DIENSTAG, 21. APRIL 2015 29 Kultur am Ort NUMMER 91 Organist spielt in St. Mang mit dem Bischofssekretär Kultur kompakt FÜSSEN Musikschul-Ensembles bieten buntes Programm Füssen Ein Konzert für Trompete und Orgel geben am Samstag, 25. April, ab 19.30 Uhr Johannes Steber und Albert Frey in der Füssener Pfarrkirche St. Mang. Steber, Sekretär und Zeremoniar des Bischofs von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa, hat neben seinem Theologiestudium auch Musik mit Hauptfach Trompete an der Hochschule in Berlin studiert und verschiedene Meisterkurse absolviert. In zahlreichen Konzerten, unter anderem in Portugal, Slowenien, Italien und Belgien hat er sein Können bereits unter Beweis gestellt. Zusammen mit dem renommierten Organisten der Füssener Pfarrkirche und Regionalkantor Frey wird er unter anderem Werke von KargElert, Telemann, Bach und Tartini zu Gehör bringen. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. Die Besucher werden jedoch um Spenden für einen sozialen Zweck gebeten. (kb) Zu einem abwechslungsreichen Ensemblekonzert lädt die Sing- und Musikschule Füssen am Mittwoch, 22. April, ab 19 Uhr in den Musiksaal am Kaiser-Maximilian-Platz ein. Bei diesem Konzert sind in der Hauptsache die größeren Ensembles der Musikschule wie zwei Streichorchester, ein Querflötenensemble und eine Pop-Band zu hören. Die Zuhörer erwartet ein sehr buntes Programm mit Klassischen Werken unter anderem von Johann Sebastian Bach, aber auch Stücke aus der Popszene wie beispielsweise von Rihanna. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. (az) HOHENSCHWANGAU Nachwuchsvirtuose spielt auf der „Blauen Bühne“ Eine Tabatiere, zwei gekrönte Häupter und eine tragische Geschichte Johannes Steber Albert Frey „Angebetete, aufrichtig geliebte Sisi / Niemand auf Erden ist mir so teuer als Du / Ludwig / 24. Dezember 1881“. In Sütterlin graviert findet sich diese Widmung im Deckel einer goldenen und mit Diamanten besetzten Tabatiere, die jetzt dem Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau gehört. Wie die Deutsche Abteilung des Auktionshauses Sotheby’s mitteilt, ersteigerte das Museum die „aus dem Besitz eines Gentlemans eingelieferte“ Schnupftabakdose bei einer Auktion in New York für 75 000 US-Dollar (70 000 Euro). Das eingravierte Datum war der 44. Geburtstag Kaiserin Elisabeths von Österreich und zudem das letzte Treffen der beiden Hoheiten. 1886 starb Ludwig im Starnberger See, 1898 wurde seine Cousine Elisabeth erstochen. Die Goldschmiedewerkstatt Charles Collins Söhne in Hanau hatte die Dose gefertigt, deren Deckel ein in Diamanten gefasstes Porträt Ludwigs II. enthält. Foto: Sotheby’s Auch ein zweiter Besuch lohnt sich Ausstellung Bei „Aktuelle Kunst im Museum“ kommen viele Stilmittel zum Ausdruck. Eine Künstlerin ist einfach happy VON WERNER HACKER Füssen Dass auch Fotografien in der Ausstellung „Aktuelle Kunst im Museum“ in Füssen gezeigt werden, freute Bürgermeister Paul Iacob als gelernten Fotografen bei der gut besuchten Eröffnung im Refektorium des ehemaligen Klosters St. Mang besonders. Diese Schau, in der alle Stilmittel zum Ausdruck kommen, ist dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Schwaben Süd zu danken. Es mischen hier nicht zuletzt Künstler aus Füssen und dem Umland mit, die sich meist der klassischen Malkunst widmen. Was nicht ausschließt, dass sie damit bei dem einen oder anderen anecken könnten. Das mag zuallererst für die Informel-Sonderschau gelten, vielleicht sogar für die Gewinnerin des Abends: Julia Hiemer. Sie war einfach happy: Der Holzbildhauerin, Jahrgang 1975, wurde der „Förderpreis für Junge Kunst“ zuerkannt, den die Stadt Füssen 2013 ins Leben gerufen hatte (unsere Zeitung berichtete). Jung heißt hier: unter 40 Jahren. Mit dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Schwaben Süd stellt sich auch Julia Hiemer (links), ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Stadt Füssen, im Museumsambiente vor. Unser Foto zeigt BBK-Vorsitzenden Gerhard Menger bei der Laudatio und im Vordergrund Arbeiten von Julia Hiemer. Foto: Werner Hacker Nicht zum ersten Mal ist der BBK zu Gast in Füssen. Vorsitzender Gerhard Menger sagte im Gespräch mit unserer Zeitung vor seinem dreidimensionalen Werk mit dem Titel „Alte Bekannte“, dass es „sehr attraktiv ist, sich in diesen Räumen mit Arbeiten zu präsentieren“. Wieder dabei ist Lokalmatador Wolf Maurer, Christiane Mayr aus Hop- fen mischt gut mit. Schon im Museumsgang ist eine einladende Holzskulptur von Haymo Aletsee platziert. Sein Atelier ist bekanntlich in Pfronten zu finden. O Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 3. Mai, täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen. Konzertabend Sarah M. Newman und Stephanie Knauer lassen die „Opfer“ des großes Verführers zu Wort kommen Füssen Der Hauch Casanovas war im Kaisersaal des Füssener Barockklosters St. Mang stets gegenwärtig. Dessen Kleidung und Hut, sorgfältig drapiert auf einem Kleiderständer, bildeten den Mittelpunkt der Bühne. Einmal durfte sogar Standesamtsleiter Andreas Rösel den sprichwörtlichen „Latin Lover“ beim Stelldichein mit M. M. mimen, eine jener Damen, die im verführerischen Programm eine große Rolle spielten. Die Sopranistin Sarah M. Newman verstand es großartig, nicht nur in die Rolle dieser „unheiligen“ Nonne zu schlüpfen, sondern auch weitere vier außergewöhnliche Frauen darzustellen, die in den Memoiren Giacomos besondere Erwähnung fanden. Die geschickt ausgewählten Songs waren gut geeignet für die Kennzeichnung der im Wesen so verschiedenen Charaktere. Es war aber auch frappierend, wie die Protagonistin es schaffte, diese in ihrem Spiel lebendig werden zu lassen und zugleich mit den Zuhörern im Saal zu kokettieren. Der Wechsel von der mürrischen Magd Sophie über die heitere, jugendliche, Lust erweckende Bettina Gozzi zur promiskuitiven M. M., schließlich zur eher etwas unsicheren und schüchternen Manon Balletti und zuletzt zur sehr selbstsicheren Henriette gelang in fließenden Übergängen sehr überzeugend. Die vielen Facetten der Leidenschaft, Sehnsucht und Liebe spiegelten sich in der konturierten, vibratolosen Stimme Newmans. Scharfzüngig und düster gefärbt gibt sich die „Magd“, wenn sie Kreislers Lied singt: „Die Wahrheit vertragen sie nicht!“ Passend zu Bettina Gozzi erhebt sich rein und kristallklar der Gesang, wenn sie „Kommt ein schlanker Bursch’ gegangen“ aus dem Freischütz anstimmt. Welche Wandlungsfähigkeit beweist Newman beim ätherischen „O Virtus Sapientiae“ von Hildegard von Bingen und dem rockigen „Big Spender“ von Cy Coleman & Neil Simon und trifft damit Viel Gefühl für Casanova: Pianistin Stephanie Knauer und Sopranistin Sarah M. Newman im Kaisersaal. Foto: Edith Bielenberg die gegensätzlichen Gefühle, die in M. M. schlummern! Manon Balletti, schon im Teenageralter an einen älteren Herrn vergeben, kämpfte mit der Versuchung, die im Song „Die roten Stiefel“ aus dem Musical „Tanz der Vampire“ trefflich zum Ausdruck kommt. Ganz ohne tech- O Karten gibt es im Vorverkauf in der der Touristinformation Schwangau, Telefon 0 83 62/81 98-0 und beim SR-Verlag in Füssen, Telefon 0 83 62/940 174 sowie an der Abendkasse. Eine Sonderschau in zwei Kabinetten ist dem Informel gewidmet. Die Kunstrichtung hatte sich Mitte der 1940er Jahre in Paris entwickelt und ist vom Karl-Heinz Klos aus Ottobeuren frisch ins Hier und Jetzt versetzt worden. Es geht ihm um Darstellungen, die im Kontrast zur geometrischen Abstraktion steht. „Klos lehnt jegliche organisierte Formstruktur ab. Seine Malerei ist lyrisch und daher stark auf Emotionen ausgerichtet“, erläuterte Menger. Seine Einführung war hilfreich und öffnete dem Publikum den Zugang zu den Werken. 59 Arbeiten von 39 BBK-Mitgliedern sind auf Kabinette verteilt worden. Es lohnt sich unbedingt ein zweiter Besuch. Denn angesichts der Fülle der Arbeiten wird beim Rundgang das eine oder andere richtig gute Bild vielleicht übersehen. Barbara Perras zum Beispiel hätte das nicht verdient, nur weil sie sich fürs Kleinformat entscheiden wollte. Frauen, die ein Lied von Casanova singen können VON KLAUS BIELENBERG Er ist erst 14 Jahre alt, doch schon ein Virtuose, für den Musik alles ist: Akkordeonspieler Jonas Huber aus dem Lechtal präsentiert sich am Donnerstag, 23. April, ab 19.30 Uhr auf der „Blauen Bühne“ in der Alpseestube in Hohenschwangau. Bei der Harmonika Weltmeisterschaft 2013 im Europahaus in Mayrhofen im Zillertal, erreichte er in seiner Gruppe das Prädikat „ausgezeichneter Erfolg“ und einen 3. Platz. In Hohenschwangau präsentiert er Volksmusik vom Feinsten. Mit dabei ist sein Onkel und Musiklehrer Hannes Neururer. (az) nische Verstärkung, ohne Halleffekte bewies die Sängerin, dass sie auch in diesem Genre zurechtkommt, wenngleich ihre große Stärke eindeutig im klassischen Bereich liegt. Hervorragend, nicht nur an dieser Stelle, war die Klavierbegleitung durch Stephanie Knauer. Ganz selbstverständlich fließen bei ihr die Klanglinien. Sie schafft mit ihrem filigranen Spiel, den brillanten Läufen und den wuchtigen Akkorden eigene interpretatorische farbkräftige Momente, die stets gut abgestimmt sind mit der Sängerin. Da passte auch die Darstellung der Selbstbestimmung „Henriettes“ mit dem bekannten Song „Ich gehöre nur mir“ aus Elisabeth. Ein eindrucksvolles, klangschönes Finale erlebten die leider nur 50 Zuhörer mit der Darbietung der „Abendempfindung“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Fröhlich und beschwingt war die Zugabe „I feel pretty“ aus der Westside-Story, ganz im Sinne des Standesamtes und des Sponsors VRBank Kaufbeuren-Ostallgäu, „Wo Träume wahr werden“ sollen. Spielt am Donnerstag auf der „Blauen Bühne“ in Hohenschwangau: Jonas Huber. Foto: Veranstalter SCHWANGAU Gymnasium gibt heute ein Frühlingskonzert Zu seinem Frühlingskonzert lädt am heutigen Dienstag ab 19.30 Uhr das Gymnasium Hohenschwangau ins Schlossbrauhaus Schwangau ein. Der Eintritt ist frei. Es spielen die Big Band, der Oberstufenchor, verschiedenen Solisten, Streicher, der Unterstufenchor und ein Vokalensemble. (az) HOPFERAU Gary G. Ensemble bringt als Duo große Songs Große Songs in kleiner Besetzung verspricht das Gary G. Ensemble für ein Konzert bei Kerzenschein am Freitag, 24. April, ab 20 Uhr im Treppenhaus des Schlosses zu Hopferau. Gerhard Guggomos (Gesang, Piano, Arrangements) und Theodor W. Hanny (Piano, Gesang, Gitarre) bieten Songs von Roger Cicero, den Beatles, Ed Sheeran, Frank Sinatra und Michael Bublé sowie Eigenkompositionen. (az) O Der Eintritt kostet zehn Euro, das Schloss zu Hopferau bittet um Reservierungen unter Telefon 0 83 64/98 48 90.
© Copyright 2025 ExpyDoc