24 25 Globe 1.15 Was wir können kundenporträt Mörk Water Solutions Sauberes Wasser für Sansibar Mit seinen kompakten und autarken Entsalzungsanlagen sorgt Mörk Water Solutions dafür, dass Menschen an abgelegenen Orten der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. GF Piping Systems unterstützt die Projekte mit technischem Know-how und fördert sie über die Stiftung Clean Water von GF. H Die Desalin Anlage von Mörk Water Solutions versorgt die Einwohner von Chwaka direkt vor Ort mit Trinkwasser. Das autark arbeitende System wandelt verschmutztes Fluss- und Meerwasser chemiefrei in sauberes Trinkwasser um. awar sitzt an der Feuerstelle ihres Hauses und bereitet das Essen für ihre vier Kinder. Fürs Kochen benötigt sie genau wie fürs Putzen oder Waschen täglich sauberes Trink- und Brauchwasser. Doch das ist in Hawars kleinem Dorf Chwaka auf der ostafrikanischen Insel Sansibar eine seltene, wertvolle Ressource. Sansibar ist umgeben von Meerwasser – und das Grundwasser oft versalzen. Auch das Wasser aus dem Dorfbrunnen von Chwaka ist kaum geniessbar. Bis vor drei Jahren waren Hawar und die anderen Dorfbewohner daher auf teures Trinkwasser angewiesen, das vom Festland herangeschafft werden musste. Heute gibt es auch in Chwaka sauberes Wasser vor Ort. Möglich gemacht hat dies eine Wasserentsalzungsanlage von Mörk Water Solutions. Das mittelständische Unternehmen aus dem süddeutschen Leonberg will bis zum Jahr 2020 weltweit eine Million Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser mit lokal verfügbarem Trinkwasser versorgen. Dazu hat das Unternehmen eigens eine Entsalzungsanlage mit Bauteilen von GF Piping Systems entwickelt, die genau das ermöglicht: Mörk Desalin. Sie wandelt je nach Modell 100 b eziehungsweise 200 Liter Meerwasser oder verschmutztes Flusswasser in sauberes Trinkwasser um. Die Anlage arbeitet chemiefrei. Stattdessen nutzt sie das Prinzip der Umkehrosmose, eine Filtermethode, bei der die Wassermoleküle durch eine sehr feine Membran gedrückt werden. Da die Desalin Anlagen mithilfe von Sonnen- und Windenergie betrieben werden, arbeiten sie völlig unabhängig von der lokalen Infrastruktur und lassen sich selbst an den abgelegensten Orten einsetzen. In Chwaka hat Mörk im Jahr 2011 in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und lokalen Partnern eine Pilotanlage errichtet. Sie versorgt seither die rund 300 Dorfbewohner mit sauberem Trinkwasser. Abgesehen vom Aufstellen der Anlage sieht das Konzept von Mörk auch deren nachhaltigen Betrieb vor. „Die einfache Bedienung, der zuverlässige Betrieb und die autarken Einsatzmöglichkeiten sind für den Erfolg unserer Anlage ganz entscheidend“, sagt Johannes Puy, Geschäftsbereichsleiter von Mörk Water Solutions. Dazu gehören auch die Ausbildung von Servicepersonal vor Ort und ein ökonomisches Geschäftsmodell für den Betreiber der Anlage. 26 27 Globe 1.15 Was wir können Qualität fürs Leben Durchgängig hohe Wasserqualität und maximale Ausfallsicherheit sind wichtige Kriterien für den erfolg reichen Einsatz der Desalin Anlage. Um beides zu gewährleisten, setzt Mörk Water Solutions bei allen kritischen Bauteilen auf die folgenden Produkte von GF Piping Systems. Sie stellen sicher, dass die Anlage auch unter extremen Einsatzbedingungen jederzeit störungsfrei arbeitet. „Von Beginn an ein nachhaltiges Konzept“ Vielseitig Modularer 3-Weg ugelhahn vom Typ K 185-188 für Misch- und Verteilprozesse. Das in der Anlage eingesetzte Bauteil setzt sich aus dem 3-Weg Kugelhahn (Typ 543) mit dem elektrischen Antrieb EA21 zusammen. Als Geschäftsbereichsleiter von Mörk Water Solutions hat Johannes Puy das Pilotprojekt auf Sansibar persönlich vor Ort auf den Weg gebracht. Dabei setzte er auf starke Partner wie GF Piping Systems. Wie ist es zu dem ersten Projekt von Mörk Water Solutions auf Sansibar gekommen? Johannes Puy: Mörk ist ein familiengeführtes Bauunternehmen mit über 100 Jahren Erfahrung im Projektmanagement. 2010 haben wir beschlossen, diese Kernkompetenz auf die Bereiche Wasser und Energie auszuweiten. Das Ergebnis war Mörk Water Solutions. Über einen Geschäftspartner auf Sansibar haben wir dann von den dortigen Problemen bei der Trinkwasserversorgung von entlegenen Dörfern und Inseln erfahren. So entstand die Idee, mit einem dezentralen System zu helfen. Präzise Messung Mit dem MID 2551 lassen sich Durchflüsse über einen breiten dynamischen Bereich präzise messen. Der Ausgang mit vier bis 20 mA und die digitale Sensorschnittstelle (S3L) ermöglichen die Signalübertragung über grosse Entfernungen. Wie sieht dieses System konkret aus? Uns war von Beginn an wichtig, ein nachhaltiges Konzept zu entwickeln, das den langfristigen Betrieb unserer Anlagen garantiert. Deshalb umfasst unser System neben der eigentlichen Anlage, die völlig autark über Fotovoltaik-Panels und ein Windrad betrieben wird, auch die Ausbildung der Servicepartner vor Ort und ein ökonomisches Konzept, durch das sich die Anlage im laufenden Betrieb refinanziert. So schafft die Anlage zusätzlich Arbeitsplätze und stärkt die lokale Wirtschaft. Wer sind Ihre Partner und Auftraggeber bei den Projekten? Bei unseren Sozialprojekten wie auf Sansibar kooperieren wir mit den örtlichen Wasserbehörden als Mitfinanzgeber. Als lokale Partner bei den Projekten in Chwaka und Uzi (Tansania) haben uns die Organisation Pamoja Zanzibar und das Karume Institute of Science & Technology beim Bau der Anlagen und der Ausbildung der Betreiber unterstützt. Ein Projektpartner aus Deutschland ist auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Sehr wichtig sind schliesslich unsere Partnerunternehmen wie GF. Wie hat Sie GF konkret unterstützt? GF Piping Systems hat uns von Beginn an bei der Konstruktion und Auslegung der Anlagen unterstützt und uns beraten, welche Komponenten und Messinstrumente wir benötigen. Dazu sind die Experten der Division auch zu uns nach Leonberg gekommen und haben mit uns an der Laboranlage einige Tests gemacht. Die Zusammenarbeit war für uns sehr positiv, weil wir dadurch vielen Menschen vor Ort in Sansibar und anderswo helfen konnten und können. Ausserdem war natürlich auch die finanzielle Förderung durch die Stiftung Clean Water für uns eine grosse Unterstützung. ■ Zuverlässig Der elektromagnetische Durchflusssensor MID 2551 von Signet ist ein magnetischer Eintauch-Durchflusssensor ohne beweg liche Teile. Korrosionsbeständige Materialien sichern langfristige Zuverlässigkeit bei minimalem Wartungsaufwand. Bis zum Jahr 2020 will Mörk Water Solutions das Entsalzungssystem für weltweit eine Million Menschen bereitstellen, die unter mangelhafter Trinkwasserversorgung leiden. Qualität sichert Lebensqualität Sensoren fürs Salz Die integrierten, wartungsarmen Sensoren erfassen die Leitfähigkeit des Wassers. Anhand der gelieferten Werte lässt sich der erforderliche Entsalzungsgrad ermitteln. Die Messung erfolgt unmittelbar vor und nach der Um kehrosmose. So wird Salzwasser zu Trinkwasser Die umweltfreundlichen Desalin Anlagen von Mörk funktionieren nach dem physikalischen Prinzip der Umkehrosmose. Dabei wird das verunreinigte Wasser mit hohem Druck durch eine sehr feine Membran gepresst. Die Poren dieses Filters sind extrem klein, etwa ein Zehntel Nanometer. Hindurch passen nur die Wassermoleküle. Salz, Schmutz und andere Schadstoffe bleiben zurück, auch Bakterien und Viren. Da beim natürlichen Osmoseprozess die Wassermoleküle eher zur dichteren Salzwasserlösung wandern, arbeiten die Mörk Desalin Anlagen mit Gegendruck. Der osmotische Vorgang wird umgekehrt, das Wasser vom Salz getrennt. Beim Bau der Anlage nutzt Mörk möglichst lokale Produkte. Bei den hochwertigen Bauteilen im Leitungssystem und zur Kontrolle der Wasserqualität kommen allerdings Produkte von GF Piping Systems zum Einsatz. „Der Vorteil für uns ist, dass wir bei GF alle Komponenten aus einer Hand und von höchster Qualität bekommen“, sagt Johannes Puy. Neben Rohren und Fittings sind in den Desalin Anlagen zum Beispiel elektromagnetische Durchflusssensoren und Leitfähigkeitssensoren von GF Piping Systems verbaut. „Die Sensoren liefern uns wertvolle Daten über die Wasserqualität und die Leistung der Wasseraufbereitung“, berichtet Stefan Schmidt, Technischer Leiter von Mörk Water Solutions. Auch bei der Entwicklung der Pilotanlage konnte GF Piping Systems Mörk unterstützen. „Unsere technischen Experten haben Mörk Water Solutions in Leonberg bei den technischen Anforderungen für die Anlagen beraten“, berichtet Swetlana Helwig, Innendienstleiterin Verkaufsgebiet Südwest bei GF Piping Systems Deutschland in Albershausen. Um die sozialen Projekte von Mörk Water Solutions zu unterstützen, lieferte die Division alle benötigten Komponenten zu besonders günstigen Konditionen. Im vergangenen Jahr hat Mörk Water Solutions ein weiteres Projekt auf Sansibar realisiert. Auf der Halbinsel Uzi versorgt seit Kurzem eine Desalin Anlage die Bewohner mit rund 2 800 Litern Trinkwasser täglich. Die Stiftung Clean Water von GF hat dieses Projekt mit einer Förderung über 60 000 Euro unterstützt. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe und die Zusammenarbeit mit GF Piping Systems, auch im Uzi-Projekt, das vielen Menschen vor Ort geholfen hat“, sagt Johannes Puy. Momentan plant Mörk weitere Projekte auf Sansibar sowie in Küstenregionen von Tansania und Kenia. Auch im fernöstlichen Myanmar entstehen derzeit zwei Aufbereitungsanlagen, die rund 1 000 Menschen mit Wasser versorgen sollen. ■ Mehr über Mörk Water Solutions erfahren Sie unter: www.moerkwater.com
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