März 2015 —Mai 2015 Weltgebetstag am 6. März Gemeindehauptversammlung Pfarrerwahl—die Kandidaten stellen sich vor Paseo de la Castellana 6, 28046 Madrid M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 Geburtstagsempfang für Dr. Lutz Schütt und Gaby Matthes Kulturforum mit Prof. Schattner, DAI M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 2 © Klaus Tillack (4 Fotos oben) LEITWORT Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde der Friedenskirche, ein starkes Wort: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römer 8,31) Für mich eines der stärksten Bibelworte, die es überhaupt gibt. Im Ranking auf jeden Fall unter den ersten zehn. So ähnlich wie „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Ps 31,9) Oder: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“ (Ps 18,30). Bei dem obigen, dem Monatsspruch für März, denke ich spontan an Helden auf Leinwänden und in Büchern. Als Kind wollte ich immer gern so furchtlos sein wie sie. Allerdings haben sie nicht immer erkennbar auf Gott geschworen. Und oft blieben sie allein. Aber sie wirkten einfach so, als hätten sie dieses Wort von klein auf mit der Muttermilch aufgesogen. Aus mehreren Blickwinkeln schaue ich nun auf dieses Wort. Kann es größenwahnsinnig machen? Da sei Gott vor! Denn auch Jesus hat erkannt, dass es mit dem Teufel zugeht, wenn man plötzlich meint, gefahrlos von der Tempelzinne springen zu können. Starker Glaube hat nichts mit Leichtsinn zu tun. Haben Christen nie Angst? Oder, wenn – heimlich – doch: geben sie das zu? Jesus hatte offenbar auch Angst vor dem, was durch die Hetze gegen ihn und seine Verurteilung auf ihn zukam. „Lass, wenn es sein kann, diesen Kelch an mir vorübergehen!“ Nur im ringenden Gebet hat er sie überwunden. Ohne Angst also wohl kein Christsein. Ich sehe vor allem ein Bild bei diesem Wort: Gemeinschaft. Allein wird man schnell zum Spielball von Gruppen, Parteien oder Gesellschaften. Nicht aber M ä r z 2 0 1 4 — M a i in einer Gemeinschaft, im großen „Wir“. So, wie es z.B. die deutschsprachige Gemeinde in Kiew tat, als sie sowohl verletzte Demonstranten als auch Polizisten aufnahm und versorgte. Oder wie die spanische evangelische Kirche in der Calle Noviciado, die unsere Gemeinde bei ihrem Projekt „Acción Social Protestante“ unterstützt. Regelmäßig öffnet man dort die Kirche, serviert darin allen Bedürftigen einen heißen Kakao oder Tee, bevor sie in der Kleiderkammer oder bei der Nahrungsmittelausgabe weiter versorgt werden. So zeigt dieses Wort erst seine wahren Sinn. Es könnte auch über dem Kreuz stehen, und mehr noch: über dem Eingang zum österlichen Grab. Ich wünsche Ihnen und Euch damit ein gesegnetes Osterfest! Ihr Pfarrer Stephan Büttner 2 0 1 5 3 I N H A LT Bilder aus dem Gemeindeleben 2 Termine der kath. Gemeinde 17 Leitwort 3 Termine März 18 Inhalt 4 Termine April 19 Aus dem GKR 5 Termine Mai 20 Einladung zur Hauptversammlung 6 Einladung Sevilla 21 Ökumenisches Kulturforum 7 DEKT in Stuttgart 22 Gründonnerstag bis Ostern 9 Zeitzeichen 23 Veranstaltungen 10 Pater Bruno 25 Konfirmation 2015 12 Karneval in der Spielgruppe 26 Weltgebetstag 13 Für Sie gelesen 27 Pfarrerwahl 14 Kinderseite 28 Vorstellung der Bewerber 15 Leben und Glauben 29 Kasualien Ostern in der kath. Gemeinde 16 Impressum 34 Unsere Gemeinde ist eine selbstständige evangelische Gemeinde deutscher Sprache mit Sitz und Verwaltung in Madrid und einer Filialgemeinde in Sevilla. Unsere Kirche finanziert sich selbst, überwiegend aus Gemeindebeiträgen. Wir laden alle Freundinnen und Freunde der Gemeinde herzlich ein, eingeschriebene Mitglieder der Gemeinde zu werden und mit einem freiwilligen jährlichen Beitrag die umfangreiche Arbeit unserer Gemeinde zu unterstützen. Beitrittsformulare sind im Pfarramt erhältlich. Auch für Spenden sind wir Ihnen sehr dankbar. Konto der Gemeinde: Targobank ES 28 0216 1083 0406 0029 7856 BIC: POHIESMM IBAN: ES 28 0216 1083 0406 0029 7856 Redaktion des Gemeindebriefes Stephan Büttner (SB - Geistliches) – Gudrun Büttner (GOB - Fotos, Kulturforum) – Gabriele Matthes (GM - Kulturelles) - Anne Schwarzer (AS - Leben und Glauben, Literatur) – Sonja Kirschstein (SK - Layout) Abgabetermin für Beiträge zum nächsten Gemeindebrief: 01.05.2015 Bitte alle Beiträge an: [email protected] Die Verantwortung für die einzelnen Artikel obliegt den Autorinnen und Autoren. Bei Überlänge der Texte – mehr als 2100 Zeichen (mit Leerzeichen) pro Seite – behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Kooperationspartner: M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 4 AUS DEM GKR Weihnachtsbasar: Der GKR dankt noch einmal allen Beteiligten, die zum guten Gelingen des letzten Weihnachtsbasares beigetragen haben. Nach dem Basar ist vor dem Basar, so hofft der GKR auch weiterhin auf reiche Unterstützung bei den nächsten Veranstaltungen. Waffelverkauf: Freiwillige unserer Gemeinde organisierten zusammen mit Pfr. Büttner für die Besucher der Cabalgata am 06. Januar einen Waffelverkauf im Patio unserer Gemeinde. Dieses Angebot wurde gerne angenommen, konnten sich die Besucher mit dem gleichzeitig angebotenen Kakao auch aufwärmen. Vielen Dank allen Beteiligten. Retiro des GKR: Auf dem diesjährigen Retiro des GKR wurde beschlossen, dass ein Austausch zwischen dem GKR und der Gemeinde angeregt werden soll. Im Gemeindehaus wird eine Informations- und Austauschwand eingerichtet werden, und wir laden Sie sehr herzlich zur regen Teilnahme ein. Pfarrerwahl: Das Pfarrerehepaar Koßmann zog leider seine Bewerbung aus persönlichen Gründen zurück. Die EKD prüft, ob es noch weitere Bewerber gibt, die sich in unserer Gemeinde vorstellen könnten. Sollte es eine positive Rückmeldung geben, werden wir Sie mittels Newsletter informieren. Prädikantenfortbildung: Derzeit zählt die Gemeinde fünf aktive Prädikanten. Wir freuen uns, dass Christine Giessen dieses Frühjahr eine Prädikanten- fortbildung bei der EKD in Hannover besuchen wird. Homepage/Newsletter/Gemeindebrief: Die Homepage der Gemeinde wurde umgestellt und aktualisiert. Gleichzeitig wurde ein Newsletter eingeführt, der nun regelmäßig auf Neuigkeiten und Veranstaltungen in der Gemeinde hinweisen wird. Erhalten Sie den Newsletter noch nicht? Bitte melden Sie sich im Gemeindebüro und geben Ihre aktuelle Mail-Adresse an. Weiterhin wurde beschlossen, dass der Gemeindebrief für eine Jahresgebühr von 10 € auch von Nicht-Gemeindemitgliedern abonniert werden kann. Bei Interesse melden Sie sich auch in diesem Fall im Gemeindebüro. Werbung im Gemeindebrief: Nutzen auch Sie den Gemeindebrief als Ihre Werbeplattform und inserieren Sie für Ihre Firma. Erkundigen Sie sich nach den verschiedenen Möglichkeiten im Gemeindebüro oder bei den Mitgliedern des GKR. Claudia Remus Wir möchten alle Selbstzahler nochmals auf die geänderte Bankverbindung hinweisen: Targobank ES28 0216 1083 0406 0029 7856 (BIC: POHIESMM). Vielen Dank! M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 5 EINLADUNG ZUR HAUPTVERSAMMLUNG Zur Ordentlichen Gemeindehauptversammlung (GHV) der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde Madrid am Sonntag, dem 22. März 2015 um 12.15 Uhr laden wir Sie herzlich ein. Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Gemeindekirchenrats (GKR) 2. Jahresbericht des Pfarrers 3. Jahresbericht der Schatzmeisterin 4. Bericht unserer Rechnungsprüfer bzw. Rechnungsprüferinnen für das Jahr 2014 5. Entlastung des Gemeindekirchenrates 6. Ernennung von zwei Rechnungsprüfern bzw. Rechnungsprüferinnen für das Jahr 2015 7. Wahl des neuen Pfarrers/ der neuen Pfarrerin 8. Beschlussfassung über Anträge an die Gemeindehauptversammlung Wir weisen darauf hin, dass nach § 17 der Gemeindesatzung jedes Mitglied bis spätestens eine Woche vor dem Tag der Gemeindehauptversammlung beim GKR schriftlich beantragen kann, dass weitere Angelegenheiten auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die Hinweise zur Stimmrechtsübertragung entnehmen Sie bitte dem Beiblatt zur Pfarrer/-In-Wahl oder erkundigen Sie sich bitte für weitere Informationen im Gemeindebüro. Mit herzlichen Grüßen im Auftrag des Gemeindekirchenrats Vorsitzende Pfarrer M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 6 Ö K U M E N I S C H E S K U LT U R F O R U M DAS ÖKUMENISCHE KULTURFORUM in der Deutschen Katholischen Gemeinde „Santa María“, Av. de Burgos 12 An jedem letzten Mittwoch im Monat von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr. 25. 3. 2015 „Das Baltikum: Gestern und heute“ Eine persönliche Zeitreise durch das Land der Vorfahren zwischen Memel und finnischem Meerbusen. Bildervortrag von Iris Reichel v. Brevern (seit 1985 in Madrid) mit einer langen baltischen Familiengeschichte in Estland. Eindrücke der letzten Familienreise 2013 durch alle drei baltischen Staaten – Estland, Lettland und Litauen – anhand von persönlichen Fotos mit Rückblick auf geschichtliche Ereignisse und die aktuelle Situation Lettland hat seit 1. Januar 2015 die EU-Ratspräsidentschaft übernommen und hat damit eine große Aufgabe und Chance, die engere Zusammenarbeit zwischen EU und den östlichen Nachbarn zu stärken. M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 7 Ö K U M E N I S C H E S K U LT U R F O R U M DAS ÖKUMENISCHE KULTURFORUM An jedem letzten Mittwoch im Monat von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr in der Av. de Burgos 12. 29.4.2015 „Nach 2000 Jahren – hat das Christentum im Nahen Osten noch eine Zukunft?“ Dr. Heinrich Kreft Seit September 2014 Gesandter und stellvertretender Leiter der Deutschen Botschaft in Madrid Zuvor war Herr Kreft im Auswärtigen Amt u.a. für den Dialog zwischen den Kulturen und den interreligiösen Dialog zuständig. Während dieser Zeit ist er häufig in die Länder der islamischen Welt insbesondere in die des sogenannten arabischen Frühlings gereist. 27.5.2015 Engel, Teufel, Tanz und Theater Marienkult und Feste in den peruanischen Anden Dr. Max Meier Lateinamerikanist, Übersetzer und Kulturmanager. Lebt seit 2005 in Spanien, wo er bis 2012 als Kulturbeauftragter der Stadt Arenas de San Pedro (Ávila) gearbeitet hat und seither als Mitarbeiter der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft tätig ist. Max Meier gibt mit Bildbeispielen einen Einblick in die faszinierende Welt des CandelariaFestes in der südperuanischen Stadt Puno. Offizieller Anlass des Festes ist die Verehrung der Lichtmessjungfrau, der Virgen de la Candelaria. Durch die Untersuchung des Festgeschehens in Vergangenheit und Gegenwart entsteht ein vielschichtiges Panorama der sozio-kulturellen Kräfte und Konflikte in der peruanischen Altiplanoregion. M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 8 G R Ü N D O N N E R S TA G B I S O S T E R N Gründonnerstag bis Ostern in der Friedenskirche Auch in diesem Jahr laden wir am Gründonnerstag in die Kirche zum sogenannten Tischabendmahl ein. So erleben wir direkt die Atmosphäre des letzten Abends Jesu mit seinen Jüngern. Am Karfreitag konzentriert sich der Gottesdienst auf das Geheimnis von Gottes Leiden an und in der Welt. Der Gekreuzigte Jesus wird zum Symbol eines aufopferungsvollen friedlichen Widerstands gegen alle Gewalt. Gemäß der ursprünglichen Tradition der Osterfeier begehen wir die Osternacht wieder mit einem kleinen Osterfeuer in unserem schönen Patio. Der dort entzündeten Osterkerze folgen wir in die dunkle Kirche und beginnen die Nachtwache (Vigil). Die Feier endet mit der freudigen Donnerstag, 2. April, 19 Uhr: Karfreitag, 3. April, 11 Uhr: Karsamstag, 4. April, 23 Uhr: Ostersonntag, 5. April, 11 Uhr: Abendmahlsfeier (ca. Mitternacht). Der Gottesdienst am Sonntag steht ganz im Zeichen von Ostern. Anschließend laden wir Sie zum Kirchenfrühstück ein. Tischabendmahl Gottesdienst zum Karfreitag Osterfeuer und Osternacht Gottesdienst zum Ostersonntag, anschließend Osterfrühstück Helfende Hände gesucht Für den Familiengottesdienst am Ostersonntag, den 5. April um 11.00 Uhr benötigen wir noch freiwillige Helfer, die in Form von Essensspenden oder mit Anwesenheit bei Vor- und Nachbereitung dafür Sorge tragen, dass nach dem Gottesdienst ein leckeres Frühstück in gemütlicher Runde stattfinden kann. Wer etwas beitragen kann und möchte, melde sich bitte im Gemeindebüro. M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 9 V E R A N S T A LT U N G E N Wir laden herzlich ein zum SENIORENTREFFEN 17. März 28. April 16:30 Seniorengymnastik 17:00 Seniorennachmittag — 111 Orte in Madrid, die man gesehen haben muss 16:30 Seniorengymnastik 17:00 Seniorennachmittag — Lebe und genieße. Mit der Kunsthistorikerin Dr. M. Risch aus Leipzig – mit der Autorin Susanne Thiel 19. Mai 16.30 Uhr Seniorengymnastik 17.00 Uhr Seniorennachmittag - „...damit wir klug werden“ (Ps 90,12): Stuttgart lädt ein zum Kirchentag! mit Pfarrer Büttner Ökumenische Wanderungen Der Ökumenische Chor sucht noch Sänger und Sängerinnen. Interessierte werden gebeten, sich im Gemeindebüro (Tel. 914354781) zu melden. M ä r z 2 0 1 5 — M a i Für Einsteiger: ca. 2—4 Stunden, 1 x monatlich, samstags Für Geübte: ca. 4—6 Stunden, 1 x monatlich, freitags Bitte erfragen Sie die nächsten Termine bei Irene Molina Tel.: 918036300 2 0 1 5 10 M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 11 K O N F I R M AT I O N 2 0 1 5 Ich bin das Licht der Welt – wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln werden mit viel Sorgfalt und Mühe verziert – und dann wieder aus der Hand gegeben, damit andere Taufkinder eine Taufkerze und damit ihr symbolisches Lebenslicht erhalten. So bleibt Glaube als Gemeinschaft wie eine unendliche Lichtspur in der Welt. Dazu sagen diese Konfirmandinnen und Konfirmanden bei der Feier der Konfirmation am 10. Mai: JA – MIT GOTTES HILFE! Claudia Ehle Carla Franzreb Manuel Hoffmann Christina von Kapff Konzentrierte Arbeit während des traditionellen Konfirmanden-Wochenendes in El Paular: „Das Lebenslicht Christi in sich entdecken – und Leuchtkraft für andere entfalten.“ So könnte man zusammenfassen, was den Leitfaden für die gesamte Konfirmandenzeit bildet. Die Taufkerzen M ä r z 2 0 1 5 — M a i Mika Sandberg Lucia Sörgel Enrique Taubmann 2 0 1 5 12 W E LT G E B E T S T A G Herzliche Einladung an alle Frauen und Männer! Weltgebetstag 2015 - Festgottesdienst „Bahamas“ „Begreift ihr meine Liebe?“ Friedenskirche Freitag, 6.3.2015 Beginn: 20 Uhr In harmonischer Runde wird der WGT mit viel Freude und Engagement vorbereitet. Vielleicht haben Sie Lust, im nächsten Jahr mitzumachen? „Füße“ sind ein zentrales Thema des diesjährigen WGT M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 13 PFARRERWAHL Madrid, den 21. Januar 2015 Ihre Stimme ist gefragt - Pfarrerwahl Liebe Gemeindemitglieder, findet dann an einem Sonntag nach der ein spannender Monat März steht uns bevor! Wie Sie wissen, werden uns Pfarrer Stephan Büttner und seine Familie nach sechsjähriger Pfarrtätigkeit leider verlassen und nach Deutschland zurückkehren. letzten Vorstellungspredigt, d.h. am 22. März statt. Die Wahl des oder der Pfarrers/In ist also Sache der ganzen Gemeinde, und deshalb ist es der Wunsch des GKR, das Verfahren so transparent wie möglich zu gestalten. Die Gemeinde ist nun aufgerufen, einen neuen Pfarrer bzw. eine neue Pfarrerin zu wählen. Dies ist der Stand: Bereits im Sommer letzten Jahres wurde die Stelle bei der EKD öffentlich ausgeschrieben. Aus den eingegangenen Bewerbungen hat die EKD drei Kandidaten/Innen vorausgewählt, die am besten geeignet erscheinen. Deren Bewerbungsunterlagen sind inzwischen dem GKR übermittelt worden. So geht es weiter: Wie üblich bekommt jeder der drei Bewerber oder Bewerberinnen die Chance, sich durch einen Vorstellungsgottesdienst der Gemeinde bekannt zu machen. Die Wahl durch die Gemeindehauptversammlung Der GKR bittet alle Gemeindemitglieder, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Kommen Sie zu den Vorstellungspredigten und machen Sie sich selbst ein Bild der Bewerber und Bewerberinnen, so dass wir dann am Wahlsonntag eine gute Entscheidung treffen, die von einer breiten Mehrheit der Gemeinde getragen wird. Gerne beantworten das Gemeindebüro oder die Mitglieder des GKR Fragen zum Verfahren. Es ist geplant, dass der oder die neue Pfarrer/In nach der Sommerpause den Dienst antritt. Auf den folgenden Seiten stellen sich die Bewerber selbst kurz vor. Die Termine der Vorstellungsgottesdienste sind wie folgt: Simon Wolfgang Döbrich Sonntag, 01.03.2015 Stellenteiler Pfarrerehepaar: Antje Grambow Oliver Spies-Grambow M ä r z Sonntag, 08.03.2015 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 14 VORSTELLUNG DER BEWERBER Antja Grambow und Oliver Spies-Grambow Pastorin Antje Grambow (Jg. 1974) Liebe Friedenskirchengemeinde, ich freue mich, dass ich mich Ihnen vorstellen darf! Ich habe zwei Söhne, bin verheiratet und seit zehn Jahren Pastorin, heute in Hamburg. Das Jesuswort Suchet zuerst Gottes Reich beschreibt, worauf es mir ankommt: Die Friedenssehnsucht der Bibel weiter zu tragen, gemeinsam im Glauben Halt zu finden sowie Kraft und Mut zur Veränderung. Lebensnahe Gottesdienste (gern auch für Familien!), lebendige Gemeindearbeit und kreatives Nachdenken über Kirche in der Stadt liegen mir am Herzen. Meine jetzigen Arbeitsschwerpunkte sind Leitung sowie Arbeit mit Kindern. Schließlich kurz & knapp: wie ich bin und was mir gefällt: A legre - Arbeit mit jung & alt N eugierig auf andere Kulturen - Natur T olerant - Theologie im Leben J ung (?!) - Jugendarbeit E vangelisch - einladende Gemeinde G ern Pastorin - Gottesdienst R uhig im Konflikt - ritmo latino A n Teamarbeit interessiert – ai M utter - Mittelamerika B ei den Menschen - Bibelerzählerin O rganisiert - ohne Zweifel: Spanien! W eltoffen - weltweite Ökumene Pastor Oliver Spies-Grambow (Jg. 1973) Ich blicke übers Bücherregal. Vielleicht lauert dort die Idee, mich Ihnen vorzustellen. Studienbedingt haben viele der Bücher mit Theologie, besonders mit Systematik und Ökumene zu tun. Doch auch außerhalb der Bibliothek reflektierte ich meinen Glauben: Als Altenpfleger, Telefonseelsorger, Stipendiat in Mittelamerika. Die Reiseführer erinnern mich an meine Reiselust mit meiner Frau. Im Ausland ist mir auch die Verantwortung für Frieden und Gerechtigkeit bewusst geworden – nicht zuletzt für die Zukunft der Generation unserer Söhne. Die Journalistik-Bücher sind in die zweite Reihe gewandert. Mehrere Jahre habe ich als Redakteur gearbeitet, etwa bei „Andere Zeiten“. Seit sieben M ä r z 2 0 1 4 — M a i Jahren stehen Gottesdienst- und Gesangbuch vorne im Regal. Ich bin gerne Pastor und genieße die Herausforderung, den Glauben mit der Tradition und neuen Ideen ins Gespräch zu bringen – gerade auch mit kirchlichen Randsiedlern wie bei uns hier in Hamburg. Auch ein Reiseführer über Madrid steht da. Doch neugieriger als zu lesen, bin ich, Sie, liebe FriedenskirchenGemeinde, und ihre Stadt, persönlich kennen zu lernen! 2 0 1 5 15 V WOARNSDTEERLNL UUNNGD DCEARS BA EBWE EL RE NB E(RP e r u ) Simon Döbrich Mein Name ist Simon Döbrich. Schon während meines Studiums in München begeisterte mich die christliche Gemeinschaft: gemeinsam Glauben und Zukunft gestalten. Genau dieses lebe ich mit meiner Familie seit 2009 als Pfarrer in Selb. Eine Gemeinde die alle einschließt von Kindern bis Senioren. Neben Seelsorge, Kasualien und Unterricht leite ich auch als Dienstvorgesetzter 7 Kindertagesstätten. 2008 war ich ein Jahr im Auslandsvikariat in Nicaragua. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden hat mich geprägt, um offen über Glaube und Bekenntnis im Dialog zu bleiben. In Nicaragua lernte ich meine Ehefrau Ligia kennen, eine Psychologin, mit der ich in Selb die lateinamerikanische Lebensart lebe. Unser Haus ist offen. Wir genießen das Leben in Gemeinschaft. Wir sprechen spanisch und erziehen unseren 4-jährigen Sohn David zweisprachig. Uns reizt das vielfältige Leben in Ihrer Gemeinde. Auf den Bildern sieht man die Freude an Dialog und der gemeinsamen Arbeit. Wir freuen uns, wenn Sie uns die Möglichkeit geben, ihr Gemeindeteam zu ergänzen. KASUALIEN 08.01.2015 28.01.2015 Luise Ahrendt (100 Jahre) Lily Rössink von Kursell (84 Jahre) 04.01.2015 Mateo Delgado Galeano OSTERN IN DER KATHOLISCHEN GEMEINDE 02.04 Do 19.00 Abendmahlsmesse und Ölbergandacht 03.04 Fr 17.00 Karfreitagsliturgie 04.04 Sa 21.00 Osternachtfeier 05.04 So 11.00 M ä r z Heilige Messe am Ostersonntag 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 16 TERMINE DER KATHOLISCHEN GEMEINDE Jeden Sonntag Jeden Donnerstag 11.30 13.00 Heilige Messe Santa Misa 19.30 Probe Dt. Ökumenischer Chor März 04. Mi 16.30 Seniorennachmittag 06. Fr 20.00 Vía Crucis (Kreuzweg) Weltgebetstag, Castellana, 6 07. Sa 11.30 16.30 Postkommunion Firmkatechese 12. Do 19.30 Konversationsforum 13. Fr 20.00 Vía Crucis (Kreuzweg) 14. Sa 11.30 Firmkatechese 18. Mi 11.00 Besuchsdienst 20. Fr 20.00 Vía Crucis (Kreuzweg) 21. Sa 16.30 Postkommunion 25. Mi 19.30 Kulturforum—Das Baltikum: Gestern und heute 27. Fr 20.00 Kreuzweg der Jugend 29. So 11.00 Heilige Messe mit Palmenweihe April 08. Mi 16.30 Seniorennachmittag 15. Mi 11.00 Besuchsdienst 18. Sa 11.30 16.30 Firmkatechese Postkommunion 23. Do 17.00 Letzte Kommunionkatechese der DSM 25. Sa 11.30 Firmkatechese 29. Mi 15.00 17.00 19.30 30. Do 15.00 17.30 M ä r z Probe Erstkommunion DSM (Gruppe 1: 3a & 3b) Probe Erstkommunion DSM (Gruppe 2: 3b & 3c) Kulturforum— Nach 2000 Jahren – hat das Christentum im Nahen Osten noch eine Zukunft?“ Probe Erstkommunion DSM (Gruppe 3: 3d) Probe Erstkommunion CSM I 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 17 TERMINE MÄRZ 1 So 11.00 Vorstellungsgottesdienst Simon Döbrich 6 Fr 14.00 20.00 Kibi Maxi Weltgebetstag 8 So 11.00 Vorstellungsgottesdienst Antje Grambow und Oliver Spies-Grambow 13 Fr 14.00 Kibi Mini 14 Sa 10.30 17.00 Konfirmandentag Jugendtreff 15 So 11.00 15.00 Gottesdienst Au-pair Treffen 16.30 17.00 Seniorengymnastik Seniorennachmittag: 111 Orte in Madrid, die man gesehen haben muss – mit der Autorin Susanne Thiel 16.00 19.30 Andacht Seniorenresidenz Ökumenisches Bibelgespräch 11.00 12.15 Gottesdienst zum 5. Sonntag der Passionszeit Gemeindehauptversammlung 17 Di 18 Mi 22 So 24 Di 20.00 Christenrat Av. de Burgos 25 Mi 19.30 Kulturforum Av. de Burgos — „Das Baltikum: Gestern und heute“ 26 Do 17.30 Krabbelgottesdienst 11.00 Gottesdienst zum 6. Sonntag der Passionszeit mit anschließender Konzertmartinee Matthäuspassion 29 So 12.30 Markus 12, 1-12 Lukas 9, 57-62 Johannes 12, 2026 Markus 10, 35-45 Johannes 12, 12-19 Bitte bedenken Sie, dass sich Termine kurzfristig ändern können. Wir bitten Sie daher, auch auf Aushänge und Aktualisierungen auf unserer Webseite www.kirchemadrid.com zu achten. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis. M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 18 TERMINE APRIL 2 Do 19.00 Tischabendmahl Joh. 13, 1-15 (34-35) 3 Fr 11.00 Gottesdienst zum Karfreitag Joh 19, 16-30 4 Sa 23.00 Osternacht Markus 16, 1-8 5 So 11.00 Gottesdienst zum Ostersonntag, anschließend Osterfrühstück Markus 16, 1-8 12 So 11.00 Gottesdienst zum 1. Sonntag nach Ostern Quasimodogeniti Joh. 20, 19-29 15 Mi 19.30 Ökumenisches Biblegespäch 17 Fr 14.00 Kibi Maxi 18 Sa Familienwanderung (Tel.: 655546071) 11.00 15.00 Gottesdienst mit Taufe zum 2. Sonntag nach Ostern Miserikordias Domini Au Pair Treffen 23 Do 17.30 Krabbelgottesdienst 24 Fr 14.00 Kibi Mini 25 Sa 10.30 17.00 Konfitag Jugendtreff 26 So 11.00 3. Sonntag nach Ostern Jubilate 19 So Joh10, 11-16 Joh. 15, 1-8 Seniorengymnastik 28 Di Seniorennachmittag: Lebe und genieße. Mit der Kunsthistorikerin Dr. M. Risch Sofern nicht anders angegeben hält Pfarrer Büttner die Gottesdienste. 29 Mi 19.30 Kulturforum Av. de Burgos 16.30 17.00 Bei den Gottesdiensten wird gleichzeitig auch Kindergottesdienst angeboten. (Ausgenommen sind die Gottesdienste während der Schulferien.) dienstags 11:00 17:00 Spielgruppe für Kleinkinder (bis 18 Monate) Jede 1., 3. und ggf. 5. Woche Jede 2. und 4. Woche 17:00 Spielgruppe für Kleinkinder (ab 18 Monate) 19:30 Deutscher Ökumenischer Chor (Av. de Burgos) samstags 16:30 Jugendchor mit Luis sonntags 12:30 Gitarrenkurs mit Astur (nach Absprache) Tel.: 650 672 356 E-Mail: [email protected] donnerstags M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 19 TERMINE MAI So 17.00 11.00 Gottesdienst zum 4. Sonntag nach Ostern / Kantante Kibi Maxi Familienwanderung (Tel.: 655546071) Jugendtreff Konfirmation 13 Mi 19.30 Ökumenisches Bibelgespräch 17 So 11.00 Gottesdienst zu Exaudi 16.30 17.00 3 So 11.00 8 Fr 14.00 9 Sa 10 Mt 11, 25-30 Joh 15, 26-16,4 19 Di 22 23 Fr Sa 19.00 14-22 Seniorengymnastik Seniorennachmittag: „...damit wir klug werden“ (Ps 90,12): Stuttgart lädt ein zum Kirchentag! Mit Pfarrer Büttner Jazz y Vino Pfingstbasar 24 So 11.00 12.00 Gottesdienst zum Pfingstfest Pfingstbasar 27 Mi 19.30 Kulturforum Av. de Burgos—Engel, Teufel, Tanz und Theater 28 Do 17:30 Krabbelgottesdienst 29 Fr 14.00 Kibi Mini 31 So 11.00 Gottesdienst zu Trinitatis Matth. 16, 13-19 Joh 3, 1-8 TERMINE MAI Dienstags 20.00 Maiandacht Mi 10.30 13.00 10.30 13.00 16.30 Erstkommunion DSM (Gruppe 1: 3a & 3b) Erstkommunion DSM (Gruppe 2: 3b & 3c) Erstkommunion DSM (Gruppe 3: 3d) Erstkommunion CSM I Seniorennachmittag 08. Fr 20.00 Maifest 15. Fr 17.30 Liturgische Probe der CSM 16. Sa 12.00 Erstkommunionfeier CSM 20. Mi 11.00 Besuchsdienst 23. Sa 16.30 Postkommunion 27. Mi 19.30 Kulturforum—Engel, Teufel, Tanz und Theater 31. So 01. Fr 02. Sa 06. Pfarrfest M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 20 EINLADUNG SEVILLA Besuch der Schwesterngemeinde in Sevilla Zum letzten Mal wird sich Pfarrer Büttner während seiner Amtszeit von Madrid aus auf den Weg nach Sevilla machen. Dort sind alle Christen und Interessierte noch einmal eingeladen, sich in geschwisterlicher Runde zu treffen. HINWEIS: Gemeindeglieder aus Madrid können sich mit auf die Reise begeben! So kann es eine Begegnungsfahrt werden. Da der 15. Mai der Feiertag San Isidro ist, könnte die Fahrt bereits an diesem Tag beginnen. Auf dem Wege wäre eine Besichtigung der Mezquita in Cordoba realisierbar. Bei Interesse bitte bis Ende März bei Pfarrer Büttner melden, damit weitere Planungen verabredet werden können. (Anreise möglichst in Fahrgemeinschaften, Unterkunft bei privaten Gastgebern in Sevilla) Samstag, 16. Mai, 19.00 Uhr: Ökumenisches Glaubensgespräch Calle de Castelar 19 – 2 derecha (bei Georg Tirschtigel) Sonntag, 17. Mai, 12.30 Uhr: Evangelischer Abendmahlsgottesdienst in der Iglesia Episcopal, Calle Relator 45 M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 21 DEKT IN STUTTGART „damit wir klug werden“ ist eine Losung, die vielleicht im ersten Augenblick irritiert und zum Nachdenken Anlass gibt: Was bedeutet eigentlich „klug“? Wie werden wir „klug“? Ist „klug“ vernünftig? Ist „klug“ gebildet? Was ist eigentlich „kluges“ Handeln? Der Glaube an Gott wird zur Quelle der Klugheit. In der wörtlichen Übersetzung des Kirchentages heißt es: Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir ein weises Herz erlangen. Das weise Herz ist klug genug, die Endlichkeit des Lebens nicht zu verdrängen. Unsere Welt, in der die Unsterblichkeit nur noch eine Frage der digitalen Umsetzbarkeit zu sein scheint, verführt Menschen dazu, das Zählen zu vergessen. Die Losung des Stuttgarter Kirchentages zeigt in eine andere Richtung. Tage zu zählen heißt, aufmerksam zu sein für jeden einzelnen Tag, achtsam umzugehen mit unserem eigenen Leben. Das unterbricht die Logik des Todes, das wendet uns hin zu Gott, zum Lehrer des Lebens. Die Fähigkeit, Tage zu zählen, macht klug und das Herz weise. Das Herz ist in der Bibel weniger der Sitz der Gefühle als vielmehr der Ort menschlichen Denkens und Planens, das Organ klugen Handelns. Die Botschaft sollte folgende sein: Ein JA zu Gott ist ein JA zum Leben, das endlich ist und darum klug gelebt werden will. Pfarrer Büttner wird zum Kirchentag reisen. Wer auch dorthin möchte und Rat benötigt, melde sich gerne bei ihm! M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 22 ZEITZEICHEN Kirche und Ehrenamt Geschenkte Zeit Kathrin Jütte Sie übernehmen die Kinderkirche, leiten den Gemeindekirchenrat, leisten soziale Arbeit im Altenheim oder im Krankenhaus, verteilen den Gemeindebrief und backen Kuchen für das Gemeindefest. Von den etwa acht Millionen Menschen, die sich in Deutschland in ihrer Freizeit freiwillig engagieren, verrichten 1,5 Millionen ihr Ehrenamt in der evangelischen Kirche, in den Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden. Tendenz steigend. Ihr Engagement ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Die meisten von ihnen sind zwischen 45 und 65 Jahre alt. Das hat die Sonderauswertung des dritten Freiwillensurveys (2012) ergeben, in dem im Auftrag der Bundesregierung erstmals über einen Zeitraum von zehn Jahren, von 1999 bis 2009, ehrenamtliches Engagement in Deutschland untersucht wurde. Und eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD aus dem vergangenen Jahr kommt zu dem Schluss, dass die ehrenamtliche Arbeit in den evangelischen Kirchengemeinden in sehr hohem Maße von „einem Mehrfachengagement geprägt ist“. Eine Ehrenamtliche übernimmt im Durchschnitt in einer Kirchengemeinde vier verschiedene Aufgaben. Bemerkenswert ist auch: Die Mitgliedszahlen der evangelischen Kirche gehen insgesamt zurück, aber die Zahl der Ehrenamtlichen in der Kirche ist zwischen 1999 und 2009 sogar gestiegen. Und dabei ist die evangelische Kirche gleich nach Sport und Bildung der dritte Ort, an dem ehrenamtliches Engagement ausgeübt wird. Fast die Hälfte aller kirchlich Engagierten sind auch ehrenamtlich in Vereinen, Parteien M ä r z 2 0 1 4 — M a i oder Bürgerinitiativen aktiv. Also kein Grund zur Sorge? Mitnichten. Denn die evanglische Kirche muss einerseits die in der Kirche engagierten Ehrenamtlichen spirituell begleiten und sie in ihrem geistlichen Wachstum fördern. Und gleichzeitig muss sie als Akteur dafür Sorge tragen, das Engagement in den eigenen Feldern zu unterstützen und auszubauen. „Ehrenamtliche zu gewinnen, zu begleiten und zu qualifizieren gehört für die evangelische Kirche zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben“, hieß es bereits im 2009 veröffentlichten Impulspapier des Rates de EKD „Kirche der Freiheit“. Doch wie sollen Ehrenamtliche gewonnen und unterstützt werden? Wie kann man Strategien entwickeln, von denen kleine und große Landeskirchen und Kirchengemeinden gleichsam profitieren können? Und warum ist das überhaupt nötig? Wie komplex sich das Thema darstellt, zeigt sich allein schon im Sprachgebrauch. Die einen sprechen von Freiwilligenarbeit, die anderen halten fest am Begriff des Ehrenamtes oder des ehrenamtlichen Engagements. In den Kirchengemeinden herrscht weiterhin der Begriff des Ehrenamtes vor. Aus gutem Grund, denn das Amt und damit das Engagement in der evangelischen Kirche leitet sich aus der Taufe und dem allgemeinen Priestertum aller Getauften ab. Fest steht: das ehrenamtliche Engagement hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in der evangelischen Kirche verändert und mit ihm die Motive der Engagierten, aber auch die Strukturen, in denen ehrenamtlich gearbeitet wird. Und 2 0 1 5 23 darauf muss die evangelische Kirche mit ihren Gemeinden und der Diakonie ihr zukünftiges Handeln ausrichten. Ökonomische Kategorien wie Produktivität, Effizienz, Leistung, Rationalität oder Maximierung haben längst sämtliche Bereiche aller Menschen erfasst. Das bleibt auch für die Motivation, vor allem auch für das Selbstverständnis der freiwillig Engagierten nicht ohne Folgen. Neben das traditionelle altruistische Motiv zu helfen, treten inzwischen Motive, die von den Interessen der Engagierten geleitet sind. Allerdings darf nicht verhehlt werden, dass es im Ehrenamt schon immer um ein Geben und Nehmen gegangen ist. Doch inzwischen tarieren die Engagierten die Balance zwischen dem Nutzen für sich selbst und für andere eher aus. Während sie früher ihre Zeit spendeten, investieren sie diese heute. Dazu kommt: Langfristiges Engagement nimmt ab, kurzfristige Verpflichtungen gelingen leichter. Dazu kommen Veränderungen in der Ausbildung und Gewerbsarbeit, in den Familienformen, der Geschlechtergerechtigkeit. Sie erschweren in Zukunft ehrenamtliches Engagement. Zwei Beispiele: Die Reform an deutschen Gymnasien reduziert die Schulzeit fast flächendeckend von dreizehn auf zwölf Jahre. Und die so genannten BolognaReformen an den Universitäten sollten die universitären Standards in Europa angleichen. In der Praxis führen beide Reformen dazu, dass Jugendlichen immer weniger Zeit für ehrenamtliches Engagement zur Verfügung steht. Gleichzeitig wächst die Frage nach dem eigenen biographischen Nutzen. Ein Blick auf die Studien sagt nun, dass ein Großteil der heute erwachsenen Ehrenamtlichen sich schon in der Jugendarbeit engagiert haben. Zudem war das Ehrenamt bislang weiblich. In den Kirchengemeinden und M ä r z 2 0 1 5 — M a i den diakonischen Einrichtungen engagieren sich zu zwei Drittel Frauen, wie Studien belegen. Kein Problem zu einer Zeit, in der allein der erwerbstätige Vater und Ehemann das Geld für den familären Lebensunterhalt verdiente. Heute hingegen arbeiten fast 70 Prozent der Mütter von Kindern unter 15 Jahren, und sie müssen oftmals zudem noch die Pflege der Angehörigen schultern. Auch da bleibt in Zukunft kaum noch Zeit für ein Ehrenamt. Wenn also die ehrenamtliche Mitarbeit in den Kirchengemeinden im Wandel begriffen ist, wie kann schon jetzt eine Weichenstellung vollzogen werden, die die gezielte Werbung von weiteren Ehrenamtlichen gestaltet? Theoretische Erkenntnisse über Motivation, Erwartungen und sich verändernde Wege in das Ehrenamt liegen vor. Die EKD lädt zu großen ökumenischen Ehrenamtskongressen ein und will in nächster Zeit eine so genannte Engagementstrategie vorlegen. „Evangelische Kirche ist in ihrem Kern eine Ehrenamtskirche, insofern sie auf Gestaltung und Verantwortung aller Christinnen und Christen angewiesen ist“, erläutert EKD-Kirchenrätin Cornelia Coenen-Marx. Sie fordert deshalb: „Die Reformprozesse, die notwendig werden, müssen zu Veränderungen im Profil hauptamtlicher Arbeit, den Prioritäten und Budgets führen.“ Ehrenamtskoordination sollte eine Funktion der Gemeindeleitung werden und eng mit den Aufgaben des Kirchenvorstandes verbunden sein. Wird sich bei den hauptamtlich Mitarbeitenden und den ehrenamtlich Engagierten ein Paradigmen- und Mentalitätswechsel vollziehen, der die evangelische Kirche auf die neue Situation ausrichtet und ihre Chancen zu ergreifen sucht? ZEITZEICHEN 10/2014, gekürzt von AS 2 0 1 5 24 A B S C H I E D P AT E R B R U N O Lieber Pater Bruno, Bestürzung und große Trauer überkamen uns, als Sie am letzten Seniorennachmittag uns leise mitteilten, dass Sie vielleicht beim nächsten Treffen nicht mehr dabei sein könnten. Es schien uns unvorstellbar: Pater Bruno nicht mehr in der Gemeinde? Seit 1993 gehörten Sie zu unserer Gemeinde. 2001, glaube ich, waren Sie in Deutschland tätig. In dieser Zeit wurden Sie von Pater Pablo und auch von Pater Mathias vertreten. An beide Pater denken wir mit Dankbarkeit. In all den Jahren waren Sie der Fels in unserer Gemeinde. Zweimal in den vergangenen Jahren haben Sie jeweils zwei Jahre die Gemeinde als Administrator verwaltet und geleitet, wenn kein von Deutschland entsandter Pfarrer da war. Nie haben Sie geklagt, immer waren Sie bereit zu helfen, wo es nötig war. Niemals hat man Sie verärgert gesehen. Ihre Freundlichkeit und Wärme war für alle wohltuend. Sie sind beliebt und werden geliebt, vor allem von den Kindern, aber auch von den Erwachsenen. Ein Beweis dafür war das Fest anlässlich ihres 70. Geburtstages. und waren immer bereit, Hausbesuche zu machen. Leicht war es sicherlich nicht für Sie, in den vergangenen Jahren mit den verschiedenen Pfarrern zusammen zu arbeiten. Immer blieben Sie bescheiden im Hintergrund und teilten unsere Sorgen um die Gemeinde. Viele Jahre lasen Sie die spanische Sonntagsmesse um 13 Uhr und die spanischen Abendmessen. Auch hier wird man Sie vermissen. Und die Kommunionkinder der Schweizer Schule werden Ihnen nachtrauern. Nicht nur bei uns, auch bei den Schwestern lasen Sie die Hlg. Messe. In der evangelischen Gemeinde waren Sie ein gern gesehener Gast. Pater Bruno, wir können uns die Gemeinde ohne Sie gar nicht vorstellen. Aber wir sehen ein, dass Sie in Ihrem Orden an anderer Stelle gebraucht werden. So empfinden wir bei aller Trauer auch eine große, große Dankbarkeit für all das, was Sie der Gemeinde gegeben haben. Wir wünschen Ihnen für Ihre neue Aufgabe Gottes reichen Segen, Gesundheit und Freude. Helga Hallbach Sonntags durften die Kinder nach der Messe sich in der Sakristei etwas Süßes abholen. Den Besuchsdienst betreuten Sie M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 25 KARNEVAL IN DER SPIELGRUPPE Kreativ und lebendig geht es jedes Mal zu, wenn sich die Spielgruppen bei uns im Gemeindehaus treffen. Mütter, Väter, Großeltern – ganz egal, Hauptsache, man kommt und macht mit. Einmal im Monat gibt es sogar einen Krabbelgottesdienst, ansonsten wird jedes Mal viel gesungen, gespielt und gebastelt. Termine siehe Seite 19! M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 26 FÜR SIE GELESEN Ella Berthoud & Susan Elderkin mit Traudl Bünger Die Romantherapie Insel Taschenbuch Verlag 2014 ISBN 978-3-458-36035-3 10,- € Sind Sie vielleicht gerade unzufrieden mit Ihrem Leben? Leiden Sie unter Liebeskummer? Oder ärgern Sie sich über einen schlechten Freund? Keine Sorge. Gegen jeden Kummer ist ein Kraut – pardon, ein Buch gewachsen. Nicht weniger als 253 Bücher werden uns in diesem kuriosen und wunderbaren Nachschlagewerk angeboten. So empfiehlt sich zum Beispiel bei Unzufriedenheit John Steinbecks „Straße der Ölsardinen“. Kurzinhalt: „Viele halten sie für Taugenichtse, Diebe und Stromer. Doch für Doc sind sie eine lebende Erfolgsgeschichte – gesunde, saubere Männer, die ihre Tage damit verbringen, zu tun, was ihnen gefällt. Sie leben von der Hand in den Mund, von dem, was sie mit Gelegenheitjobs verdienen, aber sie sind glücklich. Während andere durchs Leben hetzen und danach streben, mehr zu erreichen, mehr anzuhäufen, verfolgen Mac und die Jungs einen anderen Ansatz ...“ Gegen Liebeskummer schlagen die Autorinnen „Salz und sein Preis“ von Patricia Highsmith vor („Wie sollte die Welt wieder lebendig werden? Wie sollte sie ihr Salz wiederfinden?“) , bei Ärger über schlechte Freunde Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“. („Haben Sie den Geburtstag ihrer besten Freundin vergessen? Dann lesen Sie, was Reinhold seinem Freund Franz Bieberkopf antut: Er zieht ihn in ein Verbrechen hinein, macht ihn zum Krüppel, vergewaltigt seine Freundin … Dagegen sind Ihre Verfehlungen eine Lappalie“.) Im Fall von enttäuschtem Gerechtigkeitsempfinden M ä r z 2 0 1 4 — M a i empfielt sich natürlich Kleists „Michael Kohlhaas“, bei zu früher Heirat, Fontanes „Effie Briest“. Aber nicht nur die Klassiker kommen zu Wort. Der Roman „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von Rachel Joyce, der so neu ist, dass man ihn im Vorjahr in allen Buchhandlungen finden konnte, soll uns dabei helfen, den Glauben nicht zu verlieren. „Wenn Sie das Gefühl haben, dass alles keinen Sinn mehr macht und dass es völlig egal ist, ob Sie gut oder böse sind, dann haben wir hier eine sanfte Therapie für Sie. Harold Fry ist ein niedergeschlagener, grauer Pensionär, der mit seiner Frau kaum mehr als das Nötigste spricht. Als er einen Brief von seiner alten Freundin Queenie erhält, in dem sie ihm mitteilt, dass sie bald sterben wird, schreibt er ihr eine Postkarte und macht sich sogleich auf den Weg zum Briefkasten ...“ Doch dann wirft er den Brief nicht ein, sondern läuft einfach weiter, von Südengland bis zur schottischen Grenze, besessen von dem Gedanken, dass Queenie leben wird, solange er unterwegs ist. Auf seinem Pilgerweg verändert er nicht nur sich selbst, sondern alle, die ihm begegnen. Und so werden wir Leser 253 Mal auf den Weg geschickt, um uns mit Büchern zu heilen. Dazu gibt es eine Reihe von Listen mit jeweils zehn besten Romanen: Die zehn besten Romane bei Erkältung … für alle, die sehr traurig sind … gegen Fernweh - und so weiter. Dazu Romanempfehlungen für Teenager, für 20 bis 30-Jährige, für 40 bis 50-Jährige, für 90 bis 100-Jährige … Für letztere empfiehlt sich übrigens besonders „Das Höhrrohr“ von Leonora Carrington. „Lesen Sie dieses Buch, und Sie werden mit einem Hörrohr in der Hand auf Ihre hochbetagten Jahre zuhüpfen.“ AS 2 0 1 5 27 KINDERSEITE Im KiBi, dem Kinderbibelclub unserer Gemeinde, ist immer viel los. Es wird gespielt, gesungen und gebastelt. Wie hier zum Beispiel Osterlämmer … und nach getaner Arbeit gibt es leckeres Essen, M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 28 LEBEN UND GLAUBEN Der besondere Weg Als etliche Schüler eines verstorbenen Zaddiks zum Seher von Lublin kamen und sich darüber wunderten, dass er andere Bräuche als die ihres Lehrers hatte, rief er: „Was wäre das für ein Gott, der nur einen einzigen Weg hätte, auf dem man ihm dienen kann!“ Aber indem jeder Mensch von seinem Punkt aus, aus seinem Wesen aus zu Gott zu kommen vermag, vermag, auf allen Wegen vordringend, das Menschengeschlecht als solches zu ihm kommen. Gott sagt nicht: „Das ist ein Weg zu mir, das aber nicht“, sondern er sagt: „Alles, was du tust, kann ein Weg zu mir sein, wenn du es nur so tust, dass es dich zu mir führt.“ Was aber ist dies, das eben dieser Mensch und kein anderer tun kann und tun soll, kann ihm nur aus ihm selber offenbar werden. Hier kann nur irreführen, wenn einer darauf schaut, wie weit es ein anderer gebracht hat, und es ihm nachzutun trachtet, denn dabei entgeht ihm, wozu er und nur er allein berufen ist. Auf welchem Weg ein Mensch zu Gott gelangt, kann somit nichts anderes ihm sagen als die Erkenntnis seines eigenen Wesens, die Erkenntnis seiner wesentlichen Eigenschaft und Neigung. „In Jedermann ist etwas Kostbares, das in keinem anderen ist.“ Was aber an einem Menschen kostbar ist, kann nur er entdecken, wenn er sein stärkstes Gefühl, seinen zentralen Wunsch, das in ihm, was sein Innerstes bewegt, wahrhaft erfasst. Martin Buber (Aus: Martin Buber, Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre, Verlag Lambert Schneider) M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 29 M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 30 WERBUNG M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 31 WERBUNG / E-Mail: [email protected] M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 32 WERBUNG M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 33 IMPRESSUM Der Brief an die Gemeinde wird herausgegeben vom Gemeindekirchenrat der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde Madrid Paseo de la Castellana, 6 – 28046 Madrid – Spanien N° Entidad Religiosa 2954 – SE/A Der Gemeindekirchenrat Name Aufgabenbereich Telefon E‐Mail Jörgens, Konstantin Schriftführer, Personal, Rechtliches 636 581 199 [email protected] Kern, Heinrich Stellvertretender Schriftführer, Bau, Feste und Basare 91 431 2509 635 748 547 [email protected] Lebsanft, Christiane Stellvertretende Vorsitzende, Diakonie 91 3149524 [email protected] Remus, Claudia Vorsitzende, Kulturarbeit, Stellvertretende Schatzmeisterin, Finanzen, Fundraising Sponsoring 608 863 603 [email protected] Weissenborn, Christian Kinder/ Jugend, Öffentlichkeitsarbeit 655546071 [email protected] Serres, Klaus Gefangenenbetreuung, Feste und Basare 686 417 026 [email protected] Milla, Jakob Ökumene, Kulturarbeit, StellvertretenderSchatzmeister 91 083 51 02 [email protected] Pfarrer Stephan Büttner 914354781 699 017 585 [email protected] Gemeindebüro Cornelia Jagsch 914354781 Fax: 91 435 44 52 [email protected] Heike Hullerum Schatzmeisterin 682754572 [email protected] Öffnungszeiten des Gemeindebüros: Dienstag – Freitag, 10 – 13 Uhr Webseite der Kirche: www.kirchemadrid.com facebook: evangelische gemeinde madrid Konto der Gemeinde: Banco Popular Madrid ES 93 0075-0322-81-0600531959 BIC: POPUESMM IBAN: ES 93 0075-0322-81-0600531959 Druck: Copias Prado, Goya 5 – Madrid Depósito legal: M 31127-1987 M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 34 M ä r z 2 0 1 4 — M a i 2 0 1 5 35 M ä r z 2 0 1 5 — M a i 2 0 1 5 36
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