22. Jahrgang | 7,– $ www.forschung-und-lehre.de Forschung & Lehre 5 |15 a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t „Wilder Hazard“? Karrierewege von Nachwuchswissenschaftlern | ab Seite 352 Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 408 W I S SE N SC H A F T S K U LT U R E N W I R T SC H A F T S W I S SE N SC H A F T E N Ein Plädoyer für mehr Respekt | ab Seite 372 Aus dem Gleichgewicht | ab Seite 376 W-BE SOL DU NG Ranking nach Abschluss der W-Reform | ab Seite 384 Lass Nahrung deine Medizin sein. Man ist, was man isst. Zu längerer Gesundheit durch richtige Ernährung. Medicinicum Lech 09. – 12. Juli 2015 Lech am Arlberg Das Veranstaltungs-Highlight im traumhaften Lech am Arlberg: Hochrangige Wissenschaftler und Bestsellerautoren tragen ihr Wissen zum Thema Ernährung und die Auswirkungen auf die Gesundheit zusammen. Daneben wartet ein buntes Rahmenprogramm wie Kräuterwanderung in Oberlech, Weinverkostung, Showkochen mit Haubenköchen und vieles mehr! 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In der Auseinandersetzung mit den unübersehbaren Pathologien der Bologna-Reform wird von der Hochschulpolitik bisher fast ausschließlich Symbolpolitik gemacht. Dabei gäbe es eine an den Grundproblemen ansetzende Radikallösung, die man mit Referenz auf Friedrich Merz’ steuerpolitischen Vorschlag ironisch „Bologna auf einem Bierdeckel“ nennen könnte. Der Vorschlag besteht darin, die Bologna-Vorgaben auf einen einzigen Satz zu beschränken: „Das Studium an einer europäischen Hochschule ist grundsätzlich zweistufig mit einem ersten Abschluss nach frühestens drei Jahren zu gliedern, alles andere ist den einzelnen Hochschulen zu überlassen.“ Die Bologna-Erklärung hatte einen Kerngedanken: Die Einführung eines zweigliedrigen Studiums. In der Umsetzung ist es jedoch zu einer Vervielfältigung von Regelungen gekommen, die den Hochschulen erheblichen Handlungsspielraum genommen haben: So zum Beispiel die Einführung einer Modulstruktur, in die verpflichtend alle Seminare, alle Prüfungen und alle Selbststudiumsphasen gepresst werden müssen, oder die ECTS-Punkte, die zwar in der Bologna-Erklärung als eine Möglichkeit für den Transfer von Studienleistungen angesprochen werden, die jetzt aber die für alle Studierenden verpflichtende Berechnungsgrundlage für Studienleistungen bilden. Die Bologna-Ziele – Erhöhung der Mobilität und Verringerung der Studienabbrüche – werden ausschließlich durch die Einführung des zweigliedrigen Studiums erreicht. Der erste Studienabschluss ermöglicht es Studierenden, auch bei fehlendem Interesse ihr Studium abzuschließen und sich bei der Wahl ihres zweiten Studienabschnitts neuen Studienfächern an anderen Universitäten zuzuwenden. Alle anderen hochschulpolitischen Innovationen im Rahmen der Bologna-Reform hatten nur die bekannte Bürokratisierung – Stichwort Sudoku-Effekt – zur Folge. Der Vorschlag „Bologna auf einem Bierdeckel“ erhält die Idee der Zweigliedrigkeit des Studiums. Wenn Hochschulen darüber hinaus noch mit Modulen oder ECTS-Punkten hantieren wollen, ist das ihnen überlassen, aber sie sind dann für die Bürokratisierungseffekte auch selbst verantwortlich und können die Schuld dafür nicht mehr auf die Hochschulpolitik abwälzen. 346 I N H A LT Forschung & Lehre Inhalt 5|15 „Wilder Hazard“? S TA N D P U N K T Stefan Kühl 345 Bologna auf einem Bierdeckel 348 Vier Milliarden Euro für die Fortführung der Exzellenzinitiative Foto: mauritius-images NAC H R IC HTE N „W I L D E R H A Z A R D “ ? Es gibt kaum ein Thema, das die Universitäten so umtreibt wie die Frage, wie man gute Perspektiven für junge und hochqualifizierte Menschen in der Wissenschaft schaffen kann. Viele qualifizieren sich Jahr für Jahr für den Beruf des Hochschullehrers, nur wenige erreichen das Ziel. Forschung & Lehre hat junge Wissenschaftler nach ihren Vorstellungen befragt. Auch Konzepte aus Politik und Wissenschaft werden präsentiert. Schwerpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 Bernhard Kempen 352 Das richtige Maß von Risiko und Sicherheit Wissenschaft als Beruf Heike Schmoll 354 Ein Lob der Vielfalt Karrierewege zur Professur Wolfgang A. Herrmann 358 Tenure Track, aber ehrlich! Über die Erneuerung des Berufungssystems 360 „Wir brauchen kreative Veränderungen“ Nachwuchswissenschaftler zu klassischen und neue Karrierewegen an deutschen Universitäten Respect. Deutscher Hochschulverband „Wissenschaft als Beruf“ Qualifikation und Personalstrukturen in der Wissenschaft nach der Promotion W I S S E N S C H A F T S K U LT U R E N Julian Nida-Rümelin 372 Respect. Ein Plädoyer für die gleiche Anerkennung unterschiedlicher Wissenschaftskulturen WI RTSC HAFTSWI SS E N SC HAFTE N Arne Heise 376 Aus dem Gleichgewicht Über den Zustand der Wirtschaftswissenschaften Foto: picture-alliance 368 Geistes- und Naturwissenschaften haben verschiedene Wissenschaftskulturen geschaffen, die sowohl in Konkurrenz, fruchtbarer Spannung oder auch einem einfachen Nebeneinander existieren. Ein Beitrag zu gegenwärtigen Tendenzen der Nivellierung und Normierung. Ein Plädoyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372 5|15 I N H A LT Forschung & Lehre Bibliotheken Die Digitalisierung von Büchern, Zeitschriften und Informationen aller Art sowie die Möglichkeit, diese weltweit abrufen zu können, lässt Bibliotheken und ihre klassische Sammeltätigkeit oft „antiquiert“ aussehen. Das ist ein fataler Irrtum. Es geht um das langfristige Gedächtnis von Wissenschaft und Kultur. Es geht auch um Nachdenklichkeit. Beiträge, die einen Kontrapunkt setzen. Sammeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 B I B LI OT H E K E N Martin Schulze Wessel 290 Sammeln für die Interessen von morgen Über einen epochalen Wandel des Bibliothekssystems Wilfried Lagler W-Besoldung 2.0 7 Jahre lang Stufe 2 5.741,40 6.485,66 382 Die digitale Welt und das Vergessen Internetsuchmaschinen und Bibliotheken danach Stufe 3 6.060,38 6.910,95 W- B E S O L D U N G sstufen 7 Jahre lang Stufe 2 5.389,59 6.340,69 rigen Erfahrungszeiten 3 4 5.410,75 5.600,24 danach Stufe 3 5.706,62 6.604,89 Ländervergleich 384 W-Besoldung 2.0 Ranking nach Abschluss der W-Reform 5 5.789,72 WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ? Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur W-Besoldung vor mehr als drei Jahren haben nun alle Bundesländer und der Bund die W-Besoldung nachgebessert. Eine vergleichende Übersicht. Ranking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384 Matthias Stickler 386 Was ist eigentlich Hochschulkunde? Das Würzburger Institut für Hochschulkunde und seine Geschichte KARRIERE-PRAXIS Gier Johannes Hewig | Patrick Mussel 396 Koste es was es wolle? Die Gier als Persönlichkeitsmerkmal Foto: mauritius-images RUBRIKEN Die Gier, einst zu den sieben Todsünden gezählt, hat in den vergangenen Jahren vor dem Hintergrund der maßlosen Spekulationen an den Finanzmärkten ein zweifelhaftes Comeback in weltweitem Maßstab erlebt. Wie verhält sich Gier als Persönlichkeitsmerkmal zu hochriskantem Verhalten im Beruf? Koste es, was es wolle? . . . . . . . . . 396 388 Forschung: Ergründet und entdeckt 390 Zustimmung und Widerspruch 392 Lesen und lesen lassen 394 Entscheidungen aus der Rechtsprechung 395 Steuerrecht 398 Preise/Habilitationen und Berufungen/Rektoren, Präsidenten und Kanzler 407 Impressum und Informationsservice 408 Akademischer Stellenmarkt 434 Exkursion 435 Enigma 436 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Friedrich von Borries 347 348 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 5|15 Nachrichten Vier Milliarden Euro für die Fortführung der Exzellenzinitiative ie Bundesregierung wird für die Fortsetzung der Exzellenzinitiative von 2018 D ZAHL DES MONATS 11,9 Milliarden Euro haben außeruniversitäre Forschungseinrichtungen 2013 in Forschung und Entwicklung investiert. Quelle: Statistisches Bundesamt, 22. April 2015 an bis 2028 vier Milliarden Euro, also 400 Millionen Euro pro Jahr, zur Verfügung stellen. Der Berliner Tagesspiegel berichtet, dass nach Ansicht von Michael Kretschmer (CDU), stellvertretender Fraktionsvorsitzender für Forschung, ab 2018 in einer Linie des Programms „eher weniger Spitzenhochschulen“ unterstützt werden, „die in allen Bereichen Spitze sind“. In einer zweiten Linie solle es um „Konzepte für Regionen“ gehen, bei denen sich mehrere Einrichtungen unter einem thematischen Aspekt zusammentun. Laut Zeitungsbericht vertritt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil, ein „neues Format“, mit dem „die vorhandene Exzellenz gesichert und auch neue gehoben“ wird. Finanziert werden sollten Netzwerke und Verbünde mit außeruniversitären Instituten, Fachhochschulen und der Wirtschaft, „bei denen Universitäten im Mittelpunkt stehen“, sagte Heil. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Manfred Prenzel, begrüßte die Entscheidung zur Fortsetzung der Exzellenzinitiative. Prenzel mahnte allerdings an, dass das System mit dem Blick auf die mögliche Verstetigung von Programmen flexibel und dynamisch bleibe. Dem Deutschlandfunk sagte er, es wäre eine Illusion, zu glauben, dass jetzt alle Cluster, die jetzt ein- oder zweimal gefördert worden seien, in „irgendeinem Verfahren auf Dauer installiert werden würden“. Das würde dem Wissenschaftssystem nicht gut tun, weil es ja immer wieder neue Ideen produzieren müsse. EU-Parlament gegen Kürzung von Horizon 2020 ach dem Verkehrs- und Industrieausschuss haben auch der Haushalts- und der Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments gegen die geplante Kürzung des Europäischen Forschungsrahmenprogramms „Horizon 2020“ gestimmt. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, begrüßte den Beschluss. „Es ist wirklich erfreulich, dass die Mitglieder des Europaparlaments die Sicht der Hochschulen teilen und Forschung und Entwicklung als wichtige Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit Europas anerkennen.“ In den nächsten Wochen stehen laut HRK nun die Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, den Regierungen der Mitgliedsstaaten und dem Europaparlament an. Es sei zu wünschen, dass N sich die deutsche Bundesregierung nun auch bewege und nicht weiter den Kurs der EU-Kommission stütze, zu Gunsten kurzfristiger Effekte die langfristigen Investitionen – wie die Forschungsförderung – zurückzufahren. Hippler sagte weiter: „Eine Finanzierung von Bildung und Forschung mit der Kreditkarte können wir in Europa nicht wollen!“ Die Vorstellung, dass Hochschulen zur Finanzierung von Forschungsprojekten nicht mehr Mittel aus dem Forschungsrahmenprogramm bekommen, sondern etwa Kredite aus dem EFSI aufnehmen, gehe an der Wirklichkeit vorbei, so Hippler weiter. „Finanzmärkte gehorchen mit ihrem Prinzip der Kredittilgung einer völlig anderen Logik als die Wertschöpfung in Bildung und Wissenschaft. Deshalb brauchen wir auch ausdrücklich für Forschung und Entwicklung vorgesehene Förderprogramme.“ Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen, eine Ausfallversicherung für Kredite der Europäischen Investitionsbank zu finanzieren. Der dazu eingerichtete Europäische Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI) sollte unter anderem durch eine erhebliche Kürzung der EU- Forschungsförderung finanziert werden. Der EUMinisterrat und somit auch die deutsche Bundesregierung unterstützen diese Pläne der EU-Kommission bislang. Gemeinsam mit anderen europäischen Rektorenkonferenzen hatte die HRK in den vergangenen Wochen immer wieder gegen dieses Vorgehen protestiert. Vergabeverfahren Pflicht ordrhein-Westfalens Hochschulen müssen sich zum kommenden Wintersemester am sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren der Stiftung für Hochschulzulassung beteiligen. Zumindest für die beliebten Fächer Betriebswirtschaftslehre, Jura, Psychologie und Wirtschaftsingenieurwesen soll die Teilnahme am zentralen Vergabeverfahren verpflichtend werden. Das kündigte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze an. Da sich bislang nur eine Minderheit der Hochschulen am zentralen Vergabeverfahren beteiligt, müssen sich Abiturienten oft direkt bei den Hochschulen um einen Studienplatz bewerben. Dadurch bleiben seit Jahren tausende Studienplätze unbesetzt. N 5|15 Eine Milliarde für den wissenschaftlichen Nachwuchs m Rahmen einer gemeinsamen Bund-Länder-Initiative soll im Jahr 2017 eine Milliarde Euro ausgegeben werden, um neue Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu eröffnen. Mit einer Personaloffensive sollen laut Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Wissenschaftskarrieren planbarer und leichter ermöglicht werden. Die Hochschulen sollen dabei unterstützt werden, moderne Personalentwicklungskonzepte aufzulegen. Außerdem soll das Wissenschaftszeitvertragsgesetz bald erneuert werden, ohne dabei die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität und Dynamik zu beeinträchtigen. Unterdessen haben Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) die Staatssekretärsarbeitsgruppe damit beauftragt, in den nächsten Monaten die neue gemeinsame Initiative für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu konkretisieren und I Ende Oktober einen ersten Zwischenbericht vorzulegen. Die GWK-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Vera Reiß betonte, den Wissenschaftlern müssten verlässlichere Perspektiven geboten werden. Wer in der Wissenschaft dauerhaft eine Aufgabe erfülle, solle dies auch auf einer Dauerstelle tun können. Mit der neuen Initiative wollten Bund und Länder dieses drängende Problem gemeinsam angehen. Die stellvertretende GWK-Vorsitzende Professor Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sagte: „Unser Wissenschaftssystem braucht die Ideen und das Engagement von jungen Forscherinnen und Forschern. Um die besten und innovativsten Nachwuchswissenschaftler zu gewinnen, brauchen wir planbare und verlässliche Karrierewege. Mein Ziel ist es, gemeinsam zu einem Struktur- wandel zugunsten des wissenschaftlichen Nachwuchses zu kommen.“ Unterdessen hat die SPDFraktion im Bundestag Bund und Länder dazu aufgefordert, ab dem Jahr 2017 mindestens 1 500 zusätzliche Juniorprofessuren zu schaffen und damit die aktuelle Zahl zu verdoppeln. Das berichtet der Berliner Tagesspiegel. Die neuen Stellen sollten aber mit einer Tenure Track-Option versehen werden. Rund 720 Millionen Euro müssten dafür innerhalb von zehn Jahren aufgebracht werden. Finanziert werden soll dies aus dem beschlossenen Programm für Nachwuchswissenschaftler. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Horst Hippler begrüßte den Vorstoß. Damit die Hochschulen Stellen für wissenschaftlich Qualifizierte anbieten könnten, sei indes eine angemessene und nachhaltige Finanzierung unerlässlich. Universität Bremen streitet mit Rechnungshof über Leistungsbezüge ie Universität Bremen hat die im Jahresbericht 2015 des Landesrechnungshofes der Freien Hansestadt Bremen erhobenen Vorwürfe der Steuergeldverschwendung entschieden zurückgewiesen. „Die Behauptung, Professorinnen und Professoren der Universität Bremen hätten zwischen 2011 und 2013 rechtswidrig zu viel Gehalt bekommen, ist so nicht richtig. Bei differenzierter Betrachtung ergibt sich ein komplett anderes Bild“, sagte Uni-Kanzler Dr. Martin Mehrtens. Der Rechnungshof kritisierte laut Meldung der Universität u.a., die Universität habe Hochschullehrende mit besonderen Leitungsfunktionen, wie zum Beispiel Dekane, rechtswidrig doppelt ho- D 349 NACHRICHTEN Forschung & Lehre noriert. „Diese Aussage ist falsch“, so Mehrtens. „Die zwölf Dekaninnen und Dekane der Universität Bremen leisten für die Dauer ihrer Amtsführung umfassende Management-Aufgaben. Neben ihrer Tätigkeit als Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer leiten sie Bereiche mit bis zu 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und übernehmen damit Aufgaben, für die an anderen Stellen des öffentlichen Dienstes hochbezahlte Vollzeitstellen besetzt werden“, so der Uni-Kanzler. Damit die Dekaninnen und Dekane diese vielschichtigen Aufgaben neben ihrer Tätigkeit in Lehre, Forschung und Transfer überhaupt bewältigen können, erhalten sie die gesetzlich vorgeschriebene zeitliche Entlastung bei der Leh- re. Auch eine für die Dauer der Aufgabenwahrnehmung gewährte Zulage zum Gehalt ist durch das Land Bremen geregelt. Die Universität habe sich an die Vorgaben des Landes gehalten. Zudem sei es falsch, die Gewährung von Leistungszulagen bei Professoren-Gehältern als „Steuerverschwendung“ zu bezeichnen. Zum Beispiel hat das Bundesverfassungsgericht im Februar 2012 entschieden, dass die Besoldung von Professoren in Deutschland nicht amtsangemessen ist. Die Länder wurden aufgefordert, die Besoldung anzupassen. „Diese gesetzliche Vorgabe haben wir umgesetzt. Der Vorwurf der Rechtswidrigkeit trifft hier nicht zu“, unterstreicht der Uni-Kanzler. K O M M E N TA R Aufbruch Es gibt (endlich) gute Nachrichten für Doktoranden und Postdocs. Die Berliner Koalitionäre haben sich auf eine „Personaloffensive“ für junge Wissenschaftler geeinigt. Ab 2017 sollen dafür in einer Dekade eine Milliarde Euro fließen. Dass es so viel frischen Wind und zusätzliches Geld für junge Wissenschaftler gibt, ist vor allem der politischen Verantwortung zu verdanken, die qua Exzellenzinitiative und Pakte enorm vermehrten Jungwissenschaftler nicht im Regen stehen zu lassen. Besonderes Lob verdient die Bundesministerin, die ihre politische Verschnupfung, dass viele Länder die vom Bund übernommenen BAföGMittel nicht in die Hochschulen investiert haben, der Sache und der Nachwuchswissenschaftler willen zurückgestellt hat. Doch damit ist das Schiff noch nicht im Hafen. Schon die praktische Umsetzung dieses BundLänder-Programms ist nicht trivial. Die von der Union geforderte Kopplung des Programms mit der Änderung des WissZeitVG birgt Zwistpotenzial. Fraglich ist auch, ob dieses Programm am Ende mit der derzeitigen Personalstruktur der Hochschulen kompatibel ist. Die von der Politik geforderten Personalentwicklungskonzepte stehen nun im Pflichtenheft der Universitäten. Eine Aufgabe, die nun auf der Prioritätenliste nach oben rutschen dürfte. Wer 2017 noch keines hat, könnte leer ausgehen. Michael Hartmer 350 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 5|15 Erhebliche Einkommensvorteile für Promovierte ERASMUS-PROGRAMM Mehr als 40 000 Deutsche gehen ins Ausland er Doktorgrad garantiert einen höheren Verdienst als andere Hochschulabschlüsse. Eineinhalb Jahre nach ihrer Promotion verdienen Promovierte im Schnitt knapp 40 Prozent mehr als Absolventen mit einem Masterabschluss. Ihr Einkommen liegt bei 4 357 Euro. Masterabsolventen verfügen dagegen über 3 144 Euro. Wer nur einen Bachelor-Abschluss hat, über 2 632 Euro. Das geht aus einer Untersuchung des Internationalen Zentrums für Hochschulforschung an der Universität Kassel hervor, über die die Zeitung „Die Welt“ berichtet. Auch bei der Beschäftigungsquote liegen die Promovierten ein wenig besser. Unter ihnen gibt es nur zwei Prozent Arbeitslosigkeit, bei anderen Absolventen drei Prozent. Erwerbslosigkeit sei bei Promovierten eine Ausnah- D R und 40 500 Studierende und Hochschulangehörige aus Deutschland haben im letzten Hochschuljahr 2013/14 eine Erasmus-Förderung erhalten. Das geht aus den Angaben der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) hervor. Mit rund 36 000 Geförderten ging ein Großteil der Erasmus-Zuschüsse an Studierende, was eine Zunahme von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Hinzu kamen fast 4 500 deutsche Hochschulangehörige, die mit einem Erasmus-Stipendium an einer ausländischen Hochschule unterrichten oder an einer Weiterbildungsmaßnahme im Ausland teilnehmen – das sind rund acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die aktivsten Hochschulen im Erasmus-Programm in Deutschland waren im Hochschuljahr 2013/2014 die Technische Universität München (1 071 Geförderte), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (955) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (912). Die beliebtesten Gastländer der deutschen Erasmus-Studierenden für ein Auslandsstudium waren im vergangenen Jahr Spanien (5 339 Geförderte), Frankreich (4 877) und Großbritannien (3 140). Im Durchschnitt verbringen Studierende 5,5 Monate im Ausland, bei Praktikanten sind es 4,4 Monate und bei Hochschulpersonal etwa sieben Tage. me, und prekäre Beschäftigungsverhältnisse kämen mit Promotion weniger häufig vor als ohne, heißt es in dem Bericht. Für die Studie wurden 1 266 Promovierte eineinhalb Jahre nach ihrem Abschluss befragt. Darüber hinaus beteiligten sich rund 70 000 Hochschulabsolventen mit Bachelor, Master und anderen Abschlüssen. Die Studie kommt weiter zu dem Ergebnis, dass Promovierte in der freien Wirtschaft weit mehr verdienen als an den Hochschulen. Im Schnitt hätten sie dort ein monatliches Einkommen von 4 722 Euro. In Hochschulen und Forschungseinrichtungen seien es dagegen nur 3 340 Euro. Grund dafür sei, dass auch in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Tarife des öffentlichen Dienstes gezahlt werden. Union will Gütesiegel für Hochschulen einführen ie Unionsparteien wollen ein neues Gütesiegel für Hochschulen schaffen. Dieses soll die Leistungen der Universitäten bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bewerten. Dies berichtet die Zei- D tung Die Welt. Demnach seien mögliche Kriterien, nach denen die Hochschulen bewertet werden sollen, unter anderem das Vorhandensein eines Personalentwicklungsplans, einer Graduiertenförderung sowie Frauen- und Familienförderung. Entscheidend sei auch, dass die Hochschulen Stellen schafften, die jungen Wissenschaftlern, die sich bewährten, eine verlässliche Perspektive auf einen regulären Lehrstuhl biete. Hochschulen, die das entsprechende Gütesiegel bekämen, sollten davon Vorteile haben. Dies würde Hochschulen motivieren, sich in diesen Bereichen neu aufzustellen. Mit der SPD sei dieser Plan allerdings noch nicht abgesprochen. Die „Top Ten“ der Professorengehälter an amerikanischen Hochschulen Institution Professors Associate Professors Assistant Professors Instructors Lecturers Unranked University of Texas M.D. Anderson Cancer Center $223,722 $242,721 $219,951 -- $216,630 $51,327 Stanford University $210,339 $140,004 $115,389 -- -- -- University of Chicago $208,638 $118,404 $105,102 $62,955 $63,477 -- Harvard University $205,506 $122,346 -- $77,454 $68,517 $93,609 New York Law School $195,210 $115,821 -- $103,374 -- -- New York University $195,165 $112,203 $110,115 -- $51,372 $82,737 Columbia University $193,797 $131,742 $101,853 $180,720 $59,184 -- Yale University $192,546 $117,288 $95,499 -- $77,697 -- University of Pennsylvania $192,276 $119,475 $118,044 -- $62,847 -- Massachusetts Institute of Technology $187,128 $125,964 $110,763 $54,270 $82,008 $83,556 Quelle: Chronicle of Higher Education; Angaben in Dollar. 5|15 FUNDSACHEN Forschung & Lehre 351 Fundsachen Zwangsbeglückung „(Dagegen, dass immer mehr Leute an die Uni gehen, ist nichts einzuwenden.) Aber wir müssen uns vor einer Zwangsbeglückung hüten. Man kann auch als Handwerker ein erfülltes Leben führen, seinen Meister machen, einen Betrieb eröffnen. Wir sollten solche Lebensentwürfe ebenso wertschätzen wie die Akademikerlaufbahn.“ Michael Müller, Bürgermeister Berlins; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. April 2015 Regeln „Regeln sind kein Selbstzweck; man kann sie aus gegebenem Anlass im dafür vorgesehenen Verfahren ändern. Wenn man aber Regeln bricht, weil man nicht die Kraft hat, sie zu ändern, gerät man auf schwankenden Grund.“ Peter Müller, Richter am Bundesverfassungsgericht; zitiert nach Die Zeit vom 9. April 2015 Deutsch „Ich habe jahrelang an der Schule Deutsch gelernt, aber alles, was ich sagen kann, ist: Ich liebe Dich.“ Najat Vallaud-Belkacem, französische Bildungsministerin, die den Deutschunterricht an französischen Schulen kürzen will; zitiert nach Die Welt vom 17. April 2015 Fundamente „Ich habe den Eindruck, dass (die Gymnasien) in ihren Schülern immer noch fast nur künftige Studenten sehen. Aber wenn in manchen Stadtteilen mehr als 60 Prozent eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen, rüttelt so eine Haltung und Ausrichtung auch an den Fundamenten unseres Wirtschaftssystems. Das Abitur wird entwertet. Im Ausland wird ja bereits hinterfragt, ob das deutsche Abitur dort noch als Zulassungsvoraussetzung für ein Studium genügt.“ Erik Schweitzer, Präsident des Industrieund Handelskammertages; zitiert nach Die Welt vom 23. April 2015 Idol „Der Nutzen ist das große Idol der Zeit, dem alle Kräfte fronen und alle Talente huldigen sollen.“ Friedrich Schiller Verachtung „Die Beliebtheit des sogenannten Schreibens nach Gehör an deutschen Schulen wird begleitet von einer Verachtung der stillen Arbeit, die als ineffizient und autoritär verrufen ist. In Gegenwart anderer schweigend und konzentriert einen Text zu lesen oder zu verfassen ist aber nicht mehr die einzige Zumutung, von der Pädagogen die Schüler befreien wollen. Als ähnlich anmaßend werden Vorträge und Referate wahrgenommen, erlegen sie den Zuhörern doch ebenfalls Phasen stiller, konzentrierter Rezeption auf. Um die Schüler von solch zeitraubenden Zwängen zu entlasten, ist Anfang dieses Jahres erstmals das an den Universitäten bereits etablierte Format des Science-Slams an deutschen Oberschulen erprobt worden.“ Magnus Klaue; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. April 2015 Ironie „Das alles ist nicht ohne Ironie. Es waren die Wirtschaftsverbände, die damals die neuen Abschlüsse mit vorangetrieben haben, mit allen Konsequenzen: verschultere Studiengänge, schnelleres Studium, jüngere Absolventen. Nun ist es auch wieder nicht recht. Man muss sich fragen, wie realistisch der Anspruch vieler Unternehmen ist: Gesucht sind offenbar Absolventen Anfang 20, die so viel Wissen mitbringen wie ein Diplom- oder Magisterabsolvent, dazu internationale Erfahrung und eine große Persönlichkeit. Das kann kein Bachelor leisten, das ist in sechs bis acht Semestern nicht zu schaffen.“ Roland Preuß zu der Kritik des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) an den Bachelor-Absolventen; zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 23. März 2015 Kampf „Wenn man sich nicht selber um Praxiserfahrungen kümmert, ist man aufgeschmissen auf dem freien Arbeitsmarkt. Aber dafür braucht man Geld und Zeit. Und beides hat man nicht. Denn am besten soll man in der Regelstudienzeit den Abschluss schaffen, und außerdem sind die meisten Praktika unentgeltlich. Wie soll das funktionieren? Statt praktische Dinge zu lernen, muss ich Module in Religion belegen. Der Bachelor ist ein Kampf.“ Vivien Welker (28), Bachelor Archäologische Wissenschaften, Ruhr-Universität Bochum, zur Kritik des DIHK; zitiert nach Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 23. April 2015 Irrtum „Wer es einmal soweit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört.“ Max Planck 352 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Das richtige Maß von Risiko und Sicherheit Wissenschaft als Beruf | B E R N H A R D K E M P E N | Sein berufliches Glück in der Wissenschaft zu suchen, war seit jeher risikoreich. Kaum eine gelungene wissenschaftliche Karriere ist frei von glücklichen Fügungen und hilfreichen Zufällen. Die Qualifikation zum Hochschullehrer bleibt ein schwer kalkulierbares Risiko. Ein Laufbahnsystem ohne Risiko wird es in der Wissenschaft wohl nicht geben können. Aber wie steht es um realistische Perspektiven? terinnen und Mitarbeiter von Drogeriemarkt- und Kaufhausketten. Für diese Berufstätigen und für noch viele andere wäre in der Tat schwer nachvollziehbar, dass Wissenschaft als Beruf ein aus ihren Steuermitteln finanziertes lebenslanges Rundum-Sorglosb es einem ... Assistenten jeund immerzu, wobei längst nicht alles Paket für jeden Wissenschaftsneuling ist, mals gelingt, in die Stelle eiüberall auf Begeisterung trifft. während sie selbst schneller als gedacht nes vollen Ordinarius und Aber gleichzeitig hat sich der Geauf der Straße stehen. gar eines Institutsvorstandes einzurülehrte auch geirrt: Aber auch diesen Berufstätigen wird cken, ist eine Angelegenheit, die einfach Die Amerikanisierung der deutschen einleuchten, dass es richtig und wichtig Hazard ist. Gewiß: nicht nur der Zufall Universität ist ausgeblieben, jedenfalls ist, überflüssige und gesamtgesellschaftherrscht, aber er herrscht doch in ungewas die Qualifikationswege des wissenlich schädliche Risiken vom wissenwohnlich hohem Grade.“ schaftlichen Nachwuchses angeht. schaftlichen Nachwuchs fern zu halten. Das stammt nicht von mir, sondern In den letzten knapp 100 Jahren hat Es ist nun einmal eine immense Vergeu– Sie wissen es längst – von dem großen sich bei den Qualifikationswegen nicht dung von Ressourcen und eine individuMax Weber. In seinem 1919 veröffentallzu viel getan. Noch immer herrscht ell nicht zu tragende Härte, wenn von lichten Vortrag „Wissenschaft als Beruf“ der Zufall, die Qualifikation ist ein zehn Habilitierten nur drei eine Professtellt Weber den deutschen Qualifikatischwer kalkulierbares Risiko. Im großen sur erhalten, und wenn diese drei zuonswegen das amerikanische dem noch zu voller selbststänModell des Assistant Professor diger Arbeit erst in einem Le»Im großen Qualifikations-Hazard gegenüber und meint: bensalter antreten, in dem angibt es gerade in der letzten Zeit viel „Unser deutsches Universidere schon über den Vorruhezu viele Verlierer.« tatsleben amerikanisiert sich, stand oder die Altersteilzeit wie unser Leben überhaupt, in nachzudenken beginnen. sehr wichtigen Punkten, und diese EntQualifikations-Hazard gibt es gerade in Es geht mit anderen Worten um das wicklung, das bin ich überzeugt, wird der letzten Zeit viel zu viele Verlierer, richtige Maß von Risiko und Sicherheit. weiter übergreifen ...“ für die ein neuer, schrecklicher Begriff Wenn wir darin einig sind, dass wir mit Da klingt keine Resignation und keisalonfähig geworden ist: WissenschaftsBlick auf konkurrierende Systeme jenne Enttäuschung mit, Befund und Progprekariat. seits des Atlantiks und in Übersee atnose sind im nüchternen Duktus des Nun ließe sich einwenden, dass traktivere Qualifikationswege für junge Sozialwissenschaftlers vorgetragen. Und Schicksal und Zufall in anderen wettbeWissenschaftlerinnen und WissenschaftWeber hat Recht behalten: Ja, das Überwerblich geprägten Berufswelten noch ler brauchen und gleichzeitig den angegreifen der amerikanischen Verhältnisse viel dramatischer ihre Hand im Spiel deuteten Missständen entgegenwirken auf unsere allgemeinen Lebensverhälthaben, denken Sie an Banker, Musiker, wollen, wenn wir ferner darin einig sind, nisse hat in ungeahntem Ausmaß stattFußballer, Atomkraftwerksbetreiber dass die Idee des beruflichen Qualifikagefunden und ereignet sich immer noch oder auch an die angestellten Mitarbeitionswettbewerbs nicht grundsätzlich falsch ist und dass berufliche Mobilität AUTOR von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dem Gesamtsystem gut tut, dann müssen wir nach meiner ÜberzeuBernhard Kempen lehrt Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht an der Universität zu Köln und ist Präsident des Deutschen Hochschulverbandes. gung und der Überzeugung des PräsidiSeine Forschungsschwerpunkte liegen im Völkerrecht, Europarecht, öffentliums und des Erweiterten Präsidiums des chen Recht und Wissenschaftsrecht. Deutschen Hochschulverbandes folgendes tun: Foto: Pascal Bünning/Foto Balsereit O Forschung & Lehre „W I L D E R H A Z A R D “ ? 353 Foto: mauritius-images 5|15 Wir müssen differenzieren zwischen der Stunde. Hier sind die Länder schon Qualifikationswegen, die zur Professur aus kompetenziellen Gründen zu allerführen und Karrierewegen in der Unierst gefordert. Wir werden nicht so versität, die nicht zur Professur, aber schnell vergessen, dass sie – rühmliche sehr wohl zu DauerbeschäftigungsverAusnahmen wie Rheinland-Pfalz bestähältnissen führen. tigen die Regel – die frei gewordenen Die qualifikationswilligen Post-Docs BAföG-Millionen nicht in die Grundfimüssen wir von einer dienstrechtlichen nanzierung der Hochschulen gesteckt Abhängigkeit freistellen und sie zugleich haben. Mentoren überantworten, die sie auf Es war eine politische Schweinerei dem Weg zur abschließenden Höchstersten Ranges, dass die Länder im letzqualifikation begleiten. ten Jahr klipp und klar erklärten, dass In einem größeren Umfang als bissie die durch die Übernahme des Bunher müssen wir für die Qualifikationsdes frei gewordenen BAföG-Aufwenwilligen von Tenure-track-Optionen Gebrauch machen. »Die Länder sind in der Das ist die eine, strukturelle Pflicht, der Bund aber auch.« Seite. Es gibt aber auch noch eine politisch-finanzielle Seite, die mindestens genau so wichtig ist. dungen in Höhe von insgesamt jährlich An den deutschen Hochschulen sind 1,1 Mrd. Euro an die Hochschulen weizur Zeit 140 000 junge Wissenschaftleter reichen werden, um sich schon wenirinnen und Wissenschaftler ganz überge Tage später nicht an diese Erklärung wiegend auf befristeten Stellen beschäfgebunden zu fühlen. tigt. Das ist eine Rekordzahl, und dafür Doch Schuldzuweisungen helfen gibt es eine Erklärung, nämlich die viedem wissenschaftlichen Nachwuchs len Exzellenzprojekte, die von der Exnicht weiter: Die Länder sind in der zellenzinitiative angestoßen und finanPflicht, der Bund aber auch. Ich erlaube ziert wurden. mir daher, im Namen einer ganzen GeDie Perspektiven für die meist hoch neration von hochqualifizierten jungen qualifizierten jungen WissenschaftlerinWissenschaftlerinnen und Wissenschaftnen und Wissenschaftler ganz konkret lern sehr höflich nachzufragen, ob es und schnell zu verbessern, ist das Gebot nicht eine Überlegung wert sein könnte, mit Bundesmitteln ein ansehnliches Paket von zusätzlichen Professuren zu schnüren, an dem die Länder finanziell beteiligt sind. 7 500 Professuren, die auch der Wissenschaftsrat für erforderlich hält, würden zwar nicht einmal ausreichen, die alte Betreuungsrelation von einem Professor und 60 Studenten aus dem Jahr 2010 wiederherzustellen. Heute haben wir bei einer Rekordsumme von 2,7 Millionen Studierenden eine Betreuungsrelation von 1 zu 64. Aber die zusätzlichen Professuren wären ein Schritt in die richtige Richtung, und vor allem wären sie das längst überfällige Signal an den wissenschaftlichen Nachwuchs: Ihr seid nicht nur Handlanger im Exzellenzgeschäft von Eliteuniversitäten und solchen, die es werden wollen, sondern ihr habt eine dauerhafte Zukunft in der Universität. Ich bin zuversichtlich, dass die Diskussion um die Zukunft der Pakte Gelegenheit bieten wird, sich des wissenschaftlichen Nachwuchses zu erinnern. Einen Namen für die zusätzlichen Professuren hätte ich schon: die WankaProfessuren. Nun muss Frau Ministerin Wanka nur noch das Geld dafür bereit stellen. Gekürzte Fassung des Eröffnungsvortrages zum 65. DHV-Tag in Mainz am 24. März 2015 354 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Ein Lob der Vielfalt Karrierewege zur Professur | H E I K E S C H M O L L | Jährlich qualifizieren sich tausende Wissenschaftler auf den Wegen der Habilitation oder der Juniorprofessur für eine unbefristete Professur. Die wenigsten von ihnen werden sie auch bekommen. Was muss getan werden, um die Perspektiven für die jungen Wissenschaftler zu verbessern? Eine kommentierende Bestandsaufnahme der Konzepte aus Politik und Wissenschaft. täten und Hochschulen. Durch die drei Pakte (Exzellenzinitiative, Hochschulpakt, Pakt für Forschung und Innovation) hat sich die Anzahl der Qualifikationsstellen von 108 000 auf 158 000 erhöht, hinzu kommen etwa tausend Nachwuchsgruppenleiter und 1 500 Juuch wenn Wissenschaft und wirklich attraktiv gelten, die sogenannniorprofessoren, dazu 1 700 HabilitanForschung selten so viel Auften Nachwuchswissenschaftler aber den im Jahr. Die meisten von ihnen stremerksamkeit genossen und auch zu fixiert auf eine Universitätskarben eine zeitlich unbefristete Professur so viele zusätzliche Finanzierungsquelriere sind, um sich rechtzeitig Alternatian, nur sehr wenige werden sie aber len erschlossen haben, ist die Lage der ven aufzubauen. auch bekommen. Denn mehr als 600 bis promovierten Forscher schlechter denn Durchschnittlich kann ein Professor 700 Professuren jährlich sind nicht zu je. Sie haben weder von der Exzellenzhierzulande kaum mehr als 20 Prozent besetzen. Trotz breiter Skepsis vor allem initiative, die insgesamt 320 neue Proseiner Arbeitszeit für Forschung und in den Geistes- und Sozialwissenschaffessuren geschaffen hat, profitiert noch Vorträge einsetzen, während die Lehre, ten hat sich inzwischen die Auffassung von anderen Neuerungen und FinanziePrüfungen, Betreuung etwa 40 Prozent durchgesetzt, dass es dringend mehr Terungsquellen im Wissenschaftssystem. der Arbeitszeit ausmachen und die übrinure-Track-Stellen zur Bewährung für Seit Jahren reden Politiker und Wissenge Zeit mit Drittmitteleinwerbung, Anjunge Wissenschaftler geben muss. Für schaftsorganisationen davon, dass der die Einführung des sogenannte wissenschaftliche Nach„Associate Profes»Nun endlich sollen den politischen wuchs, der in Deutschland bei der Habisor“ hatte sich der Ankündigungen auch Taten folgen.« litation das zarte Alter von 39 bis 45 Bundestag schon in Jahren erreicht hat, dringend Perspektiseinem Beschluss ven brauche. Nur jeder dritte Habilitierträgen, Begutachtung und Verwaltung vom Juni 2013 ausgesprochen, die Jute gelangt auf eine Professur. Andere belegt ist. Schon lange können die auniorprofessur sollte zugunsten eines hangeln sich nach der Promotion von ßeruniversitären Forschungseinrichtun„Assistant Professor“ aufgegeben werHalbjahresvertrag zu Halbjahresvertrag gen mit ungleich besseren Arbeitsbedinden, so der damalige Beschluss. Dass und warten auf eine Juniorprofessur. gungen aufwarten, was die innerdeutsich die Lage des in die Jahre gekommeDie meisten von ihnen können hervorsche Spannung zusätzlich verschärft, die nen Nachwuchses bessern muss, ist inragende Evaluationen und wissenschaftdurch die finanzielle Schieflage von sinzwischen Konsens über alle Parteigrenliche Veröffentlichungen in den besten kender Grundfinanzierung an den Unizen hinweg. Journals vorweisen, doch das verschärft versitäten bei gleichzeitig steigenden Nun endlich sollen den politischen nur die Konkurrenz um die wenigen Studentenzahlen und stabiler FinanzieAnkündigungen auch Taten folgen. Professuren. Hinzu kommt, dass Profesrung der außeruniversitären Forschung Bundesbildungsministerin Johanna suren an Universitäten im Vergleich zu entstanden ist. Wanka (CDU) hat ein Programm für Stellenangeboten im Ausland und auEs geht um immerhin 158 000 Nachwuchswissenschaftler in Aussicht ßerhalb der Universitäten nicht mehr als Nachwuchswissenschaftler an Universigestellt, das gemeinsam mit den Ländern finanziert werden soll. Wanka und AUTORIN die CDU-Fraktion bevorzugen die gezielte Förderung von Tenure-Track-Stellen, die SPD-Bundestagsfraktion spricht Heike Schmoll, Dr. h.c., ist Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einem Pakt für den wissenschaftlifür Schul- und Hochschulpolitik sowie Fragen der wissenschaftlichen Theologie. chen Nachwuchs und legt den Schwerpunkt stärker auf das Wissenschaftszeitvertragsgesetz als der Koalitionspartner A 5|15 355 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre von der Union. Die Unionsfraktion will ein Paket von Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Förderprogramm für TenureTrack-Stellen verabschieden. Spätestens bei der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz wird die Diskussion fortgesetzt. Das Tenure-Track-Modell Das Tenure-Track-Verfahren hat die Technische Universität München (TUM) als erste Universität im Jahre 2012 etabliert. Inzwischen wurden 43 unabhängig forschende Assistant Professors berufen, die meisten von ihnen kommen aus dem Ausland, das Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren. Die Assistant Professors bekommen zwei Mentoren, einen Professor aus der eigenen und einen aus einer anderen Fakultät oder gar Universität, sie haben darüberhinaus die Möglichkeit, an der TUM Tenure-Track Academy Weiterbildung etwa in der Personalführung und dem Wissenschaftsmanagement zu belegen. Bestehen die Assistant Professors nach sechs Jahren die Evaluation, erhalten sie als Associate Professors nicht nur einen unbefristeten Vertrag, sondern steigen in der Bezahlung auch garantiert von W2 auf W3, eine in Deutschland einmalige Regelung. Elf von 13 Fakultäten an der TUM machen von dem neuen Karrieremodell Gebrauch, am we- richten. Die Universitäten sind von solchen Plänen weniger angetan, weil sie gerade bei Promotionsprojekten flexible Befristungsregelungen bevorzugen. Zu den starken Fürsprechern eines Tenure-Track-Verfahrens zählt auch der Wissenschaftsrat, der solche Professuren nach der Promotion fest installieren will und für einen schrittweisen Aufwuchs um »Zu den starken Fürsprechern des etwa 7 500 ProfessuTenure-Track-Verfahrens zählt auch ren plädiert. Der Ander Wissenschaftsrat.« teil der TenureTrack-Professuren länigsten die Wirtschafts- und Gesellge dann bei etwa einem Fünftel. Angeschaftswissenschaften, am häufigsten sichts seines früheren Plädoyers für sodie naturwissenschaftlich-technischen genannte Lehrprofessuren ohne eigenFächer. ständige Forschung im Jahr 2007, das Für einen Ausbau des Tenure-Track bei vielen Wissenschaftsorganisationen, hat sich auch die Gewerkschaft für Erin der Wissenschaft selbst, ja auch im ziehung und Wissenschaft (GEW) einDeutschen Bundestag auf erhebliche gesetzt, sie plädiert darüberhinaus für eiAblehnung stieß, ist darin ein erhebline völlige Planbarkeit wissenschaftlicher cher Sinneswandel zu erkennen. Karrieren durch unbefristete BeschäftiDie Hochschulrektorenkonferenz gungsverhältnisse und will Befristungen hat zwar 3 000 Bundesprofessuren ohne grundsätzlich an der Projektdauer ausKapazitätsanrechnung gefordert, ihre Anzeige The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence 2015 is being conferred at the University of Vechta. The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence, sponsored by the Vechta-based travel company HöffmannReisen GmbH, is conferred annually by the University of Vechta. The award comes with a cash prize of € 10,000. The Höffmann Academic Award is part of a long-term programme aimed at promoting intercultural skills, which are the key to peaceful and constructive co-operation between people of various ethnic, cultural and religious backgrounds. Intercultural competence enables us to identify common ground and to learn from our characteristic features. In many ways, intercultural issues are an integral element of academic research for numerous disciplines. The aim of the Höffmann Academic Award is to support the endeavours of an out- standing academic by awarding a prize to groundbreaking work carried out on topics of intercultural competence. Such work can concentrate on exploring the topic from the perspective of a single discipline or it may be interdisciplinary in nature. The guidelines on the conferring of the award and other information are published on the University of Vechta’s homepage (www.uni-vechta.de). Nominations are made by proposals put forward by the management of a university or research institution. Candidates are not permitted to nominate themselves. The academic award is presented at a public award ceremony at the University of Vechta planned for January 2016. Nominations should contain the following: q q q q Detailed grounds for the proposal Two expert opinions, each by proven university lecturers A curriculum vitae in tabular form with a photograph of the nominee A list of his/her previous publications. Nominations and documents can be submitted in English or German. A panel of judges decides on the conferring of the award. Its decision is final. Nominations are to be sent by June 30, 2015, to the President of the University of Vechta (please address queries to the academic director of the programme, Prof. Dr. Egon Spiegel: [email protected]) Universität Vechta Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz Postfach 1553 - 49364 Vechta Germany „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre Mitgliedshochschulen jedoch zunächst aufgefordert, Personalentwicklungskonzepte zu erarbeiten und diese von Herbst 2014 an bis zum Frühjahr 2015 an die HRK einzureichen, damit dort ein Überblick über gute Beispiele vorliegt. Außerdem soll jede Hochschule Karrierewege entwickeln, in denen Befristungsregeln und Möglichkeiten für Zusatzqualifikationen berücksichtigt werden. Das Lehrstuhlsystem abschaffen? Am weitesten geht der Vorschlag der Jungen Akademie, das Lehrstuhlsystem schrittweise abzuschaffen. Lehrprofessuren lehnt die Junge Akademie ab, Seniorprofessuren erscheinen ihr nur bedingt sinnvoll, auch in einem weiteren Ausbau der ohnehin kaum überschaubaren Zahl der Nachwuchsprogramme sieht sie keine Lösung. Sie hat sich dafür ausgesprochen, einen Großteil der wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen kostenneutral in befristete Juniorprofessuren und dauerhafte Professuren umzuwandeln. Vier Mitarbeiterstellen ließen sich zu zwei vollen Professuren und einer Juniorprofessur machen, für Sachmittel stünde dann allerdings kein Geld mehr zur Verfügung, rechnet die Junge Akademie vor. Wenn man fünf Mitarbeiterstellen in zwei Professuren und eine Juniorprofessur umwandelte, wäre auch noch eine Ausstattung von 25 000 Euro im Jahr für die Professuren und 14 000 Euro für die Juniorprofessur 5|15 men im Wissenschaftssystem auf Monokulturen zu setzen. Die Habilitation muss erhalten bleiben, auch wenn sie zumeist auf einer befristeten Mitarbeiterstelle mit mehr oder minder großer Ausbeutung durch den Lehrstuhlinhaber verfasst werden muss. Sie könnte am ehesten gefährdet sein. Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ging die Zahl der Habilitationen im Jahre 2013 nach einem Zwischenanstieg gleich um fünf Prozent zurück. Die bisher bewährten Nachwuchsgruppenleiterstellen haben viele Vorzüge. Allein im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) qualifizierten sich im Jahre 2014 insgesamt 337 Postdocs. Die Schwierigkeit, dass soeben Promovierte häufig nicht über einen systematischen Überblick über das gesamte Fach verfügen, aber dennoch eigenständige Promotionen betreuen sollen, ist damit noch nicht gelöst. möglich. Neu zu besetzende ProfessuIm Heisenberg-Programm der DFG, ren hätten darüber hinaus nie Mitarbeidas gewissermaßen die Lücke zwischen terstellen, auslaufende MitarbeiterstelBerufbarkeit und Berufung schließen len würden einfach nicht neu besetzt, soll, waren es 304 Wissenschaftler. 193 sondern nach und nach in Professuren wurden mit einem Heisenberg-Stipendiumgewandelt. Die Junge Akademie ist um direkt gefördert, 111 mit einer Heisich dessen bewusst, dass sie mit diesen senberg-Professur. Vor allem die mit eiradikalen Vorschlägen nicht gerade auf ner Heisenberg-Professur Geförderten offene Türen an den Universitäten trifft. gelangten meist auch wirklich zu einer Aber sie ist davon überzeugt, dass sich Professur und verließen das Programm. das Lehrstuhlsystem in Deutschland geAuch die in naturwissenschaftlichen rade im internationalen Vergleich zu eiund technischen Fächern übliche Qualinem der zentralen Reformhindernisse fikation in der Praxis, also eine Beruentwickelt hat. Von der höheren Anzahl fung aus der Industrie, sollte sie trotz an Professuren erhoffen sich die jungen der deutlich ungünstigeren Gegebenheiten an den Universitäten »Es wäre fatal, wenn sich eines überhaupt gelingen, muss ihr eigenes Recht haben. dieser Karrieremodelle einseitig Selbst wenn die Vielzahl durchsetzen könnte.« der Karrierewege die Übersichtlichkeit des deutschen Wissenschaftler nicht nur planbare KarWissenschaftssystems nicht steigert, gerieren für sich selbst, sondern auch eine hört sie zu seinen großen Vorzügen. Algrößere Dynamik in Forschung und lerdings nur dann, wenn die Fächer sich Lehre und eine Stärkung der kleinen auch tatsächlich darauf verständigen, Fächer. Denn mehr Professuren erlauwelche Qualifizierungswege die für sie ben in der Wahrnehmung der Jungen günstigsten sind und welche sie zu förAkademie eine stärkere Spezialisierung. dern gedenken. Jede Hochschule und jeBei genauer Betrachtung der jetzt de Universität wird die für sie geeignevorliegenden Lösungsmöglichkeiten wäten Personalentwicklungskonzepte finre es fatal, wenn sich eines dieser Karden müssen, ohne dabei zu viele Festlerieremodelle einseitig durchsetzen gungen zu treffen. Das Wissenschaftskönnte. So viele Vorteile ein Tenuresystem kann nur dann dynamisch bleiTrack-Verfahren auch haben mag, es ben, wenn individuelle Qualifizierungswird nicht für jedes Fach und auch nicht möglichkeiten erhalten werden und für jede Professur geeignet sein. kreative Köpfe ihre eigenen Wege jenDeutschland wird hoffentlich nicht seits der ausgetretenen Pfade gehen wieder den Fehler machen, bei Reforkönnen. Foto: mauritius-images 356 Eine Klasse für sich. Der Bildungsmarkt der WELT und WELT am SONNTAG. Von Grundschule bis Business-School, von Fernstudium bis Management-Training: Der Bildungsmarkt der WELT und WELT am SONNTAG bietet das optimale Umfeld für Ihr Angebot. Profitieren Sie von anspruchsvollem Qualitätsjournalismus, einem breiten Spektrum an Sonderveröffentlichungen und einer überdurchschnittlich leistungsorientierten und bildungsinteressierten Leserschaft. Platzieren Sie Ihre Anzeige, wo Wissen gefragt ist! Ich berate Sie gern: Theresia Maas-Jacobs Telefon: 0 30/25 91-7 30 88 • E-Mail: [email protected] 358 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Tenure Track, aber ehrlich! Über die Erneuerung des Berufungssystems ie Berufungspolitik ist das Herzstück jeder erfolgreichen Hochschulpolitik. In der deutschen akademischen Tradition haben sich Standards entwickelt, aus denen sich unsere starken Forschungsleistungen erklären. Es ist kein Zufall, dass die deutsche Wirtschaft weltweit in der ersten Liga spielt und dass wir als Kulturund Bildungsnation wertgeschätzt sind. D »Im Ganzen gesehen ist das deutsche Hochschulsystem sehr leistungsfähig.« Im Ganzen gesehen ist das deutsche Hochschulsystem sehr leistungsfähig. Die fachliche Ausbildung kann es mit den besten Schulen der Welt aufnehmen, das deutsche Ingenieurwesen ist eine internationale Spitzenmarke, Nachwuchskräfte aus deutschen Universitäten sind an den ersten Forschungsadressen im Ausland höchst begehrt. Dennoch: Der Wettbewerbsdruck hat sich dramatisch verschärft, neues Wissen entsteht und verbreitet sich exponenziell, internationale Forschungskonsortien definieren den Fortschritt. Deshalb sind auch strukturelle AUTOR Professor Wolfgang A. Herrmann ist Chemiker und Präsident der Technischen Universität München. Umbrüche in einem über Jahrzehnte erfolgreichen Hochschulsystem unvermeidbar, gleichzeitig aber unsere große Chance. Wo sich Universitäten weiterhin als „nachgeordnete Behörden“ behandeln lassen, haben sie die Zukunft bereits verloren, weil ihre besten Talente abwandern und ebenbürtige nicht kommen. Angesagt ist die unternehmerische, handlungsfähige Academia, die ihre Agenda selbst in die Hand nimmt, ihre finanzielle Basis systematisch verbreitert und die besten Talente für sich gewinnt, fördert und behält. Erneuerungsbedarf hat das Berufungssystem insbesondere, wo es um die Gewinnung exzellenter Nachwuchskräfte geht. Ihnen müssen wir den Aufstieg im Professorenkollegium ermöglichen, sofern die Leistungsbilanz stimmt – hierfür ist jede Universität mit ihrer eigenen Qualitätssicherung zuständig und verantwortlich. Das Faculty Tenure Track-System beschreibt den Königsweg der Zukunft. Dabei genügt es jedoch nicht, die Professur nach etlichen Jahren lediglich auf dem Eingangsniveau zu „verstetigen“, wie hierzulande vielfach praktiziert. Vielmehr müssen junge Spitzenkräfte, die sich als solche erweisen, zur besser bezahlten, besser ausgestatteten Professur aufsteigen und bleiben so der Universität dauerhaft erhalten. Nicht alle erfüllen die in sie gesetzten Erwartungen und suchen dann anderswo ihr Glück – so tickt der Wettbewerb, dem wir alle unterliegen. So funktioniert ein Berufungs- als Kar- Foto: mauritius-images | W O L F G A N G A . H E R R M A N N | Wie sollen die Universitäten mit dem sich dramatisch verschärfenden internationalen Wettbewerb um die besten Wissenschaftler umgehen? Welche Karrierewege sind für hervorragende Nachwuchswissenschaftler attraktiv? Die Technische Universität München hat ein eigenes Tenure Track-Verfahren entwickelt. Welche Erfahrungen hat sie in den vergangenen Jahren damit gemacht? rieresystem überall in der Welt, wo beste Standards praktiziert werden. Das TUM Tenure TrackVerfahren Innerhalb von drei Jahren haben wir an der TUM 50 Tenure Track-Professuren (W2 mit eigener Ausstattung) auf unterschiedlichen Wegen besetzt (z.B. open rank bzw. open field). Die Nachfrage hat sich vervielfacht, seit alle wissen: Auf dieser Stufe wird es so oder so nicht weitergehen, aber bei erwiesener Leistung ist der Aufstieg sicher (W3, tenure). Diese klare Perspektive macht die Tenure Track-Professur attraktiv. Alle 5|15 Forschung & Lehre Neuberufenen haben internationale Erfahrung, die meisten bringen eigene, wettbewerblich akquirierte Forschungsprogramme mit (z.B. ERC Grants und vergleichbare Projekte). Weitere 50 Tenure Track-Professuren werden in den nächsten fünf Jahren folgen, um die TUM100-Offensive zu komplettieren. In unserer Zielplanung werden ca. 30 Prozent der vakanten Lehrstühle in Tenure Track-Professuren (Assistant Professor) umgewandelt, um das neue TUM Berufungs- und Karrieresystem in Schwung, aber auch im Gleichgewicht zu halten. Freiwerdende W2-Professuren (Extraordinariate) werden aus- nahmslos nicht mehr als solche (dauer)besetzt. Unter gewissen Annahmen erwarten wir mittelfristig (2025) ein Professorenspektrum von ca. 50:20:30 (Full, Associate, Assistant). Die Regularien, einschließlich familienfreundlicher Maßnahmen, sind im TUM-Statut geregelt (www. tum.de/dietum/arbeiten-an-der-tum/berufungen/ tum-faculty-tenure-track/). Wer an der TUM als Assistant Professor startet, kennt also die Erwartungen und Kriterien, denen bei den Evaluierungen während der sechsjährigen Tenure TrackPhase zu entsprechen ist (Transparenzprinzip). Außerdem sind die Nach- „W I L D E R H A Z A R D “ ? 359 wuchskräfte in ein Mentoren- und Fördersystem integriert, das ihnen nicht zuletzt den ständigen Austausch mit ihren Kollegen gestattet, quer durch das ge- Wissenschaftler mit Zukunftspotenzial erwiesen hat, wird auf W3-Niveau dauerhaft eingestellt. Gleiches gilt für international führende Wissenschaftler, die als (Lehrstuhlinhaber) rekrutiert werden. Abgebro»Der Wettbewerb muss unser chen wurde der Versuch, Freund sein, nicht unser Feind.« mit „Juniorprofessoren“ (W1-Besoldung) die Nachsamte Fächerportfolio (TUM Tenure wuchsrekrutierung zu meistern. Track Academy). Die BewertungskriteDie wichtigste Botschaft aber lautet: rien beschränken sich nicht auf die ForDas in der deutschen Hochschulschung; sie beziehen selbstverständlich landschaft neue, wenngleich internatiodie Lehrleistungen ein und berücksichtinal längst etablierte Karrieresystem gen karriere- und familienbezogene Gefunktioniert nur, wenn der Strukturwangebenheiten. Das Lehrdeputat eines Asdel auch in den Köpfen stattfindet. Mehr Flexibilität, neue Berufungs- und stringente Evaluierungsverfahren, mutige und nachvollziehbare Tenure-Entscheidungen sowie eine durch und durch nachwuchsförderliche Universitätskultur rechtfertigen das alte und das neue Geld, das wir in diesen Kraftakt investieren. Der Wettbewerb muss unser Freund sein, nicht unser Feind. sistant Professors beträgt fünf Semesterwochenstunden (statt neun) – die Differenz wird als nachwuchsfördernder Solidarbeitrag von den dauerhaft besetzten Professoren getragen. Wissenschaftsbezogene Sondersituationen (z.B. Unternehmensgründungen) werden ebenfalls berücksichtigt – ein spezifischer Aspekt der „unternehmerischen Universität“. Trotz dieser grundlegenden Neuerung im Bereich „echter“ Tenure TrackBerufungen wird die TUM auch künftig Professoren auf die hohen Eingangsstufen berufen: Ein Associate Professor, der sich bereits als erfolgreicher Gewohnheiten überwinden Prognose: Jede Änderung des tradierten Berufungssystems kostet Anstrengung und muss vielerlei bürokratische Hürden (und Landesministerien) überwinden, aber auch die Gewohnheiten des Denkens. Deshalb wird das echte Tenure Track-Verfahren vermutlich nur langsam in der Fläche greifen, gewiss aber die wettbewerbswilligen Universitäten erfassen. Freilich braucht man neben Mut auch Geld, um den fraglos entstehenden erheblichen Mehraufwand zu finanzieren. Dieses Geld will in der Regel erwirtschaftet sein, da gibt es viele Möglichkeiten (u.a. sinnvolles, d.h. effizienzgerichtetes Sparen; vernünftige Overhead-Politik). Die von der Bundesforschungsministerin und den Regierungsfraktionen angekündigte Personaloffensive wird dieser Strukturinnovation einen starken Schub versetzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir in rd. 15 Jahren ein weitgehend flächendeckendes Tenure Track-System haben, weil bis dahin die Wettbewerbsvorteile offensichtlich sein werden. Eine zu erwartende Gegenbewegung wird aus der verbreiteten Absicherungsmentalität kommen: „Rauswurf“ nach sechs Jahren? Prekariat! Aber genau an dieser Stelle bewährt sich oder versagt das Tenure Track-System, weltweit. Bis alle deutschen Universitäten der internationalen besten Praxis folgen, wird die Leistungsdifferenzierung zwischen den Institutionen weit fortgeschritten sein. 360 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 „Wir brauchen kreative Veränderungen“ Nachwuchswissenschaftler zu klassischen und neuen Karrierewegen an deutschen Universitäten Ob Juniorprofessur, Assistenzprofessur, Habilitation oder Emmy Noether-Gruppenleitung: Es gibt viele Möglichkeiten in Deutschland, sich innerhalb der Universität der langersehnten unbefristeten Professur zu nähern. Sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler berichten über ihren Weg in die Wissenschaft. Langer Aufstieg, am Ende fehlende Perspektive? Die Diskussion um die teils prekäre Situation der Nachwuchswissenschaftler in Deutschland ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Veränderungen im System sind notwendig, darüber scheint inzwischen Einigkeit zu herrschen. Foto: Jan de Ruiter 5|15 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 361 Philipp Maume ist Assistant Professor für Corporate Governance und Capital Markets Law an der Technischen Universität München. ritische Distanz schärft den Blick für das Wesentliche. Dies gilt auch für die Planung einer Karriere in der Wissenschaft. Als ich 2010 von München ins schöne Melbourne wechselte, hatte ich die Rückkehr nach Deutschland für die Habilitation fest im Blick. Doch auch klare Vorsätze können ins Wanken geraten, sei es durch den hohen Lebenswert auf dem fünften Kontinent oder die warme Aufnahme an der dortigen Universität. Kommen dann persönliche Aspekte hinzu – in diesem Fall meine heutige Verlobte – beginnt eine genaue Reflexion der Perspektiven am Wissenschaftsstandort Deutschland. Aller Unkenrufe zum Trotz ist der Aufstieg zum Ordinarius an einer deutschen Universität im internationalen Vergleich nach wie vor konkurrenzlos. Der steinige Weg über die Habilitation sollte nicht überdramatisiert werden, denn dessen Spielregeln sind jungen Forschern von vornherein bekannt. Man muss erwarten können, dass sie ihre Chancen in diesem etablierten System realistisch einschätzen können. In der Debatte werden aber gerade die Begleitumstände des ersten Rufs häufig vernachlässigt. Aufgrund des Hausberufungsverbots muss ein frischgebackener Professor (ggf. nach mehreren Vertretungen) den Ort wechseln und einen neuen Lebensmittelpunkt aufbauen – tendenziell an einer Universität in der Peripherie und aus familiärer Sicht zur Unzeit. Was ich früher als normalen Lauf der (Uni-)Welt akzeptiert hatte, erschien mir aus australischer Sicht nunmehr unattraktiv. Gerade der erneute Ortswechsel war gegenüber meiner Partnerin nicht vermittelbar, von der im internationalen Vergleich niedrigen Assistentenvergütung ganz zu schweigen. K Vorteile des Tenure TrackSystems an der TU München Das Tenure Track-System der TU München vermeidet diese Nachteile. Die Ernennung zum Assistant Professor ist nichts anderes als die Ernennung zum Universitätsprofessor (W2) auf sechs Jahre. Vorbild sind hier die US-amerikanischen Universitäten. Der Kandidat erhält eigene Personalmittel (in diesem Fall: eine Assistentenstelle). Die Aufwertung der Besoldung gegenüber der Juniorprofessur (W1) mag den bizarren Lebenshaltungskosten in München geschuldet sein. Sie hat aber eine logische Konsequenz: nach Ablauf der sechs Jahre erfolgt keine reine Entfristung, sondern der Aufstieg zum Associate Profes- akzeptiert? Oder haben Assistant Professors, anders als Habilitanden oder Juniorprofessoren, nur einen einzigen „Schuss“? In den Vereinigten Staaten ist dies nicht der Fall, da sich Universitäten der Mittelklasse gerne bei den Vorzeigeeinrichtungen bedienen. Die Restunsicherheit kann für die Universität sogar zum Bumerang werden. Was passiert, wenn der Kandidat international derart auf sich aufmerksam macht, dass Angebote für Dauerstellen ins Haus flattern? Die eigene Hochschule kann ge»In der Debatte werden gerade die zwungen sein, das AnBegleitumstände des ersten Rufs gebot zu kontern und häufig vernachlässigt.« die Evaluierung vorzuziehen. sor an der TUM, also die Ernennung Hinzu kommt das Fehlen von Erfahzum Beamten auf Lebenszeit in der Berungswerten. Die Evaluationskriterien soldungsgruppe W3. Junge Forscher mögen klar erscheinen. Wie werden sie müssen also auch nicht fürchten, daueraber später mit Leben gefüllt? Was haft bei der „kleinen“ Professorenbesolzeichnet „exzellente Forschung“ in der dung hängen zu bleiben. Architektur aus? Was ist der Maßstab Der Aufstieg ist an eine positive für „sehr gute Lehre“ in den WirtEndevaluation geknüpft. Dabei muss die schaftswissenschaften? Wird sich die Eignung durch sehr gute bzw. exzellente Universität bei ihrer Entscheidung an Leistungen in Forschung und Lehre den US-amerikanischen Spitzenunis orinachgewiesen werden. Die Entscheientieren, an denen nur etwa 50 Prozent dung wird vom Hochschulpräsidium auf der Kandidaten übernommen werden? Vorschlag des Tenure Boards, einem aus Hier sind noch viele Fragen unbeantVertretern verschiedener Fakultäten bewortet. stehenden Gremium, getroffen. Dies entschärft Interessenkonflikte auf FakulSystemimmanente Unsichertätsebene. Im Falle einer negativen Evaheiten luation folgt eine einjährige ÜbergangsDoch diese Unsicherheiten sind systemphase, die es Forschern ermöglicht, ihre immanent und keine grundsätzliche Arbeiten zum Abschluss zu bringen. Schwäche des TUM Tenure Track. Absolute Sicherheit kann und darf es vor Offene Fragen der Tenure-Entscheidung nicht geben, Das Konzept ist auf dem Papier schlüsund in neuen Systemen fehlt es zwangssig. Dennoch gibt es Unwägbarkeiten. läufig an Erfahrungswerten. Das System Das reduzierte Lehrdeputat von fünf ist jedenfalls eine große Chance für junSemesterwochenstunden macht es zwar ge Wissenschaftler und hat das Potenziunwahrscheinlich, dass der Lehrbetrieb al, ein Eckpfeiler in der deutschen Berudie Zeit des Kandidaten auffrisst. Aufungskultur zu werden. Bei aller Restßerdem werden zwei Fachmentoren beunsicherheit kann ich sagen, dass ich nannt, die Fehlentwicklungen frühzeitig für klassische Karrierewege nicht den korrigieren sollen. Und dennoch – werRückweg nach Deutschland angetreten den Kandidaten, die es an einer Univerhätte. Der TUM Tenure Track war also sität nicht geschafft haben, andernorts auch in Australien vermittelbar. 362 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Rebecca Waldecker ist Professorin für Algebra am Institut für Mathematik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. er Weg zur Lebenszeitprofessur ist lang und voller Unwägbarkeiten, und in meinem Fall führte er über eine Juniorprofessur. Als 2008 eine Juniorprofessur an der MLU Halle-Wittenberg ausgeschrieben wurde, arbeitete ich gerade als Research Fellow an der University of Birmingham (UK). Außergewöhnlich – und besonders reizvoll – war die Perspektive auf eine frei werdende Professur nach Ablauf der Juniorprofessur. scher Ebene. Wann ist eigentlich die Einwerbung von Drittmitteln zum Selbstzweck geworden? Nach gut zwei Jahren begann die Vorbereitung auf die Zwischenevaluation. Dies war ein großer Aufwand, der mich enorm viel Zeit und Nerven gekostet hat. Zum Glück habe ich einige sehr unterstützende Kolleginnen und Kollegen, die mich ermutigt und beraten haben, und auch das Dekanat hat Interesse am Erfolg der Juniorprofessur gezeigt. Kurz nach der positiven Zwischenevaluation habe ich mich habilitiert und im Anschluss daran ein Forschungsfreisemester bewilligt bekommen, was bei einer Juniorprofessur nicht selbstverständlich ist und wofür ich sehr dankbar bin. Als im Frühjahr 2014 die Professur für Algebra an der Uni Halle ausgeschrieben wurde, hatte ich schließlich – Bei guten Leistungen hat man sechs Jahre lang Sicherheit und kann sich entwickeln. Normale PostDoc-Stellen bieten diese Sicherheit nicht! Ich möchte aber auch auf ein paar Risiken hinweisen: – Vor allem in kleinen Instituten kann es passieren, dass man schnell zu viele Aufgaben in der Selbstverwaltung übernehmen muss. Da man ja auch Lehrverpflichtung hat, bleibt schlimmstenfalls zu wenig Zeit für die Forschung; daraus ergeben sich später Juniorprofessur und ZwischenWettbewerbsnachteile gegenüber jeevaluation nen, die reine Forschungsstellen haZum Zeitpunkt des Vorstellungsvorben. trags war ich erst 29 Jahre alt und hatte – Ein weiterer kritischer Punkt ist die ehrlich gesagt keine Ahnung, ob ich gut Zwischenevaluation. Diese ist je nach darauf vorbereitet war. Deshalb hat Universität extrem aufwändig, mit wimich selbst überrascht, dass ich andersprüchlichen Angaben und Sichtscheinend überzeugen konnte! Im Somweisen, was da zu tun sei. Selbst wenn mer 2009 kam der es also inhaltlich Ruf, im Oktober keine Probleme gibt, »Die Tätigkeit als Juniorprofessorin hat mich trat ich die Juniorkann es passieren, darin bestärkt, dass ich mein Leben lang an einer professur in Halle dass das Verfahren Universität lehren und forschen möchte!« an. Es begann eine viel Zeit kostet. Das Phase relativer Siist schade, denn im cherheit, aber mit immensem Erwareine gute Ausgangsposition: kein HausPrinzip finde ich eine Zwischenmeltungsdruck. Schließlich ging es langfrisberufungsverbot, eine seit Beginn der Judung über die Leistungen und Verbestig um die Möglichkeit, sich auf eine frei niorprofessur deutlich angewachsene serungsmöglichkeiten sehr sinnvoll! werdende Professur zu bewerben, ohne Publikationsliste, Drittmittel und vielfälHinzu kommt, dass trotzdem noch dass das Hausberufungsverbot greift. tige Erfahrung in der Lehre. Mit diesem zur Habilitation geraten wird, so dass Natürlich gab es die üblichen FrageGesamtpaket konnte ich überzeugen man dauerhaft auf dem Prüfstand zeichen: Wird die Stelle überhaupt wieund bin nun Professorin auf Lebenssteht. derbesetzt? Falls ja, wie wird dann das zeit. Bewerberfeld aussehen? Werde ich Meine Geschichte ist also eine ErDie Vorteile überwiegen mich durchsetzen können? folgsgeschichte: Ich konnte dem ErwarDas Konzept der Juniorprofessur überIch habe sehr hart dafür gearbeitet, tungsdruck standhalten und die Vorteile zeugt mich grundsätzlich. Die Vorteile die hohen Erwartungen zu erfüllen, und nutzen, die die Tätigkeit als Juniorproüberwiegen vor allem in größeren Instihabe oft an mir und meinen Fähigkeiten fessorin mit sich bringt. tuten, in denen die Aufgaben gut verteilt gezweifelt. Gleichzeitig hat mich die Täsind. Im Idealfall gibt es flächendetigkeit als Juniorprofessorin darin beChancen und Risiken ckend im Anschluss die Möglichkeit zur stärkt, dass ich mein Leben lang an eiDie positiven Aspekte einer JuniorproBewerbung auf eine Lebenszeitstelle. In ner Universität forschen und lehren fessur sind m.E. folgende: jedem Fall, aber ganz besonders dann, möchte! Dies liegt sicher auch daran, – Man kommt mit allen Tätigkeitsfeldern wenn es im Anschluss keine solche dass mir das Institut viel Freiheit geeiner Universitätsprofessur in Kontakt, Möglichkeit gibt, muss den Juniorprowährt hat, um mich zu entwickeln. bestenfalls in ziemlicher Freiheit und fessoren und -professorinnen unbedingt Sehr laut waren die Rufe nach DrittmitEigenverantwortung. So sammelt man der Freiraum gegeben werden, sich so teln, daher habe ich 2009 und 2010 viel schnell Erfahrung in der Forschung, zu entwickeln, dass sie bei BewerbunZeit in mehrere Anträge investiert – soLehre, Selbstverwaltung und bei der gen an anderen Unis eine Chance hawohl bei der DFG als auch auf europäiEinwerbung von Drittmitteln. ben. D 5|15 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 363 Rainer Godel leitet das Leopoldina-Studienzentrum und ist außerplanmäßiger Professor am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. D ie Gleichzeitigkeit meiner Aufgaben am Studienzentrum der Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg signalisiert die Notwendigkeit für den akademischen Nachwuchs, über Alternativen zum Fernziel Ordinariat nachzudenken. en viele darauf, dass sich der kluge Kopf schon durchsetzen werde. Aber es gibt sehr viele kluge Köpfe mit herausragenden Forschungsleistungen, die sich nicht durchgesetzt haben und sich nicht durchsetzen werden. Als Nachwuchswissenschaftler muss man derzeit davon ausgehen, dass man wahrscheinlich keine ordentliche Professur erhalten wird. „Lost generation“? Ich gehöre zu jener Generation von Wissenschaftlern, für die der unschöne Begriff der „lost generation“ geprägt wurde, da in unsere Qualifikationsphasen die großen Umbrüche des Wissenschaftssystems fielen: die Umwandlung der C- in die W-Besoldung mit Anteilen leistungsorientierter Bezahlung, die Reduzierung unbefristeter Mittelbaustellen, die Einführung der Juniorprofessuren. In diese Jahre fallen der politische Wunsch nach hohen Studentenzahlen und nach hohen Abschlussquoten sowie die Bologna-Reformen mit ihrem Paradigmenwechsel von der Bildung zur Ausbildung. In diese Jahre fällt die starke Zunahme der externen Finanzierung der Universitäten, die dazu führte, dass Forschung nun überwiegend in Projektform gedacht wird. Dies wiederum zeitigte Folgen für die Vertragslaufzeiten des akademischen Nachwuchses und für die Prekarisierung zahlreicher Nachwuchswissenschaftler. Diese und ähnliche Umwälzungen prägen meine Wissenschaftlergeneration. Als wir an unseren Dissertationen zu arbeiten anfingen, begann sich das Wissenschaftssystem extrinsisch motiviert umzubilden. Als wir unsere Habilitationen abschlossen, sahen wir uns einer geänderten Wissenschaftslandschaft gegenüber. So sehr es notwendig ist, Fehlentwicklungen deutlich zu kritisieren, kommen heutige Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler doch nicht umhin, die derzeitige Situation des Wissenschaftssystems in ihren Konsequenzen für die eigene Laufbahn ernst zu nehmen. Noch immer vertrau- Wissenschaftsmanagement als zweite Option Die Veränderungen des Wissenschaftssystems ernst zu nehmen bedeutet, sich selbst Alternativen zu eröffnen. Ich würde keinem meiner Doktoranden empfehlen, ohne zweite Option zu promovieren. Und auch Habilitanden und Juniorprofessoren brauchen einen Plan B. Eine naheliegende Alternative innerhalb des veränderten Wissenschaftssystems liegt im Bereich des Wissenschaftsmanagements. Unter gutem Wissenschaftsmanagement verstehe ich, alles dafür Notwendige zu tun, dass gute For»Als Nachwuchswissenschaftler schung möglich wird. muss man derzeit davon ausgehen, Wenn ich gefragt werde, was an der Leodass man wahrscheinlich keine poldina meine Aufgaordentliche Professur erhalten wird.« be ist, antworte ich: „Ich ermögliche Forschung.“ Wissenschaftsmanagement im je geboten erscheint. Die genannten Fävon mir gemeinten Sinne ist eine higkeiten aber sind entweder für eine Dienstleistung für die Wissenschaft, ordentliche Professur oder aber für eine nicht deren Regulationssystem. Wie ein Aufgabe im Wissenschaftsmanagement aufgeklärter König mal formuliert hat: wesentlich. „le prince est le premier serviteur [...] de Mein biographischer Glücksfall war, l’état.“ dass ich nach meiner Promotion in eiPerspektivisch muss sich der Bereich ner Unternehmensberatung arbeitete, des Wissenschaftsmanagements in diebevor ich wieder in die Wissenschaft zusem Sinne professionalisieren. Ein Wisrückkehrte und mich habilitierte. Doch senschaftsmanager muss eine wissenes gibt auch innerhalb des Wissenschaftliche Qualifikation aufweisen, die schaftssystems viele Möglichkeiten, dieihn zum Partner auf Augenhöhe macht. se Fähigkeiten zu erlernen, zu erproben Nur wer die Praxis in der Wissenschaft und weiterzuentwickeln. Hierin liegt, so kennt und selbst wissenschaftlich hochmeine These, eine Alternative für Nachqualifiziert ist, hat sowohl die Fachwuchswissenschaftler, die die Entwickkenntnis als auch die Akzeptanz, lungen des Wissenschaftssystems ernst Dienstleistungen für die Wissenschaft zu nimmt. erbringen. Heutige Doktorandinnen und Doktoranden sollten gezielt daran arbeiten, sich hierzu notwendige Fertigkeiten und Fähigkeiten aus dem Bereich der Personalführung, der Personalentwicklung und des Organisationsmanagements anzueignen. Hierzu gehören Fähigkeiten zu gemeinsamem statt nur additivem Arbeiten, zum Organisieren und Delegieren, zu konzeptionellem Denken, zur Korrektur eigener Fehleinschätzungen und zu strategisch sinnvollem und weitsichtigem Handeln. Damit meine ich die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen und Entwicklungen von Gruppen mit auseinander liegenden Interessen zu steuern sowie die Fähigkeit, den klugen Rat auch der Mitarbeiter und Kollegen zu berücksichtigen. Ohne diese und ähnliche Fähigkeiten wird man heute auch keine Professur mehr erfolgreich gestalten können, und sie eröffnen darüber hinaus eine Alternative zum Ordinariat, die mehr als 364 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Dr.-Ing. Jessica Burgner-Kahrs ist Leiterin der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe im Mechatronik-Zentrum an der Leibniz Universität Hannover. ls Geförderte im Emmy NoetherProgramm der DFG erhielt ich zum Start meiner Nachwuchsgruppe am 1. Oktober 2013 eine Bewilligung über 1,26 Millionen Euro für die Förderung über fünf Jahre (vier plus eins nach positiver Zwischenevaluierung). Mit den Mitteln werden meine eigene Stelle, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter sowie studentische Hilfskräfte finanziert. Sie umfassen ferner Investitions- und Sachmittel für das Forschungsprojekt. Seit Beginn meiner Promotion im Juni A nell durch die DFG optimal unterstützt, sondern auch bestens vorbereitet, wenn denn der W2 oder W3 Ruf erfolgt. Anforderungen an die Universität Was bedeutet es nun aber für die Universität bzw. die Fakultät, mich als Emmy Noether-Geförderte gewonnen zu haben? Die DFG erwartet von der aufnehmenden Hochschule, dass entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Zum einen ist das die Sicherstellung der eigenverantwortlichen For»Die Hochschule muss für Emmy schung und zum andeNoether-Geförderte entsprechende ren die Möglichkeit, Rahmenbedingungen schaffen.« auf Wunsch lehren zu dürfen. 2006 und während meiner Zeit als WisZusätzlich wird von der aufnehmensenschaftlerin in den USA hatten meine den Universität bereits in der AntragsArbeitsverträge eine maximale Laufzeit phase erwartet, dass im Falle der Bewilvon einem Jahr. 2013 habe ich also meiligung und über die Förderdauer hinweg nen ersten Vier-Jahresvertrag unterdie „notwendige Grundausstattung“ in schrieben – etwas ganz Besonderes für Form von Laboren und Büroräumen mich! zur Verfügung gestellt wird. Wenn der oder die glückliche Geförderte dann 1 Was bietet die Emmy Noetherbis 1,5 Jahre nach der Antragstellung Förderung? wieder vorstellig wird und sagt: „Hier Im Rahmen der Emmy Noether-Fördebin ich mit der Bewilligung. Wo kann rung habe ich meine Nachwuchsgruppe ich loslegen?“, müssen die Zusagen reaam Mechatronik-Zentrum der Leibniz lisiert werden. Es ist allgemein bekannt, Universität Hannover aufgebaut und dass Räume an vielen Universitäten leite diese autark. Neben der Förderung nicht im Überfluss vorhanden sind. Mit durch die DFG stellt mir die Universität Nachwuchsgruppen, die erst nach einer eine finanzielle Grundausstattung und erfolgreichen Antragstellung an die Unieine zusätzliche Stelle für drei Jahre zur versität kommen, ist die Planung des Verfügung. Für den Aufbau der NachRaumbedarfs daher eine Herausfordewuchsgruppe ist dies sehr hilfreich. rung. Wer hält schon auf Verdacht RäuVon Seiten der DFG wird jährlich me frei, die anderweitig ebenso geim Sommer ein Emmy Noether-Jahresbraucht werden? treffen mit Workshops und Beratungen Eine weitere Herausforderung an die für aktuell Geförderte und Alumni angeaufnehmende Universität von Seiten der boten. Der Austausch und die VernetDFG ist das Promotionsrecht, also das zung stehen dabei im Vordergrund. ZuRecht eines Emmy Noether-Nachsätzlich können Emmy Noether-Geförwuchsgruppenleiters, die eigenen wisderte durch die DFG finanziert an dem senschaftlichen Mitarbeiter zu promoabgestimmten Weiterbildungsprogramm vieren. In meinem Fall hat die Fakultät des Zentrums für Wissenschaftsmanagefür Maschinenbau kurz vor dem Start ment in Speyer teilnehmen. Ich fühle meiner Nachwuchsgruppe ihre Promotimich also nicht nur monetär und persoonsordnung dahingehend geändert, dass Emmy Noether-Geförderte „in Bezug auf die Promotionsberechtigung, d.h. die Betreuung von Doktoranden/-innen Juniorprofessoren/-innen gleichgestellt werden“. Danach ist es zwar auslegbar, ob ich tatsächlich Mitglied der Prüfungskommission sein kann, aber ich verstehe, dass man dem Promotionsrecht mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen kann. Denn tatsächlich bin ich als Emmy Noether-Geförderte der Statusgruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiter zugehörig. Gleichzeitig habe ich aber nach Vorgabe der DFG Rechte, die sonst nur der Professorenschaft gewährt werden. Diese Sonderrolle ist allgegenwärtig und führt des Öfteren zu Verwirrung. So fragen sich Prüfungsausschüsse, warum eine wissenschaftliche Mitarbeiterin Erstprüferin bei studentischen Abschlussarbeiten sein darf. Die Juniorprofessoren hätten gerne meine finanzielle und personelle Ausstattung. Ich wiederum hätte gerne deren Status als Mitglied der Professorenschaft. Die Habilitanden und Gruppenleiter unter den wissenschaftlichen Mitarbeitern hätten demgegenüber gerne meine erweiterten Rechte. „Das Beste, was einem passieren kann“ Das Emmy Noether-Nachwuchsprogramm der DFG ist aus meiner Sicht das Beste, was einem Nachwuchswissenschaftler auf dem Weg zur Professur passieren kann. Eine klarere Definition des Status, vielleicht als Emmy Noether-Nachwuchsprofessur, könnte in Zukunft vielleicht manche Diskussion erleichtern. Ich schätze mich sehr glücklich mit meiner Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Standort Hannover und blicke der Zukunft positiv entgegen. Ich weiß aber auch, dass die Zahl der passenden W3 Professuren in meinem Fachbereich begrenzt ist. Eine langfristige Perspektive ohne Befristung wäre das Größte! 5|15 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 365 Benedikt Wirth ist Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Münster. ie Exzellenzinitiative und wissenschaftspolitischen Pakte haben die Attraktivität und internationale Sichtbarkeit deutscher Hochschulen und Institute enorm gesteigert – ich gebe gerne zu, dass auch für meine eigene Rückkehr nach Deutschland unter anderem ein Exzellenzcluster mit den Ausschlag gegeben hat. Aus welchen Gründen könnten daher in Deutschland ausgebildete, junge Wissenschaftler das Land langfristig verlassen oder junge Wissenschaftler aus dem Ausland eine Karriere in Deutschland gar nicht in Erwägung ziehen? Es gibt eine deutsche Besonderheit, die aus meiner Sicht hier eine zentrale Rolle spielt: In mehreren anderen Ländern erhalten Wissenschaftler erheblich früher als bei uns eine Stelle mit langfristiger Perspektive, also eine permanente akademische Anstellung oder zumindest eine Option auf Tenure. Wenn wir wissenschaftlichen Nachwuchs binden möchten, dann muss es solche langfristigen Stellen für Nachwuchswissenschaftler in erhöhtem Maße auch bei uns geben. D Bleiben oder aus- bzw. umsteigen? Selbstverständlich ist es nicht nur natürlich, sondern sogar erwünscht, dass junge Postdocs für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen. Sie möchten Erfahrungen in Arbeitsgruppen aus aller Welt sammeln – Wissenschaft ist global. Bei der Auswahl des langfristigen Lebensund Forschungsstandorts stehen jedoch sicherlich die beruflichen Perspektiven für die eigene Karriere im Vordergrund. Hier ist der Unterschied zum Ausland wohlbekannt (s. Forschung & Lehre 1/2012, Kreckel: Habilitation versus Tenure): In England und Frankreich gibt es für junge Nachwuchswissenschaftler die Lebenszeitstellen des Lecturer und des Maître de Conférences (aus denen eine Beförderung zum Professor möglich ist). In den USA schließt sich an eine kurze Postdoc-Phase der Assistant Professor mit Tenure-Track an. In Deutschland durchlaufen Nachwuchswissenschaftler oft mehrere zeitlich befristete, drittmittel-finanzierte PostdocStellen, um nach einer Weile hoffentlich auf einer Assistentenstelle zu habilitieren oder eine Juniorprofessur zu erhal- England abgewandert sind und dort permanente Lecturer-Positionen innehaben oder mittlerweile sogar zum Professor befördert wurden. Der Grund für die Abwanderung liegt nicht etwa darin, dass sie hier bereits lange vergeblich auf eine Professur gewartet hätten, sondern viel»Für meine eigene Rückkehr nach mehr in der simplen Deutschland hat ein ExzellenzTatsache, dass ihnen im cluster mit den Ausschlag gegeben.« Ausland bereits früh eine permanente, attrakten. Danach folgt mit etwas Glück die tive Wissenschafts-Stelle angeboten Berufung auf eine Professur, und diese wurde und sie sich nun dort etabliert allererste permanente Stelle wird bei haben. Ich nenne dies das „sticky-conuns durchschnittlich im schon vorangetact-Phänomen“ in Bezug auf eine stark schrittenen Alter von 42 Jahren angetrevereinfachende physikalische Analogie: ten. Die Nachwuchswissenschaftler stelle Während also in vielen Ländern sich ich mir vor als sehr mobile, schwebende die Lebenssituation von NachwuchswisPartikel mit starker Bewegung und senschaftlern bereits festigt, ist der deutDurchmischung (zum Beispiel Staubsche Nachwuchswissenschaftler noch in partikel). Die verschiedenen Länder einer prekären Situation. Zeitlich fällt entsprechen Oberflächen, an denen die dies ausgerechnet in eine Lebensphase, Partikel anhaften können. Einige Oberin der oft eine Familie gegründet wird, flächen sind klebrig – dort bekommen was die Mobilität stark einschränkt – in Nachwuchswissenschaftler früh eine Bezug auf meine eigene Rückkehr nach permanente Stelle angeboten, und die Deutschland kann ich nur von Glück Partikel bleiben leichter haften. Andere reden, dass meine Frau als UnternehOberflächen sind kaum klebrig. Es ist mensberaterin höchst mobil und global offensichtlich, an welcher Oberfläche vernetzt ist. sich die Partikel ansammeln. Paradoxerweise widerspricht die unsichere Stellensituation deutscher NachMehr attraktive Nachwuchswuchswissenschaftler diametral dem stellen weltweit allzu bekannten deutschen SiVielleicht kann eine quantitative Studie cherheitsbedürfnis. In Gesprächen mit über die Abwanderungsgründe zusätzlideutschen Postdocs höre ich dementchen Aufschluss geben. Klar ist jedoch sprechend häufig eine enorme Unsicherbereits jetzt, wie Deutschlands Attraktiheit darüber, ob sie vielleicht doch besvität für Nachwuchswissenschaftler erser rechtzeitig in die Wirtschaft oder ins höht werden könnte: Durch eine ErhöAusland abwandern sollten, während hung des Angebots von Nachwuchsstelbeispielsweise französische Postdocs len mit langfristiger Perspektive – wamir gegenüber oft eine starke Zuversicht rum nicht in genau der Menge, in der zeigten, sehr bald eine permanente Stelwir bereits jetzt jährlich akademische le an einer Universität oder ForschungsDauerstellen vergeben (allerdings moeinrichtung zu erhalten. mentan bei einem Durchschnittsalter jenseits der 40)? Frühzeitig abgeworben Ich selber kenne mehrere hervorragende junge Mathematiker, die beispielsweise aus dem deutschen System nach 366 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 Dr. Christine Lohmeier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. ie Einschätzungen zur Rolle von Hanommierten Verlagshaus veröffentlicht bilitationen unterscheiden sich in worden sein, gibt es keine Garantie, auf den einzelnen Fachrichtungen. Meine eine Professur berufen zu werden. Perspektive ist vor dem Hintergrund meiIm Grunde ist man damit in einer ner Wurzeln in der Kommunikationswisähnlichen Lage wie nach der Dissertatisenschaft und auch vor einer sehr interon, nur dass man an dem Punkt, mit im national geprägten Biografie zu sehen. Durchschnitt knapp 41 nicht mehr so Nach der Promotion an der Univerjung ist, selbst wenn man in Deutschsität Glasgow bin ich zögerlich ins deutland bis zum Abschluss der Habilitation sche Wissenschaftssystem zurückgenoch als Nachwuchs gilt. kommen – auch aufgrund meiner SkepAuch nach einer exzellenten Habilisis gegenüber der Habilitation. tation ist also im Zweifelsfall weiterhin In einer Zeit, in der in vielen Fäalles offen. Vielleicht sollte das auch chern größere Internationalität angenicht verwundern, denn die Habilitation strebt wird, ist ungeklärt, welchen Nutist nach der Promotion ja ein nochmalizen die Habilitation auf einer internatioges Überprüfen der wissenschaftlichen nalen Bühne haben kann. Diese ProbleLeistungsfähigkeit, wenn auch auf einer matik ist auch vielen im deutschen Wisanderen Ebene und mit einer geweiteten senschaftssystem tätigen und gleichzeitig Perspektive. international aufgestellten Kollegen bekannt. Der Rat, »Die Habilitation ist nicht die den diese Wissenschaftler beste denkbare Vorbereitung auf mir geben ist, die Habilitation als ein Nebenprodukt die Tätigkeiten als Professorin.« dessen anzusehen, was man sowieso in jedem Fall machen muss: Die Habilitation ist jedoch nicht die Publizieren, insbesondere das Publiziebeste denkbare Vorbereitung auf die Tären von Aufsätzen in einschlägigen tigkeiten als Professorin oder Professor: Fachzeitschriften. Diese „Habil-als-NeMitarbeiterführung, Verhandeln, Doktobenprodukt-Strategie“ ist dann besonrandenbetreuung – all diese Fertigkeiten ders gut machbar, wenn eine kumulative müssen Habilitierende „nebenher“ und Habilitation in der Fakultät möglich evtl. in der eigenen Freizeit erwerben. und im Fach akzeptiert ist. So können Doch hier gibt es ja einige Ansätze, die einzelnen Fachzeitschriftenbeiträge, diesen Nachteilen der Habilitation entmit einer Dachschrift umspannt, zur gegenzuwirken. In Ausschreibungen für Habilitation werden. Professuren findet sich häufig der AusAllerdings gibt es ebenfalls den druck: „habilitations-äquivalent“. ManchStandpunkt, dass man mit einer kumulamal wird ausgeführt, dass diese habilitativen Habilitation nicht auf eine W3-Protions-äquivalente Leistung in Form einer fessur berufen wird. Das muss dann Juniorprofessur erbracht werden kann. schon eine „echte“ Habilitation, also eine Diese Offenheit und die damit verbundeHabilitation in Monographie-Form, sein. ne Anerkennung, dass verschiedene WeDa kommen natürlich Zweifel auf: ge zu einer Professur führen können, ist Vielleicht ist die kumulative Habilitation positiv zu bewerten. Für viele hat sich die und damit die „Habilitation-als-NebenJuniorprofessur als Sprungbrett auf eine produkt-Strategie“ doch nicht geeignet, W2- oder W3-Stelle gezeigt. Es gibt aber weil sie am Ende als Schmalspur-Versiinteressanterweise auch Juniorprofessoon gewertet wird? Doch anders herum rinnen und -professoren, die „nebenbei“ gedacht sieht es auch nicht besser aus: noch habilitieren. Hier haben wir also eiMit einer exzellenten Habilitation, mag ne weitere „Nebenbei-Strategie“. Gleisie sogar in Buchform und bei einem reches ist bei Emmy-Noether-Nachwuchs- D gruppenleitern der Fall – nebenbei läuft die Habilitation. Diese Nebenbei-Strategien sind Ausdruck einer Unsicherheit, die nicht nur auf der Seite der Habilitierenden herrscht, sondern ebenfalls innerhalb von Berufungskommissionen: Was genau bedeutet habilitationsäquivalent? Diese Frage muss jede Berufungskommission in Hinblick auf einzelne Biographien und Erfahrungen beantworten. Da dies zeitund arbeitsaufwendig ist, ist eine einfache Maßnahme, alle Bewerberinnen und Bewerber ohne Habilitation bzw. ohne ein eröffnetes Habilitationsverfahren sogleich aus dem engeren Bewerberkreis auszuschließen. So umgeht man müßige Diskussion darüber, was nun als habilitationsadäquat zu bewerten ist und was nicht. Es gibt keinen Zweifel, dass Habilitationsschriften das Denken in einzelnen Disziplinen und auch interdisziplinär voranbringen können. Doch ein großes Problem bleibt: Habilitanden müssen über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren Leistungen erbringen, die am Ende zwar vielleicht anerkennend wahrgenommen werden, aber nicht an eine Stelle gekoppelt sind. Deshalb herrscht bei einigen Habilitierenden während der Habilitationsphase als auch darüber hinaus Unsicherheit. Diese schreckt gerade Forscherinnen nach einer erfolgreichen Promotion ab, nur ca. ein Viertel aller Habilitationen werden von Frauen abgeschlossen. Um hochqualifizierte und motivierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dauerhaft zu gewinnen und ihnen eine wirkliche Perspektive zu geben, brauchen wir kreative Veränderungen, die an der Stellenstruktur des wissenschaftlichen Personals ansetzen. Leistungen in Forschung und Lehre müssen ein Türöffner zu einer langfristigen Laufbahn an den Hochschulen sein. Gleichzeitig kann so eine Balance zwischen Anforderungen und Qualifizierungsmaßnahmen für zukünftige Aufgaben entstehen. Visionen prägen die Zukunft. Bewerben Sie sich bis zum 15. Juni 2015! Sie oder Ihr Team haben ein Konzept, das durch Design und Benutzerfreundlichkeit überzeugt? Dann bewerben Sie sich um den CeBIT Innovation Award 2016 und setzen Sie neue Maßstäbe. Bewerbungsschluss: 15. Juni 2015 Erfahren Sie mehr! www.cebitaward.de 368 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre 5|15 „Wissenschaft als Beruf“ Qualifikation und Personalstrukturen in der Wissenschaft nach der Promotion | D O K U M E N T A T I O N | Jedes Jahr werden Tausende Postdocs in ein Rennen um eine Professur geschickt, dessen Ausgang höchst ungewiss ist. Ist dies ein unverantwortlicher Umgang mit jungen Menschen? Alle politischen Akteure sind sich zumindest darin einig, dass die Lage der jungen Wissenschaftler verbessert werden muss. Mit der hier veröffentlichten Resolution unterbreitet der Deutsche Hochschulverband einen Systemvorschlag, die Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses neu zu ordnen. I. Ausgangslage Der DHV hat zuletzt 2011 für „Mehr Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs!“ geworben und sich unter anderem für mehr (politischen) Einsatz, mehr perspektivische Sicherheit auf dem Weg in die Wissenschaft und für mehr Professorenstellen für den in Deutschland in reichem Umfang vorhandenen hochqualifizierten Nachwuchs eingesetzt. In den seither vergangenen vier Jahren hat sich das Gesamtproblem eher ver- als entschärft. Nach Einschätzung des DHV sind dafür vor allem folgende Entwicklungen und Faktoren bestimmend: 1. Flaschenhalssituation Durch die Exzellenzinitiative, den Hochschulpakt und den Pakt für Forschung und Innovation, hat sich die Zahl der Qualifikationsstellen innerhalb weniger Jahre von 108 000 auf 158 000, nur gerechnet nach Maßgabe der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterstellen, erhöht. Derzeit gibt es schätzungsweise 1 000 Nachwuchsgruppenleiter und fast 1 500 Juniorprofessoren. Hinzu kommen jährlich 1 700 Habilitanden, die auf der Suche nach einer qualifizierten Dauerbeschäftigung in der Wissenschaft sind. Dem stehen an Universitäten und ihnen gleichgestellten Hochschulen derzeit rund 26 000 Professuren gegenüber. Während die Kultusministerkonferenz ihre Prognosen für die Studienanfängerzahlen fortlaufend nach oben korrigie- ren muss, hält die Zahl der Professuren an wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland mit dem Studierendenboom nicht Schritt. Bedarf an mehr Professuren ist vorhanden, aber für das Berufsziel „Professur“ fehlt es an Beschäftigungsmöglichkeiten – trotz einer im Vergleich zu anderen Industrieländern geradezu vorbildlich differenzierten Wissenschaftslandschaft. 2. Brain-Drain Obwohl es kaum belastbares Material gibt und geben kann, mehren sich die Stimmen, dass Deutschland mehr qualifizierte Wissenschaftler verliert als hinzugewinnt. Diese Annahme gilt vielleicht nicht für die international gesuchten Spitzenwissenschaftler. Für diese hat Deutschland inzwischen durchaus attraktive Angebote geschaffen. Sie gilt aber für diejenigen, die eine solche Exzellenzprofessur nicht erreichen konnten, gleichwohl aber national und international sehr renommiert sind. 3. Keine gesicherte Perspektive Gerade im internationalen Vergleich macht es sich zunehmend als Wettbewerbsnachteil bemerkbar, dass es für den hochbefähigten wissenschaftlichen Nachwuchs zu wenig perspektivische Sicherheit für seine berufliche Zukunft in Deutschland gibt. Lediglich 15 Prozent der Juniorprofessuren als bundesweit vertretene Personalkategorie und die Assistant Professur der TU München (jährlich 20 Wissenschaftler) kennen ei- nen Tenure Track. Das scheint im internationalen Vergleich zu wenig zu sein. 4. Anstieg befristeter Anstellungen Mangels auskömmlicher Grundfinanzierung sind die deutschen Universitäten zur Erhaltung haushalterischer Flexibilität darauf angewiesen, möglichst viele befristete Arbeitsverhältnisse zu unterhalten. Das führt dazu, dass inzwischen neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten befristet eingestellt sind. 5. Wettbewerbsdruck Der internationale Wettbewerb der Universitäten um die besten Köpfe, von dessen Erfolg Renommee, Rankingplätze, Drittmitteleinkommen und Zukunft einer Hochschule maßgeblich abhängen, hat an Dynamik und Härte weiter zugenommen. II. Reformvorschläge In der vorangehend beschriebenen Problemanalyse besteht weitgehend Einigkeit. Neben den vom DHV 2011 unterbreiteten Vorschlägen für eine Verbesserung der Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses sind kurz zusammengefasst insbesondere folgende Reformvorschläge bislang unterbreitet worden: 1. Beschluss des Deutschen Bundestages vom 27.06.2013 − Der Bundestag hat die Länder aufgefordert, die unsichere Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbessern. − Die Vertragsdauer wissenschaftlicher Mitarbeiter soll grundsätzlich dem erforderlichen Zeitbedarf für das Qualifikationsvorhaben entsprechen. − Keine Befürwortung von Dauerstellen für reine Lehrtätigkeit ohne Forschungsbezug. 5|15 Y-Modell Universitätsprofessur – unbefristet tenure track Wissenschaftsunterstützende Berufsbilder – wiss. Dienstleistung – in der Regel weisungsgebunden – befristet, danach unbefristet – als wiss. Mitarbeiter, Lektoren im Wissenschaftsmanagement, usw. 369 „W I L D E R H A Z A R D “ ? Forschung & Lehre Berufung Wissenschaftlicher Nachwuchs 25 % tenure track – – – – keine wiss. Dienstleistung selbstständig, weisungsfrei befristet als Assistenzprofessor (Nachwuchsgruppenleiter oder Habilitand) – Qualifikationsprüfung durch Habilitation oder Evaluation Arbeitsmarkt außerhalb der Hochschule Postdoc-Phase Promotionsphase Studium − Einführung der Associate Professur als unbefristete Position für die besten Nachwuchswissenschaftler (mit W2oder W3-Besoldung). − Aufgabe der Juniorprofessur zu Gunsten einer Assistenz-Professur, wodurch internationale Vergleichbarkeit mit dem französischen „Professeur assistant“ und dem amerikanischen „Assistant Professor“ hergestellt werden soll. 2. Hochschulrektorenkonferenz − Forderung 3 000 Bundesprofessuren (ohne Kapazitätsanrechnung) zusätzlich zur Verfügung zu stellen. − 2014 hat die HRK die Mitgliedshochschulen aufgefordert, Personalentwicklungskonzepte zu erstellen. 3. TUM Faculty Tenure Track − Nicht als Konzept oder Forderung, sondern als praktiziertes Reformmodell hat die TU München 2012 ein komplett neues Karrieresystem etabliert. − Herausragende Post-docs erhalten als Assistant Professor mit W2-Besoldung frühe Selbständigkeit und die Perspektive nach Maßgabe von erfolgreichen Evaluationen nach sechs Jahren zum Associate Professor, danach zum Full Professor (W3) auf Dauer aufzusteigen. − Die Juniorprofessur wird aufgegeben. Die Fakultät wird durch diese zusätzlichen TUM Faculty Tenure TrackProfessuren um 20 Prozent vergrößert. 4. Junge Akademie − Votum für eine schrittweise Abschaffung des Lehrstuhlsystems. − Kostenneutrale Erhöhung der Anzahl der Professuren durch Überführung von Mitarbeiterstellen in befristete Juniorprofessuren und dauerhafte Professuren. 5. GEW − Sicherheit und Planbarkeit wissenschaftlicher Karrieren durch unbefristete Beschäftigungsverhältnisse. − Befristungen an Projektdauer ausrichten. − Ausbau von Tenure Track. − Verhaltenskodizes für gute Arbeit in der Wissenschaft. 6. Wissenschaftsrat − Der Wissenschaftsrat, der in 2007 noch vorgeschlagen hatte, mittelfristig jede fünfte Professur als sogenannte Lehrprofessur auszuweisen und mit 12 Semesterwochenstunden Lehrde- putat zu belegen, hat im Juli 2014 eine umfassende Neubewertung des Problems „Wissenschaftliche Karriere“ vorgenommen. − Der Wissenschaftsrat empfiehlt, zusätzliche „Tenure Track-Professuren nach der Post-doc-Phase“ zu installieren. Bis 2025 soll ein schrittweiser Aufwuchs um insgesamt 7 500 Professuren erfolgen, so dass der Anteil der Tenure Track-Professuren bis dahin etwa 1/5 aller Professuren insgesamt betragen soll. III. Grundposition des DHV 1. Vielfalt der Qualifikationswege zur Professur beibehalten und fortentwickeln a) Rechtlich und faktisch gibt es zurzeit in Deutschland mindestens sieben Wege, um sich nach der Promotion für eine Universitätsprofessur zu qualifizieren: − Habilitation (zumeist auf einer befristeten Mitarbeiterstelle) − Juniorprofessur (Laufzeit sechs Jahre) − Nachwuchsgruppenleiter (z.B. ERCGrant oder Emmy Noether-Stipendiaten) − Assistant Professur mit Tenure Track auf Associate Professur (TU München) 370 „W I L D E R H A Z A R D “ ? − Wissenschaftliche Qualifikation auf einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter − Qualifikation in der Praxis (z.B. Berufung aus der Industrie) − Qualifikation in einem nicht deutschen Universitätssystem (Berufung aus dem Ausland) b) Die derzeitige Vielfältigkeit der keineswegs abschließend dargestellten Qualifikationswege beruht nach Auffassung des DHV vor allem auf folgenden Faktoren: − Aufgabe eines einheitlichen Personalkonzeptes für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Wegfall des Hochschulrahmengesetzes (HRG). − Stattdessen: Einführung des Wettbewerbsföderalismus, der sich auch in der Veränderung alter und der Erfindung neuer Personalstrukturen niedergeschlagen hat. − Aufgrund des Wettbewerbsdrucks: Höhere Autonomie der Universitäten. − Vertiefung der Unterschiede von Fachkulturen, unterschiedliches Rekrutierungs- und Qualifikationsverfahren für unterschiedliche Fächer. c) Der DHV hält es weder für realistisch noch für wünschenswert, diese Vielfalt der Qualifizierungswege einzuschränken oder neu zu formatieren. Er hält es vor allem für eine Aufgabe der Fächer über die jeweils für das einzelne Fach angemessenen Qualifikationswege zu bestimmen. Ob und inwieweit beispielsweise die Habilitation eine nicht in jedem Fall notwendige, aber wünschenswerte Regelvoraussetzung für die Berufung auf eine Universitätsprofessur ist, sollte vornehmlich in der Hand des Faches liegen. d) Ergänzend und damit verschränkt ist es darüber hinaus Aufgabe jeder einzelnen Hochschule, nach dem für sie richtigen und passenden Grundkonzept ihre Personalstruktur zu organisieren. Nicht für jede deutsche Hochschule wird das Konzept der TUM passen. Wichtig ist allerdings, dass jede Universität im Rahmen ihrer Autonomie ein solches Personalentwicklungskonzept für den wissenschaftlichen Nachwuchs erarbeitet. e) Dem einzelnen Bundesland als Träger der Universitäten kommt in diesem Konzept vor allem die Aufgabe zu, die von den Universitäten gewünschten und favorisierten Personalkategorien im jeweiligen Landeshochschulgesetz vorzuhalten und in Abstimmungen mit den Universitäten näher auszugestalten. Daneben bleibt das Land der finanzielle Gewährträger für die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses. 2. Trennung von wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen und Qualifikationsstellen (Y-Modell) a) Zu den Ungereimtheiten der derzeitigen Personalstruktur gehört die Fiktion, dass dem Grunde nach alle 158 000 wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten und ihnen gleichgestellten Hochschulen, davon 90 Prozent auf befristeten Stellen, auf eine Universitätsprofessur berufbar seien. Die Fiktion, dass es nur von der individuellen Tüchtigkeit und Qualifikation des wissenschaftlichen Mitarbeiters abhänge, ob dieses Ziel erreicht werde, hat zweifelsfrei systemische Vorteile. Unter anderem ist damit für fast jede zu besetzende Professur ein zumeist ausreichend großes Reservoir an qualifizierten Bewerbern vorhanden und die individuelle Hoffnung des einzelnen wissenschaftlichen Mitarbeiters, das Endziel Professur zu erreichen, wirkt motivations- und leistungsfördernd. Andererseits darf aber nicht verkannt werden, dass schon angesichts der Zahlenverhältnisse diese systemischen Vorteile mit tiefgehenden persönlichen Enttäuschungen, volkswirtschaftlichen Fehlallokationen und mit einer institutionalisierten persönlichen Abhängigkeit von Wissenschaftlern bis weit über die Mitte ihres Lebens hinaus bezahlt wird und verbunden ist. b) Vor diesem Hintergrund plädiert der DHV10 für eine stärkere Trennung zwischen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Qualifikationsstellen. Nach der Post-doc-Phase sollte es eine Grundsatzentscheidung geben, ob ein junger Nachwuchswissenschaftler die Karriere als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder als zukünftiger Hochschullehrernachwuchs einschlägt. Die Zulassung zum Hochschullehrernachwuchs bedarf eines Qualifikationsverfahrens, das berufungsadäquat ist. c) Eine solche Weggabelung (Y-Modell) hat für den wissenschaftlichen Nachwuchs, der nicht eine Stelle oder Förderung auf einer Qualifikationsstelle erreicht, zum einen den Vorteil, dass er frühzeitig andere Wege innerhalb, aber auch außerhalb der Universität einschlagen kann und zum anderen, dass die als Hochschullehrernachwuchs ausgemachten und qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine bessere individuelle Förderung, einen konzentrierteren Qualifikationsweg und auch eine weitaus bessere Perspektive auf eine Lebenszeitprofessur erhalten können. Forschung & Lehre 5|15 d) Auf diese Weise könnte das (wissenschaftliche) „Saatgut der Nation“ als solches besser erkennbar sein und mit einer deutlich stärkeren Gewähr- und Verpflichtungsübernahme von Universität und Land gefördert werden. An den bisherigen Qualifikationswegen (Habilitation, Evaluationen bei Juniorprofessoren und Nachwuchsgruppenleitern) würde sich nichts ändern. Allen Qualifikationsstellen gemein sollte aber eine weitgehende Unabhängigkeit des Hochschullehrernachwuchses sein. e) Der DHV schlägt vor, diese Qualifizierungsstellen für den Hochschullehrer- nachwuchs als Assistenzprofessur (Assistant Professor) zu bezeichnen. In dieser Personalkategorie könnten Habilitanden, Juniorprofessoren und Nachwuchs- gruppenleiter aufgehen. Wie bei bislang allen Modellen der Qualifizierung von wissenschaftlichem Nachwuchs bedarf es im Einzelnen eines Mentorensystems, mit dem verfahrensmäßig und institutionell die Verantwortung der Fakultät für ihren wissenschaftlichen Nachwuchs gewährleistet wird. f) Durch das hier vorgeschlagene Y-Modell wird für den Haupt- und Regelweg der Qualifikation, die Habilitation, sichergestellt, dass sie gegenüber anderen Qualifikationswegen nicht benachteiligt wird. Assistant Professoren, die sich habilitieren, können in gleicher Weise mit einem „Tenure Track“ versehen werden. Klar ist damit auch, dass auf wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen nicht mehr habilitiert werden sollte (siehe dazu auch die folgende Ziff. 3) 3. Zukunft des wissenschaftlichen Mitarbeiters a) Nach der hier vorgeschlagenen Differenzierung von wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen und Qualifikationsstellen ist es konsequent, dass nach Wegfall der Dienstaufgabe „Qualifikation“ für wissenschaftliche Mitarbeiter die Möglichkeiten größer werden, nach entsprechender Erprobung und positiver Evaluation wissenschaftliche Dienstleistungsaufgaben auch unbefristet wahrnehmen zu können. Zu solchen Aufgaben gehören beispielsweise von der Fakultät vorher zu bestimmende Teile der Lehre, soweit sie nicht von Universitätsprofessoren wahrgenommen werden können oder sollen, aber auch wissenschaftliche Dienstleistungen mit Dauerfunktion, z.B. in den Funktionen des ehemaligen Oberingenieurs oder des bis heute erhaltenen Oberarztes. b) Neben oder auch anstelle dieser wis- 5|15 Forschung & Lehre „W I L D E R H A Z A R D “ ? senschaftlichen Dienstleistung findet sich in der modernen Universität auch das Feld der wissenschaftsunterstützenden Dienstleistung. Dabei handelt es sich nicht um eine unmittelbar wissenschaftliche Arbeit in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, sondern um wichtige und immer wichtiger werdende Unterstützungsaufgaben von Forschung und Lehre. Diese Aufgaben fallen z.B. an im Bereich der Qualitätssicherung, bei der Unterstützung von Drittmittelakquisition und –abwicklung, bei der Prüfungsver- waltung oder auch bei der Geschäftsführung und Administration einer Fakultät oder eines Dienstleistungszentrums. Für diesen wissenschaftsnahen und wissenschaftsunterstützenden Bereich, dessen Notwendigkeit allerdings stetiger Überprüfung bedarf, weil er Stellenkontingente in Anspruch nimmt, die der Wissenschaft nicht mehr zur Verfügung stehen, bedarf es der Entwicklung von Berufsbildern und Qualifikationswegen. c) In diesem Konzept ist es im Weiteren schlüssig, aber auch notwendig, die auf eine Professur zielende Eigenqualifikation der wissenschaftlichen Mitarbeiter nach der Post-doc-Phase auch arbeitsund dienstrechtlich nicht mehr zur Dienstaufgabe zu machen. d) Das hier vorgeschlagene Y-Modell einer stärkeren Differenzierung zwischen wissenschaftlicher Dienstleistung und wissenschaftlicher Qualifikation wird nur dann funktionabel sein, wenn im Einzelfall bei begründeten Ausnahmen auch der Weg von einer Qualifikationsstelle zu einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle und umgekehrt möglich bleibt. Da die Dienstaufgaben aber in beiden Kategorien deutlich umschrieben und voneinander separiert sind, dürften sich solche Ausnahmen allenfalls in der unmittelbaren Zeit nach der Weggabelung des Y- Modells ergeben. e) Bei einer Trennung von Qualifikation und wissenschaftlicher Dienstleistung würde sich für den späteren Hochschullehrernachwuchs die Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf die Promotionszeit und die Post-doc-Zeit beschränken. f) Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz bleibt von diesem Modell weitgehend unberührt. Stellen als Zielgröße für akzeptabel, insbesondere unter der Voraussetzung, dass tatsächlich 7.500 neue Professorenstellen bis zu diesem Zeitpunkt geschaffen würden. Nach Maßgabe des Vorstehenden hält der DHV es allerdings weiterhin für richtiger, den Fakultäten und Universitäten im Rahmen ihres Personalplanungskonzeptes größtmögliche Freiheit über die Zahl von Tenure Track-Stellen zu geben. Zweifelsfrei kann und sollte eine Hochschule nur einen Teil der Professorenstellen mit Nachwuchswissenschaftlern der eigenen Universität über den Tenure Track besetzen. Auch zukünftig wird jede Universität einen wesentlichen Teil der Professuren mit Bewerbern von außen besetzen. b) Tenure Track und das rechtliche oder wissenschafts-ethisch motivierte Verbot der Hausberufung stehen im Widerspruch zueinander. Der DHV plädiert dafür, die für Juniorprofessoren in den meisten Bundesländern geltenden Regelungen auch auf Tenure Track-Stellen anzuwenden. Danach darf eine Tenure Track-Stelle nur dann vergeben werden, wenn der Stelleninhaber vor Antritt der Stelle die Universität gewechselt hat oder während seiner Doktorandenoder Post Doc-Zeit mindestens zwei Jahre außerhalb der die Tenure TrackStelle vergebenden Universität gearbeitet hat. Dem steht der Ruf auf eine Juniorprofessur oder vergleichbare Position an eine andere Universität gleich. c) Ein Tenure Track macht aus Sicht des DHV nur dann Sinn, wenn er stellenmäßig hinterlegt ist. Ein Tenure Track unter Haushalts- und Stellenvorbehalt ist kein Tenure Track. Gerade vor diesem Hintergrund sind Tenure TrackStellen als vorgezogene Berufungen ein etabliertes und wirksames Mittel der Personalplanung. d) Tenure Track-Stellen sind auch ein Mittel des Wettbewerbs. Der DHV sieht in der Tenure Track-Option auch ein Mittel, in Berufungsverfahren nach Maßgabe der Bewerberlage flexibel zu reagieren oder während der Qualifikationszeit mit dem Tenure Track Bleibebindungen zu erzeugen. Die mit einem solchen flexiblen Einsatz des Tenure Tracks verbundenen haushaltsrechtlichen Schwierigkeiten dürfen allerdings dabei nicht übersehen werden. 4. Mehr Tenure Track für Qualifikationsstellen a) Der DHV hält die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene Quote von ca. 25 Prozent (bis 2025) von Tenure Track- 5. Zusätzliche Professuren und deren Finanzierung a) Der DHV unterstützt die Empfehlung des Wissenschaftsrates, kapazitätsneutral zusätzliche 7.500 Professuren zu 371 schaffen. Ohne sich auf Zahlen einzulassen, hat der Wissenschaftsrat empfohlen, diese neuen Professuren aus zusätzlichen, neuen Finanzmitteln, die Bund und Länder zur Verfügung stellen müssten, aber auch aus der Umwidmung von wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen zu finanzieren. Mit Letzterem nimmt der Wissenschaftsrat einen Vorschlag der Jungen Akademie auf. b) Der DHV steht diesem Vorschlag skeptisch gegenüber. Nach Maßgabe einzelner universitärer Personalentwicklungskonzepte mag es aus fachlichen und strukturellen Gründen sinnvoll und notwendig sein, frei werdende Mitarbeiterstellen zu Professuren umzuwidmen. Als flächendeckende Methode der Finanzierung von Professuren hält der DHV dies für einen problematischen Weg. Es darf nicht übersehen werden, dass die wissenschaftlichen Mitarbeiter, einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag für die erfolgreiche Einwerbung und Abwicklung von Drittmittelvorhaben leisten. Viele Lehrstühle mit einer Vielzahl von Mitarbeitern sind nur aufgrund ihrer Größe in der Lage, die Drittmittelvolumina zu generieren, auf die die deutsche Universität angesichts ihrer schlechten Grundfinanzierung angewiesen ist. Im Weiteren hält der DHV, bei aller Notwendigkeit einer Differenzierung, nichts von einer Universitätsprofessur, die ihren Namen mangels ausreichender Ausstattung oder ausufernder Lehrverpflichtungen nicht verdient. Er hält nach Maßgabe des hier niedergelegten Konzeptes an der Dreiteilung von Universitätsprofessuren, Qualifikationsprofessuren und wissenschaftlichen Dienstleistern fest. Im Übrigen widersetzt er sich nach den Erfahrungen der 70er und 80er Jahre jeder Form der Überleitung von wissenschaftlichen Mitarbeitern zu Professoren außerhalb von regulären Berufungsverfahren. 6. Weitere Karriereaspekte Im Hinblick auf die für den wissenschaftlichen Nachwuchs und den Mittelbau wichtigen Punkte „angemessene Bezahlung“,“ Erstberufungsalter“, „Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie“ und „Karrierezentren für nicht berufene Wissenschaftler“ erneuert und bestätigt der DHV seine 2011 aufgestellten Grundsätze und Forderungen. Mainz, 24. März 2015. Eine Fassung des Textes mit Fußnoten ist unter www.hochschulverband.de abrufbar 372 W I S S E N S C H A F T S K U LT U R E N Forschung & Lehre 5|15 Respect. Ein Plädoyer für die gleiche Anerkennung unterschiedlicher Wissenschaftskulturen | J U L I A N N I D A - R Ü M E L I N | In den Geistes- und Naturwissenschaften haben sich verschiedene Wissenschaftskulturen etabliert. Statt diese Ungleichheit anzuerkennen, gibt es starke Tendenzen zur Nivellierung und Normierung. Ein Aufruf, das Verschiedene als fruchtbar und zukunftsfähig zu betrachten. ie Geisteswissenschaften beemployability geprägt. Vielmehr wurfinden sich gegenwärtig auf eiden die BA-Angebote ursprünglich einner abschüssigen Bahn, an degeführt, um – eine schöne Ironie der ren Ende ihre weitgehende MarginaliBildungsgeschichte – das Qualitätsgesierung stehen könnte. So wie das 19. fälle des US-amerikanischen HighJahrhundert die Zeit der Geburt und School-Diploms zum deutschen Abitur der Reifung der geisteswissenschaftlizu überbrücken und die Fähigkeit für chen Fächerkultur war, so könnte das ein wissenschaftliches Studium, das erst 21. Jahrhundert zum Zeitalter ihres mit dem Master-Programm beginnt, zu Niedergangs werden. Die Ursachen für sichern. Die Ironie besteht darin, dass diesen sich abzeichnenden Niedergang Deutschland von dem Ziel der Hochsind zahlreich, aber auch in Kombination nicht »Die Ursachen für diesen sich mächtig genug, um ihn abzeichnenden Niedergang sind heute als unumkehrbar erscheinen zu lassen. Ich zahlreich.« will die wichtigsten Ursachen benennen, um mich dann auf die am wenigsten auffällige schulreife abgegangen ist und sie durch und am wenigsten diskutierte, aber eine bloße Hochschulzugangsberechtimöglicherweise gerade diejenige mit gung ersetzt hat. Damit ist in der Tat eidem größten Zerstörungspotenzial zu ne analoge Zwischenphase bis zur Aufkonzentrieren. nahme eines wissenschaftlichen Studiums für einen wachsenden Anteil derjeÖkonomisierung nigen erforderlich geworden, die formal Zu den Ursachen gehört zweifellos die als studierfähig gelten. Ökonomisierung akademischer BilDiese Zwischenphase ist aber in ihdung, auch im Zuge des Bologna-Prorer aktuellen Bologna-Form missglückt. zesses in Europa. Anders als weithin in So wurden auch in den Geistes-, SozialEuropa angenommen, sind die US-ameund Kulturwissenschaften BA-Studienrikanischen vierjährigen Bachelor-Stugänge eingeführt, die fachlich verengt diengänge gerade nicht von ökonomisind, sich oft nur auf eine einzige Disschen Erwartungen, ja nicht einmal von ziplin beschränken (anders als zuvor im D AUTOR Professor Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D., ist Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie IV an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Magisterstudiengang, der ein Hauptfach mit zwei Nebenfächern kombinierte). In ihrer Schmalspurigkeit und mit ihrer jedenfalls in den Geisteswissenschaften albernen Berufsorientierung wird mit einem solchen Bachelor oftmals nicht einmal die Befähigung zu einem wissenschaftlichen Studium erworben. Dass dies unter dem Rubrum der Herstellung internationaler Konkurrenzfähigkeit insbesondere gegenüber der transatlantischen Bildungskultur vollzogen wurde, könnte man für einen Treppenwitz halten, wenn dieser Vorgang nicht so tiefgreifend wäre und so weitreichende Folgen hätte. Vom ersten Anbeginn der Geisteswissenschaften im 19. Jahrhundert gehörte es zum Ethos der in diesen Disziplinen Lehrenden, dass sie den Studierenden ihre eigenen Forschungsergebnisse präsentieren. Da die wissenschaftliche Lehre in Deutschland frei ist, das heißt alle entsprechend Qualifizierten (in der Regel durch Habilitation) als Professoren oder Privatdozenten selbst entscheiden können, welche Lehre sie anbieten, gehört die Bereitschaft mit den Kolleginnen und Kollegen hinsichtlich des Lehrangebots so zu kooperieren, dass alle Bereiche hinlänglich abgedeckt sind, zum traditionellen Wissenschafts-Ethos. Damit ergibt sich ein Spannungsverhältnis zwischen den Erfordernissen des jeweiligen Lehrprogramms eines Studiengangs einerseits und der Verkoppelung eigener Forschung mit den Inhalten eigener Lehre andererseits. Beides gehört zum Ethos geisteswissenschaftlicher Praxis an den Universitäten. Dass dieses Ethos auch in der Vergangenheit nicht immer friktionsfrei umgesetzt wurde, liegt auf der Hand. Aber eines dieser beiden Elemente aufzugeben hieße, die spezifische Kultur geisteswissenschaftlicher Praxis W I S S E N S C H A F T S K U LT U R E N Forschung & Lehre an den Universitäten zu beerdigen. Wenn Professorinnen und Professoren über Jahre hinaus gezwungen sind, die jeweiligen Modulverpflichtungen zu erfüllen, ohne dass ihnen der Spielraum bleibt, eigene Forschung in ihre Lehre einfließen zu lassen, wird der Identitätskern der geisteswissenschaftlichen Fächerkultur beschädigt. Die Relevanz geisteswissenschaftlicher Forschung zeigt sich auch daran, ob sie für die universitäre Lehre bedeutsam ist. Diese für die Geisteswissenschaften konstitutive Verkoppelung von Forschung und Lehre sichert zugleich das breitere bildungsorientierte Publikum in Gestalt einer Leserschaft, die sich für die in Buchform präsentierte Auseinandersetzung mit bestimmten geisteswissenschaftlichen Forschungsgegenständen oder auch der Präsentation ganzer kultureller Wissensgebiete befasst. Ohne dieses breitere, geistes- und kulturwissenschaftlich interessierte Publikum bliebe den Geisteswissenschaften nur der Rückzug in die innerakademische Auseinandersetzung mit entsprechend trostlosen Folgen für die Entwicklung des jeweiligen Fachs. Der Vorlesungsraum muss als Brücke zwischen allgemein interessierter, Bücher und Feuilletonbeiträge lesender Öffentlichkeit und innerwissenschaftlicher Auseinandersetzung erhalten bleiben. Hier müssen sich Argumente in einer verständlichen Form bewähren, oder es ist zu erwarten, dass sie in einem breiteren, nicht-akademischen Resonanzraum scheitern werden. In Ländern mit einer hohen Dichte kultureller Einrichtungen, wie sie besonders für Mitteleuropa charakteristisch ist, wirken geisteswissenschaftliche Publikationen auch in die Theater-, Museums- und Musikpraxis hinein. Nicht nur, weil ein Teil des künstlerischen und nicht-künstlerischen Personals an diesen Institutionen der Hohen Künste und des kulturellen Gedächtnisses ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert hat, sondern auch, weil die Fortschritte der jeweiligen Disziplin Implikationen für die jeweilige künstlerische und kulturelle Praxis haben. Keiner der genannten Aspekte hat ein direktes Analogon in den Naturwissenschaften. Physikalische Forschung ist auf einen Resonanzraum öffentlicher Erörterung, ist auf ein physikalisch gebildetes außerakademisches Publikum nicht angewiesen, so wichtig die gelegentliche Präsentation physikalischer Forschungsergebnisse in populärwis- 373 Foto: dpa-picture-alliance 5|15 senschaftlichen Schriften auch ist. Auch die Präsentation eigener Forschungsergebnisse in der physikalischen Lehre ist allenfalls in einem Seminar am Ende des Studiums denkbar, aber nicht in der laufenden Standardvorlesung zur Theoretischen oder Angewandten Physik. Die Vorlesungsinhalte sind weitgehend genormt, und der Wechsel der Dozenten bringt eher eine Veränderung des persönlichen Stils als eine Veränderung der Inhalte mit sich. schrieben werden, unter Einbeziehung der notwendigen begleitenden Lektüre und der Kompetenzen, die in einer Klausur oder in einer anderen Prüfungsform abgefragt werden. Diese harmlose Vorschrift zerstört aber, wenn man sie konsequent umsetzt, ein wichtiges Charakteristikum der geisteswissenschaftlichen Fächerkultur, nämlich die Verbindung eigener Forschung mit eigener Lehre. Was in einem Studium der Physik unproblematisch ist, entwickelt eine zerstörerische Kraft »Was in einem Studium der Physik in den Geisteswissenschaften. Es ist den Kolleunproblematisch ist, entwickelt ginnen und Kollegen nicht zu verdenken, eine zerstörerische Kraft in den wenn sie den Kampf um Geisteswissenschaften.« dieses Identitätsmerkmal der GeisteswissenschafAn diesem Beispiel sieht man, dass ten aufgeben und sich in ihre Rolle als die Umstrukturierung des Studiums im bloße Vermittler vorgegebener Inhalte Zuge der Bologna-Reform, anders als fügen. Die Freiheit der Forschung und oft behauptet, nicht lediglich Äußerlichder Lehre ist anstrengend, sie verlangt keiten betrifft, wie die neue Messzahl im traditionellen Ethos der Geisteswisdes ECTS-Punktes (ein Punkt entsenschaften, mindestens jede zweite spricht einem durchschnittlichen ArVorlesung über eigene Forschungsleisbeitsaufwand von 25-30 Stunden), die tung zu erschließen, Neues zu präsenNormierung auf einen ersten Abschluss tieren und damit neue Publikationen nach sechs Semestern Regelstudienzeit vorzubereiten. Da die Arbeitsbelastung oder die Einteilung in Module, die kongerade in den Geisteswissenschaften extinuierlich abgeprüft werden. In Bologplodiert ist – dort sind die Betreuungsna-Studiengängen sollen die Lehrinhalrelationen vielfach besonders ungünstig te in den eigenen Modulen (zusammen(so stieg die Zahl der von einem Profesgefasst im Modulhandbuch) genau besor bzw. einer Professorin betreuten 374 W I S S E N S C H A F T S K U LT U R E N Forschung & Lehre 5|15 Studierenden in den Geisteswissengung zur universitären Lehre zweifelsgemeinen Wissenschaftstheorie immer schaften seit dem Jahr 2000 von durchfrei belegt. Es galt, große Bereiche geiswieder Versuche gegeben, die geistesschnittlich 75 auf über 100 an) – miniteswissenschaftlicher Forschung in kowissenschaftliche Forschungspraxis neu miert die ständige Wiederholung des härenter Weise und mit eigenen Überleauszurichten, sie zu kritisieren und zu gleichen, in der Kollegenschaft weithin gungen angereichert zu präsentieren, alnormieren – mit äußerst bescheidenem normierten Stoffes und die Bezugnahso die Bewältigung einer gewaltigen Erfolg. Heute ist die allgemeine Wissenme auf denselben Korpus von StanStofffülle verbunden mit eigener Forschaftstheorie bescheidener geworden dardliteratur, oft genug ausschließlich schungsleistung unter Beweis zu stellen. und nimmt die jeweils etablierten PrakSekundärliteratur, den Arbeitsaufwand Der Fächerkultur der Naturwissentiken in den Disziplinen ernster. Kaum beträchtlich. Diejenigen, die in der Verschaft, oder nehmen wir speziell die jemand vertritt heute noch die Idee, die bindung von Forschung und Lehre imPhysik, ist das fremd. Die Präsentation physikalische Methode als Ideal auch in mer noch ein Identitätsmerkmal geisvon Forschungsleistungen bestimmter der Germanistik zu etablieren. teswissenschaftlicher Praxis sehen, geFachgebiete erfolgt in Gestalt von Lehrraten dagegen in Konflikt mit den Stubüchern, deren Erstellung aber keine eiVerschiedene Publikationsdiengangbeauftragten, im ungünstigen gene Forschungsleistung darstellt. Zwar kulturen Fall auch mit Ministerialen oder der sind die berühmtesten Lehrbücher der Umso merkwürdiger ist, dass die ForRechtsabteilung der jeweiligen UniverPhysik von führenden Forschern, z.B. schungssteuerung durch Wissenschaftssität, die sich um die Gerichtsfestigkeit Gerald Feinberg, geschrieben worden, politik und Hochschulleitungen zunehdes Lehrangebots und der Prüfungspraaber niemand käme auf die Idee, die Ermend in diese Richtung tendiert, meist xis sorgt. Was jahrzehntelang ohne sich dessen bewusst zu Praxis war, gilt unterdessen als Wer zum Beispiel for»Kaum jemand vertritt heute noch die sein. rechtlich unzulässig, und in der dert, dass auch die geisteswisIdee, die physikalische Methode auch senschaftliche Forschung in Tat hat die Neigung von Studierenden, die das Studium als englischsprachigen Paperpuin der Germanistik zu etablieren.« Recht auf eine möglichst rasche blikationen führender ameriund glatte Berufsausbildung kanischer und britischer Jourmissverstehen, zugenommen, sich in arbeitung dieser Lehrbücher selbst für nals erfolgen sollte, versucht die in den Module, in Zulassungen und Abschlüseine Forschungsleistung in der Physik Natur- und Lebenswissenschaften etabse hinein zu klagen. Während früher an zu halten. Eine Habilitationsschrift in lierte Forschungspraxis auf die Geistesden meisten führenden Universitäten den Geisteswissenschaften ist kein und Kulturwissenschaften zu übertradie selbstgewisse, aber nonchalante Lehrbuch, sondern sie stellt traditionell gen – entgegen dem Selbstverständnis Einstellung dominierte, dass man sich die Auseinandersetzung des jungen dieser Disziplinen und entgegen einer die freien Gestaltungsmöglichkeiten der Wissenschaftlers mit einem Stoffgebiet jahrhundertealten bewährten Tradition. Lehre nicht dadurch nehmen lassen vor, aus der die eigene Positionierung In allen Disziplinen wurden in den wolle, dass klagende Studenten in der deutlich werden soll. Die Vielfalt der vergangenen Jahren die Rankings und Regel vor Gericht wegen dem einen Paradigmen, der Theorieansätze, der Ratings internationaler wissenschaftlioder anderen Formfehler, der der UniGrundlagenstreitigkeiten, die für die cher Journale wichtiger. Das, was früher versität unterlaufen ist, obsiegen, gilt Geisteswissenschaften charakteristisch eher zufällig erfolgte, nämlich die Publijetzt die entgegengesetzte von den Jurisist, gibt es so in der Physik und in den kation in einem A-Journal, wird nun oft ten aus der Verwaltung und den MinisNaturwissenschaften generell nicht zu einem entscheidenden Kriterium der terien diktierte Regel, die Lehr- und oder nur in ganz spezifischen TeilbereiBerufbarkeit. Es hat schon BerufungsPrüfungspraxis auf den worst case des chen. Das, was für die Kultur der Geisverfahren gegeben, in denen der hoffklagenden Studierenden auszurichten, teswissenschaften charakteristisch ist, nungsvollen Kandidatin gesagt wurde, was entsprechende Standards der Vernämlich die von tiefgreifenden Meidass sie grundsätzlich berufen sei, dass gleichbarkeit und Gleichwertigkeit, der nungsverschiedenheiten über Methode man aber noch die Publikation ihres Explizitheit und der Kontrolle etabliert. und Begrifflichkeit durchzogene intelersten Papers in einem A-Journal ablektuelle Auseinandersetzung, ist den warten wolle. Ökonomen haben AlgoDie Habilitation Naturwissenschaften fremd. rithmen entwickelt, wie man die eigene Die möglicherweise verheerendste AusNun vertreten manche – offen oder wissenschaftliche Publikationspraxis wirkung auf die geisteswissenschaftliche eher versteckt – die These, dass dieses über das Ranking von Journals und anFächerkultur hat die Orientierung der in der Tat auffällige Merkmal der Geisgesichts der unterschiedlichen AblehWissenschaftspolitik an der Naturwisteswissenschaften eher ein Krisensympnungsquoten optimieren kann. Kaum senschaft. In der Gründungsphase der tom sei als ein wesentliches Merkmal diskutiert wird jedoch, dass allein schon modernen Wissenschaftsdisziplinen im der geisteswissenschaftlichen Fächerdas Ranking von Zeitschriften unver19. Jahrhundert hatten die Philosophie kultur. Da dieses allerdings von Anbeeinbar ist mit der geisteswissenschaftliund die aus ihr früh hervorgegangenen ginn die Geisteswissenschaften begleitechen Forschungskultur. Die einzelnen Geisteswissenschaften eine normierente, kommen manche Kritiker zum ErZeitschriften sind in der Regel von de Kraft, zum Nachteil der Naturwisgebnis, dass die Geisteswissenschaften mehr oder weniger bedeutenden Repräsenschaften. Die Habilitationsleistung streng genommen gar keine Wissensentanten einer bestimmten Richtung, sollte in der Erarbeitung einer größeren schaften seien, da sie sich der Vereineines etablierten Paradigmas geisteswisStudie bestehen, die dann der jeweiliheitlichung der Begriffe und Methoden senschaftlicher Forschung gegründet gen Wissenschaftsgemeinschaft als verweigern. Solche Debatten sind worden und repräsentieren ein beBuch zu präsentieren ist, das die Befähidurchaus legitim, und es hat in der allstimmtes fachliches Verständnis. Es ist 5|15 Forschung & Lehre W I S S E N S C H A F T S K U LT U R E N 375 gerade der Streit darüber, was gute überwiegend geprägt von der analytiten orientierten Forschungsevaluation, Fachlichkeit in der jeweiligen Disziplin schen Tradition, von den Humanities die damit einhergehende Kolonialisieoder im jeweiligen Forschungsgebiet ist, (der US-amerikanischen Entsprechung rung – Kolonialisierung im Sinne von der die geisteswissenschaftlichen Dezu den Geisteswissenschaften, wenn Forschungspraktiken, die sich woanbatten vorantreibt. Ein Ranking von auch mit deutlichen Differenzen) abgeders bewährt haben, aber in den GeisZeitschriften legt diesen Streit implizit setzt. Philosophie in Amerika versteht teswissenschaften die Identität der Disbei oder setzt die Beilegung dieses Streisich in der Regel nicht als eine Geistesziplinen bedrohen – verlangt dringend tes vielmehr voraus. Ein Phänomenolowissenschaft. Die von mir vertretene nach einer mutigen und konsequenten ge und ein Analytiker in der PhiloWiderständigkeit, die an vorsophie verstehen unter einem guderer Stelle von den etablier»Man kann Kohärenz nicht von ten philosophischen Argument etten Größen der jeweiligen außen, durch einen politischen was grundlegend anderes. Anhängeisteswissenschaftlichen Disger von Heidegger und Anhänger ziplinen ausgehen muss, da Octroi, erzwingen.« von Russell können sich nicht einider wissenschaftliche Nachgen, was sie unter Logik verstehen. wuchs und der Mittelbau für Selbst das stilistische Verständnis eines undogmatische, ja gegenüber dem interPressionen naturgemäß anfälliger sind. guten geisteswissenschaftlichen Textes nationalen analytischen Mainstream Die Praxis der Anbiederung hat uns eivariiert erheblich zwischen denjenigen, dissidente philosophische Position bene Bologna-Reform beschert, hinter der die Derrida oder Deleuze als Inspiratiinhaltet den Respekt gegenüber der kaum noch jemand an den Universitäonsquelle nutzen, und denjenigen, die Vielfalt von Kulturen generell und der ten steht – weder in den Natur- und Inbeide als wissenschaftlich irrelevant erder Wissenschaftskulturen speziell. Die genieurwissenschaften noch in den achten. Konflikte dieser Art werden im intellektuelle Arroganz, sich aus der Geisteswissenschaften. Dieses Zerstögünstigsten Fall durch Argumente, im etablierten Praxis des Gründegebens rungswerk darf sich nun nicht auf der ungünstigeren durch Gefolgschaften, und Gründenehmens herauszulösen zweiten Ebene der ForschungsevaluatiSchulbildungen, Kongressorganisatiound mit erhobenem Zeigefinger vorzuon fortsetzen. Keine Abschaffung der nen und intellektuelle Polemiken ausgeschreiben, wie diese auszusehen habe, Individualpromotion in den Geisteswistragen. Wer sie, und sei es nur mit dem hat die Philosophie – nicht nur die anasenschaften, Aufrechterhaltung der hoharmlosen Mittel der Forschungsevalytische, sondern auch die rationalistihen Standards geisteswissenschaftlicher luation, unterbindet, der zerstört – versche der europäischen Aufklärung – in Dissertationen, Rehabilitierung des Bumutlich ohne Absicht, aber dafür umso Sackgassen manövriert. Aber auch unches als geisteswissenschaftliche Forwirksamer – ein wesentliches Merkmal abhängig von diesem innerphilosophischungspublikation, enge Verbindung geisteswissenschaftlicher Forschungsschen Dissens sollte der Respekt, die eigener Forschungspraxis und eigener praxis. Mit anderen Worten: Wo das Begleiche Anerkennung auch für diejeniLehre in den geisteswissenschaftlichen wertungsmaß umstritten ist, ja wo diegen Leitschnur sein, die ein anderes Fächern, Multilingualität, differenziert ser Streit um die angemessene Form eiWissenschaftsideal vertreten. Auch der nicht nur nach den jeweiligen Mutternes geisteswissenschaftlichen ArguElementarteilchenphysiker mit wenig sprachen der Forscher und Forscherinments für die Forschungspraxis konstiInteresse an Feuilletondebatten und der nen, sondern auch nach den Gegentutiv ist, bedroht jede Normierung, und Lektüre umfangreicher historischer Stuständen der Geisteswissenschaften, sei es nur in der harmlos erscheinenden dien mag sich für den Erhalt der MuseRückführung der Normierung von Form der Forschungsevaluation, die umskultur und der GeisteswissenschafLehrinhalten auf das unverzichtbare Identität der entsprechenden Disziplin. ten aussprechen. Differenz ist nicht der Minimum, Intensivierung der KooperaMan mag sich wünschen, dass die BeurFeind des Respekts, sondern mangelntion mit den nationalen und internatioteilung von Forschungsleistungen auch der Respekt ist das Ende von Differenz. nalen Kulturinstitutionen und künstleriin den Geisteswissenschaften kohärenschen Praktiken, intensivere Beteiligung ter ausfiele, als dies gemeinhin der Fall Widerstand gegen die der Geisteswissenschaftler an öffentliist, aber man kann diese Kohärenz Nivellierung chen Diskursen, Aufwertung der Feuilnicht von außen, durch einen politiAlso, was tun? Ich empfehle, sich den letons und der Kultursendungen durch schen Octroi, erzwingen, ohne einen Normierungs- und Nivellierungstengeisteswissenschaftliche Beteiligung gewaltigen Flurschaden anzurichten denzen einer mehr oder weniger zentraund schließlich Bewahrung der geistesund am Ende die Geisteswissenschaften lisierten Forschungsevaluation in den und kulturwissenschaftlichen Inhalte als Ganze zu beschädigen. Geisteswissenschaften zu widersetzen. und Methoden an den allgemeinbildenWas tun? Es mag manche verwunIch selbst habe als Präsident der Deutden Schulen, keine Ersetzung durch eidern, dass ein Philosoph analytischer schen Gesellschaft für Philosophie dane oberflächliche KompetenzorientieProvenienz ein solches Plädoyer für die gegen votiert, sich an dem Versuch der rung, Respekt vor der (geisteswissenEigengesetzlichkeit der GeisteswissenEuropäischen Kommission zu beteilischaftlichen) Fachlichkeit. schaften formuliert. War es nicht gerade gen, die philosophischen Zeitschriften die analytische Philosophie, die durch in der EU einem solchen RankingproGeisteswissenschaft wird immer unter Einbeihre an der Modellwissenschaft Physik zess zu unterwerfen. Natürlich heißt ziehung von kultur- und sozialwissenschaftliorientierten Normvorstellungen die geVerweigerung immer auch, dass man chen Disziplinen mit einer traditionell geistesfährlichen Beurteilungsmaßstäbe erst in Einflussmöglichkeiten aufgibt. Das bewissenschaftlichen Fächerkultur gemeint. Eine die Wissenschaftspraxis hineingetragen inhaltet im Einzelfall eine schwierige kurze Fassung des Beitrages ist in der Wochenhat? In der Tat haben sich die PhilosoAbwägung. Aber die Eigendynamik eizeitung Die ZEIT vom 16. April 2015 erschienen. phy Departments in den USA, ganz ner an der Praxis der Naturwissenschaf- 376 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN Forschung & Lehre 5|15 Aus dem Gleichgewicht Über den Zustand der Wirtschaftswissenschaften | A R N E H E I S E | Es begann mit einer Forderung der Studierenden: Mehr Pluralität der Paradigmen und Methoden in den Wirtschaftswissenschaften. Der Verfasser dieses Beitrags setzt sich mit dem Kern dieser Forderung und den Reaktionen innerhalb und außerhalb der Profession auseinander. m Jahr 2000 machten französische Studierende an der Pariser Sorbonne mit einem Aufruf auf sich aufmerksam, der eine weltweite Welle des Protestes auslöste: Angehende Wirtschaftswissenschaftler reklamierten eine Selbstbezüglichkeit und Weltfremdheit der Wirtschaftswissenschaften, deren hoher Grad an Formalität und Abstraktheit mit dem Begriff des ‚Autismus‘ belegt und entsprechend eine ‚post-autistische Ökonomik‘ eingefor- schnell die ‚Real-World-Economists‘ und dann die ‚Pluralen Ökonomen‘, die mittlerweile an vielen deutschen Universitäten regionale Arbeitsgruppen gegründet haben und, zusammen mit 64 anderen studentischen Initiativen aus 30 Ländern, im Jahr 2014 erneut mit einem Appell an die Öffentlichkeit gegangen sind. In ihrem ‚International Student Call for Pluralism in Economics‘ haben sich die Anliegen auf drei Kernpunkte verdichtet: Methodischen und theoretischen Pluralismus sowie Interdisziplinarität. »Aus den ›Post-Autisten‹ wurden Die Reaktion der Prodie ›Real-Wold-Economists‹ und fession war zunächst gedann die ›Pluralen Ökonomen‹.« spalten. Eine Gruppe von Ökonomen, die sich selbst dert wurde. Neben einer Öffnung der (zumeist) als heterodoxe Ökonomen Wirtschaftswissenschaften für Methoverstehen, unterstützte die Initiative der den und Erkenntnisse anderer WissenStudierenden von Beginn an und unterschaften – also einer stärkeren Interdisfütterte deren Argumentationen mit eiziplinarität statt eines häufig beklagten genständigen Analysen zum und Kritik Imperialismus – wurde auch mehr Pluam monistischen Konformismus der ralität der Paradigmen und Methoden Wirtschaftswissenschaft, der die Domieingefordert. Nachdem kurz darauf eine nanz eines Mainstreams geschaffen hat, Gruppe von Studierenden der Camden es in dieser Form in anderen Sozibridge University sich die Forderungen alwissenschaften aus guten Gründen der französischen Kommilitonen zu einicht gibt. Eine andere, wesentlich grögen machte, entstanden ähnlich motißere Gruppe von Ökonomen lehnte das vierte Studentengruppen in vielen LänAnliegen der Studierenden als unbedern in Europa, den USA und darüber gründet ab. Der formal-mathematische hinaus: Aus den ‚Post-Autisten‘ wurden Deduktivismus der Ökonomik sei viel- I AUTOR Arne Heise ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Finanzpolitik, Governance-Forschungen und Makroökonomik. mehr die Stärke dieser Disziplin, da er es erleichtere, intersubjektiv nachvollziehbare, ‚wertneutrale‘ Ergebnisse vorzulegen. Und der Mangel an Pluralismus wurde gleichermaßen bestritten, wie der monistische Kern der Ökonomik als deren Reifegrad (‚Normalwissenschaft‘) herausgestellt wurde. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte der Ökonomik, so die Argumentation, haben sich methodische und theoretische Standards herausgebildet, die den Konkurrenzkampf der Paradigmen, wie er in der Frühzeit der Disziplin bis in die 1960er Jahre hinein geherrscht habe, zugunsten des jetzigen Mainstreams – dem dynamisch-stochastischen Gleichgewichtsmodell (DSGM) – entschieden haben. Kritik von innen und außen Trotz des anfänglich breiten Unverständnisses gegenüber ihren Forderungen ließen sich die ‚Pluralen Ökonomen‘ nicht beirren und bekamen dann ab 2008 ungeahnten Auftrieb durch die ‚Macht des Faktischen‘. Die Instabilitäten der Weltfinanzkrise kontrastierten allzu sehr mit dem Stabilitäts- und Selbstregulierungsversprechen des DSGM, als dass man danach einfach hätte zur Tagesordnung übergehen können. Zumindest die sensibleren unter den Mainstream-Ökonomen fragten selbstkritisch danach, ob ihre Ökonomik wirklich geeignet sei, sozial-ökonomische Kontexte hinreichend zu erfassen und abzubilden, und ob die monistische Verengung nicht doch paradigmatische Entwicklungschancen verbaut hat, die heute angezeigt gewesen wären. Diese Selbstkritik wurde von deutlichen Worten Außenstehender gestützt: So fragte die englische Queen ihre in der British Academy of Science vertretenen Ökonomen, wieso diese die Weltfinanz- 5|15 Forschung & Lehre krise nicht haben kommen sehen, und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ging mit den Nobelpreisträgern der Wirtschaftswissenschaften, die sich letztes Jahr in Lindau am Bodensee zusammenfanden, kritisch ins Gericht, als sie feststellte: „Nun kommen wir aus Jahren, in denen man – ich will das in einem so gelehrten Kreis ganz vorsichtig sagen – nicht immer den Eindruck hatte, dass die Wirtschaftswissenschaften schon alles wissen, was auf uns zukommt. (…) Auf jeden Fall hatte man nicht den Eindruck, dass die Mehrheit die Prognosen richtig gemacht hat“. Nur wenige Wirtschaftswissenschaftler würden sich gegenwärtig offen gegen das Anliegen der ‚Pluralen Ökonomen‘ stellen. Selbstverständlich, so die landläufige Einschätzung, sollten verschiedene theoretische Auffassungen miteinander konkurrieren können, und selbstverständlich, ist diese theoretische Konkurrenz förderlich für die Gewinnung neuer Erkenntnisse. Und genau so selbstverständlich kann – jenseits der Lehrbücher, die ja nur einen einführenden Kanon bereitstellen – von einem Mangel an theoretischen Ansätzen keine Rede sein. Ist nicht der gegenwärtig erlebbare Aufschwung der experimentellen und Verhaltens-Ökonomik oder der evolutorischen Ökonomik ein beredtes Zeugnis für die Pluralität der Wirtschaftswissenschaft? Doch wer so argumentiert, hat den Kern der Forderung der Studierenden und deren heterodoxen akademischen Unterstützern nicht verstanden bzw. versucht bewusst, die weitgehendere Forderung nach einer echten paradigmatischen Öffnung der Volkswirtschaftslehre zu unterlaufen. (Falsch verstandene) Reifungsprozesse Tatsächlich herrscht gegenwärtig kein Mangel an theoretischer Variation oder, präziser gesagt, an intraparadigmatischer Pluralität. Solange theoretische Konstrukte dem methodischen Anspruch an formaler Ausstattung und heuristischer Familienzugehörigkeit – festgemacht am Anerkenntnis bzw. dem Verzicht auf ausdrückliche Zurückweisung des Markträumungspostulats – genügen, werden sie toleriert. Diese Toleranz drückt sich darin aus, dass entsprechende Forschungsartikel in einschlägigen Journals publizierbar sind und auch WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN entsprechende Forschungsprojekte von einschlägigen Forschungsorganisationen (zuvörderst: DFG) grundsätzlich als förderungsfähig angesehen werden – heutzutage die Grundvoraussetzungen für die Erlangung einer Professur. Vertreter der Neuen Klassischen Makroökonomik (NKM) und des Neokeynesianismus sind ebenso darunter zu ver- 377 in den Wirtschaftswissenschaften – erzwang. Frühere heterodoxe Hochburgen wie der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Bremen oder die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) wurden faktisch geschlossen. Erst als die Ordnungsökonomen der Universität zu Köln im Jahr 2009 erlebten, dass ihre Fakultät ‚nach internationalen Standards‘ umgebaut wer»Die monoparadigmatische den sollte, um die ‚internatioVerengung hat nicht nur nale Wettbewerbsfähigkeit‘ der deutschen WirtschaftsEntwicklungschancen verbaut.« wissenschaften zu stärken, wurde deutlich, dass auch stehen wie jene Vertreter der experi‚Familienmitglieder‘ des Mainstreams mentellen Ökonomik, der Neuroökoden eingeleiteten Exklusionsprozessen nomik, der Verhaltens-, Komplexitätszum Opfer fallen konnten. Auch ein und evolutorischen Ökonomik, die sich kurzer medialer Aufschrei (‚Neuerer explizit zur Mainstream-Heuristik der Methodenstreit‘) konnte daran nichts Markträumung als ‚Muster-Beispiel‘ mehr ändern – die Ordnungsökonomik (oder technisch ausgedrückt: zur Gülals ‚Kollateralschaden‘ einer paradigmatigkeit des Walras-Gesetzes) bekennen. tischen Schließung, die eigentlich „dem Wer aber diesen methodischen und Relativismus, dem Vorzimmer des Obsheuristischen Standards widerspricht, kurantismus“ (so der diesjährige Wirtwird nicht als vollwertiger Ökonom anschaftsnobelpreisträger Jean Tirole in gesehen. Dies betrifft gleichermaßen heeiner Volte gegen den Pluralismus) gelterodoxe Volkswirte, deren Heuristik ten sollte. die Gleichgewichtszentriertheit ablehnt Es gibt keinen ernsthaften Zweifel (die Postkeynesianer, Regulationstheodaran, dass die Wirtschaftswissenschafretiker oder Sozialökonomen) wie solten (übrigens nicht nur in Deutschland) che ‚Dissenter‘ innerhalb des Mainin den letzten 40 Jahren eine paradigstreams, die zwar deren Heuristik stütmatische Verengung bei gleichzeitiger zen, aber die formal-mathematische Deintraparadigmatischer Variation erlebduktion im Sinne von Friedrich August ten. Theoretische Variation und fachlivon Hayek als ‚Wissensanmaßung‘ zuche Spezialisierung sind zweifellos posirückweisen (die Ordnungsökonomen tive Kennzeichen des Reifungsprozesses und Hayekianer). Beiden Strömungen einer wissenschaftlichen Disziplin. Die droht die Marginalisierung: Nach der monoparadigmatische Verengung aber temporären Öffnung und an einigen hat nicht nur Entwicklungschancen verStandorten konzentrierten Pluralisiebaut, die sich heute in einer einseitigen rung der Wirtschaftswissenschaften im Politikberatung und wissenschaftlicher Zuge der Gründungswelle von ReformAusbildung zeigen, gegen die immer universitäten Ende der 1960er Jahre hat mehr Studierende aufbegehren. Sie hat sich fast geräuschlos das DSGM-Paragleichzeitig die Wissenschaftsfreiheit digma gegen heterodoxe Forschungsbeeinträchtigt – immerhin ein Gut von programme durchgesetzt. Was von den Verfassungsrang! DSGM-Vertretern zumindest bis zum Zur Wiederherstellung der notwenAusbruch der Weltfinanzkrise als ‚New digen Wissenschaftsfreiheit, zur ErhöConsensus‘ gefeiert, als Ausdruck der hung der wissenschaftlichen ProduktiÜberlegenheit ihres Paradigmas vervität, aber auch zur Befriedigung einer standen und als Reifezustand der ‚Königesellschaftlichen Nachfrage bedarf es gin der Sozialwissenschaften‘ propazumindest an öffentlichen Universitäten giert wurde, war das Ergebnis eines einer Re-Pluralisierung der WirtschaftsStandardisierungs- und Konformitätswissenschaften – es sieht gegenwärtig prozesses, den das monistische Wissennicht so aus, als könnte dies die Diszipschaftsverständnis der Disziplin und eilin aus eigener Kraft schaffen. ne vorauslaufende Entwicklung in den USA – dem unangefochtenen Hegemon 378 BIBLIOTHEKEN Forschung & Lehre 5|15 Sammeln für die Interessen von morgen Über einen epochalen Wandel des Bibliothekssystems | M A R T I N S C H U L Z E W E S S E L | Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gibt die Sondersammelgebiete auf. Das klingt speziell, meint aber den folgenreichen Übergang von der universalen Bibliothek zur kurzfristigen Wissenssammlung. können, so kehrt das neue System die Rollen um: Die Wissenschaft selbst soll künftig ihre Erwartungen und aktuellen Bedürfnisse artikulieren; den Bibliotheken wird der enge Austausch „mit bewei Bibliotheksgebäude tragen Das System der Sondersammelgedeutenden Forschungsverbünden im jein Deutschland den Titel „Nabiete entsprach der föderativen Struktur weiligen Fachgebiet“ nahegelegt. tionalbibliothek“: die ehemalider Bundesrepublik und glich durch biWissenschaftler und Wissenschaftlege Deutsche Bücherei in Leipzig und bliothekarische Kooperation den Vorrinnen, die in solchen Forschungsverdie einstige Deutsche Bibliothek in sprung der Pariser Nationalbibliothek bünden arbeiten, könnten für sich Frankfurt am Main. 2006 wurden sie oder der finanzstarken amerikanischen durchaus einen Vorteil darin erblicken, unter dem neuen Titel zusammengeBibliotheken aus. „Vorsorgende LiteraLiteraturbestände künftig auf Zuruf beschlossen. Den Anspruch einer weltweit turversorgung“ war dafür der Leitbegriff schaffen zu lassen. Aber ist die Privilesammelnden Nationalbibliothek, verder DFG. gierung von bestimmten Forschungsfelgleichbar mit der Bibliothèque nationaNun wird mehr und mehr publiziert, dern der Wissenschaft insgesamt förderle de France in Paris, erfüllen beide jeso dass der Anspruch, jedes Buch auf lich? doch nicht. Diese Funktion übernahm der Welt zu erwerben, in die Ferne Literaturbeschaffung hat langfristige in Deutschland seit sechzig Jahren ein rückte. Gleichzeitig war das System der Folgen: Was nicht gekauft wird, ist Netzwerk von Staats- und UniversitätsSondersammelgebiete immer kleinteilikünftig nicht vorhanden und lässt sich bibliotheken, die von der Deutschen ger geworden. Am Ende sammelten 36 nur selten nachträglich erwerben. Die Forschungsgemeinschaft (DFG) beim Bibliotheken in 110 SondersammelgeAngebotsorientierung der FachinformaAufbau von „Sondersammeltionsdienste ist der gebieten“ unterstützt wur»Die Dynamik in den Geisteswissenschaften Arbeitsweise der Geden. Man erwarb arbeitsteilig schichtswissenschafhängt von der Verlässlichkeit und nach verschiedenen diszipliten gerade entgegenVollständigkeit der Literaturversorgung ab.« gesetzt. Diese leben nären und regionalen Gesichtspunkten weltweit Litevom Paradigmenratur. Eine Bibliothek war für Germabieten. Man musste sich entscheiden, wechsel; was heute bedeutsam ernistik verantwortlich, eine zweite für das bestehende System zu reformieren scheint, kann morgen irrelevant werNordamerika, eine dritte für Soziologie. oder es durch ein neues zu ersetzen. Die den. Der Politikgeschichte der fünfziger Jedes wissenschaftliche Buch, das irDFG entschied sich für Letzteres: An Jahre wäre das Sammeln von Quellen gendwo auf der Welt erschien, war in die Stelle der alten Sondersammelgebieund Literatur, die für sozialgeschichtlimindestens einem Exemplar in te sollen neue Fachinformationsdienste che Fragestellungen wichtig ist, nebenDeutschland vorhanden und konnte (FID) treten. War es das Kernanliegen sächlich erschienen; die Sozialgeschichdurch Fernleihe oder elektronische Dodes alten Systems, durch einen umfaste der sechziger Jahre hätte alltagsgekumentlieferung an jede noch so kleine senden Bestandsaufbau nach einheitlischichtliche Fragen bei der LiteraturbeUniversitätsbibliothek in wenigen Tachen Kriterien auf möglichst alle Anfraschaffung ignoriert, und alle zusammen gen oder Stunden geliefert werden. gen aus der Wissenschaft reagieren zu hätten sich kaum für den Erwerb von Büchern und Zeitschriften zur FrauenAUTOR und Gendergeschichte eingesetzt. Welche Themen künftig relevant sein werden, wissen wir nicht. Nur die formalen Professor Martin Schulze Wessel lehrt Geschichte Osteuropas an der LMU München Auswahlprinzipien der alten Sonderund ist Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. sammelgebiete erlauben es, Literatur vorsorglich zu erwerben. Die Dynamik in den Geisteswissenschaften hängt pa- Z BIBLIOTHEKEN Forschung & Lehre 379 Foto: dpa-picture-alliance 5|15 radoxerweise von statischen Bedingungen ab: von der Verlässlichkeit und Vollständigkeit der Literaturversorgung – von der nun aus den DFG-Richtlinien verbannten Tätigkeit des Sammelns. Aber ist auch für die anderen Fächergruppen eine angebotsorientierte Literaturbeschaffung überhaupt im nationalen Rahmen zu organisieren, ohne dass wichtige langfristige Bedürfnisse übersehen werden? Literaturbeschaffung auf Zuruf funktioniert im überschaubaren Rahmen von Seminarbibliotheken, manchmal auch in Universitätsbibliotheken, aber schwerlich bundesweit. Zwar halten auch die geplanten FID-Bibliotheken am Prinzip der verteilten Zuständigkeiten fest. Dass sie künftig die in Deutschland fehlende international sammelnde Nationalbiblio- thek ersetzen können, muss man aber bezweifeln. Der Direktor der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, Bernd Hagenau, verzichtete darauf, das dortige Sondersammelgebiet Psycholo- mehr mit internationalem Anspruch gesammelt, und es ist keine andere Bibliothek in Sicht, die dieses Gebiet übernehmen will. Im Gegenteil, viele Bibliotheken nutzen die Umstellung von Sondersammelgebieten auf Fachinformationsdienste, sich ihrerseits aus Teilen ihres Erwer»Literaturbeschaffung auf Zuruf bungsgebiets zurückzufunktioniert im überschaubaren ziehen, indem sie ihre Gebiete sowohl fachlich Rahmen, aber schwerlich als auch regional einenbundesweit.« gen: So wurde etwa aus dem Sondersammelgebiet gie als Fachinformationsdienst weiterRechtswissenschaft an der Staatsbibliozuführen. Zu unüberschaubar erschien thek Berlin der „Fachinformationsder bundesweite Abstimmungsaufwand dienst für internationale und interdisund zu hoch der Mitteleinsatz der Biziplinäre Rechtsforschung“, der die bliothek. Für das Fach Psychologie wird Abonnements Hunderter von Zeitnun an keiner Stelle in Deutschland schriften zu nationalem Recht – sei es 380 BIBLIOTHEKEN aus Griechenland, Russland oder anderen Ländern der Welt – nicht mehr weiterführt, obgleich diese gerade auch unter aktuellen Gesichtspunkten als relevant gelten dürfen. Ähnlich verfahren unter dem Zwang der „Profilschärfung“ der FID Kunst, Theologie und andere. Es wäre eine Illusion anzunehmen, dass diese Verluste durch einzelne leistungsfähige Bibliotheken oder noch so gut entwickelte elektronische „Dienste“ aufgefangen werden könnten. Das Solidarsystem erodiert. Mit den neuen Fachinformationsdiensten ist auch die Verheißung verbunden, den Zugang zu einschlägigen elektronischen Ressourcen zu verbessern. Die DFG richtet zwei Zentren für die Klärung von Lizenzfragen für digitale Publikationen in Berlin und Göttingen ein. Unübersehbar, wohl auch für die DFG selbst, sind die Implikationen der neuen e-policy für künftige Nutzerinnen und Nutzer, was nicht zuletzt mit der Formulierung der entsprechenden Richtlinien zusammenhängt. Diese sind nämlich höchst ambivalent. Auf der einen Seite wird betont, dass bei der »Für den Erwerb von „Gewichtung unterforschungsrelevanter Literatur schiedlicher Literaturgatbietet sich der Erwerb tungen und Medienarten“ eine „systematische Rückelektronischer Medien nicht an.« koppelung zwischen Fachinformationsdienst Weitere Lücken entstehen dadurch, und Wissenschaft“ zu etablieren sei. dass die DFG eine stabile langfristige Das kann man so verstehen, dass die Förderung der Sondersammelgebiete in Unterschiede von Fachkulturen beacheine projektförmige Förderung der tet werden, wenn es um die EntscheiFachinformationsdienste umgestellt hat. dung des Erwerbs von analoger oder diDie Bibliotheken bewerben sich mit ihgitaler Literatur geht. Auf der anderen ren Fachinformationsdiensten und könSeite führt die DFG in den Richtlinien nen scheitern. In der ersten FID-Begutaber den Begriff der „e-only-policy“ ein. achtungsrunde wurden acht von dreiEs war vorhersehbar, dass dieser Begriff zehn Anträgen abgelehnt, darunter die in den Fachöffentlichkeiten zu erhebliPhilosophie, die Soziologie und die Pochen Missverständnissen führt. Tatsächlitologie mit der Folge der Abbestellung lich beabsichtigt die DFG nicht, nur von Zeitschriften und Literatur. Ein noch den Erwerb von e-Medien zu förkomplexes System von Infrastrukturen dern. Die digitale Form der Veröffentlinicht solidarisch und planend, sondern chung ist aber, sofern vorhanden, nach im Wettbewerb von Anträgen zu organiden FID-Richtlinien stets zu bevorzusieren könnte funktionieren, wenn es gen. „Von diesem Prinzip wird nur abgewichen, wenn es aus fachlicher Sicht nicht sinnvoll er»Jeder abgelehnte FID-Antrag scheint oder aus praktischen Gründen im Einzelfall nicht führt zu einem Torso in der umsetzbar ist.“ „e-only“ heißt Literaturversorgung.« also eigentlich „e-wheneverpossible“. Dennoch zieht sich ein konkurrierendes Interesse der Bider Begriff der e-only-policy wie ein bliotheken gäbe, also mehrere Anträge Mantra durch die Richtlinien, und den für ein Fachgebiet. Es geht aber um eipotentiellen Gutachterinnen und Gutnen Service, den die Bibliotheken durch achtern der FID-Anträge wird die Frage Literaturerwerb und -erschließung für aufgegeben: „Überzeugen die geplanten fachliche Interessen in Deutschland Schritte zur Berücksichtigung der e-onleisten. Dabei müssen sie erhebliche eily-policy?“ Der Kampfbegriff „e-onlygene Sach- und Personalmittel einsetpolicy“ wird seine Wirkung tun. Es ist zen, was in einem bundesweiten Soliunschwer, vorherzusehen, dass sich Andarsystem sinnvoll ist, nicht aber aus träge und Gutachten an ihm ausrichten der Sicht der lokalen Nutzungsintereswerden, nicht nach den relativierenden sen. Der Lohn der Profilschärfung ist Sätzen, die folgen. abstrakt, die Konkurrenz der fachlichen Die DFG fördert nach eigenem Interessen am eigenen BibliotheksSelbstverständnis den Erwerb des sogestandort konkret. Die logische Folge: jenannten „Spitzenbedarfs“, also die forder abgelehnte FID-Antrag führt zu eischungsrelevante Literatur. Gerade für nem Torso in der Literaturbeschaffung. dieses Segment bietet sich der Erwerb Forschung & Lehre 5|15 elektronischer Medien nicht an. Spitzenbedarf sind in den Geisteswissenschaften Bücher, die aufgrund ihres Spezialisierungsgrads von ganz wenigen Personen gelesen werden. Für diesen Bedarf ist der Erwerb eines einzelnen gedruckten Exemplars sehr viel billiger als der Erwerb einer digitalen Lizenz. Fällt dennoch die Entscheidung für den Erwerb des e-books, so wird man aus Kostengründen den Kreis der Nutzer limitieren müssen, das heißt, man erwirbt keine Nationallizenz, sondern eine vielfältig eingeschränkte: auf eine Bibliothek, auf eine bestimmte Disziplin, möglicherweise auch auf bestimmte Statusgruppen. Nun ist vorgesehen, dass durch „Freikontingente“ interdisziplinär interessierte Wissenschaftler auch die Forschungsliteratur aus dem Nachbarfach lesen können. Aber es wird zwischen den Disziplinen und Regionalgebieten neue Schwellen und Begrenzungen geben. Bislang gibt es keine Versicherungen der DFG, dass forschungsorientierte und interdisziplinär angelegte Lehre als relevanter Bedarf eingeplant wird. Zweifellos ist das alte System der Sondersammelgebiete zu reformieren, dabei müssen Strukturen für die Nutzung digitaler Medien geschaffen werden. Niemand kann erwarten, dass alle damit verbundenen technischen und rechtlichen Probleme von vornherein abzusehen sind. Doch ist es an der Zeit, über die nicht intendierten negativen Folgen der Umstellung zu diskutieren. Und es sollte auf den Gestus der forcierten Modernisierung verzichtet werden, der schon bei der Bologna-Reform Schaden angerichtet hat: Das Sammeln von Literatur, das von formalen Kriterien geleitet wird und nach Vollständigkeit strebt, entspricht nicht nur einer jahrhundertelangen Bibliothekstradition, sondern auch dem Interesse der Geisteswissenschaften. Dasselbe gilt für den Erwerb gedruckter Bücher gerade im Segment des „Spitzenbedarfs“, der preisgünstiger und praktischer ist als die Beschaffung vielfältig eingeschränkter Lizenzen. Dem Bibliothekssystem steht ein epochaler Wandel bevor. Es ist zu hoffen, dass am Ende die Interessen einer ganzen Fächergruppe nicht als zu begründender Ausnahmefall dastehen. Zuerst erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. April 2015 5. UN LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER Anzeige VE RÄ ND ER IN FORSCHUNG UND LEHRE PROFESSIONELL AGIEREN Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen. Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler, sondern zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung der Forschungslandschaft, der Beschaffung von Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in der Öffentlichkeit gegenüber. Mit dem Handbuch „In Forschung und Lehre professionell agieren“ haben die Autoren ein Werk geschaffen, das anhand von Checklisten, Vorlagen, Leitfäden und vielen Beispielen aus der Praxis zeigt, wie mit den neuen Anforderungen souverän, professionell und ergebnisorientiert umgegangen werden kann. INHALT TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen Management eines Lehrstuhls. Neben Hinweisen für die ersten 100 Tage bei Übernahme eines Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik, für ein effektives Arbeitsmanagement oder zur Ausrichtung und Strukturierung eines Lehrstuhls. Konkrete Checklisten erleichtern die Organisation von internen Veranstaltungen sowie den Umgang mit Sitzungen und Arbeit in Gremien. In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren und Moderieren. Die klassischen Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung werden ebenso behandelt wie der Einsatz von Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden oder das eigene Auftreten und die damit verbundene Außenwirkung. TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit Studierenden im Rahmen der Lehre. Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen sowie eine verständliche Anleitung zur Erstellung von Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten. TEIL 4 betrachtet die Forschungsarbeit am Lehrstuhl: Hier geht es um die Planung und Ausrichtung von Forschungsprojekten, deren Organisation und Beantragung sowie um das Publizieren. Da Patente in den Universitäten eine zunehmende Rolle spielen, finden sich auch hierzu wichtige Tipps. In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit funktioniert und die Planung von öffentlichen Events gelingt. Abgerundet wird das Kapitel durch einen „Lehrstuhl-Knigge.“ DIE AUTOREN Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr. Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber an verschiedenen Universitäten, in unterschiedlichen Fachbereichen. Beide sind in ihren Forschungseinrichtungen tagtäglich mit Fragen des Managements befasst und stellen mit diesem Buch ihren Wissens- und Erfahrungsschatz vor. TE AU F STIMMEN ZUM BUCH „Das vorliegende Buch eröffnet thematisches Neuland. Es fasst profunde Kenntnisse und Erfahrungen in der Forschungsorganisation zusammen und bringt hilfreiche Botschaften auf den Punkt.“ PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN, PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN „Daher kann ich dieses Buch jeder ambitionierten Führungskraft in Forschungseinrichtungen zur Nutzung empfehlen.“ PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER, PRÄSIDENT A.D. DER FRAUNHOFERGESELLSCHAFT „Durch den kurzweiligen Schreibstil macht es zudem Spaß, sich der Welt des Forschungsmanagements zu nähern. Das Buch ist eine praktische Hilfe für die Arbeit jeder Forschungs- und Entwicklungsabteilung.“ PETER ZÜRN, SPRECHER DER KONZERNFÜHRUNG DER WÜRTH-GRUPPE LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER IN FORSCHUNG UND LEHRE PROFESSIONELL AGIEREN Lioba Werth ist habilitierte DiplomPsychologin, hat an der TU Chemnitz den Lehrstuhl für Wirtschafts-, Organisations- und Sozialpsychologie inne und leitet ein Unternehmen für Beratung, Coaching und Training (auch im wissenschaftlichen Bereich). Klaus Sedlbauer studierte Physik, promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, hat den Lehrstuhl für Bauphysik an der Universität Stuttgart inne und leitet das Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In seinem Ingenieurbüro und seiner Firma beschäftigt er sich mit Aufgaben aus der Baupraxis. BEQUEM BESTELLEN Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn oder per E-Mail: [email protected] oder per Fax: 0228-90 266 80 Gebunden, fünfte unveränderte Auflage 2013, 100 Abb., 844 Seiten, 79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder des DHV zum Sonderpreis von 70,00 € inkl. Porto. ISBN: 978-3-924066-97-0 LA GE 382 BIBLIOTHEKEN Forschung & Lehre 5|15 Die digitale Welt und das Vergessen Internetsuchmaschinen und Bibliotheken | W I L F R I E D L A G L E R | Das Schlagwort der „Informationskompetenz“ wird heute vor allem im Zusammenhang mit dem Internet gebraucht. Das aber ist zu wenig, es muss weiter reichen. Es geht um das geduldige Suchen, Lesen, Bewerten und auch das überraschende Finden in Bibliotheken. Ein Blick in Informationswelten jenseits des Internets. ie zunehmende Verfügbarkeit Treffer den Suchenden, dass sie mehr von Informationen im InterInformationen bekommen haben, als net, fortschreitende Digitalisie in der Regel benötigen. Doch abgesierung und die nahezu überall bequesehen von der Frage der Zuverlässigkeit me Informationsbeschaffung über Suchder Informationen fehlen sachdienliche maschinen wie Google lässt zwei wichHilfen bei der Ordnung des Gefundetige kritische Aspekte außer Acht, die nen und Kriterien zu ihrer Bewertung, nur selten in den öffentlichen Diskusso dass sich bei vielen Nutzern bald eisionen unserer modernen Informationsne gewisse Hilflosigkeit breit macht, da gesellschaft auftauchen. Zum einen ist sie nicht wissen, wie sie mit den vielen es die bei vielen, vor allem jungen Interungeordneten Daten umgehen sollen, netnutzern weit verbreitete und angedie sie erhalten haben. Zwar sortieren sichts ihrer Sozialisation im Internetdie Suchmaschinen nach „Relevanz“ zeitalter auch verständliche Ansicht, der Informationen (die Kriterien dafür dass das, was sie im Internet über Suchmaschinen zu be»Ist das, was man im Internet stimmten Fragestellungen finüber eine Sache findet, wirklich den, bereits alles sei, was es alles, was verfügbar ist?« hierzu an verfügbaren Informationen gibt, so dass andere Wege der Informationsbeschaffung imbleiben meist unklar), vor allem aber mer weniger beschritten werden. Zum nach dem, was und wie andere Nutzer anderen ist es die zunehmende Abhänzuvor gesucht haben. Bei regelmäßiger gigkeit der Informationssuchenden von Nutzung der Informationsangebote im Suchmaschinen, deren Logik überdies Web spielt auch das eigene Suchverhalvielen Nutzern nicht näher bekannt ist. ten, also das ermittelte Nutzerprofil, eiTrotz der oft unüberschaubaren und ne wichtige Rolle. Eine mehrfache und nicht selten redundanten Fülle von Subedenkliche Abhängigkeit entsteht hier: chergebnissen bestimmen die Suchmavon der Art und Funktionsweise der schinen, was die Suchenden an InforSuchmaschinen, vom Suchverhalten mationen geliefert bekommen. Zwar vieler anderer Nutzer („andere suchten suggeriert die schiere Fülle der erzielten auch …“), schließlich eine gewisse Lenkung der eigenen Suchstrategie (meinAUTOR ten Sie „…“). D Dr. Wilfried Lagler arbeitet als wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universität Tübingen. Bedenken und Gefahren Gewiss soll hier keine allgemeine und undifferenzierte Kulturkritik an der modernen Informationsbeschaffung an sich geübt werden. Aber es erscheint doch wichtig, auf einige bedenkliche Tendenzen und Gefahren aufmerksam zu machen. Zunächst: Längst ist nicht alles, was in herkömmlichen Informationsspeichern wie Archiven und Bibliotheken auf beschriebenem oder bedrucktem Papier oder anderen Speichermedien aufbewahrt wird, auch in digitaler Form verfügbar. Allein die deutschen Bibliotheken besitzen hunderttausende von älteren Druckschriften und anderen Medien, deren Inhalte bisher noch nicht digitalisiert wurden, etwa wegen des Urheberrechtsschutzes oder ihres hohen wissenschaftlichen Spezialisierungsgrades. Zwar wird diese Menge im Laufe der kommenden Jahre nicht zuletzt durch die elektronischen Angebote der Verlage geringer werden, aber sie stellt sicher für längere Zeit eine weiterhin nennenswerte Größe dar. Archive werden nicht alle bei ihnen lagernden Dokumente Blatt für Blatt digitalisieren können, ohne hierfür vorher eine gewisse Auswahl im Hinblick auf relevante Nutzerinteressen getroffen zu haben. Zugegeben, das Suchen und Auffinden der in Archiven und Bibliotheken auf konventionelle Weise gespeicherten Informationen, die bei weitem nicht alle veraltet oder trivial sind, ist für die Nutzer oft mühsam und zeitaufwändig, bleibt aber für solides wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. Dieser geballten Informationsmenge der Vergangenheit droht (zumindest teilweise) jedoch das Vergessen, wenn vor allem von jungen Menschen nach ihren Recherchen gesagt wird: Mehr habe ich bei Google bzw. im Netz nicht gefunden. Viele Dozenten an Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen stehen vor diesem Problem einer derart eingeschränkten Wahrnehmung. Hinzu kommt der oft oberflächlich-ungeduldige oder unkritische Umgang mit dem von Suchma- 5|15 Forschung & Lehre schinen gelieferten Material, vor allem lassen die Nutzer ihre Suchspuren im aber die durch die Internetnutzung noch Web, die ihrerseits wieder genutzt wergeförderte Unkenntnis anderer Informaden, um Informationen noch gezielter tionsquellen und die abnehmende Be„an den Mann“ zu bringen. Als kritireitschaft, in Bibliographien, Findbüscher Nutzer fühlt man sich auf eine unchern und Katalogen von Archiven und heimliche, geradezu kafkaeske Weise Bibliotheken nach Büchern, Zeitschrifunbekannten Mächten ausgeliefert und ten oder Archivalien zu suchen, diese von ihnen ausgespäht. „Big brother is vor Ort aufzusuchen bzw. auszuleihen, watching you“, um es mit George Orverständig-kritisch zu lesen und zu verwell auszudrücken. arbeiten. In vielen wissenschaftlichen Bei aller Faszination der elektroniBibliotheken ist die Zahl der Ausleihen schen Medien, deren praktischer Nuttrotz steigender Studentenzahlen in den zen in vielen Fällen gar nicht abgestritletzten Jahren stark zurückgegangen (in ten werden soll, scheint diese MachtfraTübingen etwa um ein Drittel), eine Tenge Nutzer und die Öffentlichkeit erdenz, die nicht allein durch das zunehstaunlicherweise kaum zu interessieren. mende Vorhandensein von E-Books Solche Macht lädt jedoch zur Manipuund die Nutzung von Datenbanken, E-Learning»Das steht doch im Netz, so hört Plattformen oder der Freiman oft. Ist es darum aber auch handbestände vor Ort erimmer richtig und verlässlich?« klärt werden kann. Während bei der herkömmlichen wissenschaftlichen Arbeit der autolation ein, zunehmend wird sie auch nome kritische Geist gefragt ist, so von Politikern rechtspopulistisch oder scheint dieser bei der Internetnutzung autoritär regierter Staaten (Ungarn, oftmals ausgeblendet zu sein: Das steht Türkei, China, Russland) nicht nur als doch im Netz, so hört man oft. Ist es daGefahr für die Stabilität ihrer politirum aber auch immer richtig und verschen Systeme gesehen, sondern auch lässlich? Und wo bleibt bei den so veheals Lenkungsinstrument für die Konment geforderten Open-Access-Publikatrolle der Öffentlichkeit genutzt. tionen vor allem im Zeitschriftenbereich die Selektion und Qualitätsprüfung, die Dem Gedächtnisverlust bisher durch Lektorate, Verlage oder entgegenwirken Fachgremien (Peer-Reviews) vorgenomJede Generation ist stets von Neuem gemen wurde? fragt, welche Informationen, welche Erkenntnisse und welches Wissen sie an Macht und Manipulation die zukünftige Generation weitergeben Die Frage ist außerdem, ob wir uns kann und will. Bibliotheken und Archinicht in eine zunehmend unreflektierte ve, aber auch die Wissenschaft sind Abhängigkeit von der Macht der Suchheute gefordert, den eingangs erwähnmaschinen und Browser-Giganten beten Tendenzen zum „Gedächtnisvergeben, die ja keine selbstlosen Wohllust“ entgegenzuwirken. Sie müssen fahrtseinrichtungen sind, sondern Wirtdeutlich machen, dass in ihren Informaschaftsunternehmen, die auf Gewinn tionsspeichern noch mehr Inhalte steund Expansion aus sind und immer cken, als es das Web suggeriert, zumal stärker und raffinierter auch den Weres überhaupt fraglich ist, ob eines Tages bemarkt bestimmen. Die meist kostenwirklich ALLES Geschriebene und Gefreie Informationssuche wird damit „bedruckte der Vergangenheit in leicht zuzahlt“, dass die Nutzer eine Unmenge gänglicher digitaler Form zur Verfügung von eigentlich unerbetener personengestehen wird. Die Digitalisierung wird zielter Werbung mitgeliefert bekomnicht zuletzt von der Nachfrage bemen. Sind diese international agierenstimmt, und die Nachfrage kann nur den Informationsgiganten also die modas erfragen, von dem sie schon einmal dernen „Gate-Keeper“ (ein einst von gehört oder gelesen hat. Zwar ist manWalter Lippmann entwickelter Begriff ches, was in den herkömmlichen Inforaus der Nachrichtenforschung), die ja mationsspeichern zu finden ist, durch nicht nur eine wertfreie ökonomische neuere Erkenntnisse überholt, gleichoder finanzielle Macht darstellen, sonwohl kann es aber in den meisten Fäldern in unserer global vernetzten Gelen vor allem von den Geisteswissensellschaft bestimmen, was ihre Nutzer schaften als wertvolles Quellenmaterial (Leser) an Informationen bekommen für immer neue wissenschaftliche Frabzw. bekommen sollen? Überall hintergestellungen benutzt werden. BIBLIOTHEKEN 383 Wenn junge Menschen von vornherein ganz selbstverständlich mit elektronischen Medien aufwachsen und damit „spielend leicht“ umgehen können, so ist dies sicher zu begrüßen. Aber das darf noch nicht alles sein. Die Schulung von „Informationskompetenz“ (ein Zauber- oder Modewort in Bibliothekskreisen) muss weiter reichen als Internetkompetenz, sie umfasst das geduldige Suchen, Lesen, Bewerten, den kritischen Umgang mit Informationen, gleich aus welcher Quelle sie stammen, ob sie in Servern oder in Bibliothekregalen und Archivmagazinen gespeichert sind. Hinzu kommt vor allem in den Geisteswissenschaften das nicht Planbare, überraschende Finden, wie es bisher in Archiven und Bibliotheken üblich war, das „Moment des Unvorhersehbaren“ im Forschungsprozess, worauf der Konstanzer Wissenschaftsphilosoph Jürgen Mittelstraß mehrfach hingewiesen hat. Er hat in seinem 2000 erschienenen Beitrag „Der Bibliothekar als Partner der Wissenschaft“ überdies deutlich gemacht, dass Information heutzutage zunehmend an die Stelle von Wissen tritt, und beklagt: „ Woher eine Information stammt und wie sie sich verarbeiten lässt, wird wichtiger als die wissende Teilnahme an der Produktion des Wissens und seine herkunftsunabhängige Beurteilung“. Es genügt nicht, nur Pfade durch den Informationsdschungel zu schlagen, es muss auch dem Vergessen gewehrt werden, das allenthalben droht, wenn immer wieder zu hören ist, dass im digitalen Zeitalter eigentlich keine Bibliotheken und Archive (es sei denn als museale Einrichtungen für Handschriften und alte Drucke) mehr nötig seien, weil die benötigten Informationen im Web oder in irgendwelchen Datenwolken („Clouds“) zu finden seien. Beschriebenes oder bedrucktes Papier wird bei sachgemäßer Lagerung auch noch nach 500 Jahren von den Menschen lesbar sein, bei der elektronischen Langzeitarchivierung mag man dies bei allen Fortschritten auf diesem Gebiet bezweifeln, zumal hier auch noch eine weitere Gefahr, geradezu ein Alptraum droht, nämlich das versehentliche oder absichtliche Löschen von Daten, die dann ein für alle Mal verloren sind. In der „schönen neuen Welt“ (Aldous Huxley) des digitalen Zeitalters darf nicht in Vergessenheit geraten, was vergangene Generationen uns an wertvollem Wissen und Gedankengut in Archiven und Bibliotheken hinterlassen haben. 384 W- B E S O L D U N G Forschung & Lehre 5|15 W-Besoldung 2.0 Ranking nach Abschluss der W-Reform ehr als drei Jahre nach dem Richterspruch aus Karlsruhe zur Verfassungswidrigkeit der W-Besoldung (Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 14. Februar 2012, 2 BvL 4/10) haben nun alle Gesetzgeber die Professorenbesoldung mehr oder minder deutlich nachgebessert. Prinzipiell auf der „Haben-Seite“ zu verbuchen sind die nun nahezu durchgängig realisierten Erhöhungen der Grundgehälter. Negative Begleiterscheinung der Novellen ist demgegenüber der Ansatz, bereits gewährte Leistungsbezüge mit der Erhöhung der Grundgehälter mehr oder minder stark zu verrechnen (sogenannte Konsumtion). Auch die gerade für Erstzuberufende sehr bedeutsame Erhöhung der „BasisBesoldung“ ist aber keineswegs überall als vorbehaltslos gelungen und positiv zu beurteilen. Im Bereich W2 sind nach wie vor im Quervergleich der Länder/Dienstherren Unterschiede von bis zu 1 100,Euro monatlich zu verzeichnen. Im Bereich W3 klafft die Föderalismusschere im Extremfall sogar um gut 1 300,Euro brutto monatlich auseinander. Ohne Berücksichtigung der von einigen Gesetzgebern in die W-Besoldung neu eingeführten Erfahrungsstufen ist bei den W3-Grundgehältern BadenWürttemberg einsamer Spitzenreiter eines föderalen Besoldungsrankings (W3Grundgehalt: 6 452,90 Euro). Auf dem letzten Platz landet in W3 RheinlandPfalz mit 5 607,43 Euro, auf dem vorletzten Platz Thüringen mit 5 625,84 Euro. Auch bei W2 führt Baden-Württemberg das Ranking (ohne Erfahrungsstufen) an (5 684,44 Euro); auch hier ist das Schlusslicht ohne Erfahrungsstufen Rheinland-Pfalz, nur knapp übertroffen von Berlin (4 991,05 Euro/4 994,78 Euro). Berücksichtigt man das beim Bund, in Bayern, Hessen und im Freistaat Sachsen eingeführte Erfahrungsstufen- M system, so ist im Bereich W3 der Bund mit Blick auf die letzte Erfahrungsstufe Spitzenreiter (6 910,95 Euro), gefolgt von Bayern (6 604,89 Euro). Auch in W2 ist der Bund die „Nummer 1“ (6 060,38 Euro), den zweiten Platz nimmt hier allerdings Hessen ein (5 789,72 Euro). W3-Besoldung Stand: April 2015 (Monatsgehälter in Euro) W2-Besoldung Stand: April 2015 (Monatsgehälter in Euro) Rang Besoldung in 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 W3 Baden-Württemberg Hamburg * Brandenburg ** Mecklenburg-Vorpommern Bayern 2) Bremen *** Bund 1) Schleswig-Holstein Saarland Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Berlin Niedersachsen Thüringen Rheinland-Pfalz Sachsen 4) Hessen 3) * W 3: 5.597,40 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbetrag iHv 623,57 Euro ** W 3: 5.512,55 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbetrag iHv 675,17 Euro *** W 3: 5.508,75 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbetrag iHv 618,20 Euro 1) 5.684,44 5.422,44 5.336,41 5.286,60 5.283,25 5.263,37 5.256,98 5.246,40 5.238,48 5.236,39 5.178,23 5.174,27 5.116,39 5.031,79 4.994,78 4.991,05 4.971,88 * W 2: 4.633,41 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbezug iHv 623,57 Euro ** W 2: 4.561,22 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbezug iHv 675,17 Euro *** W 2: 4.556,07 Euro zzgl. monatl. Grundleistungsbezug iHv 618,20 Euro Erfahrungsstufen 7 Jahre lang Stufe 1 7 Jahre lang Stufe 2 5.422,44 5.741,40 6.060,38 6.485,66 danach Stufe 3 6.060,38 6.910,95 Erfahrungsstufen 7 Jahre lang Stufe 1 7 Jahre lang Stufe 2 5.178,23 5.389,59 6.129,33 6.340,69 danach Stufe 3 5.706,62 6.604,89 Hessen Besoldungsgruppe W2 W3 4) W2 Baden-Württemberg Bund 1) Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Thüringen Hamburg * Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Brandenburg ** Bayern 2) Bremen *** Saarland Hessen 3) Berlin Rheinland-Pfalz Sachsen 4) Bayern Besoldungsgruppe W2 W3 3) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Bund Besoldungsgruppe W2 W3 2) Rang Besoldung in 6.452,90 6.220,97 6.187,72 6.158,47 6.129,33 6.126,95 6.060,38 5.986,23 5.961,04 5.923,92 5.795,13 5.727,77 5.698,74 5.625,84 5.607,43 5.601,27 5.579,18 Stufen mit jeweils fünfjährigen Erfahrungszeiten 1 2 3 4 5.031,79 5.221,27 5.410,75 5.600,24 5.579,18 5.789,72 6.010,78 6.231,84 5 5.789,72 6.450,80 Sachsen Besoldungsgruppe W2 W3 Stufen mit jeweils fünfjährigen Erfahrungszeiten 1 2 3 4 4.971,88 5.224,63 5.477,38 5.730,15 5.601,27 5.933,55 6.265,84 6.598,13 Alle Angaben ohne Gewähr Seminartermine Juni 2015 WISSENSCHAFTSENGLISCH SCHREIBEN Kaiserin-Friedrich-Haus Berlin, Montag, 1. Juni 2015, 10:00-18:00 Uhr Referenten: Prof. Dr. Dirk Siepmann, Universität Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik Robert John Murphy, M.A., Universität Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik Themen: • Lexiko-Grammatik • Satz- und Absatzstruktur • Stilistische Fragen und formale Aspekte NEBENTÄTIGKEITSRECHT Wissenschaftszentrum Bonn Dienstag, 2. Juni 2015, 11:00-16:00 Uhr Referenten: RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband Prof. Dr. Max-Emanuel Geis, Universität ErlangenNürnberg, Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Direktor der Forschungsstelle für Wissenschafts- und Hochschulrecht Themen: • Abgrenzung von Haupt- und Nebentätigkeit • Genehmigungsformen • Drittmittelprojekte und Auftragsforschung • Gründung eines An-Instituts/einer GmbH • Besondere Probleme der Hochschulmedizin HOCHSCHULBESTEUERUNG Geschäftsstelle des DHV Bonn Montag, 15. Juni 2015, 10:30-16:00 Uhr Referenten: RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und Steuerrecht im Deutschen Hochschulverband Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn, Institut für Steuerrecht; Sachverständiger für Steuerfragen im Deutschen Hochschulverband Themen: • Gesetzliche Aufgabenzuweisung für Hochschulen • Beispiel der Auftragsforschung • Drittmittelverträge • Umsatzbesteuerung nach nationalem und EU-Recht • Auswirkung der neueren BFH-Rechtsprechung • Personal-/Sachmittelüberlassung durch die Hochschule Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected] Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de 386 WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre 5|15 Was ist eigentlich Hochschulkunde? Das Würzburger Institut für Hochschulkunde und seine Geschichte | M A T T H I A S S T I C K L E R | Ob Manuskripte, Textilien, Grafiken, Fotografien oder Flugblätter – das Archiv und die Forschungsbibliothek des Instituts für Hochschulkunde eröffnen Zugänge zu Fragestellungen der Universitäts-, Wissenschafts- und Studentengeschichte. Kunsthistorikerin Dr. Michaela Neubert, deren Kustodinnenstelle von der DGfH finanziert wird. Wir werden von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Die Bestände des Instituts für Hochschulkunde Bei den Beständen handelt es sich v.a. um Archivgut (ca. 589 lfd. m), Manuskripte (darunter ca. 100 studentische Stammbücher), Textilien (z.B. studentische Trachten, Fahnen), Grafiken (ca. 3 500 Blatt), Fotografien, Post- und Couleurkarten, ungebundene Druckwerke (darunter etwa Mandate, Plakate, Flugblätter, Zeugnisse), Porzellane, Krüge, Pfeifenköpfe (ca. 250) und studentische Waffen (u.a. Degen, Säbel, Schläger, Duellpistolen). Darüber hinaus verfügt das IfH über eine Forschungsbibliothek, die ca. 42.000 Bände umfasst, und einen umfangreichen, in dieser »Heute wird der Begriff Hochschul- Geschlossenheit einzigartigen Bestand an Zeitkunde wissenschaftssprachlich schriften aus dem Beetwas verengt auch synonym für reich der Hochschul›Studentengeschichte‹ verwendet.« kunde (ca. 2000), darunter auch bedeutende andererseits wird es jedoch überwiegend kulturgeschichtliche Periodika. Bücher nicht durch universitäre Mittel finanund Zeitschriften sind über den Onlineziert. Mit der DGfH hatte die UniversiKatalog der Universitätsbibliothek ertät Würzburg im Jahr zuvor einen Koschlossen. Die Bestände sind überwieoperationsvertrag abgeschlossen. Seither gend Leihgaben, nur ein kleiner Teil gesteht an der Spitze des Instituts ein hört dem IfH bzw. der DGfH selbst. Wissenschaftlicher Leiter, der Angehöriger der Universität Würzburg sein Was also ist nun eigentlich soll. Diese Funktion habe ich seit 2011 Hochschulkunde? inne. Meine Stellvertreterin ist die Der Begriff Hochschulkunde wurde durch Paul Ssymank geprägt, der 1920 AUTOR an der Universität Göttingen einen Lehrauftrag für Hochschul- und Studentengeschichte erhielt. Ssymanks Ziel Matthias Stickler ist außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Studiengangkoordinator der Philosophischen Fakultät und Wissenschaftlicher war es, die Hochschulkunde als HistoriLeiter des Instituts für Hochschulkunde an der Universität Würzburg. sche Hilfswissenschaft zu etablieren, die Universitäts-, Wissenschafts- und Stu- as Institut für Hochschulkunde (IfH) existiert in seiner gegenwärtigen Form seit 1954. Es geht zurück zum einen auf die Sammlungen des Studentenhistorikers Paul Ssymank (1874-1942), der 1925 in Göttingen erstmals ein Institut für Hochschulkunde gründete, zum anderen auf die 1928 begründete „Hochschulkundliche Sammlung in Frankfurt a.M.“, die 1931 vom Reichsarchiv übernommen wurde. Diese Bestände kamen in den 1930er Jahren nach Würzburg, weil es Pläne gab, in der Stadt ein „Institut für deutsche Studentengeschichte“ anzusiedeln, ein Vorhaben, dessen Verwirklichung wegen des Zweiten Weltkriegs scheiterte. Nach 1945 wurden die Bestände zunächst von der Stadt Würzburg verwaltet und dann vom Freistaat Bayern der Universität Würzburg anvertraut. 1954 nahm das IfH seinen Betrieb auf und kooperiert seither mit der Universitätsbibliothek. Im Juli 2014 konnte das IfH zusammen mit dem Universitätsarchiv und der Deutschordensforschungsstelle ein renoviertes Gebäude auf dem neuen Campus Nord beziehen. Die drei Einrichtungen arbeiten dort eng zusammen. Neben der Bibliothek, Magazin- und Büroräumen existieren für die Benutzer ein moderner Lesesaal und der sogenannte Zimelienraum, in welchem aus- D gewählte Sammlungsbestände des IfH ausgestellt sind und der als Veranstaltungsraum genutzt wird. Die Verwaltung des Instituts erfolgte seit 1954 ehrenamtlich, wobei die 1955 in Würzburg gegründete „Hochschulkundliche Vereinigung e.V./Gesellschaft zur Förderung der Deutschen Hochschulkunde“, seit 1970 „Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde“ (DGfH), als eine Art Trägerverein fungiert. Die Universität Würzburg bestellte einen einschlägig ausgewiesenen Hochschullehrer als Senatsbeauftragten für das IfH. 2006 wurde das IfH zum An-Institut erhoben, es ist damit einerseits Teil der Universität, Forschung & Lehre WA S I S T E I G E N T L I C H … ? 387 Foto: IfH 5|15 dentengeschichte umfassen sollte. Wichtig waren ihm hierbei nicht nur institutionen- und bildungsgeschichtliche, sondern auch sozial- und kulturgeschichtliche Fragestellungen. Hierfür baute Ssymank eine entsprechend ausgerichtete Fachbibliothek und Sammlungsbestände auf, die das Profil des IfH prägen. Heute wird der Begriff Hochschulkunde wissenschaftssprachlich etwas verengt auch synonym für „Studentengeschichte“ verwendet. Dieses vergleichsweise wenig beachtete Forschungsfeld lag Ssymank sehr am Herzen, wobei bemerkenswert ist, dass dieser, obgleich er großes Interesse an der Geschichte der studentischen Verbindungen hatte, selbst kein Korporierter, sondern Freistudent war. Im IfH gibt es umfangreiches Material zur Geschichte der Studentenverbindungen im deutschsprachigen Raum. Es verfügt allerdings auch über Exponate etwa zur Freistudentenschaft, zur Achtundsechziger-Bewegung, zu den Bildungsreformen der frühen Bonner Republik und zur studentischen Linken im Gefolge von „1968“ (etwa Plakate und Flugzettel). Vorhanden ist sogar ein FDJ-Studentenliederbuch aus dem Jahr 1987, das neben dezidiert linkem Liedgut viele altstudentische Lieder enthält. Die Vielfalt der hochschulkundlichen Fragestellungen bringt es mit sich, dass das IfH mit seinen Beständen anschlussfähig an viele Fächer ist, nicht nur Geschichte und Kunstgeschichte, sondern etwa auch Volkskunde, Musikwissenschaft, Germanistik, Museologie, Pädagogik, Politikwissenschaft, Philosophie und Soziologie. Das IfH erhält regelmäßig von Universitäten, Forschungseinrichtungen, Archiven und Museen Anfragen betreffend Leihgaben oder Kooperationen für Ausstellungen, Tagungen etc. Es kooperiert mit universitätsgeschichtlich ausgerichteten Wissenschaftsvereinigungen, etwa der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte (GUW). Der Lesesaal erfreut sich regen Zuspruchs, zum einen von Seiten einschlägig arbeitender Wissenschaftler, auch Kollegen aus dem Ausland, insbesondere aus ostmitteleuropäischen Ländern, zum andern hochschulkundlich interessierter Laien. Erfreulich ist, dass immer wieder studentische Abschlussarbeiten und Qualifikationsschriften zu hochschulkundlichen Themen entstehen. Ich selbst be- Couleur der jüdischen Verbindung Wirceburgia Würzburg (ca. 1910, IfH, Sammlung der DGfH) treue zur Zeit zwei einschlägige Doktorarbeiten. In Studiengänge, etwa durch das Angebot von hochschulkundlichen Modulen, ist das IfH bisher nicht eingebunden. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass wir zu wenig Personal haben. Das IfH-Team muss sich deshalb (leider) auf das Kerngeschäft – Betreuung von Benutzern und Partnern sowie, in begrenztem Umfang, eigene Forschung – beschränken. Mich selbst fasziniert am IfH, dass dessen Bestände Zugänge zu einer akademischen Welt eröffnen, die in der nachklassischen deutschen Universität nur noch in Resten vorhanden ist. In gewisser Weise stellt das Institut für Hochschulkunde eine Art Kompetenzzentrum für die Universität in der vorklassischen und klassischen Phase ihrer Entwicklung dar, welches in dieser Form einzigartig ist. (http://www.hochschulkunde.uni-uerzburg.de). 388 FORSCHUNG Forschung & Lehre 5|15 Ergründet und entdeckt Saurer Ozean or etwa 252 Millionen Jahren kam es zum größten Massenaussterben in der Erdzeitgeschichte, bei dem über 90 Prozent aller Arten im Meer und zwei Drittel der Landlebewesen ausgelöscht wurden. Nach derzeitigem Kenntnisstand gelangten da- V ADHS Gebiet des heutigen Sibiriens in die Atmosphäre. Einen Teil davon haben die Ozeane aufgenommen, was die gesamte chemische Zusammensetzung des Meerwassers änderte. Als Ursache für das Sterben in den Ozeanen haben die meisten Experten eine Versauerung Die in den Bremer Laboren untersuchten Proben stammen aus Gesteinslagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die vor 250 Millionen Jahren am Meeresboden abgelagert wurden. (Foto: D. Astratti) mals, an der Grenze zwischen den Erdzeitaltern Perm und Trias, in kürzester Zeit enorme Mengen an Kohlenstoffdioxid durch Vulkanaktivitäten im der Ozeane in Verdacht, allerdings mangelte es hierfür bislang an direkten Beweisen. Diese Beweise liefert nun ein internationales Forscherteam, das anhand von Meeresbodenablagerungen in Kombination mit Computersimulationen untersucht hat, wie es zu diesem Massenaussterben kam. Wie die Untersuchung zeigte, hielt die Ozeanversauerung etwa 10 000 Jahre an. Der gesamte Zeitraum, in dem sich das Massensterben abspielte, dauerte etwa 60 000 Jahre, wobei die Wissenschaftler das Sterben in den Ozeanen in zwei Phasen unterteilen. Das gesamte Ökosystem im Meer stand damals unter großem Druck: Die Wassertemperatur stieg an und der Sauerstoffgehalt im Wasser nahm ab. Zum Ende der zweiten Phase wurde die Ozeanversauerung dann zu einer der treibenden Kräfte und könnte so dem bereits instabilen Ökosystem sozusagen den Rest gegeben haben. Die Ergebnisse dieser Studie tragen den Forschern zufolge auch zum Verständnis der heutigen Versauerung des Ozeans bei und sind von großem Interesse für die Klimaforschung. (Matthew Clarkson, Simone Kasemann et al., DOI: 10.1126/science.aaa0193; MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen) orscher des Universitätsklinikums Freiburg haben möglicherweise einen wichtigen Mechanismus für das sog. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) gefunden. Demnach könnte für ADHS von Bedeutung sein, dass Nervenzellen verstärkt reizunabhängig aktiv sind, was als Hintergrundrauschen bezeichnet wird. Die Forscher nutzten für ihre Studie einen Test, der bereits in vielen Augenkliniken eingesetzt wird, etwa zur Diagnose des Grünen Stars. Die Ergebnisse stützten die Annahme der Forscher, dass das Hintergrundrauschen der pathophysiologische Mechanismus sei, der dem ADHS zugrunde liege. Ein weiteres Indiz dafür sei, dass das Hintergrundrauschen bei Dopaminmangel in den Gehirnzellen verstärkt sei – dies sei ebenfalls ein Befund bei ADHS. Damit stünde eventuell erstmals ein Test zur Verfügung, mit dem ADHS im Gehirn diagnostiziert werden könnte. Bislang wird die Erkrankung anhand der Krankengeschichte und psychologischer Tests festgestellt. F (Ludger Tebartz van Elst et al., DOI: 10.1371/journal.pone.0118271) Sehverlust und Erblindung er Verlust von Sehleistung und die Erblindung sind Resultat einer Schädigung der Netzhaut im Auge oder des Gehirns. Sie gelten weitestgehend als irreparabel. Wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Magdeburg zeigen konnten, geht der Sehverlust mit dem D Kollaps eines gehirnweiten funktionellen Netzwerkes einher, welches normalerweise die Aktivität verschiedener Hirnareale untereinander koordiniert. Wie gut also ein Sehbehinderter sehen kann oder nicht, kommt demnach nicht nur darauf an, wieviel Restsehen nach der Schädi- gung noch vorhanden ist (bzw. wieviel Information das Gehirn noch aufnimmt), sondern vor allem, wie effizient das Restsehen vom funktionellen Netzwerk des Gehirns verarbeitet werden kann. Durch eine von den Magdeburger Wissenschaftlern entwickelte neuartige Behandlung mit schwachen rhythmischen Strömen kann dieses Netzwerk wiederhergestellt und somit die verlorene Sehleistung wieder verbessert werden. (Bernhard Sabel et al., Neurology 2014, 83: 542-551) 5|15 Sprechen und stottern eue Forschungsdaten von Wissenschaftlern aus Göttingen zeigen, welche Hirnhälfte die Sprechvorbereitung steuert und was bei Menschen gestört ist, die seit der Kindheit stottern. Demnach zeigte in der Kontrollgruppe nicht stotternder Erwachsener vor allem die linke Hirnhälfte während des Sprechvorgangs eine dynamische Regulierung der Erregbarkeit, die die Zungenbewegung steuert. Diese Modulation fehlt den Forschern zufolge bei Stotternden, abhängig von der Stotterschwere. Je schwerer die untersuchten Probanden stotterten, desto schlechter funktionierte die Bewegungsvorbereitung im linksseitigen motorischen Areal des Gehirns. Demnach wird nicht nur die Sprachverarbeitung, sondern auch die Sprechvorbereitung von der linken Hirnhälfte aus gesteuert. Die Ergebnisse zeigten, an welcher Stelle des Gehirns bei Stotternden die Ausführung des Sprechvorgangs gestört ist. Der linke Motorkortex und die seine Erregbarkeit beeinflussenden verbundenen Hirnbereiche könnten nun gezielt untersucht und beeinflusst werden, um flüssiges Sprechen zu erleichtern. N (Nicole Neef et al., Brain. 2015 Mar; 138(Pt3):712-25) 389 FORSCHUNG Forschung & Lehre Unterschiedlich gebaut chon die frühesten Vertreter unserer Gattung Homo unterschieden sich in Körpergröße und Statur stark voneinander. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Tübingen und Cambridge. In ihrer Untersuchung hatten die Forscher sowohl Fossilien in Tansania und Koobi Fora in Kenia, der „Cradle of Humankind“ in S Südafrika als auch die ältesten menschlichen Fossilien außerhalb Afrikas aus Dmanisi in Georgien verglichen. Sie fanden markante Unterschiede im Körperbau, die die Existenz von mindestens zwei unterschiedlich großen Arten von Homo zwischen 2,5 bis 1,5 Millionen Jahren vor heute nahelegen. Während Individuen aus Koobi Fora vor 1,7 bis 1,5 Millionen Das 1,5 Millionen Jahre alte Skelett des Turkana Boys, einem frühen Vertreter der Gattung Homo. Besonders der Oberschenkelknochen wird oft für mathematische Größenbestimmungen genutzt, da er der größte Knochen des menschlichen Skeletts ist und einen Großteil des Körpergewichts trägt. Foto: Jay Stock Jahren durchschnittlich 70 Kilogramm schwer und 165 Zentimeter groß waren, wiesen in etwa zeitgleiche Vertreter aus Olduvai Gorge im Mittel 20 Kilogramm sowie 20 Zentimeter weniger auf, obwohl sie in der gleichen Region lebten. Der Vergleich zwischen Fossilien aus Afrika und Eurasien zeigte den Forschern zufolge außerdem, dass frühe Homo-Vertreter erst vor ca. 1,7 bis 1,5 Millionen Jahren in der Koobi Fora Region einen stark vergrößerten Körperbau entwickelten, also nachdem bereits Auswanderungen nach Eurasien stattgefunden hatten. Auch weisen die Fossilien in Georgien noch auf verhältnismäßig kleine Körper hin. Diese Erkenntnisse stünden im Widerspruch zur gängigen Lehrmeinung: Bislang seien Experten mehrheitlich davon ausgegangen, dass Steigerungen in der Körpergröße die physische Voraussetzung waren, um die erste Ausbreitung unserer Gattung nach Eurasien zu ermöglichen. Die Forscher ließen für ihre Studie die Klassifizierung der Fossilien nach Arten bewusst außer Acht und analysierten ausschließlich geographische und zeitliche Differenzen in der Körpergröße von frühen Homo-Vertretern. (Manuel Will, Jay Stock et al., DOI.org/10.1016/j.jhevol.2015. 02.009; Universität Tübingen) Schlechte Noten durch Cannabis er Konsum von Cannabis führt bei Studenten zu schlechteren Prüfungsnoten. Besonders großen Einfluss hat das Rauschmittel auf die Zensuren in den Fächern, die mathematisches Denkvermögen erfordern. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Maastricht und des Forschungsinstituts zur Zukunft D der Arbeit in Bonn. Für die Studie werteten die Wissenschaftler Datensätze von 54 000 Studenten aus aller Welt aus, die an der Maastrichter Universität eingeschrieben waren. An der Hochschule war der Verkauf von Cannabis an Touristen seit 2011 zeitweise komplett verboten worden. So sei es möglich gewesen, die Leis- tungen der Studenten vor und nach dem Verbot miteinander zu vergleichen. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass Studenten, die nach dem Verbot nicht mehr legal Cannabis kaufen konnten, bessere Prüfungsnoten erzielten. Studenten, die kein Cannabis mehr konsumierten, erhöhten ihre Chancen, ihre Prüfungen zu bestehen, demnach um fünf Prozent, Studenten mit schlechten Leistungen sogar um 7,6 Prozent. (Oliver Marie/Ulf Zölitz; FAZ.NET) Vera Müller 390 LESERFORUM Forschung & Lehre 5|15 Zustimmung und Widerspruch Heft 2/15: Die Universität als Anwesenheitsinstitution Anwesenheitsimperativ? Herr Kollege Rudolph Stichweh meint (Seite 85), die Universität sei vom 12. bis zum 21. Jahrhundert eine „Anwesenheitsinstitution“ gewesen, und er schließt daraus: Die Preisgabe des „Anwesenheitsimperativs“, wie sie unlängst von der NRW-Landesregierung proklamiert wurde, liefe quasi auf eine Abschaffung der tradierten deutschen Universität hinaus. Meines Wissens trifft die Prämisse dieser Schlussfolgerung für die deutsche Forschungsuniversität Humboldtscher Prägung nicht zu, jedenfalls nicht für die damalige philosophische Fakultät und die aus ihr hervorgegangenen zahlreichen universitären Studienfächer. Hermann Weyl (1885 – 1955), einer der bedeutendsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts weltweit, emigrierte 1933 in die USA und hielt dort 1945 im Rahmen eines „Course on European history and civilization arranged by the Princeton School of International Affairs“ für amerikanische Professoren und Studenten zwei allgemeinverständliche Vorlesungen zum Thema „Universities and Science in Germany“ (H. Weyl: Gesammelte Werke, Band IV, S. 537 - 562). Weyl beschrieb die deutsche Universität zwischen dem Wiener Kongress und dem Ende der Weimarer Republik. Mit häufigen Hinweisen auf die Unterschiede zu den USA, Frankreich und England erklärte Weyl die Charakteristika der deutschen Universität. Eines ihrer Merkmale, die Lernfreiheit jedes Studenten, schilderte er so: „Once he has matriculated in the university he chooses his own course. For the following years he will be subjected to no quizzes or oral or written examinations. He selects his own teachers and the lectures, exercises, seminars which he wants to attend. Usu- ally he changes his university one or two times… He may take advice from his professors or neglect it at his own peril. The university exerts no control over his private life. …If he does not like a particular professor he can hear another… If he does not feel disposed to attend on a particular day he can stay away, nobody bothers. He does not live in dormitories on a campus but rents a room in the university town and prepares his meals at home or goes to a restaurant. There is nothing resembling the mediaeval Bursen or the English and American colleges… In my time, a student was supposed to devote his vacations to home study…“ Weyls detaillierte Ausführungen lassen keinen Zweifel daran, dass die deutsche Universität Humboldtscher Prägung keine „Anwesenheitsinstitution“ war. Der von Herrn Kollegen Stichweh vermutete allgemeine „Anwesenheitsimperativ“ kann auch anhand der Lebensläufe weithin bekannter deutscher Akademiker falsifiziert werden. Professor Dr. Kurt Reinschke, TU Dresden Heft 2/15: DoppeltBlind-Begutachtung Peer-Review In diesem Artikel (Seite 106f.) wird über den Unsinn der wissenschaftlichen Leistungsbewertung durch das Peer-Review-Verfahren referiert. Leider wird in dem Artikel über weite Strecken einseitig argumentiert, wenn beispielsweise von „heiliger Kuh“, „totaler Vermessung der Wissenschaft“, „Impact Faktor…(als) Fetisch“ die Rede ist. Nach meiner Erfahrung, als ein über 43 Jahre in der Medizin tätiger Wissenschaftler, bin ich der Ansicht, dass sich das Peer Review Verfahren im großen Ganzen bewährt hat: – Ich habe mich bei der Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten nie als „Diktator“ gefühlt und als Autor vieler Publikationen in internationalen Journalen fühlte ich mich auch nie diktatorisch behandelt. Im Gegenteil: die meisten der Gutachten waren sachlich, haben mich auf schwache Argumentationspunkte hingewiesen, so dass die Arbeit an wissenschaftlicher Güte gewonnen hat. Als Gutachter hatte ich dasselbe Bestreben. Ich habe versucht, kritische Aspekte einer Arbeit sachlich zu formulieren. Für mich war klar, dass eine unsachliche Kritik auf mich zurückfällt, da diese häufig zu einer Diskrepanz gegenüber der sachlichen Kritik der anderen (anonymen) Gutachten führt und damit meine Seriosität diskreditieren würde. – Eine anonyme Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten ist unerlässlich. Nur so kann eine möglichst objektive Beurteilung erfolgen. Meine Erfahrung bei offenen Begutachtungen ist, dass eine kritische Beurteilung mit Konsequenzen für die Projekt-Finanzierung erschwert wird. Auf die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten übertragen heißt das, dass sich kein Gutachter mehr trauen würde, eine Arbeit abzulehnen, da er befürchten muss, dass der betroffene Autor bei einer künftigen Beurteilung seiner Arbeit auf Revanche sinnen könnte. Das im Artikel verfochtene Verfahren einer offenen Diskussion eines Forschungsprojektes findet bereits laufend statt! Bei jedem Symposium oder Kongress wird doch das Pro und Contra wissenschaftlicher Beobachtungen diskutiert! – Der Erfolg des bisherigen Systems der Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten spiegelt sich nicht zuletzt darin wider, dass Fachzeitschriften mit hohem Impact Faktor in der Tat die für ein Fachgebiet wichtigsten Arbeiten publizieren, was Innovation und Qualität der Daten betrifft. Dass dieses System nicht perfekt ist, sondern auch Unzulänglichkeiten beinhaltet, bestätigt eher die Vorzüge dieses Verfahrens, als dass es sie widerlegt. Professor (em.) Dr Volker Dietz, Balgrist University Hospital, Zürich Gestatten: Ihr persönliches persönliches Rechenzentrum 0LW0LFURVRIW$]XUHHUZHLWHUQXQGHUJlQ]HQ6LH,KUH,75HVVRXUFHQXQNRPSOL]LHUWXQGÁH[LEHO 0LW0LFURVRIW$]XUHHU ZHLWHUQXQGHUJlQ]HQ6LH,KUH,75HVVRXUFHQXQNRPSOL]LHU WXQGÁH[LEHO 'DEHLLVW$]XUHPHKUDOVHLQ&ORXG'LHQVW 'DEHLLVW$]XUHPHKUDOVHLQ&ORXG'LHQVW Sie erhalten sowohl eine leistungsstarke Plattform als auch Infrastruktur und So Software ftware immer dann, wenn Sie sie brauchen! Ob Sie kur kurzfristige zfristige Systemr Systemressourcen essourcen oder einen Hochleistungs-Cluster Hochleistungs-Cluster, hleistungs-Cluster hleistungs Clusterr, geo-r geo geo-redundanten redundanten Speicherplatz oder ein paar P Petabyte etabyte Speicher für unstrukturier unstrukturierte te Daten benötigen – Azure Services. 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Mit dem hier angezeigten Werk – einer an der Humboldt-Universität entstandenen Dissertation – liegt sie endlich vor. Es konzentriert sich auf den „Bund Freiheit der Wissenschaft“, zeichnet aber keineswegs nur dessen Geschichte nach. Es bietet ein umfassendes Bild jener Jahre, in denen der BFW um die Erhaltung der Wissenschaftsfreiheit gekämpft hat und um sie hat kämpfen müssen. Mit dem Zerrbild, der BFW sei das Sammelbecken ewig gestriger Ultraordinarien gewesen, räumt Wehrs auf die einfachste und zugleich überzeugendste Weise auf, indem er klarstellt, wer die Gründerväter dieses angeblichen „Rechtskartells“ waren: Richard Löwenthal, Walter Rüegg, Hermann Lübbe, Thomas Nipperdey, Hans Maier, Erwin Scheuch, Otto von Simson, Nikolaus Knauer, um nur die Bekanntesten zu nennen, samt und sonders herausragende Wissenschaftler, die sich aus eigenem Antrieb lange, ehe die 68er auf den Plan traten, tatkräftig und keineswegs ohne Erfolge um eine fruchtbare Erneuerung der Universität sowohl in ihren Strukturen als auch in ihren Studienbedingungen bemüht hatten. Zusammengeschlossen haben sie sich nicht, um die Universitätsreform aufzuhalten. Sie haben sich gegen die Zerstörung gewehrt, die den deutschen Universitäten gewiss gewesen wäre, wenn dort die Anführer der 68er die Macht übernommen hätten. Drum verwundert nicht weiter, dass es um den BFW peu à peu stiller geworden ist, je mehr sich die Ära der 68er ihrem Ende zuneigte. Der BFW widersetzte sich dem studentischen Terror, den die Anführer der 68er an den Universitäten entfesselt hatten. Als es wieder möglich geworden war, frei über die Hochschulreform zu diskutieren, mussten andere in dieser Diskussion den Part der Universitäten übernehmen. Das alles schildert Wehrs nicht nur sachkundig, detailreich, unparteiisch und D 5|15 BÜCHER ÜBER WISSENSCHAFT Michael Hagner: Zur Sache des Buches Wallstein Verlag, Göttingen 2015, 280 Seiten, 17,90 €. „quellengesättigt“, sondern auch ungemein spannend: Ein lesenswertes Buch, das sich nicht zuletzt dadurch wohltuend von seinen den 68ern gewidmeten Pendants abhebt, dass ihm alle hagiographischen Attitüden abgehen. Katja Koch: Studi@mails Wie die Katze in ein Ölfass und der Student doch noch zur Vorlesung kommt! Verlag gemma, Teilheim 2014, 110 Seiten, 12,95 €. Nikolai Wehrs, Protest der Professoren – Der „Bund Freiheit der Wissenschaft“ in den 1970er Jahren, Wallstein Verlag Göttingen, 2014, 539 Seiten, 44,00 €. Professor em. Dr. iur Reinhard Mußgnug, Universität Heidelberg Persönlichkeiten eit 15 Jahren ist der Fotograf Peter Badge weltweit unterwegs, um Nobelpreisträger mit seiner Kamera zu portraitieren. Im Mittelpunkt seines Interesses steht nicht die Leistung der ausgezeichneten Wissenschaftler, Friedens- und Literaturnobelpreisträger, sondern deren Persönlichkeit, die er mit seinen Fotos zum Vorschein bringen möchte. Die so entstandenen Bilder sind im Buch nur sehr klein abgedruckt, aber hier stehen die Erlebnisse mit den Laureaten rund um den Fototermin im Vordergrund, von denen Badge zusammen mit der Co-Autorin Sandra Zarrinbal sehr kurzweilig erzählt. Badge berichtet von berührenden, skurrilen oder überraschenden Begegnungen, erzählt von seinen Gesprächen mit den Preisträgern und von Freundschaften, die sich aus diesem Fotoprojekt ergeben haben. Der Leser erfährt so manches Detail aus ihrem Leben, über ihre Interessen und Sichtweisen. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Charaktere der Laureaten selbst. So zeichnet Badge ein lebendiges Bild von außergewöhnlichen Menschen, die ihn nachhaltig beeindruckt haben, und präsentiert seine Einblicke auf zugleich informative und unterhaltsame Weise. S Peter Badge / Sandra Zarrinbal: Geniale Begegnungen. Weltreise zu Nobelpreisträgern. Daab Verlag, Köln 2015, 576 Seiten, 29,95 €. Ina Lohaus Antonio Loprieno: Von offener Universität Schwabe Verlag, Basel 2014, 25 Seiten, 12,- €. F. Padovani / A. Richardson / J.Y. Tsou (Eds.): Objectivity in Science New Perspectives from Science and Technology Studies. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2015, 226 Seiten, 106, 99 €. Heidi Reuschel: Tradition oder Plagiat Die ,Stilkunst’ von Ludwig Reiners und die ,Stilkunst’ von Eduard Engel im Vergleich. University of Bamberg Press, Bamberg 2014, 512 Seiten, 23,- €. Michael Schneider / Maida Mustafić (Hg.): Gute Hochschullehre: Eine evidenzbasierte Orientierungshilfe Wie man Vorlesungen, Seminare und Projekte effektiv gestaltet. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2015, 193 Seiten, 19,99 €. Birgit Stark / Dieter Dörr / Stefan Aufenanger (Hg.): Die Googleisierung der Informationssuche Suchmaschinen zwischen Nutzung und Regulierung. Verlag de Gruyter, Berlin New York 2014, 327 Seiten, 79,95 €. Armin von Weschpfennig: Rechtliche Grenzen von allgemeinen Studienabgaben Studienbeiträge oder Akademikersteuer?, Nomos Verlag, BadenBaden 2015, 525 Seiten, 136 €. Seit 2011 engagiert sich Santander Universitäten in Deutschland. Erste Partner-Hochschule war die älteste Universität Deutschlands, die RuprechtKarls-Universität Heidelberg, an der wir bis heute den Aufbau des Iberoamerika-Zentrums, die Vergabe von Deutschlandstipendien und auch die Realisierung von internationalen Summer- und Winterschools finanziell unterstützen. Mittlerweile zählen auch weitere neun renommierte Hochschulen zu Santander Universidades, dem größten Hochschulnetzwerk der Welt. Außerdem bieten wir allen Hochschulangehörigen deutschlandweit mit unseren Campus Produkten attraktive Sonderkonditionen an. Mehr erfahren: auch zu Vorteilskonditionen bei Bankprodukten für die Wissenschaftsgemeinschaft. www.santanderbank.de/universitaeten 394 RECHT Forschung & Lehre Entscheidungen Konsumtion von Leistungsbezügen I hne Erfolg blieb vor dem VG Trier die Klage eines W2-Professors, der sich gegen die teilweise Konsumtion seiner Leistungsbezüge gewendet hatte. Der Kläger bezog neben seinem Grundgehalt monatliche Leistungsbezüge in Höhe von rund 1600 Euro. Nach der in Reaktion auf die Entscheidung des BVerfG vom 14.2.2012 (Az.: 2 BvL 4/10) novellierten W-Besoldung in Rheinland-Pfalz wurde das W2-Grundgehalt rückwirkend ab 1.1.2013 um 240 Euro erhöht. Die bis dahin bereits bezogenen Leistungsbezüge des Klägers wurden hierauf in Höhe von 90 Euro angerechnet. In seiner Entscheidung betont das Verwaltungsgericht, dass es keine ernsthaften Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der angegriffenen Konsumtionsregelung habe. Ein verfassungsrechtlicher Bestandsschutz für Leistungsbezüge, die vor der Neuregelung der WBesoldung in Rheinland-Pfalz für die Zukunft festgelegt waren, ergäbe sich weder aus dem Alimentationsprinzip als hergebrachtem Grundsatz des Berufsbeamtentums noch aus der Eigentumsgarantie. Ebenso wenig werde laut Gericht das Leistungsprinzip aus Art. 33 Abs. 2 GG verletzt. Schließlich stelle die Anrechnung bereits bezogener Leistungsbezüge auch keinen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz dar. Führe der Gesetzgeber ein neues Besoldungssystem ein und überführe er vorhandene Gegebenheiten in dieses System, komme ihm dabei ein großer Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Umsetzung zu, so das Gericht. Durch die Neuregelung werde das legitime Ziel verfolgt, unter Sicherstellung einer amtsangemessenen und funktionsgerechten Besoldung die Leistungsorientierung der VG Trier, Urteil vom 9.9.2014, Az.: 1 K 711/14.TR Konsumtion von Leistungsbezügen II as Verwaltungsgericht Würzburg hat entschieden, dass die Konsumtion von Leistungsbezügen nach dem novellierten Bayerischen Besoldungsgesetz ebenfalls keinen verfas- D Foto: mauritius-images O Professorenbesoldung unter Beachtung der zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen auch zukünftig möglichst weitgehend zu erhalten. Dies rechtfertige nach Auffassung des Gerichts auch einen aufgrund des anrechnungsfreien Sockelbetrags zudem hinreichend abgeschwächten Eingriff in den Leistungsgrundsatz der Besoldung sowie sonstige Rechte betroffener Professoren. 5|15 reits bezogenen Leistungsbezüge, was entsprechend auch für einen in Bayern nunmehr vorgesehenen, späteren Stufenaufstieg gilt. Das Gericht folgt in seiner Begründung in weiten Teilen der Entscheidung des VG Trier vom 9.9.2014. Es betont dabei, dass die Fortgewährung einer Leistungszulage ebenso wenig einen absoluten verfassungsrechtlichen Bestandsschutz genießen würde, wie Berufungsvereinbarungen über die Ausstattung von Lehrstühlen. Aufgrund eines weiten Gestaltungsspielraumes des Gesetzgebers in Bezug auf Höhe und Struktur der Besoldung habe der Beamte grundsätzlich keinen Anspruch darauf, dass ihm die für die Bemessung der Bezüge maßgeblichen Regelungen, unter denen er in das Beamtenverhältnis eingetreten ist, unverändert erhalten blieben. Im Rahmen des Art. 33 Abs. 5 GG sei insbesondere weder die unverminderte Höhe der Bezüge noch die ungeschmälerte Beibehaltung eines zu einem bestimmten Zeitpunkt bemessenen Besoldungsvorsprungs auch für die Zukunft garantiert. Nach Auffassung des Gerichts dürfe der Gesetzgeber Leistungsbezüge vielmehr kürzen, wenn dies aus sachlichen Gründen gerechtfertigt sei. Im Ergebnis stelle sich deshalb auch die bayerische Regelung zur Konsumtion von Leistungsbezügen als rechtmäßig dar. Das Gericht weist ferner darauf hin, dass die bayerische Regelung zur Abschmelzung von Berufungsleistungsbezügen auch deshalb als verhältnismäßig anzusehen sei, weil durch die maximal hälftige Anrechnung ebenso wie durch eine vorrangige Anrechnung von unbefristeten Leistungszulagen die Wirkung der Konsumtion hinreichend abgefedert werde. VG Würzburg, Urteil vom 3.2.2015, Az.: W 1 K 14.211 Sven Hendricks sungsrechtlichen Bedenken begegnet. Geklagt hatte eine Universitätsprofessorin, die seit 2011 im Dienste der beklagten Universität stand und der neben einem W3-Grundgehalt ursprünglich unbefristete Berufungsleistungsbezüge in Höhe von etwa 1500 Euro zustanden. Seit dem 01.01.2013 wurden diese aufgrund der Anhebung der Grundgehaltssätze in Bayern sodann teilweise konsumiert. Nach der bayerischen Novelle der Professorenbesoldung beschränkt sich die Konsumtion dabei auf einen Betrag in Höhe von höchstens der Hälfte der monatlich be- LE S E R S E RVIC E Die Entscheidungen der Rubrik „Recht“ können in vollem Wortlaut bestellt werden bei: Forschung & Lehre, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected] 5|15 Steuerrecht aktuell Doppelte Haushaltsführung ei der Frage, ob eine doppelte Haushaltsführung nicht mehr vorliegt, weil sich der Beschäftigungsort Im vorliegenden Fall kam hinzu, dass der Steuerpflichtige in einem freigestellten Professorenverhältnis in Polen stand und zudem dort noch aus anderen Einkunftsquellen nicht unerhebliche Einkünfte bezog. In Zusammenhang all dieser Umstände ist eine Bejahung der doppelten Haushaltsführung für die Dauer der Befristung dem Grunde nach lebensfremd. Der Kläger war in den Jahren 2001 bis 2014 für wissenschaftliche Forschungszwecke im Inland durchgängig befristet beschäftigt und hierfür von seinem Arbeitgeber, einer polnischen Universität, bei der er als Professor angestellt war, freigestellt worden. Die Freistellung erfolgte dabei auf der Grundlage von Vorschriften über unbezahlten wissenschaftlichen Urlaub. Im Ergebnis liegt also eine doppelte Haushaltsführung vor, weil der Steuerpflichtige seinen Lebensmittelpunkt nicht von Polen an den inländischen Beschäftigungsort verlagert hat. Foto: mauritius-images B zum Lebensmittelpunkt gewandelt hat, stellt der Umstand der Befristung des Arbeitsverhältnisses ein besonders gewichtiges Indiz bei der Gesamtabwägung dar. Die Rechtsprechung hat bereits mit dem Urteil des Bundesfinanzhofs (Urteil vom 10.4.2014 – VI R 11/13) festgestellt, dass auch dann keine regelmäßige Arbeitsstätte begründet wird bei wiederholt befristet beschäftigten Arbeitnehmern für die Dauer der Befristung und dass dies auch für die Bestimmung des Lebensmittelpunktes bei der doppelten Haushaltsführung gelten muss. Ein Arbeitnehmer, der zunächst für drei Jahre und anschließend wiederholt befristet von seinem Arbeitgeber ins Ausland entsandt worden ist, begründet im Ausland keine regelmäßige Arbeitsstätte, auch wenn er mit dem ausländischen Unternehmen für die Dauer des Entsendungszeitraums einen unbefristeten Arbeitsvertrag abgeschlossen hat. 395 STEUERRECHT Forschung & Lehre Finanzgericht Sachsen-Anhalt, Urteil vom 2.10.2014 – 5 K 1330/11 – rechtskräftig Reisekostenvergütung er Begriff „Reisekostenvergütung“ nach § 3 Nr. 13 EStG bestimmt sich nach den jeweils einschlägigen leistungsrechtlichen Regelungen. Die Erstattung im Sinne des § 3 Nr. 13 EStG ist nur insoweit steuerfrei, als sie der Abgeltung eines Aufwands dient, der als Werbungskosten abzugsfähig wäre, wenn ihn der Arbeitnehmer selbst zu tragen hätte. Das Finanzgericht stellt klar, dass aus öffentlichen Kassen gezahlte Reisekostenvergütungen steu- D erfrei sind. Öffentliche Kassen sind dabei inländische juristische Personen des öffentlichen Rechts, die einer Dienstaufsicht und der Prüfung ihres Finanzgebarens durch die öffentliche Hand unterliegen. Die Regelung des § 3 Nr. 13 EStG sei nicht auf Arbeitnehmer beschränkt; sie gilt sinngemäß auch für Freiberufler und ehrenamtlich Tätige. Schleswig-Holsteinisches Finanzgericht, Urteil vom 19.11.2014 – 5 K 65/13 Stipendien er Steuerpflichtige ist Historiker und Journalist und erhält für ein Buchprojekt von einer privatrechtlichen gemeinnützigen Stiftung einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 2 500 Euro. Außerdem erhält der Steuerpflichtige von einer anderen Stiftung für seine Arbeit an einer wissenschaftlichen Studie Zuwendungen in Höhe von 30 000 Euro im Streitjahr. Für beide Stiftungen existieren keine Richtlinien, die im Einzelnen regeln, nach welchen Kriterien und in welcher Höhe Stiftungsmittel vergeben werden. Voraussetzungen für die Steuerfreiheit von Forschungsstipendien nach § 3 Nr. 44 EStG sind es aber, dass Stipendien einen für die Erfüllung der Forschungsaufgabe oder für die Bestreitung des Lebensunterhalts und die Deckung des Ausbildungsbedarfs erforderlichen Betrag nicht übersteigen und nach den von dem Geber erlassenen Richtlinien vergeben werden und dass der Empfänger in Zusammenhang mit dem Stipendium nicht zu einer bestimmten wissenschaftlichen oder künstlerischen Gegenleistung oder zu einer bestimmten Arbeitnehmertätigkeit verpflichtet ist. Im vorliegenden Fall sind beide Stiftungen gemeinnützig, aber die Voraussetzungen für die Steuerbefreiung nach § 3 Nr. 44 EStG sind nicht erfüllt, weil keine Vergaberichtlinien existieren. Solche Richtlinien müssen vorliegen und angewandt werden, damit eine vom Einzelfall losgelöste einheitliche Vergabepraxis erreicht werden kann. Ggf. wäre eine missbräuchliche Anwendung von Befreiungsvorschriften möglich. Offen lässt das Finanzgericht in diesem Fall, ob der erforderliche Betrag überschritten wird. D Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 9.12.2014 – 3 K 2197/11 – rechtskräftig Birgit Ufermann 396 KARRIERE-PRAXIS Koste es, was es wolle? Die Gier als Persönlichkeitsmerkmal | J O H A N N E S H E W I G | PAT R I C K M U S S E L | Hochriskante Spekulationen von Mitarbeitern aus der Finanzdienstleistungsbranche trugen zum Entstehen der weltweiten Finanzkrise bei. Wie kann dieses Verhalten rechtzeitig erkannt und verhindert werden? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gier als Persönlichkeitsmerkmal und hochriskantem Verhalten im Beruf? enschen in unterschiedlichen Berufen unterscheiden sich bezüglich ihrer Persönlichkeit und ihrer Wertvorstellungen. Beispielsweise suchen sich Personen mit einer hohen sozialen Motivation bevorzugt Tätigkeiten in helfenden Berufen. Unter Wissenschaftlern dürfte der Wunsch nach Status und Erkenntnisgewinn überdurchschnittlich ausgeprägt sein. Und Personen, die materialistischen Werten eine hohe Bedeutsamkeit zumessen, suchen sich Berufe mit hohen Erwerbsmöglichkeiten, beispielsweise im Finanzdienstleistungsbereich. M Personen in zuletzt genanntem Bereich haben im Rahmen der Finanzkrise durch ihren übermäßigen Wunsch nach Geld einen zweifelhaften Ruf erlangt. Ihr riskantes Verhalten trug zu einem nicht unerheblichen Teil zu jenen Ereignissen bei, die in der Immobilienkrise in den USA und der Schuldenkrise in Deutschland ihren Anfang nahmen und in einer globalen Wirtschaftskrise endeten. Hochriskante Spekulationen mit teilweise faulen Finanzprodukten brachten den Finanzdienstleistern in den Boom-Jahren fabulöse Gewinne, führten jedoch Forschung & Lehre während der Krise zu ebenso desaströsen Verlusten. Die Folgen sind bekannt: Gewinneinbrüche und Entlassungen zunächst in der Finanz-, später auch in der Realwirtschaft, Insolvenzen, wie der spektakuläre Fall Lehman Brothers, Arbeitslosigkeit und Rezession in besonders schwer betroffenen Ländern wie Griechenland sowie die Bereitstellung enormer Summen durch Regierungen für Rettungsschirme und Wachstumspakete. Ein gewichtiger Aspekt in diesem Gefüge sind die agierenden Personen mit ihrer Persönlichkeit und ihren Wertvorstellungen. Was, wenn der Wunsch nach materiellen Gütern exzessiv wird, und in blanke Gier umschlägt? Was ist Gier? Aus Sicht der differentiellen Psychologie ist es ungemein spannend, sich der Frage zu stellen, was Gier als Persönlichkeitsmerkmal ausmacht, wie wir sie konzeptionell fassen und operational messen können und in wieweit die Gier dazu beitragen kann, Verhaltensweisen wie das riskante Spekulieren von Investmentbankern besser verstehen zu können. Wir haben uns in einer Reihe von Studien zunächst damit auseinandergesetzt, was den Kern dieses Konstrukts ausmacht und wie wir die interne Struktur beschreiben können. Nach unseren Ergebnissen lässt sich Gier beschreiben als einen Wunsch nach mehr, koste es, was es wolle, einschließlich einem exzessiven Streben nach materiellen Gütern und der Bereitschaft, dass dieses Streben auch auf Kosten von anderen geht. Es handelt sich somit um eine Kombination aus Werten und 5|15 Temperamentseigenschaften: Gier lässt sich von einem „normalen“ Streben nach Geld und materiellen Gütern abgrenzen, da sie durch eine Form von Rücksichtslosigkeit begleitet wird, wobei gierige Personen es in Kauf nehmen, dass eigene materielle Vorteile auf Kosten anderer gehen. Wir haben einen Persönlichkeitstest zur Erfassung von Gier entwickelt. Analog zur Definition von Gier erfasst dieser zwei Komponenten: Materialismus und Rücksichtslosigkeit. Interessanterweise fanden wir eine sehr hohe Korrelation zwischen diesen beiden Komponenten: Obgleich man sie konzeptionell klar trennen kann, finden sich bei Personen mit hohen Werten bei einer dieser Komponenten auch mit hoher Wahrscheinlichkeit hohe Werte bei der anderen. Ein weiterer bemerkenswerter Befund zeigte sich in einer kulturvergleichenden Studie. Dabei zeigten Personen aus den Vereinigten Staaten von Amerika signifikant höhere Werte als Personen in Deutschland. Dieses Muster könnte Unterschiede in Werten widerspiegeln, insbesondere höheren Materialismus in den USA im Vergleich zu europäischen Ländern. Ursachen gierigen Verhaltens Um den Ursachen gierigen Verhaltens näher zu kommen, haben wir in einer Studie Personen gebeten, eine Aufgabe zum Risikoverhalten zu bearbeiten, und parallel dazu neuronale Prozesse mittels Elektroencephalogramm (EEG) erfasst. Die Untersuchung der zugrundeliegenden kognitiven Prozesse bietet dabei Ansatzpunkte für Er- AUTOR E N Prof. Dr. Johannes Hewig ist Professor und Leiter der Arbeitsgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dr. Patrick Mussel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. KARRIERE-PRAXIS Forschung & Lehre 397 Foto: mauritius-images 5|15 klärungsmodelle jener Verhaltensweisen, die mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Gier assoziiert sind. An der Untersuchung nahmen 20 Studierende der Wirtschaftswissenschaften teil. Im Labor bearbeiteten die Versuchspersonen die sog. BalloonAnalogue-Risk-Task. Aufgabe ist es, einen Luftballon, der als Bild auf dem Bildschirm dargestellt wird, möglichst weit aufzupumpen. Je weiter man den Ballon aufpumpt, desto größer der Gewinn. Platzt der Ballon jedoch, dann verliert man alles. Zusätzlich bearbeiteten die Versuchspersonen den Test zur Erfassung von Gier. Wie erwartet zeigte sich, dass Personen, die besonders gierig waren, den Ballon weiter aufpumpten als Personen mit niedrigeren Werten. Die Risikoneigung konnte also anhand des Persönlichkeitsmerkmals Gier vorhergesagt werden. Interessanter Weise war dieser Effekt besonders ausgeprägt, wenn das Persönlichkeitsmerkmal zuvor durch eine unabhängige Aufgabe aktiviert wurde. Während der Ballon-Aufgabe wurde die Hirnaktivität der Versuchspersonen mittels EEG registriert. Dabei zeigte sich zunächst eine typische Reaktion auf das Feedback: Ca. 270 Millisekunden nach der Rückmeldung, ob der Ballon geplatzt ist oder nicht, zeigt sich eine Komponente im EEG, die als Feedbackbezogene Negativierung bezeichnet wird. Sie indiziert, ob ein Ereignis besser oder schlechter war als erwartet. Die Komponente wird als Indikator eines wichtigen neuronalen Prozesses interpretiert, der es uns ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und unser Verhalten entsprechend anzupassen. Überraschenderweise blieb diese charakteristische Reaktion auf den Feedbackstimulus bei gierigen Personen aus, d.h. diese Personen zeigten nahezu die gleiche Reaktion, unabhängig davon, ob der Ballon platzte oder nicht. Interpretiert man diesen Befund auf der Basis der Theorien, die dieser Komponente zugrunde liegen, so könnte dies bedeuten dass gierige Personen Schwierigkeiten haben, aus Fehlern zu lernen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen. Ähnliche Befunde wurden in früheren Studien bereits für Psychopathie berichtet. Gier als Persönlichkeitsmerkmal Die Befunde legen nahe, dass riskantes Verhalten in verschiedenen Kontexten durch Gier als Persönlichkeitsmerkmal beeinflusst ist. Dabei ist dieser Effekt besonders stark, wenn Gier zuvor aktiviert wurde. Solche aktivierenden Einflüsse könnten beispielsweise ein hoher Bonus auf finanzielle Erfolge oder auch Aspekte der Unternehmenskultur sein. Die Ergebnisse zu neuronalen Korrelaten liefern einen möglichen Erklärungsansatz: Das riskante Verhalten gieriger Personen könnte daher kommen, dass sie negative Reize oder Warnsignale aus der Umwelt ignorieren. Möglicherweise erklärt dies auch das Auftreten sog. Spekulationsblasen, die dadurch entstehen, dass Investoren in einer Zeit steigender Kurse ihre Anteile zu lange halten, und Indizien, die auf ein Platzen der Blase hinweisen, ignorieren, wie beispielsweise negative Unternehmensnachrichten oder Warnungen von Analysten. L I T E R AT U R Mussel, P., Reiter, A, M. F., Osinsky, R. & Hewig, J. (2014). State- and trait-greed, its impact on risky decision-making and underlying neural mechanisms. Social Neuroscience, 10. doi: 10.1080/ 17470919.2014.965340. Available online: http://www.tandfonline.com/ eprint/KUkMdk3x3m36HQuNzwSm/full KARRIERE Forschung & Lehre Preise Professor John Forbes Nash, Universität Princeton und Massachusetts Institute of Technology, (WirtschaftsNobelpreis 2001) Professor Louis Nirenberg, Courant Institute of Mathematical Sciences der Universität New York Der als Nobelpreis für Mathematik geltende Preis wird jährlich von der Norwegischen Akademie der Wissenschaften vergeben. Er ist mit sechs Millionen norwegischen Kronen (umgerechnet knapp 700.000 Euro) dotiert. Heinz Maier-Leibnitz-Preis Marian Burchardt, Empirische Sozialforschung, MaxPlanck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, Göttingen Cynthia Sharma, Infektionsbiologie, Universität Würzburg Soeren Lienkamp, Medizin, Universitätsklinikum Freiburg Xiaoxiang Zhu, Geodäsie, Technische Universität München Stephan Packard, Medienkulturwissenschaft, Universität Freiburg Susanne Paulus, Altorientalistik, Universität Münster Dr. Christian Heinemeyer, Universität Tübingen, erhält die von der Evangelischen Fakultät der Universität Tübingen vergebene Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 17.500 Euro. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPG) vergeben. Professor Rainer Herges, Universität zu Kiel, wird von der Landeshauptstadt Kiel Gerhart-Bruckmann-Preis Professor Walter Krämer, Technische Universität Dortmund, erhält die Auszeichnung von der Österreichischen Statistischen Gesellschaft (ÖGS). Ausonius Preis Die Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vergeben und ist mit je 20.000 Euro dotiert. ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. IZA Preis Professor Jan Svejnar, Columbia University, New York, erhält die Auszeich- Deutscher Krebspreis Professor Lenhard Rudolph, Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut und Universität Jena (Kategorie Experimentelle Forschung) Professor Helmut Halfmann, Universität Hamburg, erhält die Auszeichnung von der Universität Trier. Carl-Hermann-Medaille Professor Peter Luger, Freie Universität Berlin, ist von der Deutschen Gessellschaft für Kristallographie (DGK) ausgezeichnet worden. Copernicus-Medaille Professor Ulrich Pöschl, Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz, wurde die Foto: IZA Professor Günter Klöppel, Universität zu Kiel (Kategorie Klinische Forschung) nung vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA). Sie ist mit 50.000 Euro dotiert. Dr. Leopold Lucas-Preis Thomas Niendorf, Werkstofftechnik, TU Bergakademie Freiberg Dr. David Salomon, Universität Siegen Kieler Wissenschaftspreis Sarah Weigelt, Psychologie, Universität Bochum Jessica Burgner-Kahrs, Mechatronik, Universität Hannover Pavel Levkin, Polymerchemie, Karlsruher Institut für Technologie Dr. Leopold Lucas Preis für Nachwuchswissenschaftler Foto: Perlbach Abelpreis 5|15 Foto: Carsten Costard, MPI für Chemie 398 Professor Angelika Neuwirth, Freie Universität Berlin, wird von der Evangelischen Fakultät der Universität Tübingen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Professor Wolfgang Wick, Universität Heidelberg (Kategorie Translationale Forschung) Der Preis wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung in drei Kategorien verliehen und ist in jeder Kategorie mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro dotiert. Walter-Jacobsen-Preis Professor Andreas Eis, Universität Oldenburg Auszeichnung von der Copernicus Gesellschaft verliehen. Fritz-Leonhardt-Preis Professor Werner Sobel, Universität Stuttgart, erhält die Auszeichnung von der Ingenieurkammer BadenWürttemberg mit Unterstützung des Verbands Beratender Ingenieure. 5|15 Habilitationen und Berufungen Theologie Prof. Dr. Christian Tapp, Ruhr-Universität Bochum, Stiftungsprofessur für Christliche Philosophie erhalten. für Neuere Geschichte abgelehnt. planmäßiger Professor verliehen. PD Dr. theol. habil. Johannes Zimmermann wurde vom Philosophie und Geschichte PD Dr. Clemens Koehn, Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Alte Geschichte erteilt. hat einen Ruf an die Universität Innsbruck/Österreich auf eine fünfjährig befristete 399 KARRIERE Forschung & Lehre Senat der Universität Greifswald die Bezeichnung außer- Prof. Dr. Jörg Leonhard, Universität Freiburg, hat einen Ruf an die Universität Jena auf eine W3-Professur PD Dr. Matthias Perkams, Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat einen Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität Jena auf eine W2-Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Antike und mittelalterliche Philosophie angenommen und einen Ruf an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt auf eine W3-Professur für Philosophische Grundfragen der Theologie sowie einen Ruf an die Katholische Privatuniversität Linz auf eine Universitätsprofessur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Geschichte der Philosophie abgelehnt. Dr. Maren Röger, Deutsches Historisches Institut Warschau/Polen, hat einen Ruf Anzeige UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG DIE W E LT BEWEGT SICH MIT FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an! Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen. Sie erhalten die BERLIN Haberling GmbH & Co.KG – Tel.: +49(0)30.349900-0 – [email protected] BERLIN Gerhard Kanitz KG – Tel.: +49(0)30.7879590 – [email protected] COTTBUS Michael Wenzel – Tel.: +49(0)35603.1600 – [email protected] DÜSSELDORF Henk International GmbH – Tel.: +49(0)211.998070 – [email protected] DRESDEN Paul v. Maur GmbH – Tel.: +49(0)35204.71210 – [email protected] individuellen Lösungen dazu. Unsere Umzugsspezialisten garantieren einen Umzug nach Ihren Wünschen und Vorstellungen, pünktlich und sicher, egal ob es nur ein paar Straßen weitergeht oder in ein anderes Land. 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Gesellschaftswissenschaften Prof. Dr. Carmen Aprea, Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB)/Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Jena auf eine Professur für Wirtschaftspädagogik angenommen und einen Ruf an die Universität Mannheim abgelehnt. Dr. Tobias Bach, Hertie School of Governance, Ber- lin, hat einen Ruf an die Universität Oslo/Norwegen als Associate Professor in Public Policy and Administration angenommen. Jun.-Prof. Dr. Daniel Finke, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Universität Aarhus/Dänemark auf die Professur für Politikwissenschaft sowie einen weiteren Ruf an die Universität Agder/Norwegen auf die Professur für Politikwissenschaft erhalten. Dr. rer. pol. Rasmus Hoffmann, European University Institute, Florenz/Italien, habilitierte sich an der Universität Rostock, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Empirische Sozialforschung erteilt. fessur für Pädagogische Psychologie angenommen. Prof. Dr. Andreas Langenohl, Justus-Liebig-Universität Gießen, hat einen Ruf an die Universität Konstanz auf eine W3-Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Makrosoziologie abgelehnt. Dr. Heike Neuroth, Niedersächsische Staats- und Uni- Prof. Dr. Kristin Krajewski, Justus-Liebig-Universität Gießen, hat einen Ruf an die Pädagogische Hochschule Weingarten auf eine W3-Pro- 5|15 versitätsbibliothek, GeorgAugust Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Fachhochschule Potsdam am Fachbereich Informationswissenschaften auf eine W3Professur für Bibliothekswissenschaften angenommen. Prof. Dr. Gabi Reinmann, Zeppelin Universität Friedrichshafen, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Lehren und Lernen an der Hochschule angenommen. Philologie und Kulturwissenschaften FAQ K A R R I E R E Was bedeutet „pädagogische Eignung“? Im Rahmen der Bewerbung auf Professuren ist neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen, einem abgeschlossenen Hochschulstudium sowie in der Regel einer Qualitätspromotion vor allem die pädagogische Eignung nachzuweisen. Dies geschieht in der Praxis regelmäßig durch den Nachweis von Erfahrungen in der Lehre. Dieser Nachweis kann beispielsweise durch die Wahrnehmung von Lehraufträgen, Professurvertretungen und sonstigen Lehrtätigkeiten erbracht werden. Bei einer Professurvertretung wird Personen übergangsweise bis zur endgültigen Besetzung der Hochschullehrerstelle die Wahrnehmung der mit dieser Professur verbundenen Aufgaben übertragen. Die Professurvertretung soll Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern explizit die Möglichkeit geben, sich in professoraler Tätigkeit zu üben. Lehraufträge können im Regelfall zur Ergänzung des Lehrangebots erteilt werden. Je nach Landesrecht kommt jedoch auch eine Erteilung für einen durch hauptberufliche Lehrkräfte vorübergehend nicht gedeckten Lehrbedarf, für einen Lehrbedarf, dessen zeitlicher Umfang den Einsatz hauptberuflicher Lehrkräfte nicht rechtfertigt oder für Lehrveranstaltungen, für die ein Praxisbezug erforderlich oder erwünscht ist, in Betracht. Der Lehrauftrag bezieht sich dabei in der Regel auf eine konkret übertragene Lehraufgabe bzw. einen bestimmten Themenbereich. Die pädagogische Eignung kann jedoch auch durch eine anderweitige Betätigung in der Lehre an Hochschulen oder aber durch sonstige Weiterbildungsund/oder Vortragstätigkeiten nachgewiesen werden. Juliane Lorenz Prof. Christian Frosch hat einen Ruf an die Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald auf die W3-Professur für Malerei/Zeichnung/Raum und interdisziplinäre künstlerische Strategien am CasparDavid-Friedrich-Institut angenommen und wurde mit Wirkung zum 1.4.2015 zum Universitätsprofessor ernannt. PD Dr. Andrew Steven Gross, Universität ErlangenNürnberg, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Nordamerikastudien erhalten. PD Dr. Eva Güida, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W2-Hochschuldozentur Romanische Sprachwissenschaft angenommen. Jun.-Prof. Dr. Ralf Hertel, Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität Trier auf eine W3-Professur für Englische Literaturwissenschaft angenommen und wurde mit Wirkung vom 8. Januar 2015 zum Universitätsprofessor ernannt. Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wurde zur W3Universitätsprofessorin für 5|15 KARRIERE Forschung & Lehre Romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft ernannt. DR E I F R AG E N AN: Professor Dr. Ines Stolpe Dr. Maren Lickhardt, Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald, wurde zur Junior-Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft ernannt. Prof. Dr. Oliver Lindner, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität Leipzig auf eine W2-Professur für Kulturstudien der Britischen Inseln angenommen. PD Dr. Melanie Möller, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf die W3-Professur Klassische Philologie mit Schwerpunkt Latinistik erhalten. Lehrstuhl für Mongolistik an der Universität Bonn schichte der Fotografie zum 1. April 2015 angenommen. Dr. Martin Thiering, Technische Universität Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kognitive Linguistik erteilt. Dr. Ronny Vollandt, Freie Universität Berlin, hat einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München auf Jun.-Prof. Dr. Gregory J. Poarch, Universität Tübingen, hat einen Ruf an die Universität Münster auf eine W1Professur für Englische Linguistik angenommen und das Bleibeangebot der Universität Tübingen abgelehnt. Prof. Dr. Torben Schmidt, Leuphana Universität Lünedie W2-Professur für Judaistik angenommen. Rechtswissenschaft PD Dr. Christian Bickenbach, Universität Mainz, wurde zum 1. April 2015 zum W2-Professor für Ver- burg, hat einen Ruf an die Universität Paderborn auf eine W3-Professur für die Didaktik des Englischen abgelehnt und ein Bleibeangebot der Leuphana Universität Lüneburg angenommen. Prof. Dr. Steffen Siegel, Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat einen Ruf an die Folkwang Universität der Künste in Essen auf die Professur für Theorie und Ge- 401 waltungsrecht, insbesondere Regulierungs- und Infrastrukturrecht, an der Universität Potsdam ernannt. Seit 2013 sind Sie Inhaberin der einzigen MongolistikProfessur in Deutschland. Wie war Ihr Weg zu diesem Fach? Nach dem Mauerfall über den Zweiten Bildungsweg. Die Mongolei der 1990er Jahre weckte mein Interesse für vergleichende Postsozialismusforschung. An der Humboldt-Universität konnte ich Mongolistik trotz weitgehender „Abwicklung“ des Faches noch in großer Bandbreite studieren; alle Lehrenden vertraten eine bemerkenswerte Kultur der Ermöglichung. Zentral waren von Anbeginn Studien-, Projekt- und Forschungsaufenthalte in der Mongolei. Welche Freiheiten und welche Einschränkungen sind mit dieser Alleinstellung verbunden? Mit der Entscheidung für den Neustart der Mongolistik an der Universität Bonn verbunden war das Ziel einer moderneren Ausrichtung und transdisziplinären Öffnung in Lehre und Forschung; dies erlaubt uns angesichts aktueller Herausforderungen thematische Mobilität. Dank DAAD-Förderung des Lektorats bleibt die Vermittlung sprachlicher Schlüsselqualifikationen eine tragende Säule. Wollen wir mit den verfügbaren Ressourcen größere Wissensgebiete vertreten und dem wissenschaftlichen Nachwuchs Perspektiven eröffnen, verbietet sich einseitige Profilbildung. Wie sehen Sie die Situation der sogenannten Kleinen Fächer in Deutschland? Kleine Fächer stehen für Diversität; sie erschließen Wissenskulturen jenseits des Mainstreams, sind international vernetzt und bieten ideale Betreuungsrelationen – trotz Bündelung struktureller Kapazitäten. Sehr kleine Fächer wie die Mongolistik (4 Standorte in Deutschland) bedürfen synergetischer Nutzung ihrer Potenziale; für uns ist Kooperation allein wegen der Komplementarität historisch-philologischer und gegenwartsbezogen-sozialwissenschaftlicher Ausrichtungen essenziell. Prof. Dr. Volker Erb, Universität Mainz, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Strafrecht und Strafprozessrecht – unter besonderer Berücksichtigung des Medizinrechts abgelehnt. Prof. Dr. Phillip Hellwege, Universität Augsburg, hat ei- nen Ruf an die Universität Marburg auf die W3-Professur für Bürgerliches Recht, Rechtsvergleichung und ein weiteres Fach erhalten. Prof. Dr. Rüdiger Krause, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine W3-Professur für 402 KARRIERE das Fachgebiet Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht erhalten. PD Dr. Francis Limbach, Universität zu Kiel, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung und Internationales Privatrecht erteilt. Prof. Dr. Sebastian Martens, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wurde zum W3-Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Europäisches Privatrecht und Europäische Rechtsgeschichte an der Universität Passau ernannt. Prof. Dr. Henning Rosenau, Universität Augsburg, hat einen Ruf an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf die W3-Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Medizinrecht angenommen. Wirtschaftswissenschaften Dr. Gabriel Ahlfeldt, The London School of Economics and Political Science, London/Großbritannien, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine W3-Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale und regionale Wirtschaftsbeziehungen, erhalten. Prof. Dr. Alexander Benlian, Technische Universität Darmstadt, hat einen Ruf an die Universität zu Köln auf Forschung & Lehre eine W3-Professur für Wirtschaftsinformatik erhalten. Dr. rer. pol. Tessa Flatten, RWTH Aachen, hat einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen auf eine W3Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement abgelehnt. Prof. Dr. Asvin Goel, Jacobs University Bremen, hat einen Ruf an die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistics & Supply Chain Management angenommen. Prof. Dr. Gerd J. Hahn, Universität Mannheim, hat ei- nen Ruf an die German Graduate School of Management and Law, Heilbronn, auf eine Vollprofessur für Operations Management und Prozessinnovation angenommen. Dr. Jost Heckemeyer, Universität Mannheim, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W3-Professur für Rechnungslegung und Besteuerung angenommen. Prof. Dr. Alexander Himme, Vlerick Business School/Belgien, hat einen Ruf an die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung Hamburg, auf eine Professur für FAQ R E C H T Wie wird eine befristete Professur verlängert? Nicht selten werden Professuren in einem befristeten Beamtenverhältnis übertragen. Dies ist regelmäßig etwa bei der Berufung auf eine Stiftungsprofessur oder Juniorprofessur der Fall. Aber auch im Falle der erstmaligen Berufung auf eine reguläre Professur kann, soweit das Landesrecht dies vorsieht, ein zeitlich befristetes Beamtenverhältnis übertragen werden. Die Verlängerung hängt im Regelfall jeweils von einer positiven Evaluation der Leistungen des Amtsinhabers ab. Das zeitlich befristete Beamtenverhältnis endet kraft Gesetzes mit Ablauf des in der Ernennungsurkunde oder in der Begleitverfügung benannten Datums automatisch. Daher sollte das Evaluationsverfahren so weiträumig vor dem Beendigungszeitpunkt liegen, dass das Beamtenverhältnis nahtlos verlängert werden kann. Soll nach Maßgabe des jeweils einschlägigen Landeshochschulrechts ein zeitlich befristetes Beamtenverhältnis verlängert werden, kann die Frage aufkommen, ob die Aushändigung einer neuen beamtenrechtlichen Ernennungsurkunde zwingend notwendig wird. Die Antwort darauf hängt vom jeweiligen Landesrecht ab. In einigen Bundesländern – so etwa in Schleswig-Holstein – ordnet das Beamtenrecht explizit die erneute Aushändigung einer beamtenrechtlichen Ernennungsurkunde an. In anderen Bundesländern – z.B. Niedersachsen – wird hingegen auf die ursprüngliche Ernennungsurkunde ein Vermerk gesetzt, aus dem hervorgeht, dass die Amtszeit und damit das Beamtenverhältnis auf Zeit des betroffenen Amtsinhabers bis zu einem konkret bestimmten Datum verlängert ist. Wiltrud Christine Radau 5|15 Managerial Accounting angenommen. Prof. Dr. André Ludwig, Universität Leipzig, hat einen Ruf an die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung Hamburg, auf eine Professur für Computer Science in Logistics angenommen. Jun.-Prof. Dr. Michael Steiner, Westfälische WilhelmsUniversität Münster, hat einen Ruf an die Universität Witten/Herdecke auf den Lehrstuhl Marketing angenommen. Dr. Theresa Veer, ESADE Business School Barcelona/Spanien, hat einen Ruf an die Universität Tübingen auf eine W1-Professur für Strategie und Unternehmensführung angenommen. Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wurde zur W3-Universitätsprofessorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Accounting (Internationale Rechnungslegung, Controlling und Wirtschaftsprüfung), ernannt. Assoz. Prof. Dr. habil. Herwig Winkler, Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Österreich, hat einen Ruf an die Brandenburgische Technische Universität CottbusSenftenberg auf eine W3-Professur für Produktionswirtschaft erhalten. 5|15 KARRIERE Forschung & Lehre Mathematik, Physik und Informatik Dr. Stefan Breuer, Technische Universität Darmstadt, habilitierte sich in dem Fach Experimentalphysik. Dr. Artur Erbe, Universität Konstanz, habilitierte sich in dem Fach Experimentalphysik. Prof. Dr. Dr. Andrea Ehrmann, Hochschule Nieder- Kiel auf eine W2-Professur für Analysis angenommen. Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität Paderborn auf eine W3Professur für Softwaretechnik erhalten. Prof. Dr. Sven Höfling, University of St. Andrews, hat einen Ruf an die Universität Würzburg auf eine Professur für Technische Physik angenommen. Dr. Laura Na Liu, MaxPlanck-Institut für Intelligente Systeme, Stuttgart,, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Festkörperphysik angenommen. rhein, hat einen Ruf an die Fachhochschule Bielefeld auf eine Professur für Physik und Messtechnik angenommen. Prof. Dr. Heiko Falk, Universität Ulm, hat einen Ruf an Prof. Dr. Kornelius Nietsch, Universität Hamburg, hat einen Ruf an das Leibniz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden) gemeinsam mit einer Professur für Metallische Werkstoffe an der Technischen Universität Dresden angenommen. Dr. Alexej Pashkin, Universität Konstanz, habilitierte sich in dem Fach Experimentalphysik. Slav Petrov, Ph.D., Google Inc., New York/USA, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Computerlinguistik erhalten. die Technische Universität Hamburg-Harburg auf eine W3-Professur für Eingebettete Systeme angenommen. Dr. Alexander Gilger, Ludwig-Maximilians-Universität München, habilitierte sich in dem Fach Materialwissenschaften. Dr. Markus Haase, Delft Institute of Applied Mathematics/Niederlande, hat einen Ruf an die Universität zu PD Dr. Kai Rossnagel, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine W2-Professur auf Zeit (6 Jahre) für Experimentelle und Angwandte Physik angenommen. Prof. Dr. Sascha Trippe, SNU Seoul/Südkorea, wurde zum Associate Professor für Astronomie an der Seoul National University ernannt. Dr. Susanne Weßnigk, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W1-Professur für Didaktik der Physik angenommen. Biologie, Chemie, Geowissenschaften und Pharmazie 403 sche Chemie Polymerer Materialien erhalten. Prof. Dr. sc. agr. Sabine Fiedler, Universität Mainz, hat einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen auf die W3-Professur für Bodenressourcen und Bodenschutz abgelehnt. Prof. Dr. Elisabeth Grohmann hat einen Ruf an die Dr. Manuel Alcarazo, MaxPlanck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Organische Chemie erhalten. Prof. Dr. Jürgen Dengler, Universität Bayreuth, wurde zum 1. April 2015 zum W3Vertretungsprofessor für Beuth Hochschule für Technik Berlin auf eine W2-Professur für Mikrobiologie angenommen. Dr. Anna Growe, Universität Freiburg, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die Junior-Professur für Regional Governance angenommen. Pflanzenökologie am Fachbereich Biologie ernannt. Dr. David Ellinghaus, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf die Junior-Professur für Biomedizinische Informatik angenommen. Dr. Judith Felten, Swedish University of Agricultural Sciences, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine Junior-Professur für Root cell biology and molecular plant microbe interactions abgelehnt. Prof. Dr. Andreas Fery, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur für Physikali- PD Dr. Michael Kuhlmann, Natural History Museum London/Großbritannien, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine W2-Professur für Entomologie (mit Schwerpunkt Kuratierung der Kieler Fabricius-Sammlung) erhalten. Dr. Bernd Lepenies, MaxPlanck-Institut für Kolloidund Grenzflächenforschung, Potsdam, habilitierte sich an der Freien Universität Berlin in dem Fach Biochemie und hat zum 1.7..2015 einen Ruf an die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf eine W2-Professur für Infektionsimmunologie angenommen. Dr. Rosario Piro, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg,, hat ei- 404 KARRIERE nen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine Junior- Forschung & Lehre Professur für Ökosystemphysiologie angenommen. Ingenieurwissenschaften Dr.-Ing. Andreas Bardenhagen, Premium AEROTEC Augsburg, hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine Professur für das Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau angenommen. Professur für Medizinische Bioinformatik angenommen. Dr. Björn Rost, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Biologische Ozeanographie erhalten. Dr. David Sandquist, Scion (New Zealand Crown Research Institute), hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Mechanische Holztechnologie angenommen. Dr. Nina Schützenmeister, University of Bristol/Großbritannien, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Medizinische und Pharmazeutische Chemie angenommen. Apl. Prof. Dr. Mario Trieloff, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Analytische und Theoretische Kosmochemie (Stiftungsprofessur der Klaus Tschira Stiftung) angenommen. Prof. Dr. Henning Urlaub, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Frankfurt am Main auf eine W3-Professur für Molekulare Diagnostik erhalten. Prof. Dr. Christiane WernerPinto, Universität Bayreuth, hat einen Ruf an die Universität Freiburg auf eine W3- Dr.-Ing. Neda Djordjevic, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine Junior-Professur für das Fachgebiet Verbrennungskinetik (Combustion Kinetics) angenommen. Jun.-Prof. Dr.-Ing. Robert Güttel, Technische Universität Clausthal, hat einen Ruf an die Universität Ulm auf eine W3-Professur für Chemieingenieurwesen angenommen und wurde zum 1. April 2015 zum Universitätsprofessor ernannt. Dr.-Ing. Kai Hilgenberg, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine Junior-Professur für das Fachgebiet Verfahren und Technologien für hochbeanspruchte Schweißverbindungen angenommen. Die Professur ist verbunden mit einer Funktion im Fachbereich Schweißtechnische Fertigungsverfahren an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. Prof. Dr.-Ing. Joachim Müller-Kirchenbauer, Technische Universität Clausthal, hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine Professur für das Fachgebiet Energie- und Ressourcenmanagement angenommen. Prof. Dr.-Ing. Thekla SchulzBrize, Ostbayerische Techni- sche Hochschule Regensburg, hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine Professur für das Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege angenommen. Humanmedizin PD Dr. Marcus Both, Universitätsklinikum SchleswigHolstein (UKSH), Campus Kiel sowie Medizinische Fakultät, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine W3-Professur für Radiologie mit Schwerpunkt Viszerale Bildgebung an der Medizinischen Fakultät angenommen. Dr. rer. nat. Constança Sofia Ferreira de Figueiredo, Medizinische Hochschule Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Experimentelle Transfusionsmedizin erteilt. Dr. med. Stephan Fricke, Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin und Immunologie zuerkannt. Prof. Dr. Mathias Heikenwälder, Technische Universität München/Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, hat einen Ruf an die Medizinische Fakultät Heidelberg (gemeinsame Berufung mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum) auf die W3-Professur Infektionen und Krebs angenommen. Dr. med. Britt Hofmann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, habilitierte sich für das Fachgebiet Herzund Thoraxchirurgie. Dr. med. univ. Dr. med. Michael Stefan Kendler, Universitätsklinikum Leipzig AöR, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis 5|15 für das Fach Haut- und Geschlechtskrankheiten zuerkannt. PD Dr. Frederick Klauschen, Charité Universitätsmedizin Berlin, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine W2-Professur auf Zeit (5 Jahre) für Molekulare Pathologie erhalten. Dennis Lal, Ph.D., Universität zu Köln, hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine Junior-Professur für Epileptologie im Kindes und Jugendalter erhalten. Prof. Dr. med. Peter Joachim Lang, Universität Tübingen, hat einen Ruf an die JustusLiebig-Universität Gießen auf die W3-Professur für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Pädiatrische Hämatologie und Onkologie abgelehnt. Dr. med. Matthias Lerch, Medizinische Hochschule Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie erteilt. Dr. med. Christoph Lübbert, Universitätsklinikum Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin zuerkannt. Dr. med. Max V. Meyer-Marcotty, Klinikum Stadt Soest, habilitierte sich an der Medizinischen Hochschule Hannover, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Plastische und Ästhetische Chirurgie erteilt. Dr. med. Sebastian Olbrich, Universitätsklinikum Leipzig AöR, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie zuerkannt. PD Dr. Matthias Peipp, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität zu ,,,(*))'()%!%# Forschung & Lehre - Leserreisen STUDIENREISE VOM 15. BIS 23. SEPTEMBER 2015 Bulgarien Versteckte Schönheit im Südosten Europas Verehrte Leserinnen und Leser, REISELEISTUNGEN begleiten Sie uns auf eine Studienreise nach Bulgarien und entdecken Sie das faszinierende Kulturerbe einer Nation, die über Jahrtausende eine Brücke zwischen Orient und Okzident bildete. Schon in der Antike war die Region ein Schnittpunkt der Kulturen. Das Reich der Thraker grenzte unmittelbar an Griechenland und lag im Zentrum wichtiger Handelsrouten, die vom Mittelmeer durch ganz Europa bis an die Bernsteinküste führten. Auch römische Relikte und byzantinisches Erbe, die Spuren der 500-jährigen osmanischen Herrschaft sowie die charakteristische Architektur aus der Zeit der „Nationalen Wiedergeburt“ prägen bis heute das kostbare Kulturgut Bulgariens. Ausgangs- und Endpunkt unserer abwechslungsreichen Rundreise ist Sofia, die betriebsame Hauptstadt Bulgariens. Bereits vor rund 2500 Jahren gegründet und mit einer Siedlungsgeschichte, die über 7000 Jahre zurückreicht, zählt Sofia zu den ältesten Städten Europas. Einen tiefen Einblick in die hochentwickelte Kultur eines der größten Völker der antiken Welt vermitteln die kunstvoll bemalten Grabanlagen Madara ● Arbanassi in Kazanlak und der ● Varna Veliko Tarnovo ● ● kostbare Schmuck des Nessebar● Karlovo Goldschatzes der Thra● Kazanlak ● ● Sofia ker in Varna. Bis heute Thrakische Tiefebene rätselhaft ist die EntPlovdiv Kloster Rila ● stehung des berühmten Kloster Batschkovo ● Steinreliefs des Reiters Bansko von Madara. ● ● Eine ganz eigene Welt entfaltet sich in den zahlreichen Klöstern des Landes, schon immer gingen von diesen Orten neben religiös-spirituellen auch wichtige kulturell-politische Impulse aus. Stationen unserer Rundreise sind das Rila-Kloster, das idyllisch im Nationalpark des RilaGebirges liegt, und das Batschkovo-Kloster mit seinen ausdrucksstarken mittelalterlichen Fresken. Die Besuche von Plovdiv, der „schönsten Stadt Thrakiens“, von Veliko Tarnovo, der einstigen stolzen Hauptstadt des bulgarischen Reiches, und von Nessebar und Abanssi mit ihrer charakteristischen Holzarchitektur runden unsere Streifzüge durch eine kontrastreiche Kulturnation ab. Flug mit Air Berlin, Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft ROTALA Studien-Reiseleitung 9-tägige Rundreise mit abwechslungsreichem Ausflugs- und Besichtigungsprogramm inklusive Eintrittsgeldern Unterbringung in ausgesuchten Hotels der Vier-Sterne-Kategorie Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen Im Rahmen der Halbpension landestypisches Abendessen mit Folklore Reisepreissicherungsschein Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur REISEPREISE PRO PERSON IN EURO Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.265,– Köln und Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.238,– Stuttgart und München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.265,– Hamburg und Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.265,– Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159,– Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa bedient werden, gilt der Preis ab Stuttgart. LESERREISEN-VORSCHAU 2015 Emilia-Romagna | Studienreise vom 12. bis 19. Mai 2015 | Studienreise vom 27. August bis 3. Sept. 2015 Nordpolen | Studienreise vom 7. bis 18. Oktober 2015 Griechenland INFORMATIONS-COUPON Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen für: *"' $ # " %#$ %'&%"$ ' $"$ Name Vorname Datum Straße PLZ/Ort Unterschrift )) $($$ $ 0%'(*$ '. / $"" / %$$ %(' / - / " +%(*"+'$ Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt. 406 KARRIERE Kiel auf eine W2-Professur auf Zeit (5 Jahre) für Experimentelle Antikörper-basierte Tumor-Immuntherapie an der Medizinischen Fakultät erhalten. Dr. rer. nat. Annegret Reinhold, Universität Magdeburg, habilitierte sich in dem Fach Immunologie. Dr. Cristina Alberta Ripoll Noiseux, Universität Complutense Madrid/Spanien, habilitierte sich an der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg für das Fachgebiet Innere Medizin/Gastroenterologie. Dr. med. Samir Said, HeliosKlinik Helmstedt, habilitierte sich an der Universität Magdeburg in dem Fach Innere Medizin. Prof. Dr. med. Bernhard Unsöld, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Regensburg auf Forschung & Lehre die W2-Professur für Innere Medizin angenommen. Dr. med. Mechthild Westhoff-Bleck, Medizinische Hochschule Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Kardiologie erteilt. Apl. Prof. Dr. Thorsten Zenz, Universitätsklinikum Heidelberg, hat einen Ruf an die Medizinische Fakultät Heidelberg (Gemeinsame Berufung mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum) auf die W3-Professur Molekulare Therapie in der Hämatologie und Onkologie erhalten. 5|15 Rektoren, Präsidenten und Kanzler Prof. Birgitta Wollenweber führt seit September 2014 als Erste Prorektorin die Amts- Prof. Dr.-Ing. Holger Watter ist seit dem 1. Februar 2015 Zahnmedizin Prof. Dr. med. dent. Sabine Ruf, Justus-Liebig-Universität Gießen, hat einen Ruf an die Universität Nijmegen/ Niederlande auf eine Professur für Kieferorthopädie erhalten. geschäfte des Rektors/der Rektorin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. neuer Präsident der Fachhochschule Flensburg. Angelika Claßen, vormals Leiterin des Referates Hochschulen im Rheinland im Mi- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Scholl trat am 1. April 2015 sein neues Amt als Vizepräsident für den Bereich Forschung der Helmut-Schmidt- nisterium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, ist seit August 2014 neue Kanzlerin der Deutschen Sporthochschule Köln. Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg an. Die richtigen Kandidaten finden. Beim ersten Versuch. www.leaders-in-science.de Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden: [email protected] 5|15 KARRIERE Forschung & Lehre Impressum 22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes (43 Jahrgänge) Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich Deutscher Hochschulverband 407 Informationsservice Präsident: Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr. Vizepräsidenten: Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident) Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr. Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr. Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr. Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr. Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr. Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen: (Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected]) Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c. Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr. Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80 E-Mail: [email protected] Internet: www.hochschulverband.de Forschung & Lehre Redaktion: Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr., Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A. Design-Konzept: Agentur 42, Mainz Titelfoto: Fotolia Grafik und Layout: Robert Welker Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband Juliane Lorenz, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Wiltrud Christine Radau, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden. Zitierweise: Forschung & Lehre Verlag und Redaktion: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: (02 28) 902 66-15 Fax: (02 28) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Internet: www.forschung-und-lehre.de Druck: Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen Bezugsgebühr: Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto. 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Hochschulreformgesetzes, Artikel 1, Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes (Stand: 22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €. A 313 | Gesetzentwurf für ein Zweites Gesetz zur Änderung personalvertretungsrechtlicher und richterrechtlicher Vorschriften Hamburg und Stellungnahme des DHV, 71 Seiten, 6,50 €. A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften und weitere dienstrechtliche Änderungen Hamburg (Stand: 26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €. A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf, Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV, 280 Seiten, 12,- €. A 316 | Ressortentwurf des vierten Landesbesoldungs-Änderungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (Stand: 10.12.2013) und Stellungnahme des DHV, 76 S., 6,50,- €. A 317 | Gesetzentwurf über die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern und Stellungnahme des DHV, 20 Seiten, 3,- €. A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung), 143 Seiten, 8,- €. A 318 | Gesetzentwurf zur Änderung der Vorschriften über die Professorenbesoldung (Besoldungsordnung W) Berlin (Stand: 24.2.2014) und Stellungnahme des DHV, 31 Seiten, 4,50 €. A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des Landes Brandenburg vom 28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €. A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014) und Stellungnahme des DHV, 5 Seiten, kostenlos. 408 AKADEMISCHER STELLENMARKT Stellenmarkt Veranstaltungen Stiftungen | Preise Professuren Forschung & Lehre 5|15 Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin Energieinformatik (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg)....409 Metrologie funktionaler Nanosysteme (Technische Universität Braunschweig) .................................................................422 Verwaltung | Management | Fachkräfte Kanzlerin/Kanzler (Ruhr-Universität Bochum) ..............................................430 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (Universität Kassel)......................................431 Lehrkraft für besondere Aufgaben – Lektorat Vietnamesisch (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................431 Geistes- und Sozialwissenschaften Präsidentin/Präsident (Duale Hochschule Baden-Württemberg) ..............432 ABWL, insbes. Internationales Management und Unternehmensstrategie (Technische Universität Bergakademie Freiberg)........420 Präsidentin/Präsident (Universität Vechta).....................................................429 Bürgerliches Recht und Europäisches Privatrecht Projektkoordinatorin/-koordinator für ein Mentoring(Georg-August-Universität Göttingen)....................................................................408 programm für Studentinnen (Schwerpunkt MINT) (Universität Osnabrück).............................................................................................429 Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaften (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)......................426 Wissenschaftliche/-r Koordinator/-in in der Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik Fachgruppe der Didaktiken der Mathematik und (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................418 der Naturwissenschaften (Universität zu Köln).......................................429 Kirchenrecht (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)...............................415 Klinische Psychologie (Helmut-Schmidt-Universität/UniBW Hamburg) ..409 Kommunikationsgestaltung (Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden) ...............................................426 Musikpädagogik (Universität Bremen) ...............................................................413 Philosophie (Universität Koblenz-Landau – Campus Landau).......................416 Politik und Regieren in Deutschland (Universität Potsdam)...............414 PROFESSUREN Naturwissenschaften | Medizin Animal Health Management (Technische Universität München) ..........419 Chefärztin/-arzt Medizinische Klinik I – Lehrstuhl Innere Medizin II – im Krankenhaus Merheim (Kliniken der Stadt Köln gGmbH und Universität Witten/Herdecke) ............425 Hydrobiologie und Gewässermanagement (Universität für Bodenkultur Wien) ........................................................................421 Ingenieurgeologie und Umweltmanagement (RWTH Aachen) .......415 Institutsleiterin/Institutsleiter am Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie (Universität Greifswald / Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit).......410 International Production Engineering and Management (Universität Siegen) .....................................................................................................418 Klinische Demenzforschung nach dem Jülicher Modell (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................416 Klinische Infektiologie mit Schwerpunkt Hepatologie (Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................426 Landschaftsökologie und Standortkunde (Universität Rostock) ......412 Leitung der Abteilung für Histologie (Universität Bern).......................420 Mechatronik (Wilhelm Büchner Hochschule)....................................................417 Medieninformatik (Wilhelm Büchner Hochschule)........................................423 Polymerchemie (Technische Universität Chemnitz) .........................................413 Theoretische Physik (Universität Heidelberg) .................................................413 Wirtschaftsinformatik (Wilhelm Büchner Hochschule)...............................424 Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften Bürgerliches Recht mit einem Nebenfach (Universität zu Köln) .....416 Makroökonomik mit dem Schwerpunkt öffentliche Finanzen (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)......................415 Philosophie (Politische Philosophie) (Universität Bayreuth)...............422 Ritual und Praxis im Judentum und im Vergleich mit anderen Religionen (Universität Potsdam)..................................................411 An der Georg-August-Universität Göttingen ist an der Juristischen Fakultät zum 1. April 2016 oder früher eine Professur (W3) für Bürgerliches Recht und Europäisches Privatrecht zu besetzen. Die Professur ist am Institut für Privat- und Prozessrecht (http://www.uni-goettingen.de/de/31907.html) angesiedelt. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll insbesondere die europäische, kollisionsrechtliche und rechtsvergleichende Perspektive in Forschung und Lehre vertreten. Außerdem werden eine Verstärkung des medizinrechtlichen Schwerpunkts sowie eine engagierte Mitarbeit im Zentrum für Medizinrecht (http://www.uni-goettingen.de/de/31523.html) erwartet. Die Voraussetzungen für die Berufung in ein Professorenamt ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes in der zurzeit geltenden Fassung. Die Stiftungsuniversität Göttingen besitzt das Berufungsrecht. Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQEHUGLH3URIHVVXU¿QGHQ6LHXQWHU http://www.uni-goettingen.de/de/135686.html Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Die Universität plant, die Professur in das Professorinnen-Programm des Bundes und der Länder HLQ]XEULQJHQXQGIRUGHUWGDKHUTXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU Bewerbung auf. Teilzeitbeschäftigung kann unter Umständen ermöglicht werden. Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen mit einem Lebenslauf, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs einschl. der Lehrtätigkeit und einem Schriftenverzeichnis werden bis 31. Mai 2015 erbeten. Bitte senden Sie die Unterlagen schriftlich an den Dekan der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben 6, 37073 Göttingen sowie zusätzlich im PDF-Format per E-Mail an [email protected]. 5|15 409 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung 12 full-time research positions for doctoral students (Technische Universität Ilmenau)............................................................................427 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in (PhD-Student) (Charité – Universitätsmedizin Berlin) ...................................................................433 (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf).................................................................U3 Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch qualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen)............................................................................428 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (Goethe-Universität Frankfurt)..............433 The Höffmann Academic Award for Intercultural Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in im Fachbereich Competence 2015 (Universität Vechta) ........................................................355 Two Friede Springer Doctoral Scholarships 2015 Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation (Stiftung Universität Hildesheim) ............................................................................433 at the Center for Advanced Studies in Management (HHL Leipzig Graduate School of Management – Friede Springer Stiftung) ....428 Forschungsförderung | Preise Ausstellungen | Veranstaltungen 1 qualification scholarship to prepare for doctoral studies (Technische Universität Ilmenau) ..........................................................427 Lass Nahrung deine Medizin sein. CeBIT Innovation Award 2016 Vom 09. bis 12. Juli 2015 in Lech am Arlberg. (Bundesministerium für Bildung und Forschung + CeBIT)...............................365 (Medicinicum Lech) .....................................................................................................U2 Feodor Lynen-Forschungsstipendium (Alexander von Humboldt-Stiftung) .........................................................................U4 Harkness Fellowships in Health Care Policy and Practice (The Commonwealth Fund) ......................................................................................427 An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist in der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften die Professur W 3 Klinische Psychologie ab sofort zu besetzen. Die Technische Fakultät besetzt im Department Informatik zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine W1-Juniorprofessur für Energieinformatik im Beamtenverhältnis auf Zeit zunächst für die Dauer von drei Jahren. Nach positiver Evaluierung ist eine Verlängerung auf insgesamt sechs Jahre vorgesehen. Die Professur wird im Rahmen des Energie Campus Nürnberg (EnCN) eingerichtet und soll eine Arbeitsgruppe leiten. Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in Forschung und Lehre angemessen zu vertreten. Energieinformatik verknüpft hierbei Themen der Informatik und der Energietechnik. Das Energiesystem ist vermehrt durch regenerative, fluktuierende und dezentrale Einspeisung sowie durch begrenzte Fähigkeiten zur Speicherung und zur Lastflexibilisierung geprägt. Um die Auslegung und die Betriebsführung zu unterstützen, soll ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten darin liegen, das Energiesystem auf unterschiedlichen Ebenen zu analysieren, zu simulieren und zu optimieren. Hierzu sollen fortgeschrittene Methoden der Informatik eingesetzt werden, um die einzelnen energietechnischen Komponenten und deren Zusammenwirken nachzubilden. In Erweiterung sind auch Algorithmen für das Energiemanagement, Datenanalysen im Energiesektor sowie Kommunikationstechnik und Informationssicherheit im Smart Grid von Bedeutung. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in oder als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben. Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden. Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt. Die FAU trägt das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ und bietet Unterstützung für Dual-Career-Paare an. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (CV, Schriftenverzeichnis, Lehrerfahrung, Drittmitteleinwerbungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden) werden bis zum 29. 5. 2015 an die Dekanin der Technischen Fakultät der FAU, Martensstraße 5 a, 91058 Erlangen, sowie zusätzlich per E-Mail an [email protected] erbeten. ENERGIE CAMPUS NÜRNBERG www.fau.de Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird die Vertretung des Faches in Lehre und Forschung in der gesamten Breite im Studiengang Psychologie (Bachelor of Science/Master of Science) und im Studiengang Bildungs- und Erziehungswissenschaften (Bachelor/Master) erwartet. Bewerber/-innen sollten durch hochrangige wissenschaftliche Publikationen im Bereich der Klinischen Psychologie ausgewiesen sein. Bereitschaft zur fächerübergreifenden interdisziplinären Zusammenarbeit wird vorausgesetzt. Die Approbation als Psychologische Psychotherapeutin/Psychologischer Psychotherapeut ist erwünscht. &KG*577PK$Y*DKGVGVH×T1Hſ\KGTCPY¼TVGTKPPGPWPF1Hſ\KGTCPY¼TVGT UQYKG1Hſ\KGTGGKPYKUUGPUEJCHVNKEJGU5VWFKWOOKV$CEJGNQTWPF/CUVGT abschlüssen an, das mit verkürzten Regelstudienzeiten nach dem Trimestersystem durchgeführt und durch interdisziplinäre Studienanteile (ISA) ergänzt wird. Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber die 5VWFKGTGPFGPCWHDGTWƀKEJG6¼VKIMGKVGPKPPGTJCNDWPFCW²GTJCNDFGT$WPdeswehr, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern, vorbereitet und darüber hinaus Aufgaben auf dem Gebiet der Weiterbildung sowie Lehrangebote im Bereich ISA übernimmt. Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Jeder Dienstposten steht weiblichen und männlichen Bewerbern gleicherOC²GPQHHGP&KG*577PK$Y*JCVUKEJFKGDGTWƀKEJG(ÑTFGTWPIXQP Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen DGUQPFGTUDGITײV Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form unter Nennung der Kennziffer (GeiSo 92) bis zum 19.06.2015 an: Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg Personaldezernat Postfach 70 08 22, 22008 Hamburg ([email protected]) www.hsu-hh.de 410 AKADEMISCHER STELLENMARKT )ULHGULFK/RHIÀHU,QVWLWXW)/,%XQGHVIRUVFKXQJVLQVWLWXWIU7LHUJHVXQGKHLW Forschung & Lehre 5|15 (UQVW0RULW]$UQGW8QLYHUVLWlW*UHLIVZDOG(0$8 Das FLI ist als selbstständige Bundesoberbehörde und Ressortforschungsinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf den Gebieten Tiergesundheit, Tierernährung, Tierhaltung, tiergenetische Ressourcen und Tierschutz tätig. Im Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie am Hauptsitz Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Wege eines gemeinsamen Berufungsverfahrens mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald der Dienstposten der/des ,QVWLWXWVOHLWHULQ,QVWLWXWVOHLWHUV (Direktorin und Professorin/Direktor und Professor, Besoldungsgruppe B2/B3 der Bundesbesoldungsordnung bei Vorliegen GHUODXIEDKQUHFKWOLFKHQXQGVRQVWLJHQ9RUDXVVHW]XQJHQRGHU7DULIEHVFKlIWLJWH7DULIEHVFKlIWLJWHUPLWDXHUWDULÀLFKHP(QWgelt in Höhe der Dienstbezüge nach Besoldungsgruppe B2/B3 BBesO; Professor/Professorin nach Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern) zu besetzen. $XIJDEHQ Das Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie betreibt Forschung zur molekularen Charakterisierung viraler Krankheitserreger landwirtschaftlicher Nutztiere. Es berät das BMEL auf diesem Gebiet. Im Vordergrund stehen dabei Arbeiten zur funktionellen Charakterisierung viraler Proteine und zur Aufklärung der molekularen Interaktionen zwischen Erreger und Wirt. Der Arbeitsbereich Zellbiologie mit den Schwerpunkten Proteomanalyse und bildgebende Verfahren (u. a. Live-Cell Videomikroskopie) soll verstärkt werden. Die Kandidatin/Der Kandidat soll das Fach molekulare Virologie/Zellbiologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im Rahmen eines Lehrdeputats von 2 Semesterwochenstunden vertreten. (LQH$XIJDEHQEHVFKUHLEXQJGHVRJ,QVWLWXWVNDQQSHU(0DLOXQWHUSRVWVWHOOH#ÀLEXQGGHDEJHIRUGHUWZHUGHQ $QIRUGHUXQJHQ *HVXFKWZLUGHLQHKRFKTXDOL¿]LHUWH1DWXUZLVVHQVFKDIWOHULQHLQKRFKTXDOL¿]LHUWHU1DWXUZLVVHQVFKDIWOHUPLWODQJMlKULJHUH[SHULmenteller Erfahrung auf dem Gebiet der molekularen Virologie und Zellbiologie. Die richtigen Kandidaten finden. Beim ersten Versuch. Voraussetzung für die Position sind nach § 58 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern: abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, pädagogische Eignung sowie darüber hinaus zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel im Rahmen einer Juniorprofessur, durch eine Habilitation oder durch gleichwertige Leistungen erbracht werden. Für die Tätigkeit im FLI werden weiterhin vorausgesetzt: Fähigkeiten in der teamorientierten Führung von Mitarbeiterinnen XQG0LWDUEHLWHUQLP0DQDJHPHQWLQWHUGLV]LSOLQlUHU)RUVFKXQJVSURMHNWHVRZLHLQGHU(LQZHUEXQJYRQ'ULWWPLWWHOQ(UZDUWHW werden sehr gute englische Sprachkenntnisse. Die aktive Förderung der kollegialen Zusammenarbeit mit den anderen Fachinstituten des FLI sowie den entsprechenden Partnern in der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist eine wichtige Aufgabe der Institutsleitung. Bei Vorliegen entsprechender Bewerbungen wird geprüft, ob Teilzeitwünschen im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten entsprochen werden kann. BMEL, FLI und EMAU haben sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen und fordern TXDOL¿]LHUWH)UDXHQDXVGUFNOLFKDXIVLFK]XEHZHUEHQ Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt; von ihnen wird nur ein Mindestmaß an körperlicher Eignung verlangt. 1lKHUH$XVNQIWHHUWHLOWGHU9RUVLW]HQGHGHU%HUXIXQJVNRPPLVVLRQ(0DLOWKRPDVPHWWHQOHLWHU#ÀLEXQGGH %HZHUEXQJHQ PLW DXVVDJHIlKLJHQ 4XDOL¿NDWLRQVQDFKZHLVHQ LQVEHVRQGHUH /HEHQVODXI EHJODXELJWHQ =HXJQLVDEVFKULIWHQ sowie Veröffentlichungsverzeichnis werden bis zum 15.05.2015 unter der.HQQ]LIIHU erbeten an den 9RUVLW]HQGHQGHU%HUXIXQJVNRPPLVVLRQ3UlVLGHQWXQG3URIHVVRU3URI'U'UKF7KRPDV&0HWWHQOHLWHU )ULHGULFK/RHIÀHU,QVWLWXW6GXIHU*UHLIVZDOG,QVHO5LHPV RGHUSHU(0DLODOV3')'RNXPHQWDQWKRPDVPHWWHQOHLWHU#ÀLEXQGGH www.leaders-in-science.de STELLENANZEIGEN | PREISE Bewerbungsfrist läuft noch bis: DSRI-Wissenschaftspreis 2015 (Deutsche Stiftung für Recht und Informatik)....................................12.06.15 Forschung & Lehre 4 | 2015 Elektrotechnik/Informationstechnik – Heinz-Nixdorf-Stiftungsprofessur (Hochschule der Bayerischen Wirtschaft) ...........................................15.05.15 Ethnologie (Universität Bayreuth) .......................................................10.05.15 Fahrzeugdynamik (Universität Siegen) ............................................26.05.15 Mathematische Optimierung (Universität Siegen)...................12.05.15 Numerik (Universität Siegen) .................................................................12.05.15 Pädagogik mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ......................08.05.15 Religionspädagogik Preisausschreiben – „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Rechtswissenschaft?“ (Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg).......17.06.15 Research into the Sustainable Use of Natural Resources – Robert Bosch Junior Professorship (Robert Bosch Stiftung)............................................................................12.05.15 Forschung & Lehre 3 | 2015 Hochfrequenztechnik (Technische Universität Wien) ...............08.05.15 Wasserreinhaltung (Water Quality Control) (Technische Universität Berlin)..............................................................13.05.15 (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..........................04.05.15 Verkehrswesen (Technische Universität Kaiserslautern) ..............08.06.15 2015 Forschungspreis zur Neurorehabilition (Fürst Donnersmarck-Stiftung)...............................................................30.06.15 Ausschreibung – Wissenschaft und Datenjournalismus (VolkswagenStiftung)................................................15.06.15 Promovieren mit Stipendium (Friedrich Naumann Stiftung) .................................................................15.11.15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 411 An der Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Jüdische Theologie/School of Jewish Theology ist als gemeinsame Berufung mit dem Abraham Geiger Kolleg zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen W1-Stiftungsprofessur für Ritual und Praxis im Judentum und im Vergleich mit anderen Religionen Aufgaben der Professur sind Forschung und Lehre auf dem Gebiet der jüdischen Ritual- und Liturgiewissenschaft in ihren historischen Entwicklungsstufen und verschiedenen jüdischen Ausprägungen. Dies umfasst die Ritualforschung auf dem Gebiet der jüdischen Traditionsliteratur sowie lebens- und jahreszyklische Rituale und Liturgien der Gegenwart. Promotion und Forschung sollten in diesem Spektrum angesiedelt sein. Die Bewerberinnen/Bewerber sollen zudem in der Lage sein, eine vergleichende und ritualtheoretische Perspektive auf andere Religionen einzunehmen. Zu den Aufgaben gehört auch die federführende Mitwirkung an der Koordination des im Aufbau begriffenen Kollegs für interreligiöse Studien, das als zentrale wissenschaftliche Einheit der Universität eine breite thematische Vernetzung mit allen Fachbereichen herstellen soll. Die Stelle erfordert die besondere Vertrautheit im Umgang mit jüdischen Binnenperspektiven und Positionen. Bei der Besetzung der Professur wird die Universitätsleitung von einem Expertengremium der jüdischen Religionsgemeinschaft beraten. Bewerberinnen/Bewerber sollen Mitglied einer jüdischen Gemeinde sein. Erwünscht sind ordinierte Absolventinnen/Absolventen von Rabbinerseminaren, die nach KMK-Standards in Deutschland als Hochschule (H+) anzusehen sind. Folgende Einstellungsvoraussetzungen für Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren sind nach § 45 Brandenburgisches Hochschulgesetz (BbgHG) nachzuweisen: ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die herausragende Qualität der Promotion nachgewiesen wird. Wünschenswert sind Auslandserfahrungen, herausragende Publikationsaktivitäten sowie Lehrerfahrung. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung als Akademische Mitarbeiterin oder Mitarbeiter erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben. Das Berufungsverfahren wird nach § 40 BbgHG durchgeführt. Nach § 46 BbgHG erfolgt die Einstellung zunächst für die Dauer von bis zu vier Jahren im Beamtenverhältnis bzw. im Angestelltenverhältnis. Eine Verlängerung der Professur soll mit Zustimmung der Juniorprofessorin/des Juniorprofessors auf insgesamt 6 Jahre erfolgen, wenn sie/er sich als Hochschullehrerin/Hochschullehrer bewährt hat. Die Universität Potsdam strebt eine Erhöhung des Anteiles der Frauen in Lehre und Forschung an. Deshalb werden LQVEHVRQGHUHTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQXPLKUH%HZHUEXQJJHEHWHQ6FKZHUEHKLQGHUWHZHUGHQEHLJOHLFKHU 4XDOL¿NDWLRQEHYRU]XJWEHUFNVLFKWLJW Die Universität Potsdam unterstützt neu berufene Professorinnen und Professoren durch einen Dual Career-Service und Coachingangebote: www.uni-potsdam.de/neue-beschaeftigte/neuberufene.html Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der DrittmittelProjekte) sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.uni-potsdam.de /verwaltung/dezernat3/stellen/ 412 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre An der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät ist - vorbehaltlich haushaltsrechtlicher Regelungen - zum nächstmöglichen Zeitpunkt die W2-Professur für „Landschaftsökologie und Standortkunde“ zu besetzen. Gesucht wird eine national und international ausgewiesene Persönlichkeit, die das Fachgebiet Landschaftsökologie und Standortkunde in Lehre und Forschung in der gesamten Breite vertritt und in Teilgebieten international sichtbar weiterentwickelt. Aufgabengebiete - Forschung mit einem Schwerpunkt auf den Prozessen und Funktionen in agrarisch genutzten Landschaften und ihre Wechsel ZLUNXQJHQPLWDQJUHQ]HQGHQgNRV\VWHPHQXQWHUGHP(LQÀXVVYRQ.OLPDZDQGHOXQG/DQGQXW]XQJVlQGHUXQJHQ - Vorzugsweise sollte der räumliche Forschungsschwerpunkt in terrestrischen und semiterrestrischen Ökosystemen der nördlichen Hemisphäre liegen. Inhaltlich/Methodisch wird Expertise in einem oder mehreren der folgenden Forschungsrichtungen erwartet: - Vegetationsökologie/Biodiversität in der räumlichen Dimension der Landschaft $QDO\VHXQG3URJQRVHYRQELRWLVFKHQXQGRGHUDELRWLVFKHQ.RPSRQHQWHQXQG3UR]HVVHQDXIGHU%DVLVYRQ([SHULPHQWHQ und (raumbezogenen) Modellen z. B. zur Erfassung klimarelevanter Gase - Analyse, Bewertung und Management von Standortpotentialen in pleistozänen Landschaften - Aktive Mitwirkung im multidisziplinären Forschungsschwerpunkt der Universität Rostock „Maritime Systeme“ und/oder dem Leibnitz-Wissenschafts-Campus „Phosphorforschung Rostock“ - Wahrnehmung und Weiterentwicklung der Lehre in den Bachelor- und Masterstudiengängen der Fakultät. Das breite Lehr VSHNWUXPLVWHLJHQVWlQGLJRGHULQ.RRSHUDWLRQDE]XGHFNHQHVXPIDVVW]XU=HLW/DQGVFKDIWV|NRORJLH%RGHQV\VWHPDWLN Standortpraktikum, Moornutzung und Moorschutz sowie Erfassung und Analyse von Ökosystemfunktionen - Aktive Beteiligung an der Gremienarbeit der Fakultät Voraussetzungen - Durch Drittmitteleinwerbung und internationale Publikationen nachgewiesene Expertise auf den für die oben gewünschten Forschungsschwerpunkte relevanten Gebieten /HKUHUIDKUXQJHQXQGGLH%HIlKLJXQJ]XU$QOHLWXQJVWXGHQWLVFKHU)RUVFKXQJVDUEHLWHQXQWHUDNWLYHU(LQÀXVVQDKPHDXIGLH Persönlichkeitsentwicklung und die Teamfähigkeit von Studenten/-innen %HUHLWVFKDIW]XULQWHUGLV]LSOLQlUHQ.RRSHUDWLRQLQ/HKUHXQG)RUVFKXQJ - Studienabschluss sowie überdurchschnittliche Promotion in einem agrar-, bio- oder geowissenschaftlichen Fachgebiet - Habilitation oder habilitationsäquivalente wissenschaftliche Leistungen Wir bieten - eine vielfältige, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit in einer traditionsbewussten, aber dennoch innovativen, modernen und familienfreundlichen Universität in einer lebendigen Stadt am Meer, - eine attraktive Professur im Beamten- oder Angestelltenverhältnis, - ein interdisziplinar aufgestelltes Forschungsumfeld. Auskünfte erteilt: Herr Prof. Dr. Peter Leinweber, Vorsitzender der Berufungskommission Telefon: 0381/498-3120, E-Mail: [email protected] **** Die Einstellungsvoraussetzungen bestimmen sich gemäß § 58 Abs. 1 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V): abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, Erfahrung in der Lehre, Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht worden sind. Die Professur wird gemäß § 61 LHG M-V im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, ggf. auch im Beamtenverhältnis auf Zeit für 5 Jahre besetzt. Es besteht die Möglichkeit, die Professur im Angestelltenverhältnis zu besetzen. Besondere Fähigkeiten und Leistungen in der Lehre sowie in der Wissenschaftsorganisation und akademischen SelbstverwalWXQJ¿QGHQ%HUFNVLFKWLJXQJ=XGLHVHP=ZHFNVLQGGLH(UJHEQLVVHLQGHU/HKUHGLH9RUVWHOOXQJHQ]XUNQIWLJHQ/HKUHLQNO zur didaktischen Gestaltung von Lehrveranstaltungen darzulegen und die Erfahrungen im wissenschaftlichen Management zu beschreiben. Aktives Engagement und Erfahrung bei der Einwerbung von Drittmitteln werden erwartet. Die Universität Rostock bekennt sich zu ihren universitären Führungsleitlinien. Die Universität Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert daher TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI $EV GHV *OHLFKVWHOOXQJVJHVHW]HV 0HFNOHQEXUJ9RUSRPPHUQ QDFKGUFNOLFK DXI VLFK]XEHZHUEHQ)UDXHQZHUGHQEHLJOHLFKZHUWLJHU4XDOL¿NDWLRQYRUUDQJLJEHUFNVLFKWLJWVRIHUQQLFKWLQGHU3HUVRQGHV Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. 6FKZHUEHKLQGHUWH%HZHUEHULQQHQXQG%HZHUEHUZHUGHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJ%HIlKLJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUV berücksichtigt. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftOLFKHQ XQG EHUXÀLFKHQ :HUGHJDQJV 6FKULIWHQYHU]HLFKQLV $XIVWHOOXQJ GHU ELVKHULJHQ /HKUWlWLJNHLW HYHQWXHOOKRFKVFKXOGLGDNWLVFKHU=XVDW]TXDOL¿NDWLRQHQXQGGHUELVKHULJHQ'ULWWPLWWHOHLQZHUEXQJVRZLH Beschreibung künftiger Forschungsabsichten) sind bis 15.05.2015 zu richten an die Universität Rostock, Dekan der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät, Justus-von-Liebig-Weg 6, 18051 Rostock. Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen werden. 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre transp a nd ng gs lu fu n e beru gütesiegel des DHV nt fa i r e re u 413 en 5|15 verhan d Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000 Studierenden ist die Universität Bremen eine von elf Universitäten, die sich mit einem ambitionierten Zukunftskonzept im Exzellenzwettbewerb der Bundesrepublik Deutschland durchgesetzt hat und als Exzellenz-Universität bezeichnet wird. Am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik des Fachbereichs Kulturwissenschaften der Universität Bremen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Universitätsprofessur Besoldungsgruppe W2 im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit für das Fachgebiet Musikpädagogik Kennziffer: P117/15 - unter dem Vorbehalt der Stellenfreigabe - zu besetzen. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach Musikpädagogik in seiner gesamten Breite für alle Schularten und Schulstufen vertreten, d. h. die Geschichte, Theorie und Praxis des Faches Musik einschließlich seiner Didaktik in den Lehramtsstudiengängen (BA und M.Ed.) in Lehre und Forschung verantworten. Zudem sollen Vermittlungsaspekte von Musik in den MA Musikwissenschaft eingebracht werden. Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird die aktive Mitarbeit an der Internationalisierung und der Weiterentwicklung reformierter Studiengänge (BA/MA) erwartet sowie die Bereitschaft zur Teilnahme an hochschuldidaktischen Qualifizierungsmaßnahmen und die Bereitschaft, durch Einwerbung von Drittmitteln zur Forschungsfinanzierung beizutragen. Die Stelleninhaberin/ der Stelleninhaber verantwortet die Leitung der medienbezogenen Module im Institut. Da die Universitäten Bremen und Oldenburg durch einen Kooperationsvertrag verbunden sind, ist eine aktive Mitarbeit an der Kooperation erwünscht. Es werden das zweite Staatsexamen für das Lehramt im Fach Musik, eine herausragende Promotion und weitere einschlägige wissenschaftliche Leistungen, die insbesondere durch die Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen erbracht wurden, sowie eine möglichst mehrjährige Schulpraxis vorausgesetzt. www.academics.de Die Universität Bremen strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen im Wissenschaftsbereich an und fordert deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Außerordentlich begrüßt werden Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Migrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Bei Fehlen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen kann die Einstellung im Angestelltenverhältnis erfolgen. Die Berufung erfolgt unter Zugrundelegung von § 18 BremHG. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf/wissenschaftlicher Werdegang, Publikationsverzeichnis, Liste der Lehrveranstaltungen, Zeugnisse und Urkunden in Kopie) bis zum 21.05.2015 unter Angabe der o.g. Kennziffer an die Universität Bremen Dekan des Fachbereichs 09 Postfach 330 440 28334 Bremen Weitere Informationen zu Berufungsverfahren an der Universität Bremen finden Sie unter: http://www.uni-bremen.de/de/berufungsverfahren.html Professur (W3) „Polymerchemie“ Polymer Chemistry www.tu-chemnitz.de/stellen 414 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre An der Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen W 3-Professur für Politik und Regieren in Deutschland Bewerber/-innen sollen sich in Forschung und Lehre mit dem Regieren in Deutschland befassen. Dazu gehören auch die Prozesse der Europäisierung. Die Fähigkeit und Bereitschaft am Forschungsbereich 'Politik, Verwaltung und Management' der Fakultät mitzuwirken, wird erwartet. Internationale Publikationen und Erfahrungen beim Einwerben von Drittmitteln werden vorausgesetzt. Erwünscht sind Erfahrungen in der Anwendung sozialwissenschaftlicher Methoden, Interesse an innovativen Lehrformen sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, die Weiterentwicklung der integrativen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge aktiv mitzugestalten, an der strukturierten Doktorandenausbildung und den Forschungsaktivitäten der Fakultät mitzuwirken. Ein Teil der Lehre soll in englischer Sprache erbracht werden. Folgende Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren sind nach § 41 Brandenburgisches Hochschulgesetz (BbgHG) nachzuweisen: ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, besondere %HIlKLJXQJ ]X ZLVVHQVFKDIWOLFKHU $UEHLW LQ GHU 5HJHO GXUFK HLQH TXDOL¿]LHUWH Promotion, umfassende Kompetenzen im Wissenschaftsmanagement und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur oder einer Tätigkeit als Akademische Mitarbeiterin oder Akademischer Mitarbeiter an einer Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder einer wissenschaftlichen Tätigkeit in der Wirtschaft oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- und Ausland erbracht oder nachgewiesen werden. Das Berufungsverfahren wird nach § 40 BbgHG durchgeführt. Die Universität Potsdam strebt eine Erhöhung des Anteiles der Frauen in Lehre XQG)RUVFKXQJDQ'HVKDOEZHUGHQLQVEHVRQGHUHTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQnen um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte werden bei gleicher Quali¿NDWLRQEHYRU]XJWEHUFNVLFKWLJW Die Universität Potsdam unterstützt neu berufene Professorinnen und Professoren durch einen Dual Career-Service und Coachingangebote: www.uni-potsdam.de/ neue-beschaeftigte/neuberufene.html Bewerbungen auf Deutsch oder auf Englisch mit aussagekräftigen Unterlagen (Darstellung Ihrer Forschungsinteressen, Lebenslauf, Kopien von akademischen Zeugnissen und Urkunden, Publikationsliste, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Liste der Drittmittel-Projekte) sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per E-Mail (in einer zusammengefassten pdf-Datei) an [email protected] zu richten. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter: www.uni-potsdam.de /verwaltung/dezernat3/stellen/ Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Verbreitete Auflage: 31.661 – 1. Quartal 2015 (IVW geprüft) 5|15 5|15 415 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre In der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg ist am Institut für Praktische Theologie eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor für Kirchenrecht (Besoldungsgruppe W3) (Nachfolge Prof. Dr. Heribert Hallermann) zum 01.10.2016 im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Der Bewerber/die Bewerberin hat das Fach Kirchenrecht an der KatholischTheologischen Fakultät in seiner ganzen Breite in Forschung und Lehre zu vertreten. Erfahrungen bei der Einwerbung von Drittmitteln und in interdisziplinärer Forschungskooperation werden vorausgesetzt. Die Lehraufgaben umfassen insbesondere Angebote für die von der KatholischTheologischen Fakultät Würzburg verantworteten modularisierten Studiengänge Magister Theologiae sowie BA und MA Theologische Studien und erstrecken sich ebenso auf die Mitwirkung in den verschiedenen Lehramtsstudiengängen an der Universität Würzburg. Je nach Bedarf sind auch Lehrveranstaltungen am Institut für Katholische Theologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg anzubieten. Einstellungsvoraussetzungen sind ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Katholischen Theologie (Diplom, Magister Theologiae oder äquivalenter Abschluss), pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher einschlägiger Leistungen im Fachgebiet Kirchenrecht, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht wurden. Für die Besetzung der Professur ist nach Maßgabe des Konkordats das kirchliche 'Nihil obstat' erforderlich. Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungsliste) bis zum 15.12.2015 an den Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Sanderring 2, 97070 Würzburg einzureichen. Die Bewerbungsunterlagen sind gleichzeitig im PDF-Format an [email protected] einzureichen. Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e In der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen: Juniorprofessur (W1) für Makroökonomik mit dem Schwerpunkt öffentliche Finanzen Gesucht werden Persönlichkeiten mit einem einschlägigen abgeschlossenem Hochschulstudium, die ihre besondere wissenschaftliche Eignung über die herausUDJHQGH4XDOLWlWLKUHU3URPRWLRQLP)DFKJHELHWGHU0DNUR|NRQRPLNPLW¿QDQ] wissenschaftlichem Schwerpunkt nachgewiesen haben. Wünschenswert sind Auslandserfahrungen, Publikationserfolge in den einschlägigen Zeitschriften des Fachgebiets, Erfahrungen in der Drittmitteleinwerbung sowie Lehrerfahrung. Pädagogische Eignung wird vorausgesetzt. Der/Die Stelleninhaber/-in soll sich durch selbstständige Wahrnehmung von Aufgaben in Forschung und Lehre in ihrem/seinem Fachgebiet für die Tätigkeit HLQHV+RFKVFKXOOHKUHUVZHLWHUTXDOL¿]LHUHQ'LHDNWLYH%HWHLOLJXQJDQGHU'RNWR UDQGHQDXVELOGXQJLQGHU%RQQ*UDGXDWH6FKRRORI(FRQRPLFVZLUGHUZDUWHW 7HLOH GHV /HKUDQJHERWV LP %DFKHORUVWXGLHQJDQJ Ä9RONVZLUWVFKDIWVOHKUH³ XQG GDV /HKUDQJHERW LP 0DVWHUVWXGLHQJDQJ VRZLH GHU %*6( VLQG LQ HQJOLVFKHU Sprache zu erbringen. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG NRW. Juniorprofessorinnen und -professoren werden für die Dauer von drei Jahren EHVFKlIWLJWHLQH9HUOlQJHUXQJXPZHLWHUHGUHL-DKUHLVWEHLSRVLWLYHU(YDOXDWLRQ möglich. &KDQFHQJOHLFKKHLWLVW%HVWDQGWHLOXQVHUHU3HUVRQDOSROLWLN 'LH8QLYHUVLWlW%RQQHUZDUWHWGDVVGLHGHU]X%HUXIHQGHEHUHLWLVWGHQ/HEHQV PLWWHOSXQNWQDFK%RQQRGHULQGLH5HJLRQ]XOHJHQ (V ZLUG JHEHWHQ YROOVWlQGLJH %HZHUEXQJHQ PLW /HEHQVODXI =HXJQLVNRSLHQ und Schriftenverzeichnis in elektronischer Form an [email protected] zu senden. (LQJHKHQGH%HZHUEXQJHQZHUGHQELV]XP15. Mai 2015 berücksichtigt. Für zusätzliche Informationen können Sie sich gerne unter ejsc2015@uniERQQGHDQGLH%HUXIXQJVNRPPLVVLRQZHQGHQ Zukunft denken. W3 Universitätsprofessur Ingenieurgeologie und Umweltmanagement in der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik Zum 01.08.2017 wird eine Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in Forschung und Lehre vertritt. Die Professur trägt die Kernkompetenz der Fakultät für den Bereich der Ingenieurgeologie und hat ihre Schwerpunkte in der ingenieurgeologischen Nutzung und Überwachung des über- und untertägigen Bauraumes. Erwünscht ist Expertise in einem der folgenden Gebiete: Ermittlung ingenieurgeologischer Parameter, Modellierung des mechanischen Verhaltens von Lockergestein und Fels als ingenieurgeologische Aufgabenstellung und der Einsatz moderner Sensorik und von Datenwerkzeugen. Ingenieurgeologische Methodik soll auch im Bereich des Umweltmanagements (z. B. Altlastensanierung) eingesetzt werden. Es wird erwartet, dass die Professur sich an der Weiterentwicklung der Kooperationen mit dem Forschungszentrum Jülich und dem Geoverbund ABC/J aktiv beteiligt. Die Professur soll sich in die Entwicklung von Großforschungsanträgen der Fakultät führend einbringen. In der Lehre ist die Professur für die grundständige ingenieurgeologische Lehre in den Studiengängen Angewandte Geowissenschaften und Georessourcenmanagement zuständig. Methodenkurse zu Geoinformationssystemen und ingenieurgeologischer Modellierung sollen Bestandteile der Lehre sein. Die Beteiligung an der Geländeausbildung wird erwartet. Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur, einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule, Forschungseinrichtung, in Wirtschaft, Verwaltung oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich erbracht wurden. Des Weiteren werden didaktische Fähigkeiten erwartet. Einschlägige Erfahrung in der ingenieurgeologischen Berufspraxis ist erwünscht. Den Bewerbungsunterlagen sollen Belege über Lehrerfolge beigefügt werden. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 30.06.2015 an den Dekan der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bleck, 52056 Aachen. Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden. Die RWTH ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert und verfügt über ein Dual Career Programm. Wir wollen an der RWTH Aachen besonders die Karrieren von Frauen fördern und freuen uns daher über Bewerberinnen. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht. Die nächsten Anzeigenschlusstermine: Forschung & Lehre Ausgabe 6/2015 19. Mai 2015 Alles was die Wissenschaft bewegt Ausgabe 7/2015 19. Juni 2015 416 AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Medizinischen Fakultät und am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine W3-Professur für Klinische Demenzforschung nach dem Jülicher Modell zu besetzen. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir einen/eine hervorragend ausgewiesene/-n Wissenschaftler/-in mit einem Schwerpunkt im Bereich der klinischen Demenzforschung. Der/Die künftige Stelleninhaber/-in soll die translationale Neurodegenerationsforschung durch demenzbezogene klinische Studien zur Diagnostik und Therapie und durch die Etablierung klinischer Datenund Biomaterialbanken verstärken. Im Vordergrund soll die Biomarkerentwicklung einschließlich Neuroimaging stehen. Die Professur ist mit der Leitung eines translational arbeitenden Bereichs im DZNE verbunden. Mit der Professur ist zusätzlich die psychiatrisch-psychotherapeutische Verantwortung im Klinischen Behandlungs- und Forschungszentrum für neurodegenerative Erkrankungen (KBFZ), einer Einrichtung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Klinik für Neurologie, verbunden. Im KBFZ werden in enger klinischer Kooperation zum Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und zu weiteren Institutionen der Universität Bonn klinische Studien durchgeführt. Der/Die Professor/-in soll das Fach Psychiatrie und Psychotherapie im Kontext neurodegenerativer Erkrankungen in Forschung und Lehre vertreten. Eine ausgewiesene gerontopsychiatrische Kompetenz ist Voraussetzung. Engagement in der studentischen Lehre für Studierende der Humanmedizin wird erwartet. Einstellungsvoraussetzungen sind gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW die Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen sowie Erfolge in der Drittmitteleinwerbung, hochrangige Publikationen und Erfahrungen in der Lehre. Bewerber/-innen müssen Fachärzte/Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie sein. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. 4XDOL¿]LHUWH%HZHUEHULQQHQ%HZHUEHUZHUGHQJHEHWHQGLHEOLFKHQ8QWHUODJHQ (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis und max. 10 Sonderdrucke) bis zum 30. Mai 2015 an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. Max Baur, Sigmund-Freud-Straße 25, 53127 Bonn, zu senden. Forschung & Lehre 5|15 Im Fachbereich 5: Erziehungswissenschaften am Campus Landau ist am Institut für Philosophie ab sofort eine Professur (W2) für Philosophie zu besetzen. Aufgabenschwerpunkte: Die/Der zukünftige Stelleninhaber/in soll das Fach in Forschung und Lehre historisch und systematisch breit vertreten. Außerdem wird ein Forschungsschwerpunkt mit Bezug zur Praktischen Philosophie sowie die Mitarbeit in dem B.Ed./M.Ed.-Studiengang Ethik/Philosophie für Lehrämter sowie im 2-Fach-Bachelor Basisfach Philosophie erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird die Bereitschaft erwartet, sich im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „ Kulturelle Orientierung und normative Bindung“ in drittmittelrelevanter Forschung zu engagieren. Erwünscht ist eine Mitarbeit im Kontext der Forschungsprofillinie des Fachbereichs 5 „Normativität in Wissenschaft und Lebenswelt“. Einstellungsvoraussetzungen: Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des Hochschulgesetzes (HochSchG) des Landes Rheinland-Pfalz. Vorausgesetzt werden ein erfolgreich abgeschlossenes Studium an einer Universität oder vergleichbaren Hochschule, (ausgenommen mit einem Bachelorgrad) oder ein Masterabschluss, eine qualifizierte Promotion in Philosophie, pädagogische Eignung sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen (§ 49 Abs. 2 HochSchG). Weitere Voraussetzung für An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist im Sommersemester 2015 eine Juniorprofessur (W1) für Bürgerliches Recht mit einem Nebenfach, vorzugsweise Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht (ohne Tenure Track) Professuren in Lehramtsstudiengängen ist in der Regel der Nachweis einer mindestens dreijährigen Schulpraxis. Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter Kennziffer 45/2015 der Homepage der Universität Koblenz-Landau. Bewerberinnen/Bewerber senden ihre Bewerbung mit den Unterlagen bis zum 06.05.2015 unter Angabe der Kennziffer an den Präsidenten der Universität Koblenz-Landau Präsidialamt • Rhabanusstr. 3 • 55118 Mainz www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen zu besetzen. Wir suchen eine ausgewiesene Persönlichkeit, die das Bürgerliche Recht sowie das Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in der Forschung vertritt. In der Lehre soll die Stelleninhaberin/ der Stelleninhaber das Bürgerliche Recht in Vorlesungen, Übungen und Seminaren vertreten. Außerdem wird ein Engagement im Schwerpunktbereich 3 (Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht) erwartet. Im dritten Jahr nach Dienstantritt ist eine Zwischenevaluation vorgesehen, auf deren Grundlage über eine Verlängerung um weitere drei Jahre entschieden wird. Die Lehrverpflichtung beträgt in der ersten Anstellungsphase 4 Semesterwochenstunden, in der zweiten Anstellungsphase nach der Zwischenevaluation 5 Semesterwochenstunden. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse (falls vorhanden), Urkunden über akademische Prüfungen und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis 22.05.2015 an den Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln. www.uni-koeln.de Universität zu Köln Aus dem Hause Wer begleitet mich auf meinem Karriereweg? academics.de — das Karriereportal! Erforschen Sie jetzt unseren Stellenmarkt für Wissenschaft & Forschung sowie unsere vielfältigen Ratgeberangebote. Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 417 Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 6000 Studierenden Deutschlands größte private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Maschinenbau, Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt, gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium. Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend ausgeschriebene Professur. Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende Vertretung des jeweiligen Fachs in der Lehre, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium und die Durchführung der Prüfungsvorbereitung. Dabei beziehen Sie Online-Veranstaltungen in Ihr Lehrrepertoire ein. Ferner wirken Sie mit bei der Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der angewandten Forschung. Professur „Mechatronik“ Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in den Ingenieurwissenschaften nehmen Sie ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeiten liegt in der Lehre der Grundlagen-, Kern- und Vertiefungsfächer für Studierende der Mechatronik. Sie verfügen über langjährige Industrieerfahrung mit mechatronischen Systemen oder einen fachlichen Schwerpunkt in der Fahrzeugtechnik, Robotik, Antriebstechnik oder der Automatisierungs-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit aus Ihrem bisherigen Wirkungsfeld zusätzliche Erfahrungen in unsere Bachelor- und Master-Studiengänge Mechatronik einzubringen. Allgemeine Anforderungen zur Professur: Sie verfügen über eine ausgeprägte Serviceorientierung, die Arbeit mit Studierenden bereitet Ihnen große Freude und den Einsatz moderner Hochschuldidaktik haben Sie idealerweise bereits praktiziert. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Sie sind in der Lage, Lehrveranstaltungen in Englisch zu halten. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten. Vorausgesetzt werden mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs. Wir erwarten die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule. Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen Hochschule und eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung. Interessiert? Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 15.05.2015 unter Angabe des nächstmöglichen Einstellungstermins an: Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule Prof. Dr.-Ing. Jürgen Deicke Ostendstraße 3 64319 Pfungstadt bei Darmstadt [email protected] www.wb-fernstudium.de 418 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 5|15 In der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität Würzburg ist am Institut für Pädagogik eine Stelle für Die Universität Siegen ist mit ca. 19.200 Studierenden, 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie zu YHUHLQEDUHQ 6LHLVW GHVZHJHQVHLW DOV IDPLOLHQJHUHFKWH +RFKVFKXOH ]HUWL¿]LHUW XQGELHWHW einen Dual Career Service an. An der Universität Siegen ist im Department Maschinenbau der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät eine eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik (BesGr. W3) (Nachfolge Prof. Dr. Margareta Götz) zum 1. Oktober 2016 im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Universitätsprofessur Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin hat das Fach Grundschulpädagogik und -didaktik in voller Breite in Forschung und Lehre zu vertreten. für International Production Engineering and Management Die Lehraufgaben umfassen eine Mitwirkung in dem Lehramt an Grundschulen und dem Lehramt für Sonderpädagogik (Staatsexamen), dem Bachelorstudiengang Grundbildung Kulturelle Basiskompetenzen sowie dem Master Bildungswissenschaft. (Bes.-Gr. W 3 ÜBesG NRW) zu besetzen. Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in vertritt das Fach in Lehre und Forschung. Die gewünschte Ausrichtung der Universitätsprofessur liegt in einem der folgenden Themenbereiche: Planung, Aufbau und Betrieb von (internationalen) Produktionsnetzwerken, IT-Integration von Produktionsnetzwerken sowie der standortgerechten Fertigungstechnik. Dabei kommt dem Themenfeld ‚Industrie 4.0‘ eine besondere Rolle zu. In diesem Themenfeld soll der Stelleninhaber/ die Stelleninhaberin den Studiengang „International Production, Engineering and Management“ neu konzipieren und umsetzen. Durch die Entwicklung von richtungweisenden Ansätzen im Bereich der internationalen ProduktionsQHW]ZHUNHVROOGLH3UR¿OELOGXQJGHU8QLYHUVLWlW6LHJHQDQGHU6FKQLWWVWHOOHGHV0DVFKLQHQEDXVGHU Informatik und der Betriebswirtschaftslehre in einem gemeinsamen Institut für Produktionstechnik vorangetrieben werden. Die Universitätsprofessur ist im Department Maschinenbau angesiedelt. Eine enge Kooperation in Forschung und Lehre mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht ist Voraussetzung für die Umsetzung des konzeptionellen Ansatzes. Wir erwarten von erfolgreichen Bewerbern/-innen wissenschaftliche Exzellenz, belegt durch entsprechende Veröffentlichungen, und die Fähigkeit, Drittmittel im substanziellen Umfang einzuwerben. Eine enge Kooperation mit der regionalen und überregionalen Industrie ist ebenso wünschenswert wie die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen. Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in der Industrie erbracht. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in Selbstverwaltungsgremien der Universität wird erwartet. Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an. (QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQXPLKUH%HZHUEXQJJHEHWHQ %HZHUEXQJHQTXDOL¿]LHUWHU6FKZHUEHKLQGHUWHUVLQGHUZQVFKW Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis, Lehrund Forschungskonzepte, Lehrevaluation) richten Sie bitte bis zum 11.06.2015 an den Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, Universität Siegen, 57068 Siegen. ,QIRUPDWLRQHQEHUGLH8QLYHUVLWlW6LHJHQ¿QGHQ6LHDXIXQVHUHU+RPHSDJHZZZXQLVLHJHQGH „Mit dem strategischen Aufbauprozess unseres Fundraisings, den wir gemeinsam mit DHV-Funds-Consult entwickelt haben, konnten wir unser Fundraising erfolgreich weiter entwickeln. Und zudem macht es auch noch Spaß, Netzwerke auf- und auszubauen!“ Prof. Dr. Beate Schücking Rektorin der Universität Leipzig DHV-FUNDS-CONSULT Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln und Publikationen in Zeitschriften mit Qualitätskontrolle sowie die Beteiligung an Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung werden erwartet. Einstellungsvoraussetzungen sind ein einschlägiges abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher einschlägiger Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht worden sein können. Gemäß Art. 7 Abs. 1 Satz 2 BayHSchPG sollen der Erwerb der Befähigung für ein Lehramt im entsprechenden Fach und eine mindestens dreijährige Tätigkeit an einer Schule oder vergleichbaren pädagogischen Einrichtung nachgewiesen werden. Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind in schriftlicher und elektronischer Form mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungsliste) bis zum 12.06.2015 beim Dekan der Fakultät für Humanwissenschaften, Wittelsbacherplatz 1, D 97074 Würzburg, einzureichen. Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e Es wird gebeten, einen Erfassungsbogen auszufüllen und als Word-Dokument per E-Mail ([email protected]) an das Dekanat zu senden. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Fakultät für Humanwissenschaften unter http://www.hw.uni-wuerzburg.de/fakultaet/dekanat/ausschreibungen/. 5|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards and transparent performance criteria, it offers merit-based academic career options for high-potential early-career scientists as well as for scholars of distinction. The TUM School of Life Sciences Weihenstephan invites applications for a Professorship »Animal Health Management« on tenured Associate Professor level or Full Professor level to be appointed as soon as possible. The salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, pay-scale grade W3); candidates might be eligible for additional premiums. The professor will be part of an interdisciplinary cross-faculty research platform (Center for Interdisciplinary Animal Science) that integrates innovative research forces in livestock biology and life sciences and strengthens existing links to biomedical research. Eligible candidates are expected to have established and to maintain an internationally recognized research program in the field of in livestock health research as well as they will have outstanding academic records. Furthermore, candidates will be expected to perform cuttingedge research to establish an integrated approach to animal health, animal well-being and the prevention of zoonoses in a livestock production context. Animal health management is a core field of the department of animal sciences. Candidates should have an internationally outstanding research profile with an emphasis on modern biomedical methods to study animal health issues in livestock production. Animal health should be investigated in a broad approach, including genomics and immunological aspects, assessment of physiological and hygienic parameters, to the improvement of livestock housing and management. A strong interaction with the agricultural, nutritional and biological disciplines of the Center of Life and Food Sciences Weihenstephan and other TUM Departments is expected. The Associate Professor position is a tenured position. As Associate Professor, there is the possibility of being promoted to a Full Professor position (pay scale grade W3, Chair Position). Promotion requires a Post-Tenure Performance Review, with a successful and positive reviewing period of at least 3 years after appointment as a TUM Associate Professor. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System” apply (http://www.tum.de/ faculty-tenure-track). Independent of their career level, successful applicants are expected to demonstrate pedagogical aptitude and to contribute actively to the ongoing development of the department’s and the university’s teaching program. Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by TUM School of Life Sciences as well as courses for other academic TUM departments. In addition, special emphasis is to be laid on the promotion of young scientists. Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 III BayHSchPG). Candidates for this position should be aged 51 or under at the time of appointment; exceptions to this rule might be possible. A proven ability to attract competitive national and international funding, collaboration with national and international researchers as well as substantial international experience are expected. As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM is pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families. Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters describing their impact on your research profile, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) should be submitted by May 31, 2015 to: Dean, TUM School of Life Sciences Weihenstephan Technische Universität München Alte Akademie 8, 85354 Freising-Weihenstephan (Germany) E-Mail: [email protected] 419 420 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 5|15 An der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, insbes. Internationale Ressourcenwirtschaft, ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Am Institut für Anatomie der Universität Bern ist per 1. Februar 2017 die Leitung der Abteilung für Histologie neu zu besetzen (open rank Professur). Gesucht werden Bewerber/Bewerberinnen aus dem Bereich Medizin/ Humanbiologie/Biologie (Habilitation oder gleichwertige Qualifikation) mit hohem, international anerkanntem Niveau in der Forschung sowie Erfahrung in der Lehre. Der Bewerber/die Bewerberin sollte ein grosses Interesse an Unterricht und Forschung im Bereich bildgebender Verfahren aufweisen. Die Abteilungsleitung beinhaltet die Verantwortung über die gesamte Lichtund Elektronenmikroskopie des Instituts. Da der Gerätepark des Instituts zahlreiche Mikroskope (Licht- und Fluoreszenzmikroskope, konfokale Mikroskope), sowie Elektronenmikroskope neuester Bauart (Tecnai Cryo-TEM für Subtomogramm-imaging, Quanta FEG 250 Rasterelektronenmikroskop) enthält, muss der Bewerber/die Bewerberin ein/eine ausgewiesener Fachmann/-frau auf dem Gebiet der Mikroskopie (speziell Elektronenmikroskopie) sein, idealerweise mit einem Forschungsschwerpunkt, der über den Benutzeraspekt hinausgeht und methodische Entwicklungen einschliesst. Der Bewerber/die Bewerberin wird eng mit dem universitären Microscopy Imaging Center (MIC) zusammenarbeiten, welches den grössten Teil der im Institut befindlichen Mikroskope bewirtschaftet. Die Durchführung von wissenschaftlichen Kursen in elektronenmikroskopischen Spezialtechniken gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet des Bewerbers/der Bewerberin. Im Sinne einer Synergie sollte das Forschungsinteresse des Bewerbers/der Bewerberin mit den am Institut bereits bestehenden Forschungsgebieten (Angiogenese, Membranbiologie, Entwicklungsbiologie) überlappen. Von elementarer Bedeutung sind eine hohe Qualität der Forschung, die durch Publikationen in international anerkannten Journals nachgewiesen ist, sowie der Nachweis der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln. Das Institut für Anatomie ist bekannt für die Qualität seiner Lehre. Da der Unterricht auf Deutsch erfolgt, ist die Beherrschung der deutschen Sprache erwünscht. Der Unterricht umfasst neben den Veranstaltungen für Mediziner und Zahnmediziner des 1. und 2. Studienjahres auch solche für Veterinärmediziner, Pharmazeuten und biomedizinische Studiengänge. Das Institut nimmt an der Graduate School der Fakultät teil und bietet Master-, Diplom- und Doktoratsstudien an. Eine Mitarbeit in der Administration des Instituts und in der fakultären Mitverwaltung wird erwartet. Im Rahmen der Massnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils innerhalb des Lehrkörpers der Medizinischen Fakultät werden insbesondere Kandidatinnen zur Bewerbung aufgefordert. Auskunft erteilt Prof. Dr. Hans-Uwe Simon, Vorsitzender der Wahlkommission, Institut für Pharmakologie, INO-F, Inselspital, CH-3010 Bern (Tel: +41 31 632 32 81; E-Mail: [email protected]). Bewerbungen sind bis zum 26. Mai 2015 dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Bern elektronisch einzureichen ([email protected]). Unter http://www.medizin.unibe.ch/content/akademische_laufbahn/ vorgehen_bewerbungen/ finden Sie die Angaben bezüglich verlangter Unterlagen. Dekanat der Medizinischen Fakultät, Universität Bern, Murtenstrasse 11, CH-3010 Bern W2-Professur „ABWL, insbes. Internationales Management und Unternehmensstrategie“ zu besetzen. Es handelt sich um die Wiederbesetzung der Professur ABWL, insbes. Unternehmensführung und Personalwesen. Die Bewerberin/Der Bewerber soll die Kompetenzen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften stärken und auf mehreren der folgenden Gebiete ausgewiesen sein: - Internationales Management - Wirtschaftsethik - Unternehmensführung - Personalwesen - Organisation In der Lehre sollen einerseits Module, insbesondere für die Studiengänge „Betriebswirtschaftslehre“ (Bachelor, Master), „Wirtschaftsingenieurwesen“ (Bachelor, Master), „Betriebswirtschaftslehre für die Ressourcenwirtschaft“ (Diplom), „Energie- und Ressourcenwirtschaft“ (Master), „Business and Law“ (Bachelor), „International Management of Resources & Environment“ (MBA) und „International Business in Developing and Emerging Markets“ (MBA) angeboten werden. Erwartet wird zudem die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in fakultätsübergreifenden Forschungsprojekten sowie eine Zusammenarbeit mit dem HelmholtzInstitut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF). Von der Bewerberin/Von dem Bewerber wird eine Anschlussfähigkeit an die Forschungsschwerpunkte der Fakultät XQG EHQDFKEDUWHU )DFKJHELHWH LQVEHVRQGHUH DQ GDV )RUVFKXQJVSUR¿O GHU 78 Bergakademie Freiberg, erwartet. Es wird der Aufbau eines disziplinübergreifenden Kompetenzzentrums angestrebt, das durch den Vertreter der zu besetzenden Professur umzusetzen ist. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist an Bewerberinnen/Bewerbern interessiert, die sich durch hochrangige internationale Veröffentlichungen sowie Drittmitteleinwerbungen auszeichnen und sich in der Lehre bewährt haben. Es wird die Fähigkeit und die Bereitschaft erwartet, auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache und bei Bedarf in benachbarten Fachgebieten abzuhalten. Der/Die Bewerber/-in muss die allgemeinen Berufungsvoraussetzungen für Professoren gemäß § 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes vom 15.01.2013 (Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 2013 Blatt-Nr. 1 S. 3) in der jeweils geltenden Fassung erfüllen. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Vermittlung von angemessenen Arbeitsstellen in der Region für Lebenspartner/LebenspartQHULQ UHVS (KHSDUWQHU(KHSDUWQHULQ 'LH78 %HUJDNDGHPLH )UHLEHUJ YHUWULWW HLQ Lehr- und Forschungskonzept, bei dem die Verlegung des Lebensmittelpunktes nach bzw. in die Nähe von Freiberg erwartet wird. 'LH78%HUJDNDGHPLHVWUHEWHLQH(UK|KXQJGHV$QWHLOVYRQ)UDXHQLQ/HKUHXQG)RUVFKXQJDQ4XDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQGHVKDOEDXIJHIRUGHUWVLFK]X bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang, Urkunden, Publikationsliste etc.) sind bis zum 15.08.2015 an die Technische Universität Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, Akademiestraße 6, 09599 Freiberg, einzureichen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, insbes. Internationale Ressourcenwirtschaft, Prof. Dr. Carsten )HOGHQ(0DLOGHNDQIDN#EZOWXIUHLEHUJGH7HO INDIVIDUALCOACHING für Berufungs- und Bleibeverhandlungen „Das Coaching sowie die damit verbundenen Ratschläge waren Gold wert!“ Weitere Informationen und Kontakt: www.hochschulverband.de | [email protected] 5|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 421 Universität für Bodenkultur Wien Ausschreibung der Stelle einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors für Hydrobiologie und Gewässermanagement (Nachfolge O.Univ.-Prof. Dr. Mathias Jungwirth) An der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement im Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt (www.wau.boku.ac.at/ihg/), ist ab Oktober 2015 die Universitätsprofessur für Hydrobiologie und Gewässermanagement nachzubesetzen. Die Stelle wird gemäß §98 Universitätsgesetz 2002 in Form eines zeitlich unbefristeten vertraglichen Dienstverhältnisses besetzt. Die Professur gilt als zentrale Position im Ausbildungs- und Forschungsfeld für umweltrelevante aquatische Disziplinen. Das Leitbild für diese Professur orientiert sich an der Fließgewässerökologie und am ökologisch dominierten und limnologisch fundierten Gewässermanagement. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten wie Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Wildtierökologie und Wildtiermanagement sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement als Bestandteil einer interdisziplinären Arbeitsweise ist erforderlich. Ein sichtbares Zeichen dafür ist auch das neu etablierte Master Studium „Applied Limnology – Aquatic Ecosystem Management“, das starken Zuspruch erfährt und mitverantwortlich zu betreuen ist. Es wird erwartet, dass der / die berufene Universitätsprofessor/in die enge Zusammenarbeit mit dem Wassercluster Lunz, einem interuniversitären Zentrum für die Erforschung aquatischer Ökosysteme, mit BOKU-Beteiligung, aufrecht erhält und verstärkt. Der Professor / die Professorin hat das Fachgebiet Hydrobiologie und Gewässermanagement mit den folgenden Schwerpunkten interdisziplinär in Forschung und Lehre unter den Gesichtspunkten einer umweltzentrierten Nachhaltigkeit zu vertreten: • Organismische Hydrobiologie: Es wird erwartet, dass eine fundierte Kenntnis in einer aquatischen Organismengruppe durch Publikationstätigkeit nachgewiesen wird. • Fließgewässerökologie: Weiterführung der langjährigen Ausrichtung der Institutsaktivitäten (siehe www.wau.boku.ac.at/ihg/). • Limnologie: Entwicklung synergetischer Forschungsfelder zu den Tätigkeiten am Wassercluster Lunz. • Gewässermanagement: Analyse und Dokumentation von Prozessabläufen in Gewässer-Systemen unter Berücksichtigung von Managementmöglichkeiten. In der Lehre umfasst der Aufgabenbereich der Stelleninhaberin / des Stelleninhabers die Abhaltung von Grundlagenvorlesungen und weiterführenden Lehrveranstaltungen für die an der BOKU vertretenen Studienrichtungen einschließlich der Doktoratsstudien, in denen das Fach zurzeit verankert ist. Im Zuge einer ausdrücklich gewünschten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institute an der BOKU ist die Bereitschaft zur Kooperation in Lehre und Forschung gefordert. Kooperation mit anderen in- und ausländischen Forschungs- und Lehreinrichtungen ist ebenfalls ausdrücklich erwünscht. Für die Bearbeitung dieser vielfältigen Aufgaben steht am Institut ein hoch motiviertes, interdisziplinär zusammengesetztes Team zur Verfügung, das sich durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Drittmitteln finanziert. Die Bereitschaft Forschungsprojekte einzuwerben, wird vom künftigen Professor / der künftigen Professorin erwartet. Anforderungsprofil: • Abgeschlossenes einschlägiges wissenschaftliches Universitätsstudium (bevorzugt Biologie, Limnologie oder adäquates Fach). • Eine an einer österreichischen Universität erworbene oder gleichwertige ausländische Lehrbefugnis (venia docendi), oder eine der Lehrbefugnis als Universitätsdozentin / Universitätsdozent gleichzuhaltende wissenschaftliche Befähigung für ein relevantes Fachgebiet. • Didaktische Fähigkeiten und Nachweis erfolgreicher Lehre, wobei auf eine überdurchschnittliche Erfahrung in der universitären Lehre Wert gelegt wird, sowie Fähigkeit und Erfahrung in der Anleitung und Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses. • Bereitschaft zur Internationalisierung in Lehre und Forschung. • Forschungserfahrung mit nationaler und internationaler Reputation. • Erfahrung mit der Einwerbung nationaler und internationaler, öffentlicher und privater Forschungsmittel, um die Drittmittelforschung als wesentliches Standbein des Instituts zu gewährleisten. • Management- und Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit, soziale Kompetenz. • Vertretung des Faches in der Öffentlichkeit sowie in den wesentlichen nationalen und internationalen Fachgremien. • Bereitschaft zur Einbindung in einschlägige Schwerpunkt- und Kooperationsprogramme der BOKU. • Bereitschaft zur Beteiligung an der Selbstverwaltung der BOKU. • Bereitschaft zur Einbindung in die fachrelevante postgraduale und außeruniversitäre Weiterbildung. Ihr Bewerbungsschreiben richten Sie bitte in 6-facher Ausfertigung und elektronisch bis spätestens 10. Juni 2015 (Datum des Poststempels) an den Rektor der Universität für Bodenkultur Wien, Peter-Jordan-Straße 70, A-1190 Wien. Folgende Unterlagen schließen Sie bitte Ihrer Bewerbung bei: • Lebenslauf mit ausführlicher Darstellung der Berufs-, Lehr- und Forschungstätigkeit. • Verzeichnis der Publikationen (referiert, nicht referiert), Vorträge und Projektarbeiten. • Sechs Publikationen neueren Datums, die von Ihnen als besonders wichtig erachtet werden. • Liste der bisher betreuten Diplom- und Masterarbeiten sowie der Dissertationen. • Konzepte zu Forschung und Lehre; Darstellung von fachlichen Schwerpunkten. • Kurze Begründung, warum Sie der Ansicht sind, für diese Position besonders geeignet zu sein (max. 1 A4-Seite). Mit der Abgabe der Bewerbung stimmen Sie gleichzeitig der Mitwirkung einer Personalberatung im Rahmen des Auswahlverfahrens zu. Die Universität für Bodenkultur Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in ihrem Personalstand an und lädt daher facheinschlägig qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Das Arbeitsverhältnis ist in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für die Arbeitnehmer/innen der Universitäten eingereiht. Eine Überzahlung des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts (4.697,80 Euro 14x jährlich) ist vorgesehen. Weitere Informationen zu dieser Ausschreibung und über die BOKU bzw. das Department können dem Web entnommen werden: www.boku.ac.at/professuren-ausschreibungen.html und www.wau.boku.ac.at Der Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c.mult. Martin H. Gerzabek 422 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkte eine Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung besetzen die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Technische Universität Braunschweig (TU BS) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W 1-Juniorprofessur für Philosophie (Politische Philosophie) Junior-Professur (BesGr. W1) auf Zeit (ohne tenure track) für „Metrologie funktionaler Nanosysteme“ im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen im Bereich „Globale Gerechtigkeit“ und an der Schnittstelle von Philosophie und Ökonomie international ausgewiesen sein bzw. entsprechende Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. Von der Juniorprofessur werden Beiträge zu dem Emerging Field „Governance & Responsibility“ erwartet. Die fachliche Ausrichtung zielt auf die Entwicklung und Charakterisierung funktionaler Nanoobjekte (Nanostrukturen und Nanomaterialien) mit metrologischem Bezug, zum Beispiel in den Themenbereichen Nanooptik, magnetische Nanomaterialien oder Nanopartikel sowie Messmethoden und -geräteentwicklung für die Nanometrologie. Die Juniorprofessur wirkt an dem entscheidungsorientierten BA- und MA-Programm „Philosophy & Economics“ mit. Die Fähigkeit zu einer kompetenten und engagierten Lehre in den für „Philosophy & Economics“ einschlägigen Bereichen der Politischen Philosophie sowie im Verzahnungsbereich von Philosophie und Ökonomie ist unabdingbar. Die Stelle wird in einem gemeinsamen Berufungsverfahren der PTB und der TU BS besetzt. Der/Die Stelleninhaber/-in wird als Juniorprofessor/-in (Bes Gr. W 1) an die TU BS berufen, beurlaubt und an der PTB nach Entgeltgruppe E 14 TVöD angestellt. Näheres regeln entsprechende Kooperationsverträge. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 30 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Der Juniorprofessur wird die Leitung einer an der PTB für sechs Jahre neu eingerichteten Nachwuchs-Forschergruppe übertragen. Die NachwuchsForschergruppe umfasst als Leitungsstelle die Juniorprofessur (TVöD E 14) und zwei Doktorandenstellen (85 % TVöD E 13). Sie wird gemeinsam von der PTB und dem Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) der TU BS aufgebaut. Die Forschungsarbeiten im LENA konzentrieren sich auf die drei Forschungsbereiche Nano-Normale, Methodenentwicklung für Nanosysteme und ubiquitäre Sensoren und Normale. Höchstwertige Laboratorien stehen in der PTB ab sofort und im neuen LENA-Forschungsbau der TU BS ab 2016 zur Verfügung. Die Bewerber und Bewerberinnen sollen auf einem der oben genannten Gebiete international ausgewiesen sein. Erwartet werden Engagement beim geplanten Aufbau eines drittmittelgeförderten Forschungsverbunds, Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften sowie sehr gute Leistungen in der Lehre. Internationale Forschungserfahrung ist erwünscht. In der Lehre wird die Juniorprofessur in dem Masterprogramm der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik der TU BS mit einem Lehrdeputat von 2 SWS angesiedelt werden. Die TU BS und die PTB haben sich das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen bei den wissenschaftlichen Leitungspositionen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden. Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter oder als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben. Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin / der Stelleninhaber in der Lage ist, Lehrveranstaltungen in englischer Sprache abzuhalten. Die Ernennung erfolgt zunächst für die Dauer von drei Jahren in einem Beamtenverhältnis auf Zeit. Eine Verlängerung der Juniorprofessur soll mit Zustimmung der Juniorprofessorin / des Juniorprofessors im Laufe des dritten Jahres um bis zu weitere drei Jahre erfolgen, wenn sie / er sich als Hochschullehrerin / Hochschullehrer bewährt hat. Die Lehrverpflichtung beträgt derzeit gemäß § 4 Abs. 1 Nr. 3 der Lehrverpflichtungsverordnung in der ersten Phase fünf Lehrveranstaltungsstunden und in der zweiten Phase sieben Lehrveranstaltungsstunden. Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual-Career-Support. Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr. Andreas Hangleiter, Tel. +49 (0) 531 391-8501. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) und einer Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und anderer Vorhaben werden bis zum 22. 5. 2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. Gleichzeitig bitten wir Sie, Ihre Bewerbung in elektronischer Form (möglichst in einer einzigen PDF-Datei) an [email protected] zu senden. Forschung & Lehre Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 10. Juni 2015 an den Dekan der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik, Herrn Prof. Dr. Wolfram Brenig, Hans-Sommer-Straße 66, 38106 Braunschweig. 1/4 Seite – 652 € 10|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 867 1/3 Seite – 823 € 6|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester 2014/2015 (01.09.2014) eine 507 Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen sowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraussetzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013. AKADEMISCHER STELLENMARKT 685 Professur (W3) „Energieinformationsnetze (Kenn.-Nr. 271) und -systeme“ zu besetzen. Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhalten Sie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Master-Studiengangs Mathematik ([email protected] bzw. [email protected], Telefon Sekretariat: +49 (0)711 8926-2526). Forschung & Lehre Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine (Bes. Gr. W2) Kennziffer 533 Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihren Schwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelorund Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungsrichtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie Finanz- und Versicherungsmathematik. Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genannten Vertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausgesetzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteiligung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und die Übernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sind für uns selbstverständlich. 8|13 zu besetzen. An der Universitätsmedizin Rostock ist eine W3-Professur für Neurologie (Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke) an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notaufnahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/ -in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. !" #$ Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen % %&'*%+03 47 Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung 9 : 4 Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf ; 3< sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-HeydemannStr. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter =>>44? 4>>>%>@ >% 4 heruntergeladen werden kann, beizufügen. Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen werden. Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in Forschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene Beteiligung an der Grundlagenausbildung. Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der folgenden Gebiete liegen: • Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung • Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung • Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte • Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energieinformationssysteme • Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte • Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze und -systeme Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente wissenschaftliche Arbeitsergebnisse. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der oben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energieversorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere muss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung. Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61 und 62 Hessisches Hochschulgesetz. Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik, Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected], zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150, E-Mail: [email protected] Bewerbungsfrist: 30.09.2013 STANDARDFORMATE 1/1 Seite – 2.046 € 2|14 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 153 Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. Professur für Angewandte Mathematik A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T 1/2 Seite – 1.169 € Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten: )N7ILHELMSHAVEN/LDENBURGUND%LSÛETHSTUDIERENDERZEITRUNDJUNGE-ENSCHENDIE,USTAUF:UKUNFTHABEN0ROFESSORINNENUND0ROFESSORENBETREUENSIEDABEIPERSÎNLICHUNDINDIVIDUELL$IE*ADE(OCHSCHULEFÎRDERTEIGENVERANTWORTLICHESUNDPRAXISORIENTIERTES,ERNENKRITISCHES$ENKENUNDDIE%NTWICKLUNGUNKONVENTIONELLER,ÎSUNGEN!KADEMISCHE!USBILDUNGVERBINDETSIEMIT DEM%RWERBVON3CHLÔSSELQUALIÚKATIONENUNDETHISCHER+OMPETENZ$IE(OCHSCHULEENGAGIERTSICHAKTIVFÔR#HANCENGLEICHHEIT LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE! !NDER*ADE(OCHSCHULE7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETHSINDAMStudienort Wilhelmshaven im &ACHBEREICH)NGENIEURWISSENSCHAFTEN zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen: 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET -ASCHINENELEMENTE+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET !UTONOME3YSTEMEINDER-EERESTECHNIK+ENNZIFFER)&, Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studienort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten. Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt. Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET 0RODUKTIONSTECHNIK+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden. $IE(OCHSCHULEISTBESTREBTDEN&RAUENANTEILAUCHBEIMWISSENSCHAFTLICHEN0ERSONALZUERHÎHENUNDFORDERTDESHALBQUALIÚZIERTE&RAUENAUFSICH zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226. $IE"EWERBUNGEN3CHWERBEHINDERTERWERDENBEISONSTGLEICHER%IGNUNGUND1UALIÚKATIONBEVORZUGTBERÔCKSICHTIGT2ICHTEN3IE)HRE"EWERBUNG bitte mit den üblichen Unterlagen UNTER!NGABEDERJEWEILIGEN+ENNZIFFER bis zum an den Präsidenten der Jade Hochschule 7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETH Dr. habil. Elmar Schreiber Friedrich-Paffrath-Straße 101 26389 Wilhelmshaven www.jade-hs.de Attraktiver Print/Online-Preis für Forschung & Lehre und academics.de 5|15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 6000 Studierenden Deutschlands größte private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Maschinenbau, Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt, gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium. Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend ausgeschriebene Professur. Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende Vertretung des jeweiligen Fachs in der Lehre, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium und die Durchführung der Prüfungsvorbereitung. Dabei beziehen Sie Online-Veranstaltungen in Ihr Lehrrepertoire ein. Ferner wirken Sie mit bei der Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der angewandten Forschung. Professur „Medieninformatik“ Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der (Medien-)Informatik nehmen Sie ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeiten liegt in der Lehre der Grundlagen-, Kern- und Vertiefungsfächer für Studierende der Medieninformatik, wie z. B. Mediendesign und -produktion sowie je nach Neigung z. B. auch Medientechnik, -didaktik, -wirtschaft oder -management. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, aus Ihrem bisherigen Wirkungsfeld zusätzliche Erfahrungen in unsere Bachelor- und Master-Studiengänge Mechatronik einzubringen. Allgemeine Anforderungen zur Professur: Sie verfügen über eine ausgeprägte Serviceorientierung, die Arbeit mit Studierenden bereitet Ihnen große Freude, und den Einsatz moderner Hochschuldidaktik haben Sie idealerweise bereits praktiziert. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Sie sind in der Lage, Lehrveranstaltungen in Englisch zu halten. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten. Vorausgesetzt werden mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs. Wir erwarten die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule. Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen Hochschule und eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung. Interessiert? Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 31.05.2015 unter Angabe des nächstmöglichen Einstellungstermins an: Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule Prof. Dr.-Ing. Jürgen Deicke Ostendstraße 3 64319 Pfungstadt bei Darmstadt [email protected] www.wb-fernstudium.de 423 424 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 6000 Studierenden Deutschlands größte private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Maschinenbau, Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt, gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium. Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend ausgeschriebene Professur. Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende Vertretung des jeweiligen Fachs in der Lehre, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium und die Durchführung der Prüfungsvorbereitung. Dabei beziehen Sie Online-Veranstaltungen in Ihr Lehrrepertoire ein. Ferner wirken Sie mit bei der Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der angewandten Forschung. Professur „Wirtschaftsinformatik“ Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der (Wirtschafts-)Informatik oder einer vergleichbaren Studienrichtung nehmen Sie ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeiten liegt in der Lehre der Grundlagen-, Kernund Vertiefungsfächer für Studierende der Wirtschaftsinformatik, wie z. B. Management und Modellierung von Geschäftsprozessen und betrieblichen Informationssystemen oder z. B. auch ERP, Business Intelligence, E-Business und Informationssicherheit. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, aus Ihrem bisherigen Wirkungsfeld zusätzliche Erfahrungen in unsere Bachelor- und Master-Studiengänge Mechatronik einzubringen. Allgemeine Anforderungen zur Professur: Sie verfügen über eine ausgeprägte Serviceorientierung, die Arbeit mit Studierenden bereitet Ihnen große Freude, und den Einsatz moderner Hochschuldidaktik haben Sie idealerweise bereits praktiziert. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Sie sind in der Lage, Lehrveranstaltungen in Englisch zu halten. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten. Vorausgesetzt werden mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs. Wir erwarten die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule. Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen Hochschule und eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung. Interessiert? Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 31.05.2015 unter Angabe des nächstmöglichen Einstellungstermins an: Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule Prof. Dr.-Ing. Jürgen Deicke Ostendstraße 3 64319 Pfungstadt bei Darmstadt [email protected] www.wb-fernstudium.de 5|15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 425 Im Rahmen der Altersnachfolge suchen wir gemeinsam mit der Privaten Universität Witten/Herdecke im Krankenhaus Merheim zum 01.09.2015 die/den Chefärztin/-arzt Medizinische Klinik I (Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Transplantationsmedizin), Lehrstuhl Innere Medizin II, Universität Witten/Herdecke. Chefärztin/-arzt Medizinische Klinik I - Lehrstuhl Innere Medizin II (Universität Witten/Herdecke) Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH ist der größte Anbieter stationärer Gesundheitsdienstleistungen in Köln und einer der größten Gesundheitsversorger des Rheinlands. Jährlich werden etwa 120.000 Patienten ambulant und 60.000 Patienten stationär versorgt. Das Klinikunternehmen verfügt über 1.500 Planbetten und beschäftigt ca. 4.350 Mitarbeiter an den drei Standorten Köln-Merheim, Köln-Holweide und Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Das Krankenhaus Köln-Merheim ist ein Haus der Maximalversorgung mit 752 Betten und 13 bettenführenden Fachabteilungen. Es ist mit 10 Lehrstühlen Klinikum der Universität Witten/Herdecke und zudem Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln. Zu den Schwerpunkten der Medizinischen Klinik I gehören: Nephrologie Die Nephrologie ist neben der Transplantation das Herzstück der Medizinischen Klinik I. Seit Jahrzehnten ist „Merheim“ als Kompetenzzentrum für Nierenerkrankungen im Großraum Köln etabliert. Transplantation Die Medizinische Klinik I ist wichtiger Teil des Transplantationszentrums Köln. Im Krankenhaus Merheim wird eine interdisziplinäre 30-BettenTransplantationsstation in Zusammenarbeit mit dem Chirurgischen Zentrum betrieben. Hier erfolgen ein großer Teil der Untersuchungen im Rahmen der Transplantationsvorbereitung sowie die stationäre Nachsorge nach Transplantation. Spezielle Überwachungszimmer auf dieser Station ermöglichen auch die Betreuung in der unmittelbaren postoperativen Phase mit intensivem Monitoring. Dialyse Die Dialyse bietet alle etablierten Nierenersatzverfahren auf dem neuesten Stand der Technik an. Die Versorgung von Patienten mit akutem oder chronischem Nierenversagen erfolgt im Notfall rund um die Uhr an 365 Tagen. Auf 24 Plätzen werden jährlich ca. 10.000 Behandlungen durchgeführt sowie zusätzlich rund 1.500 Behandlungen bei kritisch kranken Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen des Klinikums. Die Klinik kooperiert mit dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH). Auf dem Klinikgelände befindet sich ein ambulantes Dialysezentrum. Intensivmedizin Die im April 2006 bezogene internistische Intensivstation im neu erbauten Haus 20 A wird der überregionalen Bedeutung des Krankenhauses Köln-Merheim als internistisches Zentrum gerecht. Geplant ist, bei entsprechender fachlicher und wissenschaftlicher Qualifikation, die Verantwortung für die Intensivstation, welche zurzeit gemeinsam von den Medizinischen Kliniken I und II geleitet wird, dem(r) neuen Chefarzt/-ärztin der Medizinischen Klinik I zu übertragen. Mit der Position verbunden ist der Lehrstuhl für Innere Medizin II der Universität Witten-Herdecke. Orientierende Rahmenbedingungen dieser Professur können im persönlichen Gespräch erläutert werden. Qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten müssen bereit sein, sich zusätzlich und im Anschluss zum chefärztlichen Besetzungsverfahren der Städtischen Kliniken Köln einem üblichen universitären Besetzungsverfahren zu stellen. Es wird erwartet, dass sich die erfolgreiche Bewerberin/ Bewerber in Abstimmung mit den anderen Lehrstühlen der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH in Lehre und Forschung (Schwerpunkt: Integrative und personenzentrierte Gesundheitsversorgung) beteiligt und auch zur Fortentwicklung des Modellstudiengangs Medizin beiträgt. Ihre fachlichen Voraussetzungen umfassen: • Facharzt/-ärztin für Innere Medizin mit abgeschlossener Weiterbildung in der Nephrologie • Hervorragende klinische Expertise in der Inneren Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie • Klinische Erfahrung in der internistischen Intensivmedizin, Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin • Habilitation und/oder Professur sowie eine ausgewiesene, für die Berufung auf den Lehrstuhl adäquate Reputation und Kompetenz in Forschung und Lehre • Gegebene persönliche Voraussetzungen für die wesentlichen in der Klinik abgebildeten Weiterbildungsermächtigungen Personalführungskompetenz entsprechend den Führungsgrundsätzen der Kliniken der Stadt Köln wird ebenso erwartet, wie Organisationserfahrung und Erfahrungen in der Ablaufoptimierung. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Managementqualitäten sowie die souveräne Anwendung klinischer EDV-Systeme sind für uns selbstverständlich. Unsere Leistungen Die Vergütung erfolgt entsprechend der Bedeutung der Stelle, sowie Ihrer Eignung und Qualifikation. Erfahren Sie mehr über die Leistungen der Kliniken der Stadt Köln gGmbH als Arbeitgeber im Karriereportal unserer Homepage unter "Wir als Arbeitgeber". Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH haben sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an Frauen in Bereichen, in denen diese unterrepräsentiert sind, zu erhöhen. Daher werden Bewerbungen von Frauen ausdrücklich begrüßt und ggf. bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Schwerbehinderte erhalten bei gleicher Eignung den Vorzug. Kontakt Bei Rückfragen steht Ihnen der Klinische Direktor, Herr Prof. Dr. Kierdorf, Tel. 0221/8907-2015, gerne zur Verfügung. Bitte bewerben Sie sich bis zum 22.05.2015. Wir haben die Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting für die Projektbegleitung beauftragt. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung daher per E-Mail an [email protected]. Bitte sehen Sie davon ab, uns Bewerbungsmappen auf dem Postweg zuzusenden und haben Sie Verständnis dafür, dass wir postalisch eingesendete Bewerbungsmappen nicht zurücksenden können. Diese werden nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) entsprechend vernichtet. 426 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaften (Besoldungsgruppe W3) (Nachfolge Prof. Dr. Wolfgang Klausnitzer) zum 01.04.2016 im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Der Bewerber/die Bewerberin hat das Fach Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Forschung und Lehre zu vertreten. Erfahrungen bei der Einwerbung von Drittmitteln und in interdisziplinärer Forschungskooperation werden vorausgesetzt. Die Lehraufgaben umfassen insbesondere Angebote für die von der KatholischTheologischen Fakultät Würzburg verantworteten modularisierten Studiengänge Magister Theologiae sowie BA und MA Theologische Studien und erstrecken sich ebenso auf die Mitwirkung in den verschiedenen Lehramtsstudiengängen an der Universität Würzburg. Einstellungsvoraussetzungen sind ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Katholischen Theologie (Diplom, Magister Theologiae oder äquivalenter Abschluss), pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher einschlägiger Leistungen im Fachgebiet Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaften, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht wurden. Für die Besetzung der Professur ist nach Maßgabe des Konkordats das kirchliche 'Nihil obstat' erforderlich. Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungsliste) bis zum 15.09.2015 an den Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Sanderring 2, 97070 Würzburg einzureichen. Die Bewerbungsunterlagen sind gleichzeitig im PDF-Format an [email protected] einzureichen. Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden ist mit rund 5.000 Studierenden und mehr als 40 Studiengängen in 8 Fakultäten die zweitgrößte Hochschule der sächsischen Landeshauptstadt. An der Fakultät Gestaltung ist zum Wintersemester 2015/16 die folgende Professorenstelle (1/2 W2) zu besetzen: Professur Kommunikationsgestaltung (Chiffre: DD PG02.1) Das Berufungsgebiet umfasst die Lehrgebiete Interface-Design, Application Design und interaktive Kommunikationssysteme in praxisorientierten Projekten. Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Studium der „Kommunikationsgestaltung“, oder ein adäquates Studium aus den genannten Bereichen mit Abschluss Diplom oder Master, hervorragende fachliche Leistungen, nachgewiesen durch wissenschaftliche und/oder künstlerische Leistungen. :HLWHUH+LQZHLVH¿QGHQ6LHLP,QWHUQHWXQWHUwww.htw-dresden.de/job Die Bewerberinnen/Bewerber müssen die Berufungsvoraussetzungen gem. § 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes (SächsHSFG) erfüllen. Die HTW Dresden strebt einen hohen Anteil von Frauen in Lehre und ForVFKXQJDQ4XDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQVLQGGHVKDOEDXVGUFNOLFK]XU Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Schwerbehinderte bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen sind unter Angabe der Chiffre mit entsprechend aussagekräftigen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenVFKDIWOLFKHQ XQG EHUXÀLFKHQ (QWZLFNOXQJVZHJHV /LVWHQ GHU 9HU|IIHQWOLFK ungen, Lehrveranstaltungen und Vorträge sowie beglaubigte Kopien der Urkunden und Zeugnisse über alle erreichten akademischen Grade) schriftlich bis zum 28.05.2015 zu richten an: Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden Dezernat Personalangelegenheiten Friedrich-List-Platz 1 01069 Dresden Tel.: 0351-462 2127 Fax: 0351-462 2173 SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER In der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg ist am Institut für Systematische Theologie eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor Medizinische Hochschule Hannover An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie im Zentrum Innere Medizin, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W2-PROFESSUR KLINISCHE INFEKTIOLOGIE MIT SCHWERPUNKT HEPATOLOGIE im Beamtenverhältnis oder außertariflichen Angestelltenverhältnis entsprechend BBesO zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf 5 Jahre befristet. Nach positiver Evaluation kann eine Entfristung erfolgen. Die MHH hat etablierte Infektions- und Hepatologieschwerpunkte sowohl in der Grundlagen- wie auch in der klinischen Forschung. Sie ist Mitglied des seit 2012 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Die Bewerberin/der Bewerber sollte nachhaltig und in hohem Maße über die Kompetenz im Bereich der klinischen Infektiologie sowie im Bereich der Hepatologie verfügen. Sie/Er soll die Facharztanerkennung Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie und die Zusatzbezeichnung Infektiologie besitzen. Habilitation oder gleichwertige Leistungen werden vorausgesetzt. Insbesondere sollte sie/er Diagnostik, Prophylaxe und Therapie von Virusinfektionen der Leber optimieren und wissenschaftlich weiterentwickeln. Die Bewerberin/der Bewerber sollte national sowie international auf dem Gebiet der Hepatologie, vor allem der Virus-Hepatitis, vernetzt und ausgewiesen sein und Erfolge in der Drittmitteleinwerbung aufweisen. Ferner wird erwartet, dass die Kandidatin/der Kandidat nennenswerte Kenntnisse und Erfahrungen in der Durchführung von Phase I bis III-Studien sowie eine fundierte immunologische Grundausbildung nebst einschlägiger Methodenkompetenz mitbringt. Die Bewerberin/der Bewerber sollte in besonderem Maße Führungsqualitäten nachweisen können, ausgesprochen teamorientiert sein und einen kommunikativen Führungsstil vertreten. Eine künftige Mitarbeit im DZIF und im Kompetenznetz Hepatitis/Deutsche Leberstiftung wird erwartet, eine Beteiligung an den SFBs, Graduiertenkollegs und anderen Forschungsverbünden der MHH ist erwünscht. Besonderes Engagement in der studentischen Lehre wird ebenso vorausgesetzt wie Erfolge in der Doktorandenausbildung. Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Die MHH strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen im wissenschaftlichen Bereich an und fordert deshalb Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen/Bewerber müssen die Einstellungsvoraussetzungen gem. § 25 Niedersächsisches Hochschulgesetz erfüllen. Einzelheiten können auf Anfrage erläutert werden. Bewerbungen in Schrift- und elektronischer Form mit tabellarischem Lebenslauf, wissenschaftlichem und klinischem Werdegang, vollständigem Nachweis der Lehrerfahrung, Vorlage eines Lehrkonzeptes und vollständigem, gegliedertem Schriftenverzeichnis mit einer Auswahl von Sonderdrucken der fünf wichtigsten Publikationen werden bis 28.05.2015 erbeten an den Präsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Str. 1, D-30625 Hannover seit 2014 www.mh-hannover.de 5|15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Forschungsförderung 427 The COMMONWEALTH FUND 2016–17 HARKNESS Employment opportunity The Research Training Group (RTG) on Lorentz Force Velocimetry and Lorentz Force Eddy Current Testing at Technische Universität Ilmenau is offering the following open positions (www.tu-ilmenau.de/lorentz-force/open-positions): 12 full-time research positions for doctoral students TXDOL¿FDWLRQVFKRODUVKLSWR prepare for doctoral studies The positions start on January 1st, 2016. In exceptional cases, the candidate can be appointed slightly earlier or later. The research positions have a duration of three years and are paid according to the TV-L E13 scale of the German public sector (35.000 - 40.000 € per \HDUEHIRUHWD[GHSHQGLQJRQZRUNH[SHULHQFH7KHTXDOL¿FDWLRQVFKRODUVKLSKDVDGXUDWLRQ RIRQH\HDUZLWKDWD[IUHHJUDQWRI¼SOXVDQDOORZDQFHRI¼IRUWKH¿UVWFKLOG plus an allowance of 1.200 € for each further child). After having successfully passed the TXDOL¿FDWLRQSKDVHWKHVFKRODULVLQYLWHGWRDSSO\IRUDWKUHH\HDUUHVHDUFKSRVLWLRQ 7KHPHDVXUHPHQWRIÀRZYHORFLWLHVLQKRWDQGDJJUHVVLYHOLTXLGVOLNHPHWDOPHOWVDQGPROWHQ JODVVLVRQHRIWKHJUDQGFKDOOHQJHVRILQGXVWULDOÀXLGPHFKDQLFV$SK\VLFDOO\FORVHO\UHODWHG FKDOOHQJHLVWKHGHWHFWLRQRIGHHSO\O\LQJÀDZVDQGLQKRPRJHQLWLHVLQHOHFWULFDOO\FRQGXFWLQJ solid materials. Since 2004, scientists and engineers at Technische Universität Ilmenau have been developing two novel technologies, termed Lorentz force velocimetry and Lorentz force eddy current testing, to meet these challenges. Both technologies are based on measuring the Lorentz forces that are induced by the interaction of electrically conducting moving VXEVWDQFHVDQGPDJQHWLF¿HOGV The RTG is sponsored by the German Science Foundation DFG and took up work in January 2010. Within the RTG, the basic physics of these technologies shall be explored by performing high-precision model experiments, high-resolution numerical simulations, and intense analytical modeling. The RTG provides a creative and inspiring environment, H[FHOOHQWODERUDWRU\IDFLOLWLHVVWDWHRIWKHDUWVFLHQWL¿FFRPSXWLQJIDFLOLWLHVDQGWKHSRVVLELOLW\ of collaborating with industry and with foreign institutions. The RTG strongly supports students wishing complete their PhD studies within a three-year period. The abstracts of the 12 planned projects (third PhD-generation) and further details can be found at http://www.tu-ilmenau.de/lorentz-force/rtg-research/. Successful candidates for the research positions should have z an excellent Diploma or Master degree, preferably in Mechanical Engineering, Electrical Engineering, Physics or Mathematics, z an excellent knowledge of the English language, z DKLJKPRWLYDWLRQIRULQWHUGLVFLSOLQDU\ZRUNLQDQLQWHUQDWLRQDOVFLHQWL¿FWHDPDQGWKH commitment to complete the doctoral program within three years. 'HSHQGLQJRQWKHSUHIHUUHGSURMHFWH[SHULHQFHLQÀXLGG\QDPLFVPHDVXUHPHQWWHFKQRORJLHV mathematical optimization, or high performance computing is helpful, but not required. Technische Universität Ilmenau aims to establish gender equality and highly encourages ZRPHQWRDSSO\+DQGLFDSSHGDSSOLFDQWVZLWKLGHQWLFDOTXDOL¿FDWLRQZLOOEHFRQVLGHUHGZLWK priority. Special services are available concerning all social matters. We invite all applicants to e-mail the complete set of documents (see www.tu-ilmenau.de/ lorentz-force/open-positions „Required Documents“) in PDF format by June 19th, 2015 to [email protected] mentioning the desired position, research area (project number), and reference number 11/2015. 6FLHQWL¿FTXHVWLRQVFDQEHDGGUHVVHGWRWKH57*6SHDNHU3URI-|UJ6FKXPDFKHUMRHUJ VFKXPDFKHU#WXLOPHQDXGH RU WKH 57* 6FLHQWL¿F &RRUGLQDWRU 3URI &KULVWLDQ .DUFKHU ([email protected]). FELLOWSHIPS in HEALTH CARE POLICY and PRACTICE CALL FOR APPLICATIONS The Commonwealth Fund invites promising mid-career professionals – government policymakers, academic researchers, clinical leaders, senior hospital and insurance managers, and journalists – from Germany to apply for a unique opportunity to spend up to 12 months in the U.S. working with leading experts to study health care delivery system reforms and critical issues on the health policy agenda in both the U.S. and Germany. Further enriching the program, The Commonwealth Fund brings together the full class of fellows—from Australia, Canada, France, Germany, the Netherlands, New Zealand, Norway, Sweden, and the U.K. — throughout the year to participate in a series of high level policy briefings and leadership seminars with health care leaders. Each fellowship provides up to U.S. $130,000 in support, which covers roundtrip airfare to the U.S., living allowance, project-related travel, travel to fellowship seminars, health insurance, and U.S. federal and state taxes. A family supplement (i.e., approximately $60,000 for a partner and two children up to age 18) is also provided to cover airfare, living allowance, and health insurance. For more details about eligibility, the project, or the application process, please visit www.commonwealthfund.org/fellowships. APPLICATION DEADLINE NOVEMBER 16, 2015 FOR APPLICATIONS FROM GERMANY Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59 Fax: 0228 / 902 66-90 [email protected] www.forschung-und-lehre.de The Commonwealth Fund is a private foundation, established in 1918 and based in New York, which aims to promote a high performing health care system that achieves better access, improved quality, and greater efficiency, particularly for society’s most vulnerable. 428 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 5|15 Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch qualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland Sie stehen am Anfang Ihrer Forscherkarriere und möchten mit ihren herausragenden Ideen zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen auf den Feldern „Energie, Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung“ beitragen? Der Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen bietet Ihnen die Chance zum Aufbau und zur Leitung einer selbstständigen Nachwuchsgruppe an einer hiesigen Hochschule Ihrer Wahl. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung sind dafür über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 1,25 Mio. EUR vorgesehen. Die Leitungsposition ist mit Entgeltgruppe 15 TVL – vergleichbar W2 – dotiert. Sie erhalten eine personengebundene Finanzierungszusage und etablieren Ihre Nachwuchsgruppe an einer Hochschule Ihrer Wahl in Nordrhein-Westfalen, welche Ihnen die beste Zukunftsperspektive und eventuell auch Tenure-Track bietet. Der Beginn dieser Förderung ist zwischen Ende 2015 und Mitte 2016 vorgesehen. Sie forschen derzeit außerhalb Deutschlands und verfügen über eine Promotion, die zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses (Stichtag) mindestens zwei und höchstens sechs Jahre zurückliegt (bei Medizinerinnen und Medizinern zwei bis neun Jahre)? Ihr Lebensmittelpunkt lag vor Ihrem Auslandsaufenthalt in Deutschland? Bis zum Stichtag des Bewerbungsschlusses können Sie zwei Jahre erfolgreicher wissenschaftlicher Forschung vorweisen, davon mindestens die letzten 12 Monate außerhalb Deutschlands? Wenn dies alles auf Sie zutrifft, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung unter http://www.wissenschaft.nrw.de/forschung/foerderung/ wissenschaftlichen-nachwuchs-foerdern/rueckkehrprogramm/ Nähere Informationen zu den erforderlichen Bewerbungsunterlagen sowie eine detaillierte Beschreibung des Programms finden Sie auf der angegebenen Internetseite. Bitte reichen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 14. Juni 2015 (Stichtag) online ein. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die berufliche Entwicklung von Frauen. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders begrüßt. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. www.wissenschaft.nrw.de Sie möchten eine Anzeige veröffentlichen? Two Friede Springer Doctoral Scholarships 2015 at the Center for Advanced Studies in Management (CASiM) Center for Advanced Studies in Management (CASiM), the international and interdisciplinary research center of HHL Leipzig Graduate School of Management for business administration in the 21st century invites applications for competitive doctoral scholarships. The scholarships are founded by the Friede Springer Foundation that continues supporting excellence in research at the CASiM Graduate School since 2013. The successful applicants will conduct research investigating the role of trust in business economics and management and will have the unique opportunity to pursue their doctoral projects under the guidance of internationally renowned scholars and members of the Executive Board of CASiM, Prof. Dr. Horst Albach, Prof. Dr. Heribert Meffert, Prof. Dr. Ralf Reichwald and Prof. Dr. Andreas Pinkwart as well as the distinguished HHL faculty. The scholarship is open to applicants of any nationality and provides a monthly stipend of 1.750 EUR, a yearly budget for visiting international conferences as well as a waiver of the tuition fee for the doctoral program. The maximum length of the scholarship is two years. Complete applications including an innovative and sound research proposal, completed application form, a resumé, a motivation letter, copies of certificates and two recommendation letters from previous academic advisors must be sent via email to [email protected] by May 31, 2015 (CET). For further information on the application process and the application form, go to www.hhl.de/friede-springer-doctoral-scholarships Telefon: 0228/902 66-23 bzw. -59 E-Mail: [email protected] Was wäre der Fortschritt ohne Wissenschaft Was wäre die Wissenschaft ohne Forschung Was wäre die Forschung ohne Lehre Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt HHL Leipzig Graduate School of Management Jahnallee 59, 04109 Leipzig, Germany, Telefon +49 341 9851-820, [email protected], www.hhl.de 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 429 VERWALTUNG MANAGEMENT FACHKRÄFTE seit 2013 An der Universität Vechta ist zum 1. Oktober 2015 die Stelle der/des Präsidentin/Präsidenten (W3 BBesO) neu zu besetzen. Die Universität Vechta ist eine wissenschaftliche Hochschule des Landes Niedersachsen. Mit derzeit ca. 4.900 Studierenden und einem wirtschaftlich starken Umfeld im Nordwesten Niedersachsens bietet die Universität Vechta attraktive Arbeitsund Lebensbedingungen. Umfassende Reformen und Modernisierungsprozesse haben die Entwicklungen in den vergangenen Jahren begleitet und die Grundlagen für eine erfolgreiche Positionierung des Universitätsstandorts Vechta geschaffen. Das Präsidium besteht aus der Präsidentin/dem Präsidenten sowie Vizepräsidentinnen/Vizepräsidenten mit jeweiliger Ressortverantwortung, in dem die Präsidentin/der Präsident den Vorsitz führt und die Richtlinienkompetenz besitzt. Gesucht wird eine im Wissenschafts- und Hochschulmanagement, in Forschung und Lehre und mit den zeitgemäßen ziel- und dialogorientierten Führungsmethoden und -instrumenten erfahrene und vertraute Persönlichkeit, welche die Interessen der Universität nach innen und außen vertritt. Sie soll ein hohes Engagement bei der innovativen Weiterentwicklung der strategischen Ziele der Universität und der Hochschulstrukturen aufweisen. Von besonderer Bedeutung wird dabei die regionale, nationale und internationale Positionierung der Universität Vechta in Forschung und Lehre sein. Im Einzelnen ergeben sich die Einstellungsvoraussetzungen, die Aufgaben und die dienstrechtliche Stellung aus § 37 und § 38 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Auf Vorschlag des Senates wird die Präsidentin/der Präsident nach Stellungnahme durch den Hochschulrat vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in ein Beamtenverhältnis auf Zeit für eine Amtsdauer von sechs und bei Wiederwahl von acht Jahren ernannt oder in ein entsprechend befristetes Angestelltenverhältnis bestellt. Die Universität Vechta beabsichtigt den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Frauen werden daher ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen mit den einschlägigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer 15/12/Verw bis zum 28.05.2015 (Eingang Poststelle) zu richten an den Vorsitzenden der Findungskommission, Prof. Dr. Dr. Ruprecht Wimmer, Universität Vechta, Postfach 1553, 49364 Vechta. Im Rahmen der inhaltlichen und strukturellen Fortentwicklung des Kölner Graduiertenkollegs der MINT-Fachdidaktiken (KoM) ist in der Fachgruppe der Didaktiken der Mathematik und der Naturwissenschaften der Universität zu Köln zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Wissenschaftliche/-r Koordinator/-in in Vollzeit (39,83 Wochenstunden) zu besetzen. Die Stelle ist bis zum 31.12.2018 befristet. Sie ist dem Seminar für Mathematik und ihre Didaktik zugeordnet. Bei Vorliegen der tarifrechtlichen Voraussetzungen erfolgt die Eingruppierung bis Entgeltgruppe 13TV-L. Zu Ihren Hauptaufgaben gehören: z aktive Koordination des Graduiertenkollegs z Konzeption und Umsetzung des Forschungs- und Qualifizierungsprogramms z wissenschaftliche Unterstützung bei dem Ausbau des Kollegs in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Leiter des Kollegs z 4 SWS Lehre in den Lehramtsstudiengängen z Unterstützung bei der Etablierung eines Partnernetzwerks mit Schulen und außerschulischen Lernorten z Identifizierung neuer innovativer Forschungsthemen hinsichtlich der Schwerpunkte des Graduiertenkollegs Einstellungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einem MINT-Studiengang. Eine Promotion, insbesondere in Mathematikdidaktik, ist erwünscht. Ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit sowie strukturierte und sorgfältige Arbeitsweise zeichnen Sie aus. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind besonders willkommen und werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen in elektronischer Form (pdf) werden bis zum 19.05.2015 erbeten an den Wissenschaftlichen Leiter des Kölner Graduiertenkollegs für die MINT-Fachdidaktiken, Seminar für Mathematik und ihre Didaktik, Professor Dr. Michael Meyer, Gronewaldstraße 2 50931 Köln, E-Mail: [email protected]. www.uni-koeln.de Universität zu Köln Im Gleichstellungsbüro der Universität Osnabrück ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines Projektkoordinatorin/-koordinators für ein Mentoringprogramm für Studentinnen (Schwerpunkt MINT) (Entgeltgruppe 13 TV-L, 75 %) befristet bis zum 30.09.2019 zu besetzen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen und einen maximal dreiseitigen Ideen- und Konzeptentwurf des geplanten Programms richten Sie bitte bis zum 15.05.2015 an die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Sabine Jösting, Neuer Graben 7-9, 49074 Osnabrück. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. 7EITEREÏ)NFORMATIONENÏlNDENÏ3IEÏUNTER www.uni-osnabrueck.de/stellenangebote Es geht auch effektiver! Im Feld der Spezialisten für Akademische Positionen hat Forschung & Lehre mit seinem Partner academics.de die beste Bewerberresonanz erzielt. Laut der umfassenden Studie der Westpress Werbeagentur sind Printanzeigen nach wie vor wichtig: „Print findet statt und liefert sehr gute Ergebnisse. Bei den Spezialisten hat Print die Nase vorn!“ 430 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist mit 42.700 Studierenden und 5.100 Beschäftigten (davon 430 Professorinnen oder Professoren) eine der großen deutschen Universitäten und größter Arbeitgeber Bochums. Als international ausgerichtete Campusuniversität vereint sie in einzigartiger Weise die gesamte Spannbreite der großen Wissenschaftsbereiche. Sie gehört zu den forschungs- und lehrstarken Universitäten in Deutschland. Forschung und Lehre in der Medizin nach dem Bochumer Modell sind in Deutschland einzigartig. Das dynamische Miteinander von Fächern und Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den Studierenden gleichermaßen besondere Chancen zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre ist die Campusmodernisierung bei laufendem Betrieb. KANZLERIN/KANZLER Aufgrund des Ausscheidens des bisherigen Stelleninhabers aus dem aktiven Dienst ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer Kanzlerin/eines Kanzlers zu besetzen. In dieser Position sind Sie hauptamtliches Mitglied im Rektorat, Beauftragte/r für den Haushalt und Vorgesetzte/r für das gesamte Personal aus Technik und Verwaltung (ca. 2.300 Beschäftigte). Die Verwaltung der Universität Bochum, der ca. 690 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in neun Dezernaten, dem Justiziariat und einigen Stabsstellen angehören und deren Leitung Sie übernehmen, zeichnet sich durch flache Hierarchien und ausgeprägte Teamorientierung aus. Sie unterstützt die Wissenschaft an der RUB durch eine pragmatische und lösungsorientierte Verwaltungssteuerung, die sich durch kurze Wege und zügige Entscheidungsfindungen auszeichnet. Dabei steht die Verwaltung maßgeblich für eine Kultur der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung innerhalb der und zwischen den unterschiedlichen Statusgruppen an der RUB. Die Kanzlerin/der Kanzler wird von der Hochschulwahlversammlung für die Dauer von zehn Jahren gewählt, die Wiederwahl ist möglich. Die Besoldung erfolgt nach Besoldungsgruppe W3 mit den entsprechenden Zulagen. Sie verfügen über: ein abgeschlossenes Hochschulstudium, mehrjährige Führungserfahrung in herausgehobener Position, vorzugsweise in einer wissenschaftlichen oder wissenschaftsnahen Einrichtung oder Organisation, fundierte Kenntnisse über Hochschulstrukturen, Hochschulrecht und wissenschaftspolitische Fragestellungen, ausgeprägte Erfahrungen im Personal- und Finanzmanagement, in der Organisationsentwicklung und der Ressourcensteuerung sowie Erfahrungen im Bau- und Gebäudemanagement, Verhandlungsgeschick, Führungsstärke, Überzeugungskraft und Verständigungsbereitschaft in der Zusammenarbeit mit Gremien und Funktionsträgern innerhalb und außerhalb der Universität, ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit, hohe Verantwortungsbereitschaft und ein sicheres Gespür für mitmenschliche Fragestellungen. ·· · · · ·· Wir erwarten von Ihnen hohe Identifikation mit dem Leitbild der Ruhr-Universität „menschlich – weltoffen – leistungsstark“ und die Bereitschaft, sich für diese Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden zu engagieren. Die RUB ist der Chancengerechtigkeit und dem Konzept der Vielfalt verpflichtet. Wir freuen uns ausdrücklich über die Bewerbung von Frauen, die bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt werden, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung geeigneter schwerbehinderter Menschen wird begrüßt. Die strikte Vertraulichkeit Ihrer Bewerbung wird zugesichert. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 1. Juni 2015 ausschließlich per E-Mail an den Vorsitzenden der Findungskommission Herrn Professor Dr. Gereon Wolters: kanzlerfi[email protected]. Bei organisatorischen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Annika von Hof: [email protected]. „Berufungsverhandlungen effektiv führen“ Seminartermine unter www.hochschulverband.de/cms1/647.html 5|15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht für das Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA), Abteilung für Südostasienwissenschaft, zum 1. Oktober 2015 befristet gem. § 14 Abs. 2 Teilzeit- und Befristungsgesetz für die Dauer von zwei Jahren eine Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften - Fachgebiet Arbeitslehre (Prof. Dr. Ralf Kiran Schulz) ist baldmöglichst folgende Stelle zu besetzen: Lehrkraft für besondere Aufgaben (50 %) (Lektorat Vietnamesisch) Lehrkraft für besondere Aufgaben (EG 13 TV-H) Eine Verlängerung der Anstellung ist nicht möglich. Teilzeit mit der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer entsprechend Vollzeitbeschäftigten; befristet auf zunächst 1 Jahr (§ 2 Abs. 1 WissZeitVG). Kennziffer 25486 Sie übernehmen eine Lehrtätigkeit im Umfang von 8 Semesterwochenstunden im Bereich Vietnamesisch für die Bachelor- und Masterkurse des IOA. Zudem wirken Sie auch in folgenden Aufgabenfeldern mit: Organisation von Lehrveranstaltungen, Durchführung und Gestaltung von Prüfungen, Weiterentwicklung des Lehrmaterials und des Curriculums, Gestaltung der Fachbibliothek und des Lehrbereichs, Mitwirkung in Gremien. Aufgabenprofil: Die/Der Stelleninhaber/-in soll wissenschaftliche Dienstleistungen im Umfang von 7 SWS Lehre und durch Beteiligung an Forschungsaufgaben im Lehramtsstudiengang Arbeitslehre erbringen, vornehmlich im Fachschwerpunkt Ökonomie (Ökonomische NachHALTIGKEIT3CHÔLERÚRMENWOBEIDIE&ACHINHALTEÔBERWIEGEND integrativ, theoriegeleitet und handlungsorientiert unter fachdidaktischem Primat vermittelt werden sollen. Die Möglichkeit zur EIGENENWISSENSCHAFTLICHEN7EITERQUALIÚKATIONISTGEGEBENUND wird erwartet. Weitere Aufgaben liegen im Bereich Abnahme von Prüfungsleistungen sowie der Beratung und Betreuung von Studierenden. Sie haben: ein abgeschlossenes einschlägiges vietnamesisches oder südostasienwissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Magister, Master/M.A. oder höher) muttersprachliche oder gleichwertige Kenntnisse des Vietnamesischen gute Deutschkenntnisse gute Kenntnisse der modernen Fremdsprachendidaktik idealerweise nachgewiesene Lehrerfahrung und/oder äquivalente Berufstätigkeiten/Leistungen Anforderungsprofil: z Abgeschlossenes wissenschaftliches Universitätsstudium, bevorzugt Promotion, in einer einschlägigen Fachrichtung. z Lehrerfahrung, möglichst im universitären Bereich oder in der Erwachsenenbildung. z Bereitschaft zur Einarbeitung in die fachdidaktischen Anforderungen des Faches Arbeitslehre. Sie sind: engagiert und motiviert bereit, sich in neue Arbeitsbereiche einzuarbeiten kooperatives, eigenverantwortliches und ergebnisorientiertes Arbeiten gewohnt Wir bieten: eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe in einem dynamischen, interdisziplinären Umfeld vielfältige Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten ÀH[LEOH$UEHLWV]HLWHQ Entgelt nach E 13 TV-L die Möglichkeit, ein VRS Großkundenticket zu erwerben Für weitere Rückfragen steht Herr Prof. Dr. Ralf Kiran Schulz, Tel. 0561 804-4562, E-Mail: [email protected], zur Verfügung. Bewerbungsfrist: 28.05.2015 Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Die Universität Kassel ist im Sinne der Chancengleichheit bestrebt, Frauen und Männern die gleichen Ent- Wenn Sie sich für diese Position interessieren, senden Sie bitte bis zum 01.07.2015 unter Angabe der Kennziffer 14-15-3.13 eine schriftliche Bewerbung mit den üblichen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien und ggfs. ein Schriftenverzeichnis) per Post an: Prof. Dr. Christoph Antweiler, IOA - Abt. für Südostasienwissenschaft, Nassestraße 2, 53113 Bonn wicklungsmöglichkeiten zu bieten und bestehenden Nachteilen entgegenzuwirken. Angestrebt wird eine DEUTLICHE%RHÎHUNGDES!NTEILSVON&RAUENIN&ORSCHUNGUND,EHRE1UALIÚZIERTE&RAUENWERDENDESHALB ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/-innen erhalten bei gleicher Eignung und Befähigung den Vorzug. Bitte reichen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur in Kopie (keine Mappen) ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens nicht zurückgesandt werden können; sie werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet. Bewerbungen mit aussagekräf- Bewerbungsunterlagen werden nur zurückgesandt, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist. tigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer, gern auch in elektronischer Form, an den Präsidenten der Universität Kassel, 34109 Kassel bzw. [email protected], zu richten. Da suchen, wo die wissenschaftliche Community vernetzt ist. 9|13 Forschu ng & Lehre AKAD EMIS CHER STELL ENMA RKT 789 Technische Universität Fakultät für Chemnitz Elektrotechnik Zentrum für Mikrotechnolo und Informationst echnik gien AUSSCHRE IBUNG Der Smart Systems notechnologien Campus in Chemnit z sowie der das Zentrum Smart Systemsist ein innovatives Netzwer für Integration. k im Bereich Mikrotechnologie n als anerkannter Die Technische Universi der Mikro- und für Elektron Natät Chemnit Partner für die ische Nanosys z ist durch der Grundla Grundlagenforsc genforschung teme ENAS überfüh hung auf dem und der angewa rt das Zentrum für Mikrotec ndten Forschu In diesem ng in Prototyp hnologien die Ergebnis hoch innova en für die se befristete tiven Umfeld Industrie. Stelle als ist zum 01.01.2 Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt 431 014 eine zunäch ABTEILUN st bis 31.12.20 Entgeltgruppe GSLE ITER /IN 14 FÜR SCHI 14 TV-L am Zentru CHTABSCH m für Mikrote EIDUNG Die Möglic chnologien hkeit der Weiter zu besetze n. beschäftigung Die Einstellu wird in Aussich ng und des Sächsiscerfolgt gemäß den t gestellt. Regelungen hen Hochsch des Wissens ulfreiheitsgesetz Voraussetzun es (SächsH chaftszeitvertragsgesetze gen: SFG) in der Abschluss jeweils geltendes (WissZeitVG) eines wissen n Fassung tertechnik schaftlichen . / Mikroelektron Hochsc hulstud ten Fachric htung, welche ik, Mikrosystemtechnik iums auf dem Gebiet Promotion in einem der s zur Zulassung zum , Physik oder in einer Halblei sehr gute höheren Dienst verwandKenntnisse o.g. Fachgebiete berechtigt im scheidung durch PVD Bereich Halbleitertech / CVD / Wärme prozessbegle nik insbeso Erfahrungen itenden Messtechnik behandlungsverfahre ndere der Schichtabn einschließlich Führungserfahauf dem Gebiet der der Silizium-Techn rung sehr gute ologie Englischkennt tation von wissenschaftl nisse in Wort und Schrift ichen Ergebn sowie die Arbeitsaufgab Fähigkeit issen der Präsen Organisatorisen: Mikrotechnoloche Leitung der Abteilu Fraunhofer gien einschließlich ng Schichtabscheidung der Koordi ENAS am Zentru Eigenständige nation der Zusammenar m für dung für MEMSEinwerbung von Drittmi beit mit dem tteln auf dem Selbständige / NEMS Gebiet der Schichtabsch PhysikalischenPlanung, Durchführung ei Schichtabscheidung und Charakterisier ung von Prozess en der ! Die Bewerbe rinnen "# $% + 5 6 / Bewerber müssen $&'' 8 die Einstellu Frauen sind * ngsvorau deshalb Menschen werden 9 ssetzungen ausdrücklich gemäß § 71 SächsHS bei gleicher aufgefordert, sich zu bewerbe ! ; FG erEignung bevorzu n. Bewerbungen Bewerbungen gt berücksi schwerbehindert chtigt. sind mit den Technische er üblichen Unterla Universität gen bis 01.10.2 Fakultät für Chemnitz Elektrotechnik 013 zu richten Zentrum für an: Mikrotechnolo und Informationst echnik Prof. Dr.-Ing gien . 09107 Chemn habil. T. Geßner itz Technische Universität Chemnitz · Zentrum für Mikrotec hnologien · 09107 Chemnit z · Telefon 0371/531-24060 · info@zfm .tu-chemnitz.de 432 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre DAS DUALE HOCHSCHULSTUDIUM MIT ZUKUNFT. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit Sitz in Stuttgart ist die erste duale, praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Mit derzeit über 34.000 Studierenden ist die DHBW die größte Hochschule des Landes. Sie ist seit 2011 als eine der ersten Hochschulen in Deutschland systemakkreditiert. Die Organisationsstruktur der DHBW ist gekennzeichnet durch eine zentrale und eine dezentrale Ebene, in der regionale, UVCPFQTVURG\KȨUEJG$GNCPIGWPFØDGTIGQTFPGVG<KGNUGV\WPIGP in Einklang gebracht werden müssen. An ihren neun Standorten und drei Campus bietet die DHBW ein umfassendes, auf die Bedürfnisse ihrer dualen Partner abgestimmtes Portfolio von Bachelorstudiengängen und berufsintegrierende und berufsbegleitende Masterstudiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen an. Ihr besonderes Merkmal ist die durchgehende und konsequente Verzahnung des wissenschaftlichen Studiums mit anwendungsbezogenem Lernen in der Arbeitswelt, die eine herausragende Berufsbefähigung ihrer Absolventinnen und Absolventen sicherstellt. Die über 9.000 dualen Partner aus Wirtschaftsunternehmen und sozialen Einrichtungen sind Mitglieder der DHBW. An der DHBW ist zum 1. Oktober 2015 die Stelle der Präsidentin/des Präsidenten zu besetzen. Der bisherige Stelleninhaber scheidet altershalber aus der Hochschule aus. Die Präsidentin/Der Präsident leitet gemeinsam mit den weiteren Präsidiumsmitgliedern die Hochschule und verantwortet deren Gesamtentwicklung. Sie/Er hat den Vorsitz des Präsidiums, des Senats und seiner Ausschüsse und vertritt die DHBW. Rechtsstellung, Aufgaben und Befugnisse ergeben sich aus dem badenwürttembergischen Landeshochschulgesetz (LHG). Gesucht wird eine gestaltungsfreudige, umsetzungsstarke, motivierende Führungspersönlichkeit, die sich an langfristigen strateIKUEJGP<KGNGPCWUTKEJVGVIWVGMQOOWPKMCVKXGWPFKPVGITCVKXG Fähigkeiten hat, Erfahrungen sowie Kompetenzen im Führen von komplexen Organisationsstrukturen und deren Weiterentwicklung nachweist und über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Hochschulbereich/-management verfügt. Erwünscht sind YGKVGTJKP'THCJTWPIGPKPFGT<WUCOOGPCTDGKVOKV'KPTKEJVWPIGP des tertiären Bildungsbereichs und mit Wirtschaftsunternehmen. Aufgabe der künftigen Präsidentin/des künftigen Präsidenten ist es, die weitere Entwicklung der DHBW aktiv und nachhaltig zu gestalten und durch das Angebot attraktiver, zeitgemäßer StudienCPIGDQVGWPF\WMWPHVUYGKUGPFGTGHȨ\KGPVGT.GKVWPIUWPF1TICPK UCVKQPUUVTWMVWTGPKJTGKIGPUVÀPFKIGUWPXGTYGEJUGNDCTGU2TQȨN weiter zu schärfen und ihre erfolgreiche Positionierung und Etablierung in der deutschen Hochschullandschaft voranzubringen. Dies erfordert eine intensive Kooperation mit externen Partnern, Unternehmen sowie akademischen und politischen Institutionen. Erwartet wird eine überzeugende Vertretung der Hochschule im Forschung & Lehre A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T regionalen, nationalen und internationalen Umfeld. Gemäß LHG kann zur Präsidentin/zum Präsidenten bestellt werden, YGTFGT*QEJUEJWNGJCWRVDGTWȩKEJCNU2TQHGUUQTKPQFGT2TQHGUUQT angehört oder wer eine abgeschlossene Hochschulausbildung DGUKV\VWPFCWH)TWPFGKPGTOGJTLÀJTKIGPNGKVGPFGPDGTWȩKEJGP Tätigkeit, insbesondere in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung QFGT4GEJVURȩGIGGTYCTVGPNÀUUVFGP#WHICDGPFGU#OVUIGwachsen zu sein. Die Präsidentin/Der Präsident wird vom Aufsichtsrat und Senat gemeinsam gewählt. Die Ernennung erfolgt durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg für eine Amtszeit XQP DKU ,CJTGP KP GKP $GCOVGPXGTJÀNVPKU CWH <GKV UQYGKV nicht durch Vertrag ein befristetes Dienstverhältnis begründet wird. Wiederwahl ist möglich. Die Besoldung erfolgt nach dem Landesbesoldungsgesetz Baden-Württemberg (W3) zuzüglich eines Funktionsleistungsbezuges, der sich an der Größe und der Bedeutung der Hochschule orientiert. Ein evtl. bisheriges Beamtenverhältnis zum Land Baden-Württemberg bleibt bestehen. Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher fachlicher Eignung vorrangig berücksichtigt. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 5. Juni 2015 an Herrn Wilfried Porth, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Geschäftsstelle, Postfach 10 34 53, 70029 Stuttgart. Cartoon: Meissner 5|15 5|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 433 WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER POSTDOKTORANDEN DOKTORANDEN An der Professur Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Politikwissenschaft (Prof. Dr. Thomas Zittel) des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Stellen einer/eines Für das Institut für Medizinische Psychologie am Campus Charité Mitte suchen wir ab 01.09.2015 eine/-n Wissenschaftl. Mitarbeiter/-in (PhD-Student) F Ihr Aufgabengebiet: • Mitarbeit in einem DFG-geförderten biopsychologischen Forschungsprojekt zum Thema „Migration, Schwangerschaft und Stressbiologie“ • Unterstützung des Modellstudiengangs Humanmedizin • Datenanalysen und Mitarbeit an wissenschaftlichen Publikationen F formale und fachliche Voraussetzungen: • Abgeschlossenes Hochschulstudium der Psychologie (Diplom/Master) • Fundierte Kenntnisse in biopsychologischen Grundlagen und Motivation für eine akademische Laufbahn in diesem Feld • Fundierte Statistikkenntnisse und Erfahrung in empirischer Methodik • Sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache in Wort und Schrift Die Eingruppierung erfolgt unter Berücksichtigung der persönlichen Voraussetzungen nach Entgeltgruppe Ä1 auf den Grundlagen des TV-Ärzte Marburger Bund-Charité, mit 65 % Wochenarbeitszeit, zunächst befristet auf 2 Jahre. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin trifft Ihre Personalentscheidungen nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung. Bei gleicher Eignung bevorzugen wir schwer behinderte Menschen. Außerdem streben wir eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordern Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Bei gleichwertiger 3WCNKſMCVKQPYGTFGP(TCWGPKO4CJOGPFGTTGEJVNKEJGP/ÑINKEJMGKVGPXQTTCPIKIDGT×EMUKEJVKIV Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund, die die Einstellungsvoraussetzungen erfüllen, sind ausdrücklich erwünscht. Ihre vollständige Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31.05.2015 unter Angabe der Kennziffer DM.26.15 an folgende Anschrift: Charité – Universitätsmedizin Berlin Frau Prof. Dr. Sonja Entringer Institut für Medizinische Psychologie, Sekretariat Luisenstraße 57, 10117 Berlin oder in elektronischer Form an folgende E-Mail: [email protected] (Sekretariat) Bei Rückfragen bitte melden unter [email protected], Tel.: 030-450 529222 Die Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgeschickt, wenn ein CWUTGKEJGPFHTCPMKGTVGT4×EMWOUEJNCIDGKIGH×IVKUV&KG#PTGKUG\WO Bewerbungsgespräch kann leider nicht bezahlt werden. An der Stiftung Universität Hildesheim ist im Institut für Musik und Musikwissenschaft des Fachbereichs Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation zum 01.10.2015 die Stelle einer/eines Wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Mitarbeiters (TV-L E 13, 75 %) für den Zeitraum von 3 Jahren zu besetzen. Kennziffer: 2015/32 Bewerbungsschluss: 17.05.2015 'LHYROOVWlQGLJH6WHOOHQDXVVFKUHLEXQJ¿QGHQ6LHXQWHU http://www.uni-hildesheim.de/stellenmarkt Wissenschaftlichen Mitarbeiterin/ Wissenschaftlichen Mitarbeiters (E13 TV-G-U, 50 % und 65 %) -Kennziffer 6/2015- zunächst befristet auf zwei Jahre zu besetzen. Aufgabengebiete: Die Aufgaben der ersten Stelle mit 50 % liegen in der Beteiligung an den Forschungsarbeiten der Professur im Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft, insbesondere in einem der drei Themenschwerpunkte: Virtualisierung von Politik, Politische Repräsentation, Demokratiewandel in etablierten Demokratien. In der Lehre wirken Sie im Umfang von 2 SWS an den im Fachbereich angebotenen Studiengängen mit. Im Rahmen der Tätigkeit wird die Gelegenheit zur selbstbeVWLPPWHQ)RUVFKXQJXQG]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ4XDOLÚNDWLRQ geboten. Die Aufgaben der zweiten Stelle mit 65 % liegen vornehmlich im Bereich der Forschung im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes „Individualisierte Politische Repräsentation und ihre Grundlagen“. Das Projekt untersucht mit qualitativen und quantitativen Methoden die Handlungsstrategien von Kandidaten und Abgeordneten bezüglich der Frage nach ihrer parteipolitischen Verankerung. Einstellungsvoraussetzungen: Sie haben Ihr Studium der Politikwissenschaft (Diplom, Magister, Master oder vergleichbarer Abschluss) oder anderer sozialwissenschaftlicher Studiengänge überdurchschnittlich gut abgeschlossen. Darüber hinaus verfügen Sie über nachgewiesene sehr gute Kenntnisse in der empirisch-analytischen Forschungslogik und in den Methoden der quantitativen oder qualitativen Sozialforschung. Nachgewiesene sehr gute Kenntnisse in mindestens einem der genannten Themenschwerpunkte sind erwünscht. Die Universität tritt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen werden bei JOHLFKHU4XDOLÚNDWLRQYRUUDQJLJEHUÕFNVLFKWLJW Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (aussagefähiges Anschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien, Referenzen) sind elektronisch unter Angabe der Kennziffer 06/2015 bis zum 30.05.2015 zu richten an die Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der J.W. Goethe-Universität, E-Mail-Adresse: [email protected]. Nachfragen zu den Stellen richten Sie bitte an Prof. Dr. Thomas Zittel ([email protected]). Wissenschaftliche Mitarbeiter, Postdoktoranden und Doktoranden Für die Ausschreibungen Ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter, Postdoktoranden und Doktoranden bieten wir Ihnen mit Forschung & Lehre und academics.de die doppelte Plattform für eine optimale Reichweite. Veröffentlichen Sie diese Anzeigen zu einem attraktiven Preis. Weitere Informationen: Telefon: 0228/902 66-23 bzw. -59 E-Mail: [email protected] 434 EXKURSION Forschung & Lehre 5|15 Exkursion Roboter sollen Kinderzimmer aufräumen uf dem Boden liegen Bauklötze, Spielzeugautos und Teddybären. Für uns Menschen ist es kein Problem, die Situation auf einen Blick zu durchschauen. Wir sind gut darin, Objekte zu erkennen, zu kategorisieren und sie richtig aufzuheben. Für einen Roboter sind all das allerdings extrem schwierige Aufgaben. Im Forschungsprojekt „SQUIRREL“ werden nun Roboter entwickelt, die mit solchen Situationen fertig werden und mit menschlicher Hilfe lernen, das Chaos am Kinderzimmerfußboden aufzuräumen. Geleitet wird dieses Projekt von der TU Wien. Die Aufräum-Roboter haben eine gewisse Ähnlichkeit mit automatischen Staubsaugern und werden im Rahmen des Forschungsprojektes mit einem Greifarm ausgestattet. Ein zentraler Teil des Roboters ist allerdings sein Kamera-Auge und die künstliche Intelligenz dahinter. Es gibt für Objekterkennungs-Roboter wohl kaum ein schwierigeres Terrain als ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Doch genau das reizte Michael Zillichm den Projektleiter. „Würde man den Roboter genau analysieren lassen, welche Objekte sich hier befinden, wie sie zueinander angeordnet sind, und in welcher Reihenfolge man sie wie bewegen muss, um zu sortieren – der Roboter wäre für Stunden oder Tage mit Rechnen beschäftigt“, sagt Zillich. Doch ein so detaillierter Plan ist auch gar nicht nötig. Wir Menschen analysieren einen großen Haufen Spielsachen auch nicht vollständig. Wir greifen einfach hin und beginnen aufzuräumen. Und genau die- se Strategie soll auch dem Roboter beigebracht werden. Er findet Objekte, die besonders herausstechen und bewegt sie. Vielleicht purzelt dann der ganze Spielzeughaufen auseinender – dann ist die Situation zumindest schon mal übersichtlicher geworden. Gesucht sind zunächst einfache, rasch arbeitende Algorithmen, die im Foto: TU Wien A Kamerabild des Roboters zuerst interessante Objekte identifizieren. Alles andere ergibt sich dann im ständigen Wechselspiel aus Aktionen des Roboters und der Reaktion der Umgebung. Man kann dabei viel vom menschlichen Verhalten lernen. Modelle aus der Kognitionspsychologie helfen, die Aufmerksamkeit des Roboters richtig zu lenken. Der Roboter soll aber nicht nur mit unbelebten Objekten interagieren, sondern auch mit Menschen um ihn herum. Von Kindern soll er sich zeigen lassen, wohin er bestimmte Objekte bringen soll. Erste Experimente in Kindergärten wurden bereits durchgeführt – mit großem Erfolg. „Auf den ersten Blick sind manche Kinder ein bisschen enttäuscht, weil sie sich unter einem Roboter ein humanoides Männchen vorgestellt haben“, erzählt Michael Zillich. „Aber wenn sie dann sehen, wie sie mit dem Roboter interagieren können, wie er ihre Anweisungen befolgt und das Spielzeug im Zimmer herumschiebt, dann sind sie durch und durch begeistert.“ Geleitet wird das Projekt von der TU Wien, wo vor allem im Bereich der Objekterkennung geforscht wird. Die Universität Innsbruck wird wichtige Beiträge für den Greifarm beisteuern, die Universität Freiburg ist dafür zuständig, dass sich der Roboter im Raum zurechtfindet, das King’s College in London beschäftigt sich mit Verhaltensplanung, und die Universitäten Twente und Bonn forschen im Bereich Benutzerinteraktion. Beteiligt sind außerdem das Institut Fraunhofer IPA sowie die Firmen Festo und IDMind, sowie der Verein Pädagogische Initiative 2-10 in Wien. Demnächst finden weitere Tests in einem Wiener Kindergarten statt, wo Kinder SQUIRREL beibringen werden Spielsachen an die richtige Stelle zu schieben. Bald bekommt der Roboter seinen Greifarm und kann sich dann an die nächsten Aufgaben machen. TU Wien Presseaussendung 29/2015 5|15 ENIGMA Forschung & Lehre 435 Enigma Alea iacta est Logische Würfelaufgaben rechnung. So hat ein Wurf mit zwei Würfeln der Augenpaare 2 und 3 die gleiche Summe wie ein Wurf der Zahlen 1 und 4. Ist die Reihenfolge nicht bedeutsam, gibt es beispielsweise für den Wurf der Zahl 5 mit zwei Würfeln insgesamt 4 (1/4, 4/1, 2/3, 3/2) von 36 Möglichkeiten, was einer stochastischen Wahrscheinlichkeit von 1/9 entspricht (etwa 11,11 Prozent). Solche Wahrscheinlichkeitsrechnungen sind in der Glücksspielindustrie essenziell zur Berechnung von Wetteinsätzen und Quoten. Quelle: plakos, Tests zur beruflichen und persönlichen Entwicklung, www.plakos.de A B C D Lösungen: A 1; B 3; C 4; D 2 ürfelaufgaben sind ein beliebter Schwerpunkt beim Zusammenstellen von IQ Aufgaben. Manche Unternehmen verwenden die logischen Würfelaufgaben in Leistungstests. Hochschulen setzen sie in Studierfähigkeitstests für die MINT-Studiengänge (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ein. Würfelaufgaben tauchen auch in der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Stochastik auf. Hier geht es um die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Dabei werden Würfel einmalig oder mehrmals geworfen. Es werden ein oder mehrere Würfel eingesetzt. Die Reihenfolge ist entweder wichtig oder nicht. Die Summe der Augenzahlen ist entscheidend für die Wahrscheinlichkeits- W 436 ZU ENDE GEDACHT Forschung & Lehre Zu Ende gedacht 5|15 Das Bewusstsein von der eigenen Vergänglichkeit ... ist eine unheimlich befreiende Angelegenheit. Kreativität entsteht ... – der Mythos der Kreativität gleicht einer gesellschaftlichen Zwangsvorstellung, die dem Phantasma entspringt, man könnte durch numinose Kräfte die Produktivität weiter steigern. Zum Glück bleibt man von derartigen Erwartungshaltungen an der Kunsthochschule verschont. Foto: Thomas Schweigert Freude an meinem Beruf ... macht mir der Moment, wenn aus einer vagen Idee, deren Existenz man zwar ahnt, aber noch nicht zu fassen bekommt, ein präzise formuliertes Projekt entsteht. Ich beginne meinen Tag ... mit einer Tasse Tee. dern aus innerem Antrieb, aus innerer Notwendigkeit am Leben erhält. Meine besten Einfälle habe ich, ... wenn ich sie nicht erwarte. Wenn ich mehr Zeit hätte, ... würde ich weniger arbeiten. Wenn ich einen Rat brauche, ... rufe ich meine Schwester an. Mit einer unverhofften Million würde ich ... ein lebenskünstlerisches Wohnprojekt initiieren, in dem neue Formen des sozialen Zusammenlebens jenseits herkömmlicher Eigentumsbegriffe erprobt werden. Am meisten ärgere ich mich ... über mich selbst. Das nächste Buch, das ich lesen will, ... versteckt sich in einem der Bücherstapel, die in meinem Arbeitszimmer und neben meinem Bett verteilt sind. Die Zeit meines Studiums ... habe ich in Karlsruhe, Brüssel und Berlin verbracht. In Karlsruhe waren die Studienbedingungen am besten, in Berlin gab es die meisten Anregungen und in Brüssel war das Essen hervorragend. Gelernt habe ich also überall etwas. Wissenschaftler sind Menschen ... „.“ Da kann man direkt einen Punkt hinter machen. Was soll man da noch ergänzen? Wenn ich Wissenschaftsminister wäre, ... ich bin froh, kein Politiker zu sein. Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik ... ist noch so eine Illusion, von der sich die Wissenschaft schon vor Langem verabschiedet hat. STEC KB R I E F Professor Dr. Friedrich von Borries Wenn ich das Fernsehen anschalte, ... – ich habe keinen Fernseher. Ich frage mich manchmal, ... nein, andauernd, wie ich die Ergebnisse meiner Arbeit politisch produktiv machen kann, was sowohl die persönliche als auch die gesellschaftliche Ebene betrifft. Energie tanke ich ... Puh. Ja, manche haben einen Tiger im Tank, aber ich glaube, dass man Energie nicht „tanken“ kann, sondern dass sich die innere Flamme (um hier weiter in der fossilen Metapher zu bleiben) nicht durch externe Energiezufuhr, son- Die Wahrheit zu finden ... ist eine Illusion. Die Vorstellung, dass es Wahrheit gäbe oder dass man sie finden könne, macht mir Angst. „Wahrheit“ hat etwas Totalitäres. Ich bin eher froh, wenn ich von dergleichen verschont werde. Alter: 1974 geboren Berufliches: Architekt und seit 2009 Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Er agiert in den Grenzbereichen von Architektur, Kunst, Design und Stadtentwicklung und untersucht das Verhältnis zwischen Gestaltung und gesellschaftlicher Entwicklung. Von 2007 bis 2012 Mitglied der Jungen Akademie. Feodor Lynen-Forschungsstipendium Das Auslandsstipendium für deutsche Professoren und Postdocs Flexible Förderung von weltweiten Forschungsaufenthalten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachgebiete aus Deutschland: Q Q Für erfahrene Wissenschaftler (bis zwölf Jahre nach der Promotion): 6 bis 18 Monate, aufteilbar in bis zu drei Aufenthalte innerhalb von drei Jahren Für Postdoktoranden (bis vier Jahre nach der Promotion): 6 bis 24 Monate Wählen Sie einen Gastgeber aus rund 20.000 Wissenschaftlern aus dem Humboldt-Netzwerk im Ausland. Bewerbungen sind jederzeit bei der Alexander von Humboldt-Stiftung möglich. Exzellenz verbindet – be part of a worldwide network. Für die Bewerbung erforderlich: Q Überdurchschnittliche wissenschaftliche Leistungen Q Forschungsplatzzusage des Gastgebers Bei erfahrenen Wissenschaftlern zusätzlich: Eigenständiges wissenschaftliches Profil Q Tätigkeit mindestens als Assistant Professor oder Nachwuchsgruppenleiter oder mehrjährige eigenständige wissenschaftliche Tätigkeit Q Die Stipendienhöhe variiert je nach Lebenssituation und Zielland. Mehr Informationen sowie ein Stipendienrechner für Ihre individuelle Förderung unter: www.humboldt-foundation.de/lynen Alexander von Humboldt-Stiftung Jean-Paul-Str. 12 53173 Bonn [email protected] www.humboldt-foundation.de
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