6 . Jahrgang | Mai 2015 Schüler DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung XXX XXX Lasst die Spiele beginnen! Am 28 . Mai ist Weltspieltag Spaß im Freien Slackline, Wikingerschach oder Stand-up-Paddling: Bewegung an der frischen Luft sorgt für gute Laune. SEITE 6 Dramatisches Instrument Zu einem Western gehört die Mundharmonika einfach dazu. Doch sie kann noch mehr als Spannung erzeugen. SEITE 20 Rätsel + Comic + Interview + Kinotipps + Gewinnspiel + Veranstaltungen Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Aus dem Inhalt Deutsche lieben Brettspiele . . . . . . . . . . . . 4 Musik machen wie die Cowboys . . . . . . . . 20 Vergnügen im Park . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Hilfe im Haushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 80 Jahre Monopoly . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Veranstaltungstipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Kinotipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 You-FM-Night auf dem Hessentag . . . . . . . 14 Eifersüchtig auf die besten Freunde . . . . . 27 CD-Rezensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Nachhilfe in Sachen Mülltrennung . . . . . . 28 Mit Fingerspitzengefühl . . . . . . . . . . . . . . . 16 Rätsellösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Im Notfall alles zur Hand . . . . . . . . . . . . . . . 18 Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Mach mit! Werde Journalist bei der SchülerAZ! Hast du Spaß am Recherchieren, Interviewen und Schreiben? Du möchtest gerne journalistische Erfahrungen sammeln und dich ausprobieren? Dann melde dich! Deine Themen darfst du selbst bestimmen, wenn du Hilfe brauchst, unterstützen wir dich gerne. 1. Die Texte dürfen eine Länge von 6000 Zeichen (Buchstaben, Satzzeichen, Leerzeichen) nicht überschreiten, das entspricht rund 150 Druckzeilen à 40 Zeichen. 2. Die Texte müssen per E-Mail in gängigem Dateiformat (möglichst Word) an die Redaktion übermittelt werden. 2 3. Die Beiträge müssen selbst recherchiert werden. Textstellen, die aus dem Internet oder aus anderen Quellen übernommen werden, müssen gekennzeichnet werden. Quellenangabe ist Pflicht! Wir weisen darauf hin, dass das Einreichen von abgeschriebenen Texten einen strafbaren Urheberrechtsverstoß darstellt. 4. Fotos können mitgeliefert werden. Auf hohe Auflösung, mindestens 300 dpi, achten. Auch hier ein gängiges Datei- format benutzen (möglichst jpeg, im RGB-Modus). 5. Texte und Fotos für die jeweils nächste Ausgabe müssen spätestens zwei Wochen vor dem Erscheinungstermin bei der Redaktion abgeliefert werden. 6. Kontakt: Texte und Fotos bitte an folgende E-Mail-Adresse schicken: [email protected] Ansprechpartnerin: Katrin Hanitsch, Telefon 06 41/30 03-4 19 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Themen An den Spieltisch Vorurteile Praktisch Bei den Deutschen sind Brettspiele immer noch sehr beliebt – trotz der vielen Möglichkeiten von Konsolen und Co. SEITE 4 Rapper Denyo ist Vater einer Tochter – und erzählt im Interview, warum er auf dem Elternabend nicht ernst genommen wird. SEITE 15 Im Notfall ist es gut, alles zur Hand zu haben. Die gut sortierten Rucksäcke der Rettungsdienste helfen dabei, Leben zu retten. SEITE 18 Editorial Mögen die Spiele beginnen! Am 28. Mai ist Weltspieletag – die beste Gelegenheit, das alte Mensch-ärger-dich-nicht-Brett mal wieder aus dem Schrank zu kramen, Freunde zu einer Partie »Risiko« einzuladen oder mit der Familie eine Runde »Skipbo« zu spielen. Brett- und Kartenspiele sind eben nicht nur für kleine Kinder, man muss nur das finden, was allen Beteiligten am meisten Spaß macht, dann kann man mit den Spielen ein paar unterhaltsame Stunden verbringen. Aber auch wenn Brettspiele nicht so euer Ding sind, gibt es genug andere Möglichkeiten. Auch bei Konsolenspielen beispielsweise kann man sich mit den Freunden messen. Oder wie wäre es mal wieder mit einem Fußballspiel auf dem Bolzplatz? Das sorgt nicht nur für gute Laune, sondern auch für Bewegung. Möglichkeiten gibt es also genug – Ausreden, den Weltspieletag ungenutzt verstreichen zu lassen, dagegen keine. Impressum Doch naürlich geht es in diesem Heft nicht nur ums Spielen. Im Mittelpunkt stehen wieder eure Beiträge. So wie der von Max. Er hat einem Edelsteingraveur bei der Arbeit zugeschaut und erfahren, welche Risiken, aber auch welche großen Chancen dieser Beruf bietet. Im Beitrag von Leonard kann man eine ganze Menge darüber erfahren, wie es Rettungssanitäter schaffen, trotz des begrenzten Platzangebots im Rettungswagen, aber vor allem in ihren Rucksäcken, immer den passenden Verband, das notwendige Medikament oder medizinische Gerät zur Hand zu haben. Bei Esther wird es musikalisch. Sie hat erfahren, dass eine Mundharmonika nicht nur ein Instrument ist, bei dem man sofort an den typischen Western denkt, sondern dass es möglicherweise in Zukunft auch zur Linderung von Asthma eingesetzt werden könnte. Viel Spaß beim Lesen – und beim Spielen – wünscht euch Euer Redaktionsteam Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Dr. Max Rempel, Gießener Allgemeine Zeitung, Marburger Straße 20, 35390 Gießen Redaktion: Burkhard Bräuning, Katrin Hanitsch E-Mail: [email protected] Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen). Erscheinungsweise: »Schüler AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie im westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt. Auflage: 10 000 Exemplare Anzeigenleitung: Jens Trabusch Anzeigenverkaufsleitung: Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, E-Mail: [email protected], Anschrift siehe oben Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015 Schüler AZ – Die Schülerzeitung der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Titelbild: dpa © Schüler AZ, Gießen 3 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Deutsche lieben Brettspiele Manche Spiele überdauern Generationen. Die Klassiker »Mensch ärgere Dich nicht«, »Monopoly« oder »Uno« haben nach wie vor Millionen Fans. Brett- und Kartenspiele sind bei den Deutschen so beliebt wie eh und je. Und immer mehr Spiele werden ins Ausland exportiert. Die Bundesbürger sind so spielbegeistert wie kaum eine andere Nation in der Welt. 400 bis 600 neue Spiele kommen pro Jahr neu auf den Markt, erdacht werden Tausende. »Das klassische analoge Spiel lebt«, betont Tom Felber, Präsident der »Spiel des Jahres«-Jury. Das Gesellschaftsspiel – ob als Brett-, Würfel- oder Kartenspiel – sei in deutschen Wohnzim- 4 mern fest verwurzelt. »Das gemeinsame Erleben am Tisch, das ist trotz Computerspielen und Apps immer noch hoch im Kurs«, resümiert der 1. Vorsitzende von Spielverlage e.V., Hermann Hutter. Und die Brettspiele entpuppen sich auch immer mehr als Exportschlager. »Viele deutsche Spiele werden ins Ausland verkauft«, stellt Hutter fest. »Der Exportanteil liegt inzwischen bei 30 bis 50 Prozent.« Deshalb wachse auch der Anteil mehrsprachiger Spiele ständig. Das spiegelt sich laut Felber in den Spielenamen, die international funktionieren müssen. Auf der Nominiertenliste 2014 hat gerade noch eines von sechs Spielen einen rein deutschen Titel. 2013 blieb der Umsatz bei Brettspielen mit knapp 400 Millionen Euro fast stabil (minus ein Prozent). Als Publikumslieblinge mauserten sich Kartenspiele mit einem Plus von 9,5 Prozent und Würfelspiele (plus 17 Prozent). Kein Wunder: 2013 wurde mit dem verrückten »Hanabi« erstmals in der 36-jährigen Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Geschichte ein Kartenspiel als Spiel des Jahres ausgezeichnet. Es verkaufte sich bis jetzt laut Hutter mehr als 700 000-mal. Doch wer in Deutschland spielt am intensivsten Brettspiele? »Kinder und vor allem Erwachsene jeden Alters«, sagt Kinder- und Jugendforscher Axel Dammler. Kinder würden zwar nicht das »Kinderspiel des Jahres« kaufen, das nun auch schon seit 14 Jahren gekürt wird. Bei ihnen stehen nach wie vor die Klassiker Lego, Playmobil, ferngesteuerte Autos und sogenannte Monster-High-Puppen ganz oben auf den Wunschzetteln. »Doch wenn ihnen die qualitätsbewussten Eltern solche Brettspiele schenken, freuen sie sich darüber. Kinder spielen gern mit den Eltern«, sagt der Geschäftsführer des Münchner Meinungsforschungsinstituts »Iconkid & Youth«. »Jugendliche legen bei Brettspielen eine Pause ein«, berichtet Dammler. »Sie wollen nicht mehr mit den klassischen Kinderspielen identifiziert werden.« Das sei die Zeit der teureren Spielkonsolen, Playstations und Computerspiele. »Doch schon bei jungen Erwachsenen ab 20 Jahren setzt das Interesse an Gesellschaftsspielen wieder ein«, weiß Dammler. »Das soziale Miteinander, das SichAustauschen, und auch das Wetteifern – diese Spiele erfüllen eine wichtige Funktion in den Familien und unter Freunden.« Die aktuellen »Spiele des Jahres« Trifft ein Spieler mit seiner Würfelzahl auf ein anderes Kamel, wird es huckepack genommen. So werden die richtigen Wettprognosen erschwert. Denn vorn liegt immer nur das oberste Kamel. Zusätzliche Tücken lauern in den Hinderniskarten. Landet ein Kamel darauf, wird es entweder ein Feld nach hinten und ganz nach unten in einer möglichen Kamelpyramide bewegt oder ein Feld vor und ganz nach oben. »Ein atmosphärisch gelungenes Gesamtkunstwerk«, so die Jury. Das Kennerspiel 2014 verlangt Überblick, Ausdauer und Vorausplanung. Die zwei bis fünf Spieler verwandeln sich in orientalische Händler, die über ihren Warenkauf und Verkauf möglichst viele Rubine horten wollen. Der Clou ist das variable Spielfeld, das durch 16 liebevoll gestaltete Karten immer wieder anders zusammengesetzt werden kann, was den Spielverlauf beeinflusst. Der Händler hat möglichst viele Gehilfen, die er klug für seine verschiedenen Geschäfte einsetzen, aber natürlich auch bezahlen muss. »Ein erfreulich flottes Strategiespiel«, urteilte die Jury. Der Verlag Pegasus Spiele gewann damit bereits zum zweiten Mal nach 2012 diese Auszeichnung. Bewährte Wege mit neuen Mitteln geht das ebenfalls nominierte Brettspiel »Concept«. Wer »Activity« als lustiges Gruppenspiel mag, wird auch »Concept« ausprobieren. Hier muss man weder malen noch die richtigen Worte finden, um Begriffe erraten zu lassen. Das Spiel kombiniert Partyspiel mit App-Icons. Kleine Klötzchen in beliebiger Zahl können neben knapp 100 Piktogramme gelegt werden, um den Mitspielern auf die Sprünge zu helfen. Foto: dpa Welches Kamel hat die Nase vorn? Das schräge Kamelrennen durch die Wüste – das Brettspiel »Camel up« überzeugte die Jury und ging als Sieger für das Spiel des Jahres 2014 durchs Ziel. Mit einfachen Regeln, lustiger Gestaltung und außergewöhnlichem Würfelbecher in Form einer Pyramide sei es das »Familienspiel par excellence«, urteilte die Jury. »Das wilde Rennen löst Emotionen aus. Es wird in allen Altersklassen gehofft, gebangt, gelacht«, hieß es. Die kurze Spieldauer von einer halben Stunde lasse immer Zeit für eine Revanche. Deutlich mehr Zeit und taktische Überlegungen erfordert das Kennerspiel des Jahres 2014. Zu Reichtümern kommt im Brettspiel »Istanbul« nur, wer mit Geschick und Planung den Handel auf einem orientalischen Basar beherrscht. Einen besonderen Spiele-Trend machte der Jury-Vorsitzende Tom Felber für den Jahrgang 2014 nicht aus. Doch: »Das klassische analoge Spiel lebt!«, betonte Felber. Vielfalt zeichne die Spiele-Erfinder aus. Die Preise sollen das Spiel als Kulturgut fördern. Bei »Camel up« gewinnt letztlich nicht der von zwei bis acht Spielern, dessen Kamel siegt, sondern derjenige, der zum Schluss das meiste Geld hat. Denn die Spieler können auf den Ausgang des Kamelrennens wetten. Bei jedem Zug können sie wählen, ob sie ihr Kamel per Würfel vorwärtsbewegen, auf das nächste vorn liegende Kamel wetten oder den Konkurrenten per Karte ein Hindernis in den Weg legen. Richtige Voraussagen werden natürlich belohnt. Spielerfinder Steffen Bogen aus Konstanz hat mit »Camel up« den Preis »Spiel des Jahres« gewonnen. 5 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Foto: dpa Frühlingsvergnügen zu Wasser und zu Land Zu den Klassikern der Outdoor-Vergnügen gehören Fußball im Park oder Schwimmen im Freibad. Es geht auch anders: Wie wäre es mal mit Balancieren auf der Slackline oder Paddeln auf dem Surfbrett? Sonnenschein und blauer Himmel – der Frühling zeigt sich von seiner schönen Seite. Das heißt: Ab nach draußen! Was kann man in der Freizeit neben Klassikern wie Kicken, Federball, Schwimmen oder Fahrradfahren noch machen? Einige Beispiele: 6 Slackline – Moderner Seiltanz: In Parks sieht man häufig junge Menschen, die auf einem elastischen Band (Slackline) balancieren, das zwischen zwei Bäumen gespannt ist. »Es gibt nichts, was man nicht auf der Slackline machen kann«, sagt Jonas Weidemann von Slackliner-Berlin. Sogar Yogaübungen seien möglich – oder »von einer Line auf die andere mit einem Rückwärtssalto zu springen«. Der Reiz an dem Trendsport sei der Wunsch, sein Gleichgewicht zu halten und seine Grenzen zu überschreiten, sagt Weidemann. Anfängern empfiehlt er, mit einer auf Kniehöhe gespannten, schmalen Slackline (35 mm) zu beginnen. In den 1980er Jahren entwickelte sich die Sportart unter Freikletterern in den USA. Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Kubb – Wikingerschach aus Schweden: Beim schwedischen Wurfspiel Kubb (Klotz) versuchen zwei Mannschaften, die gegnerischen Holzklötze mit einem Wurfholz umzuwerfen. Ziel ist es, zuerst die Kubbs und zuletzt die Figur des Königs zu treffen. Das Spielfeld ist üblicherweise fünf Meter breit und acht Meter lang, es wird mit sechs Stäben abgegrenzt. In der Mitte steht der König, und an den Grundlinien sind jeweils fünf Kubbs. Als Böden eignen sich Rasen, Sand oder Kies. Anhänger des Spiels geben an, das Kubb schon von den Wikingern gespielt wurde. Deshalb ist es in Deutschland auch als Wikingerschach bekannt. ist, die Welt als Spielfläche zu entdecken, wo man sich frei austoben kann«, sagt Beelow. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, denn derjenige, der die Zielkugel (Marker) wirft, kann auch eigene Regeln aufstellen. Stand-up-Paddeln – Das Nordic Walken des Windsurfens: Surfen ohne Wind und Wellen – Standup-Paddeln macht es möglich: Auf einem Surfbrett stehend bewegt man sich mithilfe eines Stechpaddels vorwärts. Wegen der aufrechten Position auf dem Brett werden sowohl Arme und Beine als auch der Rumpf trainiert. Die Seiten, auf denen gepaddelt wird, werden in regelmäßigen Abständen gewechselt. Wirklich neu ist die Technik nicht: Erfunden wurde sie wohl von polynesischen Fischern. Später entdeckten Surfer sie wieder. Seit einiger Zeit ist die Trendsportart, für die es inzwischen spezielle Boards gibt, in Europa angekommen. Longboard – Surfen über den Asphalt: Sie sehen aus wie Skateboards, haben mit diesen aber wenig zu tun. Longboards sind länger, wendiger und haben breitere Achsen. Außerdem besitzen sie größere und weichere Räder. Bis zu 100 Kilometer pro Stunde schaffen die Surfer damit beim »Downhill« den Abhang hinunter. »Je länger das Longboard ist, umso einfacher wird es. Auf einem 140 Zentimeter langen Brett kann sich jeder draufstellen und fahren«, sagt Phillipe Lange, Angestellter im »Coronation«-Longboardshop in Berlin. »Longboard ist eigentlich nur ein Transportmittel für mich, nicht großartig was anderes noch«, so Lange. Für ihn sei das Longboard ein Fahrradersatz, mit dem er gut 15 bis 20 Kilometer zurücklege. Mit Boccia verbinden wohl viele Menschen zunächst ältere Damen und Herren, die auf einem ebenen Boden Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel heranwerfen. Das es auch anders geht, bewies der Wuppertaler Timo Beelow 2009 mit seinem Spiel Crossboccia. Er entwickelte weiche Bälle, mit denen an jedem beliebigen Ort gespielt werden kann, zum Beispiel auf Treppen. »Der Reiz an dem Spiel Foto: dpa Crossboccia – Gespielt wird überall: Bis man sicher auf der Slackline steht, braucht man ziemlich viel Übung. 7 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung 80 Jahre »Monopoly« Falsch verstandene Legende? Der Reichste gewinnt, egal mit welchen Mitteln: Was wie sehr freie Marktwirtschaft klingt, ist ein Spiel: »Monopoly« gehört zu den bekanntesten Brettspielen der Welt. Dabei war es eigentlich ganz anders gedacht. Zwei Dollar waren 1935 viel Geld. Dafür konnte man zehn Päckchen Butter, 24 Brote oder 50 Kilogramm Kartoffeln kaufen. Oder ein Brettspiel. Trotzdem taten es Tausende, ja Millionen in den USA und dann in Europa und dem Rest der Welt und auch heute wird es noch millionenfach verkauft: »Monopoly« ist eines der bekanntesten Brettspiele der Welt. Gerade ist es 80 Jahre alt geworden – doch ist die Geschichte des Kapitalistenspiels eine Geschichte voller Missverständnisse? Der 19. März 1935 gilt als offizieller Geburtstag. »Charles Darrow hat Mono- 8 poly 1933 in Philadelphia, Pennsylvania, erfunden«, heißt es offiziell vom Hersteller Hasbro. Die Spielefirmen hätten erst ablehnt, viel zu kompliziert das alles. Erst am 19. März 1935 habe Parker die Rechte gekauft – und eine Legende begründet. 35 000 Spiele wurden im ersten Jahr verkauft – pro Woche. Heute könne man Monopoly in 114 Ländern kaufen. »Würde man alle Bretter der bislang verkauften Spiele aneinanderlegen, könnte man 3,5mal den Erdball umrunden«, heißt es stolz beim Hersteller. Gut und schön – aber ist Monopoly nicht viel älter? Dass es auf dem »Landlord’s Game« beruht, räumt auch Hasbro ein. Das hatte schon 1904 die 38-jährige Elizabeth Magie erfunden, mit quadratischem Spielfeld, »Gefängnis«, »Frei parken« und jeder Menge Feldern, auf denen man Miete zahlen muss. Die Parallelen sind unübersehbar. Dabei war das »Vermieterspiel« nicht dazu gedacht, spielerisch die eigene Gier zu befriedigen. Ganz im Gegenteil: »Ihr erklärtes Ziel war, das Übel der Geldvermehrung auf Kosten anderer zu zeigen«, schrieb ihre Biografin Mary Pilon. Oder wie es Magie 1906 in einem Interview selbst sagte: »Ich hoffe, dass Männer und Frauen sehr schnell Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung begreifen, dass ihre Armut daher kommt, dass Carnegie und Rockefeller mehr Geld haben, als sie ausgeben können.« Glücklich, dass ihr Spiel die Massen erreichen sollte, verkaufte sie das Patent: Aus dem »Landlord’s Game« wurde »Monopoly«. Doch Generationen von Spielern und Kritikern haben Monopoly völlig anders verstanden als Magie. Es ist härter, vielleicht sogar brutaler als andere große Brettspiele. Da stupst nicht die blaue die rote Figur raus, die mit der nächsten Sechs wieder mitmachen darf. Bei Monopoly gewinnt schlicht und einfach der Reichste. Wer da Milde zeigt, ist ein Schwächling und potenzieller Verlierer. Geld allein macht glücklich, oder gewinnt zumindest. Dabei ist ein Rätsel, was das Spiel so erfolgreich gemacht hat. Eigentlich dauert es viel zu lange, hat viel mit Glück zu tun und nach einer Weile ist der Gewinner abzusehen und die anderen langweilen sich. Trotzdem wird es stundenlang gespielt, ob unter Wasser, auf Berggipfeln oder selbst im All, auf dem Pappbrett, der Spielkonsole oder dem Telefon. Der Rekord liegt bei 1680 Stunden, gut zwei Monate. Im Osten Deutschlands baute man sich die Spiele sogar in mühevoller Arbeit selbst, weil die Zöllner sie aus den Westpaketen fischten. Denn DDR und Sowjetunion hatten »Monopoly« genauso verboten wie vor ihnen die Nazis. 98 Prozent der Deutschen, sagt der Hersteller, kennen »Monopoly«. Selbst in den USA seien es 97 Prozent. Es ist viel Marketing dabei. Wie in Frankreich, wo man zum Jubiläum einem einzelnen Spiel echtes Geld beilegte. Für die 20 580 Euro eine billige Werbung. Die Summe, sonst natürlich Spielgeld, ist übrigens seit 1935 die Gleiche und dafür hätte man damals – der Monatslohn lag im Schnitt bei 125 Dollar – fünf echte Häuser kaufen können. Aber umsonst ist nichts, höchstens »Frei parken«. Obwohl das eigentlich auch nicht stimmt: Nur ein paar Wochen, nachdem das Spiel mit dem »Frei parken«-Feld auf den Markt kam, wurde in den USA die erste Parkuhr aufgestellt. Sechs Fakten zu »Monopoly« Über sechs Milliarden Häuser und mehr als 2,25 Milliarden Hotels wurden weltweit produziert. Von 1935 bis 2010 wurden 5,14 Billionen Monopoly-Dollar gedruckt. Durchschnittlich verdient ein Spieler rund 175 Monopoly-Dollar bei jeder Runde über das Spielbrett. Ein Tauch-Club spielte 45 Tage lang unter Wasser mit einer 40 Kilogramm schweren Spezialan fertigung aus Eisenblech. Akrobatische Fans spielten Monopoly 36 Stunden lang im Kopfstand. Das Spielbrett diente deutschen Kriegsgefangenen während des Zweiten Weltkriegs als Versteck für Fluchtpläne und Dokumente. Schule aus und dann? Ausbildung im Betrieb? Studium? Berufliche Orientierung gefragt? Wir beraten. Über Berufe, Ausbildungsstellen und Studium. Agentur für Arbeit Gießen Nordanlage 60, 35390 Gießen Tel 0800 4 5555 0 (Anruf kostenfrei), www.arbeitsagentur.de/giessen ABACUS-Einzelnachhilfe zu Hause Individuell – Flexibel - Effektiv Für alle Fächer u. alle Klassen, überall im Kr. Gießen Über 100 erfahrene, zuverlässige Nachhilfelehrer Tel. (0641) 972 4559 www.abacus-nachhilfe.de ABACUS-Auslandsaufenthalte Zur Schule gehen in Neuseeland – Freie Schulwahl Aufenthalte ab 3 Monate – Alter von 13 bis 19 Jahre Anerkanntes Abitur möglich Tel. 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Etwas Spezielles bietet das »Kingsport Festival«. Hier geht der Horror an den Start. Nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft versuchen böse Dämone, das Übel in die Welt zu tragen. Die Spieler übernehmen die Rolle des Bösen. Für das riesige Spielbrett und allerlei Karten am Rand bedarf es schon eines großen Tisches. Etwas übersichtlicher gestaltet ist »Blackfleet«. Hier gehen Piraten in der Karibik ihrem räuberischen Handwerk nach und müssen sich vor Kriegsschiffen hüten. Spieler geben sowohl auf Piratenals auch auf Handelsschiffen Befehle. Am Ende muss noch die Tochter des Gouverneurs gerettet werden. Ganz und gar für den Kopf sind kleine Strategiespiele. Gewichtheber Matthias Steiner zeigte seine Künste beim Verschiebespiel »Rush Hour«. »Solitaire Chess«, ein schachähnliches Spiel, ließ er unter dem Tresen. Er war sich wohl nicht sicher, wie es ausgeht. »Ich kann nicht Schach spielen«, sagte Steiner. Die Idee: Auf 16 Feldern werden Schachfiguren aufgestellt. Der Spieler sucht sich eine Figur aus und muss die anderen so schnell wie möglich schlagen. Digitale Gesellschaftsspiele sind auf dem Vormarsch. Schon jeder Vierte (25 Prozent) tritt über mobile Geräte gegen seine Mitspieler an. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Ipsos-Umfrage. Zwar spielen noch immer drei von vier Befragten (75 Prozent) lieber Brettspiele miteinander, doch bei den geplanten Ausgaben pro Jahr liegen die digitalen Spiele schon jetzt vorne. Durchschnittlich 34 Euro planten die Menschen in Deutschland 2014 für Gesellschaftsspiele auf Smartphones und Tablets ein. Das sind sechs Euro mehr als für klassische Brettspiele veranschlagt werden. Die Studie wurde vom Online-Portals »deals.com« in Auftrag gegeben. Die Verteilung ist dabei etwas ungleich. Die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen rechnet mit Ausgaben von rund 56 Euro für Smartphone- und Browser-Spiele, bei den über 49-Jährigen liegt der Wert bei 14,50 Euro. Im Vergleich der einzelnen Bundesländer sind die Norddeutschen dabei deutlich digitaler eingestellt. In Bremen, Hamburg, Sachsen und Niedersachsen greift jeder dritte Befragte (33 Prozent) zum digitalen Spiel. Die Bayern hingegen sind traditioneller: Nur 16 Prozent spielen regelmäßig digital. Damit liegen sie aber noch vor den Berlinern, die laut der Studie allgemein wenig Spaß an Gemeinschaftsspielen zeigen. Nur jeder achte Befragte (zwölf Prozent) gab hier an, regelmäßig digital zu spielen. Für die repräsentative Studie wurden 1000 Teilnehmer befragt. 10 Foto: dpa Zeit und Geduld gefragt Spielerisch zu mehr Organisation Antworten im Unterricht rufen sie einfach rein, vergessen Teile der Hausaufgaben oder ihre Schulbücher: Manchen Kindern fällt es schwer, sich zu organisieren. Bei nur sehr wenigen ist dabei das Syndrom ADHS der Grund. Die meisten Mädchen und Jungen haben einfach nicht gelernt, planvoll ihren Alltag zu strukturieren. Spielerisch lässt sich das mit Gesell- schaftsspielen trainieren, heißt es in der Zeitschrift »Familie & Co«. Bei Brett- oder Würfelspielen lernen Kinder: Es gibt eine bestimmte Reihenfolge, ich kann nicht ziehen, wann ich Lust habe. Außerdem merken sie, dass Spiele nur Spaß bringen, wenn sich alle an die Regeln halten. Wer planvoll spielen kann, kann sich auch sonst besser organisieren. Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Der Sieger wird SED-Generalsekretär des DDR Museums, Robert Rückel. Etwa 60 Schüler aus Berlin und dem Umland probierten »Bürokratopoly« als einige der ersten aus. Auch wenn sie über Begriffe wie »MfS« und »Politbüro« auf den Ereigniskarten stolpern, lassen sich die Zehntklässler schnell von dem Brettspiel fesseln. Jeder will gewinnen und als Erster vom Bauern, Soldaten oder Polizisten zum SED-Generalsekretär aufsteigen. Ausgedacht habe er sich das Spiel einst, »damit wir nicht immer nur in Ernst und Traurigkeit versinken«, erzählt Böttger. Verantwortung übernehmen! Freiwilliges Soziales Jahr/ Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern. Du fehlst uns. Bewirb Dich jetzt! johanniter.de/mittelhessen Wiederentdeckt haben »Bürokratopoly« Michael Geithner und sein Kollege vom Blog »Nachgemacht«. Die beiden sammeln Spielkopien aus der DDR. »An ›Bürokratopoly‹ hat uns fasziniert, dass sich ein Spiel so etwas trauen konnte.« Die Stasi wusste von Böttgers Spiel. Ihre Bewertung: »Ein Gesellschaftsspiel mit feindlich-negativem Charakter«, das »auf ironische Weise angebliche Wege zur Erlangung und Verlust politischer Macht in der DDR aufzeigt und auf diese Art die gesellschaftlichen Verhältnisse verächtlich macht.« Das Übel an der Wurzel packen! www.MobileNachhilfe.de In nur 10 Wochen das Lernen erlernen! Seit 20 Jahren schnelle, qualifizierte u. professionelle Nachhilfe bis 13. Klasse. 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Erfunden hat das Brettspiel der DDR-Oppositionelle Martin Böttger in den 1980ern. Das DDR Museum in Berlin gab nun eine Neuauflage für den Geschichtsunterricht heraus, um Schülern die Machtstrukturen der DDR näherzubringen. »Geschichte durch Spiel vermitteln« sei das Ziel, sagt der Direktor Information und Beratung rund um Liebe, Gesundheit und Schwangerschaft pro familia Ortsverband Gießen e.V. Liebigstraße 9 35390 Gießen Tel.: 0641 77122 Fax: 0641 77574 E-Mail: [email protected] www.profamilia.de/giessen Telefonische Anmeldung: Mo. – Mi. 9 – 12.30 h und 15 – 17 h Do. 14 – 18 h · Fr. 9 – 12 h Termine nach Vereinbarung. 6WHOOGLUYRU HVEUHQQWXQG NHLQHUNRPPW .HLQH$XVUHGHQ 0,70$&+(1 ZZZLFKZLOO]XUIHXHUZHKUGH www.JOBS-in-Mittelhessen.de .ZMQ_QTTQOM.M]MZ_MPZ =V[MZM.ZMQbMQ\NZ1PZM;QKPMZPMQ\ 11 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Veranstaltungen Hessisches Landesturnfest Von Mittwoch, dem 13., bis Sonntag, dem 17. Mai, wird Gießen zu einer gigantischen Sporthalle. Rund 6000 Sportler werden zum Landesturnfest erwartet. Freitag, 22., bis Dienstag, 26. Mai Alsfelder Pfingstmarkt Der Festplatz des Pfingstmarktes auch in diesem Jahr wieder abwechslungsreich und attraktiv gestaltet und bietet für jedermann das Richtige. Ob Nervenkitzel auf den Fahrgeschäften oder ein Gaumenschmaus beim riesigen Angebot an Süßigkeiten und Deftigem. Das Programm im »Alszelt« und der Stadthalle wurde in diesem Jahr erneut aufgewertet und mit neuen Highlights versehen. Weitere Informationen unter www.alsfelder-pfingstmarkt.de. Gelände an der Stadthalle, Alsfeld Sonntag, 24., und Montag, 25. Mai Gießener Pfingst-Regatta Die Ruderregatta auf der Lahn zählt zu den traditionsreichsten Sportveranstaltungen in Deutschland. Sie bezieht ihre Attraktivität aus der idealen Verbindung von hochklassigem Sport und fröhlichem Fest, zu dessen Gelingen auch die Gaststätten und Biergärten an der Lahn beitragen. Gießen, Regattastrecke auf der Lahn Foto: dpa Samstag, 30. Mai Fünf Tage lang werden Sportler und Tausende Besucher bei Wettkämpfen, Shows und Mitmachangeboten die Stadt bevölkern. Das Landesturnfest bietet für Teilnehmer und Besucher ein breites Spektrum an Wettkämpfen und Veranstaltungen rund um das Turnen. So werden Hessische Meisterschaften in den olympischen Sportarten Geräte- und Trampolinturnen sowie im Rope Skipping, Gymnastik, Mehrkampf, TeamGym und Ringtennis ausgetragen. Darüber hinaus findet der beliebte Wahlwettkampf, ein Mischwettkampf aus verschiedenen Disziplinen statt. Einige Disziplinen, wie zum Beispiel Barrenturnen, werden sogar im Freien angeboten – unter anderem auf dem Platz vor dem Rathaus. Sonntag, 10. Mai Suppenfest Zum fünften Mal lädt der Nordstadtverein zum Bewohnerfest rund um die Suppe in der Sudetenlandstraße. Wie in den vergangenen Jahren kann die Suppenmeile erlebt und ausgekostet werden. Erneut verwandelt sich der Grünstreifen in der Sudetenlandstraße für einen Nachmittag in eine große Suppenküche. Auf den vielen Kochstellen brodeln die unterschiedlichsten Suppenvariationen, von denen man kosten kann. Begeisterte und leidenschaftliche Köchinnen und Köche sind aufgefordert, mit einem Topf Suppe ihren ganz persönlichen Geschmack der Öffentlichkeit vorzustellen. Infos und Anmeldung im Nordstadtzentrum bei Heike Grimm oder Lutz Perkitny, Tel.: 0641/969 97 88-0, E-Mail: info@ nordstadtverein-giessen.org. 12 Uhr, Sudetenlandstraße 12 Freitag, 15., bis Sonntag, 24. Mai Europawoche in Hungen Die Hungener Europawoche mit MarktplatzBrunnenfest wird jedes Jahr in der Zeit von Himmelfahrt bis Pfingstsonntag gefeiert – so auch in diesem Jahr. Die Stadt Hungen bietet in Zusammenarbeit mit den Schulen und Vereinen der Großgemeinde ein vielfältiges Programm an. Dazu gehören Konzerte, Lesungen, Vorträge, Theateraufführungen und Sportveranstaltungen. Zum Abschluss der Europawoche wird in der Innenstadt das Marktplatz-Brunnenfest gefeiert. Zwei Tage lang organisieren die Stadt und Hungener Vereine ein Fest, bei dem ein buntes Programm geboten wird. Auch für das leibliche Wohl wird hier mit internationalen Gerichten gesorgt. Innenstadt, Hungen Kollegah In der deutschen Rap-Szene ist er eine Instanz. Kollegah ist der Boss mit der Bossaura, den Alphagenen, King des Zuhälterrap. Das mag alles ausgesprochen konstruiert klingen, das Talent des Frankfurter Rappers, der mittlerweile in Mainz Jura studiert, ist allerdings nicht zu verachten. Mit seinen legendären Punchlines, den Doubletime-Attacken und Reimketten hebt er sich deutlich von anderen Vertretern des Gangstarap ab. Trotz der absolut überzogenen Selbstdarstellung des Kanada-Deutschen, die ihn eben gerade ausmacht, muss man ihn einfach zu schätzen wissen, was auch die Erfolge der bisherigen Studioalben nachhaltig untermauern. 22 Uhr, Hessenhalle Gießen Mittwoch, 10. Juni Olaf Schubert und seine Freunde: »So!« Olaf Schubert ist mit seinem Programm »So!« in der Alsfelder Stadthalle zu Gast. Dort wird er in gewohnter Weise und mit seinem speziellen Humor zu unterhalten wissen. Im Ankündigungstext heißt es: »Seine Auftritte sind legendär und es gelingt ihm, die etwas mageren 65 kg schubertschen Lebendgewichts durch schiere Bühnenpräsenz wie eine Tonne wirken zu lassen. Man weiß es: Olaf ist untergewichtig, aber überbegabt. Schubert wird wie immer viel erzählen, obendrein singen und es ist zu befürchten, dass er auch tanzt.« 20 Uhr, Stadthalle Alsfeld Freitag, 12. Juni Release-Konzert mit Emily’s Giant Das Gießener Duo Emily’s Giant feiert Album. Aus melancholischem Folk à la Mumford and Sons wird eine wüste Mischung aus Black Keys und Felice Brothers, ein schweißtreibendes Live-Erlebnis bei dem die zwei Musiker ihren Gästen sehr unterhaltsam darlegen warum es noch Grund zur Hoffnung gibt. 20 Uhr, MuK Gießen 13 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung YOU FM eröffnet den Hessentag Fotos: dpa Zehn Tage Ausnahmezustand in Hofgeismar. Vom 29. Mai bis zum 7. Juni wird dort der 55. Hessentag gefeiert. Eine der ersten Veranstaltungen: Die YOU-FM-Night mit Max Herre, Clueso und Kwabs – unter freiem Himmel. Die YOU FM Night wird 2015 das OpenAir-Konzert-Highlight auf dem Hessentag, verspricht der Radiosender. Max Herre und das Kahedi Radio Orchestra unplugged, Clueso und der britische Shootingstar Kwabs (Fotos, v. l.) kommen nach Hofgeismar. Als Supporting Act tritt der junge deutsche Singer/Songwriter Joris auf. Los geht’s um 17.30 Uhr, Einlass ist von 16.30 Uhr an. Die Tickets gibt es im YOU-FM-Ticketcenter auf www.YOUFM.de sowie auf www.hessentag2015.de. Max Herre Knapp 100 000 Fans haben letzten Sommer schon die Konzerte seiner »MTV unplugged Live«-Tour gesehen, bei der Max Herre alle Hits seiner 17-jährigen Musikerlaufbahn präsentierte. Für das Album »MTV unplugged Kahedi Radio Show« wurde Max Herre im März 2014 mit dem »Echo« als bester deutscher Hip-HopKünstler geehrt. Wegen der ungebrochenen Nachfrage legt er im Sommer nun einige Open-Air-Shows nach – darunter 14 eben die YOU-FM-Night. Die Bühne teilt er sich dabei mit Gastkünstlern wie Joy Denalane und Afrob. Clueso Nach einer längeren kreativen Pause stand Clueso 2014 mit seiner »Stadtrandlichter«-Tour wieder auf der Bühne und sorgte für ausverkaufte Hallen. Doch nicht nur die Tour, auch das Album schlug voll ein und setzte sich im September 2014 an die Spitze der deutschen Charts. Im Sommer 2015 verlegt Clueso seine Show auf die Festivalbühnen und performt aktuelle Songs und ungewöhnliche Versionen älteren Hits unter freiem Himmel. Kwabs Der britische Soul-Sänger wird aktuell als heißer Newcomer gehandelt. Nach seiner hochgelobten Debüt-EP »Wrong Or Right« kletterte er mit seiner aktuellen Single »Walk« Anfang des Jahres an die Spitze der deutschen Single-Charts. Das Debütalbum steht bereits in den Startlöchern und soll im Mai 2015 veröffentlicht werden. Dass er ein Händchen für ausgefallene Live-Auftritte hat, wird Kwabs bei der YOU-FM-Night auf dem Hessentag unter Beweis stellen. (siehe Interview Seite 26) Fakten zur YOU-FM-Night Wann: Freitag, 29. Mai Wo: Hessentags-Arena, Hofgeismar Einlass: 16.30 Uhr Beginn: 17.30 Uhr Ticketpreis: 43 Euro (Sitzplatz), 39 Euro (Stehplatz) zzgl. Vorverkaufsgebühren Line-up: Max Herre & Kahedi Radio Orchestra unplugged, Clueso, Kwabs; Supporting Act: Joris Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung »Die Leute denken immer zuerst an Drogen« 1. Auf dem Song »Papa« erklären Sie Ihrer kleinen Tochter, womit ihr Vater sein Geld verdient. Welche Reaktion bekommen Sie als Rapper bei Elternabenden, wenn Sie von Ihrem Beruf erzählen? Denyo: Eigentlich lebe ich in zwei verschiedenen Welten. In der Hip-Hop-Welt bin ich Denyo, da ist die Welt einfacher, da muss ich nichts erklären. In der vermeintlichen Erwachsenenwelt bei Elternabenden würde ich am liebsten mal einen Song anmachen, dann würden die ganzen Leute erkennen, was ich so mache. Bei vielen Eltern ist Hip-Hop verschrien, da muss ich aufpassen und mich rechtfertigen, dass ich durchaus ein intelligenter Mensch bin. Witzigerweisen labeln einen die Leute immer: Rote Mütze, Shirt, sie nehmen dich erst mal nicht für voll. Wie äußert sich das? Denyo: Das geht durch Haltung, 2. Foto: dpa Ende der 1990er Jahre war Denyo mit Jan Delay und DJ Mad bei den Beginnern für den damaligen Hype um deutschen Hip-Hop mitverantwortlich. Als Solokünstler hat der Rapper nun sein viertes Album »Derbe« herausgebracht. Im Interview erzählt Dennis Lisk (38) von Reaktionen auf seinen Beruf bei Elternabenden, welche Vorurteile die Leute zunächst haben und das Älterwerden in einer Jugendkultur. es ist oft auch Angst oder einer unterhält sich dann doch lieber mit jemand anderem. Natürlich entstehen dann auch interessante Momente, wenn man doch ins Gespräch kommt und die Leute merken, dass man sich durchaus doch für andere Dinge interessiert als Drogen. Drogen? Denyo: Das ist das, was die Leute immer als Erstes denken: Drogen. Warum denn? Weil ich eine Mütze aufhab, oder was? So gibt es verschiedene Ebenen, und die versuche ich auch zusammenzubringen. In Amerika ist das einfacher: Da gibt es zwar auch viele Verständnisprobleme zwischen den Lebensentwürfen der Menschen. Aber da ist Hip-Hop groß. Und hier ist es so sehr Nische und verschrien. Wie kann man als Rapper älter werden? Denyo: Das ist gar nicht so schwierig wie ich zunächst dachte. Ich bin jetzt 38, es 3. 4. geht mir in jeglicher Hinsicht ziemlich gut. Ich kann mich nicht beschweren, da hat mir meine Mutter etwas anderes vorausgesagt. Was meinte sie? Denyo (verstellt die Stimme): Ja mein Jung, das mit der Musik, das wird doch nix, du musst was anständig machen. Und dann fünf Jahre später: Oh toll Schatz, Goldplatte, aber Junge, jetzt bist du Teeniestar und du bist irgendwann kein Teenie mehr, was willst du dann machen? Und dann fragst du dich natürlich auch selber wenn du eine Familie gründest: Macht man die Kunst jetzt doch wegen des Geldes? Aber ich kann viel machen, meine Radiosendung, auflegen oder die Fernsehsendung, die ich bei Vox hatte. Es gibt Möglichkeiten als Rapper auch im Alter zu überleben. Man muss sich nur Jay-Z oder Dr Dre angucken, der jetzt erst im Alter Milliarden verdient. 5. 15 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Genau hingeschaut Aus brasilianischem Achat, aus dem auch diese Schale hergestellt ist, fertigt Erwin Pauly seine Schmuckstücke. Nach erfolgreicher Ablegung der Meisterprüfung als Edelsteingraveur mit der Note sehr gut in allen Fächern eröffnete Erwin Pauly 1958 sein eigenes Atelier in Veitsroth in der Nähe der Stadt der Edelsteine: Idar-Oberstein. Bis heute betreibt er die Graveurskunst mit Leidenschaft und hat dabei viel erlebt. Ein besonderes Highlight war zum Beispiel 1982 die persönliche Überreichung eines Schmuckstücks an die niederländische Königin Beatrix. Weltweit gibt es allerdings nur wenige Graveure von diesem Format. Insbesondere Spezialisten sind rar und zumeist in Deutschland zu finden. Hier gilt Idar-Oberstein als ein weltweit wichtiger Standort der Graveurskunst. »Idar Oberstein ist eine Weltstadt für Graveure. In Asien kommt aber Konkurrenz auf. Diese ist jedoch auf schnellen Profit aus und das ist die falsche Herangehensweise. Edelsteingravuren sind Kunstwerke«, äußert sich Pauly dazu. Darüber hinaus verdeutlicht er die handwerkliche Überlegenheit der heimischen Graveure, indem er zum Beispiel den technischen Stand in Peru, einem weiteren wichtigen Graveurstandort, mit dem von Idar-Oberstein vor 100 Jahren vergleicht. Deutsche Edelsteingraveure sind oft selbstständig arbeitende Spezialisten. Ihr Geld können sie sich entweder mit Aufträgen wie zum Beispiel der Produktion von Wappengravuren oder durch eigene 16 Foto: dpa Bereits im siebten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung fingen Menschen an, Steine zu gravieren. Heutzutage ist der Beruf des Edelsteingraveurs weltweit eine anerkannte und zugleich lukrative Beschäftigung. Eine wahre Koryphäe in dieser Branche ist Erwin Pauly. Vor zwei Jahren gravierte er für den damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres eine Kamee, ein dreidimensionales Schmuckstück. Auch mit stolzen 80 Jahren übt er sein Kunsthandwerk weiterhin aus. Kreationen, welche dann auf dem Markt angeboten werden, verdienen. Ebenfalls können die Stücke direkt im eigenen Atelier gesichtet und verkauft werden. Neben den selbstständigen Edelsteingraveuren gibt es auch Graveure, die ganz normal in einem Betrieb angestellt sind. Pauly bedient allerdings einen exklusiven Markt, auf dem seine künstlerisch hochwertigen Arbeiten gefragt sind. Der Kundenkreis ist groß. Neben Galerien und Museen kaufen auch Geschäftsleute oder Banken seine Werke. »Die aktuelle Lage ist allerdings von Betrieb zu Betrieb anders, jeder hat seine eigene Spezialität. Die Familienunternehmen Dreher, ebenfalls tätig in Idar-Oberstein, hat sich auf Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung kasse leiste ich und im Extremfall bleibt Tierfiguren spezialisiert. Ihr Vorzeigewerk die er dann maßgeschneidert nach den man auch darauf sitzen.« trägt den Titel »Drei beratende SchimWünschen seiner Kunden ausführt. Ein Als Ausgangsmaterial werden häufig brapansen« und wurde aus einem Stück aktuelles Beispiel ist ein Kinderporträt silianische Achate verwendet. Diese kauft mehrfarbigem Natur-Achat aus Brasilien für einen treuen Kunden aus Kanada. Als Pauly in sogenannten Partien auf Vorrat. gearbeitet.Neben Brasilien bezieht FamiRohstein verwendet Pauly Lagenachat. Jedes gravierte Stück ist ein Naturstein lie Dreher ihre Rohsteine unter anderem Familie Dreher hat in den letzten Jahren mit zwei oder drei verschiedenfarbigen auch aus Südafrika und Russland. circa zehn bis 15 Stücke pro Jahr proSchichten. Die Rohsteine werden zuerst Eine weitere Firma aus Idar-Oberstein duziert und verwies im Interview explizit geschliffen und danach oft noch zusätznamens Köhler wiederum fertigt Wapdarauf, dass es sich um handgefertigte lich facettiert. Mithilfe moderner elektripengravuren an. Die Preise der Werke Unikate handelt und »keine Massenwascher Rotiermaschinen graviert Pauly die variieren dabei sehr stark. »Die Einkaufsre«. Die Preise variieren im Hause Dreher Steine dann. Der Motor hat statt eines preise für Edelsteine unterliegen enormen zwischen 5000 und 25 000 Euro. Daraus Kugellagers ein Gleitlager, da das KuSchwankungen«, so Pauly. Die Materiresultiert ein Umsatz von schätzungsweigellager zuviel alkosten können unterschiedlich hoch se 187 500 Euro »Der Materialwert verschlingt einen pro Jahr »in den Lärm erzeugt, sein und sind ausschlaggebend für den welcher den Preis. »Da kann der Karatpreis durchaus letzten Jahren«. großen Teil des Verkaufspreises.« Graveur massiv zwischen 20 Cent und 2000 Euro oder Zu beachten ist bei seiner Arbeit behindert. »Das A und O noch höher liegen (1 Karat = 1/5 Gramm, aber, dass in den meisten Fällen der Maist, dass sich der Graveur genau auf die dieses Maß wurde nach dem Samenkorn terialwert einen großen Teil des VerkaufsSache konzentrieren kann.« des Johannisbrotbaumes festgelegt). preises verschlingt. Die Verarbeitungsverluste sind auch Zusammenfassend ist die Branche der Die Kosten der Rohsteine sind über die hoch: so bleibt häufig von fünf Karat Edelsteingraveure zwar lukrativ, aber letzten Jahre massiv angestiegen. »Früher Edelstein nach dem Schliff nur noch ein beinhaltet auch ein hohes finanzielles hat ein Kilogramm Achat noch fünf Dollar Karat übrig, erklärt Pauly. Zusätzlich zum Risiko. Erwin Pauly sieht für die zukünfgekostet, heutzutage kostet es das VierfaMaterialverlust besteht die Gefahr des tige Entwicklung eine stabile Nachfrage che. Das macht uns sehr zu schaffen, da Zerbrechens oder von wertverlustbehafan Ausbildungsplätzen. »Der Beruf stirbt dementsprechend auch höhere Preise für teten Farbänderungen beim Brennen der nicht aus. Die Neuen, die kommen, sind unsere Produkte verlangt werden müssen, Steine. richtige Könner mit einer 100-prozentigen welche letztendlich zu weniger Aufträgen Trotzdem bietet der Markt auch gewisse Jobgarantie. Ein Artikel vom Handelsblatt und Verkäufen führen«, berichtet Pauly. Probleme, welche Graveure schnell in untermauert diese These und spricht exoEin Grund für die Verteuerung ist laut wirtschaftliche Engpässe bringen können. tischen deutschen Handarbeitsberufen Pauly unter anderem die Einführung des Anhand eines starke Exportzahlen zu. Dennoch haben Euros. Exporte »Die Kosten der Rohsteine sind in Beispiels ervor allem die Händler dazu beigetragen, in die USA oder läutert Pauly, dass die Umsätze eher nach unten genach Japan wäden letzten Jahren stark gestiegen.« welche hohen hen. Sie übernehmen kein Risiko, beanren ca. 30 ProGewinne Galerien und andere Wiederspruchen die zu verkaufenden Stücke oft zent teurer geworden. Dennoch lässt sich verkäufer zu realisieren versuchen. Es über mehrere Jahre und bringen sie dann mit Edelsteingravuren Geld verdienen. handelt es sich um ein fiktives Werk, »Angebot und Nachfrage regeln den Preis. häufig wieder zurück.« Max Ernst Hamscher, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium welches einen hohen Materialwert hat. Um einen möglichst günstigen Preis zu »Dieses Stück würde ich für etwa 5000 erzielen, muss man einen niedrigen Preis Quellen: Euro anbieten. Vor ein paar Jahren hat ein für Materialien und bezahlbare Löhne für • Persönliches Interview mit Erwin Pauly am 8. größerer Juwelier dieses Stück reserviert. die Mitarbeiter erreichen. Wer sich dabei Februar 2014 Das Geld bekomme ich aber erst, wenn verkalkuliert, der hat dann einfach Pech • Telefonische Interviews mit Erwin Pauly am das Stück auch tatsächlich verkauft wird. gehabt und macht Verluste.« 26. und 27. Mai sowie am 12. Juni 2014 • Schriftliches Interview mit Brigitte Dreher am Dies wurde es nicht, was mich wunderte. Die Absatzzahlen sind ganz unterschied1.7.2014 Als ich es dann beim Juwelier sah, stand lich. Pauly bezeichnet alle Objekte als • Informationen zum Gehalt von Edelsteingraes dort für 25 000 Euro. Das ist das große »Liebhaberstücke«. Dieser Liebhaber veuren: http://www.gehaltsvergleich.com/ gehalt/Graveur-Graveurin.html Problem. Für 10 000 Euro würde es locker muss allerdings zunächst einmal das • Gerd Dreher: http://www.dreher-carvings. verkauft werden, den Händlern reicht das Kunstwerk finden und dann auch bereit com/index.php?nr=start&sprache=deu aber nicht. Das kann die Produzenten rusein, den entsprechenden Preis zu be• Handelsblatt Artikel: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/ inieren. Insbesondere bei sehr hochpreizahlen. Es ist also manchmal auch eine branchenblick-deutsche-handwerker-aufsigen Arbeiten, bei welchen auch hohe Frage des Glücks, ob mehr oder weniger europatour/3375660.html Kosten für sehr teure Materialien anfallen, verkauft wird. Neben dem Verkauf auf • Kuno Stein: http://www.schmuck.re/ ist das Geschäft riskant. Denn diese VorKommission erhält Pauly auch Aufträge, schmuck-kuno-stein-in-idar-oberstein-1253 17 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Notfallrucksack Ein Produkt mit vielen Facetten Die Entscheidung zwischen Leben und Tod hängt oft von einem Moment ab. Die geringe Zeit zum Handeln müssen Rettungssanitäter optimal nutzen. Eine angepasste Ausrüstung ist unerlässlich. Jeder Einsatz folgt einer Struktur, die – unterstützt durch Technik und Ausrüstung – darauf abzielt, Leben zu retten. Diese Struktur findet sich schon im Aufbau der Rettungswagens, und der Notfallrucksack ist Teil dieses Systems. Die Notfallrucksäcke, die im täglichen Einsatz gebraucht werden, sind nicht vom Fließband, sondern Sonderanfertigungen. So hat zum Beispiel das Rote Kreuz den eige- 18 nen Rucksack mit der Näherei zusammen entwickelt. Im einem Notfallrucksack befinden sich mehrere sogenannte Packs, die themenspezifisch sortiert sind. Für die jeweilige Notsituation ausgestattet unterscheidet man zwischen den Packs für Standardeinsätze und Zusatztaschen, die im Auto gelagert werden. So sind in der Standardausrüstung die Taschen für Intubation/Tuben, Medikamente, Infusion/Venenpunktion, RCA (Reanimation) und Sauerstoff enthalten. In weiteren Taschen an der Außenseite finden sich zusätzliche Gegenstände zur Versorgung. Das Pack- Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Ein Unternehmen, das solche spezialisystem ist im Rettungswagen selbst auch sierte Rucksäcke herstellt und verkauft wiederzufinden. Benutzte Packs lassen ist die Firma PAX-Bags in Wardenburg. sich einfach ersetzen, da sie funktionsbeVietnamesische, polnische und deutsche reit im Auto vorhanden sind. Fachschneider nähen, unter der Leitung Die Vorteile und Nachteile können die von Andreas Harms und Thomas Busch, Einsatzkräfte am besten beurteilen. Eva Einsatztaschen für FeuerwehrPanzer, Rettungsassistentin der männer, Polizisten und DRK Rettungswache in Lich Sanitäter. Die meint dazu: »Durch die IntegWertigkeit der ration der Materialien Tasche in Die Rucksäcke werden im Zyklus spielt eine den Eingroße satzwagen von vier Jahren ausgetauscht. Rolle. Die herrscht Textilien Ordnung in beidem. Die benutzten sind schadPacks lassen sich einfach ersetzen und stoffgeprüft und das spart Zeit. Auch die Zusammenarunterliegen Qualitätsanbeit verschiedener Rettungsdienste im forderungen. Dementsprechend sind die Einsatz wird deutlich erleichtert, da die Produkte dieser deutschen Firma teurer Ausrüstung einheitlich ist. In jedem Fall und für den DRK Rettungsdienst Mittelist der Rucksack kompakter und dahessen Anlass, sich eine Alternative zu durch hygienischer als ein Notfallkoffer.« suchen. Nachteile sind im Einsatz kaum festzuDie 70 Rucksäcke, die aktuell im Einsatz stellen. Das Gewicht von etwa 20 bis 25 sind, werden in Polen genäht und kosten Kilogramm sind zwar eine zusätzliche laut Sven Schmidt, dem Verantwortlichen Belastung, jedoch ist die Gewichtsverteifür Logistik, Einkauf und Warenwirtschaft lung deutlich besser als bei den Koffern, des DRK Rettungsdienstes Mittelhesdie ein vergleichbares Gewicht haben. sen, leer etwa 400 Euro und gefüllt mit Allerdings muss die Sauerstoffflasche medizinischem Verbrauchsmaterial und separat getragen werden. Die Rucksäcke Medikamenten ungefähr 900 Euro je nach zwar haben einen höheren Verschleiß als Ausstattung. Die geringere Qualität der die robusten Koffer und höhere AnschafMaterialien macht laut Daniel Offenbafungskosten, die Bilanz der Rettungssanicher, Rettungsassistent der DRK Rettäter fällt dennoch positiv aus. Jetzt für Drachenboot-Rennen anmelden Gefördert von der sse s Sparka n ße ie G Gießener RC Hassia 1906 e. V. AU S S C H R E I B U N G für den 11. Gießener Drachenboot-Cup. tungswache in Lich keinen Unterschied. »Die Notfallrucksäcke werden zusammen mit den Rettungswagen in einem Zyklus von vier Jahren ausgetauscht und diesen Zeitraum überstehen die meisten Taschen auch, ohne ihre Funktionsfähigkeit zu verlieren.« Die noch funktionsfähigen Restbestände werden dann zum Beispiel an ausländische Rettungsdienste weiterverkauft. Dieser ständige Bedarf an neuer Ausrüstung beschert im Gegenzug den Firmen und Nähereien am Ende eines Zyklus neue Aufträge. Der Notfallrucksack ist nur ein Teil eines ganzen Systems. Der Anreiz, Leben zu retten wird, verknüpft mit dem Anreiz, Profit zu machen. Die Vereinbarkeit dieser beiden Faktoren führt letztlich zur Optimierung der Produkte und zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit von Rettungsdiensten. Der Markt für Notfallrucksäcke wird auch weiterhin bestehen, denn auch in Zukunft müssen weiter täglich Leben gerettet werden. Leonard Janho Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Quellen: • http://www.pax-bags.de/pax-bags/sonderanfertigung/ • http://www.pax-bags.de/pax-bags/material/ pax-dura/ • http://www.pax-bags.de/shop/rucksacke/ • Interview mit Eva Panzer, Daniel Offenbacher und Sven Schmitt (Deutsches Rotes Kreuz) ugust 2015 Samstag, 15. ABootshaus des ab 9.00 Uhr amHassia1906 e. V. Gießener RC : www.rc-hassia.de Internet Zu finden im bitte ausschneiden Training für Drachenboot Alle Mannschaften, die beim Gießener Drachenboot-Cup starten, haben die Möglichkeit zu trainieren. Um abzusprechen, wann eine Trainingsstunde möglich ist, bitte Kontakt aufnehmen. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer schwimmen können und mindestens 16 Leute an dem Training teilnehmen. Natürlich können auch Mannschaften trainieren, die nur mal so fahren wollen. zum 11. Gießener Drachenboot-Cup Wir möchten als Team/Firma teilnehmen: Name des Teams Name des Ansprechpartners Straße/PLZ/Ort Telefon/E-Mail Bitte senden Sie den ausgefüllten Coupon an: Gießener Ruderclub Hassia 1906 e. V. Uferweg 14 · 35396 Gießen · E-Mail: [email protected] Internet: www.rc-hassia.de· Trainingstermine auf Anfrage ! 19 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Western und Medizin Es herrscht unheimliche Stille und ein leises Tönen einer Mundharmonika wird immer lauter. Zwei Duellanten stehen sich auf einem Weg gegenüber, die Hände bereit zum Gefecht. Die angespannte Situation scheint ausweglos. In der einsamen Steppe rollt ein Grasbüschel vorbei. Gleichzeitig ziehen sie die Waffen, doch nur einer schafft es und trifft. So stellen sich die meisten Menschen wohl den klassischen Westernfilm vor. Spätestens seit dem Film »Spiel mir das Lied vom Tod« ist die Mundharmonika gar nicht mehr wegzudenken und wird mit dem Western assoziiert. Diese »kleine Szene«, wie Produktmanager Florian Stark der C. A. Seydel Söhne GmbH (CASS) sie genannt hat, ist aber trotzdem nicht in Vergessenheit geraten und erfreut sich auch noch heute großer Beliebtheit. Das Unternehmen mit Sitz 20 in Klingenthal im sächsischen Voigtland ist unter der Führung von dem Geschäftsführer Lars Seifert mit seinen 30 Mitarbeitern einer der ältesten Mundharmonikahersteller der Welt. Es blickt auf stolze 166 Jahre Firmengeschichte zurück. Christian August Seydel gründete die Firma 1847 gemeinsam mit seinem Bruder Johann Christian Seydel. Sie bauten Mundharmonikas und nannten ihr Unternehmen C. A. Seydel. Als Christian August starb, übernahm sein Sohn Ri- Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung war möglich, auf die eingegangen werden konnte. 2004 war die Firma trotz ihrer Verkaufserfolge allerdings zahlungsunfähig, rappelte sich allmählich aber wieder auf und bewältigte die Krise. 2012 lag der jährliche Umsatz bei etwa 1,25 Millionen Euro und stieg, verglichen zum Vorjahr 2011, um knapp 148 000 Euro an. 2013 ist dieser ebenfalls wieder gestiegen auf etwa 1,7 Millionen Euro, bei mehreren Zehntausend verkauften Mundharmonikas weltweit. So haben C. A.Seydel und Söhne ein Tochterunternehmen in den USA: Seydel USA. Aber auch in Indien, Polen, Frankreich, China, Malaysia und vielen Ländern mehr gibt es Vertretungen des Unternehmens. Um genau zu wissen, welche Bedeutung die unter Musikanten bekannten SeydelMundharmonikas haben, muss man sich die Produktion genauer anschauen. Zuerst werden alle Einzelteile angefertigt und ausgestanzt. Sie bestehen meist aus Edelstahl, aber auch aus Messing. So werden die Tonzungen, Stimmplatten, und der Tondeckel ausgestanzt. Die Stimmzunge wird mittels Nieten mit der Stimmplatte verbunden. Beim Zusammenfügen der Einzelteile ist es vor allem wichtig, präzise zu sein, da »zwei Zehntel Milimeter Platz für ein Spalt gegeben sein muss«, damit ein idealer Klang entstehen kann. Dies wird dann noch mit einem Körper versehen. Durch Maschinen werden die Mundharmonikas feingestimmt, danach kommt ein Stimmer zum Einsatz, der selbst noch mal die Tonqualität überprüft. »Darin unterscheidet sich das Unternehmen von einem Billighersteller«, sagt Florian Stark, der Produktmanager der Firma. Die Qualität wird so in zweifacher Hinsicht überprüft und dem Käufer wird ein gutes Produkt garantiert. So ist das Produkt laut Aussage von Herrn Stark »der Porsche unter den Mundharmonikas«. Momentan würden große Ziele in Angriff genommen, die vor allem Nichtmusiker mit Lungenproblemen betreffen. Durch die tief, voll und meditativ klingende Pulmonica, eine pulmonare Mundharmonika, könnte Schleim gelöst werden, was Atemwegsbeschwerden lindern könne. Standardmethoden bei der Behandlung von solchen Patienten sind Brust-Perkussion und Vibrationstraining, deren Wirksamkeit durch amerikanische Studien bestätigt worden sind. So soll die Pulmonica durch tiefe Frequenzen der Standards nachahmenden Behandlung ähnlich sein und schleimlösend wirken. Mundharmonika zu spielen, könnte somit auch dem einen oder anderen Asthmatiker helfen. Dieses Gebiet wird gerade erforscht und getestet. So könnten wohl in naher Zukunft Lungenerkrankte das Lied des Todes spielen, um ironischerweise ihre Lebensqualität zu verbessern. Esther Lang Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Quellen: Foto: dpa chard den Posten des Geschäftsführers. Später kam sein Bruder mit in die Leitung der Firma, sodass sie den vollen Namen, der auch heute noch gilt, trug. Das Produkt wurde immer beliebter, und die Nachfrage stieg. So hatten die Brüder den Verkauf von Mundharmonikas schon so weit gebracht, dass bereits um 1900 alle Kontinente beliefert werden konnten. Besonders wichtig wurden ihre Produkte, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Viele Soldaten durften dieses Instrument mit sich führen. Es war schnell Ausdruck des Heimwehs geworden. Auch die Weltwirtschaftskrise überstand die Firma, da sie sich durch Zusammenarbeit mit der australischen Albert’s-Music-Stores-Kette«, einem Musikgiganten auch heute noch, weitere Märkte außerhalb Europas erschlossen hatte. So ließ die Firma Seydel die Serie »Boomerang« bauen, eine dem traditionell australischen Wurfholz nachempfundene Mundharmonika, die bis 1962 hergestellt worden ist. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen von einer Frau geführt, nachdem der damalige Chef zur Armee berufen worden ist. Durch seine geografische Lage traf es das Unternehmen hart, als es nach dem Krieg von der Sowjetischen Besatzung zum volkseigenen Betrieb erklärt wurde. 400 Menschen haben damals in der Fabrik gearbeitet und die ganze Produktion wurde streng kontrolliert. Für viele Modelle wurden günstige Preise staatlich festgelegt, sodass die Jazz Melody Harmonika sogar auf dem damaligen Markt nur eine einzige Ostmark gekostet hat. »Heute ist der Preis bei einem Einsteigermodell ab 30 Euro«, so Stark, »und das teuerste Modell kostet 279 Euro«, welches für Fortgeschrittene ist. Nach der Wende gelangte das Unternehmen wieder in die Hand der Gründerfamilie. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gelang dem Betriebsleiter Karl Pucholt in den Neunzigerjahren damals Neues: Er erfand ein Modell, welches ein höheres Oktavenspektrum hat als je zuvor von jeglicher Konkurrenz produzierte Mundharmonikas. Ihm gelang dadurch ein lukratives Nischenprodukt. Auch die Befriedigung besonderer Kundenwünsche Michael Hirte gewann mit seiner Mundharmonika die Castingshow »Das Supertalent«. • 1.Gespräch: Florian Stark, Produktmanager (28.04.14) • ergänzendes 2. Interview: Florian Stark, Produktmanager(30.04.14) • Geschichtliche Daten: www.seydel1847.de/ epages/Seydel1847.sf/?ObjectPath=/Shops/ Seydel/Categories/About_us/Geschichte • Umsatzzahlen 2012: Bundesanzeiger • Umsatzzahlen, Angaben zur Zahl der verkauften Produkte und Pulmonica-Info über E-Mail erhalten von der Firma Seydel • Pulmonica-Info: http://www.seydel1847.de/ epages/Seydel1847.sf/?ObjectPath=/Shops/ Seydel/Products/PULM_LG • Ergänzend: http://de.wikipedia.org/wiki/ C._A._Seydel_Söhne 21 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Das Maß muss stimmen Abwaschen, Müll herunterbringen, auf kleine Geschwister aufpassen – von Jugendlichen verlangen viele Eltern kräftig Hilfe im Haushalt. Was aber, wenn das Maß nicht stimmt und Jugendliche sich überfordert fühlen? Den Eltern im Haushalt zu helfen, ist für Jugendliche nicht nur eine moralische Pflicht. Das Bürgerliche Gesetzbuch schreibt es ihnen sogar vor. Auch wenn viele Mütter und Väter den Paragrafen 1619 nicht kennen werden: Bei anfallenden Aufgaben spannen viele ihre Sprösslinge ein. Und das ist auch gut so, sagen Experten. Nur das Maß muss stimmen, damit es den Jugendlichen nicht zu viel wird oder gar die Schule leidet. Es mag überraschend klingen: Jugendliche helfen ihren Eltern durchaus gerne im Haushalt und bei familiären Aufgaben. Denn so haben sie die Möglichkeit, etwas zurückzugeben. »Im Jugendalter beginnen die Kinder zu verstehen, was ihre Eltern bisher für sie geleistet haben«, sagt Klaus Neumann, Psychologe aus München. Außerdem profitiert man als Jugendlicher selbst davon, wenn man zu Hause für Aufgaben eingespannt wird. »Damit lernen sie für ihr eigenständiges Leben, das sie später einmal führen müssen.« »Die Schule und Hobbys dürfen nicht zu kurz kommen« 22 Am besten legt man in der Familie gemeinsam eine Liste mit allen Haushaltsaufgaben an. Das kann einem auch die Augen öffnen: Dann merkt man nämlich oft erst, was alles zum Alltag gehört und bisher von den Eltern gestemmt wurde, erklärt Neumann. Die Familie setzt sich am besten zu einem Stammtisch zusammen, regt er an. Hier werden die anfallenden Aufgaben besprochen und aufgeteilt. Räumt der Vater nur sehr ungern den Geschirrspüler aus und findet man selbst Wäsche aufhängen öde, können die Jobs im Haushalt den Vorlieben entsprechend vergeben werden. Neu- Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung mann rät aber, dass man jede Hausarbeit zumindest einmal kennenlernen sollte. Grundsätzlich kann man sich ordentlich beteiligen. »Zwei Drittel des Zeitkontingents sollten aber die Eltern übernehmen«, sagt Neumann. Zwischen Pflichten im Haushalt und Freizeit muss ohnehin ein passender Mittelweg gefunden werden. Jugendliche sollten darauf achten, genug Zeit für andere Aktivitäten zu haben. »Schule und Hobbys dürfen nicht zu kurz kommen«, sagt Rainer Schütz, Geschäftsführer des Vereins Nummer gegen Kummer. »Das muss sich die Waage halten.« Für Jugendliche gut zu wissen: Wenn die familiären Aufgaben ihren schulischen Erfolg verhindern – etwa weil kaum Zeit für das Lernen bleibt – sind sie nicht zulässig. Das sollte man dann auch den Eltern gegenüber ansprechen. Denn der Schulbesuch sollte analog zum Jugendarbeitsschutzgesetz auch bei Familienarbeit als geschützt gesehen werden, erklärt Gerd Engels. Auch häusliche Arbeit vor und während der Schulzeit sei demnach verboten, fügt der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) an. Auf die jüngeren Geschwister aufpassen müssen, ist grundsätzlich okay. Eltern haben aber nach wie vor für alle Kinder die Fürsorgepflicht. »Wenn sie der Meinung sind, dass das kleinere Kind durch das größere gut umsorgt ist, passt das«, sagt Engels. Natürlich kommt es beim Babysitten auch auf die Jugendlichen selbst an: Wer sich dadurch überfordert fühlt, spricht das am besten an, rät Schütz. Auch wenn eine Aufgabe zeitlich gerade gar nicht passt, sollte man das offen sagen. Etwa wenn der Rasen gemäht werden soll, jedoch gleichzeitig Hausaufgaben anstehen. »Dann kann man anfallende Arbeiten auch verschieben«, erläutert Schütz. Sind die elterlichen Ohren taub für die Beschwerden, wendet man sich zunächst am besten an eine Vertrauensperson, die Einfluss auf die Eltern hat. Der oder diejenige kann dann vermitteln. Das könne die Oma sein oder ein Freund der Familie, sagt Engels. »In extremen Fällen hilft das Jugendamt«, erklärt er. Bei Problemen sollte der erste Weg jedoch keinesfalls direkt dorthin gehen, betont Engels. Generell gilt: Ob ein Kind einer Aufgabe gewachsen ist, lässt sich meist mit einer einfachen Frage beantworten, sagt Neumann. Hätte man sich selbst das in diesem Alter bereits zugetraut? Eine andere Sache sind Einkäufe, denn da gibt es klare Vorschriften. Denn bis zum 18. Lebensjahr ist man nur beschränkt geschäftsfähig. Kleine Einkäufe wie das Brötchenholen beim Bäcker seien zwar bereits ab einem Alter von sieben Jahren in Ordnung, sagt Engels. Es gibt aber klare Grenzen. Soll für die Eltern etwa Alkohol gekauft werden, weisen Kinder darauf hin, dass in dem Fall immer noch der Jugendschutz gilt – und lehnen ab. Welcher Text ist besonders mitreißend und originell? Was spricht mich persönlich besonders an? Teilnehmer des Online-Votings für den HR2-Literaturpreis 2015 haben ab sofort wieder die Qual der Wahl. Bis Mittwoch, 24. Juni, können literaturbegeisterte User im Internet auf www.hr2-kultur.de ihren Favoriten küren. Das Ergebnis wird am Donnerstag, 25. Juni, bekannt gegeben. Der Nachwuchspreis für junge Autoren wird von HR2kultur zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Literaturwettbewerb »Junges Literaturforum Hessen-Thüringen« vergeben. Im Rennen sind zehn Nachwuchsautoren, die sich zuvor im Wettbewerb durchgesetzt haben: Caroline Benz aus Feldatal-Stumpertenrod, Charlotte Fritsch aus Erfurt, Friederike Haerter aus Saalburg-Ebersdorf, Friedrich Herrmann aus Jena, Marcella Melien aus Wiesbaden, Oliver Mörchel aus Greiz, Martin Piekar aus Bad Soden, Katrin Pitz aus Biedenkopf, Milena Maren Röthig aus Kassel und Elisa Wächtershäuser aus Butzbach-Ebersgöns. Der Preisträger des Literaturpreises 2015 erhält die Gelegenheit, eine weitere Arbeit im Radio zu veröffentlichen, deren Ausstrahlung mit 500 Euro honoriert wird. Während des Wettbewerbs sendet HR2-kultur die Texte der Kandidaten in der »Spätlese« jeweils dienstags am 2., 9., 16., und 23. Juni um 22 Uhr. Das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen wird seit 1984 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, seit 1991 gemeinsam mit der Thüringer Staatskanzlei veranstaltet. Weitere Partner sind das Hessische Literaturforum im Mousonturm, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und HR2-kultur. Der Wettbewerb richtet sich an junge Autoren in Hessen und Thüringen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Weitere Informationen gibt es unter www.hr2-kultur.de und www.hmwk.hessen.de Foto: HR/hw Bühne für junge Autoren Beim HR2-Literaturpreis bekommen junge Autoren eine Bühne, auf der sie ihre Texte präsentieren können. 23 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung »Einstieg 2015« in Frankfurt Ausbildung? Studium? Oder erst mal ab ins Ausland? Antworten auf diese Fragen erhalten Schüler, Lehrer und Eltern auf der »Einstieg Frankfurt«, die am 29. und 30. Mai zum sechsten Mal in der Messe Frankfurt stattfindet. Insgesamt werden auf der Ausbildungs- und Studienmesse rund 100 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet. Erstmals können die Besucher im Vorfeld Termine mit dem Wunscharbeitgeber oder der Hochschule ihrer Wahl vereinbaren. Sobald die Ausstellerliste auf einstieg.com/frankfurt veröffentlicht ist, können sich Schüler online registrieren und sich einen Beratungstermin sichern. Noch Fragen zur individuellen Karriereplanung? Am »Einstieg«-Messestand informiert die »Einstieg«-Studien- und Berufsberatung Jugendliche in kostenlosen 15-minütigen Speed-Coachings. Am Messefreitag finden die Coachings von 10 bis 13 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 15 Uhr statt. (Anmeldung auf der Messe so lange Termine frei sind). Verschiedene Unternehmen und Hochschulen informieren über ihre Ausbildungsangebote und dualen Studienmöglichkeiten. Im Forum »Duales Studium« informieren Hochschulen aus Hessen und dem gesamten Bundesgebiet über das Duale Studium. Wer einen Auslandsaufenthalt plant oder fürs Studium in die Ferne möchte, kann sich im International Corner von Hochschulen aus dem Ausland und Sprachreiseanbietern beraten lassen. Im Rahmen des Begleitprogramms finden auf zwei Bühnen rund 40 Vorträge und Talkrunden zu Ausbildungs- und Studiengängen, Karrierechancen, Arbeitsmarkttrends und Berufsbranchen statt. Offiziell eröffnet wird die Berufswahlmesse mit der Eröffnungstalkrunde »Ein guter Start in Ausbildung und Studium: Wie finde ich heraus, welcher Beruf zu mir passt?«. Zu den Messe-Highlights zählt das Erleb- 24 Foto: pv Berufs- und Studienwahl live Schon im Vorfeld kann man Beratungsgespräche vereinbaren. nisforum Beruf. Dort können die Besucher erstmals Berufe hautnah erleben. Die Jugendlichen durchlaufen im Forum mehrere Berufsstationen, an denen sie typische Tätigkeiten eines Berufsbildes ausprobieren können. Pro Station haben die Schüler zehn Minuten Zeit ihr Talent zu testen. Im Deutsche-Bank-Bewerbungsforum beraten Experten die Besucher zu allen Fragen rund um die Bewerbung. Mitgebrachte Bewerbungsmappen werden geprüft und die Schüler erhalten Tipps, was sie besser machen können. Dazu gibt es ein professionelles Styling von den Auszubildenden der Famous Face Academy und ein kostenloses Bewerbungsfoto. Im Eltern- und Lehrerforum gibt es informative Vorträge für Eltern und Lehrer rund um die Berufs- und Studienwahl. Inhaltlich geht es zum Beispiel um die Unterschiede zwischen klassischem und dualem Studium und um die Bewerbung. Mit dem kostenfreien Interessencheck des Lifestyle-Schülerportals blicksta können Jugendliche online und auf der Messe »Einstieg Frankfurt« herausfinden, welche Berufe und Studiengänge ihrem individuellen Profil entsprechen. Neben einer Auswertung ihrer Stärken, Fähigkeiten und Interessen erhalten sie eine Liste der dazu passenden Messeaussteller. Direkt zum Check geht es hier: www. einstieg.com/frankfurt/interessencheck. Alle Informationen rund um die Messe gibt es unter www.einstieg.com/frankfurt. 5x 2 Tickets zu gewinnen! Gemeinsam mit der Messe »Einstieg« verlosen wir 5x2 Eintrittskarten für die Ausbildungs- und Studienmesse in Frankfurt am 29. und 30. Mai. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist, uns bis zum 20. Mai 2015 eine E-Mail mit dem Betreff »Einstieg«, eurem Namen eurer Adresse und eurem Alter an [email protected] zu schicken. Viel Glück! Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Kopfnuss! Manhattan 2 4 2 1 3 3 2 3 2 20 1 3 3 1 2 2 2 P0044 O0044 1 4 4 2 Die 5x5-Quadrate stehen für eine Gruppe von Wolkenkratzern aus der Vogelperspektive. Die fünf Gebäude in den horizontalen und vertikalen Reihen haben 10, 20, 30, 40 und 50 Stockwerke – aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Die Anzahl der Stockwerke eines der Gebäude ist vorgegeben. Die Nummern am Rand bezeichnen die Anzahl der Gebäude, die aus dieser Richtung Beispiel: gesehen werden können – vom Boden aus und 3 4 1 2 2 aus einiger Entfernung. Wenn man demnach eine 3 10 20 50 40 30 3 Reihe von Wolkenkratzern betrachtet, kann man verschieden viele erblicken, je nachdem, in 2 40 30 20 50 10 2 welcher Reihenfolge sie stehen. Ist zum Beispiel 1 50 40 30 10 20 4 das erste Gebäude 50 Stockwerke hoch, so ist 3 30 10 40 20 50 1 nur dieses eine zu sehen. Können Sie herausfinden, wie viele Stockwerke 2 20 50 10 30 40 2 jeder einzelne der Wolkenkratzer hat? 3 1 3 2 2 Ungleiche Jede der zwanzig Kühe hat ihr eigenes Stück Weide, auf der sie friedlich vor sich hin grast. Ganz fair ist die Sache aber nicht, denn manche Weiden sind riesig, andere wiederum sehr klein. Jede Weide hat die Form eines Quadrates. Das große Quadrat soll an den gestrichelten Linien entlang in zwanzig kleinere geteilt werden, die zusammen die gesamte Fläche einnehmen und je genau eine Kuh beherbergen. Quadrate Beispiel: Beim SUDOKU müssen die Ziffern 1-9 in die leeren Felder eingetragen werden. Jede dieser Ziffern darf genau einmal auf jeder Waagrechten, auf jeder Senkrechten und in jedem Neunerblock vorkommen. Beim Farbsudoku darf jede Ziffer außerdem nur einmal auf einem Feld mit derselben Farbe vorkommen. Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten oder von unten nach oben und auch diagonal verlaufen. AERA • APIS ATLANT • AUFLAUF BRUT • COUP DUNG • ELFE ELOGE • ESPE FELS • FILZ • FOND LESOTHO • LOGE MUSSE • NIOB OPUS • PETUNIE POOL • REAL REFF • SIRE • SOJA SPRACHE • TAETER TURBO • WINDUNG WUST 25 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Kinotipps Abschussfahrt Start: 21. Mai Für die nerdigen Außenseiter Paul (Tilman Pörgen), Berny (Chris Tall) und Max (Maximilian von der Groeben) ist die Klassenfahrt nach Prag die perfekte Chance, mal so richtig die Sau rauszulassen. Doch tagsüber müssen die Gymnasiasten pädagogisch wertvolle Stadtführungen über sich ergehen lassen und abends dürfen sie nicht aus dem schäbigen Hotel. Und dummerweise hat Pauls heimliche Liebe, die schöne Juli (Lisa Volz), nur Augen für den coolen Jonas. Der setzt sich nachts mit ihr in den besten Club der Stadt ab, während Paul auf Julis autistischen Bruder Magnus aufpassen soll. Doch Berny hat vorgesorgt: In einer rostigen Stretchlimo stürzen sich die drei Loser mitsamt des seltsamen Magnus kopfüber ins Prager Nachtleben. Es beginnt A World Beyond Start: 21. Mai ein irrer Trip durch Pornoschuppen, Drogenclubs und Notaufnahmen. Gejagt von Verbrechern, brutalen Touristen und Prager Frühlingsgefühlen, verlieren die Jungs ihre Sinne, ihre Unschuld und ein Körperteil. Ostwind 2 Start: 14. Mai Sommerferien, endlich wieder Zeit für Ostwind, Mika (Hanna Binke) ist überglücklich. Doch dann entdeckt sie eigenartige Wunden an Ostwinds Bauch, für die niemand eine Erklärung hat. Noch dazu steht Kaltenbach kurz vor der Pleite! Schweren Herzens entscheidet sich Mika, an einem Vielseitigkeitsturnier teilzunehmen, bei dem ein hohes Preisgeld winkt. Aber während des Trainings wirkt Ostwind abgelenkt, oft läuft er einfach davon. Mika verfolgt den schwarzen Hengst bis tief in den Wald und ist ziemlich überrascht: Aus dem Dickicht erscheint eine magisch anmutende Schimmelstute und die beiden Pferde umtanzen sich liebevoll. Plötzlich taucht ein fremder Junge namens Milan (Jannis Niewöhner) auf, der sagt, die Stute sei ihm entflohen. Er behauptet, er könne Mika helfen, das Turnier zu gewinnen. Was hat es wirklich mit Milan auf sich? Kann Mika Ostwinds Aufmerksamkeit für sich und das Turnier zurückgewinnen und Kaltenbach noch rechtzeitig retten? Das Kino-Highlight des Frühlings 2015 erzählt die faszinierende Abenteuerreise des ungleichen Paars Frank (George Clooney) und Casey (Britt Robertson): Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager auf eine gefahrenvolle Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen frühere Tage als einstiges Wunderkind mittlerweile schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse des mysteriösen Tomorrowlands zu entdecken. Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt – und sie selbst verändern … für immer! 26 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Eifersüchtig auf die besten Freunde »Ich bin so happy – ich bin Klassenbester in Mathe«, sagt der beste Freund und strahlt. Man selbst lächelt auch, doch so richtig freut man sich nicht mit ihm. Es ist eher ein unangenehmes Gefühl, irgendwo zwischen Magen und Herz. Eifersucht. Die gibt es nicht nur in einer Beziehung. Das Gefühl kann sich auch auf Freunde oder Klassenkameraden ausdehnen. Offen über dieses Gefühl reden wollen die Wenigsten. Und trotzdem ist es da. »Man kann es nicht einfach ausblenden, sondern man muss lernen damit umzugehen«, sagt Gisela Wetzel-Willert, Vorstandsvorsitzende vom Kinder-und Jugendtelefon Göttingen. »Eifersucht ist ein großes Emotionsmonster, das da in Erscheinung tritt und mit einem Monster umzugehen ist nie einfach.« Auf die besten Freunde eifersüchtig zu sein, ist gerade deswegen so eine schwierige Situation, weil es den Jugendlichen peinlich ist, so zu empfinden. »Eifersucht kommt plötzlich aus heiterem Himmel und es ist schwierig der besten Freundin zu erklären, dass man auf sie eifersüchtig ist«, sagt Wetzel-Willert. Denn normalerweise ist ja sie immer diejenige, mit der man über alles reden kann. Trotzdem sei es unter Jugendlichen völlig normal, auf seine Freunde eifersüchtig zu sein, sagt Michael Schank, Sozialpädagoge bei der Beratungshilfe »Zoff« in Dortmund. »Eifersucht entsteht durch die Angst, etwas zu verlieren oder von etwas nicht genug zu bekommen. Und gerade in der Pubertät möchte man besonders viel Zeit mit seinen Freunden verbringen und braucht die Aufmerksamkeit der Clique.« Foto: dpa Die sportliche Figur, dass der Kumpel besser bei den Mädels ankommt oder immer gute Noten hat: Die meisten kennen es, mal eifersüchtig auf eine gute Freundin oder den besten Kumpel zu sein. Wer hat das hübscheste Lächeln? Jugendliche vergleichen sich oft – da bleibt gelegentliche Eifersucht nicht aus. Der Grund: Man steckt mitten in einem Individualisierungsprozess und ist gerade erst auf der Suche nach den eigenen Stärken und Schwächen. Besonders in dieser Zeit machen sich Jugendliche sehr abhängig vom engen Freundeskreis. »In der Pubertät ist das Selbstwertgefühl davon abhängig, welchen Stellenwert man innerhalb der Clique hat und was die Gruppe von einem denkt«, sagt Michael Schank. »Wenn die dann etwas ohne mich machen, komme ich mir ausgeschlossen vor. Das ist dann wie ein kleiner Weltuntergang, da ich mich so abhängig gemacht habe.« Es ist wichtig, sich dieser Gefühle bewusst zu werden. »Schau, dass du jemanden findest, mit dem du darüber sprechen kannst, auch wenn es dir unangenehm ist«, rät Schank. »Das Problem, dass deine Freunde beispielsweise auch mal etwas ohne dich machen, wird zwar keiner endgültig für dich lösen können, trotzdem wird es dir guttun, mal eine andere Meinung und die Sicht eines Au- ßenstehenden zu hören.« »Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, lenk dich ab«, rät der Experte. »Man darf in diesen negativen Gefühlen nicht versinken. Geh raus, treibe Sport oder triff dich mit anderen Jugendlichen. Hauptsache du bleibst nicht zu Hause alleine mit deinem Problem sitzen.« Nina Pirk ist ehrenamtliche Beraterin bei der Nummer gegen Kummer und rät Jugendlichen, sich erst mal selbst mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen: »Gibt es wirklich einen Anlass für die Eifersucht? Oder reagiere ich jetzt vielleicht etwas über? Hatte ich einen schlechten Tag und lasse das an meinen Freunden aus?« Gisela Wetzel-Willert ist es wichtig, Eifersucht nicht nur als negatives Gefühl zu sehen: »Vergleiche gehören zum Leben dazu. Und es kann auch ein Ansporn sein und mir helfen zu sehen: Was kann ich eigentlich?« Das heißt, nicht nur zu sehen, was mich selbst neidisch werden lässt, sondern auch, was meine eigenen Stärken sind. 27 Foto: dpa Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Manchmal entsteht aus Müll etwas Neues: Diese russischen Schüler basteln zum Beispiel Skulpturen aus Abfällen. Russische Schüler üben sich im Umweltschutz Hunderte russische Schüler lernen bei einem Bildungsprojekt des Goethe-Instituts Umweltschutz. Doch in Krisenzeiten zwischen dem Westen und Russland ist politische Bildungsarbeit ein heikles Thema. Umweltschutz ist in Russland längst keine Selbstverständlichkeit. Haushaltsabfälle etwa gammeln tagelang ungetrennt in offenen Containern in den Innenhöfen oder werden einfach in Wäldern abgeladen. Das soll sich ändern, wie Hunderte rus- 28 sische Kinder und Jugendliche meinen. Das Goethe-Institut lud kürzlich zu einer Umweltkonferenz nach Moskau ein. Die Bildungsinitiative der deutschen Kulturorganisation kommt in einer brisanten Zeit. Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Krise sowie wachsender Druck Moskauer Behörden auf die Opposition und Nichtregierungsorganisationen machen solche Projekte nicht leichter. Das mangelnde Umweltbewusstsein der Russen haben die Schülerin Arina Artjomowa und ihre beiden Freunde Illarion Marow und Lilija Uchobotowa schmerzlich erkannt, als sie von der bewährten Mülltrennung in Deutschland gehört haben. »Wir möchten, Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Foto: dpa und unser Ansatz wird sehr positiv aufgeden Wohlstand in Russland. Es gibt auch dass sich das in Russland auch durchnommen«, sagt sie. Bürgerinitiativen, die auf mangelndes setzt«, sagt die 15-jährige Artjomowa aus Dass der Lehransatz gut bei den Engagement der Behörden für den der Stadt Pensa, die gut 600 Kilometer Schülern ankommt, zeigt Umweltschutz reagieren. südöstlich von Moskau liegt. dass fröhliche Solche Gruppen wolle das »Es ist schwierig, die Leute auf das ProbLächeln, mit Goethe-Institut unterstützen, lem aufmerksam zu machen«, beschreibt dem Arina sagt Anne Artjomowa die Defizite in ihrer Heimat. Einmal pro Woche sammeln 600 Artemowa Schön»Viele denken gar nicht darüber nach, in fliehagen was Müll eigentlich anrichten kann, wenn Kinder Plastikabfälle von den Straßen ßendem von der man ihn einfach wegwirft.« Deutsch deutschen Kulturorganisation. TausenDoch das öffentliche Interesse an Umihr Projekt de Schüler aus Russland und anderen weltthemen wachse in Russland, sagt die vorstellt. Seit Aktivistin Angelina Dawydowa. »Immer öf- Staaten der früheren Sowjetunion hätten Oktober suchen die rund ter schließen sich Menschen zum Beispiel sich an ihrem Umweltprojekt beteiligt, 600 Kinder des Linguistischen Gymnasagt sie. Die besten Ideen zu Themen wie in Protestgruppen zusammen«, sagt die siums Nr. 6 in Pensa einmal pro Woche Luft- und Wasserverschmutzung oder Expertin vom Deutsch-Russischen Büro Plastikabfälle von den Straßen. »Vor KurEnergieeffizienz durften die Schüler bei für Umweltinformation in St. Petersburg. zem haben wir 300 Kilo in einer Woche Große Aufmerksamkeit erregte ein Protest der Konferenz in Moskau vorstellen. gesammelt«, berichtet sie. »Uns geht es bei den Projekten vor allem etwa 2010, als aufgebrachte Moskauer Das Gros des Mülls bringen die Schüler um die Vermonatelang »Der wachsende Wohlstand führt zu zu einer Firma, die Kunststoff wiederverzahnung von teils mit Gewalt wertet. Doch aus den brauchbarsten AbDeutschuntergegen das zunehmendem Umweltinteresse« fällen basteln die Kinder witzige Figuren richt und FachAbholzen von wie etwa eine gut 50 Zentimeter große unterricht an Schulen«, erklärt SchönhaWald bei Chimki im Norden der HauptEule, die überwiegend aus Einweglöffeln gen. Daher sieht sie keine Gefahr, dass stadt demonstrierten. Die Bäume sollten und Plastiktüten besteht oder einen Esel die Förderung von Umweltbewusstsein in einer Autobahn weichen. Schließlich Russland etwa als politische Einmischung aus Flaschenresten. »Unsere Figuren verstoppte die Regierung den Bau zeitweilig. Anstoß nehmen könnte. »Wir arbeiten eng schönern jetzt viele Innenhöfe in unserer Experten sehen einen Grund für das zuStadt«, sagt der Schüler Illarion Marow. mit dem Bildungsministerium zusammen, nehmende Umweltinteresse im wachsen- Das System der Mülltrennung kannten die Jugendlichen aus Russland vor dem Projekt nicht. Sie wünschen sich, dass es in ihrer Heimat ein ähnliches Verfahren gibt. 29 Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung Lösungen Zum ersten Mal findet in Gießen in diesem Jahr der Kultursommer statt. Das Zeltfestival öffnet vom 17. Juli bis zum 9. August seine Pforten. Den Besuchern wird vier Wochen lang ein Musik-, Showund Comedy-Programmangebot bei mehr als 15 Veranstaltungen präsentiert. Mit dabei sind unter anderem Adel Tawil, Dieter Thomas Kuhn & Band, Mark Forster, Konstantin Wecker, Gregor Meyle, The Hooters, Mozarts Zauberflöte, Schandmaul, Roger Cicero & Band und Christoph Maria Herbst. Veranstalter ist die DTT Konzert GmbH in Zusammenarbeit mit der Messe Gießen und der Stadt. Auf einer Fläche von über 10 000 qm wird in Gießen auf dem Messegelände eine Zeltstadt entstehen. Im Mittelpunkt steht dabei der beeindruckende Zeltpalast, der für die gesamte Dauer das Herz des Kultursommers ist und dort an allen Veranstaltungstagen Platz für 900 Gäste bietet. Bei den Stehplatzkonzerten werden bis zu 2500 Gäste erwartet. Den Auftakt macht am 17. Juli die Mittelalter-Folk-Rock-Band Schandmaul auf ihrer Unendlich-Tour 2015. Der Abschluss der Veranstaltung könnte gegensätzlicher nicht sein. So wird der Kultursommer Gießen am 9. August mit Mozarts »Zauberflöte«, einer der beliebtesten Opern weltweit, in einer Inszenierung der Vene- 30 AC2=9C Foto: dpa Festivalstimmung in der Zeltstadt Adel Tawil ist auch beim Kultursommer Gießen dabei. zia Festival Opera mit einem fulminanten Finale beendet. Der Kultursommer bietet neben Musik und Kultur auch kulinarischen Genuss. In stilvollen Pagodenzelten bieten regionale Gastronomen ihre Speisen und Getränke an. Ein ansprechend gestaltetes Außenareal vor dem Zeltpalast lädt bereits im Vorfeld der Veranstaltungen ein, sich zum Beispiel im Biergarten oder an der Cocktailbar im Kreise von Familie, Freunden und anderen Gästen auf den Abend einzustimmen oder ihn im Anschluss gemütlich ausklingen zu lassen. Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es unter www.giessenerkultursommer.de. Tickets können an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden, zum Beispiel bei der Gießener Allgemeinen Zeitung, im Dürerhaus Kühn, in der Touristinformation Gießen, bei Tui Travelstar in Pohlheim, bei Optik Weis in Buseck, in der Licher Reisewelt und dem Langgönser Reisebüro. )DUEVXGRNX BUCHSTABENSALAT Lösung: 30 10 40 50 20 20 30 50 10 40 50 20 30 40 10 10 40 20 30 50 40 50 10 20 30 Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Bild wahrzunehmen: von oben (Abb. a) oder von unten (Abb. b). Solche Illusionen nennt man bistabile oder unentscheidbare Figuren. Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung 31 – Anzeige – EINSENDESCHLUSS 15. JULI 2015 2015 Bitte sendet eure Texte an: ovag Energie AG, Andreas Matlé, Hanauer Straße 9-13, 61169 Friedberg, Telefon: 06031 6848-1222, Email: [email protected] Weitere Informationen telefonisch und auch im Internet unter www.ovag-gruppe.de (Jugend)undund auf (OVAG-Jugendliteraturpreis) Weitere Informationen telefonisch auch imFacebook Internet unter, www.ovag-gruppe. de (Schule & Jugend) und auf Facebook Wir für Oberhessen. www.ovag-gruppe.de (OVAG-Jugendliteraturpreis) Ein Unternehemen der OVAG-Gruppe.
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