Sauberes Wasser für Sansibar

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Was wir können
kundenporträt
Mörk Water Solutions
Sauberes
Wasser für
Sansibar
Mit seinen kompakten und autarken Entsalzungsanlagen
sorgt Mörk Water Solutions dafür, dass Menschen an abgelegenen
Orten der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. GF Piping
Systems unterstützt die Projekte mit technischem Know-how
und fördert sie über die Stiftung Clean Water von GF.
H
Die Desalin Anlage von Mörk Water
Solutions versorgt die Einwohner
von Chwaka direkt vor Ort mit
­Trinkwasser. Das autark arbeitende
System wandelt verschmutztes
Fluss- und Meerwasser chemiefrei
in ­sauberes Trinkwasser um.
awar sitzt an der Feuerstelle ihres
Hauses und bereitet das Essen
für ihre vier Kinder. Fürs Kochen
benötigt sie genau wie fürs Putzen oder Waschen täglich sauberes Trink- und Brauchwasser. Doch das
ist in Hawars kleinem Dorf Chwaka auf der
ostafrikanischen Insel Sansibar eine seltene,
wertvolle Ressource. Sansibar ist umgeben
von Meerwasser – und das Grundwasser oft
versalzen. Auch das Wasser aus dem Dorfbrunnen von Chwaka ist kaum geniessbar. Bis
vor drei Jahren waren Hawar und die anderen
Dorfbewohner daher auf teures Trinkwasser
angewiesen, das vom Festland herangeschafft
werden musste.
Heute gibt es auch in Chwaka sauberes
Wasser vor Ort. Möglich gemacht hat dies eine
Wasserentsalzungsanlage von Mörk Water
Solutions. Das mittelständische Unternehmen
aus dem süddeutschen Leonberg will bis
zum Jahr 2020 weltweit eine Million Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser mit
lokal verfügbarem Trinkwasser versorgen.
Dazu hat das Unternehmen eigens eine Entsalzungsanlage mit Bauteilen von GF Piping
Systems entwickelt, die genau das ermöglicht: Mörk Desalin. Sie wandelt je nach
Modell 100 b
­ eziehungsweise 200 Liter Meerwasser oder verschmutztes Flusswasser in
sauberes Trinkwasser um. Die Anlage arbeitet chemiefrei. Stattdessen nutzt sie das Prinzip der Umkehrosmose, eine Filtermethode,
bei der die Wassermoleküle durch eine sehr
feine Membran gedrückt werden. Da die
Desalin Anlagen mithilfe von Sonnen- und
Windenergie betrieben werden, arbeiten sie
völlig unabhängig von der lokalen Infrastruktur
und lassen sich selbst an den abgelegensten
Orten einsetzen.
In Chwaka hat Mörk im Jahr 2011 in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und lokalen Partnern eine Pilotanlage errichtet. Sie
versorgt seither die rund 300 Dorfbewohner
mit sauberem Trinkwasser. Abgesehen vom
Aufstellen der Anlage sieht das Konzept von
Mörk auch deren nachhaltigen Betrieb vor.
„Die einfache Bedienung, der zuverlässige
Betrieb und die autarken Einsatzmöglichkeiten sind für den Erfolg unserer Anlage ganz
entscheidend“, sagt Johannes Puy, Geschäftsbereichsleiter von Mörk Water Solutions. Dazu
gehören auch die Ausbildung von Servicepersonal vor Ort und ein ökonomisches Geschäftsmodell für den Betreiber der Anlage.
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Was wir können
Qualität fürs Leben
Durchgängig hohe Wasserqualität und maximale Ausfallsicherheit sind wichtige Kriterien für den erfolg­
reichen Einsatz der Desalin Anlage. Um beides zu gewährleisten, setzt Mörk Water Solutions bei allen
kritischen Bauteilen auf die folgenden Produkte von
GF Piping Systems. Sie stellen sicher, dass die Anlage
auch unter extremen Einsatzbedingungen jederzeit
störungsfrei arbeitet.
„Von Beginn an ein
nachhaltiges Konzept“
Vielseitig
Modularer 3-Weg
­ ugelhahn vom Typ
K
185-188 für Misch- und
Verteilprozesse. Das in
der Anlage eingesetzte
Bauteil setzt sich aus
dem 3-Weg Kugelhahn
(Typ 543) mit dem
elektrischen Antrieb
EA21 zusammen.
Als Geschäftsbereichsleiter von Mörk Water Solutions hat
­Johannes Puy das Pilotprojekt auf Sansibar persönlich vor Ort
auf den Weg gebracht. Dabei setzte er auf starke Partner wie
GF Piping Systems.
Wie ist es zu dem ersten Projekt von Mörk
Water Solutions auf Sansibar gekommen?
Johannes Puy: Mörk ist ein familiengeführtes
Bauunternehmen mit über 100 Jahren Erfahrung im Projektmanagement. 2010 haben wir
beschlossen, diese Kernkompetenz auf die
Bereiche Wasser und Energie auszuweiten.
Das Ergebnis war Mörk Water Solutions. Über
einen Geschäftspartner auf Sansibar haben
wir dann von den dortigen Problemen bei der Trinkwasserversorgung von entlegenen Dörfern und Inseln erfahren. So entstand die
Idee, mit einem dezentralen System zu helfen.
Präzise Messung
Mit dem MID 2551 lassen sich Durchflüsse
über einen breiten
­dynamischen Bereich
­präzise messen. Der
Ausgang mit vier bis
20 mA und die digitale Sensorschnittstelle
(S3L) ermöglichen
die Signalübertragung
über grosse Entfernungen.
Wie sieht dieses System konkret aus?
Uns war von Beginn an wichtig, ein nachhaltiges Konzept zu entwickeln, das den langfristigen Betrieb unserer Anlagen garantiert.
Deshalb umfasst unser System neben der eigentlichen Anlage, die
völlig autark über Fotovoltaik-Panels und ein Windrad betrieben
wird, auch die Ausbildung der Servicepartner vor Ort und ein ökonomisches Konzept, durch das sich die Anlage im laufenden Betrieb
refinanziert. So schafft die Anlage zusätzlich Arbeitsplätze und
stärkt die lokale Wirtschaft.
Wer sind Ihre Partner und Auftraggeber bei den Projekten?
Bei unseren Sozialprojekten wie auf Sansibar kooperieren wir mit
den örtlichen Wasserbehörden als Mitfinanzgeber. Als lokale Partner
bei den Projekten in Chwaka und Uzi (Tansania) haben uns die
Organisation Pamoja Zanzibar und das Karume Institute of Science &
Technology beim Bau der Anlagen und der Ausbildung der Betreiber unterstützt. Ein Projektpartner aus Deutschland ist auch die
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Sehr
wichtig sind schliesslich unsere Partnerunternehmen wie GF.
Wie hat Sie GF konkret unterstützt?
GF Piping Systems hat uns von Beginn an bei der Konstruktion
und Auslegung der Anlagen unterstützt und uns beraten, welche
Komponenten und Messinstrumente wir benötigen. Dazu sind
die Experten der Division auch zu uns nach Leonberg gekommen
und ­haben mit uns an der Laboranlage einige Tests gemacht. Die
Zusammenarbeit war für uns sehr positiv, weil wir dadurch vielen
Menschen vor Ort in Sansibar und anderswo helfen konnten und
können. Ausserdem war natürlich auch die finanzielle Förderung
durch die Stiftung Clean Water für uns eine grosse Unterstützung. ■
Zuverlässig
Der elektromagnetische Durchflusssensor
MID 2551 von Signet
ist ein magnetischer
Eintauch-Durchflusssensor ohne beweg­
liche Teile. Korrosionsbeständige Materialien
sichern langfristige
Zuverlässigkeit bei
minimalem Wartungsaufwand.
Bis zum Jahr 2020 will Mörk Water Solutions
das Entsalzungssystem für weltweit eine Million
Menschen bereitstellen, die unter mangelhafter
Trinkwasserversorgung leiden.
Qualität sichert Lebensqualität
Sensoren fürs Salz
Die integrierten,
­wartungsarmen Sensoren erfassen die
Leitfähigkeit des Wassers. Anhand der
­gelieferten Werte lässt
sich der erforderliche
Entsalzungsgrad ermitteln. Die Messung
erfolgt unmittelbar
vor und nach der Um­
kehr­­osmose.
So wird Salzwasser zu Trinkwasser
Die umweltfreundlichen Desalin Anlagen von Mörk
funktionieren nach dem physikalischen Prinzip der Umkehrosmose. Dabei wird das verunreinigte Wasser mit
hohem Druck durch eine sehr feine Membran ­gepresst.
Die Poren dieses Filters sind extrem klein, etwa ein
Zehntel Nanometer. Hindurch passen nur die Wassermoleküle. Salz, Schmutz und andere Schadstoffe bleiben
zurück, auch Bakterien und Viren. Da beim ­natürlichen
Osmoseprozess die Wassermoleküle eher zur dichteren
Salzwasserlösung wandern, arbeiten die Mörk Desalin
Anlagen mit Gegendruck. Der osmotische Vorgang wird
umgekehrt, das Wasser vom Salz getrennt.
Beim Bau der Anlage nutzt Mörk möglichst
lokale Produkte. Bei den hochwertigen Bauteilen im Leitungssystem und zur Kontrolle
der Wasserqualität kommen allerdings Produkte von GF Piping Systems zum Einsatz.
„Der Vorteil für uns ist, dass wir bei GF alle
Komponenten aus einer Hand und von höchster Qualität bekommen“, sagt Johannes Puy.
Neben Rohren und Fittings sind in den Desalin
Anlagen zum Beispiel elektromagnetische
Durchflusssensoren und Leitfähigkeitssensoren von GF Piping Systems verbaut. „Die
Sensoren liefern uns wertvolle Daten über
die Wasserqualität und die Leistung der Wasseraufbereitung“, berichtet Stefan Schmidt,
Technischer Leiter von Mörk Water Solutions.
Auch bei der Entwicklung der Pilotanlage konnte GF Piping Systems Mörk unterstützen. „Unsere technischen Experten haben
Mörk Water Solutions in Leonberg bei den
technischen Anforderungen für die Anlagen
beraten“, berichtet Swetlana Helwig, Innendienstleiterin Verkaufsgebiet Südwest bei
GF Piping Systems Deutschland in Albershausen. Um die sozialen Projekte von Mörk
Water Solutions zu unterstützen, lieferte die
Division alle benötigten Komponenten zu besonders günstigen Konditionen.
Im vergangenen Jahr hat Mörk Water
Solutions ein weiteres Projekt auf Sansibar
realisiert. Auf der Halbinsel Uzi versorgt seit
Kurzem eine Desalin Anlage die Bewohner
mit rund 2 800 Litern Trinkwasser täglich. Die
Stiftung Clean Water von GF hat dieses Projekt mit einer Förderung über 60 000 Euro
unterstützt. „Wir sind sehr dankbar für die
Hilfe und die Zusammenarbeit mit GF Piping
Systems, auch im Uzi-Projekt, das vielen Menschen vor Ort geholfen hat“, sagt Johannes
Puy. Momentan plant Mörk weitere Projekte
auf Sansibar sowie in Küstenregionen von
Tansania und Kenia. Auch im fernöstlichen
Myanmar entstehen derzeit zwei Aufbereitungsanlagen, die rund 1 000 Menschen mit
Wasser versorgen sollen. ■
Mehr über Mörk Water Solutions
erfahren Sie unter:
www.moerkwater.com