wilden
Tiere haben ihre Psyche.
So zum Beispiel der Wolf.
Wie geht es ihm/ihr wohl,
wenn er/sie mit den
menschlichen
Vorurteilen
konfrontiert
wird. Da muss
man sich nicht
wundern,
wenn er/
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lich nach unserem Empfinden
nicht mehr normal verhält“. Dr.
Schulze-Hirnlein sieht das Problem auch in den alten Mythen
und Sagen. „Es hat sich doch vieles
geändert. Heute haben wir ganz
andere Erkenntnisse und sind
aufgeklärter“. Er nimmt das Beispiel von Rotkäppchen und dem
bösen Wolf. „Das gibt es heutzutage doch gar nicht mehr. In einer Langzeitstudie haben wir zum
Beispiel festgestellt, dass es heute
gar keine Großmütter
mehr
gibt,
die in
einem
W a l d
wohnen.
Es muss
nun also wirklich kein Kind mehr
deshalb in den Wald
gehen. Ergo geht da vom
Wolf auch kein signifi-
kantes Risiko mehr aus“. Dennoch
wollen die neu eingestellten Tierpsychologen auch das Befinden
und die Emotionen des Wolfes
genauer untersuchen. Ebenso wie
die der eingesperrten Schweine in
einem Massenstall. „Wir werden
die Ergebnisse unserer Forschung
mit in die Entwicklung moderner
Ställe einfließen lassen“, so Dr.
Schulze-Hirnlein weiter. Bauer Franz-Jupp fürchtet da allerdings nicht unerhebliche Kosten
auf die Landwirtschaft zukommen, genau wie sein Berufskollege Stefan S. aus C. an der S., der
auch glaubt, über kurz oder lang
finanziell nicht über die Runden
zu kommen. Doch diese Bedenken wischt der Institutsleiter vom
Tisch, „fünf Euro pro Schwein
müssen doch nun wirklich reichen. Bei 10.000 Schweinen im
Jahr macht das 50.000 Euro. Da
wäre aber mancher Tierpsychologe froh, wenn er so viel Geld
verdienen würde“.