LOKALES Mittwoch, 25. März 2015 15 SINNTAL Wie aus einer Bohle ein Axt- oder Besenstiel wird Löffert Stiele fertigt in Ziegelhütte aus Hartholz eine breite Produktpalette ZIEGELHÜTTE Während die „Sendung mit der Maus“ keine Drehgenehmigung erhielt, durfte der Gewerbeverein Sinntal bei Löffert Stiele in Ziegelhütte einen Blick hinter die Kulissen werfen – zusammen mit unserer Zeitung. Von unserem Redaktionsmitglied CHRISTIANE HARTUNG Staub flirrt durch die Luft. Es ist warm – und laut. Die Sägen kreischen in der Halle. Die Holzbohlen laufen durch die Maschinen. Heraus kommen schmale Vierkanthölzer. Alle zwei bis drei Stunden müssen die Blätter gewechselt werden. Das Hartholz macht sie sonst zu stumpf. Bei Löffert Stiele in Ziegelhütte werden tagtäglich Holzstiele hergestellt. Vom Axt- bis zum Besenstiel. 2000 verschiedene Stiele in 10 000 verschiedenen Ausführungen. Von werden sie in die Welt hinaus geschickt. Ganz genau kennt Sina Löffert (29) den Familienbetrieb, den ihr Vater und ihr Onkel gemeinsam führen. Seit der Gründung 1836 ist er in Familienhand. Seit drei Jahren arbeitet nun auch die 29-Jährige dort. Nach einem dualen BWL-Studium und sechs Jahren Praxis bei einem Steuerberater hatte sie sich für eine Ausbildung zur Holzbearbeitungsmechanikerin entschieden. Diese absolvierte sie im Ziegelhütter Familienbetrieb. „Ich habe schon an jeder Maschine gestanden und gearbeitet“, erklärt sie beim Rundgang durch den Betrieb. Und das nimmt man ihr sofort ab. Souverän erklärt sie die einzelnen Arbeitsschritte. Und beweist, dass sie genau weiß, wie aus einer Bohle letztlich ein Stiel entsteht. Aber wie viele Arbeitsschritte tatsächlich dafür notwendig sind, kann die 29-Jährige, die in Eichenzell wohnt, auch nicht so genau beantworten. „Das hängt auch immer davon Sina Löffert arbeitet seit drei Jahren in dem Familienbetrieb in Ziegelhütte. Sina Löffert (rechts) mit den Mitgliedern des Gewerbevereins Sinntal mit (von links): Jochen Melk, Harald Hohmann, Vorsitzender Heike Merx und Ruth Hölzer. Fotos: Christiane Hartung Aus diesen großen runden Stämmen werden in zahlreichen Arbeitsschritten schmale Holzstiele gefertigt. Initiative Pro Spessart zur Planung der ICE-Strecke Mitgliederversammlung in Jossa JOSSA Die Jahreshauptversammlung der Initiative Pro Spessart (IPS) findet am Freitag, 27. März, um 19 Uhr im Landgasthof Jossgrund in Jossa statt. Viele Jahre Mitglied in der Feuerwehr Breunings Für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr Breunings zeichnete Vorsitzende Beate Flinner (Zweite von rechts) zusammen mit dem stellvertretenden Wehrführer Jochen Löffert (links) Mitglieder mit einer Urkunde und einem Präsent aus. Hein- rich Löffert (Vierter von links) ist seit 60 Jahren Mitglied, Heinz Heil (Zweiter von links) 55 Jahre, Klaus Simon (Dritter von rechts) 40 Jahre sowie 15 Jahre Alfred Appel (Dritter von links) und Björn Flinner (rechts). / Text und Foto: Steffen Vetter Die IPS, eine Bürgerinitiative gegen den Neubau einer ICEStrecke durch den Nordspessart, wird an diesem Abend nicht nur die routinemäßigen Aufgaben einer Mitgliederversammlung erfüllen und Rechenschaft über das Geschäftsjahr 2014 ablegen, sondern auch über die drei Treffen mit der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr berichten und den Mitgliedern Rede und Antwort stehen. Dabei handelte es sich um zwei Dialogforen mit der DB und den Scoping-Termin mit Vertretern unter anderem von Bahn, Regierungspräsidien, Kommunen, Natur- ab, was gerade hergestellt wird“, erklärt sie. Technik ist bei Löffert Stiele nicht mehr wegzudenken. Computer scannen den Faserverlauf des Holzes und optimieren den Verschnitt. Es soll so wenig Restholz übrig bleiben wie möglich. Ein Großteil der Maschinen sind Eigenentwicklungen. Daher legt das Unternehmen viel Wert auf Diskretion. Eine Anfrage der „Sendung mit der Maus“ hätten sie aus diesem Grunde auch abgelehnt. „Der Markt ist hart umkämpft“, weiß Sina Löffert. So gebe es beispielsweise nur zwei Unternehmen in Europa, die das Dampfbiegen praktizierten – einer davon ist Löffert Stiele in Ziegelhütte. Nach den Produktionshallen gewährt die UnternehmerTochter auch einen Einblick in die Trockenkammer. Warmer Holzdampf lässt die Brillengläser sofort beschlagen. Getrocknet werden dort die Holzzuschnitte und Stiele. „Würde man die Bohlen trocknen, würde man auch den Abfall mittrocknen“, erklärt Löffert. An 362 Tagen im Jahr läuft die Kammer. Zwischen 10 und 40 Tagen braucht das Holz, um letztlich den richtigen Trocknungsgrad zu erreichen. Aber auch das, was bei der Stiele-Herstellung übrig bleibt, wird verwertet: Das Sägemehl wird verheizt, die Sägespäne für Sperrholz weiterverkauft und das Restholz von einem Zulieferer zu Pfannengriffen weiterverarbeitet. schutzverbänden, Bürgerinitiativen und Behörden. Dabei ging es insbesondere um die Raumwiderstände, also den Naturschutz, die Wasserversorgung, eben um den Spessart insgesamt und das Kinzigtal. Die Deutsche Bahn selbst hat inzwischen ein Suchgebiet definiert und prüft (ergebnisoffen) sowohl den Ausbau vorhandener Strecken im Kinzigtal als auch einen Neubau zwischen Gelnhausen und der Schnellbahnstrecke Fulda – Würzburg. Der viergleisige Ausbau der Strecke Hanau – Gelnhausen ist bereits beschlossen. Die IPS lädt alle Mitglieder aus Hessen und Bayern sowie Mandatsträger und Interessierte zu dieser Jahreshauptversammlung in Jossa ein. „Es geht einmal mehr um die Verhinderung der Zerstörung eines sehr wertvollen Natur- und Lebensraumes“, schreibt die IPS in einer Pressenotiz. ne Wer betreibt Freibad-Kioske? SINNTAL Die Gemeinde Sinntal sucht für die Badesaison 2015 einen Pächter, der sich um das Kiosk im Naturbad Altengronau und das Kiosk im Freibad in Sterbritz kümmert. Neben dem Kioskbetrieb muss sich der Pächter dazu verpflichten, die Eintrittskarten des jeweiligen Bades für die Gemeinde Sinntal zu verkaufen. Hierfür erhält er eine zusätzliche Aufwandsentschädigung. Einzelheiten über die Pachtverhältnisse gibt es im Ordnungsamt der Gemeinde unter Telefon (0 66 64) 8 01 16. sab Neuer Pächter stellt sich vor STERBFRITZ Die Jagdge- nossenschaft Sterbfritz hat ihre Jahreshauptversammlung am Freitag, 17. April, um 20 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Sterbfritz. Neben den üblichen Berichten geht es an diesem Abend um die Vorstellung des neuen Jagdpächters. d
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