8/2015 Das pdf-Magazin des Christlichen Medienmagazins pro | www.pro-medienmagazin.de 457. Ausgabe Liebe Leserin, lieber Leser! Ist es für Juden in Deutschland notwendig, aus Angst vor Angriffen in bestimmten Vierteln auf das Tragen einer Kippa zu verzichten? Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sagt: Ja. Zwar sollten Juden sich nicht aus Angst verstecken. Die Frage sei jedoch, „ob es tatsächlich sinnvoll ist, […] in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil [...] sich als Jude durch das Tragen einer Kippa zu erkennen zu geben oder ob man da eine andere Kopfbedeckung trägt“, sagte er im Gespräch mit dem Sender rbb . Diese Entwicklung habe Schuster so vor fünf Jahren nicht erwartet, und sie sei „auch ein wenig erschreckend“. Die Anschläge in jüngster Vergangenheit deuten auf eine neue Gefahrenwelle hin. Im Mai 2014 gab es einen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel, bei dem vier Menschen ermordet wurden, beim Terror in Paris im Januar forderte ein Anschlag auf einen jüdischen Supermarkt vier Todesopfer. Erst vor zwei Wochen erschoss ein Attentäter im dänischen Kopenhagen einen Wachmann der Synagoge. Im vergangenen September gab es einen Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge, verletzt wurde niemand. Der israelische Journalist Zvika Klein lief nach den Anschlägen in Paris für Recherchezwecke mit einer Kippa schweigend zehn Stunden durch Paris. Fußgänger beschimpften ihn, zwei Menschen spuckten vor ihm auf den Boden, einer verfolgte ihn sogar ein Stück, wie im Video zu sehen ist. Ein ähnliches Experiment machte der israelischdeutsche Schauspieler Amit Jacobi in Berlin. Er lief drei Stunden mit Kippa etwa durch Neukölln und Kreuzberg bis zur Neuen Synagoge in Mitte. Niemand reagierte auf ihn – beide Fälle sind Stichproben. In Deutschland hat die Zahl der antisemitischen Vorfälle zugenommen. Wurden 2013 – ein Anstieg um rund noch 788 Fälle registriert, waren es im vergangenen Jahr 864 zehn Prozent. Was sagt das über ein demokratisches Land aus, wenn der Präsident des Zentralrats der Juden eine Empfehlung gegen das Tragen einer Kippa aussprechen muss und somit zum Verbergen der Religion? Das Verstecken der eigenen Religion widerspricht in jedem Fall unserem freiheitlichen Denken. Mir als Nicht-Jüdin obliegt nicht zu beurteilen, ob die Entscheidung für oder gegen das Tragen einer Kippa die richtige ist. Die Entwicklung ist allerdings bestürzend, aber vor allem nicht tragbar. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, gegen Antisemitismus – auch verdeckten Antisemitismus – aufzustehen. Wir müssen Antisemitismus konkret benennen und anzeigen. Ein Dialogprozess ist von Nöten. Schuster appelliert auch an die Juden: „Jüdische Gemeinden sollen sich öffnen, sollen sich zeigen, denn nur das, was man kennt, ist etwas, was keine Angst mehr macht.“ Zur deutschen Gesellschaft gehören Christen, Muslime, Juden, Gläubige anderer Religionen und Nicht-Gläubige. Gläubig oder nicht – wir alle sind dazu aufgerufen, gegen Antisemitismus zu kämpfen. Denn Antisemitismus gefährdet nicht nur die Juden, sondern auch unsere demokratische Kultur und somit jedermann. Ich wünsche Ihnen eine bereichernde Lektüre dieser Ausgabe proKOMPAKT. MARTINA SCHUBERT Ihre pro-Redaktion Kontakt Impressum Haben Sie Fragen an die Redaktion? | [email protected] | Telefon (06441) 915 151 Herausgeber: Christlicher Medienverbund KEP e.V. | Postfach 1869 | 35528 Wetzlar | Telefon (06441) 915 151 | Telefax (06441) 915 157 | www.kep.de | [email protected] Geschäftsführer: Christoph Irion | Redaktionsleiterin: Stefanie Ramsperger proKOMPAKT ist ein Nachrichtenservice des Christlichen Medienmagazins pro. Wenn nichts anderes vermerkt ist, liegen alle Rechte beim Christlichen Medienmagazin pro. Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur auf Anfrage bei der Redaktion. proKOMPAKT 8| 2015 2 „ ... “ „Wenn ein Künstler etwas macht, sollte es gezeigt werden, auch wenn es Probleme gibt. Das ist unvorhersehbar, sollte aber nicht zur Selbstzensur führen.“ Der schwedische Karikaturist Lars Vilks im Interview mit dem Magazin Focus „Wer Menschen ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken.“ Der Kölner Kardinal Rainer Woelki in einer Predigt „Die große Botschaft des Christentums ist ja, dass wir trotz unserer Fehler geliebt werden. ,Christ‘ der Retter ist da!‘“ Margot Käßmann im Interview mit dem Zeit Magazin „Ich fühle mich von einer Frau, die sich mit einer Burka verhüllt, bewusst ausgestoßen.“ Spitzenkandidat der Südwest-CDU, Guido Wolf, in der Tageszeitung Die Welt proKOMPAKT 8| 2015 3 Dechert: „Der christliche Grundwasserspiegel sinkt“ Das christliche Funkhaus ERF Medien will noch in diesem Jahr 20 von 220 Stellen streichen. pro hat darüber mit dem Senderchef Jörg Dechert gesprochen. Foto: Claudia Dewald, Lohra Weltweite Evangelikale: Asiat übernimmt Leitung Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat einen neuen Generalsekretär eingeführt. Efraim Tendero kommt aus Asien und will die Kirchen rund um die Welt besser miteinander vernetzen. Foto: WEA Gott ist eine Option Ohne Gott ist alles sinnlos. Das könnte die zentrale Botschaft der Kirchen in der Zukunft sein, stellt die Welt am Sonntag fest. Denn wenn Religion beliebig wählbar ist, wächst auch die Angst vor Fehlentscheidungen. Foto: flickr/Trachtenland Hessen | CC BY-NC 2.0 Merkel besucht den Papst Papst Franziskus hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einer Privataudienz empfangen. Bei dem Treffen ging es um den bevorstehenden G7-Gipfel. Auch die Ukraine-Krise war Thema. Foto: Roberto Taddeo | CC BY 2.0 proKOMPAKT 8| 2015 4 Habermann: Zeit mit den Armen kein Opfer Die Zuschauer kennen die Schauspielerin Eva Habermann aus „Traumschiff,“ „Alarm für Cobra 11“ oder „In aller Freundschaft“. Jetzt war die 39-Jährige vier Wochen bei haitianischen Ordensschwestern, um in der armen Region den Menschen zu helfen. In der Tageszeitung Die Welt erläutert sie ihre Beweggründe. Foto: Eigenes Werk StagiaireMGIMO / Wikipedia | CC BY-SA 3.0 Kunst: Britischer Punkrocker am Kreuz Der Skandalrocker Pete Doherty anstelle von Jesus Christus am Kreuz? Seit einer Woche ist das inmitten einer Londoner Kirche zu sehen. Mit dem Kunstwerk will der Pfarrer zum Nachdenken anregen. Foto: ArtBelow Foto: ArtBelow Kirche motiviert zu Glaubenskursen Mit einem Kurzfilm bewirbt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ihr Bildungsprojekt „Erwachsen glauben“. Der Imagefilm soll Lust auf Glaubenskurse machen. Foto: YouTube / Screenshot pro Deutsche Welle: Erweitertes Internetangebot für Glaubensfragen Foto: flickr/Edgar van der Wel | CC BY-NC-SA 2.0 Mit dem neuen Angebot für Glaubensfragen sollen die Evangelische und die Katholische Kirche zusätzlich zum redaktionellen Angebot der Deutschen Welle eigenverantwortlich ihre Inhalte platzieren. Der Senderbeauftragte für die Deutsche Welle beim Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), Christian Engels, sprach von einem großen Schritt nach vorn für die evangelische Medienarbeit. Glaubensthemen seien nun leichter zu finden. proKOMPAKT 8| 2015 5 „So reden, dass Atheisten es verstehen“ Manfred Lütz: „Wir müssen unseren Glauben wieder kennen und auch bekennen – und zwar in einer Sprache, die Menschen verstehen können“ Foto: pro/Swanhild Zacharias Der Psychiater und Buchautor Manfred Lütz hat Christen dazu aufgefordert, verständlich über ihren Glauben zu sprechen. Sein Vortrag bildete am Donnerstag den Auftakt zum Kongress christlicher Führungskräfte in Hamburg. B uchautor Manfred Lütz erklärte: „Hinter den großen Debatten, die wir in unserer Gesellschaft führen, steht immer die Frage: Gibt es Gott?“ Als Beispiele nannte er den aktuellen Streit um Sterbehilfe. Das öffentliche Gespräch über Gott sei deshalb notwendig. Christen müssten in der Lage sein, Rechenschaft über die Hoffnung abzulegen, die in ihnen lebe. „Wir müssen unseren Glauben wieder kennen und auch bekennen – und zwar in einer Sprache, die Menschen verstehen können“, sagte er und kritisierte Geistliche, „die mit Fachchinesisch auf die Kanzel steigen“. Weiter sagte er: „Ich bin der Meinung, alles, was man sagen muss, kann man auch in verständlichen Worten sagen.“ Theologische Fachsprache sei in Predigten unangebracht. „Christen müssen heute so reden, dass der atheistische Nachbar das versteht.“ Menschen seien heute oft deshalb Atheisten, weil sie in „künstlichen Welten“ lebten, in denen Gott nicht vorkomme: innerhalb der Medien oder der Wissenschaft etwa. Das Fernse- hen wirke für viele realer als das echte Leben. Deshalb gebe es für viele auch Gott nicht. „Wer das für die Realität hält, hat ein Problem“, sagte Lütz. Nur Christen, die ihre Identität kennen, könnten diesem Kreislauf entkommen. Kompass in „neuer Unübersichtlichkeit“ Olaf Scholz (SPD), Bürgermeister von Hamburg, erklärte, Unternehmen bräuchten heute mehr denn je Werte. Kürzere Produktionszeiten, komplexere Prozesse, Globalisierung: „In einer neuen Unübersichtlichkeit ist es wichtig, einen Kompass zu haben.“ Aus der Bibel sei keine direkte Anleitung für wirtschaftliches Handeln abzuleiten. Die Inhalte der Bergpredigt würden in der Wirtschaft meist nicht umgesetzt. Doch es gebe Grundzüge, auf die sich alle verständigen könnten, etwa die Gleichheit vor dem Gesetz oder die Freiheit der Meinung. Die Direktorin der Automarke „Smart“, Annette Winkler, sagte, die Wirtschaft müsse dem Menschen dienen. „Menschen wollen sich nützlich machen, sie wollen Werte schaffen“, erklärte sie. Entsprechend der biblischen Gleichung von den anvertrauten Talenten müssten Unternehmer selbige bei ihren Mitarbeitern erkennen und nutzen. Das koste Zeit, aber sie sei es wert. „Wir kontrollieren uns zu Tode“, kritisierte sie die eigene Zunft. Das ersticke Kreativität. Stattdessen müssten Chefs ihren Mitarbeitern Verantwortung anvertrauen. „Wir brauchen eine Kultur des Lobens“, forderte sie außerdem. Wertschätzung bedeute, Mitarbeiter wahrzunehmen. „Christsein ist ein Programm der Osterfreude.“ Eine solche Freude müsse auch im Betrieb spürbar sein. Eine Kultur der Angst hingegen sei lähmend. Deshalb sollten gerade Chefs auf ihre Worte gegenüber Mitarbeitern achten. Der Kongress christlicher Führungskräfte endet am Samstag. Zu den prominentesten Rednern zählen neben Manfred Lütz der Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Unionsfraktionschef Volker Kauder und der Mathematikprofessor und Buchautor John Lennox. Bei der Eröffnung am Donnerstag sagte Veranstalter Horst Marquardt: „Eine Gesellschaft ohne Werte hat keine Zukunft.“ Zum Kongress kommen regelmäßig mehrere tausend Besucher aus ganz Deutschland. Der Kongress findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. VON: AL Mehr zum Thema: »» „Gott geht nicht weg!“ proKOMPAKT 8| 2015 6 Petry beklagt „Zerrbild in der Berichterstattung“ Frauke Petry warf den Medien in Hamburg Manipulation vor Foto: pro/Lutz Die AfD-Politikerin Frauke Petry hat den Medien „Manipulation“ vorgeworfen. Beim Kongress christlicher Führungskräfte erklärte sie, Journalisten hätten die Anhänger der Pegida-Bewegung verunglimpft. Auch Klaus Kelle, selbst Journalist, kritisierte die Kollegen. F rauke Petry, die Fraktionsvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) im sächsischen Landtag, erklärte am Donnerstag in Hamburg, es existiere ein „Zerrbild in der Berichterstattung“ deutscher Medien. Ein Beispiel dafür sei der mediale Umgang mit der Bewegung Pegida: „Wir erleben immer weniger Berichterstattung und immer mehr Kommentierung“, sagte sie. Ihrer Meinung nach würden Pegida-Anhänger als Menschenfeinde verunglimpft. Journalisten warf sie „Manipulation“ vor. Gespräche mit den Demonstranten bereue sie nicht, stellte aber fest, dass Pegida-Gründer Lutz Bachmann sich mit öffentlichen Kommentaren und FacebookEinträgen ins Abseits geschossen habe. Sie gehe davon aus, dass die neue PegidaBewegung sich nicht lange halten werde. Auch auf die Vorwürfe des Rechtspopulismus und der Islamophobie gegen ihre Partei ging sie ein: Es gebe einen politischen Trend zur Mitte, wer sich als rechts bezeichne, schieße sich ins Abseits. Das hält Petry für eine Fehlentwicklung. Das Wort „Nazi“ werde „inflationär gebraucht“. Petry warb dafür, „differenziert mit Begriffen umzugehen“ und Diskussionen offen zu führen: „Kompromisslösungen kommen nur zu Stande, wenn wir nicht von vornherein alle einer Meinung sein müssen.“ Es sei vollkommen legitim, an den „Auswüchsen des Islam“ Kritik zu üben. Schlimm genug sei es, dass viele Deutsche das christliche Erbe des eigenen Landes nicht mehr kennen. Kelle: Öffentlich-Rechtliche sind „unkontrollierbarer Moloch“ Einig mit ihr war der katholische Journalist Klaus Kelle. Er kritisierte die eigene Zunft. Viele Journalisten glaubten, sie hätten einen „Volksbildungsauftrag“, obwohl sie eigentlich nur gesellschaftliche Entwicklungen abbilden sollten. „Da ist einiges in Schieflage“, sagte er. Er bezeichnete es als „eindeutig, dass eine Mehrheit der Journalisten links tickt“ und fragte: „Warum gehen Christen, warum gehen Konservative nicht in den Beruf?“ Viele Journalisten lebten privilegiert und seien deshalb weit weg von den Menschen auf der Straße. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nannte er einen „unkontrollierbaren“ Moloch. Dennoch wandte sich Kelle gegen Fatalismus: Die Lage der Meinungsfreiheit verschlechtere sich nicht. In den großen Medien gebe es immer auch Konservative, die sich äußerten. Als Beispiele nannte er den Welt-Autor Matthias Matussek oder SpiegelKolumnist Jan Fleischhauer. Kelle und Petry wehrten sich gegen das informelle Verbot bestimmter Begriffe im öffentlichen Dialog. Kelle nannte es absurd, dass ein Zigeunerschnitzel nicht mehr so heißen dürfe. Petry erklärte, ein Wort wie „Entartung“ müsse benutzt werden dürfen, schließlich gehöre er zum wissenschaftlichen Vokabular. VON: AL 7 Birgit Kelle: „Der Gender-Kaiser ist nackt“ In ihrem Buch „GenderGaga“ entlarvt Birgit Kelle Widersprüche in der Theorie des Gender Mainstreaming. Mit Biss und Ironie zeigt sie auf, wie die Deutschen umerzogen werden sollen. EINE REZENSION VON MORITZ BRECKNER B Bereits mit ihrem Buch „Dann mach doch die Bluse zu” mischte sich Kelle in die Debatte über Sexismus ein Foto: adeo/Kerstin Pukall irgit Kelle macht es einem Rezensenten nicht leicht: Sie bringt den allgegenwärtigen Gender-Wahnsinn anhand verblüffender Fakten so schlagfertig und entwaffnend auf den Punkt, dass es schwerfällt, Zitate für diesen Artikel auszuwählen. Am liebsten würde man das ganze 180Seiten starke Buch veröffentlichen, hier und jetzt – so viele Pointen treffen den Nagel auf den Kopf. Die katholische Journalistin Birgit Kelle ist in den vergangenen Jahren zu einer Galionsfigur der konservativen Publizistik geworden. In Talkshows machte sie sich gegen die Homo-Ehe stark, im Debattenmagazin The European stritt sie gegen die Frühsexualisierung von Kindern im Grundschulalter. „GenderGaga“ ist eine wütende, polemische und spöttische Abrechnung mit der „aberwitzigen Ideologie“ des Gender Mainstreaming, von dem Universitäten, Ministeri- en und sogar Kirchen längst durchdrungen sind. Das Konzept in Kürze: Menschen werden nicht als Männer oder Frauen geboren, sondern die Geschlechter werden ihnen vom sozialen Umfeld „anerzogen“. Die Allgegenwart von „Homo- und Transphobie“, Frauenunterdrückung und Heteronormativität muss aktiv bekämpft werden, bis von der Oma bis zum Grundschüler alle finden: Ein Mädchen im Körper eines Jungen mit drei Müttern und einem Vater als Eltern ist das Normalste von der Welt. Das ist nicht irgendeine Spinnerei, sondern Politik in Europa. Pädophilenfreundliche Netzwerke in der Bildung Was das praktisch bedeutet, macht Kelle an zahlreichen Beispielen deutlich. So werden Schriftsätze wie die Straßenverkehrsordnung angepasst: Seit dem 1. April 2013 ist dort nicht mehr von Fußgängern und Radfahrern, sondern von „zu Fuß Gehenden“ und „Radfahrenden“ die Rede. Das Beispiel gehört zu den harmloseren Auswirkungen der Gleichmacherei, es kostet „nur“ jede Menge Steuergeld. Gruselig wird es, wenn Kel- Birgit Kelle: „GenderGaga. Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will.“ adeo, 180 Seiten, 17,99 Euro, ISBN: 9783863340452 le auf die Sexualerziehung in Schulen und sogar Kindergärten zu sprechen kommt. So gebe es „Medienkoffer“, die unter anderem Bücher enthalten, um bereits Vierjährigen dabei zu „helfen“, „Rollenstereotype“ zu durchbrechen. Kelle nennt die in den Medien zuhauf diskutierten Fälle von Übungsaufgaben, bei denen Schulkinder gemeinsam ein Bordell entwerfen müssen, in dem unterschiedliche sexuelle Vorlieben ausgelebt werden können. Sollten Schüler kritische Nachfragen zur Prostitution stellen, habe das Lehrbuch Tipps: Die Lehrkraft solle auf die persönliche Freiheit hinweisen, sexuelle Dienste in Anspruch nehmen zu dürfen bzw. diese anzubieten. „Der Lehrer soll selbst dann noch Prostitution verteidigen, wenn Schüler diese kritisch sehen“, erklärt Kelle. Lesen Sie hier weiter ... VON MB proKOMPAKT 8| 2015 8 Matussek: „Der Glaube verdunstet“ er: „Ich glaube nicht, dass die Ehe zwischen Männern oder Frauen gleichen Geschlechts derjenigen zwischen Mann und Frau gleichwertig ist.“ Daraufhin habe er Beleidigungen und sogar Morddrohungen erhalten. „Es kostet, für seine Ansichten einzustehen.“ Matussek wandte sich gegen eine verordnete politische Korrektheit. Sie sei eine „Plage“. „Ich glaube an die Polarität der Geschlechter“, erklärte er und wandte sich gegen ein Adoptionsrecht für Homosexuelle. „Die Menschen bei uns haben sich vom Christentum abgewendet.“ Das hat der Journalist Matthias Matussek am Sonntag in Kassel erklärt. Gerade christliche Medienschaffende wie er erlebten Empörungsstürme. Respekt vor Evangelikalen J ournalisten agierten heute in einer Zeit der Erregungsgesellschaft. Christian Wulff zum Beispiel habe einen „moralischen Empörungssturm“ ausgelöst. „Da konnte man dann erleben, dass Chefredakteure, die für ein Bundespräsidentengehalt gar nicht erst aufstehen würden, in Talkshows herumsaßen und über 150 Euro Übernachtungsgeld diskutierten“, sagte Matussek. Den Satz des ehemaligen Bundespräsidenten „Der Islam gehört zu Deutschland“ halte er „für ganz und gar falsch“. Keinesfalls sei der Islam „Teil der deutschen DNA wie das christlich-jüdische Erbe“, auch mit Blick darauf, dass Christen besonders in islamischen Ländern verfolgt würden. Er wünschte sich eine pointierte Stellungnahme der Kirchen zum Thema Islam und Christenverfolgung. Matthias Matussek sprach bei der Tagung „Publicon” über seine Erfahrungen mit einer „verordneten politischen Korrektheit” Foto: pro „Politische Korrektheit ist eine Plage“ Es sei eine spannende Zeit für christliche Journalisten. „Die Frage ist nicht, ob der Islam nach Deutschland gehört, sondern, ob das Christentum noch dazu gehört.“ Matussek sprach von einem „Verdunsten des Glaubens“. Religiöse Kenntnisse seien in der Ge- sellschaft nicht mehr vorauszusetzen, die Kirchenaustritte schnellten in die Höhe. „Die Menschen bei uns haben sich vom Christentum abgewendet.“ „Irrationalen Hass“ habe ein Artikel von ihm ausgelöst, in dem er erklärte, Homophobie habe mittlerweile dem Antisemitismus als schlimmste ideologische Sünde den Rang streitig gemacht. Weiter schrieb Er habe „großen Respekt“ vor der Frömmigkeit der Evangelikalen. Gerade in den USA habe er erlebt, wie intensiv Pfingstler ihren Glauben lebten. „Ich war hingerissen von dem tiefen Ernst, der sich da ausgedrückt hat. Das erlebt man in unseren Kirchen leider oft nicht mehr.“ Matthias Matussek sprach im Rahmen der Journalisten-Tagung „Publicon“ in Kassel. „Publicon“ ist ein Projekt des Christlichen Medienverbundes KEP. Es soll Journalisten mit christlichem Hintergrund vernetzen. VON: AL Mehr zum Thema: »» Journalisten wollen Promis scheitern sehen proKOMPAKT 8| 2015 9 „Viele glauben an Islamisierung Westeuropas“ Lutherbotschafterin Margot Käßmann reist derzeit durch die USA, um für das Reformationsjubiläum zu werben. Neben der Freude amerikanischer Christen über das anstehende Fest trifft sie auch auf Sorge über eine Islamisierung Westeuropas. pro: Frau Käßmann, Sie führen bei Ihrer USA-Reise Gespräche mit Vertretern der Kirchen, aber auch jüdischer Einrichtungen. Derzeit protestieren wöchentlich Tausende auf deutschen Straßen gegen eine Islamisierung Europas. Teilen Juden und Christen in den USA die Sorgen von Pegida mit Blick auf Europa? Margot Käßmann: Ich war in San Francisco zu einer Veranstaltung zu diesem Thema in einer Synagoge eingeladen. Das Interesse war sehr groß. Mich hat allerdings erschreckt, wie wenig differenziert das Bild vom Zusammenleben der Religionen in Europa ist. Viele meinen, es gebe tatsächlich eine Art Islamisierung in Westeuropa und Juden täten gut daran, nach Israel auszuwandern. Im Gespräch mit Rabbiner Brad Artson an der American Jewish University in Los Angeles zeigte sich allerdings ein wesentlich differenzierteres Bild der Lage. Und er hat großes Interesse an einem Dialog über die „Judenschriften“ Martin Luthers. Gibt es auch eine Sorge vor einer wachsenden Islamisierung in den USA und wenn ja, wie gehen die Kirchen damit um? Diese Sorge habe ich nicht angetroffen. Aber die Kirchen und auch die theologischen Fakultäten, mit denen ich im Gespräch war, setzen intensiv auf interreligiösen Dialog. Das erscheint manchen wesentlich wichtiger als innerchristliche ökumenische Diskussionen. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist das anstehende Reformationsjubiläum Thema Nummer eins. Teilen die amerikanischen Christen diese Euphorie? Das ist sehr unterschiedlich. Einigen wird gerade erst bewusst, dass das 500-jährige Jubiläum ansteht, andere sind dabei, intensiv vorzubereiten, was in den USA denk- bar ist an Veranstaltungen. Oder sie planen schon den Besuch in Deutschland im Jahr 2017. Aber das Interesse ist insgesamt sehr groß, und es kommt durchaus Begeisterung auf, wenn ich berichte, was wir in Deutschland planen. Darüber habe ich mich bei der Reise gefreut. Lutherbotschafterin Margot Käßmann trifft in den USA auf Vorfreude über das Reformationsjubiläum und Sorge über eine Islamisierung Foto: pro Das große Fest zum Reformationsjubiläum 2017 in Deutschland soll laut EKD ausdrücklich internationale Bedeutung haben. Wie werden sich die amerikanischen Gemeinden daran und speziell an der in Wittenberg geplanten Weltausstellung beteiligen? Sie beteiligen sich auf jeden Fall! Beispielsweise wird die Evangelical Lutheran Church in America (ELCA) präsent sein. Derzeit gibt es die Überlegung, dass jeweils zwei Syn- oden parallel eine Delegation für zwei Wochen entsenden, die gemeinsam im Sommer 2017 in Wittenberg vor Ort sein wollen, damit eben nicht nur eine Präsentation in der „Weltausstellung Reformation“ zu sehen ist, sondern stets auch Menschen da sind, die gern ins Gespräch kommen. Der Countdown läuft: Noch zwei Jahre bis zum Reformationsjubiläum. Welche dringenden Aufgaben sind vonseiten Ihrer Kirche bis dahin noch zu erledigen und: Wie weit ist die Planung der Feierlichkeiten in Wittenberg fortgeschritten? Die Planungen sind inzwischen in vollem Gange. Es gibt für das Jubiläumsjahr fünf Säulen: Ein Europäischer Stationenweg, auf dem in 55 Städten Europas gefragt wird: Was ist die reformatorische Herausforderung heute. Diese Thesen werden auf der „Weltausstellung Reformation“, die im Sommer 2017 in Wittenberg stattfindet, gebündelt. Dort wird es Diskussionen, Dialoge, Kunst und Kultur zum Thema geben. Parallel findet ein großes Jugendcamp statt. In Berlin wird es einen großen Kirchentag geben und parallel kleinere Kirchentage in Leipzig, Magdeburg, Erfurt und anderen Städten. Von diesen Kirchentagen her machen die Menschen sich dann auf den Weg zum Großgottesdienst am 28. Mai. Für unsere Kirche wird wichtig sein, das alles inhaltlich vorzubereiten und die reformatorische Botschaft zu übersetzen in unsere Zeit. Frau Käßmann, vielen Dank für das Interview! DIE FRAGEN STELLTE ANNA LUTZ. proKOMPAKT 8| 2015 10 Die Allianz der „Wutchristen“ und Rechtspopulisten Die Kirchen sehen sich mit einem neuartigen Problem konfrontiert: Konservative Gläubige und Rechtspopulisten verfolgen gleiche Ziele. Das berichtet das Magazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe – mit inhaltlichen Mängeln. Die Evangelische Allianz kritisiert den Artikel. len in seinem Bistum, die im ‚Bibelgürtel’ vom Erzgebirge bis zum Vogtland beheimatet“ seien, heißt es im Spiegel. Allerdings gehört Bohl der evangelischen Kirche an und steht als Landesbischof an der Spitze der Sächsischen Landeskirche – nicht eines Bistums. D Wesnierski verweist auf eine Studie über Evangelikale in Sachsen , die im Auftrag der den Grünen nahestehenden HeinrichBöll-Stiftung durchgeführt worden war. Laut dieser kämpften „Populisten und fundamentalistische Christen“ gemeinsam gegen Islamisierung oder Homosexuelle und darüber hinaus für ein traditionelles Familienbild. „Natürlich ist die Mehrheit der beiden großen Kirchen weder fremden- noch islamfeindlich“, so der Journalist. Allerdings habe eine Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung gezeigt, dass Gläubige beider Kirchen für rechtsextreme Positionen anfälliger seien als konfessionslose Bürger. Gerade in der katholischen Kirche sei unter den Gläubigen ein „Rechtsruck“ auszumachen. „Hass und Häme prägen eine selbst ernannte Glaubenselite“, schreibt der Spiegel- er Priester und die Glatzen: eine seltsame Allianz hat sich gebildet“, schreibt Peter Wensierski am Samstag im Spiegel. Damit meint er Rechtsextreme, Hooligans, NPD-Anhänger und auch Seelsorger wie Paul Spätling. Dem hatte der Münsteraner Bischof Felix Genn im Januar die Predigterlaubnis entzogen, da Spätling sich Pegida-Anhängern in Duisburg angeschlossen hatte. „Wutchristen“ und Rechtspopulisten in gemeinsamer Sache – dieses Phänomen überschatte derzeit die Gesellschaft, so der Spiegel. Auf zahlreichen „islamfeindlichen“ Protestzügen vor allem im Osten Deutschlands trete diese Allianz auf. Sachsens Bischof Jochen Bohl forderte vorerst Verständnis und Dialog – „wohl aus Rücksicht auf die Evangelika- Evangelikale und die Junge Freiheit Autor. Auf „vermeintlichen Nachrichtenportalen“ wie kath.net würde immer wieder positiv auf die Wochenzeitung Junge Freiheit verwiesen. Wensierski zitiert unter anderem Artikel mit den Überschriften „Ich will keinen Polit-Papst“ oder „Die Heuchelei der Medien“. Jedoch verzichtet er auf den Hinweis, dass es sich bei ersterem um ein Zitat des Schriftstellers Martin Mosebach handelt, bei letzterem hingegen um die Überschrift eines Gastkommentars des Churers Bistumssprechers Giuseppe Gracia. „Mediale Wechselseitigkeit christlicher und neurechter Kreise“ Diese Tendenz sei auch unter Evangelikalen der evangelischen Kirche zu beobachten. „Führende Vertreter der ‚Deutschen Evangelischen Allianz’ kommen in der Jungen Freiheit zu Wort“, schreibt Wensierski. Auch umgekehrt bemühten sich „neurechte Medien“ wie das islamfeindliche Blog Politically Incorrect um konservative Christen. „Das mediale Zusammenwirken christlicher und neurechter Kreise verläuft in Wechselseitigkeit“, äußert sich die katholische Theologin Sonja Strube von der Universität Osnabrück im Spiegel. Strube hat bereits im vergangenen Sommer versucht, der Evangelischen Allianz rechte Tendenzen zu unterstellen. Die Deutsche Evangelische Allianz hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und umfangreich dazu Stellung genommen . Laut Spiegel fänden darüber hinaus in der Alternative für Deutschland (AfD) jene Christen ihren Platz, die sich in den christdemokratischen Parteien nicht mehr zu Hause fühlten. Damit wollten sie zu einer „wertkonservativen Politik beitragen“, zitiert Wensierski die „Christen in der Alternative für Deutschland“. Laut deren Angaben sei das „sittliche Fundament“ wichtiger als das Regelwerk der Demokratie. Michael Diener: 1,3 Millionen Evangelikale nicht rechtsradikal Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, wies den SpiegelBericht am Montag zurück. „Wir stehen in unserem Bekenntnis zur freiheitlichdemokratischen Grundordnung und uneingeschränkt zu den Basiswerten des Grundgesetzes“, sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der Spiegel-Bericht erwecke den Eindruck, als seien die 1,3 Millionen theologisch konservativen Christen, die der Allianz nahestehen, durchweg rechtsradikal. Dies sei falsch. Der Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb, kritisierte, dass von den Medien bereits diejenigen, die sich für den Lebensschutz einsetzen, als rechtsextrem gebrandmarkt würden. VON: AK proKOMPAKT 8| 2015 11 Anzeigen Viele Prominente beim Kirchentag Die Kirchentagsbesucher in Stuttgart dürfen sich freuen, denn vom 3. bis 7. Juni 2015 sind wieder viele Prominente bei dem großen Protestantentreffen dabei. Darunter sind der frühere UN-Generalsekretär Kofi Anan sowie der aktuelle Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi. B mit: Johannes Gerloff, Mirjam Holmer, Dr. Berthold Schwarz, Jurek Schulz Brandaktuelle Themen – erfahrene Israelkenner helfen zu einem biblisch fundierten und hilfreichen Bewusstsein für das Volk Israel. Einen musikalischen Rahmen der Konferenz gibt Marina Bajer mit ihren eigenen hebräischen Liedern. Wir würden uns freuen, Sie bei uns zu begrüßen! eim Kirchentag in Stuttgart sind zahlreiche Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kirche zu Gast. Dazu gehören Landesvater Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) genauso wie Daimler-Vorstand Christine Hohmann-Dennhardt. Bundespräsident Joachim Gauck wird gemeinsam mit dem Jenaer Soziologen Hartmut Rosa das Thema „Gutes Leben. Kluges Leben“ sprechen. Detailprogramm Preise, und weitereer Informationen unte www.cew-rehe.d Die Welt aus den Fugen? Kofi Annan, Bischof Nick Baines aus Großbritannien und Außenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) diskutieren aktuelle Krisen und Konflikte auf der Welt. Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, sprechen über „TTIP und die transatlantische Wertegemeinschaft“. Andreas Barner, Präsident des Kirchentages in Stuttgart und zugleich Vorstandssprecher des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim, debattiert mit Bundespräsident a.D. Horst Köhler über kluges Wirtschaften. Erwartungsgemäß widmet sich der Kirchentag auch den Themen Frieden und Flüchtlinge. Dabei wird Margot Käßmann, Botschaf- ISRAELKONFERENZ 15.03. - 18.03.2015 Die Kirchentagsbesucher in Stuttgart dürfen sich unter anderem auf den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Anan freuen Foto: Seadart / Wikipedia | CC BY-SA 3.0 terin des Reformationsjubiläums 2017, auch einen theologischen Impuls geben. Die Folgen künstlicher Intelligenz Über die Folgen künstlicher Intelligenz diskutieren unter anderem Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) und der VerdiVorsitzende Frank Bsirske. Zu den herausragenden kulturschaffenden Gästen gehören die Augsburger Theater-Intendantin Juliane Votteler, der Kabarettist Eckart von Hirschhausen und Sänger Andreas Bourani. Bibel- arbeiten halten unter anderem die Bundesminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Manuela Schwesig (SPD). Der frühere Bundespräsident Christian Wulff und Wise Guys-Sänger Edzard „Eddi“ Hüneke werden sich ebenso Gedanken zu den Bibeltexten des Kirchentages machen, wie der Unternehmer Johannes Kärcher und der rheinlandpfälzische Justizminister Gerhard Robbers (SPD). Ihr Erscheinen haben auch fünf katholische Bischöfe, unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, zugesagt. Christliches Gästezentrum im Westerwald 56479 Rehe Tel.: 02664 / 505-0 • [email protected] An Fronleichnam wird es einen Ökumenischen Gottesdienst geben. Im interreligiösen Gespräch werden Bischof Ralf Meister und Rabbiner Julian Chaim Soussan die Zukunft des jüdisch-christlichen Dialogs beleuchten. „Damit wir klug werden“ Der Kirchentag wird mit drei Eröffnungsgottesdiensten am 3. Juni beginnen. Beim Abschluss-Gottesdienst auf dem Cannstatter Wasen ist die Hildesheimer Pastorin und „Wort zum Sonntag“-Sprecherin Nora Steen zu erleben. Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist seit 1949 alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Stadt zu Gast. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart steht vom 3. bis 7. Juni 2015 unter der biblischen Losung „damit wir klug werden“ (Psalm 90,12). VON: JW proKOMPAKT 8| 2015 Der Deutsche Ethikrat ist mehrheitlich der Meinung, dass der Hirntod das Ende des Lebens markiert und Organspenden ab diesem Zeitpunkt legitim sind. Das hat das Gremium am Dienstag in Berlin erklärt. Dennoch ist das Hirntod-Kriterium umstritten. W enn bei einem Patienten keine Hirnfunktionen mehr nachweisbar sind, ist er tot. Was für viele selbstverständlich erscheint, und auch dem Transplantationsgesetz in Deutschland zu Grunde liegt, hat der Deutsche Ethikrat nun diskutiert. Er stellt fest: Einfache Antworten gibt es auf die Frage nach dem Tod und dem richtigen Zeitpunkt für eine Organspende nicht. Zwar spricht sich eine Mehrheit der Mitglieder dafür aus, dass der Hirntod ein eindeutiges Todesmerkmal ist. Ethikratmitglied und Jurist Reinhard Merkel spach von einem „unaufgebbaren“ Prinzip für die Organspende. Eine Minderheit aber hält den Hirntod nicht zwingend für das Ende des Lebens und verweist darauf, dass der Körper auch nach Absterben des Gehirns mit medizinischer Unterstützung noch vielfältige Funktionen haben kann. So ist zum Besipiel das Heranwachsen eines Kindes im Mutterleib noch möglich, auch wenn bei der Mutter ein Hirntod eingetreten ist. Ethikratmitglied und Jurist Wolfram Höfling erklärte, eine Behandlung hirntoter Patienten sei dennoch nicht medizinisch sinnvoll und ein Behandlungsabbruch ethisch gefordert. Die Entnahme lebenswichtiger Organe bei Menschen mit irreversiblem Ganzhirnversagen sei seiner 12 Meinung nach legitim, sofern dies dem Willen des Betroffenen entspreche. Erst Hirntod, dann Organspende Einig sind sich die Mitglieder darin, dass der Hirntod weiterhin als Kriterium für die Entnahme von Spendenorganen gelten soll. Dennoch sieht der Deutsche Ethikrat Handlungsbedarf bei der Ärzteschaft. Sie habe ihre Methoden kontinuierlich und entsprechend des wissenschaftlichen Fortschritts anzupassen. Aus-, Fort- und Weiterbildung seien dafür unerlässlich. Zudem sei die Information und Kommunikation rund um die Organspende zu verbessern. Die Vorsitzende des Ethikrates, Christiane Woopen, sprach von „Nachholbedarf“. Das betreffe sowohl die Gespräche mit Angehörigen als auch die Aufklärung der Bevölkerung. In Krankenhäusern sollten zum Beispiel Ansprechpartner für Betroffene benannt werden, die bereits vor dem Tod von Familienmitgliedern entsprechende Gespräche führen dürften. Dazu gebe es „dringenden gesetzlichen Handlungsbedarf“, sagte Höfling. Woopen erklärt am Dienstag in Berlin, Anlass für die Stellungnahme sei zum einen eine spürbare Verunsicherung vieler Menschen hinsichtlich der Organspende. Zum anderen habe die 2012 vom Bundestag eingeführte Entscheidungslösung viele Fragen aufgeworfen. Diese regelt, dass jeder Deutsche sich einmal im Leben aktiv für oder gegen eine postmortale Organspende entschieden haben soll. VON: AL In Deutschland gilt: Lebenswichtige Organe dürfen erst nach dem Hirntod entnommen werden. Doch diese Praxis ist umstritten Foto: fivepointsix| fotolia Ethikrat zu Organspende: Hirntod umstritten proKOMPAKT 8| 2015 13 Nigeria: Amerikanische Pastorin verschleppt In der nigerianischen Stadt Kano gab es am Dienstag einen Anschlag Foto: flickr / Eugene Kim | CC BY 2.0 In Nigeria hat eine Gruppe Bewaffneter eine amerikanische Missionarin entführt. In Syrien verschleppten Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rund 220 Christen. Angesichts der Lage ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nun zu einer gemeinsamen Fürbitte für verfolgte Christen auf. Einen Monat vor der Präsidentschaftswahl häufen sich die Unruhen im westafrikanischen Nigeria. Im Ort Ajaokuta, der rund 200 Kilometer von der nigerianischen Hauptstadt Abuja entfernt liegt, griffen Bewaffnete am Montag eine Schule an. Sie feuerten zunächst Warnschüsse ab, um Schüler und Angestellte zu vertreiben. Anschließend ergrif- fen sie die amerikanische Missionarin, die dort auch als Lehrerin tätig war, berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN. Inzwischen habe die amerikanische Kirche der Freien Methodisten die Verschleppung der Pastorin Phyllis Sortor bestätigt, berichtet der Fernsehsender. Die Entführer fordern ein Lösegeld in Höhe von 60 Millionen Naira (rund 266.000 Euro). In Nigeria komme es derzeit häufig zu Entführungen, um Lösegeld zu erpressen. Mehr als 200 syrische Christen entführt Ebenfalls am Montag hat der IS im Nordosten Syriens rund 220 assyrische Christen entführt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging bislang von 90 Betroffenen aus. Die Opfer seien nordwestlich der Stadt Al-Hassaka verschleppt worden. Die assyrische Nachrichtenagentur Aina meldete, dass der IS darüber hinaus in der Region mehrere Kirchen angezündet habe. Über das weitere Schicksal der Entführten ist bislang nichts bekannt. Der IS kontrolliert in Syrien und im Irak riesige Gebiete, in denen er eine Gewaltherrschaft errichtet hat. UN-Experten gehen derzeit davon aus, das seine Bluttaten offenbar den Tatbestand des Völkermords erfüllen. Das geht aus einem hervor, den der UN-Menschenrechtsrat am Sonntag veröffentlicht hat. Das Gremium warf den Extremisten am Montag vor, systematisch Angehörige bestimmter ethnischer und re- ligiöser Gruppierungen anzugreifen, um sie zu vernichten. Dazu zählten unter anderen Jesiden, Kurden, Turkmenen und Christen. Erneut Anschläge in Nigeria Derweil erfolgten weitere Anschläge in Nigeria. In der nordöstlichen Stadt Potiskum zündete ein Attentäter einen Sprengsatz an einem Busbahnhof. Der Anzahl der Toten ist bislang unklar. Eine weitere Bombenexplosion riss auch in der Stadt Kano mehrere Menschen in den Tod. Hinter den Anschlägen wird die islamistische Terrororganisation Boko Haram vermutet. Angesichts der aktuellen Lage in Syrien bekundete die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber, Solidarität mit den Verschleppten. Den beiden syrisch-orthodoxen Erzbischöfen Hana Aydin und Matias Nayis teilte sie schriftlich mit: „Wir haben die schrecklichen Nachrichten aus den nordsyrischen Dörfern gehört und möchten Ihnen stellvertretend unser Mitgefühl angesichts des Leides so vieler syrisch-orthodoxer Christen zum Ausdruck bringen.“ Die EKD ruft für den kommenden Sonntag zur Fürbitte für die verfolgten Christen auf. VON: AK Mehr zum Thema: »» Größte Flüchtlingskatastrophe seit Zweitem Weltkrieg proKOMPAKT 8| 2015 14 „Kirchenasyl ist christliches Engagement“ Der Mitbegründer der Kirchenasylbewegung, Wolf-Dieter Just, hat die Praxis des Kirchenasyls verteidigt. In einem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung verwies er auf die Christenpflicht und das Grundgesetz, das die Achtung der Menschenwürde anmahnt. B undesinnenminister Thomas de Maizière hatte bei einem Treffen mit 19 katholischen Bischöfen deutliche Worte gegen die Praxis des Kirchenasyls gefunden. „Weiß er, was er da sagt?“, fragt Just, der Ehrenvorsitzender der ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ ist und Sozialethik an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum lehrt. De Maizière könne sich bei seiner Abneigung gegen das Kirchenasyl nicht auf die Verfassung berufen, schreibt Just. Denn Artikel 1 mahne die Unantastbarkeit der Menschenwürde an. Außerdem fordere Artikel 3 der Europäischen Konvention für Menschenrechte: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“ Vergleich mit Scharia „grotesk“ Der Bundesinnenminister hatte seine Ablehnung des Kirchenasyls damit begründet, dass es gegen das deutsche Recht verstoße. Andernfalls müsse er ja auch Rechtsbrüche anderer religiöser Gemeinschaften in Deutschland tolerieren, etwa wenn es um die islamische Scharia gehe. „Die Scharia ist auch eine Art Gesetz für Muslime, sie kann aber in keinem Fall über deutschen Gesetzen stehen“, sagte de Maizière im Deutschlandfunk. Dieser Vergleich zwischen Kirchenasyl und der Forderung von Islamisten, die Scharia einzuführen, sei „grotesk“ und „ein Affront gegen Christen, die ihren Glauben ernst nehmen und mit tätigem Engagement für Flüchtlinge verbinden“, schreibt Just. Just erläutert: In etwa 80 Prozent der Fälle von Kirchenasyl seit 1983 sei eine Abschiebung verhindert worden. „Es wurde Zeit gewonnen für eine neuerliche Prüfung des Ein- Der Mitbegründer der Kir chenasylbewegung, Wo lf-Dieter Just, hat die Pra in der Süddeutschen Zei xis des Kirchenasyls tung verteidigt Foto: Montecruz Foto | CC BY-NC 3.0 zelfalls, und dabei stellte sich heraus, dass im Asylverfahren Fehler unterlaufen waren.“ Er erinnert an die relativ geringe Zahl von Asylbewerbern im Kirchenasyl: Es habe im vergangenen Jahr 200.000 Flüchtlinge gegeben, aber nur 200 Menschen hätten Kirchenasyl bekommen. Der 73-jährige Mitbegründer der Kirchenasylbewegung nennt als Beispiel ein iranisches Paar, das im evangelischen WeigleHaus in Essen lebt. „In ihrem Heimatland werden sie verfolgt, weil sie vom Islam zum Christentum konvertiert sind.“ Das Paar sei zudem bei Protesten gegen die Regierung des damaligen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad gewesen. Ihnen drohe im Iran die Todesstrafe. Nach ihrer Flucht gelangten die beiden Iraner zunächst nach Schweden, wohin sie gemäß dem Dubliner Übereinkommen von Deutschland wieder zurück sollen. „Nur das Kirchenasyl rettet das Paar vor einer Abschiebung über Schweden nach Iran, wo ihnen die Todesstrafe oder lebenslange Haft droht“, schreibt Just. VON: JS proKOMPAKT 8| 2015 Bayern 2 sucht die christliche Rechte Ein Beitrag des Radiosenders Bayern 2 beschäftigt sich mit dem „christlich-rechten Rand“. Obwohl der Beitrag viele Entwicklungen und Gruppierungen zu Recht als kritisch einschätzt, fehlt es in der Sendung an einigen Stellen an Differenzierungen zu „harmlosen“ konservativen Christen. U nter dem Deckmantel der Kirchen finde sich eine wertkonservative oder sogar demokratiefeindliche Opposition zusammen, heißt es in der Ankündigung zur Sendung radioThema mit dem Titel „APO von christlich-rechts?“ . Die Sendung zeigt auf, dass es zwar keine wirklich „außerparlamentarische Opposition“ von „christlich-rechts“ gebe, die Tendenzen aber erkennbar seien. „Gefahr scheint von überall zu drohen“, heißt es. Deshalb würden christliche Initiativen mit „harten Geschützen“ auffahren. Es handele sich um einen „ultra-konservativen bis rechten Rand, der biblische Werte schützen will“. 15 Die Sendung nennt viele katholische, evangelische und evangelikale Blogs, Foren, Nachrichtenseiten und Initiativen, in denen sich rechtes und demokratiefeindliches Gedankengut sammele oder die teilweise eine Nähe zum „rechten Rand“ aufwiesen. Neben katholischen Familienschutzorganisationen wie zum Beispiel Familienschutz.de, einzelnen Personen, der Alternative für Deutschland (AfD), Webseiten wie „koptisch. wordpress.com“, der Jungen Freiheit, FreieWelt.net und Politically Incorrect werden die Nachrichtenagentur idea, die Nachrichtenseite der Deutschen Evangelischen Allianz (EAD) sowie die Hilfsorganisation Open Doors genannt. So habe idea im vergangenen Jahr die Sprecherin der katholischen Initiative „Familienschutz“, Hedwig von Beverfoerde, die in der Sendung als „bedenklich konservativ“ eingeschätzt wird, zur „politischen Christin“ gekürt. Auf der Seite der EAD fänden sich Meldungen, die Christen tendenziell als Opfer und Muslime als Täter darstellen. Im Archiv tauchten zudem Meldungen auf, die eine Nähe zu Vertretern mit demokratiefeindlichem Gedankengut erkennen ließen. Der Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb, weist im Beitrag Vorwürfe zurück, auf den Seiten der DEA finde sich tendenziöse Berichterstattung. Im Speziellen kritisiert die Sendung eine Meldung, in der der Aktivist Michael Mannheimer als „Menschenrechtler“ bezeichnet werde, obwohl er auf seinem Blog offensichtlich Stimmung gegen Muslime mache. Steeb gibt zu, dass „so eine Nachricht bei uns mal auftauchen kann“, da Der Pegida-Bewegung werden radioThema über den "christlich-rechten Rand" zu Recht demokratiefeindliche und wertkonservative Tendenzen bescheinigt Foto: strassenstriche.net | CC BY-NC 3.0 die Nachrichtenseite von vielen Ehrenamtlichen gepflegt werde. Die DEA sympathisiere jedoch in keinster Weise mit demokratiefeindlichem oder christlich-rechtem Gedankengut oder Vertretern der Szene. Verzerrtes Bild vom Islam unter Konservativen? Über den Weltverfolgungsindex der Hilfsorganisation Open Doors wird berichtet, die Einschätzungen über verfolgte Christen beruhten nur auf Informationen einiger weniger Personen. Die Zahlen des Indexes würden teilweise von anderen Internetseiten wie koptisch. wordpress.com instrumentalisiert. So werde dort nicht mehr von verfolgten, sondern von „ermordeten“ Christen gesprochen. Insgesamt verbreite die christlichkonservative Szene häufig ein verzerrtes Bild vom Islam, das die Religion zu undifferenziert darstelle und verurteile. Islamfeindliche Äußerungen bei einen Pegida-Mitschnitt stuft die Sendung dann wieder zu Recht als problematisch ein. Auch die grenzwertigen Äußerungen des Bremer Pfarres Olaf Latzel, dass das muslimsische Zuckerfest „Blödsinn“ und die katholische Kirche „ganz großer Mist“ sei, werden zitiert. Zuletzt bemängelt die Sendung, dass sich die Kirchen zu wenig mit dem innerkirchlichen „christlich-rechten Rand“ auseinandersetzten. Die katholische Theologin Sonja Angelika Strube, die in der Sendung als Expertin auftritt, beschreibt die christlich-konservative Szene so: „Es ist ein breites Feld aus konservativen Lebens- und Familienschützern bis hin zu politisch bestens vernetzten Lobbyisten am sehr rechten Rand.“ VON: SZ proKOMPAKT 8| 2015 16 „Vater, vergib ihnen“ Wenn Satire religiöse Menschen beleidigt, ist das Meinungsfreiheit. Mit Respekt hat es oft wenig zu tun. Eine ZDF-Sendung stellt die Frage: „Kann man Gott beleidigen?“, und zeigt, wie Gläubige damit umgehen können. EINE TV-KRITIK VON JONATHAN STEINERT D ie Fastenzeit hat begonnen und die Evangelische Kirche hat ihre Fastenaktion dieses Jahr unter das Motto gestellt „Sieben Wochen ohne Runtermachen“ . Das lässt sich auch auf den Umgang mit Menschen anderen Glaubens beziehen. Die ZDF-Sendung „sonntags TV fürs Leben“ hat das zum Anlass genommen, danach zu fragen, was eigentlich Gotteslästerung ist und ob man Gott überhaupt beleidigen kann. Das halbstündige Magazin schlägt einen Bogen von den Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo über Religionskritik bei Karnevalsumzügen, psychlogische und rechtliche Fragen von Blasphemie bis hin zu einem christlich-islamischen Frauenkreis, in dem es um gegenseitiges Vertändnis statt Verurteilung geht. Dabei wird deutlich: Wenn Satire sich über Religion lustig macht, ist das Meinungsfreiheit. Menschen können sich davon sehr verletzt fühlen. Aber Gott kann man nicht beleidigen. Der Beitrag verdeutlicht auf differenzierte Weise die Spannung zwischen freier Meinungsäußerung und Respekt gegenüber Menschen mit anderen Moral- und Glaubensvorstellungen. Gegen Satire ist kein Gesetz gewachsen Dies zeigt sich schon bei einer Umfrage unter Karnevalisten: Während manche verlangen, dass es an Karneval keine Tabus geben sollte, meint eine junge Frau, Spott über Religion und Glauben gehöre sich zu Fasching nicht. Der Mainzer Kabarettist Lars Reichow sagt auf einer Karnevalsveranstaltung: „Wir wollen niemanden beleidigen. Wenn die Satire alles darf, kann sie sich auch mal zurückhalten.“ Mit Blick auf Anschlagsdrohungen bei Faschingsumzügen sagte er, das Leben der Kinder sei wichtiger als MohammedKarikaturen. Doch ab wann ist eine Meinungsäußerung blasphemisch? Kann man Gott überhaupt beledigen? Der Bonner Staatsrechtler Josef Isensee nennt Charlie Hebdo in der Sendung ein „Musterbeispiel für Blasphemie. Hier wird Schmähung jeder Religion, der christlichen noch ärger als der muslimischen, geradezu zum Geschäft gemacht. Es ist das Ekelhafteste, was hier an Unrat über diese Religionen ausgeschüttet wird.“ Doch das Recht sei hier nur eine begrenzte Hilfe, schließlich gelte die Meinungsfreiheit und diese sei als eine Grundlage der staatlichen Ordnung unverzichtbar. Deshalb sei bei solchen Fragen der „mitmenschliche Umgang“, Einfühlungsvermögen und Taktgefühl wichtig. Eine Strafanzeige mache den Skandal oft noch schlimmer, stellt der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, fest. Es sei nicht einfach, die richtige Balance zu finden, um auf der einen Seite nicht zu empfindlich zu reagieren, aber auch nicht jede grenzwertige Äußerung als „Entgleisung“ zu beschönigen. „Gott steht darüber“ Erol Pürli vom Verband Islamischer Kulturzentren erklärt: „Muslime lieben ihren Propheten sehr und dann verletzt es sie, wenn er verspottet oder beleidigt wird. Sie meinen, seinen Anwalt spielen zu müssen.“ Aber außer öffentlich Stellung dazu zu beziehen könne man nichts dagegen tun. Dennoch fordert er Respekt vor dem Glauben anderer Menschen. Andernfalls polarisiere sich die Gesellschaft und drifte auseinander. Die Psychologin Lale Akgün, ebenfalls Muslima, hat kein Problem mit guten Karikaturen, auch wenn sie ihre Religion oder Mohammed kritisieren. Schlechte Karikaturen müsse sie ertragen. Gott jedoch könne man nicht beleidigen, denn der stehe außerhalb des menschlichen Wertesystems. Ähnlich sieht es auch der evangelische Publizist Arnd Brummer: „Meinen Gott kann man nicht beleidigen. Mein Gott ist so groß, dass er bei jedem Versuch der Beleidigung sagt: ‚Ja, so sind sie, die kleinen Leute.‘ Gott steht da drüber.“ Keine Religion ohne Menschen Menschen jedoch können von Satire und Spott über ihren Glauben, mit dem sie sich identifizieren und dessen Lehre sie für wahr halten, verletzt sein. Auf die Frage, wie diese darauf reagieren sollten, empfiehlt der Psychologe Hans Neidhardt, sich an Jesus zu orientieren. Als der am Kreuz hing und verspottet wurde, sagte er: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Die Sendung geht zudem auf einen Exkurs in die Türkei und besucht dort unter anderem das einzige islamische Satiremagazin Cafcaf. Bei anderen Satirikern fehle ihm oft der Respekt vor seiner Religion, sagt ein Redakteur. „Die zeichnen ebenso, wie sie leben. Das ist auch okay, entspricht aber nicht meinen Wertvorstellungen.“ Doch ist das dann noch Satire? Diese Frage deutet der Beitrag nur an, der Zuschauer kann sich durch die verschiedenen dargestellten Positionen dazu selbst ein Bild machen. Es wird in der Sendung deutlich, dass es bei aller Freiheit, sich kritisch und auch derb gegenüber Religionen zu äußern, Menschen sind, denen diese Religion persönlich etwas bedeutet. Und auf dieser persönlichen Ebene beschließt sonntags-TV seine Frage danach, ob man Gott beleidigen kann: mit einem Besuch bei einem christlich-islamischen Frauenkreis in Münster. Eine Gruppe muslimischer und christlicher Frauen ist zu sehen, wie sie eine Kirche besichtigen. Lesen Sie hier weiter ... VON: JST proKOMPAKT 8| 2015 In seiner Dankesrede machte einer der beiden Musiker, John Legend, auf den anhaltenden Rassismus in den USA aufmerksam (Archivbild) Foto: PopTech / flickr | CC BY-SA 2.0 Der Song „Glory“ von John Legend und Commons aus dem Film „Selma“ hat am Sonntagabend in Los Angeles den Oscar für den besten Filmsong gewonnen. Die Musiker erinnerten in ihrer Dankesrede an die nach ihrer Ansicht immer noch bestehende Rassendiskriminierung in Amerika. D as gospel-artige Lied ist im Abspann von „Selma“ zu hören und thematisiert die Hoffnung der Bürgerrechtler auf eine bessere Zukunft. „Eines Tages, wenn die Herrlichkeit beginnt, wird sie uns gehören. Eines Tages, wenn der Krieg eins ist, werden wir uns sicher sein, werden wir uns hier sicher sein. Oh Herrlichkeit, Herrlichkeit....“, heißt es im Refrain des Liedes. 17 FilmsongOscar für „Glory“ In seiner Dankesrede sagte John Legend: „‚Selma‘ ist jetzt, weil der Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit gerade jetzt stattfindet.“ Heute ständen mehr Schwarze unter Beobachtung der Justiz als zu Zeiten der Sklaverei. „Leute, die zu unseren Lied marschieren, sollen wissen: Wir sind bei euch. Marschiert weiter!“, sagte der Musiker. Selma erzählt einen Abschnitt aus dem Leben von Martin Luther King und thematisiert die Selma-nach-Montgomery-Märsche der Bürgerrechtler aus dem Jahr 1965. Nominiert für den Titel „Bester Filmsong“ waren auch „Everything is awesome“ aus dem „Lego-Film“ und „Grateful“ aus „Beyond the Lights“, „I’m Not Gonna Miss You” aus dem Film „Glen Campbell … I’ll Be Me” und „Lost Stars” aus „Begin Again.” VON: SZ NUR 10,- FARBEN EINES LANDES ISRAEL-POSTKARTENBOX Die Postkartenbox „FARBEN EINES LANDES“ enthält 10 hochwertige Faltkarten im Format 12 x 17 cm mit weißen Umschlägen, verpackt in einer stabilen Box. Das Set ist exklusiv bei Israelnetz für 10,- € zzgl. Versandkosten erhältlich. BESTELLEN SIE JETZT! per Telefon (06441) 915 151 online auf israelnetz.com Israelnetz | Postfach 1869 | 35528 Wetzlar | [email protected] proKOMPAKT 8| 2015 18 In der ARD-Reportage „Unser Krieg? Deutsche Kämpfer gegen IS-Terror“ hat Reinhold Beckmann die Situation der Jesiden eindrücklich dokumentiert. Die religiöse Minderheit leide unter der brutalen Herrschaft des Islamischen Staats (IS). Entstanden ist ein 45-minütiges Stück, das in eine Welt aus Angst vor Kälte, Hunger und Terror blickt. Die Beckmann-Sendung ist in der Mediathek der ARD verfügbar. R einhold Beckmann begibt sich in seinem neuen Format „#Beckmann“ auf die Suche nach der brutalen Bekämpfung der Jesiden. Im Dreiländereck Syrien, Irak und Türkei kämpfe eine „vergessene Gemeinschaft von Vertriebenen um ihr Überleben“. Er präsentiert dem Zuschauer zur besten Sendezeit im Ersten viel menschliches Elend und möchte wissen, wo IS-Opfer eine würdige Zukunft finden können. Für Islamisten gelten Jesiden als Ungläubige, die sie mit aller Gewalt vernichten möchten. In Deutschland besucht Beckmann Orte wie Bad Oeynhausen und Oldenburg, in denen viele deutsche Jesiden leben. Immer mehr von ihnen ziehen mit ihren irakischen Verwandten gegen den IS an die Front. Beckmann dokumentiert, wie aus deutschen Jurastudenten oder Gärtnern Kämpfer gegen die IS-Terroristen werden. Sie wünschen sich einfach, dass es ihrem Volk wieder besser geht. Viele der 700.000 Menschen, die sich in den Norden des Iraks gerettet hätten, konnten bis vor wenigen Wochen nur aus der Luft versorgt werden. Nach wie vor bleibe die Angst, dass sich ein Selbstmordattentäter durch die Grenzkontrollen schmuggeln könne. Auch 600 der 30.000 BeckmannDokumentation über Jesiden Reinhold Beckmann bei seinen Recherchen in Syrien Foto: NDR/beckgroundtv/T. Alyas IS-Kämpfer kämen aus Deutschland und wollten einen islamischen Gottesstaat nach den Maßgaben des 7. Jahrhunderts erreichen, erfährt der Zuschauer am Montagabend. „Nicht möglich, dass so etwas im 21. Jahrhundert passiert“ Die Dokumentation zeigt das menschliche Elend in seiner ganzen Bandbreite. Kinder sind durch den Terror verstummt und traumatisiert, Frauen wurden vergewaltigt und die Menschen hausen in verlassenen Rohbauten: „Es ist schlimmer, als man es sich vorgestellt hatte“, bilanziert Beckmann, der auf seiner Reise von Songül Tolan, der Sprecherin des Zentralrats der Jesiden, begleitet wird. Der Zuschauer sieht Schlachtfelder, auf denen Menschen blutig hingerichtet wurden und Menschen nach den Leichen ihrer Verwandten graben. Die IS-Kämpfer hätten vor nichts Halt gemacht, meinen die Jesiden, die ein solches Massaker im 21. Jahrhundert nicht für möglich gehalten hätten. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärt in der Dokumentation, warum die Bun- deswehr dort ohne förmliches internationales Mandat hilft. Die Kämpfer des IS seien gut organisiert. Manche behaupteten, diese würden vor den Kämpfen unter Drogen gesetzt. Einige Hilfsorganisationen kümmerten sich um die psychologische Versorgung der Traumatisierten. Auch der Priester einer christlichen Hilfsorganisation kommt zu Wort. Aus seiner Sicht und der Sicht der Jesiden gebe es einen Wunsch: „Jeder sollte seine Religion frei ausleben dürfen im 21. Jahrhundert.“ VON: JW proKOMPAKT 8| 2015 19 Holocaust leugnen: Verbot aufheben? In Deutschland ist das Leugnen des Holocaust unter Strafe gestellt. Der jüdische Cartoonist Art Spiegelman plädiert dafür, den entsprechenden Paragraphen abzuschaffen. Der Journalist Alan Posener unterstützt ihn in einem Beitrag in der Tageszeitung Die Welt. D er Zeichner Art Spiegelman wurde weltberühmt durch seinen Comic-Roman „Maus“, in dem er die Erfahrungen seiner Eltern in Nazi-Deutschland und den Konzentrationslagern verarbeitete. Für das Buch erhielt der Amerikaner 1992 den Pulitzer-Preis. In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagte der Sohn polnisch-jüdischer Eltern Anfang des Jahres, man sollte das Verbot der HolocaustLeugnung abschaffen. „Das Problem ist, dass Verbieten nicht unbedingt hilft. Die Meinungen wandern dann nur ab in den Untergrund und finden andere Ausdrucksformen“, so Spiegelman. Im Paragraph 130 des deutschen Strafgesetzbuches steht im Absatz 3: „Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung (…) in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.“ Spiegelman plädiert dafür, den Paragraphen abzuschaffen. „Die Antwort auf etwas Dummes sollte immer etwas Kluges sein. Obwohl ich eigentlich kein Optimist bin, glaube ich, dass sich das Wahre am Ende durchsetzt, wenn man alle Ansichten zulässt.“ Im Falle von Holocaust-Leugnern würde es zwar „sehr schmerzhaft“ sein, sagte der Künstler in der Zeit, Ausgabe 5/2015. In seinem Herzen schimpfe er auf die Nazis. „Aber wenn man Holocaust-Leugnung unter Strafe stellt, verschwindet diese Haltung ja nicht. Es gibt immer noch die gleichen verrückten Faschisten, die nur darauf warten, endlich sagen zu dürfen: Damals wurden nur acht Leute umgebracht, und die Öfen waren zum Brotbacken!“ Der Welt-Autor Alan Posener gibt ihm nun Recht . „Ja, die Leugnung des Holocaust beleidigt nicht nur die schwindende Schar der Überlebenden; sie besudelt ihre Erinnerung und ist überdies ein Schlag ins Gesicht dessen, was ein britischer Richter im Fall David Irvings die ‚Heiligkeit der Fakten‘ nannte. Und all das sollte durch die Meinungsfreiheit gedeckt werden. Wozu wäre sie sonst da?“ Zwar würde wohl niemand, der „noch Ehre im Leib hat“, solchen Leuten die Hand noch ihren Ansichten eine Plattform geben. Doch er sollte ihnen auch nicht „den Gefallen tun, ihre Ansichten verbieten zu lassen – so, als wären sie so gefährlich, dass man ihnen anders nicht beikäme“, schreibt Posener. Es sei „absurd, dass man den Holocaust nicht leugnen darf, wohl aber den Völkermord an den Sachsen, Preußen, Tasmanen, Hereros, Armeniern, oder Tutsi“. Auch Henryk M. Broder gegen Strafe für Holocaustleugnung Auch der Buchautor und Publizist Henryk M. Broder hat bereits dafür plädiert, das Gesetz gegen die Holocaust-Leugnung abzuschaffen. Als der Sohn einer polnisch-jüdischen Foto: Chris Anthony Diaz | CC|BY 2.0 Der Autor des weltbekannten Comics „Maus“ plädiert dafür, das Verbot der Holocaust-Leugnung abzuschaffen – und findet Unterstützer Foto: Pantheon Books Familie 2009 seine Kandidatur für die Wahl des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland bekannt gab, schrieb er im Tagesspiegel : „Ich werde mich dafür einsetzen, dass Holocaustleugnung als Straftatbestand aufgehoben wird. Das Gesetz war gut gemeint, hat sich aber als kontraproduktiv erwiesen, indem es Idioten dazu verhilft, sich als Märtyrer im Kampf um die historische Wahrheit zu inszenieren.“ Broder war der Überzeugung, Deutschland brauche „nicht noch mehr Holocaustmahnmale und Gedenkstätten, sondern eine aktive Politik im Dienste der Menschenrechte“. Die aktuellen Verfolgungen, unter denen derzeit Völker litten, seien bedeutsamer, etwa der Völkermord im Sudan. „Wer vom Kampf der Dissidenten in China und der Verfolgung der Baha’i im Iran nichts wissen wolle, „sollte auch am 27. Januar und am 9. November zu Hause bleiben“. VON JS proKOMPAKT 8| 2015 Jetzt in der neuen pro Titel: Was du ererbt von deinen Vätern, ... Bekannte Eltern – Last oder Segen? „Wir treten nicht als Anwalt des Islams auf“ 20 pro Christliches Medienmagazin 1 | 2015 www.pro-medienmagazin.de Der Ratsvorsitzende der EKD im Interview Königin der Bretter Olympiasiegerin Kelly Clark fährt mit Jesus Snowboard Erst Jesus, dann Fußball Profi-Fußballer Reinhold Yabo setzt Prioritäten „Vergeben kann nur, wer das Leid erlebt hat“ Ministerpräsident Bodo Ramelow im Interview Wer wirft den ersten Stein? Impuls von Birgit Kelle Ein Leben für die Müllkinder Die Ägypterin Maggie Gobran ist für die Ärmsten da Bestellen Sie pro kostenlos und laden Sie unsere App für iPad oder android. pro kostenlos bestellen Die Erben Von Last und Segen berühmter Eltern Nico Hofmann Filmemacher fordert Relevanz in Medien Kelly Clark Olympia siegerin findet Lebenssinn Bodo Ramelow Minister präsident will Versöhnung proKOMPAKT 8| 2015 21 IMPULS SCHNEEGLÖCKCHEN W E N, B E L S A D L IL W T T O G . N E B E L R E S N U H C U A ird sich der Winter nochmals melden? Oder war das alles, was die kalte Jahreszeit diesmal zu bieten hatte? In seltener Pracht sind die Schneeglöckchen vor dem Haus erblüht. Früher als sonst haben sie sich von der Sonne wecken lassen. Wissenschaftlich können wir das alles erklären, dennoch bleibt es für mich ein Wunder. Da ruhen versteckt im Boden die Blumenzwiebeln. Im vergangenen Sommer haben sie Kräfte gesammelt, dann Frost und Feuchtigkeit getrotzt, um nun Blätter und Blüten zu treiben. Das Leben triumphiert. Es ist eine Freude für die Augen. Ein Dichter hat uns in der Bibel seine Gedanken und Gefühle hinterlassen. Er schwärmt vom Frühling: „Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin. Die Blumen sind aufgegangen im Lande, der Lenz ist herbei- gekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande. Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, und die Reben duften mit ihren Blüten.“ (Hoheslied 2,11-13). Im Orient sind es der Feigenbaum und die Anemonen, die den Frühling sichtbar machen, auch heute noch. In unseren Breiten sind es Schneeglöckchen und Krokusse. Wir Menschen freuen uns auf Sonne und Wärme, auf Düfte und Farben. Lassen wir uns auch in diesem Jahr neu überraschen von der Fülle der Schöpfung und dem Schöpfer. Gott will das Leben, auch unser Leben. Lassen wir uns neu auf dieses Wunder ein und begeben uns auf den Weg des Staunens. Und noch eins: Auch Frostnächte und spätes Schneetreiben werden den Frühling nicht aufhalten. Gesegnete Zeit, Egmond Prill proKOMPAKT 8| 2015 22 Anzeige Gut aussehen, gut ankommen Schulungen vor Ort Wir kommen gern mit einem Inhouse-Seminar zu Ihnen direkt in die Gemeinde, den Verein oder das Unternehmen. Was macht einen Gemeindebrief lesenswert? Wie sieht der Flyer aus, den ich nicht wegwerfe? Wann berichtet die Presse über uns? In diesen Seminaren lernen Sie es: Bewährte Themen für Tagesseminare: »» Flyergestaltung »» Öffentlichkeitsarbeit »» Schreiben fürs Web »» Gemeindebrief »» Social Media, Facebook »» Fit fürs Fernsehen »» Moderation Das A und O der Öffentlichkeitsarbeit Termin: 17.-18. April 2015 Ort: Wetzlar Referentin: Astrid Jaehn, Medienagentur zeichensetzen Flyer und Broschüren gestalten Termin: 21. März 2015 Ort: Wetzlar Referent: Hayo Eisentraut, Kommunikationsdesigner Termin: 9. Mai 2015 Ort: Wetzlar Referent: Michael Gutekunst, Diakon und Öffentlichkeitsarbeiter Bestellen Sie jetzt kostenlos unser Seminarprogramm 2015! Foto: leungchopan, fotolia Der Gemeindebrief Wir schulen Sie nach Ihrem Bedarf, kompetent, kostengünstig und unkompliziert. Christliche Medienakademie Steinbühlstraße 3 | 35578 Wetzlar | Telefon (0 64 41) 9 15 166 | Telefax (0 64 41) 9 15 157 | www.christliche-medienakademie.de Melden Sie sich bei uns: [email protected]
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