Die SLS wird gefördert durch das Sächsische Ministerium für Soziales

Sächsische Landesstelle
gegen die Suchtgefahren e. V.
Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen 2014
Sucht 2014
Bericht der Suchtkrankenhilfe
in Sachsen
Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V.
www.slsev.de
März 2015
Impressum
Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. Olaf Rilke
Leiter der SLS-Geschäftsstelle
Herausgeber
Sächsische Landesstelle gegen die
Suchtgefahren e. V.
Glacisstraße 26
01099 Dresden
Tel.: 0351-804 5506
FAX: 0351-810 555 33
[email protected]
www.slsev.de
www.suchthilfe-sachsen.de
März 2015
Inhaltsverzeichnis
Seite
1 Einleitung ____________________________________________________ 2
2 Zusammenfassung _____________________________________________ 4
3 Daten der sächsischen Krankenhausstatistik zum suchtspezifischen
Behandlungsbedarf ____________________________________________ 6
4 Ambulante Suchthilfe: Personalsituation – regionale Versorgungsdichte 13
5 Klientencharakteristika in der SBB _______________________________ 15
5.1 Gesamterhebung betreuter Klienten
15
5.2 Betreuungsgrund - Diagnosen
16
5.3 Klientel-Altersstruktur – Einstiegsalter
17
5.4 Hilfebereich "illegale Drogen" – Konsummuster, regionale Besonderheiten
19
5.5 Therapie- und Weitervermittlung
24
5.6 Ausbildungs- und Beschäftigungssituation suchtkranker Menschen in Sachsen
25
6 Betreuungsergebnisse: Ambulante Suchthilfe wirkt! ________________ 27
7 Externe Suchtberatung in der JVA _______________________________ 29
8 Anhang _____________________________________________________ 36
•
Verzeichnis sächsischer Suchtberatungs- und Behandlungsstellen
•
Daten im Überblick
(Quellen: SLS - Standardisierte Jahresberichte 2009 - 2014)
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
1 Einleitung
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem vorliegenden Bericht möchten wir zur aktuellen Situation zu Suchtproblemen
in Sachsen informieren. Dargestellt werden die Daten zu den Hilfeleistungen in den
verschiedenen Bereichen der Suchtkrankenhilfe (stationär, ambulant).
Damit erfassen wir jedoch nur einen Ausschnitt der Problematik, denn noch zu oft
werden Suchtprobleme nicht erkannt, verleugnet oder es erfolgt keine erfolgreiche
Hilfevermittlung.
Dabei sind suchtbezogene Probleme in Deutschland wie auch in Sachsen kein
Randphänomen, sondern betreffen beträchtliche Bevölkerungsanteile. Nicht zu
vergessen ist, dass durch die Suchterkrankungen weit mehr Menschen in den Familien
und im sozialen Umfeld in Mitleidenschaft gezogen werden und diese als
Mitbetroffene nicht selten eigene Störungen bzw. erhebliche Gesundheitsrisiken
entwickeln.
Die sächsische Suchtkrankenhilfe richtet sich an eine Vielzahl verschiedener
Suchtprobleme, die in der Vielfalt von Jahr zu Jahr zunehmen, auch nicht-substanzbezogene Abhängigkeiten (wie Glücksspielsucht) oder neue Substanzen (wie die
sogenannten NPS „neue psychoaktive Substanzen“) einbeziehen.
Dennoch ist Alkohol bundes- und sachsenweit die Problemsubstanz Nummer 1, die in
Sachsen einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden von über 1 Mrd. € verursacht.
Auch in unseren vorgelegten Daten zum aktuellen Suchthilfemonitoring wird dies sehr
deutlich:
• ca. 78 % der Fallzahlen in der stationären Suchtmedizin sind Alkoholverursacht (S. 6)
• ca. 50 % der Beratungen in den sächsischen Suchtberatungsstellen
werden aufgrund einer eigenen Alkoholproblematik in Anspruch
genommen (S. 16)
Somit werden weiterhin verstärkte Bemühungen und
Hilfestellungen zur Vermeidung bzw. Reduktionen
alkoholbezogener Störungen benötigt. Wir werben für
eine aktive Beteiligung an der bundesweiten
Aktionswoche Alkohol (13.-21.06.2015), die einen
Beitrag zur Vermeidung alkoholbezogener
Problemlagen leisten kann. Informationen und
Anregungen für eigene Aktivitäten finden Sie unter
www.aktionswoche-alkohol.de .
2
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Neben den genannten alkoholbedingten Anforderungen beschäftigt sich die sächsische
Suchtkrankenhilfe seit einigen Jahren mit zunehmenden Problemen im
Zusammenhang mit dem Crystal-Missbrauch.
Deutlich wird die besondere Situation in Sachsen
in der nebenstehenden Abbildung aus dem
Bericht des BKA zu Crystal-Sicherstellungen 2013
mit einer extremen Konzentration im Freistaat
Sachsen. Auf Grund dieser Entwicklung sind die
ambulanten und stationären Dienste der
Suchthilfe besonders gefordert in der Bewältigung
der steigenden Beratungs- und Therapiebedarfe.
Anschaulich wird dies in den entsprechenden
Statistiken zu Fallzahlen und Diagnoseverteilungen des vorliegenden Berichtes.
Auch 2014 hält dieser Trend in den Suchtberatungsstellen mit einer Steigerungsrate
Abbildung aus: BKA (2014) Bundeslagebild
von 16 % gegenüber dem Vorjahr an (S. 22).
2013, Rauschgiftkriminalität
An dieser Stelle danken wir allen Mitarbeitern und ehrenamtlich Tätigen für die
geleistete Arbeit im Bereich der Suchthilfe, d. h. in den Suchtberatungs- und
Behandlungsstellen, in den stationären Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe als auch
innerhalb der Suchtselbsthilfe. Gerade die geschilderten Entwicklungen im CrystalBereich sind für das Hilfesystem sehr herausfordernd und belastend. Die vergleichende
Darstellung der Betreuungsergebnisse verdeutlicht Lohn und Erfolg dieser Arbeit (siehe
Punkt 6). So werden Menschen mit Crystal-bezogenen Problemlagen im Vergleich zu
anderen Suchtproblemen ähnlich gut erreicht und behandelt.
Dank gilt vor allem allen politischen und kommunalen Entscheidungsträgern für ihr
Engagement bei der Gestaltung und Weiterentwicklung der sächsischen Suchtkrankenhilfe. In den Papieren zur Crystal-Prävention bzw. im aktuellen Koalitionsvertrag
wurden wichtige Meilensteine für das Hilfesystem gesetzt, die es nun zu erreichen gilt.
Dr. Olaf Rilke
Leiter der SLS-Geschäftsstelle
3
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
2
Zusammenfassung
-
Daten der sächsischen Krankenhausstatistik (2013) dokumentieren mit über
22.000 Fällen einen sehr hohen und tendenziell steigenden suchtspezifischen
Behandlungsbedarf im Freistaat Sachsen. Deutliche Steigerungen der Fallzahlen
sind in letzten Jahren aufgrund des Missbrauchs von Crystal in der
Akutbehandlung als auch im Reha-Bereich festzustellen. Nach wie vor führen
alkoholbezogene Störungen am häufigsten zum Krankenhausaufenthalt und
verursachen jährliche Behandlungskosten von etwa 120 Mio. € in Sachsen.
-
Im Jahr 2014 standen in den sächsischen Suchtberatungsstellen mit sachsenweit
etwa 180 Fachkräften geringfügig gestiegene Personalressourcen zur
Verfügung. Für eine angestrebte Versorgung von einer Fachkraft für höchstens
20.000 Einwohnen fehlen jedoch sachsenweit 25 Fachkräfte.
-
Wie in den Vorjahren konnten auch 2014 etwa 27.000 Klienten mit suchtspezifischen Problemlagen in den Suchtberatungsstellen beraten, betreut bzw.
behandelt werden. Weitere Beratungsleistungen wurden bei über 2.600
Klienten im Rahmen der externen Suchtberatung in der JVA erbracht.
-
Die erfolgreiche Vermittlungs- und Motivationsarbeit in den sächsischen
Suchtberatungsstellen bzw. im Rahmen der externen Suchtberatung in der JVA
führte annähernd 3.300 Klienten in eine abstinenzorientierte medizinische
Rehabilitationsbehandlung auf Grund verschiedenster Suchtprobleme z. B. im
Zusammenhang mit Alkohol, Medikamenten, illegalen Drogen, Spielsucht,
Online-/Mediensucht.
-
Der Hilfebedarf auf Grund der Suchtproblematik im Zusammenhang mit
illegalen Drogen hat 2014 erneut um ca. 9 % deutlich zugenommen und
umfasst über 7.600 Klienten.
-
Der Jahreszuwachs in der Beratungsnachfrage aufgrund einer CrystalProblematik ist auch 2014 mit 16 % weiterhin auffällig. Innerhalb der Illegalen
Drogen ist Crystal bei 67 % der Hilfesuchenden in der SBB vorherrschender
Beratungsgrund, d. h. bei über 4.800 Personen.
4
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
-
Zunehmender Hilfebedarf im Bereich der illegalen Drogen äußert sich auch im
steigenden Antragsvolumen zur Drogenentwöhnungsbehandlung (+ 14 %) bzw.
zur Vermittlung in Jugendhilfemaßnahmen (+ 18 %).
-
Suchtkranke Menschen sind besonders betroffen hinsichtlich einer ungünstigen
Ausbildungs-, Beschäftigungs- als auch Wohnsituation. Die verfügbaren
Reintegrationsangebote für suchtkranke Menschen sind in Sachsen nicht
ausreichend bzw. im Bestand gefährdet (Zuverdienstprojekte). Da berufliche
Perspektiven die Erfolge von suchttherapeutischer Behandlung langfristig
unterstützen, ist die Förderung der beruflichen Perspektiven und Reintegration
suchtkranker Menschen ein bedeutsames gesamtgesellschaftliches Anliegen.
-
Leistungsdaten im Rahmen der Externen Suchtberatung in der JVA
verdeutlichen eine hohe Inanspruchnahme suchtspezifischer Angebote.
Insgesamt wurden mehr als 2.600 Klienten betreut und annähernd 470 Anträge
zur Entwöhnungsbehandlung gestellt. Die Hilfesuchenden sind vorwiegend
junge Menschen mit Suchtproblemen im Bereich der illegalen Drogen. Die
sachsenweiten Konsumtrends sind besonders auch im Kontext der JVA deutlich
wahrzunehmen. Crystal-bezogene Suchtprobleme sind Thema bei 45 % aller
externen Suchtberatungen in der JVA.
-
Daten zu den Betreuungsergebnissen verdeutlichen, dass ein überwiegende Teil
der Hilfesuchenden (54-62 %) von der suchtspezifischen Betreuung in den
sächsischen Suchtberatungsstellen profitiert, d. h. die Suchtproblematik
erfolgreich behandelt bzw. gebessert werden konnte. Diese Aussage gilt
speziell auch für Hilfesuchende mit einer Crystal-bezogenen Suchtproblematik.
-
Insgesamt dokumentieren die aktuellen Daten differenzierte und leistungsfähige Versorgungsstrukturen für suchtkranke und suchtgefährdete Menschen
im Freistaat Sachsen. Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen in den
verschiedenen Hilfebereichen ist eine weitere konzeptionelle Anpassung und
personelle Aufstockung der Hilfeangebote notwendig.
5
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
3
Daten der sächsischen Krankenhausstatistik zum suchtspezifischen
Behandlungsbedarf (Daten: Gesundheitsberichterstattung 2013)
Substanzmissbrauch und daraus resultierende suchtbezogene Störungen führten 2013
im Freistaat Sachsen in über 22.000 Fällen zu einem notwendigen Krankenhausaufenthalt. Gegenüber den Vorjahren sind weiterhin leicht steigende Fallzahlen zu
beobachten, so dass unter Berücksichtigung einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung der suchtspezifische Behandlungsbedarf in der stationären
Krankenversorgung innerhalb der letzten 12 Jahren in Sachsen signifikant, d. h. mit
einem Zuwachs von 29 %, zugenommen hat (2001: 42 Fälle pro 10.000 Einwohner;
2013: 54 Fälle pro 10.000 Einwohner).
Anzahl Patienten
Entwicklung der Fallzahlen stationär behandelter Patienten
(Patientenwohnort Sachsen) mit suchtspezifischer Diagnose (F10.- bis F19.-)
20.000
18.701
18.599
2001
2004
21.628
22.034
2010
2013
19.620
15.000
10.000
Quelle:
2007
Jahr
www.gbe-bund.de
Innerhalb der Gesamtfallzahlen stellen alkoholbezogene Störungen mit 78 % einen
besonderen Schwerpunkt in der suchtmedizinischen stationären Versorgung dar.
Wie in den Vorjahren ist auch 2013 eine deutliche Zunahme der Fallzahlen (+ 22 %) im
Bereich der F15-Diagnosen (Stimulanzien, u. a. Crystal) zu verzeichnen. Auffällig ist
eine Steigerung der Fallzahlen mit F12-Cannabinoid-bezogener Problematik im
Berichtsjahr um 26 % im Vergleich zum Vorjahr.
Verteilung der suchtspezifischen Diagnosen 2013 in stationärer
Behandlung (Patientenwohnort Sachsen)
F10.- Alkohol
17.096
F19.- multipler Substanzgebrauch
3.084
F15.- Stimulanzien
832
F12.- Cannabinoide
355
F13.- Sedativa/Hypnotika
317
F11.- Opioide
310
F16.- Halluzinogene
Quelle:
www.gbe-bund.de
Patientengruppen mit besonderen
Steigerungsraten gegenüber 2012
23
0
5.000
6
10.000
Anzahl der Fälle
15.000
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Hinsichtlich der Altersstruktur ist festzustellen, dass problematischer Alkoholkonsum
und daraus resultierende stationäre Behandlung alle Altersgruppen, aber insbesondere
die 40- bis 59-Jährigen, betrifft. Der missbräuchliche Umgang mit illegalen Drogen
findet vor allem in jüngeren Altersgruppen statt, was in der besonderen Häufung der
Fallzahlen in der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen bei der Darstellung aller
Diagnosegruppen (F10 - F19) zum Ausdruck kommt (siehe rote Pfeil-Markierung).
Altersstruktur der stationären Patienten 2013 mit substanzbezogenen
Störungen , Patientenwohnort Sachsen
(F10- Alkohol bzw. F10-F19: Alkohol und weitere Substanzen)
Anzahl
3000
F10
F10-F19
2000
1000
0
Quelle:
unter 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75
15
und
Altersgruppe
älter
www.gbe-bund.de
Veränderungen der Fallzahlen in den jeweiligen Diagnosegruppen spiegeln aktuelle
Tendenzen im Missbrauchsverhalten psychotroper Substanzen im Freistaat Sachsen
wider. Wie in den folgenden Abbildungen dargestellt, stiegen in den letzten Jahren die
Behandlungsfälle mit F 19-Diagnose (Multipler Substanzgebrauch, überwiegend auch Crystal,
Cannabis und Alkohol), insbesondere aber speziell die
Info:
Diagnosen nach ICD 10
Fälle mit F15-Diagnosen (Stimulanzien, d. h. vor allem
Im Klassifizierungssystem der
Crystal). Ähnliche Entwicklungen sind im Bereich der
Erkrankungen nach ICD 10 werden
Suchterkrankungen (Psychische und
stationären Rehabilitationsbehandlung
Verhaltensstörungen durch
(Entwöhnungsbehandlung) als auch im Bereich der
psychotrope Substanzen) unter F10F19 erfasst. Unter F 15 erfolgt die
ambulanten Suchthilfe sichtbar (siehe Abschnitt 5).
Einordnung der sogenannten anderen
Die jährlichen Steigerungsraten fallen für 2013
Stimulanzien (in Abgrenzung zum
insgesamt überdeutlich in der stationären Psychiatrie Kokain- ICD10 F14). Zur F15 Gruppe
gehören Störungen im Zusammenhang
(+ 22 %) sowie im Reha-Bereich (+ 21 %) aus, so dass
mit Amphetaminen, MDMA (Ecstasy),
Methamphetamin (Crystal) und
insgesamt die suchtspezifischen Einrichtungen auf
verwandten Substanzen. In Sachsen
stehen aktuell die F15 –Diagnosen zu
Grund der Crystal-Problematik zunehmend gefordert
über 90 % in Verbindung mit Crystal.
und belastet werden.
7
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Fallzahlen, stationär
3500
Entwicklung Fallzahlen (stationär) mit ausgewählter Suchtproblematik,
Patientenwohnort Sachsen, 2007-2013
3084
3000
2500
2000
2312
1825
1824
2527
3046
F19 Multipler
Substanzgebrauch
2013
1500
1000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Jahr
Fallzahlen, stationär
Entwicklung Fallzahlen (stationär) mit ausgewählter Suchtproblematik,
Patientenwohnort Sachsen, 2007-2013
1000
832
800
681
600
F15 Stimulanzien
487
400
200
266
74
89
102
0
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Jahr
Fallzahlen, stationär
Entwicklung abgeschlossene stationäre Reha-Leistungen (GRV) F15 + F19,
Patientenwohnort Sachsen, 2007-2013
800
666
700
600
500
stat. Reha F15
(Stimulanzien) +
F19 (Multipl.)
545
482
443
446
2008
2009
476
400
2007
2010
2011
Jahr
Quelle:
728
www.gbe-bund.de
8
2012
2013
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Die Fallzahlen mit einer F15-Einzeldiagnose haben sich innerhalb von einigen Jahren
auf über 830 Fälle erhöht, so dass die Diagnose F15 in der stationären Versorgung
mittlerweile mit über 50 % zur häufigsten Einzeldiagnose im Bereich der illegalen
psychoaktiven Substanzen zählt.
Behandlungsgrund (Einzeldiagnosen illegale Drogen) für
Krankenhausaufenthalt 2013 (Wohnort Sachsen)
F11 (Opioide);
310; 20%
F12
(Cannabinoide);
355; 23%
F16
(Halluzinogene);
23; 2%
F15 (u.a.
Crystal); 832;
54%
Quelle:
F 14 (Kokain); 8;
1%
www.gbe-bund.de
Etwa 77 % der Patienten sind im Alter von 20-34 Jahren. Ca. 15 % sind junge
Menschen, die das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Für die Versorgungssysteme ist von besonderer Bedeutung, dass mehr als ein Drittel
der Patienten (d. h. 36 %) weiblichen Geschlechts sind. Für das Hilfesystem ergeben
sich daraus komplexe Herausforderungen im Zusammenhang mit Schwangerschaften
und minderjährigen Kindern.
Altersstruktur / Geschlecht: stationäre Patienten 2013 in Sachsen
mit F15-Diagnose (insbes. Crystal-Problematik)
300
männliche
Patienten; 533
Anzahl
250
weibliche
Patienten; 299
200
150
100
50
0
unter 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64
Altersgruppe
15
Quelle:
www.gbe-bund.de
9
> 65
Jahre
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Unabhängig von der zunehmenden Crystal-Problematik ist nach wie vor festzustellen,
dass in der stationären Versorgung (wie auch im ambulanten Hilfesystem – siehe
Abschnitt 5) alkoholbezogene Störungen immer noch mit Abstand der häufigste
Behandlungsgrund im Bereich der Suchterkrankungen sind.
Die F10-Diagnose (Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol) zählt überhaupt
zum zweithäufigsten krankheitsbedingten stationären Behandlungsgrund hinter der
Diagnose I50 (Herzinsuffizienz).
Tab.:
Die drei häufigsten Diagnosen in der stationären Krankenhausbehandlung in Sachsen
(Daten 2013; www.gbe-bund.de) - Männer und Frauen
Verweildauer
Rang
ICD 10
Fälle
in Tagen
1
I50
Herzinsuffizienz
24.471
10,0
F10
Psychische und Verhaltensstörungen
2
17.096
10,0
durch Alkohol
3
S06
Intrakranielle Verletzungen
16.510
4,1
Über drei Viertel der Fälle (76 %) sind männliche Patienten, so dass speziell bei
Männern die Diagnose F10 in der stationären Krankenhausversorgung sehr oft
vergeben wird und im Berichtsjahr 2013 insgesamt am häufigsten gestellt wurde (siehe
folgende Tabelle).
Tab.:
Die drei häufigsten Diagnosen in der stationären Krankenhausbehandlung in Sachsen
(Daten 2013; www.gbe-bund.de) – nur Männer
Verweildauer
Rang
ICD 10
Fälle
in Tagen
F10
Psychische und Verhaltensstörungen
1
13.068
10,1
durch Alkohol
2
I50
Herzinsuffizienz
12.021
10,1
3
S06
Intrakranielle Verletzungen
8.594
4,5
Mit Blick auf die Häufigkeit der Behandlungsfälle als auch der Sterbefälle, die im
unmittelbaren Zusammenhang mit Alkohol stehen, ist Sachsen überdurchschnittlich
belastet. Während deutschlandweit 2013 insgesamt 14.551 Menschen an den Folgen
alkoholbedingter Krankheiten starben, wurden davon 1.105 Sterbefälle in Sachsen
registriert. In der Todesursachenstatistik rangiert der Freistaat Sachsen damit in
diesem Bereich an vierter Position, d. h. mit annähernd 22 Alkohol-Toten pro 100.000
Einwohnern ist die Rate im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich
hoch.
10
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen Mit Hilfe einer altersstandardisierten Normierung können Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher Altersstrukturen ausgeschlossen werden, so dass regionale Daten gut vergleichbar sind. Alkoholtote in Deutschland 2013‐ alkoholbedingte Sterbefälle im Vergleich (Fallzahl je 100.000 Einwohner, altersstandardisiert)
Sachsen‐Anhalt
Mecklenburg‐Vorpommern
Bremen
Sachsen
Brandenburg
Schleswig‐Holstein
Hamburg
Niedersachsen
Thüringen
Deutschland
Berlin
Rheinland‐Pfalz
Nordrhein‐Westfalen
Saarland
Baden‐Württemberg
Bayern
Hessen
28,9
28,7
27
22,2
20
19,7
17,4
17,4
15,9
15,2
Info: Alkoholbedingte Krankheiten / 14,5
alkoholbedingte Todessursachen Die folgenden Erkrankungen bzw. Todesursachen gehen u.a. 13,4
in die Summe "alkoholbedingte Sterbefälle“ ein. 13,2
Diese sind zu 100 % als "alkoholbedingt" anzusehen. E24.4 Alkoholinduziertes Pseudo‐Cushing‐Syndrom 12,9
E52 Niazinmangel (alkoholbedingte Pellagra) 12,2
F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol G31.2 Degeneration des Nervensystems durch Alkohol 12,1
G62.1 Alkohol‐Polyneuropathie G72.1 Alkoholmyopathie 11,3
0
Quelle:
10
20
www.gbe-bund.de
I42.6 Alkoholische Kardiomyopathie K29.2 Alkoholgastritis K70 Alkoholische Leberkrankheit K85.2 Alkoholinduzierte akute Pankreatitis (ab 2006) K86.0 Alkoholinduzierte chronische Pankreatitis Q86.0 Alkohol‐Embryopathie (mit Dysmorphien) T51.0 Toxische Wirkung: Ethanol aus www.gbe‐bund.de
30
40
Nur in den Bundesländern Sachsen‐Anhalt, Mecklenburg‐Vorpommern und Bremen werden höhere alkoholbedingte Mortalitätsraten registriert. Investitionen in eine wirksame Suchtprävention entlasten nachhaltig gesamt‐
gesellschaftliche Aufwendungen, da die volkswirtschaftlichen Kosten, z. B. auf Grund von alkoholbedingter Krankheiten, enorm sind. Diese ergeben sich aus den indirekten Aufwendungen, z. B. auf Grund Mortalität, Arbeitsunfähigkeit oder Frühberentung, sowie aus den direkten Behandlungskosten (ambulante, stationäre, Rehabilitationsbehandlung). Der jährliche Gesamtschaden wird in Deutschland auf ca. 27 Mrd. €1 (davon in Sachsen auf ca. 1,4 Mrd. €) geschätzt. 1
DHS (2014) Jahrbuch Sucht 2014. Neuland Verlag 11 SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Allein durch die stationäre Behandlung von ausgewählten alkoholbedingten
Erkrankungen entstehen jedes Jahr Kosten in Höhe von ca. 120 Mio. € zu Lasten der
Krankenversicherung in Sachsen.
Tab.:
Berechnung stationäre Behandlungskosten 2013 alkoholbedingter Krankheiten in Sachsen
Diagnose ICD 10
Kosten 2013 zur Behandlung ausgewählter
alkoholbedingter Erkrankungen in Sachsen
Alkoholbedingte Krankheiten darunter
u.a.
Psychische und Verhaltensstörung durch
Alkohol
K70 Alkoholische Leberkrankheit
K 85.2 / K 86.0 Alkoholinduzierte Pankreatitis
G 31.2 Degeneration des Nervensystems durch
Alkohol
G62.1 Alkohol-Polyneuropathie
K29.2 Alkoholgastritis
Q86.0 Alkohol-Embryopathie
Anzahl der Patienten: 21.774
F10
Verweildauer (Tage): 9,9
Berechnungs- und Belegungstage: 215.563
Kosten (gerundet) 116 Mio. €
Zur Kostenberechnung wurde von durchschnittlich bereinigten Kosten von 538 € je Berechnungs- und Belegungstag ausgegangen, da die
Gesamtkosten pro Behandlungsfall mit 4.089 € und mittlere Verweildauer von 7,6 Tagen für 2013 angegeben werden.
Quelle:
www.gbe-bund.de
Eine Reduktion von suchtbezogenen Problemen, z. B. durch erfolgreiche
Suchtprävention, Suchtberatung und therapeutische Interventionen, ist somit nicht
nur für den einzelnen Betroffenen oder für die mitbetroffenen Familien ein besonderer
Gewinn, sondern entlastet die gesamte Gesellschaft insbesondere auch soziale
Sicherungssysteme, wie Kranken- und Rentenversicherung.
Insgesamt verdeutlichen die Daten der Krankenhausstatistik einen aktuellen hohen
stationären suchtspezifischen Behandlungsbedarf. Dieser stellt sich zum einen in
Verbindung mit Alkohol als auch mit anderen psychotropen Substanzen dar.
Seit 2010 sind zunehmende Behandlungsbedarfe im Zusammenhang mit multiplem
Substanzgebrauch (z. B. Crystal in Kombination mit Cannabis oder Alkohol bzw.
anderen psychotropen Substanzen) als auch auf Grund einer vordergründigen CrystalProblematik zu registrieren.
12
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
4 Ambulante Suchthilfe: Personalsituation – regionale Versorgungsdichte
Suchtprobleme, daraus resultierende Erkrankungen und soziale Folgen gehören zu den
aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wie bereits dargestellt, sind die
Kosten für Gesundheits- und Sozialsysteme beträchtlich und Versorgungsstrukturen
zur Prävention, Therapie und Nachsorge von Suchtstörungen sind somit von
besonderer Bedeutung.
Suchtberatungsstellen übernehmen im System der Suchtkrankenhilfe wesentliche
Aufgaben nicht nur im Bereich der Suchtberatung und Suchtbehandlung sondern auch
hinsichtlich der vernetzenden Arbeit.
Zum Stichtag 31.12.2014 stehen im Rahmen der ambulanten Suchtkrankenhilfe 177
Fachkräfte und somit im Vergleich zum Vorjahr 3 Personalstellen mehr zur Verfügung.
Dies entspricht einem Versorgungsgrad von einer Fachkraft pro ca. 22.800 Einwohneraus Sicht der SLS noch nicht ausreichend, da von einer Mindestversorgung von
1:20.000 ausgegangen wird. Dafür wäre eine Personalaufstockung von sachsenweit 25
Fachkräften notwendig.
Gesamtanzahl der Fachkräfte in SBB
SBB-Fachkraftsituation (2009 -2014) in Sachsen
(Vollzeit-FK-Stellen)
200
182
184
2009
2010
180
176
174
174
177
2011
2012
2013
2014
160
140
120
100
Quelle: SLS – Standardisierte Jahresberichte 2009-2014
Jahr
In drei Regionen (in den Städten Dresden, Leipzig und im Vogtlandkreis) hat sich
mittlerweile eine Versorgungssituation von unter bzw. annähernd 1:20.000 etabliert.
Als problematisch stellt sich aktuell (Stand 31.12.2014) die Versorgungssituation im
Landkreis Leipzig dar.
13
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Ambulante Suchthilfe in den sächsischen Regionen zum 31. 12. 2014:
Fachkraft-Versorgung: Einwohner pro Fachkraft
Chemnitz
22.205
Erzgebirgskreis
24.181
LK Mittelsachsen
26.117
LK Zwickau
25.971
Vogtlandkreis
18.990
Dresden
20.247
LK Bautzen
23.048
LK Meißen
26.330
LK Görlitz
26.926
LK Sächs. Schweiz/OEG
23.316
Leipzig
17.490
LK Leipzig
34.862
LK Nordsachsen
24.877
1 : 20.000
Quelle: SLS – Standardisierter Jahresbericht 2014
Einwohner
pro FK
Dargestellt ist die Versorgung mit Suchtberatern pro Einwohner. Eine angestrebte Versorgungsdichte von einer Fachkraft für max. 20.000 Einwohner ist aktuell nur in drei Regionen (grün
dargestellte Balken) erreicht.
Der Vergleich der Versorgungssituation sollte zur Diskussion in den Regionen zum
suchtspezifischen Hilfebedarf anregen. Dargestellt ist die Situation zum Stichtag
31.12.2014, die sich möglicherweise z. B. aufgrund auslaufender bzw. neuer
Fachkraftstellen oder auch krankheitsbedingt aktuell in den Regionen anders darstellt.
Maßgebend für die Etablierung entsprechender Hilfeangebote sind neben dem
bevölkerungsbezogenen Versorgungsgrad und komplementären Betreuungsangeboten
u. a. soziale und territoriale Faktoren, die das Suchtaufkommen entscheidend
beeinflussen, wie z. B. Altersstruktur, Ausmaß sozialer und gesundheitlicher Probleme
als auch Grenznähe.
Erhöhte Personalanteile sind in den Landkreisen erforderlich, um Außensprechstunden
bzw. Außenstellen zur Sicherstellung einer gemeindenahen Versorgung bzw. einer
entsprechenden Zugänglichkeit der Beratungsangebote einzurichten.
14
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
5 Klientencharakteristika in der SBB
5.1 Gesamterhebung betreuter Klienten
Seit einigen Jahren beobachten wir in den Suchtberatungsstellen ein stabiles Gesamtaufkommen von Beratungsleistungen mit 27.000 – 29.000 betreuten Menschen mit
suchtbezogenen Problemlagen pro Jahr. Dies steht im Zusammenhang mit personeller
Stabilität, aber weist auch darauf hin, dass die Suchtberatung in Sachsen mehr als
ausgelastet ist und eine Steigerung in einem Bereich (aktuell: Crystal-bedingte Problemlage) zu
Lasten anderer Hilfebereiche erfolgt (Rückgang alkoholbezogener Interventionen). Darauf wird
auch im Folgenden näher eingegangen.
Die Mehrzahl der Klienten (77 %) befindet sich in einem längerfristigen Beratungsprozess, der häufig zur erfolgreichen Vermittlung in eine suchtspezifische
Rehabilitationsbehandlung führt (sachsenweit über 3.000 Therapieanträge, siehe auch
Gesamtdarstellung im Anhang).
Jahr
2009
Gesamtanzahl betreuter Klienten 29.445
(Veränderung zum Vorjahr)
2010
2011
2012
2013
2014
28.527
27.709
28.105
27.031
27.225
(97%)
(97%)
(101%)
(96 %)
(101 %)
16.651
5.842
80 %
16.198
5.781
79 %
16.406
5.831
79 %
16.541
6.065
78 %
16.455
6.387
77 %
davon:
Zugänge 16.926
Einmalkontakte 6.099
mehrmalige Kontakte 79 %
Daten der Deutschen Suchthilfe-Statistik aus 2013 dokumentieren, wie der Kontakt zur
Suchthilfeeinrichtung hergestellt wurde. So haben andere professionelle Hilfen, wie
Arztpraxen und Krankenhäuser oder soziale Einrichtungen einen besonderen Anteil am
Vermittlungsprozess. Eine geringe Rolle hinsichtlich der Vermittlung in eine SBB spielen
Arbeitgeber bzw. die Schule oder Kosten- und Leistungsträger mit etwa 2 % aller
Vermittlungen. Der Vermittlungsanteil aus den JobCentern beträgt knapp 7 %.
Die Vermittlung in eine Suchtberatungsstelle erfolgt in Sachsen...
Quelle: Suchthilfestatistik-Sachsen 2013, Tab 3.07
durch niedergelassene Ärzte / Psychotherapeuten bei 4,4 %.
durch Krankenhäuser / Suchthilfe /
soziale Einrichtungen bei 24 %.
durch Kosten- und Leistungsträger
(z. B. KK, RV) bei 2 %.
SBB
durch Behörden (Justiz, soziale
Verwaltung) bei 15 %.
davon: durch Jobcenter 6,7 %
durch Einrichtungen der Jugendhilfe / Jugendamt bei 3,5 %.
durch das soziale Umfeld
(Familie, Freunde) bei 9 %
durch den Arbeitgeber/
Betrieb/ Schule bei 2 %.
Sehr häufig (bei 35 %) werden Dienste der Suchtberatung ohne eine Vermittlung in Anspruch genommen.
15
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
5.2 Betreuungsgrund - Diagnosen
Der Anteil der Klienten mit Suchtproblemen im Zusammenhang mit illegalen Drogen
hat sich im letzten Jahr auf etwa 28 % (Vorjahr: 26 %) erhöht.
Mit 50 % sind alkoholbezogene Störungen zwar noch häufigster Betreuungsgrund in
der Suchtberatungsstelle, jedoch besteht weiterhin ein rückläufiger Trend, so dass die
Anzahl der Alkoholklienten im Vergleich zum Vorjahr um 3 % bzw. um 480
Hilfesuchende sank.
Betreuungsgrund 2014 Gesamtklientel; N=27.225
sonstige
3%
Alkohol
50%
Medien
< 1%
Glücksspielsucht
4%
Ess-Stör.
<1%
illegale Drogen
28%
Medikamente Angehörige
<1%
15%
Quelle: SLS – Standardisierter Jahresbericht 2014
Nicht-substanzbezogene Störungen (Glücksspielsucht, problematischer
Mediengebrauch, Ess-Störungen) werden von Klienten in sächsischen
Suchtberatungsstellen eher im Einzelfall als Behandlungsgrund bzw. im Rahmen einer
Doppeldiagnose (z. B. in Kombination mit Crystal-Missbrauch) angegeben.
Seit ca. zwei Jahren sind im Bereich des „Pathologischen Glücksspielens“ keine
wesentlichen Änderungen in der Inanspruchnahme der suchtspezifischen
Beratungsarbeit festzustellen. Pro Jahr werden ca. 700 Klienten betreut und es
erfolgen knapp 100 Therapievermittlungen.
Der Anteil des Problembereiches „Pathologisches Glücksspielen“ am gesamten
Beratungsaufkommen beträgt in den sächsischen Suchtberatungsstellen ca. 4 % und ist
im Vergleich zum Bundesdurchschnitt mit 6,2 % (DSHS 2013) unterrepräsentiert. Diese
Unterschiede stehen im Zusammenhang mit spezialisierten Angeboten für den Bereich
der Glücksspielsucht, die sich bundesweit jedoch kaum in Sachsen etabliert haben und
somit Handlungsbedarf für Sachsen signalisieren.
16
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Entwicklung Hilfebedarf „Pathologisches Glücksspielen“ (F 63 – ICD 10)
Jahr
Anzahl Zugänge
Klienten
Reha-Anträge
2010
2011
2012
2013
2014
348
371
446
492
465 (- 5 %)
535
533
653
692
704 (+ 2 %)
62
67
96
91
88 (davon 14 ambulant)
in Klammern: Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr
Entgegen den seit Jahren diskutierten Gefahren und Häufigkeiten von Suchtproblemen
im Zusammenhang mit dem Mediengebrauch (PINTA- / PINTA-DIARI-Studie 2011 bzw.
2013) spielt dieser Problembereich in den sächsischer Suchtberatungsstellen eine
untergeordnete Rolle. Dennoch zeichnet sich in der Tendenz bei der Klientenanzahl als
auch bei den Therapieanträgen ein zunehmendes Beratungsaufkommen ab.
Entwicklung Hilfebedarf „Problematischer Mediengebrauch“
Jahr
Anzahl Zugänge
Klienten
Reha-Anträge
2010
2011
2012
2013
2014
93
96
110
107
108
111
122
144
127
157 ↑
k. A.
k. A.
3
6
16 ↑
5.3 Klientel-Altersstruktur – Einstiegsalter (Daten: Suchthilfestatistik Sachsen 2000 / 2013)
Aktuell werden die Dienste sächsischer Suchtberatungsstellen am häufigsten von
Personen im Alter zwischen 20-34 Jahren in Anspruch genommen. Vor 13 Jahren war
die Altersstruktur der Hilfesuchenden noch eine ganz andere (siehe Vergleich mit dem
Jahr 2000, Abbildung A), so dass sich in den vergangenen Jahren die Hilfebedarfe sehr
stark verändert haben. Zum einen sind für diese Entwicklung zunehmende
Suchtprobleme im Zusammenhang mit Illegalen Drogen bei jungen Menschen
verantwortlich (Abbildung B). Zum anderen hat sich die Altersstruktur der
Hilfesuchenden mit alkoholbezogenen Problemen sehr stark verbreitert (Abbildung C),
so dass im Vergleich zum Jahr 2000 sowohl mehr jüngere als auch häufiger ältere
Klienten mit Alkoholproblemen Suchtberatungsstellen aufsuchen. Änderungen in der
Altersstruktur und Hilfebedarfe sind für die Suchtberatungsstellen besondere
Herausforderungen, die personell und konzeptionell zu berücksichtigen sind.
17
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Altersstruktur Klienten in Sachsen
(gesamt mit eigener Hauptdiagnose) im Vergleich 2000-2013
2000
2500
2013
Anzahl
2000
1500
1000
500
0
-14
15 17
18 19
20 24
25 29
30 - 35 - 40 34
39
44
Altersgruppe
45 49
50 54
55 59
60 64
65 +
Abbildung A
Anzahl
Altersstruktur Klienten in Sachsen
(Hauptdiagnose: Illegale Drogen) im Vergleich 2000-2013
2000
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
-14
15 17
18 19
20 24
25 29
2013
30 - 35 - 40 34
39
44
Altersgruppe
45 49
50 54
55 59
60 64
65 +
60 64
65 +
Abbildung B
Altersstruktur Klienten in Sachsen
(Hauptdiagnose: Alkohol) im Vergleich 2000 und 2013
Anzahl
2000
2013
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
-14
15 17
18 19
20 24
25 29
30 - 35 - 40 34
39
44
Altersgruppe
Abbildung C
Quelle: Suchthilfestatistik Sachsen 2000 / 2013
18
45 49
50 54
55 59
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Der Altersdurchschnitt sowie das Alter verschiedener Konsumentengruppen beim
Erstkonsum sind im Vergleich zu den deutschen Durchschnittswerten in der folgenden
Tabelle dargestellt. Altersunterschiede sind nur bei Opiatabhängigen deutlich
festzustellen. Hier sind die Hilfesuchenden mit durchschnittlich 32,2 Jahren etwa 4,5
Jahre jünger im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Der Erstkonsum findet mit
durchschnittlich 19,9 Jahren und somit im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ca. 1,5
Jahre früher statt.
Der Alkohol-Konsum setzt in Sachsen bei unter 15 Jahren ein, bei Cannabis ein halbes
Jahr später und mit etwa 18 Jahren wird im Durchschnitt der Erstkonsum von
Stimulanzien angegeben. Das Alter des Erstkonsums von Alkohol ist in Sachsen um
mehr als ein 1 Jahr niedriger im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.
Alters-Mittelwerte verschiedener Konsumentengruppen in der Gegenüberstellung
Sachsen-Deutschland (Suchthilfestatistik -Tab. 2013, 2.02 / 4.06)
Altersmittelwerte 2013
(in Jahre)
Konsumentengruppen
Alkohol
Opioide
Stimulanzien
Cannabis
durchschnittliches Alter beim
Erstkonsum 2013 (in Jahre)
Sachsen
Deutschland
Sachsen
Deutschland
43,8
32,2
26,7
24,9
44,3
36,7
27,4
24,5
14,7
19,9
18,2
15,2
16,1
21,4
18,3
15,3
5.4 Hilfebereich "illegale Drogen" – Konsummuster, regionale Besonderheiten
Sachsenweit beläuft sich der Hauptanteil der konsumierten Substanzen auf Stimulanzien, d. h. Crystal mit über 67 %, gefolgt von Cannabis (20 %) und Opioide (11 %).
Diese Verteilung ist in Sachsen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr Crystal-lastig
mit 4-5-fach erhöhtem Crystal-Anteil im Beratungsaufkommen ausgeprägt.
Hauptproblemsubstanzen (Klienten SBB) im Bereich illegale Drogen
DSHS 2013 Tab. 2.01
Sachsen 2013, N=3.598
Halluzinog.
< 1%
Stimulanz.
(v.a.
Crystal)
67%
sonstige
1%
Deutschland 2013, N=66.203
0pioide
11%
Halluzinog.
< 1%
sonstige
2%
0pioide
39%
Cannabis
20%
Stimulanz.
(u.a.
Crystal)
14%
Kokain
1%
Quelle: Suchthilfestatistik Sachsen-Deutschland 2013
19
Kokain
6%
Cannabis
39%
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Entwicklung F15-Hilfebedarf in SBB (Sachsen / Deutschland)
Dargestellt sind Crystal(bzw. F 15)-bedingte Beratungsanteile (2009-2013) in % in
sächsischen Suchtberatungsstellen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. 2013 ist der
Anteil in Sachsen um das Vierfache erhöht (22,1 % gegenüber 5,6 %).
Beratungsanteil F15 Problematik in % aller
Klienten mit eigener Hauptdiagnose
Zunahme Stimulanzien (F15, u.a. Crystal)-bedingter Hilfebedarf in der ambulanten
Suchthilfe
25
22,1
18,3
20
13,2
15
10
5
9,3
Sachsen
6,0
4,0
3,1
2,5
5,6
4,8
Deutschland
0
2009
2010
2011
2012
Jahr
Quelle: Suchthilfestatistik 2009-2013 (T. 2.01), Sachsen / Deutschland
2013
Seit ca. 5 Jahren steigen die Klientenzahlen im Bereich der illegalen Drogen deutlich an.
Auch 2014 ist eine signifikante Steigerung von annähernd 9 % bzw. auf über 7.600
Klienten im Vergleich zum Vorjahr zu registrieren.
Zahl der Klienten bzw. Angehörigen im Bereich Illegale Drogen
Sachsen; 2001 - 2014
8000
Angehörige
Anzahl der Klienten
7000
6000
5000
4414
4527
4846 5031
Klienten
5537
6630
5349
5078 5137 5252
5625
7040
7621
5906
4000
3000
2243 2139
2303 2194
1734
2000
1468 1272
1000
1011 974
996 1078
1367 1349 1411
0
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: SLS-Standardisierte Jahresberichte 2001 - 2014
20
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Diese besondere Situation in Sachsen steht im engen Zusammenhang mit einer
massiven Steigerung der Beratungsnachfrage im Bereich der Stimulanzien in den
letzten fünf Jahren. Mit über 97 %, d. h. über 4.800 Klienten, ist Crystal (Crystal-Meth,
Meth, Methamphetamin) die dominierende Substanz in diesem Bereich.
In der folgenden Abbildung wird die Entwicklung der jeweiligen Problemsubstanzen im
Zeitverlauf dargestellt. Wie der Darstellung zu entnehmen, sind Suchtprobleme im
Zusammenhang mit Opioiden seit einigen Jahren rückläufig, während Klientenzahlen
mit einer Stimulanzien-Problematik nunmehr seit fünf Jahren massiv steigen, so dass
aktuell 21 % aller Suchtberatungen auf Grund einer Crystal-Problematik geführt
werden.
Nachdem seit 2005 ein kontinuierlich rückläufiges Beratungsaufkommen im Bereich
der Cannabis-bezogenen Suchtberatungen zu beobachten war, ist 2014 erstmalig
wieder ein auffälliger Anstieg in Höhe von 10 % zu verzeichnen. Bereits in der
stationären Suchtbehandlung wurde ein Anstieg Cannabis-bezogener Störungen
registriert, so dass sich möglicherweise ein Trend abzeichnet.
Klientenentwicklung (SBB) ausgewählter
Problembereiche 2002-2014; Sachsen
Klienten
5000
4.934
4500
0pioide
4000
Cannabis
3500
Stimulanzien (Crystal)
4.262
3.501
dem Vorjahr:
3000
2.389
2500
1.849
2000
Veränderungen
CrystalBeratungsbedarf gegenüber
1500
1.494
1000
500
0
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Jahr
Quelle: SLS – Standardisierte Jahresberichte 2002 - 2014
21
2014: + 16 %
2013: + 22 %
2012: + 47 %
2011: + 29 %
2010: + 24 %
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Methamphetamin (Crystal)-Missbrauch in Sachsen
Aufgrund der besonderen Entwicklung und des besonderen Umfangs des Methamphetamin (d. h. Crystal)-Missbrauchs in Sachsen wurden die folgenden speziellen
Daten zusammengestellt. Zunächst ist festzuhalten, dass aktuell über 97 % der
Diagnosen im Bereich F 15 (darunter Amphetamin, Ecstasy, Methamphetamin) im
Zusammenhang mit Methamphetamin (Crystal) stehen. Die andere Substanzen
(Amphetamin-Speed, Ecstasy) spielen somit eine untergeordnete Rolle.
1000
Geschlechtsspezifik / Altersstruktur Klienten mit Crystal-bezogenem
Hilfebedarf in der Suchtberatung (Sachsen 2013)
Anzahl
800
männlich
weiblich
600
400
200
0
-14
15 - 17 18 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 - 64
Altersgruppe
Quelle: Suchthilfestatistik 2013, Sachsen, Tab.: 2.02
Ähnlich wie bereits für den stationären Bereich (S. 9) dargestellt, sind etwa zwei Drittel
(67 %) der Klienten dem Altersbereich der 20-29-Jährigen zuzuordnen. Der
Altersdurchschnitt beträgt 26,7 Jahre, während der Frauenanteil mit 35 % im Vergleich
zu anderen Konsumentengruppen im Bereich der illegalen Drogen sehr hoch ist. Der
Anteil der unter 20-Jährigen beträgt 8 %.
Mit einer Berechnung der Crystal-Klienten, bezogen auf die jeweilige Bevölkerungsanzahl, können Aussagen zur regionalen Problemlast getroffen werden. Innerhalb von
zwei Jahren hat sich das Beratungsaufkommen pro 100.000 Einwohner sachsenweit
von 86 Klienten auf 122 Klienten signifikant (+ 42 %) erhöht. Überdurchschnittlich
belastete Regionen befinden sich in Westsachsen. Dennoch ist von einer
flächendeckenden Ausbreitung der Crystal-Problematik auszugehen, so dass auch
grenzferne Regionen wie z. B. Nordsachsen ähnlich betroffen sind.
22
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
2012
2014
Quelle: SLS – Standardisierter Jahresbericht 2012 und 2014
Suchtprobleme im Zusammenhang mit Opioiden (z. B. Heroin)
Während der Missbrauch von Crystal sachsenweit zunimmt, sind Suchtprobleme im
Zusammenhang mit Opioiden rückläufig. In den sächsischen Suchtberatungsstellen ist
ein Rückgang der Klientenanzahl ähnlich wie im vergangenen Jahr um 13 % zu
registrieren. Analog reduzierte sich die Anzahl der gemeldeten Substitutionen.
Dem gegenüber haben die Leistungen im Bereich der psychosozialen Betreuungen von
Substituierten geringfügig (+ 3%) zugenommen, so dass sich der Anteil der
Substituierten in psychosozialer Begleitung mit 60 % gegenüber den Vorjahren erhöht
hat.
Jahr
Klienten in SBB mit F11 (Opioid) –
Problematik
Anzahl Substitutionen
(Quelle: Substitutionsregister Auszug «Sachsen»)
Anzahl psychosoziale Betreuung in Sachsen
in % zu Gesamt-Sub.
davon Stadt Leipzig
in % zu Sachsen
2009
2010
2011
2012
2013
2014
1.678
1.736
1.553
1.370
1.146
997
1.454
1.275
1.255
1.152
1.087
951
890
61 %
892
70 %
699
56 %
665
58 %
552
51 %
570
60 %
590
66 %
600
67 %
471
67 %
438
66 %
373
68 %
390
68 %
23
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
5.5 Therapie- und Weitervermittlung
Ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt von Suchtberatungsstellen ist die Vorbereitung
weiterführender abstinenzorientierter Therapien bzw. anderer längerfristiger
Hilfsangebote sowie die Betreuung während und vor allem im Anschluss dieser
Maßnahmen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick der im Berichtsjahr geleisteten Motivationsund Vermittlungstätigkeit.
Vermittlung Entzugsbehandlung
in allgemeines Krankenhaus
in psychiatrische Einrichtungen
Mitwirkung an Jugendhilfemaßnahmen
Anträge Alkoholentwöhnung
stationär
ambulant
Anträge Drogenentwöhnung
stationär
ambulant
Anträge Therapie Spielsucht
stationär
ambulant
Anträge Kombitherapie
Anträge stationäre Therapie Ess-Störungen
Anträge in sozialtherapeutische Wohnstätten
Nachsorgeleistungen
2013
2014
Tendenz
207
2.472
556
1.271
264
956
67
76
15
14
21
29
1.247
224
2.499
654
1.256
273
1.087
70
74
14
11
16
27
1.328
↑+8%
↑ + 18 %
↑ + 14 %
↑+6%
Anmerkungen: Nicht einbezogen sind Daten der „Externen Suchtberatung JVA“
Quelle: SLS-Standardisierte Jahresberichte SBB 2013 und 2014
Erfreulich ist eine Steigerung der Nachsorgeleistungen, die u. a. eine funktionierende
Zusammenarbeit zwischen therapeutischen und nachsorgenden Einrichtungen
signalisiert.
Beteiligung der SBB an
Jugendhilfemaßnahmen (Fallzahl)
556
654
Fallzahl
Deutlich wird im Jahresvergleich
800
eine Leistungsverschiebung in
600
den Bereich der illegalen Drogen
374
400
284
mit auffälligen Steigerungsraten
221
178
200
in der Vermittlung von
0
stationären Drogenent2009
2010
2011
2012
wöhnungsbehandlungen als
Jahr
auch der weiterhin steigender
Einbeziehung der SBB an Jugendhilfemaßnahmen (siehe Abb.).
24
2013
2014
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
5.6 Ausbildungs- und Beschäftigungssituation suchtkranker Menschen in Sachsen
Für suchtkranke Menschen ist die berufliche Perspektive bzw. Reintegration von
entscheidender Bedeutung für die langfristige erfolgreiche Bewältigung der
Suchterkrankung. Für junge Menschen ist insbesondere die Förderung schulischer und
beruflicher Abschlüsse, für ältere Suchtkranke sind es vor allem geeignete Arbeits- und
Beschäftigungsangebote, die zur Sicherung und Stabilisierung von Therapieerfolgen
beitragen.
Wie hoch der Bedarf geeigneter Angebote zur beruflichen Eingliederung ist, zeigen
Daten der Deutschen Suchthilfestatistik zur Ausbildungs- und Beschäftigungssituation
verschiedener Hilfebedarfsgruppen.
Fehlende Schul- und Berufsabschlüsse werden vor allem bei jungen suchtkranken
Menschen mit einer Suchtproblematik im Bereich der illegalen Drogen festgestellt.
Etwa 13 -16 % verfügen über keinen Schulabschluss. Etwa die Hälfte (48 – 53 %) der
Hilfesuchenden mit Suchtproblemen im Zusammenhang mit illegalen Drogen haben
keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Ausbildungssituation 2013 (DSHS-Sachsen: Tab.: 2.11; 2.12)
ohne Schulabschluss
abgegangen
5,2 %
15,4 %
13,7 %
15,8 %
Diagnose
Alkohol
Opioide
Cannabinoide
Stimulanzien
in Schulausbildung
0,4 %
0,6 %
8,6 %
2,9 %
keine Berufsausbildung o. ä.
abgeschlossen
15,1 %
53,3 %
48,3 %
48,5 %
in Berufsausbildung
1,8 %
4,2 %
11,6 %
7,1 %
Ebenfalls ungünstig stellt sich die Erwerbssituation suchtkranker Menschen dar. In der
Regel sind mehr als die Hälfte der Klienten arbeitslos. Nur etwa ein Drittel der Klienten
(20 – 40 %) verfügt über eine Erwerbstätigkeit.
Erwerbssituation, differenziert nach Hauptdiagnosen
DSHS-Sachsen 2013 Tab.: 2.16
Alkohol
arbeitslos nach SGB II (ALG II)
Opioide
sonst. Nichterwerbsperson
(z. B. SGB XII)
Cannabinoide
arbeitslos nach SGB III (ALG I)
Stimulanzien
0
10
20
30
40
50
Angaben in %
60
25
70
80
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Auffällig ist die im Vergleich zur Bundesstatistik besonders schwierige Situation bei
Personen mit alkoholbezogenen Störungen (Sachsen: 40,7 %; Bund: 30,1 % ALG II). Aber auch
junge Menschen mit einer Problematik im Zusammenhang mit Cannabinoiden (Sachsen:
43,9%; Bund 29,6 % ALG II) und Stimulanzien (Sachsen: 51,7 %; Bund: 42,3 % ALG II) sind in Sachsen
überdurchschnittlich häufig auf ALG II angewiesen.
Die Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungssituation suchtkranker
Menschen stellt insbesondere in Sachsen eine besondere Herausforderung dar.
Gefragt sind hier vor allem auch geeignete Kooperationen zwischen Jobcenter und
Träger der Suchtkrankenhilfe, die in den Regionen differenzierte und suchtspezifisch
begleitete Arbeits- bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten realisieren.
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten engagieren sich sächsische Suchthilfeeinrichtungen
insbesondere bei der Teilhabeförderung und halten insgesamt ca. 660 Plätze als tagesstrukturierende Angebote bzw. als Arbeitsmöglichkeit für suchtkranke Menschen vor.
Regelungen im neuen Mindestlohngesetz (seit 01.01.2015) gefährden jedoch den
Bestand von Zuverdienstprojekten, so dass Ende 2014 drei Standorte schließen
mussten, da der Mindestlohn von 8,50 € durch die angebotenen Tätigkeiten nicht zu
erwirtschaften ist. Von Politik und Verwaltung sind flexible Regelungen einzufordern,
die zum einen den Mindestlohn sicherstellen zum anderen aber bestehende
Beschäftigungsmöglichkeiten nicht gefährden, da gerade diese Angebote für die
Krankheitsbewältigung so wichtig sind.
Insgesamt sind die verfügbaren Arbeits- und Beschäftigungsplätze auch vor dem
Hintergrund der ungünstigen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation der jährlich
über 27.000-29.000 Klienten in sächsischen Suchtberatungsstellen nicht ausreichend.
So fehlen flächendeckend tagesstrukturierende Angebote für suchtkranke Menschen
ohne realistische Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt, z. B. zur Stabilisierung von
chronisch mehrfachgeschädigten Abhängigkeitskranken.
26
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
6 Betreuungsergebnisse: Ambulante Suchthilfe wirkt!
Innerhalb der Deutschen Suchthilfestatistik werden Betreuungsergebnisse
suchtspezifischer Interventionen durch verschiedene Fragestellungen transparent
dokumentiert. Z. B. erfolgt am Tage des Betreuungsendes eine Einschätzung der
Suchtproblematik durch die betreuende Einrichtung. So wurde in 2013 bei ca. 60 % der
betreuten Menschen erfolgreiche Betreuungen bzw. eine Besserung der
Suchtproblematik festgestellt.
Hauptdiagnose + Problematik am Tag nach Betreuungsende (DSHS-Sachsen 2013, Tab.: 7.10)
Hauptdiagnose
Problematik am Tag des Betreuungsendes
erfolgreich
Gebessert
erfolgreich + gebessert
F10 Alkohol
26,1%
35,8%
61,9%
F11 Opioide
15,9%
38,2%
54,1%
F12 Cannabinoide
18,8%
42,1%
60,9%
F15 Stimulanzien
18,6%
37,4%
56%
F63 Pathologisches Spielen
17,5%
41,0%
58,5%
Gesamt - mit Hauptdiagnose
23%
37%
60%
Geringe Unterschiede sind zwar in Abhängigkeit von der Hauptproblemsubstanz
festzustellen, dennoch profitieren deutlich mehr als die Hälfte der Menschen
(54-62 %) in allen Diagnosegruppen von der ambulanten suchtspezifischen Betreuung.
Konkreter dargestellt werden entsprechende Betreuungsergebnisse im Vergleich des
Konsumverhaltens vor der Betreuung mit dem am Betreuungsende. So ist eine
signifikante Steigerung des Anteils abstinent lebender Klienten in allen dargestellten
Diagnosegruppen nachweisbar. Zu beachten ist, dass ein beträchtlicher Anteil der
Betreuten (30-50 %) bereits vor Betreuungsbeginn z. B. nach abgeschlossener Entzugsbzw. Entwöhnungsbehandlung, abstinent lebt, so dass die ambulante Suchtberatung in
diesen Fällen wichtige Aufgaben in der Gesundheitsstabilisierung und Sicherung der
Therapieerfolge leistet.
27
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Anderseits gelingt über die Bemühungen der Suchtberatungsstelle und
kooperierenden Institutionen eine deutliche Reduktion des problematischen Suchtmittelkonsums in den jeweiligen Diagnosegruppen um mindestens 50 % des Ausgangswertes vor dem Betreuungsbeginn. Insbesondere bei cannabisbezogenen Suchtproblemen ist der Beratungserfolg mit einer Reduktion von 37 % auf 13 % deutlich
ausgeprägt.
Suchtmittelkonsum im Vergleich vor und nach der Betreuung - Indikator:
Anteil "Konsumabstinenz"
F 10 Alkohol
vor der Betreuung
F 12 Cannabinoide
am Betreuungsende
F 15 Stimulanzien
0
20
40
60
80
100
Suchtmittelkonsum im Vergleich vor und nach der Betreuung - Indikator:
Anteil "regelmäßiger Konsum" (mehrmals pro Woche bis täglich)
F 10 Alkohol
vor der Betreuung
F 12 Cannabinoide
am Betreuungsende
F 15 Stimulanzien
0
10
20
30
40
50
60
Quelle: Suchthilfestatistik 2013, Sachsen, Tab.: 4.01 und 7.01
Die dargestellten positiven Betreuungsergebnisse unterstreichen die Wirksamkeit der
ambulanten Suchthilfe in der Bewältigung suchtspezifischer Problemlagen, die sich
nicht nur wie dargestellt in der Reduktion des Suchtmittelmissbrauches äußert,
sondern auch zu weiteren günstigen Entwicklungen beiträgt, z. B. zur Reduzierung
psychischer Belastungen, von Begleiterkrankungen und zur Verbesserung der
gesellschaftlichen Teilhabe. Auch kann festgestellt werden, dass die
Behandlungsergebnisse von Menschen mit einer Crystal-Problematik wie bei anderen
Suchtproblematiken vergleichbar gut sind.
28
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
7 Externe Suchtberatung in der JVA
Hintergrund und Aufgaben
Wie Untersuchungsergebnisse in einzelnen Einrichtungen verdeutlichen, muss der
suchtspezifische Hilfebedarf in den Justizvollzugsanstalten als sehr hoch eingeschätzt
werden. So hatten über 70 % der Inhaftierten in der JVA Bielefeld substanzbezogene
Störungen. 60 % der Frauen und 31 % der Männer waren von einer Opiatabhängigkeit
betroffen. Von einer Alkoholabhängigkeit waren 59 % der Männer und 23 % der
Frauen betroffen 2.
Auf Grund dieser Problemlage ist die externe Suchtberatung in den JVA ein wichtiger
Auftrag und Bestandteil der sächsischen Suchtkrankenhilfe, zumal Kriminalität und
Suchterkrankung oft in einer direkten Beziehung stehen, so dass suchtspezifische
Hilfestellungen Resozialisierungsprozesse unterstützen als auch zur Prävention von
Straftaten beitragen.
Die Aufgaben der externen Suchtberater in den JVA bestehen u. a. in:
•
Information über Suchtmittelmissbrauch und Suchterkrankungen
•
Erfassung suchtspezifischer Probleme (Diagnosestellung), Erstellung eines Hilfeplanes
•
Motivationsarbeit zur Bearbeitung suchtspezifischer Probleme, Motivation zur und
Vorbereitung einer Therapie, Klärung Kostenträgerschaft
•
Koordination und evtl. Begleitung der Klientinnen und Klienten zu Entwöhnungseinrichtungen
•
Vermittlung an Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen
•
Krisenintervention (Beratung und therapeutische Ansätze bei akuten psychischen Konflikten
und Krisen)
•
Information und Fortbildung von Bediensteten der JVA zum Thema „Sucht"
•
Teilnahme an Fallkonferenzen, Beratungen mit internen Diensten der JVA sowie am
überregionalen Erfahrungsaustausch innerhalb des SLS-Facharbeitskreises „Externe
Suchtberatung in der JVA“
Angebote der externen Suchtberatung in den sächsischen Justizvollzugsanstalten
Alle sächsischen Justizvollzugsanstalten verfügen über suchtspezifische Beratungsangebote in Form der externen Suchtberatung (siehe tabellarische Übersicht). Die
fachliche Betreuung und Trägerschaft dieser Dienste erfolgt durch staatlich anerkannte
Suchtberatungs- und Behandlungsstellen. Hervorzuheben ist die nun seit vielen Jahren
kontinuierliche suchtspezifische Arbeit in den JVAen und die etablierte gute
Zusammenarbeit zwischen internen sozialen Diensten der JVA und externer
Suchtberatung.
2
Schönfeld et al. (2006) Prävalenz psychischer Störungen, Psychopathologie und Behandlungsbedarf bei weiblichen und
männlichen Gefangenen. Der Nervenarzt 7: 830-841
29
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Anzahl der
Suchtberater
Justizvollzugsanstalt
Träger externer
Suchtberatung
Bautzen mit Jugendarrestabteilung
SBB AWO Bautzen
1,25
Görlitz
SBB AWO Bautzen
0,75
Chemnitz mit Jugendarrestabteilung und
Frauenvollzug
SBB AWW Chemnitz
SBB DW Chemnitz
0,75
1,00
Dresden mit Jugendarrestabteilung und
sozialtherapeutischer Abteilung
SBB AWO Bautzen
2,50
Leipzig mit Haftkrankenhaus
SBB BK, DW Leipzig
SBB St. Georg Leipzig
0,75
0,50
Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen mit
Jugendarrestabteilung und mit
jugendsozialtherapeutischer Abteilung
SBB Impuls, SZ Leipzig
3,00
Waldheim mit sozialtherapeutischer Abteilung
SBB Stollberg, SZ Leipzig
0,70
Torgau
SBB DW Torgau
1,50
Zeithain-Glaubitz
SBB DW Riesa/Großenhain
1,50
Zwickau
SBB Auerbach, DKSZ
0,40
(in VZÄ)
Sachsen insgesamt 14,60 Stellenanteile für die externe Suchtberatung in Sachsen
Leistungen der externen Suchtberatung in 2014
Auf Grund der im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Personalkapazität konnten im
Berichtsjahr mit insgesamt 2.641 Klienten vergleichbare Beratungsleistungen erbracht
werden. Mit annähernd 14 % bzw. 368 Frauen erhöhte sich der Frauenanteil im
Vergleich zum Vorjahr signifikant (2013: 308 Frauen, d. h. Zunahme um 19,5 %).
Insgesamt hat die Intensität der Beratungskontakte zugenommen, welches in der
Zunahme der Beratungsgespräche um mehr als 20 % deutlich wird.
In 2014 betreute Inhaftierte:
2.273 Männer
368 Frauen
11.720 Beratungsgespräche
466 Anträge auf Entwöhnungsbehandlung (EWB):
davon:
64 Alkohol – stationäre EWB
395 Drogen (nach BtmG) – stationäre EWB
3 Pathologisches Glücksspielen – stationäre EWB
4 ambulante EWB (amb. Reha)
9 Anträge für Sozialtherapeutische Wohnstätte (CMA)
30
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Der in den letzten 2 Jahren beobachtete rückläufige Trend beim Antragsvolumen zur
Entwöhnungstherapie konnten 2014 gestoppt werden, so dass insgesamt ein leichter
Anstieg (+ 5 %) gegenüber dem Vorjahr zu registrieren ist. Dieser Zuwachs steht im
unmittelbaren Zusammenhang mit erhöhtem Antragsvolumen zur Drogenentwöhnungsbehandlung (+ 10 %), während die Therapievermittlung zur Alkoholentwöhnung weiterhin rückläufig ist (- 12 % gegenüber dem Vorjahr).
Jahr
2010
2011
2012
2013
2014
Personalstellen
11,27
12,90
14,10
14,60
14,60
betreute Klienten
2.105
2.215
2.511
2.634
2.641
Therapieanträge
435
496
467
442
466
davon Anträge im Bereich illegale Drogen:
74 %
71 %
74 %
81 %
85 %
Die Deutsche Rentenversicherung ist mit Abstand häufigster Kostenträger sowohl im
Bereich der Alkoholentwöhnungsbehandlungen als auch der Drogenentwöhnungsbehandlung. Änderungen in der Kostenträgerschaft werden im zunehmenden Anteil der
Krankenkassen (KK)–finanzierten Therapien sichtbar. So haben sich die KK-finanzierten
Drogenentwöhnungsbehandlungen auf 70 Anträge (Vorjahr: 45) bzw. einen Anteil am
Gesamtaufkommen von 24 % (Vorjahr: 16 %) erhöht.
Kostenträger
Drogenentwöhnungsbehandlung 2014
Alkoholentwöhnungsbehandlung 2014
DRV
68 %
Sonstige
2%
KSV
6%
DRV
55 %
KSV
6%
KK
39 %
KK
24 %
Krankenkassen (KK) zunehmend Kostenträger
für Drogenentwöhnungsbehandlung:
2012- 16 Anträge
2013- 45 Anträge
2014- 70 Anträge
31
Krankenkassen (KK) zunehmend Kostenträger
für Alkoholentwöhnungsbehandlung:
2012- 10 Anträge
2013- 12 Anträge
2014- 13 Anträge
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Externe Suchtberatung – suchtspezifische Hilfen und eingesparte Haftkosten
Wie bereits dargestellt, konnten 2014 über die externe Suchtberatung in mehr als
2.600 Fällen suchtspezifische Hilfestellungen realisiert werden. Wichtiges Anliegen sind
u. a. Vorbereitungen zur Drogen- bzw. Alkoholentwöhnung, die den Ausstieg aus der
Sucht als auch Wege in die erfolgreiche Resozialisierung bahnen. Die Vermittlung in
Therapie bietet nicht nur eine realistische Chance für ein abstinentes, zufriedenes und
straffreies Leben, sondern ist auch aus ökonomischen Gesichtspunkten durch die
Verkürzung der Haftzeit gewinnbringend:
• Durch die externe Suchtberatung konnten 218 Therapien nahtlos aus der Haft
heraus begonnen werden. 128 Inhaftierte haben nach § 35 BtMG –
Zurückstellung der Strafvollstreckung („Therapie statt Strafe“) – und 87
Inhaftierte haben nach § 57 StGB - Aussetzung des Strafrestes auf Bewährung eine stationäre Therapie begonnen. Bei diesen Personen wäre ohne
Therapiebeginn keine Aussetzung oder Zurückstellung der Strafe möglich
gewesen und es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Delinquenz und
Suchtmittelabhängigkeit.
• Durch diese 218 Therapievermittlungen konnten im Durchschnitt je
Inhaftiertem 409 Tage Haft gespart, d. h. ausgesetzt oder zurückgestellt
werden. Diese stationäre Therapie wäre auf jeden Fall nötig, um eine
Resozialisierung zu ermöglichen. In der Summe ergeben sich 89.196 eingesparte
Hafttage und umgerechnet insgesamt 7,52 Mio. € eingesparte Haftkosten im
Berichtsjahr (ein Tag Haft kostet ca. 84,33 €).
So gesehen ist die externe Suchtberatung eine lohnende Investition. Es ist davon
auszugehen, dass mit jedem investierten Euro in die externe Suchtberatung etwa 10 €
Steuergelder für Haftkosten nicht benötigt werden.
32
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Altersstruktur und Betreuungsgrund
Klienten der externen Suchtberatung sind vorwiegend Männer in der ersten
Lebenshäfte. Ca. ein Viertel (23 %) der betreuten Klienten sind jünger als 25 Jahre.
Über 84 % haben das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet.
Altersverteilung der Klienten in externer Suchtberatung 2014
1000
Anzahl
800
600
400
200
0
unter 25 Jahre
25-29 Jahre
30-39 Jahre
40-49 Jahre
50-59 Jahre
über 60 Jahre
Bedingt durch die besondere Altersstruktur der Klienten in der externen Suchtberatung als auch durch die Zusammenhänge von Drogenkonsum und Delinquenz, ist
eine Diagnose im Bereich der illegalen Drogen im Kontext der JVA sehr verbreitet und
aktuell bei annähernd 70 % der Klienten zu registrieren.
Anteil der Hauptdiagnosen "illegale Drogen", "Alkohol" u. a. im
Vergleich 2010 - 2014
Illegale Drogen
Alkohol
patholog. Spielen
andere
2014
2013
2012
2011
2010
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Häufigkeit
33
60%
70%
80%
90%
100%
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Eine alkoholbedingte Suchtproblematik ist bei 24 % der Klienten der Betreuungsgrund.
Kontakte auf Grund einer Spielsucht bzw. Medikamentenabhängigkeit sind eher selten
(55 bzw. 8 Klienten). Tendenziell wird jedoch im Bereich der Glücksspielsucht ein
steigender Hilfebedarf auf noch geringem Niveau festgestellt.
Zu registrieren ist häufig der Missbrauch verschiedener Substanzen (Mischkonsum,
Polytoxikomanie) sowie die Kombination substanzbezogener Störungen mit
nichtsubstanzbezogenen Suchtproblemen, die in der Darstellung der Hauptdiagnosen
keine Berücksichtigung finden.
Hauptdiagnose, Gesamtklientel externe Suchtberatung 2014
N=2.641
Alkohol
24%
ohne Angaben
3%
Sonstige
1%
illegale Drogen
69%
Spielsucht
2%
Medikamente
< 1%
Stimulanzien sind mit 67 % die
Hauptdiagnosen 2014 im Bereich der
vorherrschenden Problemillegalen Drogen N=1.825
substanzen im Bereich der
Polytox.
illegalen Drogen. In dieser
Opioide
Halluzinog.
5%
14%
<1%
Substanzgruppe wird fast
Cannabis
ausschließlich Crystal (d. h. zu
13%
97 %) als Problemsubstanz
Kokain
angegeben. Probleme im
Stimulanzien,
1%
d. h. Crystal
Zusammenhang mit Opioiden
67%
werden bei 14 % der Klienten,
mit Cannabis bei 13 %
registriert. Andere Substanzen spielen eine untergeordnete Rolle.
34
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Der in letzten Jahren zu registrierende massive jährliche Zuwachs an Crystal-bedingten
Suchtproblemen fällt 2014 mit 2,3 % geringer aus. Dennoch spielt Crystal mit ca. 45 %
am Gesamtaufkommen aller Beratungsleistungen eine dominierende Rolle hinsichtlich
suchtbezogener Problemlagen in der JVA.
Klientenentwicklung (externe Suchtberatung)
ausgewählter Problembereiche 2007 - 2014
1400
1200
0pioide
Klienten
1000
800
Cannabis
600
Stimulanzien
(Crystal)
400
200
0
2007
2008
2009
2010
2011
Jahr
2012
2013
2014
Zusammenfassung
Die ausgewählten Daten zur externen Suchtberatung verdeutlichen die hohe Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen in den JVAen. Die kontinuierliche Arbeit der
externen Suchtberater ermöglichte Hilfestellungen für mehr als 2.600 Inhaftierte mit
suchtspezifischen Problemen. Die Vorjahrestrends hinsichtlich des zunehmenden
Beratungsbedarfes im Bereich der illegalen Drogen, insbesondere Crystal, fallen 2014
weniger deutlich aus. Crystal ist weiterhin Problemsubstanz Nummer Eins.
Durchschnittlich wurden von einer Fachkraft (Externer Suchtberater) in 2014
• 181 Klienten (darunter 125 Drogenklienten) betreut und
• 32 Anträge auf Rehabilitationsbehandlung gestellt.
(darunter 27 Anträge auf Drogenentwöhnungsbehandlung)
Festzustellen sind Unterschiede in der Realisierung von Therapievermittlungen in
Abhängigkeit von der Art der substanzbezogenen Störung. Während der Zugang zur
Drogenentwöhnungstherapie im Vergleich zum Vorjahr weit häufiger gebahnt wird, ist
der Zugang zur Alkoholentwöhnungsbehandlung zunehmend seltener. Hier hat sich
das Antragsvolumen innerhalb von drei Jahren halbiert (2014: 64 Anträge gegenüber
2011: 127 Anträge).
35
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
8
Anhang
Ambulante und wohnortnahe Beratungsangebote sind für eine Vielzahl von
Suchtkranken, Suchtgefährdeten und ihre Angehörigen erste wichtige Schritte
in der Auseinandersetzung und Bewältigung von Suchtproblemen. Mit einer
breiten Palette von Maßnahmen unterstützen die Mitarbeiter in den
Beratungsstellen den Ausstieg aus der Sucht. Die qualifizierten Angebote
erfüllen damit einen wichtigen gesundheitspolitischen Auftrag, suchtbezogene
© bluedesign – Fotolia.com
Probleme zu reduzieren bzw. zu vermeiden. In Sachsen stehen für diese
wichtigen Aufgaben insgesamt 45 Suchtberatungs- und Behandlungsstellen zur Verfügung. Um
Ratsuchende möglichst wohnortnah betreuen zu können, wurden insgesamt 26 Außenstellen und
weitere Außensprechstunden eingerichtet. Nachfolgend sind die Kontaktadressen der SBB in
alphabetischer Reihenfolge der Städte dargestellt. Etwa die Hälfte aller sächsischen Beratungsstellen
verfügen über eine Zulassung für ambulante Entwöhnungsbehandlungen, welche gesondert mit
3
gekennzeichnet sind.
Amb. Reha *
Stand: Januar 2015
•
Adorf (Außenstelle)
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH, Suchtberatung Außenstelle und "Teestube"
Sommerleithen 4, 08626 Adorf
 (03 74 23) 7 81 02
 (03 74 23) 2 67 01
eMail: [email protected]
•
Annaberg-Buchholz
VIP Annaberg e. V. / Suchtberatungs- und -behandlungsstelle
Ratsgasse 1, 09456 Annaberg-Buchholz
 (0 37 33) 6 45 55
 (0 37 33) 6 77 90 02
eMail: [email protected]
•
Aue
Diakonisches Werk Aue / Schwarzenberg e. V., Suchtberatungsstelle
Dr.-Otto-Nuschke-Str. 46, 08280 Aue
 (0 37 71) 15 41 40
 (0 37 71) 15 41 43
eMail: [email protected]
•
Auerbach
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH
Beratungs- und Informationsstelle für Suchtfragen (BISS)
Herrenwiese 9a, 08209 Auerbach
 (0 37 44) 83 12 15
 (0 37 44) 83 12 70
eMail: [email protected]
•
Bautzen
Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle
für Suchtgefährdete und -kranke der AWO KV Bautzen e. V.
Löbauer Str. 48, 02625 Bautzen
 (0 35 91) 3 26 11 40
 (0 35 91) 3 26 11 48
eMail: [email protected]
3
Behandlung von: Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, Drogenabhängigkeit, patholog. Glücksspielen
36
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Bischofswerda (Außenstelle)
Arbeiterwohlfahrt KV Bautzen e. V.
Suchtberatung Außenstelle Bischofswerda
Am Lutherpark 7, 01877 Bischofswerda
 (0 35 94) 70 34 08
 (0 35 94) 71 51 61
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
•
Borna
Landratsamt Leipziger Land, Gesundheitsamt Suchtberatung
Stauffenbergstr. 4, 04552 Borna
 (0 34 33) 2 41 24 73
 (0 34 33) 9 84 99 24 73
eMail: [email protected]
•
Brand-Erbisdorf (Außenstelle)
Diakonisches Werk Freiberg e. V., Außenstelle Brand-Erbisdorf
Elite Gewerbepark GmbH, Dammstr. 2 - 4
09618 Brand-Erbisdorf
 (03 73 22) 25 05
•
Chemnitz
Stadtverwaltung Chemnitz, Gesundheitsamt Suchtberatung
Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz
 (03 71) 4 88 53 74
 (03 71) 4 88 53 97
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Amb. Reha *
Advent-Wohlfahrtswerk e. V., Suchtberatungszentrum
Hans-Sachs-Str. 9, 09126 Chemnitz
 (03 71) 5 38 06 25
 (03 71) 5 38 09 58
eMail: [email protected]
Diakonie Stadtmission Chemnitz e. V.
Kontaktstelle Jugendsucht- und Drogenberatung
Dresdner Str. 38A, 09130 Chemnitz
 (03 71) 4 79 28 23
 (03 71) 4 79 21 12
eMail: [email protected]
Diakonie Stadtmission Chemnitz e. V.
Suchtberatungsstelle
Dresdner Str. 38B, 09130 Chemnitz
 (03 71) 6 66 19 45
 (03 71) 6 66 19 80 9
eMail: [email protected]
•
Delitzsch
MVZ Delitzsch Suchtberatungs- und -behandlungsstelle
Schäfergraben 5h, 04509 Delitzsch
 (03 42 02) 3 65 21 51
 (03 42 02) 3 65 21 13
eMail: [email protected]
37
Amb. Reha *
Amb. Reha *
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Dippoldiswalde (Außenstelle)
Suchtberatungs-und –behandlungsstelle „Löwenzahn“
der AWO e. V. und des DW e. V. / Außenstelle Dippoldiswalde
Niedertorstr. 5, 01744 Dippoldiswalde
 (0 35 04) 61 89 65  (0 35 04) 6 94 92 31
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
•
Döbeln
Diakonisches Werk im Kirchenbezirk Leisnig e. V.
Suchtberatungs-und Suchtbehandlungsstelle
Otto-Johnsen-Str. 4, 04720 Döbeln
 (0 34 31) 71 26 23
 (0 34 31) 71 26 12
eMail: [email protected]
•
Dresden
DW Stadtmission Dresden e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
für Gefährdete, Kranke und Angehörige, Dresden-Neustadt
Glacisstr. 42, 01099 Dresden
 (03 51) 8 17 24 00
 (03 51) 8 17 24 10
eMail: [email protected]
Suchtzentrum Leipzig gGmbH
Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle HORIZONT
(im Drei-Kaiser-Hof / 4. Etage)
Kesselsdorfer Str. 2, 01159 Dresden
 (03 51) 4 20 77 38
 (03 51) 4 20 77 31
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Amb. Reha *
Jugend- und Drogenberatung, Gesundheitsamt Dresden
Richard-Wagner-Str. 17, 01219 Dresden
 (03 51) 4 88 53 71
 (03 51) 4 88 53 73
eMail: [email protected]
DW Stadtmission Dresden e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
für Gefährdete, Kranke und Angehörige, Dresden-Mitte
Fetscherstr. 10, 01307 Dresden
 (03 51) 4 46 89 77
 (03 51) 4 46 89 56
eMail: [email protected]
Caritasverband Dresden e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Görlitzer Str. 18, 01099 Dresden
 (03 51) 8 04 38 04
 (03 51) 8 01 19 06
eMail: [email protected]
GESOP gGmbH, Integrative Suchtberatungsstelle
Gasanstaltstr. 10, 01237 Dresden
 (03 51) 21 53 08 30
 (03 51) 21 53 08 39
eMail: [email protected]
38
Amb. Reha *
Amb. Reha *
Amb. Reha *
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Eilenburg (Außenstelle)
MVZ Delitzsch Suchtberatungs- und –behandlungsstelle, Außenstelle Eilenburg,
Dr.-Külz-Ring 9, 04838 Eilenburg
 (0 34 23) 7 58 32 40
eMail: [email protected]
•
Flöha (Außenstelle)
Diakonisches Werk Freiberg e. V., Außenstelle Flöha
Bahnhofstr. 8, 09557 Flöha
 (0 37 26) 70 15 78
•
Freiberg
Diakonisches Werk Freiberg e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Petersstr. 44, 09599 Freiberg
 (0 37 31) 48 21 00
 (0 37 31) 48 21 09
eMail: [email protected]
•
Freital
Suchtberatungs-und –behandlungsstelle „Löwenzahn“
der AWO e. V. und des DW e. V.
Dresdner Str. 162, 01705 Freital
 (03 51) 6 49 35 28
 (03 51) 6 41 76 94
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Amb. Reha *
•
Geithain (Außenstelle)
Landratsamt Leipziger Land, Gesundheitsamt Suchtberatung, Außenstelle Geithain
Colditzer Str. 1, 04643 Geithain
 (03 43 41) 33 97 70
eMail: [email protected]
•
Glauchau (Außenstelle)
Diakoniewerk Westsachsen gGmbH
Sucht- und Drogenberatungsstelle, Außenstelle Glauchau
Pestalozzistr. 17, 08371 Glauchau
 (0 37 63) 40 04 61
 (0 37 63) 28 69
eMail: [email protected]
•
Görlitz
Sozialteam, Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle
Jakobstr. 24, 02826 Görlitz
 (0 35 81) 30 69 95
 (0 35 81) 30 69 97
eMail: [email protected]
•
Grimma
Suchtberatungs– und Behandlungsstelle
Leipziger Str. 42, 04668 Grimma
 (0 34 37) 9 84 24 52
 (0 34 37) 9 84 99 24 52
39
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Großenhain (Außenstelle)
Diakonisches Werk Großenhain e. V., Psychosoziale Beratungs- und anerkannte
ambulante Behandlungsstelle, Außenstelle Großenhain
"Eckhardt-Haus" Naundorfer Str. 9, 01558 Großenhain
 (0 35 22) 3 26 30
 (0 35 22) 3 26 34
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
•
Hainichen (Außenstelle)
Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Sucht- und Drogenberatungsstelle, Außenstelle Hainichen
Gellertstraße 51, 09661 Hainichen
 (03 72 07) 5 30 92
eMail: [email protected]
•
Hohenstein-Ernstthal
Diakoniewerk Westsachsen gGmbH, Sucht- und Drogenberatungsstelle
Friedrich-Engels-Str. 86, 09337 Hohenstein-Ernstthal
 (0 37 23) 41 21 15
 (0 37 23) 68 03 78
eMail: [email protected]
•
Hoyerswerda
Diakonie Görlitz-Hoyerswerda, HausBethesda
Suchtberatungs- und -behandlungsstelle
Schulstr. 5, 02977 Hoyerswerda
 (0 35 71) 42 85 04
 (0 35 71) 40 82 55
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
•
Kamenz
Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke im DW Kamenz e.V.
Fichtestr. 8, 01917 Kamenz
 (0 35 78) 38 54 30
 (0 35 78) 38 54 31
eMail: [email protected]
•
Klingenthal (Außenstelle)
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH, Beratungs- und Informationsstelle für
Suchtfragen (BISS), Außenstelle
Auerbacher Str. 4, 08248 Klingenthal
 (03 74 67) 59 92 14
 (03 74 67) 59 92 17
eMail: [email protected]
•
Leipzig
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe, ALTERNATIVE Drogenhilfe
Chopinstr.13, 04103 Leipzig
 (03 41) 91 35 60
 (03 41) 9 13 56 14
eMail: [email protected]
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe
ALTERNATIVE Drogenhilfe, SBB ALTERNATIVE II
Heinrichstr. 18, 04317 Leipzig
 (03 41) 6 87 06 90
 (03 41) 6 87 06 98
eMail: [email protected]
40
Amb. Reha *
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Leipzig
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe
SuchtKontakt – Känguruh
Beethovenstr. 21, 04107 Leipzig
 (03 41) 9 61 80 73
 (03 41) 9 61 81 06
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe, Suchtberatung "Regenbogen"
Friesenstr. 8, 04177 Leipzig
 (03 41) 4 44 22 21
 (03 41) 4 44 22 11
eMail: [email protected]
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe,
Suchtberatungsstelle Grünau
Potschkaustr. 50, 04209 Leipzig
 (03 41) 4 21 72 11
 (03 41) 9 46 96 45
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig, Zentrum für Drogenhilfe
Suchtberatungsstelle Haus "Alt-Schönefeld"
Theklaer Str. 11, 04347 Leipzig
 (03 41) 23 41 90
 (03 41) 2 34 19 29
eMail: [email protected]
Suchtzentrum Leipzig gGmbH, Psychosoziale Beratungsstelle IMPULS
Möckernsche Str. 3, 04155 Leipzig
 (03 41) 5 66 24 24
 (03 41) 5 66 24 32
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
DW Leipzig e. V. Suchtberatungs- und ambulante Behandlungsstelle "Blaues Kreuz"
Georg-Schumann-Str. 172, 04159 Leipzig
 (03 41) 9 26 57 11
 (03 41) 9 26 57 90
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
•
Löbau (Außenstelle)
Sozialteam / Suchtberatung Außenstelle Löbau
Breitscheidstraße 44, 02708 Löbau
 (0 35 85) 86 22 52
 (0 35 85) 4 13 70 41
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
•
Marienberg
Diakonisches Werk im Kirchenbezirk Marienberg e. V., Suchtberatungsstelle
Goethering 5, 09496 Marienberg
 (0 37 35) 6 09 20 30
 (0 37 35) 6 09 20 39
eMail: [email protected]
•
Markkleeberg
DRK Kreisverband Leipzig-Land e. V. – Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtkranke und Angehörige
Hermann-Landmann-Str. 8, 04416 Markkleeberg
 (03 41) 3 58 07 62
 (03 41) 3 58 85 77
eMail: [email protected]
41
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Meerane (Außenstelle)
Beratungs- und Therapiezentrum Zwickau, Außenstelle
Schwanefelder Str. 5, 08393 Meerane
 (0 37 64) 79 18 12
eMail: [email protected]
•
Meißen
Diakonisches Werk Meißen e. V., Suchtberatungs- und –behandlungsstelle
Johannesstr. 9, 01662 Meißen
 (0 35 21) 73 81 73
 (0 35 21) 73 82 02
eMail: [email protected]
•
Mittweida
Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Sucht- und Drogenberatungsstelle
Neustadt 11, 09648 Mittweida
 (0 37 27) 93 05 79
 (0 37 27) 99 71 30
eMail: [email protected]
•
Neugersdorf (Außenstelle)
come back e. V., Außenstelle Suchtberatung
Karl-Liebknecht-Str. 46, 02727 Neugersdorf
 (0 35 86) 3 20 74
 (0 35 86) 35 04 81
eMail: [email protected]
•
Neustadt (Außenstelle)
DW der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens im Kirchenbezirk Pirna e. V.
Suchtberatung Außenstelle Neustadt
Bahnhofstr. 36, 01844 Neustadt/Sa.
 (0 35 96) 60 46 45
 (0 35 96) 56 61 85
eMail: [email protected]
•
Niesky (Außenstelle)
Diakonisches Görlitz-Hoyerswerda, Suchtberatung Außenstelle Niesky
Oedernitzer Str. 8a, 02906 Niesky
 (0 35 88) 20 42 06
 (0 35 88) 20 42 07
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
•
Oelsnitz (Vogtland)
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH, Suchtberatung und Behandlungsstelle
Falkensteiner Str. 54, 08606 Oelsnitz (Vogtl.)
 (03 74 21) 2 67 00
 (03 74 21) 2 67 01
eMail: [email protected]
•
Oschatz (Außenstelle)
Ev. Diakoniewerk Oschatz-Torgau gGmbH, Suchtberatung Außenstelle Oschatz
Kirchplatz 2, 04758 Oschatz
 (0 34 35) 98 76 57
 (0 34 35) 9 35 96 21
•
Pirna
DW der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens im Kirchenbezirk Pirna e. V.
Suchtberatungs- und –behandlungsstelle
Schmiedestr. 2, 01796 Pirna
 (0 35 01) 52 86 46
 (0 35 01) 46 43 24
eMail: [email protected]
42
Amb. Reha *
Amb. Reha *
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Plauen
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH, Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Marktstr. 15, 08523 Plauen
 (0 37 41) 22 34 89
 (0 37 41) 14 97 89
eMail: [email protected]
•
Radeberg (Außenstelle)
Suchtberatung DW Kamenz e. V., Außenstelle, Bürgerhaus Radeberg
Bruno-Thum-Weg 2, 01454 Radeberg
 (0 35 28) 41 33 07
 (0 35 28) 41 83 67
eMail: [email protected]
•
Radebeul (Außenstelle)
Diakonisches Werk Meißen e. V., Suchtberatung Außenstelle Radebeul
Dr.-Külz-Str. 4, 01445 Radebeul
 (03 51) 79 55 21 28
 (03 51) 79 55 22 28
eMail: [email protected]
•
Reichenbach/V.
DRK Kreisverband Vogtland/Reichenbach e. V., Suchtberatung
Albertistr. 38, 08468 Reichenbach/V.
 (0 37 65) 1 34 69
 (0 37 65) 52 50 92
eMail: [email protected]
•
Riesa
Diakonisches Werk Großenhain e. V., Psychosoziale Beratungs- und anerkannte
ambulante Behandlungsstelle
Hohe Str. 9, 01589 Riesa
 (0 35 25) 63 21 36
 (0 35 25) 65 89 91
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
•
Roßwein (Außenstelle)
Diakonisches Werk im Kirchenbezirk Leisnig e. V., Suchtberatungs-und Suchtbehandlungsstelle
Außenstelle Roßwein
Herrmannstr. 37, 04741 Roßwein
 (03 43 22) 5 08 20
eMail: [email protected]
•
Schwarzenberg (Außenstelle)
Diakonisches Werk Aue / Schwarzenberg e. V., Außenstelle Schwarzenberg
Erlaer Str. 15, 08340 Schwarzenberg
 (0 37 74) 14 08 14
•
Stollberg
Suchtzentrum Leipzig gGmbH, Sucht- und Drogenberatungsstelle "SPRUNGBRETT"
Marienstr. 4, 09366 Stollberg
 (03 72 96) 9 31 79 10
 (03 72 96) 9 31 79 11
eMail: [email protected]
43
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
•
Taucha
MVZ Delitzsch, Außenstelle Taucha
Graßdorfer Str. 13, 04425 Taucha
 (0 34 23) 7 58 32 40
eMail: [email protected]
•
Torgau
Ev. Diakoniewerk Oschatz-Torgau gGmbH, Suchtberatungsstelle
Schloßstr. 3, 04860 Torgau
 (0 34 21) 72 45 41
 (0 34 21) 72 45 55
eMail: [email protected]
•
Weißwasser
Diakonie Görlitz-Hoyerswerda, Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Brunnenstr. 8a, 02943 Weißwasser
 (0 35 76) 20 00 07
 (0 35 76) 21 23 34
eMail: [email protected]
Amb. Reha *
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
•
Werdau
Beratungs- und Therapiezentrum Zwickau, Außenstelle Werdau
Markt 47, 08412 Werdau
 (0 37 75) 21 26 31
eMail: [email protected]
•
Wurzen
Trägerwerk Soziale Dienste e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Dr.-Külz-Str. 5, 04808 Wurzen
 (0 34 25) 85 23 15
 (0 34 25) 8 53 18 49
eMail: [email protected]
•
Zittau
come back e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Theodor-Korselt-Str. 18, 02763 Zittau
 (0 35 83) 50 09 00
 (0 35 83) 50 09 09
eMail: [email protected]
•
Zwickau
Caritasverband Dekanat Zwickau e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle
Reichenbacher Str. 36, 08056 Zwickau
 (03 75) 3 90 38 24
 (03 75) 3 90 38 39
eMail: [email protected]
Beratungs- und Therapiezentrum Zwickau
Walter-Rathenau-Str. 6, 08058 Zwickau
 (03 75) 21 26 31
 (03 75) 21 26 31
eMail: [email protected]
44
Amb. Reha *
Therapieverbund Ostsachsen
Amb. Reha *
SUCHT 2014– Bericht der Suchtkrankenhilfe in Sachsen
Ausgewählte Daten im Überblick (2009 - 2014)
2009
2010
2011
2012
2013
2014
221
182
224
184
212
176
212
174
212
174
218
177
Externe Suchtberater in der JVA (VZÄ)
11,35
11,27
12,90
14,10
14,60
14,60
Klienten SBB
29.445
28.527 27.709 28.105
27.031
27.225
17.972
5.349
4.255
17.103 15.945 15.427
5.625 5.906 6.630
4.150 4.181 4.251
14.133
7.040
4.104
13.653
7.619
4.002
Klienten Externe Suchtberatung JVA
2.056
2.105
2.215
2.511
2.634
2.641
Vermittlung (Anträge) medizinische
Suchtrehabilitation (Entwöhnungsbehandlung)
Stat. Alkoholentwöhnung
1.720
1.651
1.534
1.483
1.344
1.320
835
1.010
1.076
1.178
1.314
1.482
356
27
19
76
364
30
12
68
333
43
14
74
319
44
21
99
264
67
14
95
273
70
11
91
Summe
3.033
3.135
3.074
3.144
3.098
3.247
Vermittlung zur Entzugsbehandlung im:
Krankenhaus
Psych. Klinik
Summe
400
2.775
3.175
288
2.770
3.058
246
2.604
2.850
200
2.642
2.842
207
2.472
2.679
224
2.499
2.723
Personalsituation in SBB
Mitarbeiter (in VZÄ 4):
darunter therapeutische Mitarbeiter
darunter
- mit Alkoholproblematik
- illegale Drogen
- Angehörige
(inklusive externe SB)
Stat. Drogenentwöhnung
(inklusive externe SB)
Amb. Alkoholentwöhnung
Amb. Drogenentwöhnung
Kombinationstherapie
Reha „Pathologisches Glücksspielen“
(stat.+ ambul., inklusive externe SB)
4
Vollzeitäquivalent
45
Sächsische Landesstellea
gegen die Suchtgefahren e. V.
Die SLS ist Fachausschuss der Liga der Spitzenverbände der Freien
Wohlfahrtspflege in Sachsen und vereint folgende Mitglieder:
... im Interesse von Suchtkranken und Suchtgefährdeten
im Freistaat Sachsen!
Beteiligen Sie sich an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol 2015…
Die SLS wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium
für Soziales und Verbraucherschutz sowie durch die
Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland.