Westfalen Blatt - Sportfreunde Loxten

Westfalen-Blatt Nr. 108
Ap27
LOKALSPORT
Montag, 11. Mai 2015
»Am Stock« noch gut gekämpft
Oberliga: Loxten unterliegt 29:38 – Pechvogel Stinhans verletzt sich
Fünf Treffer: Kim Harting hat sein
Bestes gegeben. Foto: Sören Voss
Versmold-Loxten (guf). Nun ist
es doch kein einstelliger Tabellenplatz geworden. Aber trotz der
abschließenden 29:38 (13:17)-Niederlage bei der HSG MendenLendringsen haben sich die Handballer von SF Loxten ehrenvoll aus
ihrer ersten Oberliga-Saison verabschiedet. Denn die Loxtener
mussten wie angekündigt mit dem
letzten Aufgebot auflaufen. »Elvir
Selmanovic hat sich trotz Krankheit zur Verfügung gestellt, Sebastian Hölmer trotz Verletzung 20
Minuten ausgeholfen. Dank ihrer
Bereitschaft und der kämpferischen Einstellung des gesamten
Teams haben wir noch das Beste
draus gemacht. Der Wille war da,
aber das Fleisch war müde«, sagte
Trainer Dirk Elschner. Gegen den
torgefährlichsten Angriff der Liga
führten die Loxtener in der ersten
Halbzeit sogar mit zwei bis drei
Toren, musste im zweiten Spielabschnitt aber dem Kräfteverschleiß
Tribut zollen.
SFL: Peters/Possehl (je eine HZ);
Selmanovic (4), Stinhans (schied
nach einer Viertelstunde verletzt
aus/Verdacht auf Mittelhandbruch),
Wiedeler (1), Hölmer (1), Harting (5),
J. Patzelt (6), N. Patzelt (4), Stöhner
(2), Steinkühler (6), Ruhe.
Hesselteicher Hexenkessel:
Spvg. feiert Klassenerhalt
Handball-Bezirksliga: Auch Brockhagen II braucht keine Relegation
Von Jens H o r s t m a n n
A l t k r e i s (WB). Die Spvg.
Hesselteich hat in einer phänomenalen Atmosphäre den
Klassenerhalt mit einem 26:23
(12:12)-Heimerfolg aus eigener Kraft geschafft. Auch die
Reserve des TuS Brockhagen
bleibt weiter Handball Bezirksligist, benötigte dafür aber
fremde Hilfe.
Spvg. Hesselteich – TG Herford
26:23 (12:12). Schon aufgrund der
überragenden Stimmung in der
Versmolder
Sparkassen-Arena
hätte es die Spvg. verdient gehabt,
die Klasse zu halten. 200 Zuschauer verwandelten die Arena – wie in
der gesamten Spielzeit – in einen
wahren Hexenkessel. Auch ExTrainer Jens Großpietsch feuerte
sein ehemaliges Team von der
Tribüne aus an. Hesselteich tat
sich zunächst dennoch schwer,
diesen Heimvorteil auch auszunutzen. Beim Stande von 3:3 setzte es
vier Fehlversuche in Folge. Außer
beim Stand von 10:8 (22.) ließ sich
Herford nie mit mehr als einem
Tor Unterschied abschütteln.
Doch nach der Pause drehte die
Spvg. auf. Zwar sah Mats Lipper
(31.) eine umstrittene Rote Karte,
als er den gegnerischen Außen im
Wurf behinderte. Doch Hesselteich
zog nach dem 15:15 (38.) auf
20:16 (48.) davon. Der Vorsprung
blieb bis zwei Minuten vor Schluss
konstant bei fünf Toren, ehe Sascha Jankowski ebenfalls eine umstrittene Rote Karte kassierte (58.).
Dem tollen Publikum war es egal.
Die Fans zollten der guten Leistung ihrer Mannschaft mit stehenden Ovationen in den letzten 90
Spielsekunden verdienten Respekt. Die Mannschaft bedankte
sich nach Schlusspfiff artig und
spendete der Tribüne ihrerseits
Jubel zum Abschluss: Patrick Grüntkemeier (19) legt eine Handballpause ein, konnte aber noch mit Hesselteich den Klassenerhalt feiern.
ausgiebig Applaus. »Wir hätten
uns schon in der ersten Halbzeit
absetzen können. Wir haben unsere Angriffe auf den Punkt gespielt.
Die letzten Wochen waren richtig
toll, die Mannschaft hat super
gekämpft. Die Fans sind schon die
ganze Saison herausragend«, freute sich Trainer Michael Bohnemeier über den Klassenerhalt.
Tore: Wagemann (7/3), Kattenbaum, Klekamp, Möhlmann (je 4),
S. Koch, Schneider, Stöwe (je 2),
Schaldach.
TSG Harsewinkel II – TuS Brockhagen II 31:23 (15:15). Mit einem
Sieg hätte die TuS-Reserve die
Gastgeber noch überholt und wäre
somit unabhängig gewesen von
jeglicher fremder Hilfe. Bis zur
Halbzeit zeigten die Mannen von
Timo Schäfer noch eine recht
ansprechende Leistung. Doch in
Hälfte zwei brach man völlig ein.
Schäfer war bedient: »Wir kamen
nach der Pause zu keiner Zeit
mehr für einen Sieg in Frage. Die
Leistung wurde der Wichtigkeit
der Partie zu keiner Phase mehr
gerecht. Das war desolat.« Da
Soest in der 3. Liga jedoch die
Klasse gehalten hat, muss Brockhagen als Drittletzter nicht in die
Abstiegsrelegation und spielt weiter in der Bezirksliga.
Tore: Preim (6), Reckmann (5),
Diestelkamp
(2/2),
Harbert,
Aschentrup, Redecker (alle 2), Direk, Wienke, Schäfer, Meise.
Spvg. Steinhagen II – TuS 97
Bielefeld/Jöllenbeck
III
28:26
(17:14). Spvg.-Trainer Nils Uhlig
sprach von »Sommer-Handball«.
Denn für beide Teams ging es um
nichts mehr, dementsprechend
niedrig war die Intensität der
Partie, vor allem in der Verteidigung. »Das war Dienst nach Vorschrift, mehr nicht. Wir waren das
ganze Spiel vorne, auch wenn sich
keiner kaputt gemacht hat. Der
siebte Platz zum Abschluss ist
sicher ein ganz schönes Ergebnis«, freute sich Uhlig über einen
gelungenen Schlusspunkt. Der
wurde nach dem Abpfiff am
Cronsbach entsprechend mit den
anderen Handballteams beim Saisonabschluss gefeiert.
Abschied nehmen am Cronsbach: Johannes Reimann (links) hört auf, Benny Strothmann, Jan Phillip
Lindemann, Mario Fleiter, Lukas Schulz und Steffen
Thiede gehören nicht mehr zum Kader.
Foto: Voss
Nach 1000 Spielen:
31:28 zum Abschied
Handball-Verbandsliga: Saisonabschluss der Spvg. Steinhagen
Von Sören V o s s
S t e i n h a g e n (WB). Johannes Reimann ist eine Institution. Beim VerbandsligaHeimspiel gegen TuS 97 Jöllenbeck II hat er zum letzten Mal
als Handball-Zeitnehmer am
Kampfgericht gesessen und
durfte nach Abpfiff vergnügt
einen 31:28 (10:16) in den
Spielbericht eintragen.
Im Jahr 1974 hat Johannes
Reimann das erste Mal als Zeitnehmer fungiert, seit 1981 mit
offizieller Lizenz und seit 1982 in
Diensten »seiner« Spvg. Steinhagen. »Jetzt ist aber Schluss. Das
musste ich meiner Frau versprechen«, sagte der leidenschaftliche
Statistiker, dem nach hochgerechnet circa 1000 Spielen zum Abschied Blumen, ein großer Präsentkorb sowie ein signiertes Trikot überreicht wurden.
Und irgendwie, so schien es,
legten sich die Steinhagener im
letzten Heimspiel der Saison auch
für Reimann am Ende noch einmal
ins Zeug. Nachdem zu Beginn bei
der Cronsbach-Sieben abgesehen
von Jan Phillip Lindemanns blutiger Nase nur wenig gelaufen war,
rissen sich die Steinhagener gegen
die Jöllenbecker Zweitvertretung
zusammen. Allen voran der nach
Altenhagen wechselnde Lukas
Schulz trat auf's Gaspedal, während sich auch die Hereinnahme
von Torwart Sebastian Brüggemeyer, Außen Philipp Buhrmester
und dem, aufgrund von Rückenproblemen zunächst pausierenden, Kreisläufer Kai Uhlemeyer
zusätzlich bezahlt machten.
Steinhagen erkämpfte nach dem
enttäuschenden 10:16 zur Pause
fünf Minuten vor dem Ende den
Ausgleich zum 25:25. Beim 27:26
gelang die erste Führung, die die
Spvg. dann auch ins Ziel rettete.
»Wir haben die zweite Halbzeit
21:12 gewonnen und noch ein
starkes Spiel gemacht. Das war
wichtig, damit wir mit einem
positiven Gefühl in die Pause
gehen können. Der fünfte Platz ist
in Ordnung, vom Saisonverlauf her
wäre vielleicht noch etwas mehr
drin gewesen«, bilanzierte Steinhagens Trainer Stephan Neitzel.
Neben Reimann durften so auch
die Spieler, die künftig nicht mehr
dabei sind, einen gelungenen Ausstand verbuchen. Neben Schulz
stehen ab sofort Mario Fleiter (aus
beruflichen
Gründen),
Steffen
Thiede (Trainer Halles Frauen/
dritte Mannschaft), Benny Strothmann (anhaltende Knieprobleme)
und überraschend auch Jan Phillip
Lindemann nicht mehr zur Verfügung. Lindemann hat unlängst ein
eigenes Unternehmen in der IT-
Branche gegründet und kann daher den Trainingsaufwand nicht
mehr betreiben. Trainer Neitzel
verriet: »Das kam auch für uns vor
zwei Wochen ziemlich plötzlich
und leider zu einem Zeitpunkt, an
dem man nur noch wenig machen
kann.« Füllen wollen die Steinhagener die Lücken fast ausschließlich mit Personal aus den eigenen
Reihen. Fabian Karnath, Lennart
Philipp und Colin Peperkorn aus
der Reserve sowie Verl-Rückkehrer Simon Schulz (jüngerer Bruder
von Lukas Schulz) sollen in der
Vorbereitung eine Chance erhalten. Als bisher einziger externer
Zugang steht Linkshänder Jonas
Bextermöller (bisher VfL Mennighüffen) fest.
Daten & Fakten
Spvg. Steinhagen: Brüggemeyer
(2. HZ), Strakeljahn (1. HZ); C.
Blankert (5), Buhrmester (3), P.
Blankert (2), Maiwald (1), Fleiter (1),
Peperkorn (n.e.), Uhlemeyer (2),
Henselewski (1), Schulz (9/3), Thiede (1), Lindemann (4), Rieks (2).
TuS 97 II: Trittin, Seliger; Steinschmidt (3/3), Husemann (2), Klusmann (3), Kleibrink (3), Richter (6),
Bracklow (3), Stahlberg (3), Zimmerling, Braunheim (2), Schlüter (3).
Stationen: 2:2, 4:4, 5:9, 8:10,
10:16 (HZ), 13:17, 19:22, 21:25,
25:25 (55.), 27:26, 31:28.
Zuschauer: 180
Deppe trifft von der Mittellinie
Handball-Landesliga: Brockhagens Kantersieg reicht nicht – Leistungsträger verabschiedet
A l t k r e i s (sh/star). Die
Meisterschaft durfte Konkurrent Hörste feiern. Doch Handball-Landesligist TuS Brockhagen hat sich mit einem beeindruckenden Heimsieg in die
Sommer-Pause verabschiedet.
Auch TV Werther gewann zum
Abschluss in eigener Halle.
TuS Brockhagen - TV Isselhorst
39:26 (15:12). Für den Aufstieg
reichte es am Ende nicht, dennoch
war TuS-Coach Lokman Direk zufrieden mit der zweiten Landesliga-Saison der Brockhagener nach
dem Abstieg: »Wir haben speziell
in den letzten Spielen eine ansprechende Leistung gezeigt und guten
Handball geboten. Ich hätte mir
gewünscht, dass wir damit schon
ein wenig früher angefangen hätten.« Brockhagen machte mit dem
deutlichen Derbysieg gegen den
TV Isselhorst zwar seine Hausaufgaben, war angesichts des Hörster
Sieges gegen Telgte aber machtlos.
So hielt indes auch im letzten
Saisonspiel die Festung an der
Kellerstraße, in der die Brockhagener keine einzige Pleite hinnehmen mussten. Die Zuschauer bekamen dann noch einiges geboten.
Daniel Plum spielte eine KempaTrick-Vorlage vom eigenen Tor auf
Christoph Motzkau, Maurice Grabmeir und Lars Deppe wuchteten
die Kugel von der Mittellinie ins
Netz. Für Deppe war es zugleich
einer seiner letzten Treffer für die
Brockhagener Erste, mit ihm hören auch Thorsten Harbert, Lars
Höcker, Timo Schäfer und Stefan
Hermbecker auf. Immerhin ein
Brockhagener spielt im kommenden Jahr in der Verbandsliga:
Felix Kröger wechselt bekanntlich
zum Meister TG Hörste.
Brockhagen: Plum (1.-52.), Clysters (ab 52.); F. Kröger (6), Motzkau
(6), Deppe (6/4), Grabmeir (5), Höcker (5), Gohlke (3), Lünstroth (2),
Kölkebeck (2), Redecker (2), Hermbecker (1), M. Kröger (1), Rabe.
TV Werther - DJK Coesfeld
28:25 (15:13). Nach elf Jahren in
der ersten Mannschaft verabschiedete sich Andreas Horstmann mit
sechs Treffern vorerst aus der
Landesliga-Equipe. Ebenso wie
»Horschtl« standen auch die anderen Abgänge André Treiber, LarsErik Bockelmann und Marcel
Krause beim Saisonabschluss im
Mittelpunkt und gehörten zur
Startformation. Werther setzte
sich gegen das Schlusslicht auf
14:8 ab, leistete sich dann aber
einen Hänger, sodass die Gäste bis
zur Pause verkürzten. Coesfeld
ging danach aber nie in Führung.
der TVW lag zumeist mit zwei bis
drei Toren in Führung und stimmte sich mit dem Sieg auf die Party
im Anschluss der Begegnung ein.
TV Werther: Krause (1. bis 30.),
Haseloff (30. bis 60.); Janson (3),
Horstmann (6), M. Damm (6/2),
Kruse (3), Treiber (1), Kernebeck (1),
Stutzki (4), Hein (3/1), Hennes (1),
Bockelmann, Rieks, Sommer.
Spvg. Versmold - Lahde/Quetzen
26:27 (14:15). Nach der Verabschiedung von Matthias Mense
(hört in der Ersten auf), Christian
Schubert (Handballpause), Christian Redecker (nach Brockhagen)
und Marcel Klinksiek (nach Gütersloh) zeigte der Absteiger gegen
den Tabellensiebten eine ordentliche Leistung. Trotz des 0:5-Fehlstarts gelang das 15:15 (31.). Zwei
Zeitstrafen und der 22:24-Rückstand bedeuteten den Knockout.
Spvg. Versmold: Mense (bis 32.),
Schubert (ab 32.); Lange (1), Redecker (5), Klinksiek (1), Hauptvogel
(2), Kraak (1), Tennagels (4), Soetebier (5), Brune (7/4), Bohnemeyer,
Neumüller.
Moritz Kröger und der TuS Brockhagen müssen sich am Ende mit der
Vizemeisterschaft in der Landesliga begnügen.
Foto: Sebastian Hahn