4 |2 0 14 - NÖ Landesheime

4|2014
Journal
Aktuelles & Wissenswertes aus NÖ Pflegeheimen | www.noelandesheime.at
| 2 ORF zu Gast | 3 Science & Preise | 4 – 5 Tolles Feedback
| 6 Veranstaltungen | 8 Hospiz: Hand in Hand | 11 Ehrenamt
| 12 Karitatives | 13 Ausblick | 14 Lebenswelt | 15 Kurz & Gut
Editorial
Soziales im Fokus
Liebe Leserin,
lieber Leser!
Für immer mehr Menschen wird
Niederösterreich zur Heimat. Nicht
nur dank der steigenden Bevölke­
rungszahlen, sondern auch was
die Verbundenheit mit unserem
schönen Bundesland betrifft. Dies
ergab zuletzt die Landesumfrage
2014 der NÖ Landesakademie. Und
dass die Menschen zuversichtlich
in die Zukunft blicken. Umfragen
sind wichtige Stimmungsbaro­
meter und liefern wertvolle Inputs.
Aus diesem Grund führen auch die
NÖ Landespflegeheime regelmä­
ßig Mitarbeiterbefragungen und
jährlich im Herbst Kundenbefra­
gungen durch. 4.760 Bewohne­
rInnen, Angehörige und Sachwal­
terInnen ließen uns zuletzt ihre
Meinung wissen und bestätigen
uns ihre große Zufriedenheit:
97 Prozent der Befragten schätzen
die Qualität der täglichen Pflege,
96 Prozent loben die Freundlich­
keit des Personals und mehr als
90 Prozent empfehlen die Landes­
heime anderen Personen weiter.
Großes Lob für NÖ Heime
Dank für Feedback
ORF zu Gast im Heim
Viele nette Reaktionen erreichten
uns zu den „Zeitzeugen“-Interviews
im JOURNAL Nr. 3/2014. Nochmals
ein großes Dankeschön an unsere SeniorInnen in den LPHs Bad Vöslau, Laa
und Perchtoldsdorf und weiterhin alles
Gute! Diesmal kommen Ehrenamtliche zu Wort. Siehe dazu Seite 11.
Seit 25. Oktober werden alle ORF
„Bundesland heute“ Sendungen in HD,
in „High Definition“ – also in optimaler Bildqualität – ausgestrahlt. Wie das
funktioniert, zeigte der ORF NÖ im
LPH Himberg. Mitte November drehte
ein ORF-Team im LPH Wr. Neustadt einen Bericht über Therapiehunde.
Preise für Hollabrunn
Beirat für Sozialplanung
Anerkennungspreis für das Architekturbüro „franz zt gmbh“ im Rahmen des
„NÖ Kulturpreises 2014“, der auch in
Zusammenhang mit dem neuen Zu- und
Umbau des NÖ Landesjugend­heimes
Hollabrunn steht. Ebenso: Anerkennungspreis für das moderne Jugendheim beim Kinderrechtepreis 2014 der
NÖ Kinder- und Jugendanwaltschaft!
Im Oktober fand unter Vorsitz von
Landesrätin Schwarz eine Tagung des
landesweiten Beirates für Sozialplanung statt. Dieses gesetzlich geregelte Gremium hat die Aufgabe, die NÖ
Landesregierung in Fragen der Sozialpolitik zu beraten und besteht im Sinne der Legislaturperiode bis zum Jahr
2018. Einmal im Jahr wird sich diese
ExpertInnenrunde nunmehr treffen.
Besuch aus Russland
Russische Delegation zu Gast im
„Haus an der Traisen“ St. Pölten: Viele
Fragen zum Thema Pflege hatten VertreterInnen des Ministeriums für Arbeit und Sozialschutz der Russischen
Föderation und eine hochrangige Delegation der russischen Regionen bei ihrem NÖ-Besuch am 29. Oktober 2014.
Im LPH St. Pölten begeisterten Angebot
und Atmo­sphäre. Die Arbeitsgruppe für
Sozialfragen bei der Gemischten Wirtschaftskommission Österreich/Russland traf sich heuer in Niederösterreich.
Soziale Modellprojekte
Die größte NÖ Sozialmarkt-Organisation SAM NÖ feierte im November
ihr 10-Jahr-Jubiläum. Rund 20.000
Menschen wurden durch die Möglichkeit des günstigen Einkaufs mit
8.000 Tonnen Waren im letzten Jahrzehnt unterstützt. Es gibt sieben fixe
Standorte und zwei mobile SOMAs
(im Most- und Waldviertel). Eine
wichtige Hilfe für bedürftige Menschen ist auch die „Team Österreich
Tafel“ mit 27 Ausgabestellen in NÖ.
© NLK / Filzwieser
Für dieses große Vertrauen in un­
sere Arbeit möchte ich mich auf­
richtig bedanken. Das damit ver­
bundene Kompliment gebe ich
sehr gerne an die MitarbeiterInnen
und KollegInnen in den Häusern
weiter. Voll der Zuversicht darf
ich Ihnen von Herzen besinnliche
Fest­tage und alles Gute und viel
Erfolg im neuen Jahr wünschen.
Mag.a Barbara Schwarz
Landesrätin für Soziales, Familie, Bildung
2 Journal 4|2014
LR Schwarz begrüßte die Gäste aus Russland im NÖ Regierungsviertel in St. Pölten.
Science & Care
Demenzforscher
vor den Vorhang
Im 50. Jahr ging der Wissenschaftspreis des
Landes NÖ heuer an zwei Forscher, die sich der
Bekämpfung von Demenz verschrieben haben.
Ort(h) des Respekts
Seit mehreren Jahren „leben“ das
Landespflegeheim Orth/Donau und
die dortige Campus-Mittelschule den
Generationendialog „JA! Jung & Alt
miteinander – füreinander“. Im September wurden sie mit diesem Projekt
zum „Landessieger Niederösterreich“
beim bundesweiten Wettbewerb
„Orte des Respekts“ 2014 gekürt –
Träger ist der Verein Respekt.net.
© NLK / Pfeiffer
Award für Retzer Heim
LH Pröll mit den beiden Hauptpreisträgern bei der Wissenschaftsgala 2014 in Grafenegg.
W
issenschaftlerInnen arbeiten
oftmals im Verborgenen, die
wenigsten sind einer breiten
Öffentlichkeit bekannt. Das sollen
Auszeichnungen wie der Wissenschaftspreis des Landes NÖ ändern.
Zwei der PreisträgerInnen 2014 setzen sich für die Erforschung von Demenz ein: Univ.-Prof.in Dr.in Halina
Baran (Neurowissenschaft) und Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Johannes Fröhlich (Organische Chemie).
Alzheimerwirkstoff aus Blume
Tryptophan, eine essentielle Aminosäure, und deren Metabolismus
ist seit mehr als 20 Jahren eines der
Forschungsfelder der gebürtigen Polin Halina Baran. Die Neurowissenschaftlerin leitet das Karl-Landsteiner-Institut im Landesklinikum
Amstetten-Mauer. Zu den bedeutend­
sten Forschungserfolgen des Vize­
rektors der TU Wien, Johannes Fröhlich, zählt die Entwicklung eines
mittlerweile weltweit patentierten
Syntheseverfahrens für den Naturstoff Galantamin. Ursprünglich nur
in der Naturheilkunde eingesetzt, er-
kannte man später, dass Galantamin
bei Alzheimer den Verlauf der Krankheit mildern und verzögern kann.
600 Mio. für Wissenschaft
Der Wissenschaftspreis des Landes NÖ
wurde im Jahr 1964 erstmals vom damaligen Landeshauptmann Leopold Figl
vergeben. 50 Jahre später hat sich Wissenschaft und Forschung zum deklarierten Schwerpunkt der Landespolitik entwickelt. 600 Millionen Euro wurden in
den vergangenen zehn Jahren hier investiert. „Nicht jeder Euro, der investiert
wird, kann sich vielfach verzinsen. Aber
selbst wenn sich die Hälfte der Euros
verzinsen, ist es noch immer sehr viel.
Und genau darauf kommt es an“, sagte
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei
der Gala am 16. Oktober in Grafenegg.
In Wissenschaft, Forschung und Technologie liege eine unglaubliche Innovationskraft, so Pröll. Insgesamt wurden
sieben Preise vergeben. Den „Wissen
schaf[f]t Zukunft Preis 2014“, im Gedenken an die Friedensnobelpreisträgerin
Bertha von Suttner, erhielt Mag.a Claudia Fallmann für ihre Diplomarbeit im
Fach Internationale Entwicklung. ­
Ebenfalls im September wurde das
NÖ Landespflegeheim Retz mit dem
„Integrationsaward 2014“ des Bezirks
Hollabrunn, Kategorie Öffentliche Betriebe, u.a. für gesetzte Maßnahmen
zur beruflichen Integration von Menschen mit Einschränkungen ausgezeichnet. Initiiert wurde dieser Preis
von der Integrationsplattform Hollabrunn. Das LPH Retz ist auch frauenund familienfreundlicher Betrieb.
Demenzreihe Mödling
Jeden 2. Dienstag im Monat, ab 18.00
Uhr, findet im NÖ Landespflegeheim
Mödling ein „Angehörigentreff“ mit
praxisbezogenen Fachvorträgen zum
Thema Demenz statt. Rund 120.000
Menschen leiden derzeit in NÖ an Demenz. Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Hand in Hand“ startete im
Oktober. Die Teilnahme ist kostenlos.
Keine Anmeldung erforderlich!
Infos: www.lph-moedling.at
Journal 4|2014 3
Zufriedenheit
lebt vom Dialog
K
undenbefragungen liefern wertvolle Inputs zur weiteren Qualitätsverbesserung. Zumindest ebenso wichtig
ist der tägliche und regelmäßige Kontakt zu BewohnerInnen, Angehörigen
und den sonstigen PartnerInnen. Und
gerade diese partnerschaftliche Zusammenarbeit wird in den NÖ Landespflegeheimen besonders groß geschrieben.
Bewohner-Parlament
Alle sechs Wochen findet etwa im
LPH Laa/Thaya ein „BewohnerInnen-Parlament“ statt, bei dem Betreute und Angehörige ihre Wünsche und
Anliegen vorbringen können, welche
als Arbeitsauftrag den zuständigen
Bereichen im Haus übertragen werden. Im LPH Wilhelmsburg und in
vielen anderen Heimen gibt es „Bewohnerstammtische“, zu denen auch
Angehörige herzlich eingeladen sind.
Platz 1 für Pflege
und Freundlichkeit
Jährlich im Herbst befragen die NÖ Landesheime
ihre wichtigsten Zielgruppen. Top-Noten gaben
Bewohner, Angehörige und Sachwalter 2014 für
Pflegequalität und Freundlichkeit des Personals.
Angehörigen-Cafés
Erfolgreiche Instrumente zum Informations-, Gesprächs- und Erfahrungsaustausch sind in vielen Häusern auch
„Angehörigen-Cafés“ oder „Angehörigennachmittage“. Im LPH Gänserndorf z.B. gibt es einen solchen geselligen Nachmittag mit Fachvorträgen zu
Pflegethemen jetzt auch für Gäste und
Angehörige im Tageszentrum.
Vernetzungstreffen
Kennen lernen, Kontakte neu aufleben lassen und der gemeinsame Informationsaustausch – all das stand
zuletzt auch im Vordergrund beim Besuch der MitarbeiterInnen der Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft
Krems und der Stadtgemeinde Mautern im LPH Mautern mit abschließendem Rundgang durchs Haus. 4 Journal 4|2014
D
as Wissen um die Erwartungen
und Bedürfnisse von BewohnerInnen und Angehörigen ist ein
Schlüssel zur steten Angebotsoptimierung in der Pflege. Die NÖ Landespflegeheime führen deshalb jährlich im
Herbst eine anonyme und standardisierte Kundenbefragung durch (JOURNAL berichtete). Etwa um von den
BewohnerInnen und Angehörigen zu
erfahren, wie wohl sie sich in ihrem
jeweiligen Haus fühlen oder wie die Angebote dort wahrgenommen werden.
Der Befragungszeitraum lag heuer
in allen 48 Landespflegeheimen zwischen 17. Oktober und 18. November.
In Summe langten 4.760 Fragebögen
ein, davon 2.583 von Angehörigen
und knapp 400 von SachwalterInnen.
Die BewohnerInnen (1.790 retournier-
te Fragebögen) wurden von „neutralen“ InterviewerInnen (StudentInnen)
im persönlichen Gespräch befragt.
Qualität setzt sich durch
Rund zehn Fragen konnten pro Zielgruppe beantwortet werden, u.a. zur
Freundlichkeit des Personals, zur Qualität der Pflege, zur Zufriedenheit mit
Zimmer, Sauberkeit, Essen, Wäscheversorgung, Unterhaltung oder Kommunikation. Bewertet wurde wieder
anhand einer Schulnoten-Skala von
1 bis 5. Das Ergebnis: Auf bereits hohem Niveau gab es erneut Bestnoten
für Freundlichkeit, Pflege und Zusammenarbeit mit dem Personal. Die Note
1,18 gab es für Pflege und Betreuung,
die Freundlichkeit bekommt die Note
1,25. Hier die wichtigsten Details:
Umfrage 2014
Wichtiger Input: Umfragen in den NÖ Landespflegeheimen sollen die Qualität der
Angebote weiterentwickeln und die Zufriedenheit der BewohnerInnen garantieren.
Fotos: Roman Jandl / LPH Herzogenburg
SachwalterInnen vergeben die Note
• 1,23 für Sauberkeit im Haus
• 1,39 für Kommunikation
mit dem Personal
• 1,39 für Engagement des Personals
• 1,50 für Eingehen auf
persönliche Wünsche und
• 1,53 für jeweils adäquat
gewählte Betreuungsform.
Die BewohnerInnen schätzen vor allem Sauberkeit im Haus/Zimmer, das
Eingehen auf ihre persönlichen Wünsche, die Qualität der Pflege und die
Freundlichkeit der MitarbeiterInnen.
BewohnerInnen vergeben die Note
• 1,14 für Sauberkeit im Haus
• 1,18 für die Qualität der
täglichen Pflege/Betreuung
• 1,23 für Eingehen auf
persönliche Wünsche
• 1,25 für Freundlichkeit des Personals
• 1,31 für die ärztliche Betreuung
• 1,48 für gute soziale Kontakte.
Bei den Angehörigen überzeugen
die Kommunikation mit dem Personal, das Eingehen auf persönliche
Wünsche, die Atmosphäre im Heim
und die Gemütlichkeit der Zimmer.
Den absoluten Top 1-Platz nimmt die
„Freundlichkeit des Personals“ ein.
Über 90 Prozent
empfehlen Heim weiter
Essen und Privatwäsche-Versorgung
fielen im Top-Ranking etwas zurück,
was sich mit bisherigen Befragungen
deckt und Verbesserungspoten­z ial
sichtbar macht. Zusammenfassend
wurde jede der Zielgruppen auch befragt, ob sie das jeweilige Landespflegeheim weiterempfehlen würden.
Das Ergebnis: 94 Prozent der BewohnerInnen, ebenso 94 Prozent der Angehörigen und 90 Prozent der SachwalterInnen würden das Heim „auf
jeden Fall“ bzw. „sicher“ (Note 1 und
Note 2) weiterempfehlen. Ebenfalls
ein Spitzenwert, der für den guten
Ruf und das gute Image der Landespflegeheime spricht.
Landespflegeheime empfehlen weiter
3 %
12 %
82 %
BewohnerInnen
4 %
16 %
Note
1
2
3
4
5
„Die äußerst repräsentativen und
sehr guten Auswertungsergebnisse
bestätigen uns einmal mehr die hohe
Zufriedenheit und das große Vertrauen aller Beteiligten in die NÖ Landespflegeheime. Besonders freut mich
heuer das sehr gute Ergebnis mit der
Gesamtnote 1,18 bei der Qualität der
täglichen Pflege und mit der Topnote
1,25 bei der Freundlichkeit des Personals, quasi unsere Kernkompetenzen“, dankt Landesrätin Mag.a Barbara Schwarz allen, die sich an der
Befragung beteiligt haben. Die Anregungen müssten aufgegriffen und als
wertvolle Inputs zur Qualitätsverbesserung verstanden werden. „Das Ergebnis lässt uns sehr optimistisch in
die Zukunft blicken“, gratuliert auch
Abteilungsleiter Dr. Otto Huber.
Großes Vertrauen bestätigt
Kundenbefragungen liefern wertvolle Ansatzpunkte zur Qualitätsverbesserung. Zumindest ebenso wichtig
ist der direkte und regelmäßige Kontakt zu den Betreuten und den wichtigsten PartnerInnen. Und gerade diese partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit den sogenannten „Stakeholdern“
wird in den NÖ Landespflegeheimen
besonders groß geschrieben. „BewohnerInnen-Parlament“ oder Bewohnernachmittage, Angehörigen-Cafés und
Vernetzungstreffen mit VertreterInnen der örtlichen Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, mit ÄrztInnen,
Rettungsorganisationen, Gemeinden,
mit MitarbeiterInnen der Bezirkshauptmannschaften oder mit dem Verein für
Sachwalterschaft St. Pölten sind dabei
wichtige und erfolgreiche Instrumente.
Angehörige vergeben die Note
• 1,25 für Freundlichkeit des Personals
• 1,33 für Engagement des Personals
• 1,38 für Kommunikation mit dem
Personal
• 1,47 für Atmosphäre im Heim
• 1,50 für Gemütlichkeit der Zimmer.
Die SachwalterInnen loben in erster Linie Sauberkeit, Kommunikation (z. B. die Erreichbarkeit und Auskunftsbereitschaft des Personals) und
den Einsatz der MitarbeiterInnen.
78 %
Angehörige
7 %
17 %
73 %
SachwalterInnen
Längst etabliert hat sich die periodische Befragung der MitarbeiterInnen zur Arbeitsplatzzufriedenheit in
den NÖ Landesheimen. Eine Vielzahl
von Verbesserungen von der Arbeitsplatzgestaltung über Kommunikation bis hin zum Betriebsklima und der
Reduktion von Belastungsfaktoren
konnte dadurch bewirkt werden. Die
letzte Umfrage im November 2014
bestätigt den Erfolg dieses umfang­
reichen Maßnahmenkatalogs. Journal 4|2014 5
Veranstaltungen
Attraktiv als Arbeitgeber
Was die NÖ Heime als
„attraktive Arbeitgeber“
zu bieten haben, zeigten
sie beim Aktionstag in
St. Pölten. Jetzt touren
sie durch die Regionen.
G
anz im Zeichen des diesjährigen Schwerpunktes „Die NÖ
Heime als attraktive Arbeitgeber – Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ stand der Aktionstag der ARGE
NÖ Heime am 18. September 2014
im St. Pöltener Regierungsviertel. Die
zahlreichen BesucherInnen konnten
sich ein umfangreiches Bild davon machen, wie attraktiv die NÖ Pflegeheime in vielen Bereichen als Arbeitgeber
agieren. Information und Interaktion
gab es zu den Themen Gesundheit,
Bildung, Berufe, Familie und Benefit.
„Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf ist für uns in Niederösterreich ein
zentrales Thema und ein großes Anliegen“, betonte Landesrätin Mag.a Bar­
bara Schwarz vor Ort. Dies sei nicht
nur eine Aufgabe der Politik, sondern
auch eine unternehmerische Aufgabe.
ARGE-­Obmann Direktor Ing. Dietmar
Stockinger zeigte sich davon überzeugt,
dass das hohe Niveau der Pflege in Niederösterreich nur aufrechterhalten werden kann, „wenn Organisationsstruktur
und Arbeitsablauf optimiert werden, die
MitarbeiterInnen sehr gute Arbeitsbedingungen vorfinden und eine gute Ver-
einbarkeit von Beruf und
Familie ermöglicht wird“.
Stark präsent in
allen NÖ Regionen
Am 8. Oktober war das Landespflegeheim Raabs/Thaya Schau­platz der ersten Regionalveranstaltung. In mehreren
Talkrunden diskutierten Verantwortliche des Landes NÖ sowie Fach-, Pflegeund Führungskräfte der Waldviertler
Heime über Themen wie Personalentwicklung, Dienstzeiten, Organisationsstrukturen etc. Infostände und Schautafeln machten viele Initiativen sichtbar.
Bildung war das Thema im Zentralraum, konkret am 10. November im
LPH Tulln. Teilnehmende aus 23 Heimen verfolgten die Vorträge über Validation oder zum neuen Bildungsprogramm
2015. Auch SchülerInnen und AbsolventInnen von Pflegefachschulen und Pflege­
akademien waren dazu eingeladen. Rund
© NLK / Filzwieser
ARGE-Symposium
„Ist weniger mehr?“
D
ie Symposienreihe „ausSICHTEN“ der ARGE
der NÖ Heime widmete sich am 22. Oktober
unter dem Titel „Ist weniger mehr? Der schwieri­
ge Weg zum Wesentlichen“ der Frage, was für
qualitätsvolle Arbeit im Pflegebereich wirklich von Bedeutung ist und was es
für Lebenswerte braucht. Namhafte ReferentInnen beleuchteten in St. Pölten
das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, u.a. Univ.-Prof. Dr. Peter Kampits,
Philosoph und Ethiker, Marcus Maier, Pflegeheim­leiter aus München, und Chris­
tine M. Merzeder, Mentorin und Begründerin der Eden-Alternative ® Europa.
6 Journal 4|2014
1,6 Millionen Euro investiert das Land
NÖ jährlich in die Aus- und Weiterbildung seiner Pflegekräfte. Die Präsentation am 1. Dezember für das Weinviertel mit 13 Häusern im LPH Stockerau
beendete den heurigen Veranstaltungsreigen. Das Industrie- und das Mostviertel folgen im Jänner und Februar 2015.
Wertvollste Ressource
„Unsere MitarbeiterInnen sind unser
wertvollstes Kapital. Deshalb legen wir
neben Aus- und Weiterbildung, flexiblen
Dienstzeiten, Befragungen zur Arbeitsplatzzufriedenheit und unterschiedlichsten Gesundheitsvorsorgeprojekten
auch großen Wert auf eine moderne Arbeitsinfrastruktur, wo wir rund 60 Millionen Euro im Jahr investieren“, unterstreicht Abteilungsleiter Dr. Otto Huber
die Wichtigkeit all dieser Maßnahmen.
Denn die Zufriedenheit von Betreuenden und Betreuten, um deren Wohlergehen es letztendlich ginge, stünden in
einem direkten Zusammenhang.
Info/Termine: www.noeheime.at Ausstellungen
Kunstvoll & Kreativ
Bemerkenswerte Kunstwerke aus Landesheimen
verbinden über Altersgrenzen hinweg Jung und Alt
und begeistern auch spendenfreudiges Publikum.
N
och bis 14. Dezember sind die
bemerkenswerten Kunstwerke
der Kreativgruppe des „Margaretaheimes“ Wolkersdorf und der
Malakademie Wolkersdorf im neu renovierten Schloss der Stadtgemeinde
zu besichtigen. Präsentiert wurden
jene Bilder, die im Laufe der Jahre in
der Kreativgruppe des Landesheimes
unter fachkundiger Anleitung von Adila
Diman entstanden sind. Bereits seit
2006 besucht die Künstlerin wöchentlich für zwei Stunden das Heim, um
mit den BewohnerInnen zu arbeiten.
Die Ergebnisse zieren normalerweise
die Wände und Gänge des Hauses.
„Ich bin jedes Mal erstaunt, was unsere BewohnerInnen so Kreatives zustande bringen. Einige von ihnen haben mir verraten, dass sie selbst auch
überrascht sind, was da Tolles heraus
kommen kann“, zeigt sich Heimleiter
Mag. Andreas Strobl sichtlich stolz.
Versteigerung mit Sinn
Unter dem Motto „Du und ich – eine
Brücke der Generationen“ lud am
21. November die Kinderbetreuungseinrichtung „Calimero“ gemeinsam
mit dem Landespflegeheim Wr. Neustadt zu einer besonderen Vernissage
ein. Denn die rund 300 Gäste, darunter viel spendenfreudige Prominenz,
konnten die im Zuge eines Projektes
zwischen dem Betriebskindergarten
des Landesklinikums Wr. Neustadt
und BewohnerInnen des „Betreuten
Wohnens“ entstandenen Kunstwerke
direkt im LPH ersteigern. Vom Rein­
erlös wurden neue Sportanzüge für
die Kinder, in den Farben blau und
gelb, angeschafft. Organisiert wurde
die Versteigerung u.a. vom Team rund
um Direktorin Eva Friessenbichler
und Stellvertreterin Inge Weber-Hornung, die abschließend meinten: „Für
die ‚Omis und Opas‘ vom Betreuten
Wohnen war es eine große Freude mit
den Kindern Bilder zu gestalten. Sie
sind beim Malen richtig aufgeblüht.“
Bereits im Oktober gab es im Garten
des LPHs Wr. Neustadt die viel beachtete Ausstellung „Kunst im Garten“
mit 35 KünstlerInnen aus der Region.
Gemeinschaftskunst
Kreativ im Herbst war auch die Fachgruppe „Kreatives Gestalten“ der psychosozialen Betreuungsstation im Landespflegeheim Hainfeld. Sie erstellte
ein Gemeinschafts-Kunstwerk aus vielen Einzelbildern, welches bei einer
Vernissage des Kulturausschusses der
Stadtgemeinde Hainfeld zu sehen war
und das Publikum begeisterte. Sozialnews
Pflege behinderte Kinder
Bis 2019 soll es eine deutliche sozialrechtliche Verbesserung für pflegende
Eltern von Kindern mit Behinderung
geben. Die Pensionsbeitragsgrundlage
für die 3.500 Mütter und Väter soll erhöht, Nebenerwerbstätigkeit möglich
sein. Übrigens: Der 3. Dezember ist
„Internationaler Tag der Behinderung“.
Lebensweltheim neu
Der Bundesverband der Alten- und
Pflegeheime Österreichs ist übersiedelt. Seine neue Adresse: 1010 Wien,
Franz-Josefs-Kai 5, Top 11
Infos: www.lebensweltheim.at
Geld für Besuchsdienste
Insgesamt 386.600 Euro stellt das
Land NÖ für das Jahr 2014 für die ehrenamtlichen Besuchsdienste von NÖ
Hilfswerk, Caritas Wien und St. Pölten sowie Volkshilfe zur Verfügung.
Landesumfrage 2014
Drei Viertel der Landsleute sagen nach
der Umfrage der NÖ Landesakademie:
„Niederösterreich steht für gute Zukunft.“ 96 Prozent sind mit der Lebensqualität in NÖ zufrieden, 88 Prozent
fühlen sich mit ihrer Gemeinde verbunden, 95 Prozent sind stolz auf NÖ.
Hilfe für psych. Kranke
In Kematen (Mostviertel) gibt es eine
neue Einrichtung für Menschen mit
psychischen Erkrankungen. Mit Hilfe des Landes NÖ werden vor Ort eine
therapeutische Langzeitwohngruppe
und eine Tagesstätte betrieben. Gemeinschaftskunst von
Jung und Alt begeisterte
bei mehreren Ausstellungen.
IMPREssUM: Für den Inhalt verantwortlich:
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landeskranken­
­anstalten und Landesheime, Tel. 02742/9005-16378,
[email protected], www.noelandesheime.at
Redaktion/Gestaltung:
Team Stadler, [email protected]; www.etopia.at
Coverfoto: Roman Jandl/LPH Herzogenburg
Journal 4|2014 7
Den letzten Weg gemeinsam gehen: Hospiz und
Palliative Care in NÖ Landesheimen und über
die Kultur des respektvollen Abschiednehmens.
D
ie würde- und vertrauensvolle
Begleitung von Menschen am
Lebensende steht im Mittelpunkt der Hospizarbeit. Die Zahl der
Hospizplätze wurde in Niederösterreich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Auch das Bewusstsein werde immer größer.
„Wer früher mit dem Begriff Hospiz
konfrontiert wurde, hatte die Vision
einer reinen Sterbestation vor Augen“,
sagte Dr.in Brigitte Riss, Vorsitzende des
Landesverbandes Hospiz NÖ, bei der
Hospizenquete Anfang Oktober in St.
Pölten (Bericht siehe Seite 10). Heute
sei das anders, es gehe um eine möglichst gute und selbstgestaltete Zeit im
letzten Lebensabschnitt. Ein schwerkranker Mensch sei schließlich ein
Leben­der bis zum Schluss, so Riss.
Bewusstsein wird größer
Die Förderung und der Ausbau von
Hospizbegleitung und Palliative Care
sei ein zentrales Anliegen des Landes
Niederösterreich, bekräftigte Soziallandesrätin Mag.a Barbara Schwarz
aus Anlass des Welthospiztages am
8 Journal 4|2014
11. Oktober. Das „Rosenheim“ Tulln
lud an diesem Tag zu einem Benefiz­
event, bei dem Interessierte u.a. die
Hospizstation im Haus besuchen, den
„Singing Nurses of Hospiz“ lauschen
und im Fachbuch der Hospizschwester Erika Gößnitzer über Aromapflege schmökern konnten. Am 17. Oktober beging man fünf Jahre Hospiz im
LPH Mistelbach, gemeinsam mit der
Landesrätin und Msgr. DDr. Mi­chael
Landau. Der Präsident der Caritas Österreich betonte dabei: „Zu einer Kultur des Lebens gehört auch eine Kultur des Sterbens, eine Kultur der
Solidarität mit den Sterbenden.“
Mitte Oktober startete auch der bereits vierte Turnus des Implementierungsprozesses „Hospizkultur & Palliative Care im Heim“ (kurz: HPCPH), bei
dem die MitarbeiterInnen in den Häusern speziell ausgebildet und geschult
werden. 32 NÖ Pflegeheime sind derzeit in der Umsetzung, davon 25 Landesheime. Die Palliativpflege begreift
den Menschen als ganzheitliches
Wesen mit physischen, psychischen,
spiri­tuellen und sozialen Komponenten,
die eng miteinander verbunden sind.
© Fotolia
Hand in Hand
Kurze Zeit später, am 8. November,
konnte der Verein Hospiz Mödling
den international gefragten Philosophen, Theologen und Sozialethiker
Prof. DDDr. Clemens Sedmak zum
Thema „Abschied nehmen“ als Vortragenden der „Herbst-Enquete“ gewinnen. Sein Credo: Zum Abschiednehmen gehöre Demut, Dankbarkeit,
„Aussöhnungsfähigkeit“ und e­benso
die „Tapferkeit, am Guten festzuhalte­n
trotz aller Widrigkeiten“.
Stationäre Hospize in LPHs
Melk:
Tel. 02752/52680-730 241
www.lph-melk.at
www.hospiz-melk.at
Mistelbach:
Tel. 02572/2402-731 271
www.lph-mistelbach.at
Mödling:
Tel. 02236/24334–732 271
www.lph-moedling.at
www.hospiz-moedling.at
Tulln:
Tel. 02272/65000-745 211
www.lph-tulln.at
Wr. Neustadt:
Tel. 02622/27895–754 261
www.lph-wrneustadt.at
Tageshospiz St. Pölten:
Tel. 02742/22666–740 211
www.lph-stpoelten.at
Palliative Care
Angebot nahezu verdoppelt
Begleitung beim Abschied
Einzelne NÖ Landespflegeheime haben sich auf die Hospiz- und Schwerstpflege im Besonderen spezialisiert. An
den Standorten Melk, Mistelbach,
Mödling, Tulln und Wr. Neustadt, wo
es je ein stationäres Hospiz gibt, stehen statt bisher sechs ab sofort je zehn
bis 15 Plätze zur Verfügung. Damit
wird das Angebot mit rund 70 Betten nahezu verdoppelt. Möglich ist
dies dank der hohen Qualität der Betreuung in den Häusern, wobei auch
speziell geschulte Ehrenamtliche in
die Lebens- und Sterbebegleitung miteinbezogen werden. Im Landesheim
St. Pölten gibt es das erste und einzige Tageshospiz in Nieder­österreich.
Die Angehörigen werden beim Abschiednehmen und auch in der Trauer
nicht alleine gelassen. Kulturelle und
religiöse Aspekte und Rituale werden
berücksichtigt und gelebt. Seelsorgerische oder psychosoziale Unterstützung wird auf Wunsch angeboten. Im
Heim in Wr. Neustadt lädt man etwa
regelmäßig zum „Trauer-Café“ bzw.
zum „Trauer-Spaziergang“ ein.
Schwerstkrankenpflege wird schwerpunktmäßig an den Standorten Baden, Korneuburg, Mauer, Melk, Tulln,
Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Ybbs
und Wr. Neustadt mit insgesamt rund
80 Intensivbetten angeboten.
NÖ Palliativkonzept
Insgesamt kann Niederösterreich
mit den derzeit 31 mobilen Hospizteams, den 24 mobilen Palliativteams
bzw. Palliativkonsiliardiensten, den
vier Palliativstationen in NÖ Landeskliniken und den sieben stationären
Hospizen in NÖ Pflegeheimen eine
nahezu flächendeckende Versorgung
für aktuell rund 5.000 betreute Personen im Jahr anbieten und ist damit
Vorbild und Vorreiter im Vergleich zu
anderen Bundesländern. © Land NÖ
„In Niederösterreich gibt es in jeder Region Betten für Schwerstpflege
und auch ein stationäres Hospiz. Dadurch können die Menschen möglichst
wohnortnah betreut werden. Gerade in dieser sehr schwierigen Lebensphase sind Besuche und Kontakte sehr
wichtig bzw. ist es unbedingt erforderlich die Angehörigen zu unterstützen
und zu begleiten“, weiß Klaudia Atzmüller, stv. Vorsitzende im Landesverband Hospiz und Pflegedienstleiterin
im LPH Melk. In Melk werden diese
beiden Angebote bis 2017 ausgebaut.
Besonders feierlich sind in allen
Häusern die Gedenkfeiern und Seelenmessen rund um Allerheiligen und
Allerseelen, in denen der verstorbenen BewohnerInnen des letzten Jahres gedacht wird. Liebevoll gestaltete „Abschiedstücher“, Gedenksteine,
Namensschleifen, Sterne, gepflanzte
Blumenzwiebeln, entzündete Kerzen,
stilles gemeinsames Erinnern … all
das steht in den NÖ Landespflegeheimen für den respektvollen und achtsamen Umgang mit Sterben und Tod.
Hoher Besuch anlässlich fünf Jahre Hospiz im LPH Mistelbach.
Integrierte HospizVersorgung in NÖ
H
inter dem Begriff Hospiz und
Palliative Care steht die Idee
eines umfassenden Sorge- und
Betreuungsansatzes basierend auf
mitmenschlicher Solidarität und umfassender professioneller Hilfestellung
in Zeiten schwerer Krankheit bis hin
zum Sterben und für betroffene Angehörige auch darüber hinaus.
© ÖBIG
In Niederösterreich wurde aus diesem
Grund – im Rahmen des 2006 initiierten Reformpoolprojektes beim NÖ Gesundheits- und Sozialfonds – eine abgestufte, flächendeckende, integrierte
Hospiz- und Palliativversorgung strategisch und konsequent entwickelt. 2012
wurde dieses Projekt mit dem INTEGRIPreis in der Kategorie gesundheitspolitische Modellfunktion ausgezeichnet.
Derzeit gibt es in Niederösterreich
• 31 mobile Hospizteams und 1 mobiles Hospizteam für Kinder (HoKi)
• 24 mobile Palliativteams bzw.
Palliativkonsiliardienste
• 4 Palliativstationen in NÖ Kliniken
• 7 stationäre Hospize in NÖ Pflege­
heimen, davon 1 Tageshospiz.
Ziel des gesamten „Integrierten Hospiz- und Palliativversorgungskonzeptes für Niederösterreich“ ist es, eine
qualitativ hochwertige Hospiz- und
Palliativversorgung für alle Menschen, die sie benötigen, anzubieten. Erreicht wird dies durch die Ergänzung bestehender Strukturen zu
einem integrierten, abgestuften, flächendeckenden intra- und extramuralen Netzwerk des niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialwesens.
Mehr Infos: www.hospiz-noe.at
Journal 4|2014 9
Landesverband
Hospizenquete 2014:
„Wer spricht für mich?“
Landesverband Hospiz NÖ bekräftigte Wunsch
nach „Rechtsanspruch auf optimale Hospiz- und
Palliativbetreuung“ für Würde am Lebensende.
I
m Umfeld der aktuellen, auch parlamentarischen Diskussion um die
„Würde am Ende des Lebens“ hat
die 13. Enquete des Landesverbandes
Hospiz NÖ den Menschen und seine
Wünsche wie Rechte bis zuletzt in
den Mittelpunkt gestellt. Thema der
Enquete am 8. Oktober 2014 in St. Pölten war die Frage „Wer spricht für
mich, wenn ich nicht mehr kann?“
Vorsorgedialog gefordert
„Wenn wir über Sterbehilfe diskutieren, müssen wir zu allererst auch intensiv über die Vorsorgemöglichkeiten
sprechen, die Menschen haben“, sagte die Juristin Dr.in Maria Kletecka-Pulker vom Institut für Ethik und Recht
10 Journal 4|2014
in der Medizin, Universität Wien, in
Anspielung an die internationale Debatte. Das Wissen um Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sei in Österreich noch immer viel zu gering.
Daher brauche es einen „umfassenden
und schon früh beginnenden Vorsorgedialog“. ÄrztInnen, Pflegepersonen
und betroffene Angehörige müssten
dann umgekehrt aber auch in ihrer Arbeit akzeptieren, dass Menschen „ein
Recht auf Unvernunft haben, solange
sie einsichts- und urteilsfähig sind“.
Zeit und Verbundenheit
Der Leiter dieses Instituts, Univ.Prof. Dr. Ulrich Körtner, verwies auf
das Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Schutzbedürftigkeit und forderte, „die Würde des
Menschen nicht auf seine Moralfähigkeit zu reduzieren“. Im Gegenteil:
„Auch an Demenz erkrankte Menschen oder
Personen im Wachkoma sind in unsere Kommunikation einzubeziehen.“ Man müsse sich
als Angehöriger oder
Begleiter „freimachen
vom selbst auferlegten
Druck, die eigene Idealvorstellung vom Sterben
auf den Weg bringen zu
wollen“. Dr.in Brigitte
Riss bekräftigte als Vorsitzende den Wunsch
des Landesverbandes
Hospiz NÖ „in der gesetzlichen Krankenversicherung einen Rechtsanspruch auf optimale
Hospiz- und Palliativbetreuung zu verankern“.
Dem Patientenwohl hätten sich auch
therapeutische Hilfestellungen unterzuordnen, waren sich die Intensivmediziner Dr.in Gabriele Grögl-Aringer
und Dr. Dietmar Weixler einig. Ziel
sei nicht eine Dämpfung des Bewusstseins, sondern die Linderung der
Symp­tome. Und: „Nicht immer sitzt
das Problem dort, wo sich der Schmerz
manifestiert.“ Es gehe um Zuhören, um
Verbundenheit mit der Person. Weixler: „Fürsorglich sein ist wichtiger, als
das Sterben zu managen.“ Zum Abschluss plädierte die Leiterin des Zentrums für Palliativmedizin in Bonn,
Martina Kern, für einen sorgsamen,
positiven Umgang auch mit den Angehörigen: „Ich muss nicht immer mit ihnen über’s Sterben sprechen, denn sie
haben auch ein Recht auf sich und ihr
eigenes Leben.“ Auch Workshops gab
es für die rund 250 Teilnehmenden.
Ausblick 2015
Seit April 2013 bietet der Landesverband Hospiz NÖ auch medizinische
Beratung bei der Erstellung einer Pa­
tientenverfügung und Vorsorgevollmacht (siehe Kasten unten) an. Dieses
Service ist für alle Interessierten kostenlos, um Voranmeldung wird gebeten.
Veranstaltungen 2015: 1. März: Benefizmatineé (Congress Casino Baden),
18. März: 2. Kinderhospiz-Enquete
(Stadt­g alerie Mödling), 21. Oktober:
Hospiz-Enquete (St. Pölten).
Mehr zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
gibt es beim Landesverband Hos­
piz NÖ, der NÖ Patienten- und
Pflegeanwaltschaft, bei Notaren
oder Rechtsanwälten.
Infos: www.hospiz-noe.at
www.patientenverfuegung.or.at
www.patientenanwalt.com
www.notar.at
www.help.gv.at
Ehrenamt
Hilfe die
ankommt
Die 1.700 Ehrenamtlichen
schenken wertvolle Zeit und
sind aus NÖ Landesheimen
nicht mehr wegzudenken.
D
en BewohnerInnen zu einem
Lächeln verhelfen“, ist seit
Jahren das stärkste Motiv für
ehrenamtliche MitarbeiterInnen, in
Besuchsdiensten aber auch in der Hospizarbeit für ältere, kranke und pflegebedürftige Menschen da zu sein.
Rund 1.700 sind es allein in den NÖ
Landesheimen. Die mehr als 250.000
geleisteten Einsatzstunden im Jahr
sind ein großer Gewinn für alle!
„Ohne Freiwillige wäre vieles nicht
möglich. Wir könnten unseren BewohnerInnen nicht jene individuelle
Betreuung und hohe Lebensqualität
bieten, welche die NÖ Pflegeheime auszeichnet“, dankt Landesrätin
Mag.a Barbara Schwarz auch in diesem Jahr am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes. Für
die Ehrenamtlichen sei das Spüren
der Zugehörigkeit zum Team wichtig,
betont Abteilungsleiter Dr. Otto Huber:
„Man darf nicht vergessen, dass bereits fast jede dritte Bezugsperson in
unseren Heimen ehrenamtlich ist.
Das ist ein großes Vertrauen, aber
auch eine große Verantwortung.“
Engagement gefragt
Immer öfter bringen Ehrenamtliche
ihre persönlichen Stärken, Ideen und
Talente ein. Denn helfen kann man in
unterschiedlichster Weise: zum Beispiel sich um eine Person individuell kümmern, bei Alltäglichem helfen,
spazieren gehen, vorlesen. Genauso
kann in der Gruppe gearbeitet oder bei
Ausflügen begleitet und ebenso bei Projekten, Festen, Veranstaltungen mit­
organisiert und mitgefeiert werden. Sie
wollen sich bei uns engagieren? Gleich
nachfragen im Heim Ihrer Wahl!
Infos: www.noelandesheime.at
Was Freiwillige über ihre Arbeit sagen …
„Es ist mir ein großes Bedürfnis, den BewohnerInnen mit
Verständnis und Mitgefühl zu begegnen. Ich bin dankbar für
die 9 Jahre, in denen ich als ehrenamtliche Hospizbegleiterin
viele schöne und prägende Erlebnisse erfahren durfte.“
Christine Gasser, LPH Bad Vöslau
„Als Praktikant der Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Baden war ich mit viel Freude im LPH Bad Vöslau tätig.
Seitdem komme ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter, weil
ich ‚meine‘ Bewohnerin weiterhin begleiten will.“
Musli Hasani, LPH Bad Vöslau
„Ich freue mich, wenn ich die BewohnerInnen besuchen
kann, um mit ihnen zu plaudern, zu spielen und zu basteln
und ihnen damit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
Peter Landsteiner, LPH Herzogenburg
„Ich wollte unbedingt etwas Sinnvolles tun. Es ist einfach
schön, jemandem eine Freude zu machen, man bekommt viel
zurück. Ich bereue es nicht, diesen Schritt getan zu haben.“
Sigrid Neuwirth, PBZ Mauer
„Ehrenamtlich bin ich tätig, weil ich Zeit hab und wenigstens
einem Menschen in dieser Zeit ein wenig Abwechslung
und Freude schenken will.“
Wolfgang Kienbacher, PBZ Mauer
„Jetzt, wo die Pension näher rückt, möchte ich mich als
ehemalige DGKS in der Hauskrankenpflege wieder sozial
engagieren. Die Biographien interessieren mich sehr,
man kann sehr viel von älteren Menschen lernen.“
Elfriede Zach, LPH Schrems
„Drei Kolleginnen und ich begleiten die BewohnerInnen im
LPH Türnitz einmal die Woche in die immer schön geschmückte
Kapelle zur Heiligen Messe. Sie freuen sich sehr über das
wöchentliche Wiedersehen – und wir auch!“
Traude H., LPH Türnitz
„Es macht uns Spaß mit alten Menschen zu reden,
zu lachen, zu erzählen. Das tut den Menschen gut.
Und wenn wir einmal nicht kommen können, ver­
missen wir die Leute. Man bekommt so viel an
Gefühl zurück und geht zufrieden nach Hause.“
Frau Finny und Frau Lucy, LPH Zistersdorf
Journal 4|2014 11
Karitatives
Theaterstück
gegen Gewalt
E
in spezielles Theaterstück will
für das Thema „Gewalt an älteren Menschen“ sensibilisieren und
präventiv wirken. Austragungsorte:
drei Landespflegeheime. Grundlage
ist die 2012 vom Sozialministerium
herausgegebene Broschüre „Gewalt
erkennen – ältere Menschen in In­
stitutionen“. Das SOG. THEATER aus
NÖ hat das Thema aufgegriffen und
das Theaterstück „Wir sind gleich bei
Ihnen“ daraus entwickelt.
Im Oktober bzw. November wurde
das Stück nun in Himberg, Scheiblingkirchen und Tulln aufgeführt. Das
Besondere daran: Bei den Aufführungen konnte sich das Publikum aktiv einbringen, indem es Vorschläge machte
oder Ideen zeigte, wie mit schwierigen
Situationen im Pflegealltag umgegangen
werden kann. Den Aufführungen ging
jeweils ein Fachvortrag voraus. Zielgruppen: MitarbeiterInnen, Ehrenamtliche und Führungskräfte. Eine Fortsetzung für das Jahr 2015 ist geplant.
Infos: www.sog-theater.com Helfen ist cool …
„72 Stunden ohne Kompromiss“ hieß es auch heuer wieder
für engagierte Jugendliche in einigen NÖ Landesheimen.
L
ass dich nicht pflanzen, setz dich
ein.“ Unter diesem Motto machten sich auch heuer wieder Tausende Jugendliche, darunter Schulklassen, Jugendgruppen und auch
Lehrlingsbetriebe, mit
viel Power und Kreativität 72 Stunden lang für
soziale Anliegen, Fairness und Nachhaltigkeit
stark. Mehr als 5.000 Jugendliche waren Mitte
Oktober österreichweit
in insgesamt 400 Einzelprojekten für die gute
Sache im Dauereinsatz.
St. Pölten, das regelmäßig an dieser Jugendsozialaktion teilnimmt, verzierte
eine sechsköpfige Wiener Jugendgruppe mit tatkräftiger Unterstützung von
Ehrenamtlichen die Säulen im Garten mit bunten, funkelnden
Mosaik­steinchen. „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist
eine Aktion der Katholischen Jugend Österreich
gemeinsam mit der Young
Caritas und Hit­radio Ö3.
Bunte Projekte in LPHs
Zahlreiche Projekte gab es wieder in
Niederösterreich. Und auch die Verschönerungs-Aktionen der teilnehmenden Landespflegeheime waren sehr
kreativ und vor allem „bunt“. Hier
zwei bemerkenswerte Beispiele: In
Holla­brunn wurden der Physiotherapieraum und der neue Fitness- und
Bastelraum für BewohnerInnen farblich neu gestaltet. Von der Konzeption
bis hin zur Umsetzung – drei Mädchen
aus dem Bezirk Baden betätigten sich
mit viel Engagement für diese gute Sache. Die Jugendlichen waren während
ihres Einsatzes auch im Haus untergebracht. Und im „Haus an der Traisen“
Stricken als gute Tat
Boys Day für Pflege
Energievoll zur Hilfe
B
A
I
ewohnerinnen aus den LPHs Eggen­
burg, Scheiblingkirchen und Waid­
hofen/Thaya strickten zuletzt eifrig
kleine Schals für das Projekt „kleine
herzen“, das behinderten und elternlo­
sen Kindern in Russland hilft. Die Firma
Merck, die das Schnupfenspray Nasi­
vin® produziert, unterstützt dieses Pro­
jekt finanziell pro verkauftem Spray mit
Schal. Eine Idee, die sofort begeisterte.
Hunderte bunte Schals wurden gehä­
kelt, gestrickt und abgeschickt.
12 Journal 4|2014
uch heuer beteiligten sich eini­
ge LPHs – Baden, Herzogenburg,
Neun­kirchen, St. Pölten und Waid­
hofen/Thaya – am sog. „Boys Day“-Ak­
tionstag am 13. November. Die interes­
sierten Burschen, zwischen 12 und 15
Jahre alt, konnten einen Tag lang in so­
ziale Berufe „hinein schnuppern“. In den
Heimen erlebten sie nach einer Haus­
besichtigung einen typischen Tagesab­
lauf mit den BewohnerInnen – inklusive
kreativer Tätigkeiten – hautnah mit. m Rahmen des Projektes „EVN für
NÖ“, das Mitarbeiterengagement und
Eigeninitiative für gemeinnützige Pro­
jekte finanziell und persönlich fördert,
wurden auch NÖ Landespflegeheime
besucht und unterstützt: So wurde z. B.
in Himberg ein barrierefreier Sinnes­
garten realisiert und im Oktober nah­
men fünf MitarbeiterInnen der EVN
Ausbesserungsarbeiten am Rundwan­
derweg im Garten in Scheiblingkirchen
vor. Ein herzliches Dankeschön! Internes
Leben entfalten –
Zukunft gestalten.
Dr. Otto Huber über den erfolgreich gestarteten
Innovationsprozess in den LPHs und über Leben
und Wohnen „in Gemeinschaft und Privatheit“.
I
mmer wenn ein arbeitsreiches Jahr
dem Ende zugeht, ist dies ein willkommener Anlass für einen Rückund Ausblick. Haben wir unsere Ziele
erreicht? Was ist uns gut gelungen,
wo können wir uns noch verbessern?
Eines der für mich wichtigsten Vorhaben war sicher unser Innovationsprojekt „Leben entfalten – Zukunft gestalten“. Hier haben wir mit unseren
Führungskräften fernab der täglichen
Betriebshektik ein zukunftsweisendes
Konzept für die Gestaltung innovativer
Lebensräume in unseren Landespflegeheimen entwickelt. Wichtig ist mir an
dieser Stelle zu betonen: Es geht nicht
um Kritik an Bestehendem, was auch
im Lichte der aktuellen hohen und erfreulichen Zufriedenheitswerte unserer BewohnerInnen und Angehörigen
sowie unserer MitarbeiterInnen vollkommen fehl am Platz wäre. Sondern
es geht darum, als Unternehmen auch
weiterhin für die Zukunft fit und gut
gerüstet zu sein. Unser Leitbild „Leben
ist entfalten – ein Leben lang“ ist uns
dabei eine sehr hilfreiche Richtschnur.
tung) durch den neuen Bereich
„Wirtschaft und Support“ stärkt und
den Stellenwert von „Pflege und Betreuung“ erhöht; und außerdem von
der bisher größeren Stationsstruktur in Richtung eines „Wohngruppenmodells“ mit kleineren Einheiten
geht und durch eine neue fachliche
Drehscheibe in der Pflegeorganisation sowohl den fachlichen Austausch
als auch die wohngruppenübergreifende Kommunikation fördert.
• Eine
neue bauliche Struktur für
Wohngruppen mit kleineren Wohneinheiten. Innovative Lebensräume
sollen dabei den Betreuten sowohl
„Privatheit“ als auch Raum für Begegnungen, sprich „Gemeinschaft“
eröffnen. Ein neues „Pflege- und Betreuungs-Office“ soll geschaffen werden, wo Kommunikation, Information und Beratung gebündelt werden.
• Ein neues Pflege- und Betreuungskonzept, das unter wissenschaft­
licher Begleitung von Prof. Franz
Kolland und Prof. Hanna Mayer derzeit in Fokusgruppen erarbeitet wird.
Bewohner im Mittelpunkt
Bei all unserem Handeln wollen wir
uns an der Individualität und Selbstbestimmtheit der BewohnerInnen als
Grundprinzip orientieren. Als logische Konsequenz muss dem eine bewohnerorientierte Pflegeplanung und
Dienstzeitgestaltung folgen. In diese
Richtung weist übrigens auch die aktuelle Bewohner- und Angehörigenbefragung: Mehr als die Hälfte aller befragten BewohnerInnen haben angegeben,
dass sie ihre bisher gewohnten Tagesabläufe im Heim verändern mussten.
Ein relativ hoher Anteil wünscht sich
eine spätere Bettruhe oder ein späteres Abendessen. In vielen unserer Häuser sind wir bereits auf einem sehr guten Weg. Nur mehr 11 Heime setzen
noch auf ausschließlich 12-Stunden­
dienste. Unser Ziel ist es, in allen Häusern die belastenden 12-Stundentagdienste ohne Pause auf kürzere Dienste
und Spätdienste umzustellen. Ich bin
optimistisch, dass wir in den Verhandlungen mit dem ZBR und den Betriebsräten zu einer guten und zukunfts­
orientierten Lösung kommen werden.
Ich bedanke mich für die gute und
hervorragende Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr. Auch im laufenden Betrieb ist uns viel gelungen. Erstmals
nach zehn Jahren der Konsolidierung
könnten wir heuer, wie die aktuellen
Daten zeigen, ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erzielen. Auch dafür ein
herzliches Dankeschön! Abschließend
wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2015. Innovation ist Prozess
Ich bin daher sehr dankbar, dass wir
uns nach kurzer, intensiver und bemühter Diskussion darauf geeinigt haben,
unsere Lösungsansätze künftig an der
Zielsetzung „Von der Betreuung in der
Institution hin zum Leben in Gemeinschaft und Privatheit“ festzumachen
und dass wir unter diesem bewohner­
orientierten Aspekt all die Vorschläge für eine Weiterentwicklung unseres
Unternehmens erarbeiten wollen.
Die ersten Ergebnisse sind:
• Eine neue Organisationsstruktur,
die moderne, zeitgemäße Begrifflichkeiten bei den Berufsbildern schafft,
das Management (vormals Verwal-
Künftige Organisationsstruktur (Auszug) eines Landespflegeheimes.
Journal 4|2014 13
Lebenswelt Heim
Kulinarische Zeit
Feste und Feiertage werden in den Landesheimen
ganz besonders stimmungsvoll begangen – inklusive
liebevoll zubereiteter kulinarischer Köstlichkeiten.
E
ssen und Trinken spielen im Heim­
alltag das ganze Jahr über eine
wichtige Rolle, um wie viel mehr
also zur Adventzeit, zu Weihnachten,
dem Fest für alle Sinne oder beim opulenten Silvestermenü. 365 Tage im Jahr
versuchen die Küchenchefs mit ihren
Teams die BewohnerInnen mit traditionellen Köstlichkeiten und neuen Menü-Kreationen zu verwöhnen oder mit
Spezialitäten-Wochen zu überraschen.
Genussvoll durch Europa
In Gänserndorf wurden z. B. eine
ganze Woche lang landestypische
Spezialitäten aus europäischen Regio-
nen serviert. Für die BewohnerInnen
und Gäste stellte diese „kulinarische
Reise durch Europa“ eine willkommene Abwechslung dar. Am Montag
startete die Reise in Tschechien, führte über Italien in die Schweiz, zurück
nach Serbien, über Frankreich nach
Spanien und endete am Sonntag in
Ungarn. Und weil das „Schnitzel
nach Wiener Art“ immer noch das
Lieblingsessen für den Großteil der
SeniorInnen ist, hat das Haus in
Neun­k irchen
kurzerhand
sein
Herbst­fest unter dieses Motto gestellt.
Ebenso beliebt im November, rund
um das Fest des Heiligen Martin, ist
das schon traditionelle Gansl­essen.
Der Gestaltung der Tage rund um
Weihnachten widmen sich die Heime mit besonderer Liebe und Sorgfalt. Festlich, stimmungsvoll, familiär
soll alles sein. Gerne erzählen die BewohnerInnen über ihr ganz persönliches „Festmenü“ von früher, der Bogen spannt sich hier von der einfachen
Milchsuppe zu Mittag bis zum gebackenen Fisch am Abend. Mehrgängige Weihnachtsmenüs und eine große
Auswahl an selbst gebackenen Keksen
dürfen heute an den Festtagen nicht
fehlen. Mit einem Glas Sekt und beim
großen Silvesterbuffet wird dann das
neue Jahr fröhlich begrüßt.
Diätisch bestens geschult
Dass das Essen aber nicht nur
„g‘sund und g‘schmackig“, sondern
auf die speziellen Bedürfnisse älterer
Menschen abgestimmt ist, wird in regelmäßigen Schulungen gelernt. Insgesamt 12 Küchenchefs bzw. KöchInnen aus dem Zentralraum haben am
19. November im LPH Tulln ihre Dip­
lome zum „Geriatrisch diätisch geschulten Koch/Köchin“ erhalten.
In Summe sind es bereits mehr als
60 Küchenprofis aus den NÖ Landes­
pflege­heimen, die diese WIFI-Ausbildung erfolgreich absolviert haben.
Schutzengerl in Berndorf
Stimmungsvoller Advent
W
I
enn man im Triestingtal unterwegs ist, wird man auf
eine Menge Schutzengerl stoßen. Große, kleine, aus Metall, Holz oder Glassteinen gefertigt. Denn seit Monaten ist das
Triestingtal mehr und mehr zum „Schutzengerl-Tal“ geworden. Jeder der wollte, konnte mitmachen. Inzwischen sind viele Figuren in Auslagen von Geschäften zu finden, schmücken
Schulen und Kirchen. Auch das „Haus Theaterpark“ Berndorf
konnte sich diesem Reiz nicht entziehen. Einige Ehrenamtliche
bastelten mit BewohnerInnen einen fast lebensgroßen Engel,
der nun bei regionalen Veranstaltungen ausgestellt wird. Sonst
steht die Figur direkt neben dem Eingang. Im Frühjahr soll
der Therapiegarten im Heim zur „Schutzengerlzone“ erklärt
werden, wo jeder seinen Schutzengel ausstellen kann. 14 Journal 4|2014
n den Landesheimen werden Traditionen und Bräuche auch
in der Vorweihnachtszeit intensiv gelebt. Ob Kekse backen,
Adventkranz binden, Basteln oder weihnachtliches Musizieren – gemeinsame Aktivitäten stehen an der Tagesordnung.
In vielen Häusern bieten Adventmärkte feinstes Selbstgemachtes und nette Mitbringsel an, die in liebevoller wochenlanger Handarbeit von BewohnerInnen und ehrenamtlichen
HelferInnen gefertigt wurden. Selbstverständlich darf auch
der Besuch bei einem Adventmarkt in der Region nicht fehlen. Und wenn die Kinder bei ihren Besuchen in den Häusern Weihnachtslieder zum Besten geben, ist alles wieder so
wie früher. Und jeder genießt die feierlichen Adventfeiern im
Kreise von Menschen, die einem wohl gesonnen sind … Lebenswelt Heim
Gutes zum Schluss
Faschingsbeginn
Am 6. November fand das traditionelle „Fest zum Wein“ im LPH Mautern
statt, wobei die heurige Weinpatin, Ehrenamtliche Maria Schlager, den neuen
Wein „Severintröpferl“ taufte. Zuvor
gab es den ehrenvollen Abschied für
den langjährigen Leiter des Hauses, Direktor Herbert Bartl, der nach 42 Jahren im Landesdienst seinen wohlverdienten Ruhestand antrat. Alles Gute!
Qualitätshäuser
Gleich zwei Anlässe gab es im LPH
Wilhelmsburg, um zum „Fest der
Begegnung“ zu laden: Die Kapelle
wurde neu gestaltet und das Heim erhielt – nach erfolgter Selbstbewertung –
das Qualitätsmanagementzertifi­k at
„E-Qalin®-Qualitätshaus“ verliehen.
Ebenso das LPH Vö­sendo­r f, das bereits seine dritte Selbstbewertung erfolgreich abgeschlossen hat.
Frühstück wie im Urlaub
Im LPH Zistersdorf ist es selbstverständlich auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der BewohnerInnen einzugehen, auch was die Speisen
betrifft. So wird neuerdings mittags
das „Schöpfsystem“ angeboten und
die Frühstückszeit wurde von 7.00 bis
10.00 Uhr ausgeweitet. Ende November lud man zum traditionellen Adventmarkt mit „Tag der offenen Tür“.
Laternenfeste überall
Auch heuer zogen viele Kindergartenkinder mit ihren selbst gebastelten Laternen rund um „Martini“ vom Kindergarten in eines der Landespflegeheime.
Es wurde gesungen, gespielt und Geschichten erzählt. Interessiert lauschten
die BewohnerInnen den Darbietungen
der Kleinen. Laternenfeste gab es u. a.
in den Heimen in Berndorf, Glogg­
nitz, Gutenstein, Herzogenburg
und Litschau sowie im PBZ Mauer.
Mit Beschluss der NÖ Landesregierung
vom 2. Dezember wurden zu Direktorin­
nen neu bestellt: Christine Baumühlner,
LPH Mautern, Wilhelmine Deutsch, LPH
Hainburg und Michaela Tanzler, LPH
Stockerau. Neue Pflegedienstleitungen
sind: Jörg Ney, LPH St. Pölten, Maria
Faltin, LPH Schrems und Litschau sowie
Ilse Bauer, LPH Waidhofen/Ybbs.
WWW-Auftritt wirkt
Einen Vorgeschmack auf die „närrischste Zeit“ im Jahr gab es bereits
zu Faschingsbeginn am 11. 11. im LPH
Korneuburg. Der Korneuburger Faschingsverein besuchte das Haus und
verteilte mit viel Spaß köstliche Faschingskrapfen an alle BewohnerInnen.
Hildegard-Teuschl-Weg
Am 10. Oktober wurde in Wien Hietzing ein Weg nach der Hospizpionierin Sr. Mag.a Hildegard Teuschl CS benannt. Hildegard Teuschl (1937-2009)
war Initiatorin und Mitbegründerin
des Dachverbandes Hospiz Österreich.
Altes Handwerk belebt
Im LPH Amstetten lädt man regelmäßig zum Spinnen am Spinnrad.
Unter Spinnen versteht man die Herstellung von Garn aus Schafwolle,
ein heutzutage selten praktiziertes
Handwerk. Ebenso im LPH Wallsee.
Im Oktober und November konnten wir
erstmals 20.000 BesucherInnen pro
Monat auf unseren Websites inkl. der
Portalseite www.noelandesheime.at be­
grüßen. Ein herzliches Dankeschön an
alle UserInnen für das Interesse an un­
serer Arbeit und an alle Heimleitungen,
IT-Beauftragten bzw. Internet-Adminis­
tratorInnen für den tollen Einsatz!
E-Qalin®-Jubiläum 2015
19. bis 20. März 2015
10 Jahre E-Qalin® – Eine europäische
Erfolgsstory; Colosseum XXI Wien
19. März 2015, ab 17:00 Uhr
• Jubiläum mit Galaabend
20. März 2015, 9:00 - 16:00 Uhr
„E-Qalin® zieht weiter Kreise“:
• Impulsvortrag Univ.-Prof. Franz
Kolland: Was ist Lebensqualität?
• Weitere Referenten: Prof. Dr. Wilfried
Schlüter (D), Dr. Kai Leichsenring (I)
und Mag. Johannes Wallner
Nähere Infos: www.e-qalin.net
Gutes neues Jahr!
Wünsche werden wahr
Nicht nur zu Weihnachten werden
besondere Herzenswünsche von BewohnerInnen in den LPHs erfüllt …
So konnte erst kürzlich Friedrich
Rödner, im LPH Scheiblingkirchen
lebend, nach rund 20 Jahren seine alte
Heimat, das Gebiet rund ums Höllental, besuchen. Ein berührender Moment für alle Beteiligten, die diesen
besonderen Ausflug ermöglichten. © Verena N._pixelio.de
Abschied und Segnung
Neue Führungskräfte
Die NÖ Landesheime wünschen
allen BewohnerInnen, Angehörigen,
MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen,
BesucherInnen und Freunden
frohe Festtage und einen
guten Rutsch ins neue Jahr!
Journal 4|2014 15
Gepflegt wohnen und
bestens betreut in NÖ.
Wohnen und Wohlfühlen in modernsten Häusern.
Individuelle Betreuung, multiprofessionelle Pflege
(Tages-, Kurzzeit-, Übergangspflege, Dementen- und
Hospizbetreuung). Vielfalt, Abwechslung, Gemeinschaft
und ein hohes Maß an Qualität und Lebensfreude.
Willkommen und wertgeschätzt.
Vom ersten Tag. Ein Leben lang.
Wir für Sie: www.noelandesheime.at
Amstetten
Bad Vöslau
Baden
Berndorf
Eggenburg
Gänserndorf
Gloggnitz
Gutenstein
Hainburg/Donau
Hainfeld
Herzogenburg
Himberg
Hollabrunn
Klosterneuburg
Korneuburg
Laa/Thaya
Litschau
Mank
Mauer
Mautern
Melk
Mistelbach
Mödling
Neunkirchen
Orth/Donau
Perchtoldsdorf
Pottendorf
Raabs/Thaya
Retz
Scheibbs
Scheiblingkirchen
Schrems
St. Peter/Au
St. Pölten
Stockerau
Tulln
Türnitz
Vösendorf
Waidhofen/Thaya
Waidhofen/Ybbs
Wallsee
Weitra
Wilhelmsburg
Wolkersdorf
Wiener Neustadt
Ybbs/Donau
Zistersdorf
Zwettl