Skript zu Kapitel 3

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„Volkswirtschaftliche Grundlagen“
Kurzfassung des fachlichen Inhalts (Skript)
3. Wirtschaftskreislauf, volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
3.1 Wirtschaftskreislauf
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Modell des einfachen Kreislaufs
Ziel und Anliegen der Erarbeitung von Modellen des Wirtschaftskreislaufs ist es, die
vielen sich wiederholenden Vorgänge im Zusammenhang mit der Produktion und
dem Verbrauch von Gütern mit den damit verbundenen Zahlungsvorgängen und weiterer Prozesse in vereinfachter Form darzustellen.
Beim Modell des sog. einfachen Wirtschaftskreislaufes werden zunächst nur zwei
Sektoren betrachtet, der Sektor Unternehmen und der Sektor private Haushalte.
ein Datum.
Das Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufes erfasst die Austauschbeziehungen zwischen
a) den Unternehmen als Nachfrager von Produktionsfaktoren und Anbieter
von Gütern sowie
b) den privaten Haushalten als Anbieter von Produktionsfaktoren und
Nachfrager von Gütern.
Unternehmen und private Haushalte sind die Pole im betreffenden Wirtschaftskreislauf und die zwischen diesen beiden Polen stattfindenden Austauschbeziehungen
werden Ströme genannt.
Dabei wird angenommen, dass das gesamte Einkommen für den Konsum ausgegeben wird und das der bestehende Kapitalstock dauerhaft nutzbar ist und wird auch
nicht vergrößert wird. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass sich die Wirtschaft nur
auf gleich bleibendem Niveau reproduzieren kann.
Der Staat greift nicht in das Wirtschaftsgeschehen ein. Es bestehen auch keine Beziehungen zum Ausland.
Jedem Güterstrom ist mit einem entsprechenden Informationsstrom sowie einem gegenläufigen Geldstrom verbunden. Transaktionen innerhalb der Sektoren werden
nicht erfasst.
Die von Unternehmen genutzten Faktorleistungen bringen den privaten Haushalten
Einkommen, diese Einkommen werden zum Kauf von Gütern verwendet, woraus die
Unternehmen die Erlöse aus Verkauf erzielen.
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Da jeder Partner im Wirtschaftskreislauf nur das ausgeben kann, was er vorher erwirtschaftet bzw. durch Leistung vereinnahmt hat, dann gelangt man zwangsläufig zu
folgendem Kreislaufaxiom:
Die Summe der in einen Sektor hineinfließenden Geld- und Güterströme ist gleich
der Summe der aus dem Sektor herausfließenden Geld- und Güterströme.
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Modell des erweiterten Kreislaufs
Im Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs werden alle fünf Sektoren (Unternehmen, private Haushalte, Kapitelsammelstellen, ferner der Staat und die übrige
Welt/Ausland) in ihren Wechselwirkungen sichtbar gemacht.
Das Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs weist somit folgende Ergänzungen
auf:
! Einbeziehen des Sektors Staat (öffentliche Haushalte) in den Kreislauf,
! Explizite Hervorhebung der Rolle der Kapitalsammelstellen (Kreditinstitute,
Versicherungen) im Wirtschaftskreislauf,
! Einbeziehung des Auslands in den Wirtschaftskreislauf (Übergang zur "offenen" Volkswirtschaft.
übrige Welt/
Ausland
Importzahlugen
Transfer
Ausland
Exportzahlugen
Transfer Haushalte
Konsumausgaben
Investitionen
Unternehmen
Steuern
Sparen
Kapitalsammelstellen
Staat
Zahlungen für Güter,
Subventionen
Bild 3.01: Erweiterter Wirtschaftskreislauf
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private Haushalte
Faktoreinkommen
Steuern
Faktoreinkommen,
Transferzahlungen
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3.2 Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen
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Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung BIP, engl. GDP = Gross Domenic Product) ist der Geldausdruck des Gesamtwertes aller Güter (Sachgüter und Dienstleistungen),
die innerhalb einer Rechnungsperiode (Jahr, Quartal) und innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen.
Die auf Lager gestellten Güter werden dabei über das Einrechnen von Bestandsveränderungen mit berücksichtigt.
Das Bruttoinlandsprodukt ist ein wichtiges Maß für die Beurteilung der wirtschaftliche
Leistung einer Volkswirtschaft in einem definierten Zeitraum. Die jeweilige Veränderungsrate des BIP zeigt an, welche Entwicklung das Wirtschaftswachstum in der
betreffenden Volkswirtschaft im Vergleich zu einer Vorperiode genommen hat bzw.
welche weitere Entwicklung für dieses Wachstums prognostiziert wird.
Grundlage der Ermittlung des BIP ist das sog. Inlandskonzept. Es wird somit ermittelt, welche Faktoreinkommen im Inland in einer Rechnungsperiode erbracht wurden,
unabhängig von der Zugehörigkeit der handelnden Wirtschaftssubjekte zu dieser
Volkswirtschaft.
Bei der Berechnung des BIP wird zwischen dem nominalen und dem realen Bruttoinlandsprodukt unterschieden.
Das nominale BIP ist der Geldausdruck der gesamten inländischen Wertschöpfung
beziehungsweise zu den jeweils aktuellen Marktpreisen.
Insofern ist der Ausweis des BIP abhängig von Veränderungen des Preisindex in der
jeweiligen Volkswirtschaft. Dies hat zur Konsequenz, dass das nominale BIP bei Inflation (mit steigenden Marktpreisen) im Geldausdruck auch dann steigt, wenn die
reale Wirtschaftsleistung gleich bleibt
Um den Einfluss der Veränderung der Marktpreise zu eliminieren, wird in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ein reales BIP ermittelt. Bei dieser Berechnung
werden die produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen) zu den Preisen eines
Basisjahres bewertet, so dass ein BIP zu konstanten Preisen ausgewiesen wird.
Rechnungsperiode
Vorleistungen
./.
Produktionswert
== Bruttowertschöpfung
Bruttowertschöpfung
(unbereinigt)
./. unterstellte Bankgebühr
== Bruttowertschöpfung
Bruttowertschöpfung
(bereinigt)
+ Gütersteuern
./. Gütersubventionen
Bild 3.02: BIP
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== Bruttoinlandsprodukt
Bruttoinlandsprodukt
+
Zeitachse
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Bruttonationaleinkommen (BNE)
Das Bruttonationaleinkommen (Abkürzung BNE, engl. GNP = Gross National
Product bzw. GNI = Gross National Income) misst im Geldausdruck den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einer Rechnungsperiode unter Einsatz jener volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren hergestellt werden, die sich im Besitz der Inländer befinden, also von Personen, die im betrachteten Staat (Volkswirtschaft) leben.
Das BNE wird nach dem Inländerkonzept ermittelt, indem zum Bruttoinlandsprodukt a) die Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die den Inländern vom Ausland
zufließen, hinzugerechnet und b) die Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die
vom Inland ins Ausland abfließen, subtrahiert werden.
Das BNE ist somit gleichbedeutend mit dem Gesamtwert des an Inländer geflossenen Einkommens, wohl aus Erwerbstätigkeit als auch aus Vermögensbesitz (wie
Zinsen und andere Kapitalerträge, wobei Einkommen aus Veräußerungsgeschäften
nicht eingerechnet werden).
Das Bruttonationaleinkommen (bis 1999 als Bruttosozialprodukt ausgewiesen) wird
deshalb auch als zentraler Einkommensindikator einer Volkswirtschaft angesehen.
Rechnungsperiode
Zeitachse
Arbeitnehmerentgelt
Arbeitnehmerentgelt
++ UnternehmensUnternehmens- und
und
Vermögenseinkommen
Vermögenseinkommen
== Volkseinkommen
Volkseinkommen
+ Produktions- und
Importabgaben an den Staat,
abzüglich Subventionen
+ Abschreibungen
== Bruttonationaleinkommen
Bruttonationaleinkommen
Bild 3.03: BNE
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3.3 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
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Aufgaben und Ziele
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (Abkürz.: VGR) ist eine gesamtwirtschaftliche Statistik, die über eine Quantifizierung des Modells des erweiterten
Wirtschaftskreislaufs das Wirtschaftsgeschehen in einer Volkswirtschaft für eine
abgelaufene Periode (Jahr, Quartal) darstellt.
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist ihrem Wesen nach eine Wertschöpfungsrechnung, die sich aus mehreren, aufeinander abgestimmten Strom- und Bestandsrechnungen in Form eines Kontensystems sowie in Form von Tabellen zusammensetzt.
Kern der VGR bilden die Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsrechnung des
Bruttoinlandsprodukts (BIP)
und des Bruttonationaleinkommens (BNE) sowie die Darstellung der entsprechenden
Umverteilungs- und Vermögensbildungsvorgänge im Gesamtrahmen der Volkswirtschaft.
Rechnungsperiode
Zeitachse
Volkswirtschaftliche
Volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung
Gesamtrechnung (VGR)
(VGR)
BIPBIP- und
und BNE-Rechnung
BNE-Rechnung
Nebenrechnungen
Nebenrechnungen der
der VGR
VGR
Input-Output-Rechnung
EntstehungsEntstehungsrechnung
rechnung
VerwendungsVerwendungsrechnung
rechnung
Vermögensrechnung
Finanzierungsrechnung
Außenwirtschaftsrechnung
VerteilungsVerteilungsrechnung
rechnung
Arbeitsvolumenrechnung
Einkommensrechnung
Bild 3.04: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
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Entstehungsrechnung zum BIP
Die Entstehungsrechnung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird mit folgendem
Vorgehen durchgeführt:
Vom ermittelte Produktionswert der jeweiligen Periode werden zunächst die Vorleistungen (als Ausdruck der im Produktionsprozess verbrauchten oder umgewandelten
Güter) subtrahiert. Als Ergebnis erhalten wir die wichtige Leistungsgröße "Bruttowertschöpfung" (unbereinigt).
Wird von dieser Größe der Betrag der unterstellten Bankgebühren subtrahiert, erhalten wir die bereinigte Bruttowertschöpfung.
Durch Addition der Gütersteuern und Subtraktion der Gütersubventionen ergibt sich
dann das Bruttoinlandsprodukt BIP (siehe Bild 3.02, weiter oben).
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Verwendungsrechnung zum BIP
Bei der Verwendungsrechnung werden in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt drei
Bereiche unterschieden:
! der Bereich der Konsumausgaben (private Haushalte, Staat),
! der Bereich der Bruttoanlageinvestitionen und
! der sog. Außenbeitrag.
Rechnungsperiode
Zeitachse
Staat
Konsumausgaben
Konsumausgaben
++ Bruttoanlageinvestitionen
Bruttoanlageinvestitionen
+ ./. Vorratsveränderungen
== Inländische
Inländische Verwendung
Verwendung der
der
Güter
Güter
Außenbeitrag
+ Exporte
./. Importe
== Bruttoinlandsprodukt
Bruttoinlandsprodukt
(Verwendung)
(Verwendung)
Bild 3.05: Verwendungsrechnung
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Private
Haushalte
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Verteilungsrechnung zum BIP
Eine Ermittlung des BIP über eine eigenständige Verteilungsrechnung wird durch
das Statistische Bundesamt nicht vorgenommen, da in Deutschland keine zuverlässigen Angaben zu Unternehmensgewinnen und Vermögenseinkommen vorliegen.
Rechnungsperiode
Zeitachse
Arbeitnehmerentgelt
Arbeitnehmerentgelt
++ UnternehmensUnternehmens- und
und
Vermögenseinkommen
Vermögenseinkommen
== Volkseinkommen
Volkseinkommen
+ Produktions- und
Importabgaben an den Staat,
abzüglich Subventionen
+ Abschreibungen
== Bruttonationaleinkommen
Bruttonationaleinkommen
+ Saldo Primäreinkommen aus
der überigen Welt
Bild 3.06: Verteilungsrechnung
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Zusammensetzung und Verteilung des Volkseinkommens
Das Volkseinkommen (= Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten) ist die Summe
der Entgelte, die den Inländern (Institutionen und Personen, die ihren ständigen Sitz
bzw. Wohnsitz im Inland haben) für die Faktorleistungen aus Arbeit, Boden, Kapital
und Information in einer Rechnungsperiode zugeflossen sind.
Da eine differenzierte Erfassung der hier aufgeführten Positionen schwierig ist, werden in
der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung unter der Position "Volkseinkommen" nur zwei
Positionen unterschieden:
! Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (= Arbeitnehmerentgelt) sowie
! Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen (= Unternehmens- und
Vermögenseinkommen).
Bei den Arbeitnehmerentgelten wie bei jenen Entgelten, die öffentliche Einkommensübertragungen an private Haushalte darstellen (Renten, Pensionen, Wohngeld)
handelt es sich um autonome Einkommen (lt. Tarifverträgen u. a.).
Alle anderen Einkommen (Unternehmer- und Vermögenseinkommen) entstehen im
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Ergebnis von Markthandlungen und sind überwiegend abhängig vom Preisniveau
und von Angebot und Nachfrage.
Rechnungsperiode
Zeitachse
eingesetzte bzw.
genutze Produktionsfaktoren
Volkswirtschaftlicher
Volkswirtschaftlicher
Produktionsprozess
Produktionsprozess
BIP
BIP bzw.
bzw. BNE
BNE
Arbeitsleistungen
Lohn, Gehalt
Arbeitnehmerentgelt
(Arbeitseinkommen)
Boden
(Grundstücke u.a.)
Grundrente,
Pacht
Vermögenseinkommen
(Besitzeinkommen)
Sachkapital
(Gebäude, Masch.
u. a.)
Mietzins
Vermögenseinkommen
(Besitzeinkommen)
Geldkapital
Zinsen
Vermögenseinkommen
(Besitzeinkommen)
Unternehmertätigkeit
Unternehmergewinne
Unternehmereinkommen
(Resteinkommen)
Bild 3.07: Volkseinkommen
Das verfügbare Volkseinkommen ist jener Teil des Volkseinkommens, der den privaten Haushalten hauptsächlich für den privaten Konsum zur Verfügung steht.
Das verfügbare Einkommen umfasst somit jenen Betrag, der den privaten Haushalten nach der Verteilung der Arbeitnehmerentgelte und der Unternehmens- und Vermögenseinkommen sowie nach der Umverteilung über empfangene und geleistete
Transfers für den Konsum und das Sparen (abzüglich der Zunahme der betrieblichen
Versorgungsleistungen) zur Verfügung steht.
Das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG)
schreibt die Berechnung des verfügbaren Einkommens a) nach dem Ausgabenkonzept sowie b) nach dem Verbrauchskonzept vor.
Die Darstellung der Einkommensverteilung kann unter folgenden Aspekten vorgenommen werden:
a) nach dem Zeitpunkt, zu dem die Verteilung betrachtet wird (Primär- und Sekundärverteilung) sowie
b) nach der bei der Primärverteilung beteiligten Größen (funktionelle und personelle Einkommensverteilung).
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Rechnungsperiode
Zeitachse
Volkseinkommen
Staat
./. direkte Steuern (Einkommen-/
Lohnsteuer u. a.)
./. Sozialbeiträge
SV-Träger
+ Transfereinkommen
= verfügbares Einkommen
Konsum
Sparen
Bild 3.08: Einkommensverteilung
Als primäre Einkommensverteilung wird jene Verteilung des Volkseinkommens bezeichnet, die das gesamte in einer Rechnungsperiode neu geschaffene (primäre)
Volkseinkommen umfasst. Ein Eingriff des Staates in die Verteilung erfolgt hier nicht.
Die primäre Einkommensverteilung kann dabei im Weiteren a) funktional und b) personell dargestellt werden.
Die funktionale Einkommensverteilung differenziert das Volkseinkommen nach den
angegebenen Hauptgruppen "Arbeitnehmerentgelt" und "Unternehmens- und Vermögenseinkommen".
Die personelle Einkommensverteilung untersucht hingegen die Verteilung des
Volkseinkommens nach Personen, nach Haushalten und/oder nach Haushaltsgruppen, und zwar unabhängig davon, aus welchem Entgeltform der Produktionsfaktoren
das Einkommen erzielt wurde (siehe z. B. die Einkunftsarten beim Erstellen der Einkommensteuererklärung).
Als sekundäre Einkommensverteilung zeigt an, wie sich das Einkommen der privaten
haushalte bzw. das einzelner Einkommensbezieher in seiner Zusammensetzung
darstellt, wenn die Umverteilung über den Staat (Abzug direkter Steuern und
SVBeiträge, Zugang aus Wohngeld, Bafög, Kindergeld u. a.) abgeschlossen ist.
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Kennzahlen der VGR
Aus den Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werden verschiedene Kennzahlen
ermittelt, die die absoluten Werte relativieren und somit einen besseren Periodenvergleich
und auch Ländervergleich zu makroökonomischen Parametern erlauben.
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a) Lohnquote
Als Lohnquote wird das Verhältnis von Einkommen aus nicht-selbständiger Arbeit
(Arbeitnehmerentgelt) zum Volkseinkommen bezeichnet.
Lohnquote = Arbeitnehmerentgelt [EUR] * 100 / Volkseinkommen [EUR]
Dabei kann zwischen einer Bruttolohnquote (Bruttoeinkommen zu Volkseinkommen)
und einer Nettolohnquote ( Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben) ermittelt werden.
b) Gewinnquote
Als Gewinnquote wird das Verhältnis von Einkommen und aus unternehmerischer
Tätigkeit sowie aus Vermögen zum Volkseinkommen bezeichnet.
Die Gewinnquote stellt damit einen Maßstab für die Einkommensverteilung in einer
Volkswirtschaft da und ist das Gegenstück zur Lohnquote.
Gewinnquote =
(Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen) * 100 / Volkseinkommen.
Ende des Skripts
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