Jonatan Jenny Rodriguez Perez Singh-Müller Deutsche Meister über 10 Tänze 2015 Bericht aus Gießen von Falko Ritter mit Fotos von Ulrike Richter-Lies Layout Bernd Bork D ie Zahl ist seit einigen Jahren konstant: Wieder einmal hatten sich vier Paare zur Deutschen Meisterschaft über 10 Tänze angemeldet. Sicher, das sind nicht sehr viele, aber man muss auch bedenken, dass die Kombinierer den doppelten Trainingsaufwand und die doppelten Aufwendugen für Dinge wie Turnierkleidung haben. Sie tanzen auch, weil es in der 10-Tänze-Disziplin fast ausschließlich die nationalen und internationalen Meisterschaften gibt, insgesamt mehr Turniere in den beiden Einzeldisziplinen. Diese doppelte Belastung nehmen verständlicherweise nicht viele Paare auf sich, und wenn, dann nicht ein ganzes Tänzerleben lang. Über kurz oder lang entscheidet man sich für eine der beiden Sparten, immer für die, die einem „gefühlt“ mehr liegt und, das ist eine Wechselwirkung, mehr Erfolge bringt. Sascha und Natascha Karabey, aber auch William Pino und Alessandra Bucciarelli sind prominente Beispiele, nicht jeder erinnert sich daran, dass sie auch einmal Latein getanzt haben, Sascha und Natascha bis 1998, William und Alessandra bis 1996. 2012 bis 2014 und Weltmeister der Jahre 2013 und 2014, Steffen Zoglauer und Sandra Koperski, entschlossen hätten, sich künftig auf die Standardtänze zu spezialisieren. Es war also wieder einmal ein Meistertitel vakant. Das war eine Chance für Stefan Heinrich und ManuelaAgata Brychzy aus Berlin, die 2014 nicht teilnehmen konnten, aber in den Jahren 2010 bis 2013 Vizemeister waren. Allerdings war auf alle Fälle auch mit Jonatan Rodriguez Perez und Jenny Singh-Müller aus Dresden zu rechnen. Sie tanzen erst seit Mitte 2014 zusammen, konnten aber in Standard und Latein bereits bei den beiden letzten Deutschen Meisterschaften das Finale erreichen. Meistertitel vakant Das Ergebnis dieses Turniers war eindeutig: Die Dresdener haben in diesem Viererfeld alle zehn Tänze mit einer gleichbleibend guten Leistung in den Semifinalund den Finalrunden für sich entschieden, ebenso klar kamen die Berliner in allen zehn Tänzen auf den zweiten Rang. Der DPV kann optimistisch sein, er wird mit seinem Meister- und seinem Vizemeisterpaar bei internationalen Meisterschaften ein gutes Bild abgeben. Weltmeister nicht mehr dabei Dieses Mal wären es fünf Paare gewesen, wenn sich nicht auch die Deutschen Kombimeister der Jahre Der Zweikampf um die Bronzemedaille zwischen Mario und Sabine Schiena aus Leverkusen und Dr. Boris Baßler / Daniela Heinzmann aus Heppenheim hat sozusagen schon Tradition. Im vergangenen Jahr ging der dritte Platz an Boris und Daniela, dieses Mal waren Mario und Sabine die erfolgreicheren: In den Stan- Auf dem Foto links die neuen Deutschen Meister Jonatan Rodriguez Perez und Jenny Singh-Müller. Foto oben: von links nach rechts die Top 3 der DM über 10 Tänze. 2 dardtänzen ging das Rennen fast punktgleich aus, in Latein haben Mario und Sabine diesen Zweikampf in allen Tänzen für sich entschieden. Vier Paare wären für eine Turnierveranstaltung, die im Mittelpunkt einer „Tanz-Gala“ steht, zu wenig. Deshalb tanzen diese Paare zusammen mit den jeweiligen „Spezialisten“ ein Grand-Prix Standard- und ein GrandPrix-Latein-Turnier. In den Semifinals sind die Allrounder jeweils derselben Gruppe zugeordnet, damit so eine bessere Vergleichbarkeit der Kombinierer untereinander gewährleistet ist. Diese beiden Turniere waren hervorragend besetzt: Im Standardturnier haben Steffen Zoglauer und Sandra Koperski keine Eins abgegeben, die Zweitplatzierten Jens Kaiser und Ulrike Schulz aus Leipzig fast keine Zwei. dritten Platz in beiden Sparten nahmen Jonatan Rodriguez Perez und Jenny Singh-Müller ein, die damit in allen drei Turnieren auf einen Medaillenrang kamen. Erwähnenswert ist die Zusammensetzung des Wertungsgerichts, dem mehrere ehemalige deutsche und internationale Meister angehört haben. Dies war die 36. Tanz-Gala, die Bernhard Zirkler auf die Beine gestellt hat. Sein Gießener Publikum ist ihm treu. Es wird für diese Treue belohnt durch ein stets abwechslungsreiches Programm, in dessen Mittelpunkt ein hochkarätiges Tanzturnier steht. Deutsche Meisterschaft über 10 Tänze 1. Jonatan Rodriguez Perez / Jenny Singh-Müller, Dresden 2. Stefan Heinrich / Manuela-Agata Brychzy, Berlin 3. Mario und Sabine Schiena, Leverkusen 4. Dr. Boris Baßler / Daniela Heinzmann, Heppenheim Grand Prix Serie in den Standardtänzen: 1. Steffen Zoglauer / Sandra Koperski, Berlin 2. Jens Kaiser / Ulrike Schulz, Leipzig 3. Jonatan Rodriguez Perez / Jenny Singh-Müller, Dresden 4. Volker Schmidt / Ellen Jonas, Wetzlar 5. Niklas Neureuther / Katharina Reichel, Bonn 6. Stefan Heinrich / Manuela-Agata Brychzy, Berlin Semifinale: 7. Mario und Sabine Schiena, Leverkusen 8. Dr. Boris Baßler / Daniela Heinzmann, Heppenheim 9. Benjamin Wagner / Laura Selbach, Marburg Valera Musuc und Nina Trautz (Foto oben), die Sieger in den Lateintänzen. Foto oben rechts: Steffen Zoglauer und Sandra Koperski, die sich künftig nur auf die Standardtänze konzentrieren wollen. Grand Prix Serie in den lateinamerikanischen Tänzen: 1. Valera Musuc / Nina Trautz, Augsburg 2. Ilja Russo / Oxana Lebedew, Baden-Baden 3. Jonatan Rodriguez Perez / Jenny Singh-Müller, Dresden 4. Stefan Heinrich / Manuela-Agata Brychzy, Berlin 5. Marcus Schäfer / Katharina Hergenröder, Düsseldorf 6. Mario und Sabine Schiena, Leverkusen 7. Dr. Boris Baßler / Daniela Heinzmann, Heppenheim In der Lateinsektion kam es zu einer Neuauflage des Zweikampfs zwischen den deutschen Vizemeistern Ilia Russo und Oxana Lebedew aus Baden-Baden und Valera Musuc/Nina Trautz aus Augsburg. War vor kurzem bei der Deutschen Lateinmeisterschaft die Entscheidung zugunsten von Ilia und Oxana denkbar knapp ausgefallen, so konnten Valera und Nina die Vizemeister dieses Mal deutlich distanzieren. Den jeweils Wertungsrichter: Peter Beinhauer, Sybil Daute, Evelyn HädrichHörmann, Fred Jörgens, Andrea Kiefer, Diethard Marschall, Martina Weßel-Therhorn 3
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