- VR Bank HessenLand eG

JAHRESBERICHT
2014
PREMIER-BANK DES JAHRES
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Jahresbericht 2014 I INHALT
Inhalt
Grußwort des Vorstandes
5
Innovatoren in der Region
6–23
Crowdfunding
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Jahresrückblick
26
Erläuterungen zum Jahresabschluss
32
Bericht des Aufsichtsrates
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Menschen in besonderer Verantwortung
37
Förderbilanz
38
Bilanz
40
Gewinn- und Verlustrechnung
42
Überblick Berater
43–46
Geschäftsgebiet
47
Impressum
Herausgeber: Verantwortlich: Text: Grafik und Layout: Fotos: Druck: VR Bank HessenLand eG, Marburger Straße 6–10, 36304 Alsfeld
Vorstandssekretariat/Öffentlichkeitsarbeit, N. Yvonne Erbes
VR Bank HessenLand eG; Traudi Schlitt, Alsfeld
Giséle Schön, Dipl.-Designerin, Wiesbaden
VR Bank HessenLand eG
Druckhaus Waitkewitsch GmbH, Alsfeld
Jahresbericht 2014 I
„Zusammenkommen
ist ein Beginn.
Zusammenbleiben
ein Fortschritt.
Zusammenarbeiten
ein Erfolg.“
Henry Ford
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Jahresbericht 2014 I GRUSSWORT DES VORSTANDES
Dieser Text steht anstelle
des Manuskriptes
Cuptat. Ugia sinctae lanihitio.
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Jahresbericht 2014 I GRUSSWORT DES VORSTANDES
Liebe Mitglieder,
Ihre VR Bank HessenLand hat sich sowohl im Markt als auch betriebswirtschaftlich
gut entwickelt. Wir blicken auf eine günstige Arbeitslosenquote mit deutlich abnehmenden Privatinsolvenzen. Unsere mittelständischen Kunden behaupten sich
im nationalen und internationalen Wettbewerb, was zu einer weiter verbesserten
Eigenkapitalausstattung führt. Die Preise in der Landwirtschaft waren im Allgemeinen
auskömmlich, wenngleich die aktuelle Marktlage nicht einfach ist. Von großen
geopolitischen Risiken blieben wir im Jahr 2014 verschont, sodass sich auch die
Finanzmärkte – abgesehen von der Zinsentwicklung – stressfrei entwickelten.
In diesem positiven Umfeld hat sich das von uns betreute Kundenvolumen um
123 Millionen Euro oder 5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro erhöht. Das Eigenkapital
entwickelte sich planmäßig. Es stieg um 5,9 Prozent auf 139 Millionen Euro. Aus der
regionalen Wertschöpfung profitieren die öffentlichen Kassen in erheblichem Umfang.
Darüber hinaus sind wir der Verantwortung zur Förderung der sozialen Infrastruktur
in unserer Region angemessen nachgekommen.
Die weitere Auszeichnung zur „Premier-Bank“ der Oskar-Patzelt-Stiftung sowie
die Ehrung zum Unternehmen des Monats durch die hessische Staatskanzlei erfüllen
uns mit Stolz. Die Quelle des betrieblichen Erfolgs liegt in den vielfältigen Anstrengungen unserer engagierten und kompetenten Mitarbeiter, die Tag für Tag für Sie
ihr Bestes geben. Durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
senkte sich die Umlaufrendite am Kapitalmarkt seit dem 1. Januar 2014 um 80 Prozent.
Inzwischen weist mehr als ein Drittel der im Umlauf befindlichen Bundesanleihen in
Deutschland negative Renditen auf – eine Welt, die wir uns vor einiger Zeit nicht
vorstellen konnten. Der zu erwirtschaftende Zinsüberschuss wird sich bei dieser
Marktlage aufgrund auslaufender Zinsbindungen bei Krediten oder Wertpapieren
Jahr für Jahr reduzieren. Das Ausmaß zeigt sich erst in den nächsten drei bis acht
Jahren. Die Problematik stellt uns – wie den gesamten Finanzdienstleistungssektor
– vor erhebliche Herausforderungen. Es ist unser Ziel, die Geschäftsaktivitäten bei
vertretbaren Risiken auszubauen und gleichzeitig auf kostengünstigere Organisationsstrukturen hinzuwirken.
Wir danken Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen, für das wir uns auch in
Zukunft stark machen.
Helmut Euler
Werner Braun
Ralph Kehl
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Ernst Diegel GmbH
Alsfeld
Von der Tradition zur Innovation
mit Maßstäben für ganze Branchen
Was verbindet Absolut Vodka, den VW Passat und einen edlen Parfümflakon? Keine
allzu schwierige Frage, findet Jens Rautengarten, Geschäftsführer der Ernst Diegel
GmbH. Zumal bei dieser ungewöhnlichen Produktallianz noch lange nicht Schluss
ist: An Steckdosen, Brillengestellen und Deko-Artikeln eines schwedischen Möbelhauses finden sich die hochwertigen Farb- und Schutzbeschichtungen aus Alsfeld,
sodass fast jeder Verbraucher früher oder später mit einem Produkt aus der
Alsfelder Lack- und Farbschmiede in Verbindung kommt – meist ohne es zu wissen.
Aus einem kleinen Unternehmen, das in der Fachwerkstadt immer noch als „Lack
Diegel“ in aller Munde ist, wurde mit „Diegel Creative Coatings“ längst ein Global
Player, made in Oberhessen.
3.000 Tonnen Lack verlassen jährlich das Alsfelder Werk,
in 40 Ländern der Erde ist Diegel Creative Coatings am
Markt präsent, die Exportquote liegt bei 70 Prozent,
und mit drei Niederlassungen in den größten Märkten
USA, Mexiko und China unterstreicht das Traditionsunternehmen die Bedeutung des Außenhandels für
den wirtschaftlichen Erfolg. Gegründet wurde das
Unternehmen 1870 von Ernst Diegel als Material- und
Farbwarengeschäft. Im 145. Jahr ihres Bestehens ist die
Firma heute spezialisiert auf innovative und beständige
Produkte zur Beschichtung von Kunststoff und Glas.
„Wir sind damit eine der ältesten Lackfabriken, die es
in Deutschland gibt“, stellt Rautengarten fest, „und
noch dazu ein Unternehmen, das über Gesellschafter
und Aufsichtsräte auch in der vierten Generation noch
inhabergeführt ist.“
Eine gute Verbindung:
Expansionswille und familiärer Führungsstil
Mit Jens Rautengarten konnte vor wenigen Jahren ein
Geschäftsführer gewonnen werden, der den innovativen, expansiven Gedanken der Firmeninhaber
vorantreibt, gleichzeitig aber auch den familiären und
persönlichen Führungsstil des Hauses pflegt. Kein großer Spagat für den 46-jährigen Diplom-Chemiker, der
weiß: Ohne die richtige Mannschaft geht nichts. Die
zu finden ist in einem hochspezialisierten Markt wie der
Lackbranche nicht immer einfach. Ein Drittel der Tätigkeiten sind Forschung und Entwicklung, Anwendungstechnik, Qualitätssicherung. Hierfür komptente Mitarbeiter zu gewinnen, ist schwierig. „Wir gehen inzwischen zwar häufig in Schulen und werben unter anderem mit der Möglichkeit eines dualen Studiums für
unseren Standort, aber gerade im Bereich der akademischen Mitarbeiter ist es sehr schwierig, Menschen aus
der Region zu finden und Menschen von anderswo
in die Region zu holen. Viele hier wissen gar nicht, was
für ein großes, wenn auch spezialisiertes Berufsangebot wir hier haben“, betont Rautengarten. Mehr als
90 Mitarbeiter beschäftigt der Ausbildungsbetrieb –
darunter Chemiker und Lacklaboranten, aber auch
Kaufleute und Produktionsfachkräfte.
Und das richtige Personal ist wichtig, schließlich wandelt
sich der Markt ständig, und die Ernst Diegel GmbH mit
ihm. Manchmal aber ist es auch umgekehrt: „Wir waren
schon immer hochinnovativ“, führt Jens Rautengarten
aus: Mit der Entwicklung einer cremefesten Beschichtung für die Cockpits in der Automobilindustrie setzte
Lack Diegel bereits 1990 Maßstäbe. Bei solchen Entwicklungen achtet das Unternehmen nicht nur auf
Funktion, sondern auch auf Haptik und Optik, auf
Glanz und den richtigen Farbton. Ein langjähriger Partner im Bereich „Automotive“ ist die Volkswagen AG,
allerdings findet man – außer in der Nische – heute
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
„Nicht ohne meine Mannschaft“ – Geschäftsführer Jens Rautengarten (vorne rechts im Bild) mit Teilen der Belegschaft vor dem
Firmengebäude im Alsfelder Industriegebiet.
kaum einen Pkw, gleich welchen Fabrikats, in dem keine
Beschichtung aus Alsfeld verwendet wird. Ein weiteres
Einsatzgebiet der Ernst Diegel GmbH sind die Glasbeschichtungen: 1996 entwickelte Lack Diegel erstmals
einen wasserlöslichen Ein-Komponenten-Glaslack zur
Lackierung von Hohlglas. „Wir bedienen auf diesem
Sektor ein breites Portfolio“, führt Jens Rautengarten
aus: Flakons für Kosmetikartikel, Flaschen für Spirituosen, Dekorationsartikel und Geschirr aller Art. Die
Farbbeschichtungen aus Alsfeld müssen dabei ganz
unterschiedliche Anforderungen erfüllen und bieten
damit ein großes Betätigungsfeld für die Entwickler
vor Ort.
Vom „Lack Diegel“ zu „Diegel Creative Coatings“
Seit der Jahrtausendwende nennt sich die Firma „Diegel
Creative Coatings“. Damit wurde einerseits natürlich der
Internationalisierung Rechnung getragen. Andererseits
macht das Wort „Creative“ auch deutlich, worauf es
dem Unternehmen ankommt: kreative Lösungen
finden, dem Kunden mit neuen Entwicklungen neue
Wege zeigen, gemeinsam mit ihm an der Zukunft
arbeiten. „Wir sind nie nur Anbieter von irgendetwas,
sondern wir begleiten unseren Kunden von dem Wunsch
und der Idee für ein Produkt bis zur Serienreife“, betont
der Geschäftsführer. Arbeiten an der Zukunft bedeutet
aber auch, dass bei der hochtechnischen Entwicklung
der Produkte auf eine größtmögliche Umweltverträglichkeit derselben geachtet wird: So bietet die Ernst
Diegel GmbH Lacke an, die deutlich geringere Mengen
an organischen Lösemitteln enthalten oder völlig frei
davon sind. Auch laserbare Lacke haben die Alsfelder
in ihrem Portfolio, UV-Lacke runden das Angebot ab:
Durch den Einsatz von ultraviolettem Licht wird die
Dauer der Härtung einer Beschichtung erheblich ver-
kürzt, was viele Vorteile bringt. Noch weiter verbessert
wurde dieses System mit dem Einsatz von UV-LEDLampen. Der Trocknungsprozess findet damit noch
schneller statt, dazu energieeffizienter und wirtschaftlicher. Aktuell entwickeln die Spezialisten in den Labors
von Diegel Creative Coatings die „Composites“: ein
Oberflächenmaterial aus Kunststoff und Glas, das als
Alternative zu den bekannten Carbonfasern dient.
„Damit sind wir jetzt schon weltweit unterwegs“,
merkt der Geschäftsführer an.
Entwicklungen aus Alsfeld setzen
Standards in der Branche
Doch Lack Diegel wäre nicht Lack Diegel oder Creative
Coatings, wenn nicht auch der Qualitätsaspekt hundertprozentig stimmen würde. „Durch unsere Kernkompetenz am Automarkt sind wir an extrem hohe Qualitätsstandards gebunden, die wir nicht nur durch die ISOZertifizierung nachweisen müssen, sondern auch in externen Audits – und die sind richtig knackig.“ Und dennoch kein Problem für die Alsfelder, die guten Gewissens
behaupten können, mit ihren Entwicklungen Standards
für die Branche und ihre Kunden zu setzen. Natürlich ist
der Standort des Unternehmens – seit Anfang der Neunzigerjahre im Industriegebiet Alsfeld Ost – historisch
bedingt. Dennoch stehen Gesellschafter und Geschäftsführer zu der Region. So hat sich der Jahresempfang der
Ernst Diegel GmbH zu einem festen Termin im Kalender
des Alsfelder Lebens entwickelt: Vertreter aus Politik
und Wirtschaft sowie aus sozialen Einrichtungen und
Vereinen treffen hier aufeinander und haben Gelegenheit zum Austausch. Und zur Innovation, was ganz
im Sinn von Diegel Creative Coatings ist und bleibt.
www.diegel.de
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
GADE Schlüsselfertigbau GmbH
Kirchhain-Großseelheim
Eine Vision und ihre Umsetzung:
das Haus Bürger in Kirchhain
Mitten im alten Ortskern von Kirchhain zieht seit Ende 2014 ein neues altes Gebäude
die Blicke auf sich: hell, modern, barrierefrei: das Haus Bürger, entstanden aus dem
leerstehenden Teil des Bürgerhauses. Umgewidmet zu Wohnungen und Büroräumen,
steht es nun den Menschen und Unternehmen Kirchhains zur Verfügung. Die fast
vollständige Belegung aller Einheiten kurz nach Fertigstellung spricht für sich: Ein
Projekt auf der Höhe der Zeit! Initiator und Bauträger dieses innovativen Konzepts
ist die GADE Schlüsselfertigbau GmbH, selbst in einer modern umgebauten und
erweiterten alten Hofreite im Ortskern von Großseelheim angesiedelt und versiert
in der Vitalisierung von Gebäuden und Ortskernen in der Region.
Die zeitgemäße Sanierung leerstehender Gebäude –
eine Aufgabe, mit der das Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Die Menschen
dahinter sind die beiden Geschäftsführer Jochen Schröder
und Andreas Pfeifer, und nicht nur die: jede Menge
Know-how, ein großes Netzwerk verlässlicher Partner
und der Anspruch, mit nachhaltiger Qualität langfristig
am Markt tätig zu sein. Doch es sind nicht nur die eigenen Projekte, die Jochen Schröder und Andreas Pfeifer
mit Akribie und Leidenschaft umsetzen: Gemeinsam mit
ihrer Partnerfirma GADE Ihr Komplettlöser bietet GADE
Schlüsselfertigbau Bauherren jeden einzelnen Bauschritt
an: von der Idee zu einem Projekt bis zu dessen Fertigstellung. Der Kunde hat damit die Gewähr, dass er für
bauer im damals florierenden Bau von Fachwerkgebäuden selbstständig machte. Sein Sohn Peter führte
das Unternehmen später mit einem Schwerpunkt auf
dem Malerbereich fort. In der dritten Generation, in den
Sechzigerjahren, erweiterte Wilhelm Gade das Unternehmen auf 15 Mitarbeiter. Das Betätigungsfeld
wuchs auf den ganzen Landkreis. Eine gute Vorlage
für Peter Gade, der 1988 als Diplom-Ingenieur und
Betriebswirt im Handwerk die Firma übernahm und mit
der Schaffung verschiedener Abteilungen unter Führung von Handwerksmeistern das Angebot erheblich
vergrößerte. Die Mitarbeiterzahl stieg, der Grundstein
für das heutige Komplettangebot war gelegt.
sein ganzes Vorhaben nur einen kompetenten Ansprechpartner hat und dass hinsichtlich Bauzeit und Baukosten keine bösen Überraschungen entstehen.
Alle Bauleistungen aus einer Hand –
ein gutes Netzwerk macht den Unterschied!
Ein Traditionsunternehmen schafft
den Sprung in die Moderne
„GADE baut seit über 100 Jahren! Wir sind ein Traditionsunternehmen, das den Sprung in die Moderne
geschafft hat und sowohl das Bauhandwerk in seinen
vielen Facetten als auch die heutige Notwendigkeit der
Projektentwicklung aus dem Effeff beherrscht“, erklärt
Jannick Moter, einer der Geschäftsführer von GADE Ihr
Komplettlöser. Im Jahr 1901 war es, als Wilhelm Gade
sich mit einigen Mitarbeitern als Anstreicher und Lehm-
„Wir stellten fest, dass es den Menschen nicht mehr nur
darum ging, einzelne Bauaufträge zu vergeben, sondern
dass immer mehr Planungsleistung nötig wurde – nicht
zuletzt aufgrund steigender Bestimmungen, sei es hinsichtlich der energetischen und Umweltschutzauflagen
oder im Bereich des Denkmalschutzes“, erklärt Jochen
Schröder. Aus der ursprünglichen Firma entstanden vor
diesem Hintergrund zwei verschiedene, doch eng kooperierende Unternehmen: die GADE Schlüsselfertigbau GmbH mit Jochen Schröder und Andreas Pfeifer,
zuständig für Planung, Entwicklung und Realisierung
komplexer Projekte, und die GADE Ihr Komplettlöser
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Die gelungene Realisierung einer mutigen Vision: Andreas Pfeifer, Christine Gade-Moter, Jannick Moter und Jochen Schröder genießen den
Ausblick vom Balkon des Hauses Bürger.
GmbH, das Handwerksunternehmen, das unter seinem
Dach mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt, die in enger
Absprache die Projekte von GADE Schlüsselfertigbau
mitumsetzen. Jochen Schröder sagt dazu: „Wir arbeiten
eng und gern zusammen, wir stimmen unsere Strategien ab und wir sind auf einer Wellenlänge, besonders
was Nachhaltigkeit und Qualität betrifft.“
Allerdings agieren beide Unternehmen auch unabhängig
voneinander, und mehr als das: Am gemeinsamen Standort „Werkhof ‘07“ arbeiten beide Firmen mit weiteren,
ausgewählten Partnerbetrieben der Region zusammen
und können damit den Bauherren ein noch größeres
Leistungsspektrum zur Verfügung stellen. Bei Bedarf und
immer nur so, wie es dem Kunden gefällt. „Wir bieten
dem Kunden damit einen echten Mehrwert“, betont
Jannick Moter.
In der Region ist GADE bekannt als Entwickler, Planer
und Erbauer von Industriegebäuden, Ärztehäusern, Einund Mehrfamilienhäusern. „Wir planen und liefern alles
schlüsselfertig: auch die vollumfängliche Sanierung von
Altbauten“, ergänzt Jochen Schröder.
Neues Denken: die Eigentümergemeinschaft
mit der Kommune
Das Herz der beiden GADE-Unternehmen schlägt für
die Region und dabei insbesondere für die Vitalisierung
der Ortskerne. Beeindruckendes Beispiel dafür ist der
Werkhof ‘07, Standort der beiden Unternehmen in
Kirchhain-Großseelheim. Zu einem modernen, lichtdurchfluteten Bürogebäude mit angegliederten Werkstätten wurde hier ein altes Fachwerkensemble umgebaut und mit architektonischer Leichtigkeit in die
heutige Zeit getragen – ein Paradebeispiel für eine
gelungene Nutzung vorhandenen Raums, der in vielen
Dörfern und kleineren Städten in Oberhessen von Leerstand bedroht ist. „Bauen im Bestand ist ein großes
Thema in Zeiten des demografischen Wandels“, führt
Jochen Schröder aus. Zahlreiche erfolgreich durchgeführte Umbauten sprechen dabei für sich: sei es die
Anpassung vorhandener Häuser an heutige Wohnansprüche von Familien oder die Umnutzung alter öffentlicher Gebäude wie der „Alten Schule“ in Kirchhain, Maßnahmen, die jede einzelne zum Erhalt einer lebendigen
Innenstadt oder eines lebendigen Ortskerns beitragen.
Das Augenmerk von GADE liegt dabei auf der Nachhaltigkeit. Viel zitiert in allen gesellschaftlichen Bereichen,
spielt sie gerade beim Bau eine große Rolle: Gebäude
sind für einen langen Zeitraum gedacht; Barrierefreiheit ist daher ein großes Thema, das die Kirchhainer
bei jedem Projekt im Auge haben. Genauso wie Energieeffizienz und Umweltschutz. „Und wir arbeiten auf
Augenhöhe mit unseren Bauherren. Wir setzen ihre
Wünsche um und arbeiten dabei transparent und fair“,
ergänzt Jannick Moter. Mit dem Haus Bürger wird nicht
nur ein weiteres Mal eindrucksvoll bewiesen, wie man
alten Bestand mit neuem Leben erfüllen kann, sondern
auch, wie eine Eigentümergemeinschaft zwischen
privaten Investoren und der Kommune funktionieren
kann, die ihrerseits noch einen Teil des Bürgerhauses
betreibt. „Ein neues Denken, das durchaus wegweisend
für andere Kommunen sein kann, die Teile ihrer Bürgerhäuser nicht mehr halten können“, findet Jochen
Schröder. In Kirchhain wurde mit guten Ideen und
jeder Menge Leidenschaft aus einem Bürgerhaus ein
Haus Bürger – die gelungene Realisierung einer mutigen Vision!
www.gade-sfbau.de
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
HARTMANN
Spezialkarosserien GmbH
Alsfeld
Global Player mit sozialem Hintergrund
und Spaß an neuen Ideen
„Big Toys for Big Boys“ – so bewirbt die Firma HARTMANN Spezialkarosserien zwar nur
ihre Luxus-Offroad-Wohnmobile, aber wenn man den Blick durch die Fertigungshallen schweifen lässt, dann könnte das Motto überall gelten: Feuerwehrfahrzeuge,
Geldtransporter, Promotionfahrzeuge, mobile Banken – alles, was Jungsherzen schon
in Matchbox-Größe höherschlagen lässt, steht hier als Original. Kaum einen Kundenwunsch scheint es zu geben, den die Ingenieure hier nicht umsetzen könnten. Kein
Wunder, dass aus dem einst kleinen Alsfelder Unternehmen ein Global Player geworden ist. Der Grund: verlässliche Ingenieurs- und Handwerkerkunst in Verbindung mit
jeder Menge Ideenreichtum und Freude an Entwicklung, Konstruktion und Sicherheit.
Im Eingangsbereich des Firmengebäudes stehen die
Uhren auf Weltzeit: New York – London – Moskau –
Sydney und mittendrin Alsfeld. Und das ist keineswegs
nur Dekoration: HARTMANN Spezialkarosserien ist weltweit aktiv: 60 Prozent der Produktion gehen ins Ausland,
erläutert Geschäftsführer Sebastian Decher. Geldtransporter nach Australien, Reisemobile in die Mongolei.
Einer der größten Partner dabei ist Mercedes-Benz. „Wir
entwickeln jedoch für nahezu alle bekannten Fahrzeughersteller Auf- und Ausbauten“, betont Geschäftsführer
Immo Decker. Gemeinsam mit Sebastian Decher und
Michael Bannas leitet der Enkel von Firmengründer Ernst
Hartmann das Alsfelder Traditionsunternehmen und hat
mit dieser neuen jungen Führungsriege bereits jetzt die
die Landesfachklasse für Karosserie- und Fahrzeugbau
beheimatet ist. Ein sozialer Gedanke, der sich durchaus auch auf die laufende Geschäftstätigkeit von
HARTMANN Spezialkarosserien auswirkt, wie die
Geschäftsführer deutlich machen.
Weichen in Richtung Zukunft gestellt.
zu 1.000 Stück“, erläutert Immo Decker, „eine einmalige
Kombination, die HARTMANN weltweit interessant
macht! Und wir bieten damit das richtige Verhältnis
zwischen Technik und Produktion, zwischen Elektronik
und Dokumentation.“ Gerade die beiden letzten Komponenten haben in den vergangenen Jahren stark
zugenommen – eine Entwicklung, die Geschäftsführer
Michael Bannas verfolgt hat. Alles in allem aber müssen
alle Bereiche Hand in Hand gehen: Nur so kann das
Scannerfahrzeug in den Häfen der Welt seine Aufgabe
erfüllen und nur so ist gewährleistet, dass die Feuerwehrautos, die das Alsfelder Werk verlassen, nicht nur
so aussehen, sondern auch die komplette elektronische
Ausstattung an Bord haben. Bei zahlreichen Projekten
arbeitet HARTMANN Spezialkarosserien mit Kooperations-
Die Firma HARTMANN als teilweise inhabergeführtes Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück. Denn
gegründet wurde sie bereits 1924 an der in Alsfeld nicht
unbekannten „Hartmann-Kreuzung“. 1984 übernahm
der Unternehmer Heinz Friederichs, selbst Inhaber einer
Firma für Karosseriebau, das damals angeschlagene Unternehmen. Die Neugründung als „HARTMANN Spezialkarosserien“ war die Folge, sechs Jahre später erfolgte
der Umzug in neue und größere Geschäftsräume im
Industriepark Ost. Inzwischen ist das Unternehmen Teil
der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung, die zahlreiche
soziale und kommunale Projekte der Stadt Alsfeld sowie
die dort ansässige Max-Eyth-Schule unterstützt, in der
Luxus und Sicherheit aus Alsfeld
Von 26 Mitarbeitern im Jahr 1984 ist die Firma heute
auf 104 Mitarbeiter angewachsen. „Eine vernünftige
Größe“, findet Sebastian Decher. Sie ist in der Region
gut zu handhaben und sie ermöglicht die Fertigung
von kundenspezifischen Stückzahlen. „Wir können
Einzelaufträge genauso gut abwickeln wie Serien bis
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Mit Sicherheit und guten Ideen die Zukunft im Blick: Sebastian Decher, Michael Bannas und Immo Decker, Geschäftsführer von HARTMANN
Spezialkarosserien.
partnern aus der Region zusammen, etwa bei der Ausstattung der neuen Generation an Luxus-Reisemobilen.
Da sind der Fantasie kaum mehr Grenzen gesetzt:
Offroad-Reisemobile, die die Mitnahme kleinerer
Fahrzeuge ermöglichen und dabei im Innenausbau so
kleine Finessen wie eine indirekt beleuchtete Duschkabine haben, sind nur ein Beispiel. Relativ neu in diesem Segment: Slide-outs – Wohnmobile also, deren
Innenraum durch das Herausfahren eines Elementes
deutlich vergrößert werden kann. Ein Markt, den die
Firma HARTMANN für sich erschließen will – ein eigener
Prototyp wurde im Jahr 2014 auf allen relevanten
Messen vorgestellt und zeugt von der Kreativität und
Expertise des Unternehmens.
Stark in der Region und für die Region
Doch das ist nur ein Bereich im Portfolio der Alsfelder:
„Wir sind tatsächlich sehr breit aufgestellt“, erklärt
Sebastian Decher. Zu den bereits erwähnten Fahrzeugen kommen Beratungs- und Schulungsfahrzeuge,
mobile Bibliotheken, Personentransporter und zahllose individuelle Aufträge.
Hinter dem Wort „Spezialkarosserien“ verbirgt sich
nämlich eine ganze Welt an Auf- und Umbauten, und
mit jedem Kundenwunsch kommt eine neue Facette
hinzu. Im Schnitt verlassen 500 bis 1.000 Fahrzeuge
das Werk in Alsfeld pro Jahr; ca. 12 bis 15 Millionen
Euro Umsatz bedeutet das für das Unternehmen und
seine Mitarbeiter. Die finden Immo Decker und seine
Mitstreiter übrigens immer in der Region – egal, ob
Auszubildende oder Führungskräfte. „Die Region ist
unglaublich stark“ – davon sind die Geschäftsführer
unisono überzeugt: „Viele der mittelständischen Unternehmen im Vogelsberg und in der näheren Umgebung sind bundes- oder weltweit unterwegs. Wir
brauchen uns hier wirklich nicht zu verstecken!“ Und
daher sind auch die regionalen Kunden für HARTMANN
Spezialkarosserien von großer Bedeutung: Im Reparaturbereich versorgt das Traditionsunternehmen
nach wie vor zum einen natürlich die Fahrzeuge aus
eigener Produktion, zum anderen aber auch alle
anderen Kraftfahrzeuge von Firmen und Privatpersonen, und das in allen Belangen: von der klassischen
Fahrzeugreparatur über Steinschlagreparaturen, Unfallund Komplettlackierungen bis zur Unfallinstandsetzung für alle gängigen Pkw, klassischen Nutzfahrzeuge
und großen Lkw – rund um die Uhr. Kein Wunder also,
dass die jungen Geschäftsführer die Region weiter
stärken möchten – als Anbieter, Partner und Arbeitgeber. Das Aufgabengebiet ist groß: Karosserie- und
Fahrzeugbauer, Elektriker, Lackierer, Kaufleute, Techniker, Elektroniker oder Ingenieure finden hier ein
Betätigungsfeld, darunter aktuell 17 Auszubildende
in den unterschiedlichen Lehrjahren – seit 1984 waren
es 180 junge Menschen, die hier eine Ausbildung
erhalten haben, wie die Handwerkskammer erst jüngst
bestätigt hat. Die Zukunft als eines der großen Anliegen der Firma HARTMANN Spezialkarosserien – und die
sichert sie auch mit eigenen Patenten wie dem für ein
diebstahlsicheres, da GPS-verfolgbares „Kassetten-Softcar-Fahrzeug“, dessen Testphase gerade abgelaufen ist
und das nun weltweit vertrieben werden soll. Und nicht
zuletzt mit einer gesunden Mischung aus Festhalten an
Altbewährtem und Weiterentwicklung mit dem Markt.
www.hartmann-alsfeld.de
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
RK Metalltechnik
GmbH & Co. KG
Neukirchen
Präziser Problemlöser mit
Hightech-Equipment und Tiefenwirkung
„Wenn andere das nicht können, dann kriegen wir das hin!“ Ein selbstbewusstes Statement von Christian Rentsch, Geschäftsführer der RK Metalltechnik GmbH & Co. KG
in Neukirchen. Übertrieben ist das keineswegs: Für viele Firmen sind die Metallbauer
aus der Schwalm die Problemlöser schlechthin. Mit hoher Fachkompetenz, modernsten
Maschinen und dem Willen, sich tief in die Anwendungsmöglichkeiten ihrer Anlagen
und die Anforderungen ihrer Kunden einzuarbeiten, sind sie bekannt für ihre hohe
Qualität, ob sie nun dafür sorgen, dass die Bobs auf einer Sommerrodelbahn präzise
in der Spur bleiben, oder ob kleinste Löcher punktgenau gelasert werden. Ein Blick
ins Portfolio zeigt: RK Metalltechnik ist vielfältig und zukunftssicher aufgestellt.
Gestartet ist die Neukirchener Firma Metallbau Roland
Köllner als Bauschlosserei mit zwei Gesellen und einem
Lehrling im Jahr 1975. Schwerpunkt war damals der Bau
von Aluminiumfenstern und -türen. Zehn Jahre später
kam der Stahlbau hinzu und damit neue Möglichkeiten,
Investitionen und Vergrößerungen. So investierte
Roland Köllner 1993 in eine erste 3D-Konstruktionssoftware, 1995 wurde eine CNC-Brennschneidanlage in
Betrieb genommen. Die Mitarbeiterzahl stieg kontinuierlich. Als Roland Köllners Sohn Rainer im Jahr 2000 die
Firma Rainer Köllner Metall- und Elementbau gründete,
waren die Produktionsstätten bereits mehrfach erweitert worden, weitere Kräne, Deckenkrananlagen und
CNC-Maschinen wurden angeschafft, und bald wurde
die Fensterproduktion zugunsten einer Vertiefung des
Angebots an Stahlbau, Aluminiumbau und Schweißbaugruppen eingestellt. Eine neuerliche Erweiterung
der Unternehmen im nahegelegenen Industriegebiet –
zusätzlich zum Standort In der Heimbach – stand an,
ausgestattet mit modernsten Maschinen wie CNCNipplern oder 3D-Dornbiegemaschinen. Einen großen
Wendepunkt stellte der Erwerb eines ersten Rohrlasers
dar. Fertigungsabläufe wurden optimiert, immer mehr
und immer diffizilere Aufträge konnten angenommen
werden. Als die beiden Firmen von Roland und Rainer
Köllner im Jahr 2014 zur RK Metalltechnik GmbH
& Co. KG fusionierten, kam zusammen, was schon
lange nicht mehr zu trennen war, der Senior zog sich
aus dem Geschäft zurück, und mit Christian Rentsch
kam ein geschäftsführender Gesellschafter dazu, der
selbst 18 Jahre zuvor als Schlosserlehrling bei Roland
Köllner das Handwerk von der Pike auf gelernt hatte.
Tiefer Einstieg in Funktionsweise
und Anwendungsgebiete des Rohrlasers
Heute hat RK Metalltechnik drei Rohrlaser im Einsatz
– hohe Investitionen, die die Neukirchener zu kompetenten Ansprechpartnern in der Branche machen. So
liefern sie hochanspruchsvolle Einzelteile, wie beispielsweise die gelaserten Geländer für ein Verwaltungsgebäude von VW in Braunschweig. „Auf dem Weg
von Braunschweig bis hierher gibt es bestimmt einige,
die das auch können, aber der Kunde kommt zu uns“,
freut sich Christian Rentsch. Warum? „Weil wir uns
so tief in die Anwendungsmöglichkeiten unserer
Maschinen einarbeiten wie kein anderer und damit
Leistungen anbieten können, die auch kein anderer
schafft.“ So haben die Neukirchener gemeinsam mit
dem Hersteller einen Prototyp des Rohrlasers getestet
und zur Serienreife gebracht. „Wir investieren Zeit und
Arbeitskraft in ein solches Projekt“, erläutert Rentsch.
„Durch diesen tiefen Einstieg in die Funktionsweise
der Maschinen können wir unseren Kunden einen
echten Mehrwert bieten.“ Mehrwert, das ist bei RK
Metalltechnik ein absolut hoher Genauigkeitsgrad,
der in kurzer Zeit und stabil über eine ganze Serie
erzielt wird. „Unser Genauigkeitsgrad liegt immer
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Aktuell das Prunkstück in der Fertigungshalle der RK Metalltechnik: Christian Rentsch vor dem neuen 3D-Rohrlaser.
genau da, wo unser Kunde ihn benötigt. Um dies zu
erreichen, steigen wir bereits in die Konstruktion mit
ein. Präziser kann es keiner“, ist sich Christian Rentsch
sicher. Als Metallbautechniker und Meister weiß er,
wovon er spricht, und er weiß, wie es geht. So führen
heute der Bauingenieur Rainer Köllner und Christian
Rentsch das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft.
Für beide ist nicht nur der hohe Stand an modernsten
Maschinen ein Argument, das ihnen den Vorsprung
vor dem Wettbewerb sichert, sondern vielmehr auch
die gut ausgebildeten Mitarbeiter.
Handwerkliches Wissen von Fachkräften
als unerlässlicher Erfolgsfaktor
„Wir beschäftigen fast ausschließlich Facharbeiter in
unserer Produktion“, betont Rentsch. Das gilt sowohl
für den Aluminiumbau, der heute komplett an dem
alten Standort angesiedelt ist, als auch für den Stahlbau und
die Schweißbauguppenfertigung. „Unsere Maschinen
arbeiten sehr autark, aber es gehört viel Sachverstand
und technisches Wissen dazu, sie fachgerecht zu führen“,
weiß Rentsch aus eigener Erfahrung. Darüber hinaus
ist er überzeugt, dass keine Maschine das Wissen und
die Erfahrung von Facharbeitern ersetzen kann. Aus diesem Grund greifen die beiden Geschäftsführer auch
immer noch gerne auf die 60 Jahre Berufserfahrung
ihres Seniorchefs zurück: „Wir schätzen seinen Rat
sehr“, sagt Christian Rentsch, und seinerseits freut
sich Roland Köllner, sein Werk in so guten, jungen
Händen zu wissen.
Allerdings, so die Einschätzung Rentschs, wird es
zunehmend schwer, Facharbeiter zu finden. „Wir
konkurrieren mit den Konditionen, die Großkonzerne
in der weiteren Umgebung ihren Mitarbeitern bieten
können.“ RK Metalltechnik bildet daher gerne junge
Menschen zu Zerspanungsmechanikern und Metallbauern aus und ermutigt sie, in der Region zu bleiben.
Von ca. 45 Mitarbeitern sind heute immer fünf bis sieben Auszubildende. „Wir glauben, dass diese Region,
so ländlich sie ist, stark ist und einiges zu bieten hat“,
sagt Rentsch, „aber dazu gehören auch kommunale
Anstrengungen und Kooperationsbereitschaft unter
den Unternehmen.“
Im Aluminiumbau fertigen die Neukirchener unter
anderem Gehäuse für Klimageräte in Schienenfahrzeugen. Im Stahlbau sind es komplette Konstruktionen
von Hallen inklusive Dach und Wand, die einen großen
Teil des Produktionsspektrums ausmachen. Im Bereich
der Schweißbaugruppen bietet RK Metalltechnik hochanspruchsvolle Baugruppen und Kleinserien, die eine
hohe Toleranzgenauigkeit fordern, aber auch Unikate, bei denen es auf höchste Genauigkeit ankommt.
„Unsere Größe erlaubt es uns, genau solche Aufträge
anzunehmen, die anderen zu klein sind“, erklärt Rentsch,
„und unsere hohe Kompetenz garantiert, dass wir auch
die diffizilsten Anfragen ausführen können. Wir sind
in der Nische gut aufgehoben.“
Für die Zukunft ist geplant, dass die Firma sowohl
räumlich als auch personell weiterwächst. Thematisch
sieht Christian Rentsch hochpräzise Metall-3D-Drucker
auf dem Vormarsch. Auch hier spielen Fachkompetenz
und die richtigen Investitionen eine große Rolle. Die
Perspektive für RK Metalltechnik lautet dabei: „Mit
unseren Ideen und unserem Know-how sind wir
Innovationspartner für unsere Kunden und das
wollen wir auch in Zukunft bleiben.“
www.rk-metalltechnik.de
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Milchviehbetrieb
Andreas Schick
Amöneburg
Warm, weich und wohlig: gesunde
Milch von tiefenentspannten Kühen
Er wolle mal ein ganz großer Bauer werden – das sagte vor mehr als 30 Jahren
der kleine Andreas Schick, als man ihn nach seinem Berufswunsch fragte. Ein junger
Mann mit klaren Vorstellungen – schon damals. Heute hat der Junge seinen Traum
erfüllt: Auf seinem fast 150 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb in Erfurtshausen tummeln sich 270 Milchkühe in einem der modernsten Ställe Hessens, auf
dem Dach eine PV-Anlage und drumherum eine Biogasanlage, deren Wärme das
Nahwärmenetz des Ortes speist. Spricht man heute mit Andreas Schick über seinen
Milchviehbetrieb, so merkt man sofort: Hier ist einer mit Herz und Seele bei seiner
Aufgabe, aber auch mit jeder Menge Zeit und viel Mut, große Projekte anzupacken
und umzusetzen.
Im Alter von 19 Jahren übernahm der Landwirt den
Hof von seinen Eltern: Mitten im Ort hielten die Schicks
damals 24 Kühe in Anbindehaltung. Doch, wie gesagt,
Andreas Schick wollte ja ein Großer werden! Im Lauf
der Zeit wuchs sein Bestand auf 100 Kühe an, und bald
entwickelte sich der Gedanke, den Betrieb auszusiedeln.
2006 zog der Milchviehbetrieb Schick um in die neuen
Hallen und Ställe auf einem riesigen Areal zwischen
Schweinsberg und Mardorf. 160 Milchkühe nahm der
Landwirtschaftsmeister mit, heute sind es 270, und
für einen Großteil von ihnen hat sich Andreas Schick
etwas ganz Modernes einfallen lassen.
Die innovative Idee: ein Kompoststall –
einer von ganz wenigen in Hessen
Inspiriert durch die Fachpresse, reiste er vor drei Jahren
nach Israel. „Israel ist Weltmeister in der Milchproduktion“, erklärt er dem erstaunten Besucher, „die Landwirte dort erzielen eine hohe Leistung und haben ein
Top-Betriebsmanagement.“ Was er sehen wollte, waren
die Stallungen, von denen er gelesen hatte: In großen
Kompostställen haben die Kühe freien Auslauf. Ihre Liegefläche ist bis zu einem halben Meter hoher Kompost,
auf dem sie es warm und weich haben. „Den Kühen geht
es sehr gut in diesen Ställen“, stellte der Landwirtschaftsmeister vor Ort fest, „sie haben keine Beschränkungen
beim Abliegen oder Aufstehen, was besonders für ältere
Tiere, die nicht mehr so beweglich sind, sehr schön ist.“
Überzeugt von dieser Art der Milchviehhaltung, machte
Schick sich direkt an die Umsetzung in seinem Betrieb.
Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern – drei Festangestellte und mehrere Aushilfen – baute er seinen Kompoststall fast komplett selbst. Von dem Besuch in Israel
im Jahr 2012 bis zur Fertigstellung des Stalls in Erfurtshausen verging gerade mal ein Jahr. Inzwischen ist der
innovative Milchviehbetrieb nicht nur Anziehungspunkt
für viele interessierte hessische Landwirte, sondern auch
für Studierende der Landwirtschaft.
Kuhkomfort mit Open-Air-Feeling
Eine Masterarbeit, in Erfurtshausen erarbeitet im Auftrag des „Innovationsteams Milch Hessen“, bestätigt
viele Vorteile des Kompoststalls, die auch für Andreas
Schick den Ausschlag zum Bau dieser hochmodernen
Anlage gegeben hatten. Im Kompoststall haben die
Kühe einen weichen, rutschfesten Untergrund zum
Laufen und Liegen. Es gibt keine vorgegebenen Wege
und keine Sackgassen. Gebaut als Cucettenstall mit
offenen Wänden und einem festen Dach, dafür mit
Vorhängen, die bei Bedarf als Wetterschutz heruntergelassen werden können, bietet der Kompoststall den
Kühen ein vertrautes „Open-Air-Gefühl“; ein Blick
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Ein entspanntes Verhältnis pflegen Landwirtschaftsmeister Andreas Schick und seine 270 Milchkühe im Kompoststall in Erfurtshausen.
hinein verrät: Die Tiere sind tiefenentspannt, eine
unglaubliche Ruhe herrscht hier, fast ein Gefühl von
Heimeligkeit. „Das stimmt genau“, unterstreicht der
Landwirt diese Beobachtung, „die Kühe leben in einem
ruhigeren Herdenverbund und fühlen sich darin schlichtweg sehr wohl!“ Bei so viel Kuhkomfort ist es umso
schöner, dass sich hier nicht nur die Kühe wohlfühlen,
sondern auch der Landwirt profitiert: So liefern seine
Kühe jetzt durchschnittlich drei Liter mehr Milch pro
Tag, insgesamt etwa 33 Liter. „Und das ist noch nicht
das Ende der positiven Entwicklung“, ist sich Andreas
Schick sicher. Allerdings werden seine Kühe auch dreimal täglich gemolken. „Das bringt immerhin 10 Prozent
mehr Ertrag, ist aber in erster Linie auch für die Kühe
besser.“ Andreas Schick mag seine Tiere, auch wenn sie
inzwischen eine Anzahl erreicht haben, die es längst
nicht mehr erlaubt, dass er jeder einzelnen Kuh einen
Namen gibt. „Manche haben aber tatsächlich einen
Namen“, scherzt er, „und den haben sie sich ehrlich,
hart und treu erarbeitet.“
Gesunde Tiere sorgen für Zufriedenheit
beim Verbraucher und beim Landwirt
Ein weiterer Vorteil der Kompoststallhaltung ist der
Gesundheitszustand der Tiere. Die dicke Schicht braungrünen Komposts ist wider Erwarten eine sehr saubere
Angelegenheit: „Wenn die Tiere beim Melken sind,
wird die Liegefläche mit einem Grubber gelockert.
Durch die Kompostierung der in der Streu befindlichen
Materialien – neben den Ausscheidungen der Tiere
der eigene Getreideausputz und zugekaufte Sägespäne – entsteht Wärme, die Feuchtigkeit verdunstet,
die Liegefläche bleibt trocken.“ Dass dies funktioniert,
bedarf eines ausgewogenen Systems: Sowohl die
Zusammensetzung der Materialien als auch die im
Boden entstehenden Temperaturen müssen ständig
überprüft werden: Wird der Boden im Kern zu heiß
oder zu kalt, verlangsamt sich der Kompostierungsprozess oder kommt am Ende gar zum Erliegen. „Ein
Kompoststall ist anspruchsvoll – man muss sich sehr
gut in die Materie einarbeiten“ – das hat Andreas Schick
in der kurzen Zeit seit Inbetriebnahme des Stalls bereits
gelernt. Seine Kühe danken es ihm mit einem hohen
Hygienestandard: Die Euter der Tiere sind sehr sauber,
die Keimzahl in der Milch ist gering. Außerdem ist die
Klauengesundheit besser als bei Tieren, die beispielsweise in Anbindehaltung gehalten werden, genauso
wie der Zustand der Gelenke. Insgesamt ist der Krankenstand in den Kompostställen sehr niedrig, was
wiederum einen sehr geringen Bedarf an Medizin
zur Folge hat.
Nur drei solcher Ställe gibt es aktuell in Hessen, Andreas
Schick plant derzeit bereits einen weiteren. Mit ihm
ist ein innovativer Landwirt in Erfurtshausen am Ruder.
Sein Thema ist zum einen die ständige Verbesserung
der Bedingungen für die Tiere, zum anderen natürlich
auch eine Steigerung seines eigenen Ertrages. Dass
diese beiden Komponenten Hand in Hand gehen
können, unterstreicht die Erfahrung mit dem Kompoststall. Aus diesem Grund ist es für Schick auch nur logisch,
den nächsten Schritt in Richtung Vergrößerung ins
Auge zu fassen. Und während er das tut, macht sich
in Erfurtshausen schon die nächste Generation auf
den Weg. Sohn Aaron, acht Jahre alt, verbringt jede
freie Minute bei seinem Vater im Betrieb und weiß
jetzt schon, dass er in dessen Fußstapfen treten will.
Ob er seinen Vater allerdings in Größe und Innovationskraft toppen wird, das steht noch in den Sternen!
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Schweinemästerei Schmitt
Ottrau
Total regional – Schweine aus Ottrau
als Fleischlieferanten für nah und fern!
Ein kleiner Rundgang über das Gelände des Schweinemastbetriebes von Volker Schmitt
lässt erahnen, was der 48-jährige Landwirt im Gespräch bestätigt: Hier hat jemand
sein Hobby zum Beruf gemacht und damit nicht nur für sich selbst, sondern auch für
seine Frau und seinen Sohn eine Perspektive geschaffen. Gemeinsam sind Volker, Heike
und Sebastian Schmitt die Macher auf dem Hof in Ottrau und managen die Aufzucht
von ständig knapp 2.000 Mastschweinen. 95 Prozent der Tiere verkaufen sie an
Schlachtbetriebe, einen kleinen Teil davon schlachten und vermarkten sie selbst –
ein Bereich, der zukünftig weiter ausgebaut werden soll. Zur Freude aller Genießer
herzhafter Wurstwaren!
Dort, in Ottrau am Bahnhof, ließ sich Volker Schmitts Großvater 1957 nieder. Damals noch mit einem gemischten
landwirtschaftlichen Betrieb, fünf, sechs Kühe, ein paar
Schweine, Pferde, Ackerbau. Als Volker Schmitt zehn
Jahre später geboren wurde, hatte sein Vater Georg
seit einem Jahr den Hof übernommen. Von klein auf
also lebte Volker Schmitt mit der Landwirtschaft, lernte
die harte, niemals endende Arbeit und die Verantwortung für die Tiere kennen und die Tätigkeiten auf den
Feldern und in der Natur schätzen. Doch er übernahm
den Hof nicht gleich: Zunächst machte Volker Schmitt
eine Ausbildung zum Molkereifachmann und arbeitete
in der Molkerei in Neukirchen. Schon in dieser Zeit veränderte sich der Hof in vielerlei Hinsicht – sein Vater
versuchte stets, den wechselnden Anforderungen an
die Landwirtschaft gerecht zu werden und seiner Familie
ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen. Zusätzlich
zur Milchviehhaltung, die 1990 zugunsten einer Ammenkuhhaltung aufgegeben wurde, war bereits in den
Siebzigerjahren ein Maststall für Rinder gebaut worden.
1996 übernahm Volker Schmitt den Hof, einige Jahre
später reduzierte er seine Tätigkeit in der Molkerei um
die Hälfte und arbeitete auf dem heimischen Grund am
Projekt Zukunft. „Ich informierte mich ausführlich und
kam schließlich zu dem Schluss, dass die Schweinemast
langfristig eine erfolgversprechende Möglichkeit ist,
landwirtschaftlich zu arbeiten – und das mit einem
halbwegs überschaubaren Arbeitsaufwand“, erklärt
Schmitt seinen damaligen Plan.
Zukunftsplan Schweinemast
und Selbstvermarktung
2002 baute er auf dem Gelände einen großen Stall für
800 Mastschweine, die er bald erfolgreich aufzog und
verkaufte. 2004 stieg er Vollzeit in dieses Geschäft ein.
„Zu diesem Zeitpunkt stellte sich die Frage nach der
Selbstvermarktung“, so Schmitt zur weiteren Entwicklung. Schon in den Achtziger- und Neunzigerjahren hatte
sein Vater auf anderen Höfen Hausschlachtungen durchgeführt, warum also nicht diese alte Tradition fortführen?
Die treibende Kraft hinter diesem Plan war Ehefrau
Heike. „Sie ist heute noch das Herz der Schlachtung“,
unterstreicht Volker Schmitt, und wer Heike Schmitt
gemeinsam mit dem festangestellten Metzger des Hofs
im Schlachthaus und bei der Wurstzubereitung sieht,
der erkennt, dass hier eine Frau mit Tatkraft und Liebe
zu ihrem Beruf am Werk ist. Vor fünf Jahren erhielt
das Schlachthaus die EU-Zulassung. Heute verkaufen
die Schmitts in ihrem kleinen Hofladen ihre eigenen
Wurstwaren, jede Menge Schwälmer Stracke, Blut- und
Leberwurst, Schwartenmagen und Metzgersorten, Fleisch
auf Bestellung. Dort trifft man auch auf Tochter Laura,
die, wenn es ihr Beruf als Ergotherapeutin erlaubt,
immer noch gerne im heimischen Betrieb dabei ist.
Jeden Tag verarbeiten Heike Schmitt und ihr Metzger
Tobias Geisel fast zwei Schweine. Nicht gerade wenig,
und dennoch: „Wir wollen auf diesem Gebiet in Zukunft
mehr machen, in der Region bekannter werden“, so
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Die Kammern für die Reifung der guten Schwälmer Stracken aus dem Hause Schmitt – hier präsentieren Volker, Heike, Sebastian und Laura
Schmitt gemeinsam mit ihrem Metzger Tobias Geisel ihre Hausmacher Wurstwaren (von rechts).
Volker Schmitt zu seinem aktuellen Zukunftsprojekt,
„dafür arbeiten wir gerade an einer eigenen Website“.
Wer einen Blick in die Reifekammern des Schmitt‘schen
Anwesens wirft, der weiß genau wie die Familie Schmitt:
ein guter Plan, über den sich Genießer auch über die
Schwalm hinaus freuen werden.
Und nicht nur die Selbstvermarktung, auch die Mast
erhielt mit dem Vollzeiteinstieg des Hofbetreibers neuen
Schwung: 2008 konnte der Schweinestall erweitert
werden; 1.980 Tiere haben nun dort ihren Platz. Volker
Schmitt kauft sie als Ferkel mit einem Gewicht von
30 Kilogramm von einem Landwirt in der Region,
mästet sie auf 120 Kilogramm, bis sie nach etwa 120
Tagen auf dem Hof verkauft werden. Die Tiere für die
eigene Schlachtung werden etwas schwerer: „180 Kilogramm braucht ein Schwein schon, wenn es unsere
gute Wurst werden soll.“ Das Futter stammt fast ausschließlich aus eigenem Anbau, ganz wenig Getreide
kauft er zu, und wenn, dann ebenfalls aus der Region.
Dafür hat er vor zehn Jahren eine Getreidehalle errichtet. 500 Tonnen Getreide passen dort hinein, und
noch einmal 900 Tonnen in die zusätzlich errichteten
Getreidesilos. Schmitt ist überzeugt, dass er mit dieser
Art der Fütterung eine sehr gute Fleischqualität erzielt.
Seine Tiere sind außerdem gesund – auch ohne prophylaktische Gabe von Medikamenten. Das ist seine Philosophie und auf den Erfolg, den er damit hat, ist er stolz.
Doch Volker Schmitt blieb auch an anderer Stelle dran:
Er rüstete seinen Hof energetisch um. 2010 baute er
die erste Photovoltaikanlage auf eines seiner Dächer.
2012 folgte eine größere Anlage.
Auch energetisch auf dem Vormarsch
Von den nachhaltig produzierten 170 Kilowattstunden
nutzt er ein Drittel für den Eigenbedarf, den Rest speist
er ein. Auch der Strom, den die vor zwei Jahren errichtete Hofbiogasanlage produziert, geht zu 100 Prozent
ins öffentliche Netz, die anfallende Wärme nutzt die
Familie für Wohnung, Stallung, Getreidetrocknung und
das Schlachthaus, gut die Hälfte ihres Bedarfs kann sie
damit decken. Die anfallende Gülle deckt zu 85 Prozent
den Input der Anlage, der Rest ist Grassilage. „So werden
die energiebringenden Bestandteile der Gülle nicht
ungenutzt auf dem Acker verteilt, und da die Gülle
selbst direkt vom Stall in die Anlage geht, ist auch die
Geruchsbildung wesentlich geringer“, erklärt der
Landwirt.
Landwirtschaftlicher Geselle ist Volker Schmitt übrigens
auch: Seine Prüfung dazu legte er in recht fortgeschrittenem Alter vor sechs Jahren ab. Kurz vor seinem Sohn
Sebastian, der seit 2010 Geselle ist und aktuell an seiner
Meisterprüfung arbeitet. Unnötig zu erklären, dass Vater,
Sohn und Mutter sich auf Augenhöhe begegnen und die
Nachfolge mit Sebastian heute schon gesichert ist. „Wenn
das nicht so wäre, dann hätten wir die letzten großen Investitionen so sicher nicht getätigt“, gibt Volker Schmitt
unumwunden zu. Doch genau mit diesen und den neuen
Plänen in Sachen Selbstvermarktung hat er die Weichen
gestellt, die dem Hof in Ottrau den Weg in die Zukunft
weisen.
www.hausmacherwurst-schmitt.de
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Sägewerk –
Elektrizitätswerke Karl Schmidt
Schwalmstadt-Dittershausen
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
– von alten Mühlen und großen Turbinen
Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne, große Mühle an der Schwalm ...
Ein Märchen aus alter Zeit könnte so beginnen. Die Geschichte der Mühle in Schwalmstadt-Dittershausen ist zwar erstaunlich, aber weit entfernt von einer alten Mär –
im Gegenteil: Ihre Bewohner und Betreiber stehen mit beiden Beinen fest im Leben,
sind zukunftsorientiert, sprühen vor Ideenreichtum und haben mit der Produktion
von Strom durch Wasserkraft dem jahrhundertealten Mühlengebäude an der Schwalm
den Weg in die Zukunft gewiesen!
Seit fast 400 Jahren wird in historischen Aufzeichnungen von der Dittershäuser Mühle berichtet. In den
Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts ging sie an den
Müller Justus Schmidt aus Rommershausen und mahlte
lange Jahre das Mehl der umliegenden Erzeuger. Bis
sich 1906 große Veränderungen ankündigten: Justus
Schmidts Sohn Karl baute gemeinsam mit seinem
Stiefbruder Heinrich Schmidt zunächst ein Sägewerk
auf dem Gelände, das durch Wasserkraft betrieben
wurde. 1909 begann man mit der Stromproduktion –
Energie für die Menschen im Ort, eine Zeitenwende
für die Dittershäuser Mühle!
Von der Getreidemühle zum
Stromlieferanten für ein ganzes Dorf
„Mit dem Bau eines Sägewerks war zusätzlich zu dem
Mühlenbetrieb und der Landwirtschaft ein drittes
Standbein hinzugekommen. Die Stromerzeugung
kam als Viertes dazu – heute sind es Sägewerk und
Elektrizitätswerk, die uns Mühlenbetreiber ernähren“,
berichtet Karl Schmidt. Müllermeister in der vierten
Generation, übernahm er die Mühle seines Vaters im
Jahr 1981. Da ruhte der reine Mahlbetrieb bereits seit
zehn Jahren. „Die Konkurrenz der Großmühlen wurde
einfach zu groß.“ Damals baute die Familie das Sägewerk aus, ein Geschäft, das in den Siebziger- und
Achtzigerjahren sehr gut lief. Die Kapazitäten waren
bald ausgeschöpft, sowohl was Platz als auch was technische Ausstattung betraf. „Ich hatte immer Geld für
Erweiterungen und Modernisierungen zurückgelegt“,
so der Müllermeister und Mühlenbauer Schmidt, „also
hätte ich gut in den Ausbau des Sägewerks investieren
können.“ Nach reiflicher Überlegung entschied er anders:
„Mein großes Interesse galt schon immer der Wasserkraft“, berichtet Karl Schmidt, und er beschloss, diesen
Sektor auszubauen. 1986 sanierte Schmidt das Wasserkraftwerk in Dittershausen von Grund auf. Durch den
Einbau neuer Turbinen konnte die Stromproduktion
an der Schwalm fast verdreifacht werden. Nach einer
weiteren Modernisierung und der Herstellung der
ökologischen Durchgängigkeit mit Fischaufstieg und
Fischabstieg sowie Fischschutz an der Anlage stieg die
Stromproduktion noch einmal um fast 20 Prozent, sodass nun fast 800.000 Kilowattstunden Strom durch
Wasserkraft produziert werden können. Mit dem Strom,
den Karl Schmidt inzwischen gleichzeitig mit seinen
PV-Anlagen produziert, spart er insgesamt mehr als
1.000 Tonnen CO2 ein und deckt den Energiebedarf
fast des ganzen Ortes Dittershausen.
Investitionen nicht nur an der Schwalm,
sondern auch an der Saale
Doch Karl Schmidts Begeisterung für den sicheren
Energielieferanten Wasserkraft machte nicht an den
Ortsgrenzen halt: „Ich war überzeugt von der Wasserkraft, und ich versuchte in anderen Orten zu investieren.
Ich steckte viel Energie in diese Pläne und ich konnte
sehr viel an Erfahrung sammeln.“ Obwohl die ersten
Projekte scheiterten, blieb der gebürtige Schwälmer
seiner Devise stets treu: „Immer geradeaus gehen,
konkrete Vorstellungen haben und verfolgen, die
Substanz nicht gefährden.“ Bei allen Investitionen,
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Im Herzen des Kraftwerks: Karl Schmidt mit seinem Sohn Andreas vor der großen Turbinenanlage.
die Schmidt später tätigte, war es ihm sehr wichtig,
dass die neuen Betriebe sich selbst tragen: „Ich finanziere eher konservativ, setze auf eine nachhaltige
Entwicklung und ich hatte immer gute Berater zur
Seite.“ Die konnte er auch brauchen, schließlich stieg
Karl Schmidt nach der Wende ziemlich groß in die
Wasserkraft und Energieproduktion ein.
Kilowattstunden. An allen Standorten zusammen
beschäftigt er acht Mitarbeiter.
Ein Müllermeister als gefragter
Wasserkraft-Experte
Mehr durch Zufall, nach einem geplatzten Termin mit
dem damaligen brandenburgischen Umweltminister
Matthias Platzeck in Cottbus, lernte Schmidt im November 1990 einige Legenden des Jenaer Fußballs kennen.
Im Gespräch mit Georg Buschner, Dr. Paul Dern, Harald
Irmscher und Horst Jeuthe erfuhr er von dem abrissgefährdeten Saale-Kraftwerk Burgau, einer Anlage im
Besitz der Firma Carl Zeiss. Karl Schmidt hatte großes
Interesse an einem Erwerb und einer Wiederinbetriebnahme des Wasserkraftwerks an der Saale, aber natürlich
war er damit nicht allein auf dem Markt. Schließlich
überzeugte sein Konzept den damaligen Geschäfts-
Heute ist Karl Schmidt ein gefragter Experte auf dem
Gebiet der Wasserkraft und unter anderem Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. Er selbst, so sagt er, lernt dabei nie aus.
Die Wasserkraft und ihr Ausbaupotenzial sind begrenzt, das weiß Karl Schmidt natürlich. Aber neben
der Energiegewinnung mit Biogas ist sie die einzige
regenerative Quelle, die berechenbar und grundlastfähig ist. „Wasserkraft ist sehr langlebig und das Juwel
unter den erneuerbaren Energien“, so Schmidt, „da
ihre sichere Verfügbarkeit 15-mal höher ist als die von
Windkraft und PV-Anlagen.“ Der Pionier ist überzeugt,
dass ein gelungener Energiemix die Energiewende
bringen kann.
führer Lothar Späth und die Jenoptik verkaufte an
den gestandenen Schwälmer Müllermeister.
Und dann waren da ja auch noch das Sägewerk und
„Es waren wilde Zeiten damals im Osten“, erinnert
Schmidt sich heute. „Es gab zunächst keine Perspektive
für das Werk, von den drei großen Turbinen lief nur noch
eine, und in den Gebäuden lagerten Riesenmengen
russischer Militärausstattung.“ Doch es ging voran.
1994 war Burgau komplett saniert und längst wieder
am Netz. Der Erfolg sprach sich herum. Wenige Jahre
später übernahm Karl Schmidt das Saalekraftwerk
Rudolstadt-Unterpreilipp. Die Investition war riesig,
aber auch hier gab der Erfolg ihm recht. In Thüringen
produzieren seine Wasserkraftwerke über 12 Millionen
der Holzhandel! Gemeinsam mit seinem ältesten
Sohn Andreas will er die Holzproduktion wieder
verstärkt ausbauen, sich dabei auf Buntlaubhölzer,
Lärche und Eiche konzentrieren. Eine zweite große
Holzlagerhalle und eine Halle für neue Holzbearbeitungsmaschinen ist in den letzten Monaten gebaut
worden. Die beiden jüngeren Söhne Elias und Karl
beabsichtigen ebenfalls, in das Gesamtunternehmen
Energieproduktion und Holzverarbeitung einzusteigen.
Hier sind nun die nächsten Investitionen geplant – in
der Region, denn auch das ist für die Familie Schmidt
ein Kriterium nachhaltigen Wirtschaftens.
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
SW-MOTECH GmbH & Co. KG
Rauschenberg
Premium Biking around the World –
made in Rauschenberg
Was passiert, wenn zwei erlebnishungrige Jungs mit ihren Motorrädern in die afrikanische Wüste aufbrechen? Sie haben Spaß, lernen viele Menschen kennen und hinter
jeder Ecke wartet ein Abenteuer! Wie auf Jörg Diehl und Jürgen Swora, die als Studenten
in den Neunzigerjahren auf große Tour gingen. Überrascht waren sie auch davon,
wie wenig ihre Reisemaschinen auf die Gegebenheiten der afrikanischen Natur
eingestellt waren: Sand, Hitze, die weiten Entfernungen – es gab einiges, das den
Motorrädern und Fahrern zusetzte. Die rettende Idee: ein Hecktank, geschweißt aus
Waschmaschinenblech, der es erlaubte, eine größere Menge Kraftstoff mitzuführen.
Heute liefern sie ihr Zubehör für Reisemaschinen in mehr als 70 Länder der Welt.
Wie aus einem Studententrip eine Reise in die Zukunft wurde.
„Als wir mit unseren Anbauten an den Maschinen
wieder in der Wüste waren, kamen andere Biker auf
uns zu und bestellten die Sachen bei uns – es gab
tatsächlich einen Markt dafür!“ Wenn Jörg Diehl diese
Geschichte erzählt, dann klingt es so, als sei er immer
noch ein wenig verwundert darüber, dass er, Banker
und Wirtschaftsprüfer, gemeinsam mit dem Maschinenbauer Jürgen Swora und dem Schlossermeister
Kai Jockel innerhalb weniger Jahre einen Marktführer
in Sachen Hightech-Motorradzubehör etabliert hat, mit
dem es nur wenige Wettbewerber aufnehmen können.
„Was wir mit unseren ersten Aufträgen erlösten, wollten
wir gleich wieder für eine Reise nach Afrika nehmen“,
erinnert sich Diehl. Dann aber blieben sie erstmal zu-
Diehl, Swora und Jockel jede Menge gute Ideen, wie
man den Bikern das Reisen noch komfortabler und
sicherer machen konnte. Nachfrage, Angebot und
Firma wuchsen. Bereits zwei Jahre nach der Gründung
zog SW-MOTECH um, keine zwei Jahre später waren
auch die neuen Räume schon wieder zu klein. „Jetzt
war es Zeit für unsere erste große Investition“, erinnert
sich Diehl: Das Unternehmen kaufte das Gebäude am
jetzigen Standort und erweiterte es im Zweijahrestakt.
Mehr als 100 Mitarbeiter arbeiten heute hier, noch
einmal so viele in einem dazugehörigen Werk in der
Tschechischen Republik.
hause, nahmen ihre ersten 10.000 Mark und brachten
einen Katalog heraus.
einem Blick auf bereits geplante Erweiterungsmaßnahmen. Dabei achten die Geschäftsführer auf ein sinnvolles Wachsen aller Bereiche und auf einen hohen
Standard ihrer Beschäftigten. „Wir bilden selbst aus
und sind bestrebt, unsere Auszubildenden auch zu
übernehmen“, erläutert Jörg Diehl. Er und seine Mitstreiter sehen sich eng mit der Region verbunden, doch
ist es nicht immer leicht, hier geeignete Mitarbeiter zu
finden. „Um gute junge Menschen aus der Region zu
uns zu holen und hier zu binden, starten wir unter
anderem das Projekt ‚Duales Studium‘ mit der VR Bank.“
Jörg Diehl bezeichnet sein Unternehmen als jung, dynamisch, modern und international, auch was die Mitarbeiter betrifft. Hier zu arbeiten, scheint tatsächlich
Wachstum im Zweijahrestakt
„Natürlich haben uns alle für verrückt erklärt, wir gaben
unsere festen Jobs auf für etwas, was anfangs auch nur
ein großes Abenteuer war.“ Das war 1999. Firmenstandort war damals die heimische Traktorgarage und die
drei machten alles selbst: Entwicklung, Bau, Auftragsabwicklung und Versand. „Natürlich kamen uns dabei
von Anfang an unsere verschiedenen Ausbildungen
zugute“, so Diehl über seine Freunde, die heute gemeinsam mit ihm Geschäftsführer sind. Dazu hatten
„Wir wachsen weiter, so viel steht fest“, sagt Diehl mit
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Jörg Diehl – einer der drei Geschäftsführer von SW-MOTECH mit allem, was es braucht: eine Maschine und einen Werkzeugwagen.
Spaß zu machen: Viele Mitarbeiter der ersten Stunde
sind heute noch mit dabei.
Beim Premiumprodukt zählt
Qualität vor Lohnkosten
Einen Großteil der Produktion lässt die Firma im eigenen Werk in Tschechien fertigen, zusätzlich beschäftigt
sie Lieferanten in Asien. Sensible Produkte aber wie
der heißbegehrte Aluminiumkoffer werden direkt in
Rauschenberg hergestellt. „Wir liefern Premiumprodukte
– da zählt Qualität vor Lohnkosten.“ Ausschlaggebend
ist stets, dass die hohen Ansprüche von SW-MOTECH
und der Kunden verlässlich erfüllt werden. Und das
nicht nur hinsichtlich der Funktion, sondern auch des
Designs: „Premium heißt, dass beides auf höchstem
Niveau zusammenkommt“, erläutert Diehl im Gespräch.
So beschäftigt sein Haus neben den Produktentwicklern und Ingenieuren auch eine Reihe hochqualifizierter Industriedesigner. Mit ins Boot kam 2004 – zunächst
nur räumlich – die Firma BAGS-CONNECTION, die hochwertige textile Taschen für Motorräder entwickelte.
Eines ihrer Produkte passte genau zu einer bahnbrechenden Erfindung der SW-MOTECH-Crew: Mit dem QuickLock-Tankring war es gelungen, einen Tankrucksack
ohne Magnete und ohne Riemen oder Gurte zu befestigen – für viele Biker die Erfüllung eines Traums! Der
dazu passende Tankrucksack besiegelte den Beginn einer
fruchtbaren Geschäftsbeziehung, die Ende letzten Jahres
mit einer Fusion beider Unternehmen ihre glückliche
Fortsetzung fand: Achim Kessler von BAGS-CONNECTION stieg in die Geschäftsleitung von SW-MOTECH
mit ein, das Programm ging im Gesamtsortiment auf:
Gepäcksysteme, Navigationszubehör, ergonomische
Ausstattung und Sicherheits- und Wartungszubehör
liefern die Rauschenberger an Händler und Großhänd-
ler weltweit. Den Endkundensektor bedienen sie über
ihre Website, allerdings macht er nur einen Bruchteil
des Umsatzes aus.
Enge Zusammenarbeit mit
Herstellern weltweit
Bei der Entwicklung ihrer Produkte arbeiten sie eng mit
den verschiedensten Herstellern zusammen: Für alle
namhaften Hersteller von Motorrädern und Zubehör
produziert SW-MOTECH einzelne Komponenten, und
nicht nur das: „Häufig suchen die Firmen uns als kompetenten Partner, der gemeinsam mit ihnen besondere
Herausforderungen realisiert.“ Aus diesem Grund stehen
nicht nur zahlreiche Motorräder verschiedener Hersteller
in den Hallen der Firma, sondern auch – natürlich unter
Verschluss – der eine oder andere Erlkönig, Prototypen,
die kaum jemand sehen darf. Inspiration findet das Team
von SW-MOTECH auf Messen, im Dialog mit Kunden,
Händlern und Herstellern. Der nächste Trend ist der
Vintage-Trend, Maschinen im Style früherer Jahre mit
der Technik von heute. Auch hier wird SW-MOTECH mit
dabei sein. „Dieser Trend macht besonders deutlich, dass
es beim Motorradfahren um Emotionen geht“, bestätigt Diehl. Der Motorradfahrer heute ist in der Regel
über 40, gut situiert, mit Spaß am Fahren. „Wir entdecken unser Easy-Rider-Feeling wieder neu, aber wir
wollen uns als Fahrer nicht mehr mit schlechtem Material quälen“, weiß Diehl aus eigner Erfahrung. Er selbst
fährt nach der arbeitsintensiven Aufbauphase der
Firma und der ebenso intensiven Familienzeit erst jetzt
wieder öfter Motorrad, wenn auch nicht mehr nach
Afrika. Aber wer weiß, geplant ist es schon, und das
Abenteuer kommt ja manchmal ganz unverhofft …
www.sw-motech.com
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Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Erhard Weiß Mietservice
WC und Duschen
Grebenau
Erhard weiß, was seine Kunden
brauchen – das Festival-Rundum-Paket
Ob Baustelle, Straßenfest, Sport-Event oder ein Festival mit 50.000 Besuchern – die
elementaren Bedürfnisse der Gäste sind überall gleich: Irgendwann suchen sie ein
sauberes Örtchen oder eine gepflegte Dusche. Ein Einsatz für Erhard Weiß. Er plant
und liefert Toilettenkabinen, Toilettenwagen, Duschwagen und Duschcontainer auf
Baustellen oder große Plätze, gerne auch zu Veranstaltungsorten, auf denen zuvor noch
die Kühe grasten: Festivals auf der grünen Wiese sind seine Spezialität. Hier errichtet
er mit seinem Team eine mobile sanitäre Infrastruktur, die nicht nur die Besucher
erfreut, sondern auch noch die Richtlinien der Trinkwasserverordnung erfüllt. Sein
Slogan lautet: „Erhard Weiß was ihr braucht“. Und genau so ist es!
Seit 1998 ist er mit seinem Angebot auf dem Markt. Was
damals mit dem Erwerb von 20 Toilettenkabinen begann – „spaßhalber“, wie Erhard Weiß selbst sagt –, ist
heute zu einem kleinen Imperium in Grebenau geworden:
Ca. 1.500 der kleinen Kabinen tummeln sich auf dem
25.000 Quadratmeter großen Firmengelände im dortigen
Industriegebiet, das gerade im Sommer, wenn hier die
großen Lkw mit ihren Anhängern zwischen den einzelnen
Events die Anlagen an- und abtransportieren, schon wieder
zu klein ist. 75 Fahrzeuge bewegen hier in der Saison so
einiges: Festivals in Deutschland, der Schweiz oder Österreich stattet Erhard Weiß aus und liefert Veranstaltern
ein Rundum-Paket. Da, wo früher fünf verschiedene
Dienstleister waren, ist heute Erhard Weiß: Konzeption,
Toiletten und Duschen samt Reinigung und Entsorgung,
die Bereitstellung von Trinkwasser, das Abwassermanagement. „Wenn wir da sind, hat es der Veranstalter
gut – er bekommt den vollen Service.“ So einfach ist das.
Vom Holzrückebetrieb über
die Kanalreinigung zum Festivalausstatter
Eine Entwicklung, die so nicht vorauszusehen war. Als
Erhard Weiß, Jahrgang 1965, 17 Jahre alt war, hatte er
bereits im elterlichen Betrieb in Wallersdorf eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert. Sein Tatendrang und
die Entschlossenheit, mit der er Dinge angeht, zeigten
sich damals schon: Als 17-Jähriger machte er sich selbstständig und modernisierte den Holzrückebetrieb seines
Vaters. Als er von der Stadt Grebenau den Zuschlag für
eine Ausschreibung über die Leerung der Klärgruben
erhielt, schlug Erhard Weiß einen neuen Weg ein: Mit
einem Unimog und einem Fass fing er an, und da er kein
Mann für halbe Sachen ist, erweiterte er dieses Angebot Stück für Stück. Schon längst ist er mit seinem Team
in der Region der verlässliche Ansprechpartner für Kanalund Rohrreinigungen aller Art. Firmen, Kommunen und
private Haushalte fragen seine Dienste an, wenn die Abflüsse verstopft sind. Sein Equipment ist auf dem neuesten Stand, seine Mitarbeiter sind stets kompetent, hilfsbereit und zuverlässig. Im Rahmen dieses Dienstleistungsangebotes hatte der Unternehmer häufig mit
Baufirmen in der Umgebung zu tun und stellte fest:
Es gab einen Bedarf für Toilettenkabinen, die ja nicht
nur aufgestellt, sondern auch wieder abgeholt werden
müssen. Sie müssen mit ausreichend Papier und Seife
bestückt werden. Die Fäkalien müssen fachgerecht
entsorgt, die Kabinen hygienisch gereinigt werden. Und
wenn sie länger stehen, muss das vor Ort geschehen.
Erhard Weiß probierte es aus und kaufte seine ersten
20 Toiletten. Irgendwie ging dann alles sehr schnell.
Bald kamen weitere 20 hinzu, dann 50.
In kurzer Zeit von 20 auf
1.500 Toilettenkabinen und mehr
„Das war ein Wachstum von über 100 Prozent“, resümiert der Unternehmer heute, ein Sprung, den
Jahresbericht 2014 I INNOVATOREN IN DER REGION
Erfindergeist: Erhard Weiß zeigt ein Modell seiner Duschkabinenanlage – sie ist einzigartig in Deutschland und erfreut Festivalbesucher in der
ganzen Republik.
er noch öfter vollzog. Der Bekanntheitsgrad des Anbieters aus Wallersdorf stieg. Erhard Weiß war stets verbindlich, zuverlässig, sorgte für einen reibungslosen
Ablauf – seine Kunden arbeiteten gerne mit ihm und
empfahlen ihn weiter. Zu den Baustellen kamen die
Veranstaltungen hinzu, und mit ihnen immer mehr
Toilettenkabinen. Der Platz in Wallersdorf wurde zu
klein, die Firma zog um ins Grebenauer Industriegebiet.
Schon längst gelten Erhard Weiß und sein 17-köpfiges
Team als kompetente Fachleute, die mit den Veranstaltern ein Gesamtkonzept zur Bereitstellung der sanitären
Anlagen erarbeiten und zuverlässig umsetzen. Und
dafür braucht es mehr als nur Toilettenkabinen: Ganze
Toilettenwagen und Duschwagen stellt die Firma Weiß
auf Veranstaltungen aller Größenordnungen auf.
Zu einem der bekanntesten Großereignisse der Region
zählt das legendäre Burg-Herzberg-Festival. Seit Jahren
ist Erhard Weiß hier für die Errichtung der mobilen Infrastruktur zuständig. Dabei ist es ihm ganz wichtig, dass
diese über den ganzen Zeitraum sauber ist – so, als
wolle er sie selbst mit einem guten Gefühl benutzen.
Dafür lässt er sich mit seinem Serviceteam in der Regel
selbst auf dem Festivalgelände nieder und bleibt die
ganze Zeit vor Ort. „Wenn 10.000 Leute oder mehr auf
einem Gelände sind, taucht immer irgendein Problem
auf, das gelöst werden muss“, weiß der Unternehmer
aus Erfahrung. Und Probleme packt er an. Schon immer.
So fuhr er im Sommer 2012, als das Festivalgelände sich
aufgrund anhaltender Regenfälle in eine Schlammwüste verwandelt hatte, mit einem Holzrückefahrzeug
vor, um die Toilettenkabinen zu reinigen.
Das Grundprinzip: „Geht net, gibt’s net“
„Die Festivalbesucher waren da und konnten nicht weg,
die Festivalbetreiber waren verzweifelt. Doch für uns ging
es erst richtig los“, berichtet Weiß, und wenn man den Chef
so sieht und hört, dann könnte man meinen, der Ausspruch
„Geht net, gibt’s net“ sei für ihn erfunden worden. Seine
Kunden wissen das – und seine Mitarbeiter auch. In dem
stark saisonabhängigen Geschäft beschäftigt er seine
Mannschaft dennoch das ganze Jahr über. „Meine Jungs
sind im Sommer Servicefahrer und im Winter Schlosser.“
Dann nämlich wird in Grebenau repariert und neu entwickelt. Dem Qualitätsstandard des Erhard Weiß entsprechen nicht viele Angebote, die herkömmlich auf dem
Markt zu finden sind. Mit seiner Mannschaft baut er Aufsätze auf Sprinter oder entwickelt Damentoilettenwagen
mit zwei Eingängen. Er erfindet Schiebemechanismen für
einen praktischen Auf- und Abbau und schreckt auch vor
unkonventionellen Methoden nicht zurück: So zerlegt er
auch schon mal eine Betonmischmaschine, um daraus ein
Mühlrad für den Wassertransport in seiner Duschanlage
zu bauen. Die ist übrigens sein neuester Coup: Bis zu 120
Duschplätze – im Freien oder in einem Zelt aufzubauen –
kann er damit einrichten. Ein deutschlandweit einmaliges
Angebot, das ihn – wie so viele seiner eigenen Entwicklungen – weit vom Wettbewerb abhebt. Und weil das so
ist, wird man ihm in diesem Jahr nicht nur beim Festival
auf Burg Herzberg begegnen, sondern auch auf dem
Hessentag. Dort werden über eine Million Besucher seine
Anlagen aufsuchen und sich freuen, dass er da ist!
www.erhard-weiss.de
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Jahresbericht 2014 I FÖRDERN AUS ÜBERZEUGUNG
Crowdfunding – das neue Spendenportal der VR Bank HessenLand eG
„Was einer nicht schafft, das schaffen viele“ – diese ebenso einfache wie erfolgreiche
Idee ist die Basis unseres Wirkens. Seit vielen Jahren fördern wir soziale Vorhaben in
der Region und unterstützen Menschen beim Erreichen ihrer Ziele. Mit Crowdfunding
setzen wir auf eine moderne Art eines der genossenschaftlichen Prinzipien um: Hilfe
zur Selbsthilfe.
durch zusätzliche Spendengelder. Ab einem Betrag
von 10 Euro wird die Spende verdoppelt – und das
so lange, bis der Spendentopf aufgebraucht ist. Dieser
ist zum Start der Plattform mit 20.000 Euro gefüllt.
Mitmachen ist ganz leicht
Gemeinsam gute Ideen verwirklichen
Viele Menschen haben gute Ideen, wie sie das Leben
für sich und andere noch besser gestalten können.
Was oft fehlt, sind die nötigen finanziellen Mittel, um
diese Pläne zu verwirklichen. Wenn sich diese Menschen
dann zusammenschließen, um eine gute Idee gemeinsam umzusetzen, wird möglich, was vorher unrealistisch schien. Ganz so, wie es die genossenschaftlichen
Gründerväter schon vor mehr als 160 Jahren gelebt
haben. Auf unserer neuen Crowdfunding-Plattform
„Fördern aus Überzeugung“ finden innovative Ideengeber von heute ihre Unterstützer.
Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding bietet gemeinnützigen, kirchlichen oder
mildtätigen Einrichtungen die Möglichkeit, Projekte
und Ideen gemeinsam mit vielen Menschen zu finanzieren – eine zeitgemäße Umsetzung des genossenschaftlichen Gedankens.
Die Bank spendet mit!
Damit möglichst viele gute Ideen realisiert werden
können, unterstützt die VR Bank HessenLand Projekte
Dachreparatur am Backhaus, Trainingsgeräte für die
Turner, eine neue Schaukel für den Spielplatz oder,
oder, oder. Wann immer Sie ein Projekt für einen Verein
oder eine gemeinnützige Einrichtung realisieren
möchten, können Sie auf www.fördern-aus-überzeugung.de finanzielle Unterstützung suchen und
finden. Einfach registrieren und los geht’s.
Das Einreichen eines Projektes beginnt mit der
Anfertigung einer aussagekräftigen und möglichst
begeisternden Projektbeschreibung auf unserem
Portal. Diese kann bis zum Start der Finanzierungsphase weiter optimiert werden. Nachdem die Projektbeschreibung eingestellt wurde, prüfen wir die
Einhaltung der Portalrichtlinien sowie das Vorliegen
der nötigen Unterlagen und schalten das Crowdfunding-Projekt nach positiver Prüfung frei – das
Projekt startet.
Zwei Phasen, ein Ziel: Projekte realisieren
Jedes Crowdfunding-Projekt durchläuft zwei Phasen.
In der ersten Phase kommt es darauf an, möglichst
viele Fans zu gewinnen, die dem Projekt ihre Stimme
geben. Ist die nötige Anzahl von Befürwortern gefunden, startet die zweite Phase.
Jahresbericht 2014 I FÖRDERN AUS ÜBERZEUGUNG
Die zweite Phase bezeichnen wir auch als Finanzierungsphase. In diesem Zeitraum wird Geld für das Projekt
gesammelt. Dabei gibt einfach jeder, so viel er möchte.
Ist nach 90 Tagen genügend Geld für die Realisierung
des Projekts zusammengekommen, können die Initiatoren durchstarten und die Unterstützer erhalten am
Ende ein kleines ideelles Dankeschön.
Spendengelder der VR Bank HessenLand können die
Organisationen garantiert zählen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sind Sie auch Mitglied in einem Verein und haben eine zündende Projektidee? Dann starten Sie Ihr Projekt und schaffen
zusammen mit vielen Menschen das, was zuvor nicht
möglich schien.
Spendengelder sind sicher
Mühe soll belohnt werden! Wurde die festgelegte
Projektsumme nicht erreicht, kann das Projekt leider
nicht realisiert werden und die Förderer erhalten ihr
Geld zurück. Die Spende der VR Bank HessenLand ist
dem initiierenden Verein bzw. der gemeinnützigen
Einrichtung in jedem Fall sicher. Das bedeutet: Auf die
Sie haben ein spannendes Projekt entdeckt und
möchten es gerne unterstützen, indem Sie Fan
werden oder in der Finanzierungsphase Ihre Unterstützung finanziell zum Ausdruck bringen?
Los geht´s unter:
www.fördern-aus-überzeugung.de
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Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
Jahresrückblick 2014
Januar
Bilanzpressegespräche
Zufrieden traten die Vorstände der VR Bank HessenLand
vor die Presse, die sie über die gute Entwicklung im
abgelaufenen Geschäftsjahr informierten. Das Eigenkapital der Bank stieg weiter an. Trotz des schwierigen
Zinsumfeldes konnte ein erhöhtes Kundenanlagevolumen
tierung wollen wir die Erwartungen unserer Mitglieder
und Kunden systematisch übertreffen. Dieser Anspruch
ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensleitlinie. Daher haben wir für unsere Mitglieder zehn
Mitgliedergarantien entwickelt und eingeführt:
verzeichnet werden. Das Kreditgeschäft entwickelte sich
erneut besonders erfreulich. Die Nutzung des Direktbankgeschäftes wächst seit Jahren um zweistellige
Prozentsätze. Durch das leidenschaftliche Engagement
und die Motivation der Mitarbeiter gelingt es der Bank,
stetig neue Kunden und Mitglieder zu gewinnen und
sich weitere Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten.
1. Garantiert telefonisch erreichbar
2. Garantiert persönlich verfügbar
3. Garantiert 24 Stunden am Tag online
4. Garantiert kostenlos Bargeld abheben
5. Garantiert freundlich und diskret
6. Garantiert keine Wartezeiten
7. Garantiert zuverlässig
8. Garantiert schnelle Kreditentscheidungen
9. Garantiert gut beraten
10. Garantiert MehrWert
Zeugnisübergabe an Auszubildende
Hessens Zukunft
In einer Feierstunde wurden den frischgebackenen Bankkaufleuten nach zweieinhalbjähriger Ausbildungszeit die
Zeugnisse überreicht. Vorstandsvorsitzender Helmut
Euler bedankte sich für das vorbildliche Engagement
und ermunterte sie gleichzeitig zum lebenslangen
Lernen. Besonders hob er die Leistungen von Kristin
Röcker und Timo Eichenauer hervor, die jeweils in einem
Prüfungsgebiet die Maximalpunktzahl erreichten.
Das Event der hessischen Holstein-, Fleckvieh-, Braunvieh- und Jerseyzüchter mit internationalem Publikum
aus Dänemark, Holland, Frankreich, Österreich und der
Schweiz begeistert jedes Jahr erneut die Zuschauer in
der Hessenhalle Alsfeld. Ausrichter ist die Zucht- und
Besamungsunion Hessen. Höhepunkt der Veranstaltung
ist die Wahl des Hessenchampions durch die Preisrichter.
Die VR Bank HessenLand unterstützt diese traditionelle
Prämierung.
Februar
Mitgliedergarantien
Gute Kundenbeziehungen sind für uns so wertvoll wie
ein Diamant. Mit einem Höchstmaß an Kundenorien-
Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
März
April
Brot- und Brötchenprüfung in der
VR Bank HessenLand
Modenschau der Maßschneiderinnen
In den Räumlichkeiten und mit Unterstützung der
VR Bank HessenLand wurde wiederholt die Brot- und
Brötchenprüfung der Bäckerinnung durchgeführt.
Bäckermeister Michael Isensee, unabhängiger Sachverständiger des Institutes für die Qualitätssicherung
von Backwaren (IQBack), prüfte zahlreiche Qualitätsmerkmale der Brote und Brötchen von acht Mitgliedern
der Vogelsberger Bäckereien. Insgesamt schnitten 80
Prozent der Backwaren mit dem Testurteil „sehr gut“
ab, nur ein Produkt erhielt die Bewertung „zufriedenstellend“, die verbleibenden Backwaren wurden mit
„gut“ beurteilt.
Zum Motto DRESSCODE NO12 hatten die angehenden
Maßschneiderinnen der Max-Eyth-Schule ihrer Fantasie
freien Lauf gelassen. In monatelanger Arbeit entstanden selbst entworfene und gefertigte Modelle, die sie
im Rahmen einer Ausstellung in der Hauptstelle der
VR Bank HessenLand präsentierten. Knapp 100 Gäste
konnten im Rahmen einer Modenschau Businessmode
für Meeting und Mittagspause, Cocktailmode für
Garten- und Silvesterparty sowie Abendmode für
den roten Teppich und den Opernball bewundern.
TÜV-zertifizierter Ausbildungsbetrieb
Die VR Bank HessenLand wurde vom TÜV Hessen mit
der Auszeichnung „TÜV PROFiCERT – geprüfte Ausbildungsqualität“ zertifiziert. Grundlage des Zertifizierungsprozesses, der sich über drei Monate erstreckte, war
das gesamte Spektrum der Ausbildung. Der TÜV
Hessen bestätigte im Ergebnis die hohe Qualität des
Ausbildungsprogramms sowie der Ausbildungsperspektiven und stellte hierbei die frühzeitige, systematische und umfassende Vorbereitung auf die Betriebspraxis heraus.
Car-Sharing Neustadt
Als erste Bank in der Region haben wir ein Modellprojekt
des Car-Sharings unterstützt. Es handelt sich um eine
Initiative der Bürger des Ortes Schönstadt, die für die Umsetzung des Projektes drei Elektrofahrzeuge angeschafft
haben. Gegen kleines Geld haben Mitglieder des Vereines
zur nachhaltigen Entwicklung Schönstadts die Möglichkeit,
ein Fahrzeug zu mieten. Ziel der Initiative ist es, mit dem
Angebot auf längere Sicht das eine oder andere Zweitoder Drittauto einsparen zu helfen und das Leben auf
dem Dorf auch ohne eigenes Auto attraktiv zu halten.
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Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
Mai
Vertreterversammlung
Bei unserer Vertreterversammlung in der Stadthalle
Stadtallendorf überzeugten sich 450 Besucher vom
guten Geschäftsverlauf der Bank. Die Attraktivität der
1.076 Volksbanken und Raiffeisenbanken konnte mit
17,3 Millionen Mitgliedern weiter gesteigert werden und
ist so hoch wie nie zuvor. Der Vorstand blickt mit
einem Wachstum des Kundenvolumens um 4,2 Prozent
auf 2,3 Milliarden Euro und einer guten Eigenkapitalausstattung auf solide wirtschaftliche Verhältnisse.
des Radspaßes im Rotkäppchenland in Loshausen überraschte die VR Bank HessenLand mit der Übergabe von
25 E-Bikes an den Förderverein Europaradweg. Interessierte können die Elektroräder über den Tourismusservice Rotkäppchenland mieten. Zusätzlich konnte der
Verein mit Hilfe der Spende den Bahnradweg Rotkäppchenland mit entsprechenden Hinweisschildern ausstatten und einen Kfz-Anhänger für den Transport
anschaffen.
Juli
Nacht der Bewerber
Vernissage der Tischlerinnung
Die dritte Auflage der Nacht der Bewerber war erneut
ein voller Erfolg. Insgesamt stellten sich über 100 Ausbildungsberufe vor. Rund 600 Gäste fanden sich ein, um das
Informationsangebot zu nutzen. Erstmals haben wir das
Thema „Duales Studium“ in den Vordergrund gerückt,
welches sich großer Resonanz erfreute. Die zahlreichen
freiwilligen Mitarbeiter der VR Bank HessenLand sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.
Seit mehr als einem Jahrzehnt stellen die Jung-Gesellen
der Vogelsberger Tischlerinnung ihre Gesellenstücke
in der Hauptstelle der VR Bank HessenLand aus. Wieder erwarteten eindrucksvolle Werke, die jede Menge
fachliches Geschick und Gestaltungsfreude dokumentierten, die Gäste. Die Ausstellung wurde im Beisein von
Tischlerinnungs-Obermeister Dieter Zinn, des Kreisbeigeordneten Gerhard Ruhl sowie von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule feierlich eröffnet. Anwesend
waren neben den jungen Tischlern auch Vertreter der
Ausbildungsbetriebe, Familien und Freunde der Gesellen.
Juni
25 E-Bikes für Rotkäppchen
E-Bikes liegen voll im Trend und eignen sich hervorragend, um mühelos den Reiz unserer Mittelgebirgslandschaft „zu erfahren“. Bei der Eröffnungsveranstaltung
Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
Initiative HessenLand-Studium
Fachkräfte zu finden, zu entwickeln und zu binden –
eine große Herausforderung der regionalen Unternehmen im Zeichen des demografischen Wandels.
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der
„ADG Business School an der Steinbeis-Hochschule
Berlin“ aus Montabaur, begegnen wir dieser Herausforderung. Eine Umfrage unter den Schülern bei
unserer hausinternen Ausbildungsmesse „Nacht der
Bewerber“ ergab, dass die Nachfrage nach einem
Hochschulstudium, kombiniert mit einem hohen Praxisbezug, sehr hoch ist. Das hat uns dazu bewogen, das
Modell „Duales Studium“ gemeinsam mit unserem
Kooperationspartner vorzustellen und die Initiative
„HessenLand-Studium“ zu gründen. Dieses Studium
bietet derzeit neun mögliche Vertiefungsrichtungen,
die Nachwuchskräfte auf ein der Branche und Fachrichtung entsprechendes Fachgebiet spezialisieren.
Ziel ist es, die Region zu einem attraktiven Standort
für Nachwuchskräfte zu entwickeln und Unternehmen
im Geschäftsgebiet der VR Bank HessenLand dabei zu
unterstützen, junge Talente, Fach- und Führungskräfte
zu finden, sie zu qualifizieren und langfristig zu binden.
Weitere Unternehmen können sich dieser Initiative anschließen und das duale Studium in ihrem Haus anbieten.
deutlich, dass gerade im Bankbereich eine anspruchsvolle finanzwirtschaftliche Ausbildung geboten wird.
212 Mitglieder für 50-jährige
Mitgliedschaft geehrt
Insgesamt 212 Mitglieder wurden im Jahr 2014 für ihre
Treue zu unserem Hause geehrt. Im Rahmen einer Feierstunde wurden in den jeweiligen Marktbereichen
Urkunden und Geschenke an die Jubilare überreicht.
Die Vorstandsmitglieder stellten in einer kurzen Präsentation die aktuelle Situation der Bank dar, bevor der
Nachmittag in geselliger Runde bei guten Gesprächen
zwischen Mitarbeitern und Kunden ausklang.
September
Preisverleihung Sterne des Sports
In 2014 ging der mit 2.000 Euro dotierte „Große Stern
des Sports“ an den Schützenverein Ober-Breidenbach.
Die Sterne des Sports sind der Oscar des Breitensports.
Zum dritten Mal zeichneten wir in 2014 Sportvereine
für ihr herausragendes gesellschaftliches und soziales
Engagement aus. Im Rahmen der Feierstunde ehrte der
Vorstand vier weitere Vereine und im Anschluss präsen-
August
Unsere neuen Auszubildenden
Am 1. August startete die Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann für acht junge Erwachsene. In dem am Anfang stehenden, mehrtägigen
Einführungsworkshop wurden den Auszubildenden
zunächst die Strukturen des Unternehmens und des
Ausbildungsverlaufes vermittelt. Der Workshop machte
tierten sich die Siegervereine mit aktiven Beiträgen.
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Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
Mitarbeiter PLUS – Gesundheitstag
November
Die Themen „gesunder Rücken“ und Ernährung
waren die Schwerpunkte auf dem Gesundheitstag
der VR Bank HessenLand. Im Rahmen des Programms
„Mitarbeiter PLUS“ konnten sich alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nach Dienstschluss an verschiedenen
Info-Ständen informieren sowie an Schnupperkursen
teilnehmen.
Wirtschaftstag 2014
Oktober
41.000. Mitglied
Der diesjährige Wirtschaftstag war überschrieben mit
dem Thema „Wachstum, Werte, Weltmarkt: Leistungsträger Mittelstand“ und das Programm traditionell
mit hochkarätigen Referenten bestückt. Zum größten
deutschen Unternehmertreffen fanden sich über
2.500 Teilnehmer in der Frankfurter Jahrhunderthalle
ein. Die VR Bank HessenLand war auch in diesem Jahr
wieder mit insgesamt 60 Vertretern aus Wirtschaft
und Politik dabei.
Dr. Nicolas von Waldthausen aus EbsdorfergrundRauischholzhausen wurde durch den Vorstandsvorsitzenden Helmut Euler als 41.000. Mitglied der VR Bank
HessenLand begrüßt. Der engagierte Arzt hat sich
entgegen dem Trend für die Übernahme einer Landarztpraxis entschieden, in welcher er zudem modernste Diagnostikgeräte bereithält. Ebenso bewusst hat er
die Zusammenarbeit mit der VR Bank HessenLand und
die Miteigentümerschaft ausgewählt.
31 VRmobile
Das VRmobil ist eine von zahlreichen Fördermaßnahmen der VR Bank HessenLand. Ein weiteres Fahrzeug
erhielt das Freiwilligenzentrum Alsfeld. Es soll im
Bereich der qualifizierten Pflegebegleitung eingesetzt werden, die durch ehrenamtlich Tätige erbracht
wird. Insgesamt sind inzwischen 31 VRmobile im
Geschäftsgebiet unserer Bank im Einsatz.
VR Bank HessenLand eG – „Beste Bank“
Die VR Bank HessenLand nahm am bundesweiten
Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ in der
Landeshauptstadt Berlin die höchste Auszeichnung
der Oskar-Patzelt-Stiftung auf Bundesebene in Empfang: Premier-Bank 2014. Das Besondere: Die Stiftung
vergibt den Preis nur an eine einzige Bank in Deutschland, die über eine hohe Nachhaltigkeit in ihrer Entwicklung und der Förderung des Mittelstandes verfügt.
Jahresbericht 2014 I JAHRESRÜCKBLICK
Dezember
Vernissage des Kunstvereins
Fast 70 Werke präsentierten 20 Künstler des Alsfelder
Kunstvereins im Rahmen der inzwischen traditionellen
Weihnachtsausstellung in der Hauptstelle der VR Bank
HessenLand. Begleitet von einem jungen Blasmusikquintett wurde die Ausstellung im Beisein von über
100 interessierten Gästen eröffnet. Kunstvereinsvorsitzender Erich Späth freute sich über die großartige
Gelegenheit für die Künstler, zu zeigen, wie sie ihre
Vorstellungen vom künstlerischen Schaffen verwirklichen.
Retten macht Schule
In Zusammenarbeit mit der Björn Steiger Stiftung, dem
Pionier in Sachen Lebensrettung, wurde ein Aktionspaket unter dem Motto „Retten macht Schule“ entwickelt, das speziell für Schulen konzipiert wurde, um
Ersthelfer auszubilden. Insgesamt wurden zehn Aktionspakete an Schulen in der Region übergeben. Jedes Paket
ist mit 30 Übungspuppen, einem Übungs-Defibrillator
und einem „Ernstfall-Defibrillator“ sowie weiterem
Zubehör ausgestattet. Empfänger der Aktionspakete
waren die jeweiligen Fördervereine von zehn Schulen in
unserem Geschäftsgebiet, die diese Lehrmaterialien nun
aktiv im Erste-Hilfe-Unterricht einsetzen. Das umfängliche
Zubehör ermöglicht es jedem Schüler, das Gelernte durch
praktische Übungen zu festigen. Bisher war dies bedingt
durch eine mangelnde Anzahl an Übungspuppen oft
nicht möglich.
Vergabe der Stipendien
Seit dem Jahr 2012 vergibt die Bank das begehrte
VR Bank HessenLand-Stipendium, bis einschließlich
2013 konnten sich bereits sieben Stipendiaten über diese
Unterstützung freuen. Im Jahr 2014 erweiterte sich der
Kreis um drei weitere Stipendien. Erste Stipendiatin im
Jahr 2014 war Ann-Christin Decher aus StadtallendorfSchweinsberg. Seit 2013 studiert sie an der BauhausUniversität in Weimar Architektur. Das neunte Stipendium ging an Johannes Wicker aus Antrifttal-Ohmes.
Herr Wicker hat sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden, welches er an der JustusLiebig-Universität in Gießen absolviert. Katja Hill aus
Neustadt-Mengsberg erhielt unser Weihnachtsstipendium 2014 und ist somit bereits unsere zehnte Stipendiatin. Frau Hill schloss zunächst eine Berufsausbildung
zur Bauzeichnerin ab und begann im Jahr 2010 ihr Studium
im Bereich Bauingenieurwesen. Den Bachelor-Studiengang hat sie bereits in 2013 erfolgreich beendet und
befindet sich inzwischen auf dem Weg zum Masterabschluss. Alle Empfänger unserer Stipendien engagieren sich aktiv in unserer Region. Für die Vergabe
spielt dieses Kriterium neben der persönlichen Begabung eine wichtige Rolle.
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Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR
Geschäftsjahr 2014
Erläuterungen zum Jahresabschluss
Mitglieder
Konjunktur in Deutschland
„Meine Bank gehört mir“ können inzwischen 41.171
Kunden von sich behaupten. Wir haben 1.530 neue
Mitglieder gewonnen. Der Entwicklung stehen 953
Abgänge (Tod, Umzug, Kündigung) gegenüber. Dieser
positive Trend setzt sich entgegen der demografischen
Entwicklung erfreulicherweise fort.
Das Bruttoinlandsprodukt ist 2014 mit 1,6 % deutlich
stärker gestiegen als in den Vorjahren (+0,4 %, + 0,1 %).
Der Konsum bildete die wichtigste Wachstumsstütze.
Der grenzüberschreitende Handel konnte sich erneut
um 3,9 % ausdehnen. Für die Landwirtschaft verlief das
Jahr 2014 nach einem günstigen Auftakt eher durch-
Mitgliederentwicklung
wachsen. Aufgrund der höheren globalen Unsicherheiten
blieb das allgemeine Investitionsklima gedämpft. Der Bund
erzielte zum ersten Mal seit 1969 ein Jahr ohne Defizit.
Der Bruttoschuldenstand ging im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung von rund 77 % in 2013 auf etwa 74 % in
2014 zurück. Die Inflationsrate hat sich in 2014 erheblich
vermindert. Sie ist im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte auf niedrige 0,9 % gesunken. Zum Jahresende
kam die Teuerung fast vollständig zum Stillstand.
Finanzmarkt
Altersstruktur
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen
Jahr ihre Geldpolitik für den Euroraum noch weiter
gelockert. Ausgangspunkt der neuen Maßnahmen
war die auf niedrigem Niveau nachlassende Inflation
bei gleichzeitig schwacher Konjunktur. Darüber hinaus
verminderte der rückläufige Ölpreis den Preisdruck im
Währungsraum. In dieser Gemengelage befürchtete der
Rat der EZB ein ernstzunehmendes Risiko dauerhaft zu
niedriger Inflationsraten sowie abnehmender Inflationserwartungen. Die europäische Notenbank begegnete
diesem Risiko mit Leitzinssenkungen auf 0,05%. Die von
Geschäftsbanken bei der Bundesbank unterhaltenen Guthaben unterliegen nunmehr einem Strafzins von 0,2 %.
Zum Ende des Jahres gab EZB-Präsident Draghi bekannt,
dass die europäische Notenbank ein Anleiheaufkaufprogramm im Umfang von 1,1 Bill. Euro startet. Die
Umsetzung dieser Maßnahme hat seit Mitte März
dieses Jahres zu einem nochmaligen massiven Rückgang
des langfristigen Zinsniveaus geführt. Deutsche Bundesanleihen zeigen erst ab einer Laufzeit von 8 Jahren
Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR
eine positive Verzinsung auf. Die expansive Geldpolitik
führte zur deutlichen Abwertung des Euro gegenüber
dem Dollar um über 20 %. Die gezielte Schwächung der
Währung soll die europäische Exportwirtschaft unterstützen, um dem Inflationsziel von 2 % näher zu kommen.
Die umstrittene EZB-Politik bringt langfristig erhebliche
Risiken für die Finanzdienstleistungsbranche mit sich, da
der Ertragsschmelze nicht in angemessener Geschwindigkeit durch Kosteneinsparungen begegnet werden
kann.
Der DAX beendete das Jahr bei einem Stand von
9.806 Punkten und lag damit 2,7 % höher als am Vorjahresende. Allen Prognosen zum Trotz sorgt die expansive Geldpolitik dafür, dass der Index derzeit von
Rekord zu Rekord jagt.
Bankenregulatorik
DVB Bank hat sich im Geschäftsjahr 2014 positiv
entwickelt. Bei der Positionierung im Markt werden
beste oder vorderste Plätze belegt.
Betreutes Kundenvolumen
Das betreute Kundenvolumen der VR Bank HessenLand hat sich um 123 Mio. Euro oder 5,3 % auf 2.422
Mio. Euro erhöht. Die überdurchschnittliche Wachstumsrate entfiel zu 56 % auf die auf Geldanlagen
von Kunden und zu 44 % auf zusätzliche Kreditinanspruchnahmen.
Entwicklung des betreuten Kundenvolumens
in Mio. Euro
2.299
2.422
2.186
Infolge der Finanzmarktkrise ist eine massive Regulierungswelle in Gang gesetzt worden. Hiervon sind
auch die regional arbeitenden Banken betroffen.
Höhere Eigenkapitalanforderungen, neue Liquiditätsvorschriften, ein deutlich ausgeweitetes Meldewesen
sowie umfassendere Regelungen, die bei der Steuerung
der Bank zu beachten sind, binden IT- und Personalressourcen. Seit November 2014 unterliegen Banken mit
einer Bilanzsumme bis 30 Mrd. Euro der kohärenten
Aufsicht der Europäischen Zentralbank, die die grundsätzliche Richtung vorgibt. Die Aufsichtspraxis befindet
sich in einem starken Wandel, was für die Kreditinstitute mit Unsicherheiten und Kosten verbunden ist.
Genossenschaftlicher Finanzverbund
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken
und Raiffeisenbanken mit der DZ BANK, Frankfurt, und
deren Tochterunternehmen Bausparkasse Schwäbisch
Hall, Union Investment, R+V Versicherung, TeamBank,
DZ PRIVATBANK, DG HYP, VR Leasing Gruppe und
2012
2013
2014
Kreditgeschäft
Die Neukreditzusagen erreichten nach den beiden
hohen Werten der Vorjahre ein gutes Niveau. Infolge
veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen reduzierte sich der Finanzierungsumfang von Projekten
im Bereich der erneuerbaren Energien.
Die Forderungen an Kunden (einschließlich Bürgschaften) erhöhten sich überdurchschnittlich um 6,4 % auf
750 Mio. Euro. Im Kreditbestand sind Schuldschein-
33
34
Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR
Neukreditzusagen in Mio. Euro
136
141
118
2012
2013
2014
Der relative Anteil der langfristigen Forderungen stellt,
bedingt durch das anhaltend niedrige Zinsniveau, weiterhin den größten Block dar. Struktur und räumlicher
Umfang unseres Geschäftsgebietes ermöglichen uns
eine ausgewogene branchen- und größenmäßige
Streuung unserer Ausleihungen. Sämtliche akuten und
latenten Risiken sind abgeschirmt. Vergleichswerte
zur Risikolage sind gut. Der Mittelstand steht insgesamt auf einem soliden Fundament.
Die an die Verbundpartner vermittelten Kredite,
u.a. Bauspardarlehen, easyCredit, erhöhten sich auf
167 Mio. Euro + 5,1 %.
Einlagengeschäft
darlehen an größere überregionale Unternehmen von
33 Mio. Euro enthalten. Die Kreditinanspruchnahmen
verteilen sich nahezu gleichermaßen auf den privaten
und den betrieblichen Sektor. Die gute Liquiditätsausstattung der Kunden führte zu Tilgungsleistungen
von 70 Mio. Euro.
Forderungen an Kunden in Mio. Euro
653
705
750
In dem niedrigen Zinsumfeld sind der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen und die Bedeutung des Direktbankgeschäftes ungebrochen. Der Umfang der täglich fälligen Einlagen beträgt 57 %. Die Konten bzw.
Depots, die online durch die Kunden direkt verwaltet
werden, erhöhte sich um 6,5 % auf insgesamt 72.951.
Mittlerweile führen 40 % der Kunden ihre Lohn-,
Gehalts- und Rentenkonten online. Pro Tag erreichen
uns 5.000 Besucher auf der Homepage. Die Neugestaltung des Internetauftritts wurde sehr gut angenommen; der Umfang der angeklickten Webseiten
stieg um 30 %.
Kundenanlagevolumen in Mio. Euro
1.398
2012
2013
1.434
1.504
2014
Mit jedem Kreditwunsch verbinden die Berater stets
die intensive Recherche nach der besten Nutzung von
preiswerten Fördermitteln. Der Umfang der neu durchgeleiteten Förderkredite lag bei 17,2 Mio. Euro auf
einem hohen Niveau.
2012
2013
2014
Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSJAHR
Die bilanziellen Kundeneinlagen der Privatpersonen
erhöhten sich um 1,7 %, während bei den Firmenkunden
die Steigerungsrate 4,4 % betrug. Das in den Wertpapierdepots verwahrte Vermögen erhöhte sich um
8,3 % auf 300 Mio. Euro. Der Kapitalbestand für Altersvorsorge in Form von Lebensversicherungen erfuhr
eine Steigerung von 5,6 %, die Versicherungssumme
stieg auf 289 Mio. Euro. Das bei der Bausparkasse
Schwäbisch Hall unterhaltene Guthaben erhöhte sich
um 7,7 %. Die neu abgeschlossenen Bausparverträge er-
Die strengeren aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalvorschriften halten wir bereits heute mit großem Puffer
ein. Die Kernkapitalquote (Basel III) beträgt zum
Bilanzstichtag 15,4 % bei einer Untergrenze von 4,0 %.
Die Gesamtkapitalquote liegt bei 19,7% (Untergrenze
8,0 %). Für die anspruchsvolleren regulatorischen
Anforderungen sind wir gut gerüstet.
reichten eine Summe von 63 Mio. Euro. In der Summe hat
sich das bilanziell und außerbilanziell betreute Kundenanlagevolumen um 70 Mio. Euro oder 4,9 % erhöht.
Hinter uns liegt ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr
2014. Wir bedanken uns für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei unseren Mitgliedern, Kunden,
Mitarbeitern und Verbundpartnern.
Schlusswort / Ausblick
Geld- und Kapitalmarktanlagen
Unsere Geschäfts- und Risikostrategie ist konservativ
ausgelegt. Dies drückt sich auch in der Ratingstruktur
der Geld- und Kapitalmarktanlagen von rund 1,2 Mrd.
Euro aus. Auf den AAA-Bereich entfallen 36 %, den
AA-Bereich 39 %, den A-Bereich 23 % sowie auf die
übrigen Anlagen 2 % des Volumens. Das hohe Sicherheitsniveau bedingt allerdings auch geringere Zinserträge. Durch die Inanspruchnahme von zinsgünstigen
Refinanzierungsmitteln zum Aufbau eines höheren
Wertpapierbestandes findet ein Ausgleich statt.
Im laufenden Geschäftsjahr 2015 erwarten wir nach
den hohen Wachstumsraten der Vorjahre eine geringere Steigerungsrate im Kreditgeschäft. Infolge der
Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank beginnt
eine Phase rückläufiger Zinsergebnisse, der wir durch
eine Intensivierung der Marktbearbeitung und eine
höhere innerbetriebliche Effizienz begegnen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Die VR Bank HessenLand verfügt unverändert über
eine äußerst robuste betriebswirtschaftliche Verfassung.
Die Zahlungsbereitschaft der Bank war stets gegeben.
Das ordentliche Betriebsergebnis (vor Bewertung) beträgt 14 Mio. Euro. Nach Verrechnung von Bewertungsänderungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft sowie
außerordentlichen Faktoren verbleibt ein Ergebnis vor
Steuern von 12 Mio. Euro. Nach Abzug der Steuerzahlungen von 4 Mio. Euro und der Einstellung in den Fonds
für allgemeine Bankrisiken bzw. der Dotierung von
Vorsorgereserven nach § 340 f HGB verbleibt ein Bilanzgewinn von 2,3 Mio. Euro. Davon sind 0,8 Mio. Euro
für die Dividendenzahlung (6 %) vorgesehen. Die Kennziffer zur Ertrags-/Aufwandsrelation (CIR) liegt mit
61,8 % günstiger als im Verbandsdurchschnitt.
Ihr Vorstandsteam: Helmut Euler, Werner Braun, Ralph Kehl (v. l.)
Der Vorstand
Helmut Euler
Werner Braun
Ralph Kehl
35
Jahresbericht 2014 I AUFSICHTSRAT
Bericht des
Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die
Foto: J. Laackman, PSL-5tudios-Marburg
36
ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt.
Er nahm seine Überwachungsfunktion
wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die
Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung,
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über
besondere Ereignisse. Darüber hinaus standen der
Aufsichtsratsvorsitzende und dessen Stellvertreter
in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.
Im Jahr 2014 hat der Aufsichtsrat insgesamt zehn
Sitzungen abgehalten. Schwerpunkte der Beratungen
bildeten die Entwicklung des Geschäftsvolumens, der
Ertrags- und Risikolage sowie die Berichterstattung
zur Unternehmenssteuerung. Des Weiteren wurden
geplante Investitionsmaßnahmen und die Unternehmensstrategie erörtert.
Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte unverändert drei
Ausschüsse eingerichtet. Der Risikoausschuss tagte im
Berichtsjahr vierzehn mal. Wesentliche Themeninhalte
waren Entscheidungen über Kreditgewährungen, die
Behandlung der Risikoberichte sowie ganzheitliche
strukturelle Fragestellungen.
Der Prüfungsausschuss trat im Jahr 2014 zu einer
Sitzung zusammen. Er erörterte den Jahresabschluss
2013 und ließ sich außerdem von der Internen Revision
über wesentliche Prüfungshandlungen und Prüfungsfeststellungen in 2013 Bericht erstatten.
Helmut Klaner, Aufsichtsratsvorsitzender
Aus den Sitzungen der Ausschüsse ist dem Gesamtaufsichtsrat berichtet worden.
Der vorliegende Jahresabschluss 2014 mit Lagebericht
wurde vom Genossenschaftsverband e.V. geprüft.
Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.
Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses
hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden.
Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses – unter Einbeziehung des Gewinnvortrages
– entspricht den Vorschriften der Satzung.
Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung,
den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum
31.12.2014 festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.
In diesem Jahr scheiden die Herren Heinrich Conrad,
Hans-Ludwig Grischkat, Helmut Mattheis, Helmut Preis,
Christian Stamm und Heinz Todt aus dem Aufsichtsrat
aus. Die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder
des Aufsichtsrates ist zulässig.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den
Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.
Alsfeld, im April 2015
Der Personalausschuss befasste sich in einer Sitzung mit
den in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Aufgaben.
Helmut Klaner, Aufsichtsratsvorsitzender
Jahresbericht 2014 I GREMIEN
Menschen in besonderer Verantwortung
Vorstand und Aufsichtsrat
Mitglieder des Vorstands
Helmut Euler (Vorsitzender), Alsfeld-Altenburg
Werner Braun, Neukirchen-Christerode
Ralph Kehl, Gemünden/Burg-Gemünden
Mitglieder des Aufsichtsrats
Helmut Klaner (Vorsitzender)
Selbstständiger Steuerberater
Kirchhain
Dr. Helmut Otto (stellv. Vorsitzender)
Fachbereichsleiter Ländlicher Raum u. Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf
Schwalmstadt-Allendorf
Heinrich Conrad
Steuerfachangestellter
Gilserberg
Helmut Preis
Kaufmännischer Angestellter
Stadtallendorf-Niederklein
Arnd Rüger
Selbstständiger Landwirt
Alsfeld-Eudorf
Norbert Schäfer
Kaufmännischer Angestellter
Alsfeld-Lingelbach
Lothar Schmidt
Selbstständiger Heizungs- und Sanitärmeister
Grebenau-Udenhausen
Dr. Constantin Heinrich Schmitt (ab 6. Mai 2014)
Vorstandsvorsitzender Konvekta AG
Schwalmstadt-Ziegenhain
Sascha Schneider
Rechtsanwalt
Rauschenberg
Hans-Ludwig Grischkat
Techniker
Homberg/Ober-Ofleiden
Dr. Hans-Wilhelm Ide
Landwirtschaftsoberrat i. R.
Schwarzenborn-Grebenhagen
Klaus John (bis 6. Mai 2014)
Pensionär
Kirchhain
(ab 6. Mai 2014)
Christian Stamm
Selbstständiger Architekt
Stadtallendorf-Schweinsberg
Heinz Todt
Selbstständiger Fleischkontrolleur
Willingshausen-Wasenberg
Matthias Knöppler
Selbstständiger Steuerberater
Neukirchen
Stefanie Kathrin Vincon
Verwaltungsfachangestellte
Cölbe
Hans-Walter Kürschner
Rentner
Stadtallendorf-Erksdorf
Hans-Jürgen Wald
Selbstständiger Landwirt
Kirtorf/Ober-Gleen
(bis 6. Mai 2014)
Helmut Mattheis
Stellv. Geschäftsführer
Regionalbauernverband Kurhessen e.V.
Gilserberg-Lischeid
Dr. Arno Wettlaufer
Verwaltungsjurist
Kreisverwaltung des Vogelsbergkreises
Alsfeld-Lingelbach
37
38
Jahresbericht 2014 I FÖRDERBILANZ
Förderbilanz zum 31. Dezember 2014
Wertschöpfung
Neukreditzusagen
Private Zwecke
53.429 T€
Gewerbliche Zwecke
64.569 T€
– davon öffentliche Förderdarlehen
Öffentliche Zuschüsse in Verbindung mit Kreditvergaben
17.185 T€
1.274 T€
Steuerzahlungen
Einbehaltene Lohn- und Einkommensteuer
Körperschaftsteuer
2.161 T€
Gewerbesteuer
1.714 T€
Nicht abzugsfähige Umsatzsteuer
Dividendenzahlung (6 %)
2.308 T€
717 T€
812 T€
Regenerative Energien
Darlehensbestand
Photovoltaikanlagen
45.146 T€
Biogasanlagen
Windkraftanlagen/Wasserkraftanlagen
52.609 T€
Nahwärmenetze
12.238 T€
9.914 T€
Prämien-/Zulagenberechtigte Geldanlagen
Vertragszahl
Vertragsbestand
9.189
46.368 T€
Arbeitsplätze/Bildung
Mitarbeiter (nach Köpfen)
335
Jahresbericht 2014 I FÖRDERBILANZ
Teilzeitquote
38 %
Auszubildende36
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (Jahre)
18
Weiterbildung
Zeitliche Investition (Tage)
Finanzielle Investition
1.251
353 T€
Gesellschaftliche Verantwortung
Vereine/Institutionen
Spenden/Zuwendungen
249
180 T€
Bankdienstleistungen vor Ort
Geldeinzahlungen
Stück
Euro
160.696
466.405 T€
Geldauszahlungen
Stück
Euro
1.149.133
301.158 T€
Buchungsposten13.442.898
Online-Kanal
Website
Besucher im Jahr in Mio.
Besucher pro Tag
Seitenaufrufe in Mio.
1,8
4.851
5,3
39
40
Bilanz (Kurzfassung)
zum 31. Dezember 2014
Aktivseite
Geschäftsjahr
Vorjahr
€€€€
T€
1.Barreserve
a)
Kassenbestand 13.698.673,51
11.533
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
8.587.074,66
10.426
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
8.587.074,66
(10.426)
c) Guthaben bei Postgiroämtern
0,00
22.285.748,17 0
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen
und Wechsel, die zur Refinanzierung bei
Zentralnotenbanken zugelassen sind
a)Schatzwechsel und unverzinsliche
Schatzanweisungen sowie ähnliche
Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,000
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00
(0)
b)Wechsel
0,000,00 0
3. Forderungen an Kreditinstitute
a)
täglich fällig
19.648.875,13
13.276
b) andere Forderungen
46.338.645,77
65.987.520,90
56.577
4. Forderungen an Kunden
718.511.983,46667.383
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert
119.106.990,07
(123.095)
Kommunalkredite
34.339.329,12
(20.016)
5.Schuldverschreibungen
und andere festverzinsliche Wertpapiere
a)
Geldmarktpapiere
aa)von öffentlichen Emittenten
0,00
0
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank
0,00
(0)
ab)von anderen Emittenten
4.997.000,00
4.997.000,00
14.963
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank
0,00
(0)
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba)von öffentlichen Emittenten
399.128.956,07
210.536
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank 399.128.956,07
(210.536)
bb)von anderen Emittenten
737.955.486,70
1.137.084.442,77
865.551
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank 677.703.987,77
(804.184)
c) eigene Schuldverschreibungen
1.402.554,68
1.143.483.997,45
2.219
Nennbetrag
1.393.000,00
(2.210)
6. Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere2.754.556,14
9.044
6a.Handelsbestand0,00 0
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben
bei Genossenschaften
a)
Beteiligungen
24.830.036,86
21.745
darunter: an Kreditinstituten
498.535,10
(499)
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
(0)
b)Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
97.785,00
24.927.821,86
42
darunter: bei Kreditgenossenschaften
49.000,00
(0)
bei Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
(0)
8.Anteile an verbundenen Unternehmen7.780.852,26
7.193
darunter: an Kreditinstituten
0,00
(0)
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
(0)
9.Treuhandvermögen20.842,51
25
darunter: Treuhandkredite
20.842,51
(25)
10. Ausgleichsforderungen gegen die
öffentliche Hand einschließlich Schuld verschreibungen aus deren Umtausch
0,000
11. Immaterielle Anlagewerte
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
0,00
0
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
106.448,00
58
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00
0
d) geleistete Anzahlungen
0,00
106.448,00
0
12.Sachanlagen
6.855.233,217.786
13. Sonstige Vermögensgegenstände
6.244.884,9016.091
14.Rechnungsabgrenzungsposten
72.649,95158
Summe der Aktiva
1.999.032.538,81
1.914.606
41
Passivseite
Geschäftsjahr
Vorjahr
€€€€
T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
a)
täglich fällig
14.597.935,67
18.226
b) mit vereinbarter Laufzeit oder
Kündigungsfrist
899.810.632,59
914.408.568,26 850.622
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a)Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von drei Monaten
299.193.966,23
298.769
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
334.992,97
299.528.959,20
1.007
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig
540.826.306,97
507.746
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder
Kündigungsfrist
74.245.003,94
615.071.310,91
914.600.270,11
67.120
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a)
begebene Schuldverschreibungen
26.723.047,67
34.860
b)andere verbriefte Verbindlichkeiten
0,00
26.723.047,67
0
darunter: Geldmarktpapiere
0,00
(0)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
0,00
(0)
3a.Handelsbestand
0,000
4.Treuhandverbindlichkeiten
20.842,5125
darunter: Treuhandkredite
20.842,51
(25)
5. Sonstige Verbindlichkeiten936.469,77
874
6.Rechnungsabgrenzungsposten115.613,19
168
6a. Passive latente Steuern
0,000
7.Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
11.359.036,00
10.975
b)
Steuerrückstellungen
837.153,21
0
c) andere Rückstellungen
8.431.234,00
20.627.423,21
7.139
8. Sonderposten mit Rücklageanteil0,00 0
9. Nachrangige Verbindlichkeiten0,00 0
10.Genussrechtskapital0,00 0
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
0,00
(0)
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken37.000.000,00
34.000
darunter: Sonderposten nach § 340 e Abs. 4 HGB
0,00
(0)
12.Eigenkapital
a)gezeichnetes Kapital
13.685.179,27
13.604
b)
Kapitalrücklage
0,00
0
c)Ergebnisrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage
32.600.000,00
31.875
cb) andere Ergebnisrücklagen
36.000.000,00
68.600.000,00
35.275
d)Bilanzgewinn
2.315.124,82
84.600.304,09
2.321
Summe der Passiva
1.999.032.538,81
1.914.606
1.Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weiter gegebenen abgerechneten Wechseln
0,00
0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Gewährleistungsverträgen
27.369.353,92
35.287
c) Haftung aus der Bestellung von
Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
0,00
27.369.353,92
0
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten
Pensionsgeschäften
0,00
0
b) Platzierungs- und Übernahme­ verpflichtungen
0,00
0
c)
unwiderrufliche Kreditzusagen35.869.413,9035.869.413,90
47.522
darunter: Lieferverpflichtungen aus
zinsbezogenen Termingeschäften
0,00
(0)
Der vollständige Jahresabschluss trägt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Genossenschaftsverbandes e.V. Er wird gemeinsam mit
dem Lagebericht nach der Vertreterversammlung (5. Mai 2015) im elektronischen Bundesanzeiger und im Internet (www.vrbank-hessenland.de)
veröffentlicht.
42
Gewinn- und Verlustrechnung
Geschäftsjahr
Vorjahr
€€€€
T€
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
29.679.602,96
31.442
b) festverzinslichen Wertpapieren
und Schuldbuchforderungen
8.773.107,26
38.452.710,22
9.959
2.Zinsaufwendungen 10.678.817,5827.773.892,64
15.702
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen
nicht festverzinslichen Wertpapieren
535,50
182
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben
bei Genossenschaften
173.280,60
164
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
974.497,20
1.148.313,30
881
4.Erträge aus Gewinngemeinschaften,
Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsverträgen0,00 0
5.Provisionserträge
9.492.173,65
9.115
6.Provisionsaufwendungen1.017.382,498.474.791,16
985
7.Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands0,00 0
8. Sonstige betriebliche Erträge1.675.679,67
2.109
9.[gestrichen]0,00 0
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a)Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
12.177.321,76
12.321
ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
3.077.268,86
15.254.590,62
3.109
darunter: für Altersversorgung
693.516,63
(751)
b) andere Verwaltungsaufwendungen
7.320.604,85
22.575.195,47
6.840
11.Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf immaterielle Anlagewerte und
Sachanlagen
1.246.250,57964
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.850.446,971.878
13.Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Forderungen und bestimmte
Wertpapiere sowie Zuführungen zu
Rückstellungen im Kreditgeschäft
1.270.164,710
14.Erträge aus Zuschreibungen zu
Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
0,00–1.270.164,71
2.189
15.Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelte Wertpapiere
0,000
16.Erträge aus Zuschreibungen zu
Beteiligungen, Anteilen an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelten Wertpapieren
63.450,4863.450,48
1.632
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme
0,00 0
18.[gestrichen]
0,000
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
9.194.069,53
15.874
20. Außerordentliche Erträge
0,000
21. Außerordentliche Aufwendungen
0,000
22. Außerordentliches Ergebnis
0,00(0)
3.874.614,112.213
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
darunter: latente Steuern
0,00
(0)
24.Sonstige Steuern, soweit nicht unter
Posten 12 ausgewiesen
78.349,183.952.963,29
44
24 a. Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken
3.000.000,009.100
25.Jahresüberschuss
2.241.106,244.517
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
74.018,584
2.315.124,82
4.521
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
0,00
0
b) aus anderen Ergebnisrücklagen
0,00
0,00
0
2.315.124,82
4.521
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage
0,00
1.145
b) in andere Ergebnisrücklagen
0,00
0,00
1.055
29.Bilanzgewinn
2.315.124,82
2.321
Marktbereiche
GESCHÄFTSSTELLE: ALSFELD
Marktbereichsleiter: Guido Jäger
Privatkundenberater: Simone Christ, Mariana Dickel, Jan Eiselt, Christopher Hahn, Birgit Mayer
Fachberater Anlage & Vorsorge: Nina Kraus, Gabriele Muhl, Christine Wagner
Fachberater Bauen & Wohnen: Katrin Heil, Annette Thon (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: ROMROD, MEICHES, BRAUERSCHWEND, GREBENAU
Marktbereichsleiter: Steffen Fink
Privatkundenberater: Manuela Becker, Marina Döring, Heike Klein
Fachberater Anlage & Vorsorge: Dieter Lang, Christian Ruhl, Thorsten Seipp, Marc Thielemann
Fachberater Bauen & Wohnen: Martina Lein, Michael Wagner (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: HOMBERG/OHM, NIEDER-GEMÜNDEN, SCHWEINSBERG
Marktbereichsleiterin: Gabriele Schäfer-Langohr
Privatkundenberater: Elke Roth, Anne Schönhals, Jan Philipp Schulz, Daniel Sommer, Sabrina Wieber
Fachberater Anlage & Vorsorge: Brita Fischer, Michael Happel
Fachberater Bauen & Wohnen: Andreas Hochgrebe, René Paulus (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLE: GILSERBERG
Marktbereichsleiter: Marc Viehmann
Privatkundenberater: Dieter Hoffmann, Ulrich Jäger
Fachberater Bauen & Wohnen: Stephan Hooß (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: KIRCHHAIN, GROSSSEELHEIM, ROSSDORF
Marktbereichsleiter: Hans-Joachim Schmidt
Privatkundenberater: Gudrun Fuchs, Tanja Göbeler, Ulrich Kreider
Fachberater Anlage & Vorsorge: Thomas Frank, Julian Starker
Fachberater Bauen & Wohnen: Markus Bätz, Fabian Koch (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: STADTALLENDORF, NEUSTADT, NIEDERKLEIN
Marktbereichsleiter: Bernd Reitz
Privatkundenberater: Gisela Drescher, Jürgen Pfalz, Daniela Weiß
Fachberater Anlage & Vorsorge: Annette Fischer, Karen Hofmann, Thorsten Kuhn
Fachberater Bauen & Wohnen: Joachim Riehl, Marc Schilhabl, Thomas Schmidt (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: CÖLBE, RAUSCHENBERG, HALSDORF
Marktbereichsleiter: Armin Kreider
Privatkundenberater: Carina Altvater, Sabrina Bauerbach, Gerhard Happel, Bernd Lenz, Beate Ludwig, Theresa Wagner
Fachberater Anlage & Vorsorge: Oliver Wieber
Fachberater Bauen & Wohnen: Stefan Schade (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: NEUKIRCHEN, SCHWARZENBORN, OTTRAU, SCHRECKSBACH
Marktbereichsleiter: Mirco Otto
Privatkundenberater: Daniela Becker, Torsten Marx, Anja Philipp, Christian Sack
Fachberater Anlage & Vorsorge: Tobias Greil, Christian Illgen, Ernst Kurz, Arno Merz
Fachberater Bauen & Wohnen: Harald Becker, Karina Gerhardt (Trainee), Mario Paul (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLE: TREYSA
Marktbereichsleiter: Thomas Fischer
Privatkundenberater: Alina Dymianiw, Tim Schönhals
Fachberater Anlage & Vorsorge: Ruth Diehl, Pia Krug (Trainee)
Fachberater Bauen & Wohnen: Robert Riffer-Frank (Trainee), Carsten Wiegand (v. l. n. r.)
GESCHÄFTSSTELLEN: ZIEGENHAIN, WASENBERG
Marktbereichsleiter: André Herzog
Privatkundenberater: Horst Fischer
Fachberater Anlage & Vorsorge: Malwina Schenk, Heiko Schwalm
Fachberater Bauen & Wohnen: Kurt Brandner, André Frank, Katja Sohn (v. l. n. r.)
VERMÖGENSMANAGEMENT
Leiter Vermögensmanagement: Ralf Scheuer
Vermögensmanager: Helmut Dewald, Mario Eichenauer, Andreas Itzenhäuser, Manfred Schnell (v. l. n. r.)
FIRMEN, KOMMUNEN, FREIBERUFLER, LANDWIRTSCHAFT
Leiter Firmenbank: Richard Wagner
Firmenkundenberater: Helmut Böhm, Christian Jöckel, Christoph Knöppler (Trainee), Björn Müller,
Thorsten Schäfer, Burkhardt Seeger, Karl-Heinz Semmelroth, Katharina Strasser (Trainee), Uwe Vaupel;
Fachberater Gesundheit & Soziales: Peter Greb; Fachberater Kommunen & Eigenbetriebe: Winfried Kläs;
Fachberater Regionale Entwicklungsprojekte: Klaus Pfalz; Fachberater Windenergieprojekte: Harald Schmidt;
Zahlungsverkehrsberater: Stefan Glotze (v. l. n. r.)
R+ V
Bezirksdirektor: Oliver Fischer; Volker Badouin, Andreas Höltken, Thomas Kaletsch, Sabine Kamm, Tobias Kurz,
Andrea Müller, Marco Pfab, Kathleen Reiß, Uwe Rothe, Walter Schmittmann, Thomas Schwarz, Erhard Wölk (v. l. n. r.)
SCHWÄBISCH HALL
Bezirksdirektor: Heinz Schulz; Philipp Allgaier, Helmut Balzer, Frank-Steffen Frodl, Andreas Kraus,
Frank Martin, Karsten Schmidt, Mario Spohr, Christoph Steuernagel, Igor Tolo (v. l. n. r.)
Jahresbericht 2014 I GESCHÄFTSGEBIET
47
Monats
2015
Unternehmen
des
A U S G E Z E I C H N E T !
HESSEN