JAHRESBERICHT 2014 PREMIER-BANK DES JAHRES 2 Jahresbericht 2014 I INHALT Inhalt Grußwort des Vorstandes 5 Innovatoren in der Region 6–23 Crowdfunding 24 Jahresrückblick 26 Erläuterungen zum Jahresabschluss 32 Bericht des Aufsichtsrates 36 Menschen in besonderer Verantwortung 37 Förderbilanz 38 Bilanz 40 Gewinn- und Verlustrechnung 42 Überblick Berater 43–46 Geschäftsgebiet 47 Impressum Herausgeber: Verantwortlich: Text: Grafik und Layout: Fotos: Druck: VR Bank HessenLand eG, Marburger Straße 6–10, 36304 Alsfeld Vorstandssekretariat/Öffentlichkeitsarbeit, N. Yvonne Erbes VR Bank HessenLand eG; Traudi Schlitt, Alsfeld Giséle Schön, Dipl.-Designerin, Wiesbaden VR Bank HessenLand eG Druckhaus Waitkewitsch GmbH, Alsfeld Jahresbericht 2014 I „Zusammenkommen ist ein Beginn. Zusammenbleiben ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ Henry Ford 3 4 Jahresbericht 2014 I GRUSSWORT DES VORSTANDES Dieser Text steht anstelle des Manuskriptes Cuptat. Ugia sinctae lanihitio. Simpellestia corepudi quo de pel ipsum voloreperum doluptatquas et officia dus Cuptat. Ugia sinctae lanihitio. Simpellestia corepudi quo de pel ipsum voloreperum doluptatquas et officia dus Jahresbericht 2014 I GRUSSWORT DES VORSTANDES Liebe Mitglieder, Ihre VR Bank HessenLand hat sich sowohl im Markt als auch betriebswirtschaftlich gut entwickelt. Wir blicken auf eine günstige Arbeitslosenquote mit deutlich abnehmenden Privatinsolvenzen. Unsere mittelständischen Kunden behaupten sich im nationalen und internationalen Wettbewerb, was zu einer weiter verbesserten Eigenkapitalausstattung führt. Die Preise in der Landwirtschaft waren im Allgemeinen auskömmlich, wenngleich die aktuelle Marktlage nicht einfach ist. Von großen geopolitischen Risiken blieben wir im Jahr 2014 verschont, sodass sich auch die Finanzmärkte – abgesehen von der Zinsentwicklung – stressfrei entwickelten. In diesem positiven Umfeld hat sich das von uns betreute Kundenvolumen um 123 Millionen Euro oder 5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro erhöht. Das Eigenkapital entwickelte sich planmäßig. Es stieg um 5,9 Prozent auf 139 Millionen Euro. Aus der regionalen Wertschöpfung profitieren die öffentlichen Kassen in erheblichem Umfang. Darüber hinaus sind wir der Verantwortung zur Förderung der sozialen Infrastruktur in unserer Region angemessen nachgekommen. Die weitere Auszeichnung zur „Premier-Bank“ der Oskar-Patzelt-Stiftung sowie die Ehrung zum Unternehmen des Monats durch die hessische Staatskanzlei erfüllen uns mit Stolz. Die Quelle des betrieblichen Erfolgs liegt in den vielfältigen Anstrengungen unserer engagierten und kompetenten Mitarbeiter, die Tag für Tag für Sie ihr Bestes geben. Durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank senkte sich die Umlaufrendite am Kapitalmarkt seit dem 1. Januar 2014 um 80 Prozent. Inzwischen weist mehr als ein Drittel der im Umlauf befindlichen Bundesanleihen in Deutschland negative Renditen auf – eine Welt, die wir uns vor einiger Zeit nicht vorstellen konnten. Der zu erwirtschaftende Zinsüberschuss wird sich bei dieser Marktlage aufgrund auslaufender Zinsbindungen bei Krediten oder Wertpapieren Jahr für Jahr reduzieren. Das Ausmaß zeigt sich erst in den nächsten drei bis acht Jahren. Die Problematik stellt uns – wie den gesamten Finanzdienstleistungssektor – vor erhebliche Herausforderungen. Es ist unser Ziel, die Geschäftsaktivitäten bei vertretbaren Risiken auszubauen und gleichzeitig auf kostengünstigere Organisationsstrukturen hinzuwirken. Wir danken Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen, für das wir uns auch in Zukunft stark machen. Helmut Euler Werner Braun Ralph Kehl 5 6 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Ernst Diegel GmbH Alsfeld Von der Tradition zur Innovation mit Maßstäben für ganze Branchen Was verbindet Absolut Vodka, den VW Passat und einen edlen Parfümflakon? Keine allzu schwierige Frage, findet Jens Rautengarten, Geschäftsführer der Ernst Diegel GmbH. Zumal bei dieser ungewöhnlichen Produktallianz noch lange nicht Schluss ist: An Steckdosen, Brillengestellen und Deko-Artikeln eines schwedischen Möbelhauses finden sich die hochwertigen Farb- und Schutzbeschichtungen aus Alsfeld, sodass fast jeder Verbraucher früher oder später mit einem Produkt aus der Alsfelder Lack- und Farbschmiede in Verbindung kommt – meist ohne es zu wissen. Aus einem kleinen Unternehmen, das in der Fachwerkstadt immer noch als „Lack Diegel“ in aller Munde ist, wurde mit „Diegel Creative Coatings“ längst ein Global Player, made in Oberhessen. 3.000 Tonnen Lack verlassen jährlich das Alsfelder Werk, in 40 Ländern der Erde ist Diegel Creative Coatings am Markt präsent, die Exportquote liegt bei 70 Prozent, und mit drei Niederlassungen in den größten Märkten USA, Mexiko und China unterstreicht das Traditionsunternehmen die Bedeutung des Außenhandels für den wirtschaftlichen Erfolg. Gegründet wurde das Unternehmen 1870 von Ernst Diegel als Material- und Farbwarengeschäft. Im 145. Jahr ihres Bestehens ist die Firma heute spezialisiert auf innovative und beständige Produkte zur Beschichtung von Kunststoff und Glas. „Wir sind damit eine der ältesten Lackfabriken, die es in Deutschland gibt“, stellt Rautengarten fest, „und noch dazu ein Unternehmen, das über Gesellschafter und Aufsichtsräte auch in der vierten Generation noch inhabergeführt ist.“ Eine gute Verbindung: Expansionswille und familiärer Führungsstil Mit Jens Rautengarten konnte vor wenigen Jahren ein Geschäftsführer gewonnen werden, der den innovativen, expansiven Gedanken der Firmeninhaber vorantreibt, gleichzeitig aber auch den familiären und persönlichen Führungsstil des Hauses pflegt. Kein großer Spagat für den 46-jährigen Diplom-Chemiker, der weiß: Ohne die richtige Mannschaft geht nichts. Die zu finden ist in einem hochspezialisierten Markt wie der Lackbranche nicht immer einfach. Ein Drittel der Tätigkeiten sind Forschung und Entwicklung, Anwendungstechnik, Qualitätssicherung. Hierfür komptente Mitarbeiter zu gewinnen, ist schwierig. „Wir gehen inzwischen zwar häufig in Schulen und werben unter anderem mit der Möglichkeit eines dualen Studiums für unseren Standort, aber gerade im Bereich der akademischen Mitarbeiter ist es sehr schwierig, Menschen aus der Region zu finden und Menschen von anderswo in die Region zu holen. Viele hier wissen gar nicht, was für ein großes, wenn auch spezialisiertes Berufsangebot wir hier haben“, betont Rautengarten. Mehr als 90 Mitarbeiter beschäftigt der Ausbildungsbetrieb – darunter Chemiker und Lacklaboranten, aber auch Kaufleute und Produktionsfachkräfte. Und das richtige Personal ist wichtig, schließlich wandelt sich der Markt ständig, und die Ernst Diegel GmbH mit ihm. Manchmal aber ist es auch umgekehrt: „Wir waren schon immer hochinnovativ“, führt Jens Rautengarten aus: Mit der Entwicklung einer cremefesten Beschichtung für die Cockpits in der Automobilindustrie setzte Lack Diegel bereits 1990 Maßstäbe. Bei solchen Entwicklungen achtet das Unternehmen nicht nur auf Funktion, sondern auch auf Haptik und Optik, auf Glanz und den richtigen Farbton. Ein langjähriger Partner im Bereich „Automotive“ ist die Volkswagen AG, allerdings findet man – außer in der Nische – heute Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION „Nicht ohne meine Mannschaft“ – Geschäftsführer Jens Rautengarten (vorne rechts im Bild) mit Teilen der Belegschaft vor dem Firmengebäude im Alsfelder Industriegebiet. kaum einen Pkw, gleich welchen Fabrikats, in dem keine Beschichtung aus Alsfeld verwendet wird. Ein weiteres Einsatzgebiet der Ernst Diegel GmbH sind die Glasbeschichtungen: 1996 entwickelte Lack Diegel erstmals einen wasserlöslichen Ein-Komponenten-Glaslack zur Lackierung von Hohlglas. „Wir bedienen auf diesem Sektor ein breites Portfolio“, führt Jens Rautengarten aus: Flakons für Kosmetikartikel, Flaschen für Spirituosen, Dekorationsartikel und Geschirr aller Art. Die Farbbeschichtungen aus Alsfeld müssen dabei ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen und bieten damit ein großes Betätigungsfeld für die Entwickler vor Ort. Vom „Lack Diegel“ zu „Diegel Creative Coatings“ Seit der Jahrtausendwende nennt sich die Firma „Diegel Creative Coatings“. Damit wurde einerseits natürlich der Internationalisierung Rechnung getragen. Andererseits macht das Wort „Creative“ auch deutlich, worauf es dem Unternehmen ankommt: kreative Lösungen finden, dem Kunden mit neuen Entwicklungen neue Wege zeigen, gemeinsam mit ihm an der Zukunft arbeiten. „Wir sind nie nur Anbieter von irgendetwas, sondern wir begleiten unseren Kunden von dem Wunsch und der Idee für ein Produkt bis zur Serienreife“, betont der Geschäftsführer. Arbeiten an der Zukunft bedeutet aber auch, dass bei der hochtechnischen Entwicklung der Produkte auf eine größtmögliche Umweltverträglichkeit derselben geachtet wird: So bietet die Ernst Diegel GmbH Lacke an, die deutlich geringere Mengen an organischen Lösemitteln enthalten oder völlig frei davon sind. Auch laserbare Lacke haben die Alsfelder in ihrem Portfolio, UV-Lacke runden das Angebot ab: Durch den Einsatz von ultraviolettem Licht wird die Dauer der Härtung einer Beschichtung erheblich ver- kürzt, was viele Vorteile bringt. Noch weiter verbessert wurde dieses System mit dem Einsatz von UV-LEDLampen. Der Trocknungsprozess findet damit noch schneller statt, dazu energieeffizienter und wirtschaftlicher. Aktuell entwickeln die Spezialisten in den Labors von Diegel Creative Coatings die „Composites“: ein Oberflächenmaterial aus Kunststoff und Glas, das als Alternative zu den bekannten Carbonfasern dient. „Damit sind wir jetzt schon weltweit unterwegs“, merkt der Geschäftsführer an. Entwicklungen aus Alsfeld setzen Standards in der Branche Doch Lack Diegel wäre nicht Lack Diegel oder Creative Coatings, wenn nicht auch der Qualitätsaspekt hundertprozentig stimmen würde. „Durch unsere Kernkompetenz am Automarkt sind wir an extrem hohe Qualitätsstandards gebunden, die wir nicht nur durch die ISOZertifizierung nachweisen müssen, sondern auch in externen Audits – und die sind richtig knackig.“ Und dennoch kein Problem für die Alsfelder, die guten Gewissens behaupten können, mit ihren Entwicklungen Standards für die Branche und ihre Kunden zu setzen. Natürlich ist der Standort des Unternehmens – seit Anfang der Neunzigerjahre im Industriegebiet Alsfeld Ost – historisch bedingt. Dennoch stehen Gesellschafter und Geschäftsführer zu der Region. So hat sich der Jahresempfang der Ernst Diegel GmbH zu einem festen Termin im Kalender des Alsfelder Lebens entwickelt: Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie aus sozialen Einrichtungen und Vereinen treffen hier aufeinander und haben Gelegenheit zum Austausch. Und zur Innovation, was ganz im Sinn von Diegel Creative Coatings ist und bleibt. www.diegel.de 7 8 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION GADE Schlüsselfertigbau GmbH Kirchhain-Großseelheim Eine Vision und ihre Umsetzung: das Haus Bürger in Kirchhain Mitten im alten Ortskern von Kirchhain zieht seit Ende 2014 ein neues altes Gebäude die Blicke auf sich: hell, modern, barrierefrei: das Haus Bürger, entstanden aus dem leerstehenden Teil des Bürgerhauses. Umgewidmet zu Wohnungen und Büroräumen, steht es nun den Menschen und Unternehmen Kirchhains zur Verfügung. Die fast vollständige Belegung aller Einheiten kurz nach Fertigstellung spricht für sich: Ein Projekt auf der Höhe der Zeit! Initiator und Bauträger dieses innovativen Konzepts ist die GADE Schlüsselfertigbau GmbH, selbst in einer modern umgebauten und erweiterten alten Hofreite im Ortskern von Großseelheim angesiedelt und versiert in der Vitalisierung von Gebäuden und Ortskernen in der Region. Die zeitgemäße Sanierung leerstehender Gebäude – eine Aufgabe, mit der das Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Die Menschen dahinter sind die beiden Geschäftsführer Jochen Schröder und Andreas Pfeifer, und nicht nur die: jede Menge Know-how, ein großes Netzwerk verlässlicher Partner und der Anspruch, mit nachhaltiger Qualität langfristig am Markt tätig zu sein. Doch es sind nicht nur die eigenen Projekte, die Jochen Schröder und Andreas Pfeifer mit Akribie und Leidenschaft umsetzen: Gemeinsam mit ihrer Partnerfirma GADE Ihr Komplettlöser bietet GADE Schlüsselfertigbau Bauherren jeden einzelnen Bauschritt an: von der Idee zu einem Projekt bis zu dessen Fertigstellung. Der Kunde hat damit die Gewähr, dass er für bauer im damals florierenden Bau von Fachwerkgebäuden selbstständig machte. Sein Sohn Peter führte das Unternehmen später mit einem Schwerpunkt auf dem Malerbereich fort. In der dritten Generation, in den Sechzigerjahren, erweiterte Wilhelm Gade das Unternehmen auf 15 Mitarbeiter. Das Betätigungsfeld wuchs auf den ganzen Landkreis. Eine gute Vorlage für Peter Gade, der 1988 als Diplom-Ingenieur und Betriebswirt im Handwerk die Firma übernahm und mit der Schaffung verschiedener Abteilungen unter Führung von Handwerksmeistern das Angebot erheblich vergrößerte. Die Mitarbeiterzahl stieg, der Grundstein für das heutige Komplettangebot war gelegt. sein ganzes Vorhaben nur einen kompetenten Ansprechpartner hat und dass hinsichtlich Bauzeit und Baukosten keine bösen Überraschungen entstehen. Alle Bauleistungen aus einer Hand – ein gutes Netzwerk macht den Unterschied! Ein Traditionsunternehmen schafft den Sprung in die Moderne „GADE baut seit über 100 Jahren! Wir sind ein Traditionsunternehmen, das den Sprung in die Moderne geschafft hat und sowohl das Bauhandwerk in seinen vielen Facetten als auch die heutige Notwendigkeit der Projektentwicklung aus dem Effeff beherrscht“, erklärt Jannick Moter, einer der Geschäftsführer von GADE Ihr Komplettlöser. Im Jahr 1901 war es, als Wilhelm Gade sich mit einigen Mitarbeitern als Anstreicher und Lehm- „Wir stellten fest, dass es den Menschen nicht mehr nur darum ging, einzelne Bauaufträge zu vergeben, sondern dass immer mehr Planungsleistung nötig wurde – nicht zuletzt aufgrund steigender Bestimmungen, sei es hinsichtlich der energetischen und Umweltschutzauflagen oder im Bereich des Denkmalschutzes“, erklärt Jochen Schröder. Aus der ursprünglichen Firma entstanden vor diesem Hintergrund zwei verschiedene, doch eng kooperierende Unternehmen: die GADE Schlüsselfertigbau GmbH mit Jochen Schröder und Andreas Pfeifer, zuständig für Planung, Entwicklung und Realisierung komplexer Projekte, und die GADE Ihr Komplettlöser Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Die gelungene Realisierung einer mutigen Vision: Andreas Pfeifer, Christine Gade-Moter, Jannick Moter und Jochen Schröder genießen den Ausblick vom Balkon des Hauses Bürger. GmbH, das Handwerksunternehmen, das unter seinem Dach mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt, die in enger Absprache die Projekte von GADE Schlüsselfertigbau mitumsetzen. Jochen Schröder sagt dazu: „Wir arbeiten eng und gern zusammen, wir stimmen unsere Strategien ab und wir sind auf einer Wellenlänge, besonders was Nachhaltigkeit und Qualität betrifft.“ Allerdings agieren beide Unternehmen auch unabhängig voneinander, und mehr als das: Am gemeinsamen Standort „Werkhof ‘07“ arbeiten beide Firmen mit weiteren, ausgewählten Partnerbetrieben der Region zusammen und können damit den Bauherren ein noch größeres Leistungsspektrum zur Verfügung stellen. Bei Bedarf und immer nur so, wie es dem Kunden gefällt. „Wir bieten dem Kunden damit einen echten Mehrwert“, betont Jannick Moter. In der Region ist GADE bekannt als Entwickler, Planer und Erbauer von Industriegebäuden, Ärztehäusern, Einund Mehrfamilienhäusern. „Wir planen und liefern alles schlüsselfertig: auch die vollumfängliche Sanierung von Altbauten“, ergänzt Jochen Schröder. Neues Denken: die Eigentümergemeinschaft mit der Kommune Das Herz der beiden GADE-Unternehmen schlägt für die Region und dabei insbesondere für die Vitalisierung der Ortskerne. Beeindruckendes Beispiel dafür ist der Werkhof ‘07, Standort der beiden Unternehmen in Kirchhain-Großseelheim. Zu einem modernen, lichtdurchfluteten Bürogebäude mit angegliederten Werkstätten wurde hier ein altes Fachwerkensemble umgebaut und mit architektonischer Leichtigkeit in die heutige Zeit getragen – ein Paradebeispiel für eine gelungene Nutzung vorhandenen Raums, der in vielen Dörfern und kleineren Städten in Oberhessen von Leerstand bedroht ist. „Bauen im Bestand ist ein großes Thema in Zeiten des demografischen Wandels“, führt Jochen Schröder aus. Zahlreiche erfolgreich durchgeführte Umbauten sprechen dabei für sich: sei es die Anpassung vorhandener Häuser an heutige Wohnansprüche von Familien oder die Umnutzung alter öffentlicher Gebäude wie der „Alten Schule“ in Kirchhain, Maßnahmen, die jede einzelne zum Erhalt einer lebendigen Innenstadt oder eines lebendigen Ortskerns beitragen. Das Augenmerk von GADE liegt dabei auf der Nachhaltigkeit. Viel zitiert in allen gesellschaftlichen Bereichen, spielt sie gerade beim Bau eine große Rolle: Gebäude sind für einen langen Zeitraum gedacht; Barrierefreiheit ist daher ein großes Thema, das die Kirchhainer bei jedem Projekt im Auge haben. Genauso wie Energieeffizienz und Umweltschutz. „Und wir arbeiten auf Augenhöhe mit unseren Bauherren. Wir setzen ihre Wünsche um und arbeiten dabei transparent und fair“, ergänzt Jannick Moter. Mit dem Haus Bürger wird nicht nur ein weiteres Mal eindrucksvoll bewiesen, wie man alten Bestand mit neuem Leben erfüllen kann, sondern auch, wie eine Eigentümergemeinschaft zwischen privaten Investoren und der Kommune funktionieren kann, die ihrerseits noch einen Teil des Bürgerhauses betreibt. „Ein neues Denken, das durchaus wegweisend für andere Kommunen sein kann, die Teile ihrer Bürgerhäuser nicht mehr halten können“, findet Jochen Schröder. In Kirchhain wurde mit guten Ideen und jeder Menge Leidenschaft aus einem Bürgerhaus ein Haus Bürger – die gelungene Realisierung einer mutigen Vision! www.gade-sfbau.de 9 10 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION HARTMANN Spezialkarosserien GmbH Alsfeld Global Player mit sozialem Hintergrund und Spaß an neuen Ideen „Big Toys for Big Boys“ – so bewirbt die Firma HARTMANN Spezialkarosserien zwar nur ihre Luxus-Offroad-Wohnmobile, aber wenn man den Blick durch die Fertigungshallen schweifen lässt, dann könnte das Motto überall gelten: Feuerwehrfahrzeuge, Geldtransporter, Promotionfahrzeuge, mobile Banken – alles, was Jungsherzen schon in Matchbox-Größe höherschlagen lässt, steht hier als Original. Kaum einen Kundenwunsch scheint es zu geben, den die Ingenieure hier nicht umsetzen könnten. Kein Wunder, dass aus dem einst kleinen Alsfelder Unternehmen ein Global Player geworden ist. Der Grund: verlässliche Ingenieurs- und Handwerkerkunst in Verbindung mit jeder Menge Ideenreichtum und Freude an Entwicklung, Konstruktion und Sicherheit. Im Eingangsbereich des Firmengebäudes stehen die Uhren auf Weltzeit: New York – London – Moskau – Sydney und mittendrin Alsfeld. Und das ist keineswegs nur Dekoration: HARTMANN Spezialkarosserien ist weltweit aktiv: 60 Prozent der Produktion gehen ins Ausland, erläutert Geschäftsführer Sebastian Decher. Geldtransporter nach Australien, Reisemobile in die Mongolei. Einer der größten Partner dabei ist Mercedes-Benz. „Wir entwickeln jedoch für nahezu alle bekannten Fahrzeughersteller Auf- und Ausbauten“, betont Geschäftsführer Immo Decker. Gemeinsam mit Sebastian Decher und Michael Bannas leitet der Enkel von Firmengründer Ernst Hartmann das Alsfelder Traditionsunternehmen und hat mit dieser neuen jungen Führungsriege bereits jetzt die die Landesfachklasse für Karosserie- und Fahrzeugbau beheimatet ist. Ein sozialer Gedanke, der sich durchaus auch auf die laufende Geschäftstätigkeit von HARTMANN Spezialkarosserien auswirkt, wie die Geschäftsführer deutlich machen. Weichen in Richtung Zukunft gestellt. zu 1.000 Stück“, erläutert Immo Decker, „eine einmalige Kombination, die HARTMANN weltweit interessant macht! Und wir bieten damit das richtige Verhältnis zwischen Technik und Produktion, zwischen Elektronik und Dokumentation.“ Gerade die beiden letzten Komponenten haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen – eine Entwicklung, die Geschäftsführer Michael Bannas verfolgt hat. Alles in allem aber müssen alle Bereiche Hand in Hand gehen: Nur so kann das Scannerfahrzeug in den Häfen der Welt seine Aufgabe erfüllen und nur so ist gewährleistet, dass die Feuerwehrautos, die das Alsfelder Werk verlassen, nicht nur so aussehen, sondern auch die komplette elektronische Ausstattung an Bord haben. Bei zahlreichen Projekten arbeitet HARTMANN Spezialkarosserien mit Kooperations- Die Firma HARTMANN als teilweise inhabergeführtes Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück. Denn gegründet wurde sie bereits 1924 an der in Alsfeld nicht unbekannten „Hartmann-Kreuzung“. 1984 übernahm der Unternehmer Heinz Friederichs, selbst Inhaber einer Firma für Karosseriebau, das damals angeschlagene Unternehmen. Die Neugründung als „HARTMANN Spezialkarosserien“ war die Folge, sechs Jahre später erfolgte der Umzug in neue und größere Geschäftsräume im Industriepark Ost. Inzwischen ist das Unternehmen Teil der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung, die zahlreiche soziale und kommunale Projekte der Stadt Alsfeld sowie die dort ansässige Max-Eyth-Schule unterstützt, in der Luxus und Sicherheit aus Alsfeld Von 26 Mitarbeitern im Jahr 1984 ist die Firma heute auf 104 Mitarbeiter angewachsen. „Eine vernünftige Größe“, findet Sebastian Decher. Sie ist in der Region gut zu handhaben und sie ermöglicht die Fertigung von kundenspezifischen Stückzahlen. „Wir können Einzelaufträge genauso gut abwickeln wie Serien bis Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Mit Sicherheit und guten Ideen die Zukunft im Blick: Sebastian Decher, Michael Bannas und Immo Decker, Geschäftsführer von HARTMANN Spezialkarosserien. partnern aus der Region zusammen, etwa bei der Ausstattung der neuen Generation an Luxus-Reisemobilen. Da sind der Fantasie kaum mehr Grenzen gesetzt: Offroad-Reisemobile, die die Mitnahme kleinerer Fahrzeuge ermöglichen und dabei im Innenausbau so kleine Finessen wie eine indirekt beleuchtete Duschkabine haben, sind nur ein Beispiel. Relativ neu in diesem Segment: Slide-outs – Wohnmobile also, deren Innenraum durch das Herausfahren eines Elementes deutlich vergrößert werden kann. Ein Markt, den die Firma HARTMANN für sich erschließen will – ein eigener Prototyp wurde im Jahr 2014 auf allen relevanten Messen vorgestellt und zeugt von der Kreativität und Expertise des Unternehmens. Stark in der Region und für die Region Doch das ist nur ein Bereich im Portfolio der Alsfelder: „Wir sind tatsächlich sehr breit aufgestellt“, erklärt Sebastian Decher. Zu den bereits erwähnten Fahrzeugen kommen Beratungs- und Schulungsfahrzeuge, mobile Bibliotheken, Personentransporter und zahllose individuelle Aufträge. Hinter dem Wort „Spezialkarosserien“ verbirgt sich nämlich eine ganze Welt an Auf- und Umbauten, und mit jedem Kundenwunsch kommt eine neue Facette hinzu. Im Schnitt verlassen 500 bis 1.000 Fahrzeuge das Werk in Alsfeld pro Jahr; ca. 12 bis 15 Millionen Euro Umsatz bedeutet das für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Die finden Immo Decker und seine Mitstreiter übrigens immer in der Region – egal, ob Auszubildende oder Führungskräfte. „Die Region ist unglaublich stark“ – davon sind die Geschäftsführer unisono überzeugt: „Viele der mittelständischen Unternehmen im Vogelsberg und in der näheren Umgebung sind bundes- oder weltweit unterwegs. Wir brauchen uns hier wirklich nicht zu verstecken!“ Und daher sind auch die regionalen Kunden für HARTMANN Spezialkarosserien von großer Bedeutung: Im Reparaturbereich versorgt das Traditionsunternehmen nach wie vor zum einen natürlich die Fahrzeuge aus eigener Produktion, zum anderen aber auch alle anderen Kraftfahrzeuge von Firmen und Privatpersonen, und das in allen Belangen: von der klassischen Fahrzeugreparatur über Steinschlagreparaturen, Unfallund Komplettlackierungen bis zur Unfallinstandsetzung für alle gängigen Pkw, klassischen Nutzfahrzeuge und großen Lkw – rund um die Uhr. Kein Wunder also, dass die jungen Geschäftsführer die Region weiter stärken möchten – als Anbieter, Partner und Arbeitgeber. Das Aufgabengebiet ist groß: Karosserie- und Fahrzeugbauer, Elektriker, Lackierer, Kaufleute, Techniker, Elektroniker oder Ingenieure finden hier ein Betätigungsfeld, darunter aktuell 17 Auszubildende in den unterschiedlichen Lehrjahren – seit 1984 waren es 180 junge Menschen, die hier eine Ausbildung erhalten haben, wie die Handwerkskammer erst jüngst bestätigt hat. Die Zukunft als eines der großen Anliegen der Firma HARTMANN Spezialkarosserien – und die sichert sie auch mit eigenen Patenten wie dem für ein diebstahlsicheres, da GPS-verfolgbares „Kassetten-Softcar-Fahrzeug“, dessen Testphase gerade abgelaufen ist und das nun weltweit vertrieben werden soll. Und nicht zuletzt mit einer gesunden Mischung aus Festhalten an Altbewährtem und Weiterentwicklung mit dem Markt. www.hartmann-alsfeld.de 11 12 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION RK Metalltechnik GmbH & Co. KG Neukirchen Präziser Problemlöser mit Hightech-Equipment und Tiefenwirkung „Wenn andere das nicht können, dann kriegen wir das hin!“ Ein selbstbewusstes Statement von Christian Rentsch, Geschäftsführer der RK Metalltechnik GmbH & Co. KG in Neukirchen. Übertrieben ist das keineswegs: Für viele Firmen sind die Metallbauer aus der Schwalm die Problemlöser schlechthin. Mit hoher Fachkompetenz, modernsten Maschinen und dem Willen, sich tief in die Anwendungsmöglichkeiten ihrer Anlagen und die Anforderungen ihrer Kunden einzuarbeiten, sind sie bekannt für ihre hohe Qualität, ob sie nun dafür sorgen, dass die Bobs auf einer Sommerrodelbahn präzise in der Spur bleiben, oder ob kleinste Löcher punktgenau gelasert werden. Ein Blick ins Portfolio zeigt: RK Metalltechnik ist vielfältig und zukunftssicher aufgestellt. Gestartet ist die Neukirchener Firma Metallbau Roland Köllner als Bauschlosserei mit zwei Gesellen und einem Lehrling im Jahr 1975. Schwerpunkt war damals der Bau von Aluminiumfenstern und -türen. Zehn Jahre später kam der Stahlbau hinzu und damit neue Möglichkeiten, Investitionen und Vergrößerungen. So investierte Roland Köllner 1993 in eine erste 3D-Konstruktionssoftware, 1995 wurde eine CNC-Brennschneidanlage in Betrieb genommen. Die Mitarbeiterzahl stieg kontinuierlich. Als Roland Köllners Sohn Rainer im Jahr 2000 die Firma Rainer Köllner Metall- und Elementbau gründete, waren die Produktionsstätten bereits mehrfach erweitert worden, weitere Kräne, Deckenkrananlagen und CNC-Maschinen wurden angeschafft, und bald wurde die Fensterproduktion zugunsten einer Vertiefung des Angebots an Stahlbau, Aluminiumbau und Schweißbaugruppen eingestellt. Eine neuerliche Erweiterung der Unternehmen im nahegelegenen Industriegebiet – zusätzlich zum Standort In der Heimbach – stand an, ausgestattet mit modernsten Maschinen wie CNCNipplern oder 3D-Dornbiegemaschinen. Einen großen Wendepunkt stellte der Erwerb eines ersten Rohrlasers dar. Fertigungsabläufe wurden optimiert, immer mehr und immer diffizilere Aufträge konnten angenommen werden. Als die beiden Firmen von Roland und Rainer Köllner im Jahr 2014 zur RK Metalltechnik GmbH & Co. KG fusionierten, kam zusammen, was schon lange nicht mehr zu trennen war, der Senior zog sich aus dem Geschäft zurück, und mit Christian Rentsch kam ein geschäftsführender Gesellschafter dazu, der selbst 18 Jahre zuvor als Schlosserlehrling bei Roland Köllner das Handwerk von der Pike auf gelernt hatte. Tiefer Einstieg in Funktionsweise und Anwendungsgebiete des Rohrlasers Heute hat RK Metalltechnik drei Rohrlaser im Einsatz – hohe Investitionen, die die Neukirchener zu kompetenten Ansprechpartnern in der Branche machen. So liefern sie hochanspruchsvolle Einzelteile, wie beispielsweise die gelaserten Geländer für ein Verwaltungsgebäude von VW in Braunschweig. „Auf dem Weg von Braunschweig bis hierher gibt es bestimmt einige, die das auch können, aber der Kunde kommt zu uns“, freut sich Christian Rentsch. Warum? „Weil wir uns so tief in die Anwendungsmöglichkeiten unserer Maschinen einarbeiten wie kein anderer und damit Leistungen anbieten können, die auch kein anderer schafft.“ So haben die Neukirchener gemeinsam mit dem Hersteller einen Prototyp des Rohrlasers getestet und zur Serienreife gebracht. „Wir investieren Zeit und Arbeitskraft in ein solches Projekt“, erläutert Rentsch. „Durch diesen tiefen Einstieg in die Funktionsweise der Maschinen können wir unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.“ Mehrwert, das ist bei RK Metalltechnik ein absolut hoher Genauigkeitsgrad, der in kurzer Zeit und stabil über eine ganze Serie erzielt wird. „Unser Genauigkeitsgrad liegt immer Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Aktuell das Prunkstück in der Fertigungshalle der RK Metalltechnik: Christian Rentsch vor dem neuen 3D-Rohrlaser. genau da, wo unser Kunde ihn benötigt. Um dies zu erreichen, steigen wir bereits in die Konstruktion mit ein. Präziser kann es keiner“, ist sich Christian Rentsch sicher. Als Metallbautechniker und Meister weiß er, wovon er spricht, und er weiß, wie es geht. So führen heute der Bauingenieur Rainer Köllner und Christian Rentsch das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft. Für beide ist nicht nur der hohe Stand an modernsten Maschinen ein Argument, das ihnen den Vorsprung vor dem Wettbewerb sichert, sondern vielmehr auch die gut ausgebildeten Mitarbeiter. Handwerkliches Wissen von Fachkräften als unerlässlicher Erfolgsfaktor „Wir beschäftigen fast ausschließlich Facharbeiter in unserer Produktion“, betont Rentsch. Das gilt sowohl für den Aluminiumbau, der heute komplett an dem alten Standort angesiedelt ist, als auch für den Stahlbau und die Schweißbauguppenfertigung. „Unsere Maschinen arbeiten sehr autark, aber es gehört viel Sachverstand und technisches Wissen dazu, sie fachgerecht zu führen“, weiß Rentsch aus eigener Erfahrung. Darüber hinaus ist er überzeugt, dass keine Maschine das Wissen und die Erfahrung von Facharbeitern ersetzen kann. Aus diesem Grund greifen die beiden Geschäftsführer auch immer noch gerne auf die 60 Jahre Berufserfahrung ihres Seniorchefs zurück: „Wir schätzen seinen Rat sehr“, sagt Christian Rentsch, und seinerseits freut sich Roland Köllner, sein Werk in so guten, jungen Händen zu wissen. Allerdings, so die Einschätzung Rentschs, wird es zunehmend schwer, Facharbeiter zu finden. „Wir konkurrieren mit den Konditionen, die Großkonzerne in der weiteren Umgebung ihren Mitarbeitern bieten können.“ RK Metalltechnik bildet daher gerne junge Menschen zu Zerspanungsmechanikern und Metallbauern aus und ermutigt sie, in der Region zu bleiben. Von ca. 45 Mitarbeitern sind heute immer fünf bis sieben Auszubildende. „Wir glauben, dass diese Region, so ländlich sie ist, stark ist und einiges zu bieten hat“, sagt Rentsch, „aber dazu gehören auch kommunale Anstrengungen und Kooperationsbereitschaft unter den Unternehmen.“ Im Aluminiumbau fertigen die Neukirchener unter anderem Gehäuse für Klimageräte in Schienenfahrzeugen. Im Stahlbau sind es komplette Konstruktionen von Hallen inklusive Dach und Wand, die einen großen Teil des Produktionsspektrums ausmachen. Im Bereich der Schweißbaugruppen bietet RK Metalltechnik hochanspruchsvolle Baugruppen und Kleinserien, die eine hohe Toleranzgenauigkeit fordern, aber auch Unikate, bei denen es auf höchste Genauigkeit ankommt. „Unsere Größe erlaubt es uns, genau solche Aufträge anzunehmen, die anderen zu klein sind“, erklärt Rentsch, „und unsere hohe Kompetenz garantiert, dass wir auch die diffizilsten Anfragen ausführen können. Wir sind in der Nische gut aufgehoben.“ Für die Zukunft ist geplant, dass die Firma sowohl räumlich als auch personell weiterwächst. Thematisch sieht Christian Rentsch hochpräzise Metall-3D-Drucker auf dem Vormarsch. Auch hier spielen Fachkompetenz und die richtigen Investitionen eine große Rolle. Die Perspektive für RK Metalltechnik lautet dabei: „Mit unseren Ideen und unserem Know-how sind wir Innovationspartner für unsere Kunden und das wollen wir auch in Zukunft bleiben.“ www.rk-metalltechnik.de 13 14 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Milchviehbetrieb Andreas Schick Amöneburg Warm, weich und wohlig: gesunde Milch von tiefenentspannten Kühen Er wolle mal ein ganz großer Bauer werden – das sagte vor mehr als 30 Jahren der kleine Andreas Schick, als man ihn nach seinem Berufswunsch fragte. Ein junger Mann mit klaren Vorstellungen – schon damals. Heute hat der Junge seinen Traum erfüllt: Auf seinem fast 150 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb in Erfurtshausen tummeln sich 270 Milchkühe in einem der modernsten Ställe Hessens, auf dem Dach eine PV-Anlage und drumherum eine Biogasanlage, deren Wärme das Nahwärmenetz des Ortes speist. Spricht man heute mit Andreas Schick über seinen Milchviehbetrieb, so merkt man sofort: Hier ist einer mit Herz und Seele bei seiner Aufgabe, aber auch mit jeder Menge Zeit und viel Mut, große Projekte anzupacken und umzusetzen. Im Alter von 19 Jahren übernahm der Landwirt den Hof von seinen Eltern: Mitten im Ort hielten die Schicks damals 24 Kühe in Anbindehaltung. Doch, wie gesagt, Andreas Schick wollte ja ein Großer werden! Im Lauf der Zeit wuchs sein Bestand auf 100 Kühe an, und bald entwickelte sich der Gedanke, den Betrieb auszusiedeln. 2006 zog der Milchviehbetrieb Schick um in die neuen Hallen und Ställe auf einem riesigen Areal zwischen Schweinsberg und Mardorf. 160 Milchkühe nahm der Landwirtschaftsmeister mit, heute sind es 270, und für einen Großteil von ihnen hat sich Andreas Schick etwas ganz Modernes einfallen lassen. Die innovative Idee: ein Kompoststall – einer von ganz wenigen in Hessen Inspiriert durch die Fachpresse, reiste er vor drei Jahren nach Israel. „Israel ist Weltmeister in der Milchproduktion“, erklärt er dem erstaunten Besucher, „die Landwirte dort erzielen eine hohe Leistung und haben ein Top-Betriebsmanagement.“ Was er sehen wollte, waren die Stallungen, von denen er gelesen hatte: In großen Kompostställen haben die Kühe freien Auslauf. Ihre Liegefläche ist bis zu einem halben Meter hoher Kompost, auf dem sie es warm und weich haben. „Den Kühen geht es sehr gut in diesen Ställen“, stellte der Landwirtschaftsmeister vor Ort fest, „sie haben keine Beschränkungen beim Abliegen oder Aufstehen, was besonders für ältere Tiere, die nicht mehr so beweglich sind, sehr schön ist.“ Überzeugt von dieser Art der Milchviehhaltung, machte Schick sich direkt an die Umsetzung in seinem Betrieb. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern – drei Festangestellte und mehrere Aushilfen – baute er seinen Kompoststall fast komplett selbst. Von dem Besuch in Israel im Jahr 2012 bis zur Fertigstellung des Stalls in Erfurtshausen verging gerade mal ein Jahr. Inzwischen ist der innovative Milchviehbetrieb nicht nur Anziehungspunkt für viele interessierte hessische Landwirte, sondern auch für Studierende der Landwirtschaft. Kuhkomfort mit Open-Air-Feeling Eine Masterarbeit, in Erfurtshausen erarbeitet im Auftrag des „Innovationsteams Milch Hessen“, bestätigt viele Vorteile des Kompoststalls, die auch für Andreas Schick den Ausschlag zum Bau dieser hochmodernen Anlage gegeben hatten. Im Kompoststall haben die Kühe einen weichen, rutschfesten Untergrund zum Laufen und Liegen. Es gibt keine vorgegebenen Wege und keine Sackgassen. Gebaut als Cucettenstall mit offenen Wänden und einem festen Dach, dafür mit Vorhängen, die bei Bedarf als Wetterschutz heruntergelassen werden können, bietet der Kompoststall den Kühen ein vertrautes „Open-Air-Gefühl“; ein Blick Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Ein entspanntes Verhältnis pflegen Landwirtschaftsmeister Andreas Schick und seine 270 Milchkühe im Kompoststall in Erfurtshausen. hinein verrät: Die Tiere sind tiefenentspannt, eine unglaubliche Ruhe herrscht hier, fast ein Gefühl von Heimeligkeit. „Das stimmt genau“, unterstreicht der Landwirt diese Beobachtung, „die Kühe leben in einem ruhigeren Herdenverbund und fühlen sich darin schlichtweg sehr wohl!“ Bei so viel Kuhkomfort ist es umso schöner, dass sich hier nicht nur die Kühe wohlfühlen, sondern auch der Landwirt profitiert: So liefern seine Kühe jetzt durchschnittlich drei Liter mehr Milch pro Tag, insgesamt etwa 33 Liter. „Und das ist noch nicht das Ende der positiven Entwicklung“, ist sich Andreas Schick sicher. Allerdings werden seine Kühe auch dreimal täglich gemolken. „Das bringt immerhin 10 Prozent mehr Ertrag, ist aber in erster Linie auch für die Kühe besser.“ Andreas Schick mag seine Tiere, auch wenn sie inzwischen eine Anzahl erreicht haben, die es längst nicht mehr erlaubt, dass er jeder einzelnen Kuh einen Namen gibt. „Manche haben aber tatsächlich einen Namen“, scherzt er, „und den haben sie sich ehrlich, hart und treu erarbeitet.“ Gesunde Tiere sorgen für Zufriedenheit beim Verbraucher und beim Landwirt Ein weiterer Vorteil der Kompoststallhaltung ist der Gesundheitszustand der Tiere. Die dicke Schicht braungrünen Komposts ist wider Erwarten eine sehr saubere Angelegenheit: „Wenn die Tiere beim Melken sind, wird die Liegefläche mit einem Grubber gelockert. Durch die Kompostierung der in der Streu befindlichen Materialien – neben den Ausscheidungen der Tiere der eigene Getreideausputz und zugekaufte Sägespäne – entsteht Wärme, die Feuchtigkeit verdunstet, die Liegefläche bleibt trocken.“ Dass dies funktioniert, bedarf eines ausgewogenen Systems: Sowohl die Zusammensetzung der Materialien als auch die im Boden entstehenden Temperaturen müssen ständig überprüft werden: Wird der Boden im Kern zu heiß oder zu kalt, verlangsamt sich der Kompostierungsprozess oder kommt am Ende gar zum Erliegen. „Ein Kompoststall ist anspruchsvoll – man muss sich sehr gut in die Materie einarbeiten“ – das hat Andreas Schick in der kurzen Zeit seit Inbetriebnahme des Stalls bereits gelernt. Seine Kühe danken es ihm mit einem hohen Hygienestandard: Die Euter der Tiere sind sehr sauber, die Keimzahl in der Milch ist gering. Außerdem ist die Klauengesundheit besser als bei Tieren, die beispielsweise in Anbindehaltung gehalten werden, genauso wie der Zustand der Gelenke. Insgesamt ist der Krankenstand in den Kompostställen sehr niedrig, was wiederum einen sehr geringen Bedarf an Medizin zur Folge hat. Nur drei solcher Ställe gibt es aktuell in Hessen, Andreas Schick plant derzeit bereits einen weiteren. Mit ihm ist ein innovativer Landwirt in Erfurtshausen am Ruder. Sein Thema ist zum einen die ständige Verbesserung der Bedingungen für die Tiere, zum anderen natürlich auch eine Steigerung seines eigenen Ertrages. Dass diese beiden Komponenten Hand in Hand gehen können, unterstreicht die Erfahrung mit dem Kompoststall. Aus diesem Grund ist es für Schick auch nur logisch, den nächsten Schritt in Richtung Vergrößerung ins Auge zu fassen. Und während er das tut, macht sich in Erfurtshausen schon die nächste Generation auf den Weg. Sohn Aaron, acht Jahre alt, verbringt jede freie Minute bei seinem Vater im Betrieb und weiß jetzt schon, dass er in dessen Fußstapfen treten will. Ob er seinen Vater allerdings in Größe und Innovationskraft toppen wird, das steht noch in den Sternen! 15 16 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Schweinemästerei Schmitt Ottrau Total regional – Schweine aus Ottrau als Fleischlieferanten für nah und fern! Ein kleiner Rundgang über das Gelände des Schweinemastbetriebes von Volker Schmitt lässt erahnen, was der 48-jährige Landwirt im Gespräch bestätigt: Hier hat jemand sein Hobby zum Beruf gemacht und damit nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Frau und seinen Sohn eine Perspektive geschaffen. Gemeinsam sind Volker, Heike und Sebastian Schmitt die Macher auf dem Hof in Ottrau und managen die Aufzucht von ständig knapp 2.000 Mastschweinen. 95 Prozent der Tiere verkaufen sie an Schlachtbetriebe, einen kleinen Teil davon schlachten und vermarkten sie selbst – ein Bereich, der zukünftig weiter ausgebaut werden soll. Zur Freude aller Genießer herzhafter Wurstwaren! Dort, in Ottrau am Bahnhof, ließ sich Volker Schmitts Großvater 1957 nieder. Damals noch mit einem gemischten landwirtschaftlichen Betrieb, fünf, sechs Kühe, ein paar Schweine, Pferde, Ackerbau. Als Volker Schmitt zehn Jahre später geboren wurde, hatte sein Vater Georg seit einem Jahr den Hof übernommen. Von klein auf also lebte Volker Schmitt mit der Landwirtschaft, lernte die harte, niemals endende Arbeit und die Verantwortung für die Tiere kennen und die Tätigkeiten auf den Feldern und in der Natur schätzen. Doch er übernahm den Hof nicht gleich: Zunächst machte Volker Schmitt eine Ausbildung zum Molkereifachmann und arbeitete in der Molkerei in Neukirchen. Schon in dieser Zeit veränderte sich der Hof in vielerlei Hinsicht – sein Vater versuchte stets, den wechselnden Anforderungen an die Landwirtschaft gerecht zu werden und seiner Familie ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen. Zusätzlich zur Milchviehhaltung, die 1990 zugunsten einer Ammenkuhhaltung aufgegeben wurde, war bereits in den Siebzigerjahren ein Maststall für Rinder gebaut worden. 1996 übernahm Volker Schmitt den Hof, einige Jahre später reduzierte er seine Tätigkeit in der Molkerei um die Hälfte und arbeitete auf dem heimischen Grund am Projekt Zukunft. „Ich informierte mich ausführlich und kam schließlich zu dem Schluss, dass die Schweinemast langfristig eine erfolgversprechende Möglichkeit ist, landwirtschaftlich zu arbeiten – und das mit einem halbwegs überschaubaren Arbeitsaufwand“, erklärt Schmitt seinen damaligen Plan. Zukunftsplan Schweinemast und Selbstvermarktung 2002 baute er auf dem Gelände einen großen Stall für 800 Mastschweine, die er bald erfolgreich aufzog und verkaufte. 2004 stieg er Vollzeit in dieses Geschäft ein. „Zu diesem Zeitpunkt stellte sich die Frage nach der Selbstvermarktung“, so Schmitt zur weiteren Entwicklung. Schon in den Achtziger- und Neunzigerjahren hatte sein Vater auf anderen Höfen Hausschlachtungen durchgeführt, warum also nicht diese alte Tradition fortführen? Die treibende Kraft hinter diesem Plan war Ehefrau Heike. „Sie ist heute noch das Herz der Schlachtung“, unterstreicht Volker Schmitt, und wer Heike Schmitt gemeinsam mit dem festangestellten Metzger des Hofs im Schlachthaus und bei der Wurstzubereitung sieht, der erkennt, dass hier eine Frau mit Tatkraft und Liebe zu ihrem Beruf am Werk ist. Vor fünf Jahren erhielt das Schlachthaus die EU-Zulassung. Heute verkaufen die Schmitts in ihrem kleinen Hofladen ihre eigenen Wurstwaren, jede Menge Schwälmer Stracke, Blut- und Leberwurst, Schwartenmagen und Metzgersorten, Fleisch auf Bestellung. Dort trifft man auch auf Tochter Laura, die, wenn es ihr Beruf als Ergotherapeutin erlaubt, immer noch gerne im heimischen Betrieb dabei ist. Jeden Tag verarbeiten Heike Schmitt und ihr Metzger Tobias Geisel fast zwei Schweine. Nicht gerade wenig, und dennoch: „Wir wollen auf diesem Gebiet in Zukunft mehr machen, in der Region bekannter werden“, so Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Die Kammern für die Reifung der guten Schwälmer Stracken aus dem Hause Schmitt – hier präsentieren Volker, Heike, Sebastian und Laura Schmitt gemeinsam mit ihrem Metzger Tobias Geisel ihre Hausmacher Wurstwaren (von rechts). Volker Schmitt zu seinem aktuellen Zukunftsprojekt, „dafür arbeiten wir gerade an einer eigenen Website“. Wer einen Blick in die Reifekammern des Schmitt‘schen Anwesens wirft, der weiß genau wie die Familie Schmitt: ein guter Plan, über den sich Genießer auch über die Schwalm hinaus freuen werden. Und nicht nur die Selbstvermarktung, auch die Mast erhielt mit dem Vollzeiteinstieg des Hofbetreibers neuen Schwung: 2008 konnte der Schweinestall erweitert werden; 1.980 Tiere haben nun dort ihren Platz. Volker Schmitt kauft sie als Ferkel mit einem Gewicht von 30 Kilogramm von einem Landwirt in der Region, mästet sie auf 120 Kilogramm, bis sie nach etwa 120 Tagen auf dem Hof verkauft werden. Die Tiere für die eigene Schlachtung werden etwas schwerer: „180 Kilogramm braucht ein Schwein schon, wenn es unsere gute Wurst werden soll.“ Das Futter stammt fast ausschließlich aus eigenem Anbau, ganz wenig Getreide kauft er zu, und wenn, dann ebenfalls aus der Region. Dafür hat er vor zehn Jahren eine Getreidehalle errichtet. 500 Tonnen Getreide passen dort hinein, und noch einmal 900 Tonnen in die zusätzlich errichteten Getreidesilos. Schmitt ist überzeugt, dass er mit dieser Art der Fütterung eine sehr gute Fleischqualität erzielt. Seine Tiere sind außerdem gesund – auch ohne prophylaktische Gabe von Medikamenten. Das ist seine Philosophie und auf den Erfolg, den er damit hat, ist er stolz. Doch Volker Schmitt blieb auch an anderer Stelle dran: Er rüstete seinen Hof energetisch um. 2010 baute er die erste Photovoltaikanlage auf eines seiner Dächer. 2012 folgte eine größere Anlage. Auch energetisch auf dem Vormarsch Von den nachhaltig produzierten 170 Kilowattstunden nutzt er ein Drittel für den Eigenbedarf, den Rest speist er ein. Auch der Strom, den die vor zwei Jahren errichtete Hofbiogasanlage produziert, geht zu 100 Prozent ins öffentliche Netz, die anfallende Wärme nutzt die Familie für Wohnung, Stallung, Getreidetrocknung und das Schlachthaus, gut die Hälfte ihres Bedarfs kann sie damit decken. Die anfallende Gülle deckt zu 85 Prozent den Input der Anlage, der Rest ist Grassilage. „So werden die energiebringenden Bestandteile der Gülle nicht ungenutzt auf dem Acker verteilt, und da die Gülle selbst direkt vom Stall in die Anlage geht, ist auch die Geruchsbildung wesentlich geringer“, erklärt der Landwirt. Landwirtschaftlicher Geselle ist Volker Schmitt übrigens auch: Seine Prüfung dazu legte er in recht fortgeschrittenem Alter vor sechs Jahren ab. Kurz vor seinem Sohn Sebastian, der seit 2010 Geselle ist und aktuell an seiner Meisterprüfung arbeitet. Unnötig zu erklären, dass Vater, Sohn und Mutter sich auf Augenhöhe begegnen und die Nachfolge mit Sebastian heute schon gesichert ist. „Wenn das nicht so wäre, dann hätten wir die letzten großen Investitionen so sicher nicht getätigt“, gibt Volker Schmitt unumwunden zu. Doch genau mit diesen und den neuen Plänen in Sachen Selbstvermarktung hat er die Weichen gestellt, die dem Hof in Ottrau den Weg in die Zukunft weisen. www.hausmacherwurst-schmitt.de 17 18 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Sägewerk – Elektrizitätswerke Karl Schmidt Schwalmstadt-Dittershausen Es klappert die Mühle am rauschenden Bach – von alten Mühlen und großen Turbinen Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne, große Mühle an der Schwalm ... Ein Märchen aus alter Zeit könnte so beginnen. Die Geschichte der Mühle in Schwalmstadt-Dittershausen ist zwar erstaunlich, aber weit entfernt von einer alten Mär – im Gegenteil: Ihre Bewohner und Betreiber stehen mit beiden Beinen fest im Leben, sind zukunftsorientiert, sprühen vor Ideenreichtum und haben mit der Produktion von Strom durch Wasserkraft dem jahrhundertealten Mühlengebäude an der Schwalm den Weg in die Zukunft gewiesen! Seit fast 400 Jahren wird in historischen Aufzeichnungen von der Dittershäuser Mühle berichtet. In den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts ging sie an den Müller Justus Schmidt aus Rommershausen und mahlte lange Jahre das Mehl der umliegenden Erzeuger. Bis sich 1906 große Veränderungen ankündigten: Justus Schmidts Sohn Karl baute gemeinsam mit seinem Stiefbruder Heinrich Schmidt zunächst ein Sägewerk auf dem Gelände, das durch Wasserkraft betrieben wurde. 1909 begann man mit der Stromproduktion – Energie für die Menschen im Ort, eine Zeitenwende für die Dittershäuser Mühle! Von der Getreidemühle zum Stromlieferanten für ein ganzes Dorf „Mit dem Bau eines Sägewerks war zusätzlich zu dem Mühlenbetrieb und der Landwirtschaft ein drittes Standbein hinzugekommen. Die Stromerzeugung kam als Viertes dazu – heute sind es Sägewerk und Elektrizitätswerk, die uns Mühlenbetreiber ernähren“, berichtet Karl Schmidt. Müllermeister in der vierten Generation, übernahm er die Mühle seines Vaters im Jahr 1981. Da ruhte der reine Mahlbetrieb bereits seit zehn Jahren. „Die Konkurrenz der Großmühlen wurde einfach zu groß.“ Damals baute die Familie das Sägewerk aus, ein Geschäft, das in den Siebziger- und Achtzigerjahren sehr gut lief. Die Kapazitäten waren bald ausgeschöpft, sowohl was Platz als auch was technische Ausstattung betraf. „Ich hatte immer Geld für Erweiterungen und Modernisierungen zurückgelegt“, so der Müllermeister und Mühlenbauer Schmidt, „also hätte ich gut in den Ausbau des Sägewerks investieren können.“ Nach reiflicher Überlegung entschied er anders: „Mein großes Interesse galt schon immer der Wasserkraft“, berichtet Karl Schmidt, und er beschloss, diesen Sektor auszubauen. 1986 sanierte Schmidt das Wasserkraftwerk in Dittershausen von Grund auf. Durch den Einbau neuer Turbinen konnte die Stromproduktion an der Schwalm fast verdreifacht werden. Nach einer weiteren Modernisierung und der Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit mit Fischaufstieg und Fischabstieg sowie Fischschutz an der Anlage stieg die Stromproduktion noch einmal um fast 20 Prozent, sodass nun fast 800.000 Kilowattstunden Strom durch Wasserkraft produziert werden können. Mit dem Strom, den Karl Schmidt inzwischen gleichzeitig mit seinen PV-Anlagen produziert, spart er insgesamt mehr als 1.000 Tonnen CO2 ein und deckt den Energiebedarf fast des ganzen Ortes Dittershausen. Investitionen nicht nur an der Schwalm, sondern auch an der Saale Doch Karl Schmidts Begeisterung für den sicheren Energielieferanten Wasserkraft machte nicht an den Ortsgrenzen halt: „Ich war überzeugt von der Wasserkraft, und ich versuchte in anderen Orten zu investieren. Ich steckte viel Energie in diese Pläne und ich konnte sehr viel an Erfahrung sammeln.“ Obwohl die ersten Projekte scheiterten, blieb der gebürtige Schwälmer seiner Devise stets treu: „Immer geradeaus gehen, konkrete Vorstellungen haben und verfolgen, die Substanz nicht gefährden.“ Bei allen Investitionen, Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Im Herzen des Kraftwerks: Karl Schmidt mit seinem Sohn Andreas vor der großen Turbinenanlage. die Schmidt später tätigte, war es ihm sehr wichtig, dass die neuen Betriebe sich selbst tragen: „Ich finanziere eher konservativ, setze auf eine nachhaltige Entwicklung und ich hatte immer gute Berater zur Seite.“ Die konnte er auch brauchen, schließlich stieg Karl Schmidt nach der Wende ziemlich groß in die Wasserkraft und Energieproduktion ein. Kilowattstunden. An allen Standorten zusammen beschäftigt er acht Mitarbeiter. Ein Müllermeister als gefragter Wasserkraft-Experte Mehr durch Zufall, nach einem geplatzten Termin mit dem damaligen brandenburgischen Umweltminister Matthias Platzeck in Cottbus, lernte Schmidt im November 1990 einige Legenden des Jenaer Fußballs kennen. Im Gespräch mit Georg Buschner, Dr. Paul Dern, Harald Irmscher und Horst Jeuthe erfuhr er von dem abrissgefährdeten Saale-Kraftwerk Burgau, einer Anlage im Besitz der Firma Carl Zeiss. Karl Schmidt hatte großes Interesse an einem Erwerb und einer Wiederinbetriebnahme des Wasserkraftwerks an der Saale, aber natürlich war er damit nicht allein auf dem Markt. Schließlich überzeugte sein Konzept den damaligen Geschäfts- Heute ist Karl Schmidt ein gefragter Experte auf dem Gebiet der Wasserkraft und unter anderem Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. Er selbst, so sagt er, lernt dabei nie aus. Die Wasserkraft und ihr Ausbaupotenzial sind begrenzt, das weiß Karl Schmidt natürlich. Aber neben der Energiegewinnung mit Biogas ist sie die einzige regenerative Quelle, die berechenbar und grundlastfähig ist. „Wasserkraft ist sehr langlebig und das Juwel unter den erneuerbaren Energien“, so Schmidt, „da ihre sichere Verfügbarkeit 15-mal höher ist als die von Windkraft und PV-Anlagen.“ Der Pionier ist überzeugt, dass ein gelungener Energiemix die Energiewende bringen kann. führer Lothar Späth und die Jenoptik verkaufte an den gestandenen Schwälmer Müllermeister. Und dann waren da ja auch noch das Sägewerk und „Es waren wilde Zeiten damals im Osten“, erinnert Schmidt sich heute. „Es gab zunächst keine Perspektive für das Werk, von den drei großen Turbinen lief nur noch eine, und in den Gebäuden lagerten Riesenmengen russischer Militärausstattung.“ Doch es ging voran. 1994 war Burgau komplett saniert und längst wieder am Netz. Der Erfolg sprach sich herum. Wenige Jahre später übernahm Karl Schmidt das Saalekraftwerk Rudolstadt-Unterpreilipp. Die Investition war riesig, aber auch hier gab der Erfolg ihm recht. In Thüringen produzieren seine Wasserkraftwerke über 12 Millionen der Holzhandel! Gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Andreas will er die Holzproduktion wieder verstärkt ausbauen, sich dabei auf Buntlaubhölzer, Lärche und Eiche konzentrieren. Eine zweite große Holzlagerhalle und eine Halle für neue Holzbearbeitungsmaschinen ist in den letzten Monaten gebaut worden. Die beiden jüngeren Söhne Elias und Karl beabsichtigen ebenfalls, in das Gesamtunternehmen Energieproduktion und Holzverarbeitung einzusteigen. Hier sind nun die nächsten Investitionen geplant – in der Region, denn auch das ist für die Familie Schmidt ein Kriterium nachhaltigen Wirtschaftens. 19 20 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION SW-MOTECH GmbH & Co. KG Rauschenberg Premium Biking around the World – made in Rauschenberg Was passiert, wenn zwei erlebnishungrige Jungs mit ihren Motorrädern in die afrikanische Wüste aufbrechen? Sie haben Spaß, lernen viele Menschen kennen und hinter jeder Ecke wartet ein Abenteuer! Wie auf Jörg Diehl und Jürgen Swora, die als Studenten in den Neunzigerjahren auf große Tour gingen. Überrascht waren sie auch davon, wie wenig ihre Reisemaschinen auf die Gegebenheiten der afrikanischen Natur eingestellt waren: Sand, Hitze, die weiten Entfernungen – es gab einiges, das den Motorrädern und Fahrern zusetzte. Die rettende Idee: ein Hecktank, geschweißt aus Waschmaschinenblech, der es erlaubte, eine größere Menge Kraftstoff mitzuführen. Heute liefern sie ihr Zubehör für Reisemaschinen in mehr als 70 Länder der Welt. Wie aus einem Studententrip eine Reise in die Zukunft wurde. „Als wir mit unseren Anbauten an den Maschinen wieder in der Wüste waren, kamen andere Biker auf uns zu und bestellten die Sachen bei uns – es gab tatsächlich einen Markt dafür!“ Wenn Jörg Diehl diese Geschichte erzählt, dann klingt es so, als sei er immer noch ein wenig verwundert darüber, dass er, Banker und Wirtschaftsprüfer, gemeinsam mit dem Maschinenbauer Jürgen Swora und dem Schlossermeister Kai Jockel innerhalb weniger Jahre einen Marktführer in Sachen Hightech-Motorradzubehör etabliert hat, mit dem es nur wenige Wettbewerber aufnehmen können. „Was wir mit unseren ersten Aufträgen erlösten, wollten wir gleich wieder für eine Reise nach Afrika nehmen“, erinnert sich Diehl. Dann aber blieben sie erstmal zu- Diehl, Swora und Jockel jede Menge gute Ideen, wie man den Bikern das Reisen noch komfortabler und sicherer machen konnte. Nachfrage, Angebot und Firma wuchsen. Bereits zwei Jahre nach der Gründung zog SW-MOTECH um, keine zwei Jahre später waren auch die neuen Räume schon wieder zu klein. „Jetzt war es Zeit für unsere erste große Investition“, erinnert sich Diehl: Das Unternehmen kaufte das Gebäude am jetzigen Standort und erweiterte es im Zweijahrestakt. Mehr als 100 Mitarbeiter arbeiten heute hier, noch einmal so viele in einem dazugehörigen Werk in der Tschechischen Republik. hause, nahmen ihre ersten 10.000 Mark und brachten einen Katalog heraus. einem Blick auf bereits geplante Erweiterungsmaßnahmen. Dabei achten die Geschäftsführer auf ein sinnvolles Wachsen aller Bereiche und auf einen hohen Standard ihrer Beschäftigten. „Wir bilden selbst aus und sind bestrebt, unsere Auszubildenden auch zu übernehmen“, erläutert Jörg Diehl. Er und seine Mitstreiter sehen sich eng mit der Region verbunden, doch ist es nicht immer leicht, hier geeignete Mitarbeiter zu finden. „Um gute junge Menschen aus der Region zu uns zu holen und hier zu binden, starten wir unter anderem das Projekt ‚Duales Studium‘ mit der VR Bank.“ Jörg Diehl bezeichnet sein Unternehmen als jung, dynamisch, modern und international, auch was die Mitarbeiter betrifft. Hier zu arbeiten, scheint tatsächlich Wachstum im Zweijahrestakt „Natürlich haben uns alle für verrückt erklärt, wir gaben unsere festen Jobs auf für etwas, was anfangs auch nur ein großes Abenteuer war.“ Das war 1999. Firmenstandort war damals die heimische Traktorgarage und die drei machten alles selbst: Entwicklung, Bau, Auftragsabwicklung und Versand. „Natürlich kamen uns dabei von Anfang an unsere verschiedenen Ausbildungen zugute“, so Diehl über seine Freunde, die heute gemeinsam mit ihm Geschäftsführer sind. Dazu hatten „Wir wachsen weiter, so viel steht fest“, sagt Diehl mit Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Jörg Diehl – einer der drei Geschäftsführer von SW-MOTECH mit allem, was es braucht: eine Maschine und einen Werkzeugwagen. Spaß zu machen: Viele Mitarbeiter der ersten Stunde sind heute noch mit dabei. Beim Premiumprodukt zählt Qualität vor Lohnkosten Einen Großteil der Produktion lässt die Firma im eigenen Werk in Tschechien fertigen, zusätzlich beschäftigt sie Lieferanten in Asien. Sensible Produkte aber wie der heißbegehrte Aluminiumkoffer werden direkt in Rauschenberg hergestellt. „Wir liefern Premiumprodukte – da zählt Qualität vor Lohnkosten.“ Ausschlaggebend ist stets, dass die hohen Ansprüche von SW-MOTECH und der Kunden verlässlich erfüllt werden. Und das nicht nur hinsichtlich der Funktion, sondern auch des Designs: „Premium heißt, dass beides auf höchstem Niveau zusammenkommt“, erläutert Diehl im Gespräch. So beschäftigt sein Haus neben den Produktentwicklern und Ingenieuren auch eine Reihe hochqualifizierter Industriedesigner. Mit ins Boot kam 2004 – zunächst nur räumlich – die Firma BAGS-CONNECTION, die hochwertige textile Taschen für Motorräder entwickelte. Eines ihrer Produkte passte genau zu einer bahnbrechenden Erfindung der SW-MOTECH-Crew: Mit dem QuickLock-Tankring war es gelungen, einen Tankrucksack ohne Magnete und ohne Riemen oder Gurte zu befestigen – für viele Biker die Erfüllung eines Traums! Der dazu passende Tankrucksack besiegelte den Beginn einer fruchtbaren Geschäftsbeziehung, die Ende letzten Jahres mit einer Fusion beider Unternehmen ihre glückliche Fortsetzung fand: Achim Kessler von BAGS-CONNECTION stieg in die Geschäftsleitung von SW-MOTECH mit ein, das Programm ging im Gesamtsortiment auf: Gepäcksysteme, Navigationszubehör, ergonomische Ausstattung und Sicherheits- und Wartungszubehör liefern die Rauschenberger an Händler und Großhänd- ler weltweit. Den Endkundensektor bedienen sie über ihre Website, allerdings macht er nur einen Bruchteil des Umsatzes aus. Enge Zusammenarbeit mit Herstellern weltweit Bei der Entwicklung ihrer Produkte arbeiten sie eng mit den verschiedensten Herstellern zusammen: Für alle namhaften Hersteller von Motorrädern und Zubehör produziert SW-MOTECH einzelne Komponenten, und nicht nur das: „Häufig suchen die Firmen uns als kompetenten Partner, der gemeinsam mit ihnen besondere Herausforderungen realisiert.“ Aus diesem Grund stehen nicht nur zahlreiche Motorräder verschiedener Hersteller in den Hallen der Firma, sondern auch – natürlich unter Verschluss – der eine oder andere Erlkönig, Prototypen, die kaum jemand sehen darf. Inspiration findet das Team von SW-MOTECH auf Messen, im Dialog mit Kunden, Händlern und Herstellern. Der nächste Trend ist der Vintage-Trend, Maschinen im Style früherer Jahre mit der Technik von heute. Auch hier wird SW-MOTECH mit dabei sein. „Dieser Trend macht besonders deutlich, dass es beim Motorradfahren um Emotionen geht“, bestätigt Diehl. Der Motorradfahrer heute ist in der Regel über 40, gut situiert, mit Spaß am Fahren. „Wir entdecken unser Easy-Rider-Feeling wieder neu, aber wir wollen uns als Fahrer nicht mehr mit schlechtem Material quälen“, weiß Diehl aus eigner Erfahrung. Er selbst fährt nach der arbeitsintensiven Aufbauphase der Firma und der ebenso intensiven Familienzeit erst jetzt wieder öfter Motorrad, wenn auch nicht mehr nach Afrika. Aber wer weiß, geplant ist es schon, und das Abenteuer kommt ja manchmal ganz unverhofft … www.sw-motech.com 21 22 Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Erhard Weiß Mietservice WC und Duschen Grebenau Erhard weiß, was seine Kunden brauchen – das Festival-Rundum-Paket Ob Baustelle, Straßenfest, Sport-Event oder ein Festival mit 50.000 Besuchern – die elementaren Bedürfnisse der Gäste sind überall gleich: Irgendwann suchen sie ein sauberes Örtchen oder eine gepflegte Dusche. Ein Einsatz für Erhard Weiß. Er plant und liefert Toilettenkabinen, Toilettenwagen, Duschwagen und Duschcontainer auf Baustellen oder große Plätze, gerne auch zu Veranstaltungsorten, auf denen zuvor noch die Kühe grasten: Festivals auf der grünen Wiese sind seine Spezialität. Hier errichtet er mit seinem Team eine mobile sanitäre Infrastruktur, die nicht nur die Besucher erfreut, sondern auch noch die Richtlinien der Trinkwasserverordnung erfüllt. Sein Slogan lautet: „Erhard Weiß was ihr braucht“. Und genau so ist es! Seit 1998 ist er mit seinem Angebot auf dem Markt. Was damals mit dem Erwerb von 20 Toilettenkabinen begann – „spaßhalber“, wie Erhard Weiß selbst sagt –, ist heute zu einem kleinen Imperium in Grebenau geworden: Ca. 1.500 der kleinen Kabinen tummeln sich auf dem 25.000 Quadratmeter großen Firmengelände im dortigen Industriegebiet, das gerade im Sommer, wenn hier die großen Lkw mit ihren Anhängern zwischen den einzelnen Events die Anlagen an- und abtransportieren, schon wieder zu klein ist. 75 Fahrzeuge bewegen hier in der Saison so einiges: Festivals in Deutschland, der Schweiz oder Österreich stattet Erhard Weiß aus und liefert Veranstaltern ein Rundum-Paket. Da, wo früher fünf verschiedene Dienstleister waren, ist heute Erhard Weiß: Konzeption, Toiletten und Duschen samt Reinigung und Entsorgung, die Bereitstellung von Trinkwasser, das Abwassermanagement. „Wenn wir da sind, hat es der Veranstalter gut – er bekommt den vollen Service.“ So einfach ist das. Vom Holzrückebetrieb über die Kanalreinigung zum Festivalausstatter Eine Entwicklung, die so nicht vorauszusehen war. Als Erhard Weiß, Jahrgang 1965, 17 Jahre alt war, hatte er bereits im elterlichen Betrieb in Wallersdorf eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert. Sein Tatendrang und die Entschlossenheit, mit der er Dinge angeht, zeigten sich damals schon: Als 17-Jähriger machte er sich selbstständig und modernisierte den Holzrückebetrieb seines Vaters. Als er von der Stadt Grebenau den Zuschlag für eine Ausschreibung über die Leerung der Klärgruben erhielt, schlug Erhard Weiß einen neuen Weg ein: Mit einem Unimog und einem Fass fing er an, und da er kein Mann für halbe Sachen ist, erweiterte er dieses Angebot Stück für Stück. Schon längst ist er mit seinem Team in der Region der verlässliche Ansprechpartner für Kanalund Rohrreinigungen aller Art. Firmen, Kommunen und private Haushalte fragen seine Dienste an, wenn die Abflüsse verstopft sind. Sein Equipment ist auf dem neuesten Stand, seine Mitarbeiter sind stets kompetent, hilfsbereit und zuverlässig. Im Rahmen dieses Dienstleistungsangebotes hatte der Unternehmer häufig mit Baufirmen in der Umgebung zu tun und stellte fest: Es gab einen Bedarf für Toilettenkabinen, die ja nicht nur aufgestellt, sondern auch wieder abgeholt werden müssen. Sie müssen mit ausreichend Papier und Seife bestückt werden. Die Fäkalien müssen fachgerecht entsorgt, die Kabinen hygienisch gereinigt werden. Und wenn sie länger stehen, muss das vor Ort geschehen. Erhard Weiß probierte es aus und kaufte seine ersten 20 Toiletten. Irgendwie ging dann alles sehr schnell. Bald kamen weitere 20 hinzu, dann 50. In kurzer Zeit von 20 auf 1.500 Toilettenkabinen und mehr „Das war ein Wachstum von über 100 Prozent“, resümiert der Unternehmer heute, ein Sprung, den Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION Erfindergeist: Erhard Weiß zeigt ein Modell seiner Duschkabinenanlage – sie ist einzigartig in Deutschland und erfreut Festivalbesucher in der ganzen Republik. er noch öfter vollzog. Der Bekanntheitsgrad des Anbieters aus Wallersdorf stieg. Erhard Weiß war stets verbindlich, zuverlässig, sorgte für einen reibungslosen Ablauf – seine Kunden arbeiteten gerne mit ihm und empfahlen ihn weiter. Zu den Baustellen kamen die Veranstaltungen hinzu, und mit ihnen immer mehr Toilettenkabinen. Der Platz in Wallersdorf wurde zu klein, die Firma zog um ins Grebenauer Industriegebiet. Schon längst gelten Erhard Weiß und sein 17-köpfiges Team als kompetente Fachleute, die mit den Veranstaltern ein Gesamtkonzept zur Bereitstellung der sanitären Anlagen erarbeiten und zuverlässig umsetzen. Und dafür braucht es mehr als nur Toilettenkabinen: Ganze Toilettenwagen und Duschwagen stellt die Firma Weiß auf Veranstaltungen aller Größenordnungen auf. Zu einem der bekanntesten Großereignisse der Region zählt das legendäre Burg-Herzberg-Festival. Seit Jahren ist Erhard Weiß hier für die Errichtung der mobilen Infrastruktur zuständig. Dabei ist es ihm ganz wichtig, dass diese über den ganzen Zeitraum sauber ist – so, als wolle er sie selbst mit einem guten Gefühl benutzen. Dafür lässt er sich mit seinem Serviceteam in der Regel selbst auf dem Festivalgelände nieder und bleibt die ganze Zeit vor Ort. „Wenn 10.000 Leute oder mehr auf einem Gelände sind, taucht immer irgendein Problem auf, das gelöst werden muss“, weiß der Unternehmer aus Erfahrung. Und Probleme packt er an. Schon immer. So fuhr er im Sommer 2012, als das Festivalgelände sich aufgrund anhaltender Regenfälle in eine Schlammwüste verwandelt hatte, mit einem Holzrückefahrzeug vor, um die Toilettenkabinen zu reinigen. Das Grundprinzip: „Geht net, gibt’s net“ „Die Festivalbesucher waren da und konnten nicht weg, die Festivalbetreiber waren verzweifelt. Doch für uns ging es erst richtig los“, berichtet Weiß, und wenn man den Chef so sieht und hört, dann könnte man meinen, der Ausspruch „Geht net, gibt’s net“ sei für ihn erfunden worden. Seine Kunden wissen das – und seine Mitarbeiter auch. In dem stark saisonabhängigen Geschäft beschäftigt er seine Mannschaft dennoch das ganze Jahr über. „Meine Jungs sind im Sommer Servicefahrer und im Winter Schlosser.“ Dann nämlich wird in Grebenau repariert und neu entwickelt. Dem Qualitätsstandard des Erhard Weiß entsprechen nicht viele Angebote, die herkömmlich auf dem Markt zu finden sind. Mit seiner Mannschaft baut er Aufsätze auf Sprinter oder entwickelt Damentoilettenwagen mit zwei Eingängen. Er erfindet Schiebemechanismen für einen praktischen Auf- und Abbau und schreckt auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurück: So zerlegt er auch schon mal eine Betonmischmaschine, um daraus ein Mühlrad für den Wassertransport in seiner Duschanlage zu bauen. Die ist übrigens sein neuester Coup: Bis zu 120 Duschplätze – im Freien oder in einem Zelt aufzubauen – kann er damit einrichten. Ein deutschlandweit einmaliges Angebot, das ihn – wie so viele seiner eigenen Entwicklungen – weit vom Wettbewerb abhebt. Und weil das so ist, wird man ihm in diesem Jahr nicht nur beim Festival auf Burg Herzberg begegnen, sondern auch auf dem Hessentag. Dort werden über eine Million Besucher seine Anlagen aufsuchen und sich freuen, dass er da ist! www.erhard-weiss.de 23 24 Jahresbericht 2014 I FÖRDERN AUS ÜBERZEUGUNG Crowdfunding – das neue Spendenportal der VR Bank HessenLand eG „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“ – diese ebenso einfache wie erfolgreiche Idee ist die Basis unseres Wirkens. Seit vielen Jahren fördern wir soziale Vorhaben in der Region und unterstützen Menschen beim Erreichen ihrer Ziele. Mit Crowdfunding setzen wir auf eine moderne Art eines der genossenschaftlichen Prinzipien um: Hilfe zur Selbsthilfe. durch zusätzliche Spendengelder. Ab einem Betrag von 10 Euro wird die Spende verdoppelt – und das so lange, bis der Spendentopf aufgebraucht ist. Dieser ist zum Start der Plattform mit 20.000 Euro gefüllt. Mitmachen ist ganz leicht Gemeinsam gute Ideen verwirklichen Viele Menschen haben gute Ideen, wie sie das Leben für sich und andere noch besser gestalten können. Was oft fehlt, sind die nötigen finanziellen Mittel, um diese Pläne zu verwirklichen. Wenn sich diese Menschen dann zusammenschließen, um eine gute Idee gemeinsam umzusetzen, wird möglich, was vorher unrealistisch schien. Ganz so, wie es die genossenschaftlichen Gründerväter schon vor mehr als 160 Jahren gelebt haben. Auf unserer neuen Crowdfunding-Plattform „Fördern aus Überzeugung“ finden innovative Ideengeber von heute ihre Unterstützer. Was ist Crowdfunding? Crowdfunding bietet gemeinnützigen, kirchlichen oder mildtätigen Einrichtungen die Möglichkeit, Projekte und Ideen gemeinsam mit vielen Menschen zu finanzieren – eine zeitgemäße Umsetzung des genossenschaftlichen Gedankens. Die Bank spendet mit! Damit möglichst viele gute Ideen realisiert werden können, unterstützt die VR Bank HessenLand Projekte Dachreparatur am Backhaus, Trainingsgeräte für die Turner, eine neue Schaukel für den Spielplatz oder, oder, oder. Wann immer Sie ein Projekt für einen Verein oder eine gemeinnützige Einrichtung realisieren möchten, können Sie auf www.fördern-aus-überzeugung.de finanzielle Unterstützung suchen und finden. Einfach registrieren und los geht’s. Das Einreichen eines Projektes beginnt mit der Anfertigung einer aussagekräftigen und möglichst begeisternden Projektbeschreibung auf unserem Portal. Diese kann bis zum Start der Finanzierungsphase weiter optimiert werden. Nachdem die Projektbeschreibung eingestellt wurde, prüfen wir die Einhaltung der Portalrichtlinien sowie das Vorliegen der nötigen Unterlagen und schalten das Crowdfunding-Projekt nach positiver Prüfung frei – das Projekt startet. Zwei Phasen, ein Ziel: Projekte realisieren Jedes Crowdfunding-Projekt durchläuft zwei Phasen. In der ersten Phase kommt es darauf an, möglichst viele Fans zu gewinnen, die dem Projekt ihre Stimme geben. Ist die nötige Anzahl von Befürwortern gefunden, startet die zweite Phase. Jahresbericht 2014 I FÖRDERN AUS ÜBERZEUGUNG Die zweite Phase bezeichnen wir auch als Finanzierungsphase. In diesem Zeitraum wird Geld für das Projekt gesammelt. Dabei gibt einfach jeder, so viel er möchte. Ist nach 90 Tagen genügend Geld für die Realisierung des Projekts zusammengekommen, können die Initiatoren durchstarten und die Unterstützer erhalten am Ende ein kleines ideelles Dankeschön. Spendengelder der VR Bank HessenLand können die Organisationen garantiert zählen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sind Sie auch Mitglied in einem Verein und haben eine zündende Projektidee? Dann starten Sie Ihr Projekt und schaffen zusammen mit vielen Menschen das, was zuvor nicht möglich schien. Spendengelder sind sicher Mühe soll belohnt werden! Wurde die festgelegte Projektsumme nicht erreicht, kann das Projekt leider nicht realisiert werden und die Förderer erhalten ihr Geld zurück. Die Spende der VR Bank HessenLand ist dem initiierenden Verein bzw. der gemeinnützigen Einrichtung in jedem Fall sicher. Das bedeutet: Auf die Sie haben ein spannendes Projekt entdeckt und möchten es gerne unterstützen, indem Sie Fan werden oder in der Finanzierungsphase Ihre Unterstützung finanziell zum Ausdruck bringen? Los geht´s unter: www.fördern-aus-überzeugung.de 25 26 Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK Jahresrückblick 2014 Januar Bilanzpressegespräche Zufrieden traten die Vorstände der VR Bank HessenLand vor die Presse, die sie über die gute Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr informierten. Das Eigenkapital der Bank stieg weiter an. Trotz des schwierigen Zinsumfeldes konnte ein erhöhtes Kundenanlagevolumen tierung wollen wir die Erwartungen unserer Mitglieder und Kunden systematisch übertreffen. Dieser Anspruch ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensleitlinie. Daher haben wir für unsere Mitglieder zehn Mitgliedergarantien entwickelt und eingeführt: verzeichnet werden. Das Kreditgeschäft entwickelte sich erneut besonders erfreulich. Die Nutzung des Direktbankgeschäftes wächst seit Jahren um zweistellige Prozentsätze. Durch das leidenschaftliche Engagement und die Motivation der Mitarbeiter gelingt es der Bank, stetig neue Kunden und Mitglieder zu gewinnen und sich weitere Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. 1. Garantiert telefonisch erreichbar 2. Garantiert persönlich verfügbar 3. Garantiert 24 Stunden am Tag online 4. Garantiert kostenlos Bargeld abheben 5. Garantiert freundlich und diskret 6. Garantiert keine Wartezeiten 7. Garantiert zuverlässig 8. Garantiert schnelle Kreditentscheidungen 9. Garantiert gut beraten 10. Garantiert MehrWert Zeugnisübergabe an Auszubildende Hessens Zukunft In einer Feierstunde wurden den frischgebackenen Bankkaufleuten nach zweieinhalbjähriger Ausbildungszeit die Zeugnisse überreicht. Vorstandsvorsitzender Helmut Euler bedankte sich für das vorbildliche Engagement und ermunterte sie gleichzeitig zum lebenslangen Lernen. Besonders hob er die Leistungen von Kristin Röcker und Timo Eichenauer hervor, die jeweils in einem Prüfungsgebiet die Maximalpunktzahl erreichten. Das Event der hessischen Holstein-, Fleckvieh-, Braunvieh- und Jerseyzüchter mit internationalem Publikum aus Dänemark, Holland, Frankreich, Österreich und der Schweiz begeistert jedes Jahr erneut die Zuschauer in der Hessenhalle Alsfeld. Ausrichter ist die Zucht- und Besamungsunion Hessen. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Wahl des Hessenchampions durch die Preisrichter. Die VR Bank HessenLand unterstützt diese traditionelle Prämierung. Februar Mitgliedergarantien Gute Kundenbeziehungen sind für uns so wertvoll wie ein Diamant. Mit einem Höchstmaß an Kundenorien- Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK März April Brot- und Brötchenprüfung in der VR Bank HessenLand Modenschau der Maßschneiderinnen In den Räumlichkeiten und mit Unterstützung der VR Bank HessenLand wurde wiederholt die Brot- und Brötchenprüfung der Bäckerinnung durchgeführt. Bäckermeister Michael Isensee, unabhängiger Sachverständiger des Institutes für die Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack), prüfte zahlreiche Qualitätsmerkmale der Brote und Brötchen von acht Mitgliedern der Vogelsberger Bäckereien. Insgesamt schnitten 80 Prozent der Backwaren mit dem Testurteil „sehr gut“ ab, nur ein Produkt erhielt die Bewertung „zufriedenstellend“, die verbleibenden Backwaren wurden mit „gut“ beurteilt. Zum Motto DRESSCODE NO12 hatten die angehenden Maßschneiderinnen der Max-Eyth-Schule ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. In monatelanger Arbeit entstanden selbst entworfene und gefertigte Modelle, die sie im Rahmen einer Ausstellung in der Hauptstelle der VR Bank HessenLand präsentierten. Knapp 100 Gäste konnten im Rahmen einer Modenschau Businessmode für Meeting und Mittagspause, Cocktailmode für Garten- und Silvesterparty sowie Abendmode für den roten Teppich und den Opernball bewundern. TÜV-zertifizierter Ausbildungsbetrieb Die VR Bank HessenLand wurde vom TÜV Hessen mit der Auszeichnung „TÜV PROFiCERT – geprüfte Ausbildungsqualität“ zertifiziert. Grundlage des Zertifizierungsprozesses, der sich über drei Monate erstreckte, war das gesamte Spektrum der Ausbildung. Der TÜV Hessen bestätigte im Ergebnis die hohe Qualität des Ausbildungsprogramms sowie der Ausbildungsperspektiven und stellte hierbei die frühzeitige, systematische und umfassende Vorbereitung auf die Betriebspraxis heraus. Car-Sharing Neustadt Als erste Bank in der Region haben wir ein Modellprojekt des Car-Sharings unterstützt. Es handelt sich um eine Initiative der Bürger des Ortes Schönstadt, die für die Umsetzung des Projektes drei Elektrofahrzeuge angeschafft haben. Gegen kleines Geld haben Mitglieder des Vereines zur nachhaltigen Entwicklung Schönstadts die Möglichkeit, ein Fahrzeug zu mieten. Ziel der Initiative ist es, mit dem Angebot auf längere Sicht das eine oder andere Zweitoder Drittauto einsparen zu helfen und das Leben auf dem Dorf auch ohne eigenes Auto attraktiv zu halten. 27 28 Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK Mai Vertreterversammlung Bei unserer Vertreterversammlung in der Stadthalle Stadtallendorf überzeugten sich 450 Besucher vom guten Geschäftsverlauf der Bank. Die Attraktivität der 1.076 Volksbanken und Raiffeisenbanken konnte mit 17,3 Millionen Mitgliedern weiter gesteigert werden und ist so hoch wie nie zuvor. Der Vorstand blickt mit einem Wachstum des Kundenvolumens um 4,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro und einer guten Eigenkapitalausstattung auf solide wirtschaftliche Verhältnisse. des Radspaßes im Rotkäppchenland in Loshausen überraschte die VR Bank HessenLand mit der Übergabe von 25 E-Bikes an den Förderverein Europaradweg. Interessierte können die Elektroräder über den Tourismusservice Rotkäppchenland mieten. Zusätzlich konnte der Verein mit Hilfe der Spende den Bahnradweg Rotkäppchenland mit entsprechenden Hinweisschildern ausstatten und einen Kfz-Anhänger für den Transport anschaffen. Juli Nacht der Bewerber Vernissage der Tischlerinnung Die dritte Auflage der Nacht der Bewerber war erneut ein voller Erfolg. Insgesamt stellten sich über 100 Ausbildungsberufe vor. Rund 600 Gäste fanden sich ein, um das Informationsangebot zu nutzen. Erstmals haben wir das Thema „Duales Studium“ in den Vordergrund gerückt, welches sich großer Resonanz erfreute. Die zahlreichen freiwilligen Mitarbeiter der VR Bank HessenLand sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Seit mehr als einem Jahrzehnt stellen die Jung-Gesellen der Vogelsberger Tischlerinnung ihre Gesellenstücke in der Hauptstelle der VR Bank HessenLand aus. Wieder erwarteten eindrucksvolle Werke, die jede Menge fachliches Geschick und Gestaltungsfreude dokumentierten, die Gäste. Die Ausstellung wurde im Beisein von Tischlerinnungs-Obermeister Dieter Zinn, des Kreisbeigeordneten Gerhard Ruhl sowie von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule feierlich eröffnet. Anwesend waren neben den jungen Tischlern auch Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Familien und Freunde der Gesellen. Juni 25 E-Bikes für Rotkäppchen E-Bikes liegen voll im Trend und eignen sich hervorragend, um mühelos den Reiz unserer Mittelgebirgslandschaft „zu erfahren“. Bei der Eröffnungsveranstaltung Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK Initiative HessenLand-Studium Fachkräfte zu finden, zu entwickeln und zu binden – eine große Herausforderung der regionalen Unternehmen im Zeichen des demografischen Wandels. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der „ADG Business School an der Steinbeis-Hochschule Berlin“ aus Montabaur, begegnen wir dieser Herausforderung. Eine Umfrage unter den Schülern bei unserer hausinternen Ausbildungsmesse „Nacht der Bewerber“ ergab, dass die Nachfrage nach einem Hochschulstudium, kombiniert mit einem hohen Praxisbezug, sehr hoch ist. Das hat uns dazu bewogen, das Modell „Duales Studium“ gemeinsam mit unserem Kooperationspartner vorzustellen und die Initiative „HessenLand-Studium“ zu gründen. Dieses Studium bietet derzeit neun mögliche Vertiefungsrichtungen, die Nachwuchskräfte auf ein der Branche und Fachrichtung entsprechendes Fachgebiet spezialisieren. Ziel ist es, die Region zu einem attraktiven Standort für Nachwuchskräfte zu entwickeln und Unternehmen im Geschäftsgebiet der VR Bank HessenLand dabei zu unterstützen, junge Talente, Fach- und Führungskräfte zu finden, sie zu qualifizieren und langfristig zu binden. Weitere Unternehmen können sich dieser Initiative anschließen und das duale Studium in ihrem Haus anbieten. deutlich, dass gerade im Bankbereich eine anspruchsvolle finanzwirtschaftliche Ausbildung geboten wird. 212 Mitglieder für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt Insgesamt 212 Mitglieder wurden im Jahr 2014 für ihre Treue zu unserem Hause geehrt. Im Rahmen einer Feierstunde wurden in den jeweiligen Marktbereichen Urkunden und Geschenke an die Jubilare überreicht. Die Vorstandsmitglieder stellten in einer kurzen Präsentation die aktuelle Situation der Bank dar, bevor der Nachmittag in geselliger Runde bei guten Gesprächen zwischen Mitarbeitern und Kunden ausklang. September Preisverleihung Sterne des Sports In 2014 ging der mit 2.000 Euro dotierte „Große Stern des Sports“ an den Schützenverein Ober-Breidenbach. Die Sterne des Sports sind der Oscar des Breitensports. Zum dritten Mal zeichneten wir in 2014 Sportvereine für ihr herausragendes gesellschaftliches und soziales Engagement aus. Im Rahmen der Feierstunde ehrte der Vorstand vier weitere Vereine und im Anschluss präsen- August Unsere neuen Auszubildenden Am 1. August startete die Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann für acht junge Erwachsene. In dem am Anfang stehenden, mehrtägigen Einführungsworkshop wurden den Auszubildenden zunächst die Strukturen des Unternehmens und des Ausbildungsverlaufes vermittelt. Der Workshop machte tierten sich die Siegervereine mit aktiven Beiträgen. 29 30 Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK Mitarbeiter PLUS – Gesundheitstag November Die Themen „gesunder Rücken“ und Ernährung waren die Schwerpunkte auf dem Gesundheitstag der VR Bank HessenLand. Im Rahmen des Programms „Mitarbeiter PLUS“ konnten sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Dienstschluss an verschiedenen Info-Ständen informieren sowie an Schnupperkursen teilnehmen. Wirtschaftstag 2014 Oktober 41.000. Mitglied Der diesjährige Wirtschaftstag war überschrieben mit dem Thema „Wachstum, Werte, Weltmarkt: Leistungsträger Mittelstand“ und das Programm traditionell mit hochkarätigen Referenten bestückt. Zum größten deutschen Unternehmertreffen fanden sich über 2.500 Teilnehmer in der Frankfurter Jahrhunderthalle ein. Die VR Bank HessenLand war auch in diesem Jahr wieder mit insgesamt 60 Vertretern aus Wirtschaft und Politik dabei. Dr. Nicolas von Waldthausen aus EbsdorfergrundRauischholzhausen wurde durch den Vorstandsvorsitzenden Helmut Euler als 41.000. Mitglied der VR Bank HessenLand begrüßt. Der engagierte Arzt hat sich entgegen dem Trend für die Übernahme einer Landarztpraxis entschieden, in welcher er zudem modernste Diagnostikgeräte bereithält. Ebenso bewusst hat er die Zusammenarbeit mit der VR Bank HessenLand und die Miteigentümerschaft ausgewählt. 31 VRmobile Das VRmobil ist eine von zahlreichen Fördermaßnahmen der VR Bank HessenLand. Ein weiteres Fahrzeug erhielt das Freiwilligenzentrum Alsfeld. Es soll im Bereich der qualifizierten Pflegebegleitung eingesetzt werden, die durch ehrenamtlich Tätige erbracht wird. Insgesamt sind inzwischen 31 VRmobile im Geschäftsgebiet unserer Bank im Einsatz. VR Bank HessenLand eG – „Beste Bank“ Die VR Bank HessenLand nahm am bundesweiten Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ in der Landeshauptstadt Berlin die höchste Auszeichnung der Oskar-Patzelt-Stiftung auf Bundesebene in Empfang: Premier-Bank 2014. Das Besondere: Die Stiftung vergibt den Preis nur an eine einzige Bank in Deutschland, die über eine hohe Nachhaltigkeit in ihrer Entwicklung und der Förderung des Mittelstandes verfügt. Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK Dezember Vernissage des Kunstvereins Fast 70 Werke präsentierten 20 Künstler des Alsfelder Kunstvereins im Rahmen der inzwischen traditionellen Weihnachtsausstellung in der Hauptstelle der VR Bank HessenLand. Begleitet von einem jungen Blasmusikquintett wurde die Ausstellung im Beisein von über 100 interessierten Gästen eröffnet. Kunstvereinsvorsitzender Erich Späth freute sich über die großartige Gelegenheit für die Künstler, zu zeigen, wie sie ihre Vorstellungen vom künstlerischen Schaffen verwirklichen. Retten macht Schule In Zusammenarbeit mit der Björn Steiger Stiftung, dem Pionier in Sachen Lebensrettung, wurde ein Aktionspaket unter dem Motto „Retten macht Schule“ entwickelt, das speziell für Schulen konzipiert wurde, um Ersthelfer auszubilden. Insgesamt wurden zehn Aktionspakete an Schulen in der Region übergeben. Jedes Paket ist mit 30 Übungspuppen, einem Übungs-Defibrillator und einem „Ernstfall-Defibrillator“ sowie weiterem Zubehör ausgestattet. Empfänger der Aktionspakete waren die jeweiligen Fördervereine von zehn Schulen in unserem Geschäftsgebiet, die diese Lehrmaterialien nun aktiv im Erste-Hilfe-Unterricht einsetzen. Das umfängliche Zubehör ermöglicht es jedem Schüler, das Gelernte durch praktische Übungen zu festigen. Bisher war dies bedingt durch eine mangelnde Anzahl an Übungspuppen oft nicht möglich. Vergabe der Stipendien Seit dem Jahr 2012 vergibt die Bank das begehrte VR Bank HessenLand-Stipendium, bis einschließlich 2013 konnten sich bereits sieben Stipendiaten über diese Unterstützung freuen. Im Jahr 2014 erweiterte sich der Kreis um drei weitere Stipendien. Erste Stipendiatin im Jahr 2014 war Ann-Christin Decher aus StadtallendorfSchweinsberg. Seit 2013 studiert sie an der BauhausUniversität in Weimar Architektur. Das neunte Stipendium ging an Johannes Wicker aus Antrifttal-Ohmes. Herr Wicker hat sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden, welches er an der JustusLiebig-Universität in Gießen absolviert. Katja Hill aus Neustadt-Mengsberg erhielt unser Weihnachtsstipendium 2014 und ist somit bereits unsere zehnte Stipendiatin. Frau Hill schloss zunächst eine Berufsausbildung zur Bauzeichnerin ab und begann im Jahr 2010 ihr Studium im Bereich Bauingenieurwesen. Den Bachelor-Studiengang hat sie bereits in 2013 erfolgreich beendet und befindet sich inzwischen auf dem Weg zum Masterabschluss. Alle Empfänger unserer Stipendien engagieren sich aktiv in unserer Region. Für die Vergabe spielt dieses Kriterium neben der persönlichen Begabung eine wichtige Rolle. 31 32 Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR Geschäftsjahr 2014 Erläuterungen zum Jahresabschluss Mitglieder Konjunktur in Deutschland „Meine Bank gehört mir“ können inzwischen 41.171 Kunden von sich behaupten. Wir haben 1.530 neue Mitglieder gewonnen. Der Entwicklung stehen 953 Abgänge (Tod, Umzug, Kündigung) gegenüber. Dieser positive Trend setzt sich entgegen der demografischen Entwicklung erfreulicherweise fort. Das Bruttoinlandsprodukt ist 2014 mit 1,6 % deutlich stärker gestiegen als in den Vorjahren (+0,4 %, + 0,1 %). Der Konsum bildete die wichtigste Wachstumsstütze. Der grenzüberschreitende Handel konnte sich erneut um 3,9 % ausdehnen. Für die Landwirtschaft verlief das Jahr 2014 nach einem günstigen Auftakt eher durch- Mitgliederentwicklung wachsen. Aufgrund der höheren globalen Unsicherheiten blieb das allgemeine Investitionsklima gedämpft. Der Bund erzielte zum ersten Mal seit 1969 ein Jahr ohne Defizit. Der Bruttoschuldenstand ging im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung von rund 77 % in 2013 auf etwa 74 % in 2014 zurück. Die Inflationsrate hat sich in 2014 erheblich vermindert. Sie ist im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte auf niedrige 0,9 % gesunken. Zum Jahresende kam die Teuerung fast vollständig zum Stillstand. Finanzmarkt Altersstruktur Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr ihre Geldpolitik für den Euroraum noch weiter gelockert. Ausgangspunkt der neuen Maßnahmen war die auf niedrigem Niveau nachlassende Inflation bei gleichzeitig schwacher Konjunktur. Darüber hinaus verminderte der rückläufige Ölpreis den Preisdruck im Währungsraum. In dieser Gemengelage befürchtete der Rat der EZB ein ernstzunehmendes Risiko dauerhaft zu niedriger Inflationsraten sowie abnehmender Inflationserwartungen. Die europäische Notenbank begegnete diesem Risiko mit Leitzinssenkungen auf 0,05%. Die von Geschäftsbanken bei der Bundesbank unterhaltenen Guthaben unterliegen nunmehr einem Strafzins von 0,2 %. Zum Ende des Jahres gab EZB-Präsident Draghi bekannt, dass die europäische Notenbank ein Anleiheaufkaufprogramm im Umfang von 1,1 Bill. Euro startet. Die Umsetzung dieser Maßnahme hat seit Mitte März dieses Jahres zu einem nochmaligen massiven Rückgang des langfristigen Zinsniveaus geführt. Deutsche Bundesanleihen zeigen erst ab einer Laufzeit von 8 Jahren Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR eine positive Verzinsung auf. Die expansive Geldpolitik führte zur deutlichen Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar um über 20 %. Die gezielte Schwächung der Währung soll die europäische Exportwirtschaft unterstützen, um dem Inflationsziel von 2 % näher zu kommen. Die umstrittene EZB-Politik bringt langfristig erhebliche Risiken für die Finanzdienstleistungsbranche mit sich, da der Ertragsschmelze nicht in angemessener Geschwindigkeit durch Kosteneinsparungen begegnet werden kann. Der DAX beendete das Jahr bei einem Stand von 9.806 Punkten und lag damit 2,7 % höher als am Vorjahresende. Allen Prognosen zum Trotz sorgt die expansive Geldpolitik dafür, dass der Index derzeit von Rekord zu Rekord jagt. Bankenregulatorik DVB Bank hat sich im Geschäftsjahr 2014 positiv entwickelt. Bei der Positionierung im Markt werden beste oder vorderste Plätze belegt. Betreutes Kundenvolumen Das betreute Kundenvolumen der VR Bank HessenLand hat sich um 123 Mio. Euro oder 5,3 % auf 2.422 Mio. Euro erhöht. Die überdurchschnittliche Wachstumsrate entfiel zu 56 % auf die auf Geldanlagen von Kunden und zu 44 % auf zusätzliche Kreditinanspruchnahmen. Entwicklung des betreuten Kundenvolumens in Mio. Euro 2.299 2.422 2.186 Infolge der Finanzmarktkrise ist eine massive Regulierungswelle in Gang gesetzt worden. Hiervon sind auch die regional arbeitenden Banken betroffen. Höhere Eigenkapitalanforderungen, neue Liquiditätsvorschriften, ein deutlich ausgeweitetes Meldewesen sowie umfassendere Regelungen, die bei der Steuerung der Bank zu beachten sind, binden IT- und Personalressourcen. Seit November 2014 unterliegen Banken mit einer Bilanzsumme bis 30 Mrd. Euro der kohärenten Aufsicht der Europäischen Zentralbank, die die grundsätzliche Richtung vorgibt. Die Aufsichtspraxis befindet sich in einem starken Wandel, was für die Kreditinstitute mit Unsicherheiten und Kosten verbunden ist. Genossenschaftlicher Finanzverbund Die Genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken mit der DZ BANK, Frankfurt, und deren Tochterunternehmen Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment, R+V Versicherung, TeamBank, DZ PRIVATBANK, DG HYP, VR Leasing Gruppe und 2012 2013 2014 Kreditgeschäft Die Neukreditzusagen erreichten nach den beiden hohen Werten der Vorjahre ein gutes Niveau. Infolge veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen reduzierte sich der Finanzierungsumfang von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Forderungen an Kunden (einschließlich Bürgschaften) erhöhten sich überdurchschnittlich um 6,4 % auf 750 Mio. Euro. Im Kreditbestand sind Schuldschein- 33 34 Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR Neukreditzusagen in Mio. Euro 136 141 118 2012 2013 2014 Der relative Anteil der langfristigen Forderungen stellt, bedingt durch das anhaltend niedrige Zinsniveau, weiterhin den größten Block dar. Struktur und räumlicher Umfang unseres Geschäftsgebietes ermöglichen uns eine ausgewogene branchen- und größenmäßige Streuung unserer Ausleihungen. Sämtliche akuten und latenten Risiken sind abgeschirmt. Vergleichswerte zur Risikolage sind gut. Der Mittelstand steht insgesamt auf einem soliden Fundament. Die an die Verbundpartner vermittelten Kredite, u.a. Bauspardarlehen, easyCredit, erhöhten sich auf 167 Mio. Euro + 5,1 %. Einlagengeschäft darlehen an größere überregionale Unternehmen von 33 Mio. Euro enthalten. Die Kreditinanspruchnahmen verteilen sich nahezu gleichermaßen auf den privaten und den betrieblichen Sektor. Die gute Liquiditätsausstattung der Kunden führte zu Tilgungsleistungen von 70 Mio. Euro. Forderungen an Kunden in Mio. Euro 653 705 750 In dem niedrigen Zinsumfeld sind der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen und die Bedeutung des Direktbankgeschäftes ungebrochen. Der Umfang der täglich fälligen Einlagen beträgt 57 %. Die Konten bzw. Depots, die online durch die Kunden direkt verwaltet werden, erhöhte sich um 6,5 % auf insgesamt 72.951. Mittlerweile führen 40 % der Kunden ihre Lohn-, Gehalts- und Rentenkonten online. Pro Tag erreichen uns 5.000 Besucher auf der Homepage. Die Neugestaltung des Internetauftritts wurde sehr gut angenommen; der Umfang der angeklickten Webseiten stieg um 30 %. Kundenanlagevolumen in Mio. Euro 1.398 2012 2013 1.434 1.504 2014 Mit jedem Kreditwunsch verbinden die Berater stets die intensive Recherche nach der besten Nutzung von preiswerten Fördermitteln. Der Umfang der neu durchgeleiteten Förderkredite lag bei 17,2 Mio. Euro auf einem hohen Niveau. 2012 2013 2014 Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR Die bilanziellen Kundeneinlagen der Privatpersonen erhöhten sich um 1,7 %, während bei den Firmenkunden die Steigerungsrate 4,4 % betrug. Das in den Wertpapierdepots verwahrte Vermögen erhöhte sich um 8,3 % auf 300 Mio. Euro. Der Kapitalbestand für Altersvorsorge in Form von Lebensversicherungen erfuhr eine Steigerung von 5,6 %, die Versicherungssumme stieg auf 289 Mio. Euro. Das bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall unterhaltene Guthaben erhöhte sich um 7,7 %. Die neu abgeschlossenen Bausparverträge er- Die strengeren aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalvorschriften halten wir bereits heute mit großem Puffer ein. Die Kernkapitalquote (Basel III) beträgt zum Bilanzstichtag 15,4 % bei einer Untergrenze von 4,0 %. Die Gesamtkapitalquote liegt bei 19,7% (Untergrenze 8,0 %). Für die anspruchsvolleren regulatorischen Anforderungen sind wir gut gerüstet. reichten eine Summe von 63 Mio. Euro. In der Summe hat sich das bilanziell und außerbilanziell betreute Kundenanlagevolumen um 70 Mio. Euro oder 4,9 % erhöht. Hinter uns liegt ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2014. Wir bedanken uns für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei unseren Mitgliedern, Kunden, Mitarbeitern und Verbundpartnern. Schlusswort / Ausblick Geld- und Kapitalmarktanlagen Unsere Geschäfts- und Risikostrategie ist konservativ ausgelegt. Dies drückt sich auch in der Ratingstruktur der Geld- und Kapitalmarktanlagen von rund 1,2 Mrd. Euro aus. Auf den AAA-Bereich entfallen 36 %, den AA-Bereich 39 %, den A-Bereich 23 % sowie auf die übrigen Anlagen 2 % des Volumens. Das hohe Sicherheitsniveau bedingt allerdings auch geringere Zinserträge. Durch die Inanspruchnahme von zinsgünstigen Refinanzierungsmitteln zum Aufbau eines höheren Wertpapierbestandes findet ein Ausgleich statt. Im laufenden Geschäftsjahr 2015 erwarten wir nach den hohen Wachstumsraten der Vorjahre eine geringere Steigerungsrate im Kreditgeschäft. Infolge der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank beginnt eine Phase rückläufiger Zinsergebnisse, der wir durch eine Intensivierung der Marktbearbeitung und eine höhere innerbetriebliche Effizienz begegnen. Wirtschaftliche Verhältnisse Die VR Bank HessenLand verfügt unverändert über eine äußerst robuste betriebswirtschaftliche Verfassung. Die Zahlungsbereitschaft der Bank war stets gegeben. Das ordentliche Betriebsergebnis (vor Bewertung) beträgt 14 Mio. Euro. Nach Verrechnung von Bewertungsänderungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft sowie außerordentlichen Faktoren verbleibt ein Ergebnis vor Steuern von 12 Mio. Euro. Nach Abzug der Steuerzahlungen von 4 Mio. Euro und der Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken bzw. der Dotierung von Vorsorgereserven nach § 340 f HGB verbleibt ein Bilanzgewinn von 2,3 Mio. Euro. Davon sind 0,8 Mio. Euro für die Dividendenzahlung (6 %) vorgesehen. Die Kennziffer zur Ertrags-/Aufwandsrelation (CIR) liegt mit 61,8 % günstiger als im Verbandsdurchschnitt. Ihr Vorstandsteam: Helmut Euler, Werner Braun, Ralph Kehl (v. l.) Der Vorstand Helmut Euler Werner Braun Ralph Kehl 35 Jahresbericht 2014 I AUFSICHTSRAT Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Foto: J. Laackman, PSL-5tudios-Marburg 36 ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Darüber hinaus standen der Aufsichtsratsvorsitzende und dessen Stellvertreter in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand. Im Jahr 2014 hat der Aufsichtsrat insgesamt zehn Sitzungen abgehalten. Schwerpunkte der Beratungen bildeten die Entwicklung des Geschäftsvolumens, der Ertrags- und Risikolage sowie die Berichterstattung zur Unternehmenssteuerung. Des Weiteren wurden geplante Investitionsmaßnahmen und die Unternehmensstrategie erörtert. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte unverändert drei Ausschüsse eingerichtet. Der Risikoausschuss tagte im Berichtsjahr vierzehn mal. Wesentliche Themeninhalte waren Entscheidungen über Kreditgewährungen, die Behandlung der Risikoberichte sowie ganzheitliche strukturelle Fragestellungen. Der Prüfungsausschuss trat im Jahr 2014 zu einer Sitzung zusammen. Er erörterte den Jahresabschluss 2013 und ließ sich außerdem von der Internen Revision über wesentliche Prüfungshandlungen und Prüfungsfeststellungen in 2013 Bericht erstatten. Helmut Klaner, Aufsichtsratsvorsitzender Aus den Sitzungen der Ausschüsse ist dem Gesamtaufsichtsrat berichtet worden. Der vorliegende Jahresabschluss 2014 mit Lagebericht wurde vom Genossenschaftsverband e.V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet. Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden. Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses – unter Einbeziehung des Gewinnvortrages – entspricht den Vorschriften der Satzung. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31.12.2014 festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen. In diesem Jahr scheiden die Herren Heinrich Conrad, Hans-Ludwig Grischkat, Helmut Mattheis, Helmut Preis, Christian Stamm und Heinz Todt aus dem Aufsichtsrat aus. Die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates ist zulässig. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus. Alsfeld, im April 2015 Der Personalausschuss befasste sich in einer Sitzung mit den in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Aufgaben. Helmut Klaner, Aufsichtsratsvorsitzender Jahresbericht 2014 I GREMIEN Menschen in besonderer Verantwortung Vorstand und Aufsichtsrat Mitglieder des Vorstands Helmut Euler (Vorsitzender), Alsfeld-Altenburg Werner Braun, Neukirchen-Christerode Ralph Kehl, Gemünden/Burg-Gemünden Mitglieder des Aufsichtsrats Helmut Klaner (Vorsitzender) Selbstständiger Steuerberater Kirchhain Dr. Helmut Otto (stellv. Vorsitzender) Fachbereichsleiter Ländlicher Raum u. Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf Schwalmstadt-Allendorf Heinrich Conrad Steuerfachangestellter Gilserberg Helmut Preis Kaufmännischer Angestellter Stadtallendorf-Niederklein Arnd Rüger Selbstständiger Landwirt Alsfeld-Eudorf Norbert Schäfer Kaufmännischer Angestellter Alsfeld-Lingelbach Lothar Schmidt Selbstständiger Heizungs- und Sanitärmeister Grebenau-Udenhausen Dr. Constantin Heinrich Schmitt (ab 6. Mai 2014) Vorstandsvorsitzender Konvekta AG Schwalmstadt-Ziegenhain Sascha Schneider Rechtsanwalt Rauschenberg Hans-Ludwig Grischkat Techniker Homberg/Ober-Ofleiden Dr. Hans-Wilhelm Ide Landwirtschaftsoberrat i. R. Schwarzenborn-Grebenhagen Klaus John (bis 6. Mai 2014) Pensionär Kirchhain (ab 6. Mai 2014) Christian Stamm Selbstständiger Architekt Stadtallendorf-Schweinsberg Heinz Todt Selbstständiger Fleischkontrolleur Willingshausen-Wasenberg Matthias Knöppler Selbstständiger Steuerberater Neukirchen Stefanie Kathrin Vincon Verwaltungsfachangestellte Cölbe Hans-Walter Kürschner Rentner Stadtallendorf-Erksdorf Hans-Jürgen Wald Selbstständiger Landwirt Kirtorf/Ober-Gleen (bis 6. Mai 2014) Helmut Mattheis Stellv. Geschäftsführer Regionalbauernverband Kurhessen e.V. Gilserberg-Lischeid Dr. Arno Wettlaufer Verwaltungsjurist Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises Alsfeld-Lingelbach 37 38 Jahresbericht 2014 I FÖRDERBILANZ Förderbilanz zum 31. Dezember 2014 Wertschöpfung Neukreditzusagen Private Zwecke 53.429 T€ Gewerbliche Zwecke 64.569 T€ – davon öffentliche Förderdarlehen Öffentliche Zuschüsse in Verbindung mit Kreditvergaben 17.185 T€ 1.274 T€ Steuerzahlungen Einbehaltene Lohn- und Einkommensteuer Körperschaftsteuer 2.161 T€ Gewerbesteuer 1.714 T€ Nicht abzugsfähige Umsatzsteuer Dividendenzahlung (6 %) 2.308 T€ 717 T€ 812 T€ Regenerative Energien Darlehensbestand Photovoltaikanlagen 45.146 T€ Biogasanlagen Windkraftanlagen/Wasserkraftanlagen 52.609 T€ Nahwärmenetze 12.238 T€ 9.914 T€ Prämien-/Zulagenberechtigte Geldanlagen Vertragszahl Vertragsbestand 9.189 46.368 T€ Arbeitsplätze/Bildung Mitarbeiter (nach Köpfen) 335 Jahresbericht 2014 I FÖRDERBILANZ Teilzeitquote 38 % Auszubildende36 Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (Jahre) 18 Weiterbildung Zeitliche Investition (Tage) Finanzielle Investition 1.251 353 T€ Gesellschaftliche Verantwortung Vereine/Institutionen Spenden/Zuwendungen 249 180 T€ Bankdienstleistungen vor Ort Geldeinzahlungen Stück Euro 160.696 466.405 T€ Geldauszahlungen Stück Euro 1.149.133 301.158 T€ Buchungsposten13.442.898 Online-Kanal Website Besucher im Jahr in Mio. Besucher pro Tag Seitenaufrufe in Mio. 1,8 4.851 5,3 39 40 Bilanz (Kurzfassung) zum 31. Dezember 2014 Aktivseite Geschäftsjahr Vorjahr €€€€ T€ 1.Barreserve a) Kassenbestand 13.698.673,51 11.533 b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 8.587.074,66 10.426 darunter: bei der Deutschen Bundesbank 8.587.074,66 (10.426) c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 22.285.748,17 0 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind a)Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,000 darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0) b)Wechsel 0,000,00 0 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 19.648.875,13 13.276 b) andere Forderungen 46.338.645,77 65.987.520,90 56.577 4. Forderungen an Kunden 718.511.983,46667.383 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 119.106.990,07 (123.095) Kommunalkredite 34.339.329,12 (20.016) 5.Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa)von öffentlichen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0) ab)von anderen Emittenten 4.997.000,00 4.997.000,00 14.963 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0) b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba)von öffentlichen Emittenten 399.128.956,07 210.536 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 399.128.956,07 (210.536) bb)von anderen Emittenten 737.955.486,70 1.137.084.442,77 865.551 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 677.703.987,77 (804.184) c) eigene Schuldverschreibungen 1.402.554,68 1.143.483.997,45 2.219 Nennbetrag 1.393.000,00 (2.210) 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere2.754.556,14 9.044 6a.Handelsbestand0,00 0 7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften a) Beteiligungen 24.830.036,86 21.745 darunter: an Kreditinstituten 498.535,10 (499) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0) b)Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 97.785,00 24.927.821,86 42 darunter: bei Kreditgenossenschaften 49.000,00 (0) bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0) 8.Anteile an verbundenen Unternehmen7.780.852,26 7.193 darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0) 9.Treuhandvermögen20.842,51 25 darunter: Treuhandkredite 20.842,51 (25) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuld verschreibungen aus deren Umtausch 0,000 11. Immaterielle Anlagewerte a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0 b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 106.448,00 58 c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0 d) geleistete Anzahlungen 0,00 106.448,00 0 12.Sachanlagen 6.855.233,217.786 13. Sonstige Vermögensgegenstände 6.244.884,9016.091 14.Rechnungsabgrenzungsposten 72.649,95158 Summe der Aktiva 1.999.032.538,81 1.914.606 41 Passivseite Geschäftsjahr Vorjahr €€€€ T€ 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 14.597.935,67 18.226 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 899.810.632,59 914.408.568,26 850.622 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a)Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 299.193.966,23 298.769 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 334.992,97 299.528.959,20 1.007 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 540.826.306,97 507.746 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 74.245.003,94 615.071.310,91 914.600.270,11 67.120 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen 26.723.047,67 34.860 b)andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 26.723.047,67 0 darunter: Geldmarktpapiere 0,00 (0) eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0) 3a.Handelsbestand 0,000 4.Treuhandverbindlichkeiten 20.842,5125 darunter: Treuhandkredite 20.842,51 (25) 5. Sonstige Verbindlichkeiten936.469,77 874 6.Rechnungsabgrenzungsposten115.613,19 168 6a. Passive latente Steuern 0,000 7.Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11.359.036,00 10.975 b) Steuerrückstellungen 837.153,21 0 c) andere Rückstellungen 8.431.234,00 20.627.423,21 7.139 8. Sonderposten mit Rücklageanteil0,00 0 9. Nachrangige Verbindlichkeiten0,00 0 10.Genussrechtskapital0,00 0 darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 (0) 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken37.000.000,00 34.000 darunter: Sonderposten nach § 340 e Abs. 4 HGB 0,00 (0) 12.Eigenkapital a)gezeichnetes Kapital 13.685.179,27 13.604 b) Kapitalrücklage 0,00 0 c)Ergebnisrücklagen ca) gesetzliche Rücklage 32.600.000,00 31.875 cb) andere Ergebnisrücklagen 36.000.000,00 68.600.000,00 35.275 d)Bilanzgewinn 2.315.124,82 84.600.304,09 2.321 Summe der Passiva 1.999.032.538,81 1.914.606 1.Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weiter gegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0 b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 27.369.353,92 35.287 c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 27.369.353,92 0 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0 b) Platzierungs- und Übernahme verpflichtungen 0,00 0 c) unwiderrufliche Kreditzusagen35.869.413,9035.869.413,90 47.522 darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00 (0) Der vollständige Jahresabschluss trägt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Genossenschaftsverbandes e.V. Er wird gemeinsam mit dem Lagebericht nach der Vertreterversammlung (5. Mai 2015) im elektronischen Bundesanzeiger und im Internet (www.vrbank-hessenland.de) veröffentlicht. 42 Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr Vorjahr €€€€ T€ 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 29.679.602,96 31.442 b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 8.773.107,26 38.452.710,22 9.959 2.Zinsaufwendungen 10.678.817,5827.773.892,64 15.702 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 535,50 182 b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 173.280,60 164 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 974.497,20 1.148.313,30 881 4.Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen0,00 0 5.Provisionserträge 9.492.173,65 9.115 6.Provisionsaufwendungen1.017.382,498.474.791,16 985 7.Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands0,00 0 8. Sonstige betriebliche Erträge1.675.679,67 2.109 9.[gestrichen]0,00 0 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a)Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 12.177.321,76 12.321 ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 3.077.268,86 15.254.590,62 3.109 darunter: für Altersversorgung 693.516,63 (751) b) andere Verwaltungsaufwendungen 7.320.604,85 22.575.195,47 6.840 11.Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.246.250,57964 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.850.446,971.878 13.Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 1.270.164,710 14.Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00–1.270.164,71 2.189 15.Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,000 16.Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 63.450,4863.450,48 1.632 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 18.[gestrichen] 0,000 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 9.194.069,53 15.874 20. Außerordentliche Erträge 0,000 21. Außerordentliche Aufwendungen 0,000 22. Außerordentliches Ergebnis 0,00(0) 3.874.614,112.213 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag darunter: latente Steuern 0,00 (0) 24.Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 78.349,183.952.963,29 44 24 a. Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken 3.000.000,009.100 25.Jahresüberschuss 2.241.106,244.517 26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 74.018,584 2.315.124,82 4.521 27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0 b) aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0 2.315.124,82 4.521 28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 1.145 b) in andere Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 1.055 29.Bilanzgewinn 2.315.124,82 2.321 Marktbereiche GESCHÄFTSSTELLE: ALSFELD Marktbereichsleiter: Guido Jäger Privatkundenberater: Simone Christ, Mariana Dickel, Jan Eiselt, Christopher Hahn, Birgit Mayer Fachberater Anlage & Vorsorge: Nina Kraus, Gabriele Muhl, Christine Wagner Fachberater Bauen & Wohnen: Katrin Heil, Annette Thon (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: ROMROD, MEICHES, BRAUERSCHWEND, GREBENAU Marktbereichsleiter: Steffen Fink Privatkundenberater: Manuela Becker, Marina Döring, Heike Klein Fachberater Anlage & Vorsorge: Dieter Lang, Christian Ruhl, Thorsten Seipp, Marc Thielemann Fachberater Bauen & Wohnen: Martina Lein, Michael Wagner (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: HOMBERG/OHM, NIEDER-GEMÜNDEN, SCHWEINSBERG Marktbereichsleiterin: Gabriele Schäfer-Langohr Privatkundenberater: Elke Roth, Anne Schönhals, Jan Philipp Schulz, Daniel Sommer, Sabrina Wieber Fachberater Anlage & Vorsorge: Brita Fischer, Michael Happel Fachberater Bauen & Wohnen: Andreas Hochgrebe, René Paulus (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLE: GILSERBERG Marktbereichsleiter: Marc Viehmann Privatkundenberater: Dieter Hoffmann, Ulrich Jäger Fachberater Bauen & Wohnen: Stephan Hooß (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: KIRCHHAIN, GROSSSEELHEIM, ROSSDORF Marktbereichsleiter: Hans-Joachim Schmidt Privatkundenberater: Gudrun Fuchs, Tanja Göbeler, Ulrich Kreider Fachberater Anlage & Vorsorge: Thomas Frank, Julian Starker Fachberater Bauen & Wohnen: Markus Bätz, Fabian Koch (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: STADTALLENDORF, NEUSTADT, NIEDERKLEIN Marktbereichsleiter: Bernd Reitz Privatkundenberater: Gisela Drescher, Jürgen Pfalz, Daniela Weiß Fachberater Anlage & Vorsorge: Annette Fischer, Karen Hofmann, Thorsten Kuhn Fachberater Bauen & Wohnen: Joachim Riehl, Marc Schilhabl, Thomas Schmidt (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: CÖLBE, RAUSCHENBERG, HALSDORF Marktbereichsleiter: Armin Kreider Privatkundenberater: Carina Altvater, Sabrina Bauerbach, Gerhard Happel, Bernd Lenz, Beate Ludwig, Theresa Wagner Fachberater Anlage & Vorsorge: Oliver Wieber Fachberater Bauen & Wohnen: Stefan Schade (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: NEUKIRCHEN, SCHWARZENBORN, OTTRAU, SCHRECKSBACH Marktbereichsleiter: Mirco Otto Privatkundenberater: Daniela Becker, Torsten Marx, Anja Philipp, Christian Sack Fachberater Anlage & Vorsorge: Tobias Greil, Christian Illgen, Ernst Kurz, Arno Merz Fachberater Bauen & Wohnen: Harald Becker, Karina Gerhardt (Trainee), Mario Paul (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLE: TREYSA Marktbereichsleiter: Thomas Fischer Privatkundenberater: Alina Dymianiw, Tim Schönhals Fachberater Anlage & Vorsorge: Ruth Diehl, Pia Krug (Trainee) Fachberater Bauen & Wohnen: Robert Riffer-Frank (Trainee), Carsten Wiegand (v. l. n. r.) GESCHÄFTSSTELLEN: ZIEGENHAIN, WASENBERG Marktbereichsleiter: André Herzog Privatkundenberater: Horst Fischer Fachberater Anlage & Vorsorge: Malwina Schenk, Heiko Schwalm Fachberater Bauen & Wohnen: Kurt Brandner, André Frank, Katja Sohn (v. l. n. r.) VERMÖGENSMANAGEMENT Leiter Vermögensmanagement: Ralf Scheuer Vermögensmanager: Helmut Dewald, Mario Eichenauer, Andreas Itzenhäuser, Manfred Schnell (v. l. n. r.) FIRMEN, KOMMUNEN, FREIBERUFLER, LANDWIRTSCHAFT Leiter Firmenbank: Richard Wagner Firmenkundenberater: Helmut Böhm, Christian Jöckel, Christoph Knöppler (Trainee), Björn Müller, Thorsten Schäfer, Burkhardt Seeger, Karl-Heinz Semmelroth, Katharina Strasser (Trainee), Uwe Vaupel; Fachberater Gesundheit & Soziales: Peter Greb; Fachberater Kommunen & Eigenbetriebe: Winfried Kläs; Fachberater Regionale Entwicklungsprojekte: Klaus Pfalz; Fachberater Windenergieprojekte: Harald Schmidt; Zahlungsverkehrsberater: Stefan Glotze (v. l. n. r.) R+ V Bezirksdirektor: Oliver Fischer; Volker Badouin, Andreas Höltken, Thomas Kaletsch, Sabine Kamm, Tobias Kurz, Andrea Müller, Marco Pfab, Kathleen Reiß, Uwe Rothe, Walter Schmittmann, Thomas Schwarz, Erhard Wölk (v. l. n. r.) SCHWÄBISCH HALL Bezirksdirektor: Heinz Schulz; Philipp Allgaier, Helmut Balzer, Frank-Steffen Frodl, Andreas Kraus, Frank Martin, Karsten Schmidt, Mario Spohr, Christoph Steuernagel, Igor Tolo (v. l. n. r.) Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSGEBIET 47 Monats 2015 Unternehmen des A U S G E Z E I C H N E T ! HESSEN
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