Daten und Fakten: Sonnenfinsternis am 20.03.2015 als PDF

Daten und Fakten
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12. März 2015
Sonnenfinsternis am 20. März 2015
In den Vormittagsstunden des 20. März 2015 ereignet sich über Europa eine Sonnenfinsternis. Da Berlin sich
in der sogenannten Halbschattenzone befindet, wird eine totale Finsternis nicht erreicht. Die partielle
Finsternis bedeutet aber bereits eine merkliche Eintrübung des Tageslichts sowie eine spürbare
Temperaturabnahme. Die Sonne wird uns dann deutlich sichelförmig erscheinen. Für den Beobachter ist es
auch reizvoll, den Schattenriss des Mondes klar zu sehen – man erkennt den unregelmäßigen Umriss des
Mondes, der durch Berge und Täler verursacht wird.
Ablauf:
9:38 Uhr
Beginn der Finsternis – der Mondrand tritt in Kontakt mit dem Sonnenrand und
verfinstert von da an die Sonne immer weiter.
10:47 Uhr
Maximum der Finsternis – der größte Bedeckungsgrad ist erreicht: 74,2 Prozent der
Sonne sind vom Mond bedeckt.
11:58 Uhr
Ende der Finsternis – der Mond gibt auch den letzten Rest der Sonne frei.
Was geschieht bei einer Sonnenfinsternis?
Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und wirft seinen Schatten auf
unseren Planeten. Wird von der Erde aus gesehen die gesamte Sonne verdeckt, spricht man von einer totalen
Sonnenfinsternis. Die sogenannte Totalitätszone erstreckt sich am 20. März 2015 von den Færøer-Inseln über
das Nordmeer bis nach Spitzbergen und zum Nordpol. Berlin befindet sich in der Halbschattenzone. Wir
sehen eine partielle (teilweise) Sonnenfinsternis mit einem maximalen Bedeckungsgrad von 74,2 Prozent.
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Von der Erde sehen wir Sonne und Mond gleich groß, doch der Schein trügt: Die Sonne ist mit 1.392.000
Kilometer Durchmesser fast 397mal größer als der Mond – dafür ist sie mit 150.000.000 Kilometer Abstand
aber auch gut 394mal weiter entfernt als er. Die Sonne und der Mond erscheinen uns daher aus einem
kosmischen Zufall heraus gleich groß am Himmel, so dass der Mond die Sonne knapp vollständig bedecken
kann.
Da die Sonne für uns eine flächige Lichtquelle darstellt, erzeugt der Mond zwei Schattenbereiche, den
Kernschatten und den Halbschatten. Der Kernschatten ist eine sehr eng begrenzte Zone, in der die Totalität
beobachtet werden kann. Die Dauer der Totalität hält bestenfalls wenige Minuten an.
Die nächste Sonnenfinsternis über Berlin wird sich am 10. Juni 2021 ereignen, dann jedoch ebenfalls partiell,
allerdings mit einem geringen Bedeckungsgrad. Ebenso wiederholt sich dieses Ereignis am 25. Oktober 2022.
Die nächste totale Sonnenfinsternis über Deutschland ist erst am 3. September 2081 zu beobachten; aber auch
hier befindet sich Berlin nicht in der Totalitätszone – wie 1999 wird Süddeutschland die Chance auf eine
vollständig verdeckte Sonne haben.
Die Seltenheit von Sonnenfinsternissen erklärt sich zum einen aus der sehr schmalen Totalitätszone und zum
anderen daraus, dass die Mondbahn schräg zur Umlaufbahn der Erde steht. Meistens zielt also bei Neumond
der Mondschatten weit an der Erde vorbei. Darüber hinaus „eiert“ die Mondbahn – sie vollführt zusätzlich
eine Taumelbewegung, so dass es nur etwa alle halbe Jahr zu einer Sonnenfinsternis auf unserer Erde
kommt. Es bedarf also genauester Kenntnisse des Mondlaufs, um vorauszuberechnen, wo und wann der
Kernschatten die Erde trifft.
Wie kann man eine Sonnenfinsternis beobachten?
Die Beobachtungen an den Instrumenten der Sternwarten sind gefahrlos, da spezielle Filter oder
Projektionsmethoden jede Blendung verhindern. Wir warnen dringend vor der ungeschützten Beobachtung
der Sonne! Augenschäden bis zur Blindheit innerhalb weniger Sekunden können die Folge sein.
Sonnenfinsternisbrillen (für die Beobachtung ohne Fernrohr) werden an den Kassen der Sternwarten und
Planetarien verkauft. Schweißergläser aus dem Baumarkt sollten nicht benutzt werden!
Ansprechpartner für Rückfragen und Interviews:
Tim Florian Horn
Leitung Zeiss-Großplanetarium
Tel +49 (174) 915 44 96
[email protected]
Dr. habil. Felix Lühning
Leitung Archenhold-Sternwarte
Tel + 49 (30) 53 60 637-24
[email protected]
Dr. Monika Staesche
Leitung Planetarium am Insulaner/
Wilhelm-Foerster-Sternwarte
Tel + 49 (30) 790093 - 13
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