Aktuelles zum Thema Wolf, 29.05.2015

MOPO 24 So. 24.05.2015
Rech. Mi. 20.05.2015
Haben Wölfe jetzt auch Pferde angegriffen?
Pferdebesitzerin Christin Bölitz (32) ist in großer
Sorge um ihre am Hinterlauf schwer verletzte
Stute Alina.
Baruth/Rietschen - Wölfe haben in Baruth (Mark)
offenbar versucht, zwei große Reitpferde zu reißen.
„Ein solcher Vorfall in Deutschland ist mir bisher nicht
bekannt“, sagt Vanessa Ludwig (32) vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz in Rietschen.
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Christin Bölitz (32) tätschelt auf der Pferdekoppel am Waldrand ihren Traber Diana-My.
Am Hals der Stute eitert eine große Wunde. Auf dem Rücken des Tieres klafft eine weitere
Verletzung.
„Ich hoffe, sie kommt durch“, sagt die Hobbyreiterin
und blickt sorgenvoll hinüber zu einer anderen Stute.
Die trägt an einem Hinterbein einen Wundverband.
„Sie wurde an der Fessel gebissen“, sagt Bölitz.
Die Reiterin ist fassungslos: „Es muss in der Nacht
zum Dienstag passiert sein. Die Pferde waren ausgebrochen. Ich hatte Mühe, die verängstigten und
verletzten Traber einzufangen.“
Aus Angst vor neuen Angriffen auf der Koppel
hat Besitzerin Bölitz ihre verwundeten Tiere
bei Freunden untergestellt.
Eine Tierärztin versorgte die Pferde. „Sie sagte mir,
dass wohl der Wolf die Pferde angegriffen hat.“
Der Biologe Kay-Uwe Herold vom Fachbüro
„Terra Typica“ hat die Verletzungen begutachtet.
Er und auch das Potsdamer Landesamt für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz verweigerten
am Freitag jedoch jede Stellungnahme zu dem Riss.
Ist das Thema zu heiß? Revierjagdmeister
Frank Feimann (38) ist überzeugt, dass der Wolf die
Pferde verletzt hat. Er hat sich intensiv mit dem
Raubtier beschäftigt, entsprechende Fortbildungen
besucht.
Revierjagdmeister Frank Feimann hat eine
zusätzliche Wildkamera installiert.
Sein Forstgut Johannismühle bewirtschaftet die
angrenzenden Wälder. Feimann:
„Ein Jagdpächter hat hier Wölfe beobachtet, wie sie die Koppel ausgespäht haben.“
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Vanessa Ludwig vom Kontaktbüro erklärt dazu:
„Wölfe bevorzugen leichte Beute wie Schafe oder Ziegen, wenn sie Gelegenheit dazu
haben. Pferde und Rinder gehören selten zur Beute vom Wolf...“
Fotos: Thomas Türpe
Presseanalyse:
Der Presseartikel der MOPO ist objektiv geschrieben, aber das 3. Pferd wurde nicht erwähnt
1 Vanessa Ludwig sollte sich besser informieren, bevor sie redet. z.B. der aktuelle Fohlenriss bei
Diepholz.
2 Vanessa Ludwig glaubt das Pferde und Rinder eine seltene Wolfsbeute sind.
Die Realität beweist aber, das diese schöngeredete Behördenaussage von Frau Ludwig falsch ist.
MAZ
Rech. Mi 20.05.2015
Do. 21.05.2015
Angst vor Wölfen in Klasdorf
Ungeklärte Attacke auf Pferde schürft Sorgen vor räuberischen Vierbeinern. Landesumweltamt geht davon aus, dass die Pferde sich gegenseitig verletzten.
Von Andreas Straindl
Klasdorf - Haben Wölfe im Baruther Ortsteil Klasdorf Pferde attackiert ? Fakt ist, dass zwei Stuten
und ein Hengst von Christin Bölitz
zum Teil schwer verletzt sind. Waren es Wölfe,die die fünf Pferde
der Sperenbergerin auf der Koppel
nahe des Wildparks Johannismühle
bei Klasdorf angefallen haben ?
Oder haben sich die Pferde
gegenseitig verletzt ? Das vermutet Corina Vogel. Die Mitarbeiterin
der Koordinierungs Schadensmanagement und Prävention des
Landesumweltamts beruft sich
auf die Einschätzung eines von
ihrer Behörde beauftragten Gutachters. Demnach könnten die
Hengste die Stuten verletzt haben.
Quasi eine Art Vergewaltigungsversuch”wie Corina Vogel sagt.
“Die Bisswunden sprechen dafür.
Sie deuten auf eine Zahnquetschung eines Pferdes oder auf einen
Hund”.
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Wernher Gerhards widerspricht.
nicht mehr aus. Corina Vogel beDer Wissenschaftsjournalist aus
teiligt sich nicht an Spekulationen.
Sachsen hat nach eigener Aus“Wir erhalten viele Anrufe wegen
sage umfangreiche Kenntnisse
Wolfsangriffen. Mehr als die Hälf.
über Wölfe und war am Tatort.
te davon erweisen sich als falsch.”
Er geht von einem Wolfsangriff aus.
Dass ein großer Hund ihre Pferde
Die Art der Verletzungen spreche
verletzt haben könnte, schließt
dafür dass junge noch unerfahrene
Christine Bölitz aus. “Einen solchen
Wölfe das Reissen von Tieren traiHund gibt es nicht in der Nähe der
niert hätten. Einer Stute wurde ins
Koppel. Es kann nur ein Wolf geBein und in den Rücken der andewesen sein.” Ob das stimmt, ist
ren in den Hals gebissen. Noch ist
derzeit nicht mit Sicherheit zu sanicht sicher, ob Sehnen betroffen
gen. Eine DNA-Probe war nicht
sind, ob es innere Verletzungen
Foto: Andreas Straindl möglich, weil die Tierärztin die
Wernher Gerhards zeigt, wie zugebissen wurde.
gibt. Christine Bölitz sagt. “Die am
Wunde schon versorgt hatte.
Hals gebissene Stute kann nicht
Das Landesumweltamt hat eine
Einzelne Wölfe sind im Raum
Tagen die Pferde ausspioniert.”
fressen und saufen ich versorge
Fotofalle am Zaun der Koppel insBaruth
durchaus
möglich,
wie
CoDer Revierjagdmeister im Forstgut
sie mit Spezialfutter.”
Johannismühle ist überzeugt dass rina Vogel sagt. Von einem Wolfs- talliert. Christin Bölitz will ihre
Die beiden Stuten sind in der
Pferde schützen. Sie setzt sie nach
rudel
dort
sei
nichts
bekannt.
Wölfe die Pferde angegriffen haNacht von Montag zu Dienstag
Frank Feimann jedoch geht davon Luckenwalde um. Der Schaden
ben. “Ich habe Indizien.” Es sei
verletzt worden. Zwei Nächte späWolfslosung in der Nähe des Tat- aus, dass sich ein Rudel in seinem bleibt ihr. Solange ein Wolfsangriff
ter wurde auch einer der beiden
orts gefunden die Tiere auf Foto- Revier angesiedelt hat. Er befürch- nicht erwiesen ist, bleibt sie auf
Hengste verletzt, ihm wurde die
tet, dass die Wölfe die Wildbestän- den Kosten etwa für die Tierärztin
fallen entdeckt worden. Zudem
Nasenöffnung weggebissen.”Die
habe ein Jagdpächter vor Ort meh- nde in kurzer Zeit ausrotten, Auch und das Spezialfutter sitzen. “Und
Wölfe kommen wieder befürchAngriffe auf Menschen schließt er ob sich die betroffenen Pferde noch
rere Wölfe gesehen.
tet Frank Feimann. “Sie haben seit
reiten lassen, ist nicht sicher.
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“Der verletzte Hengst attackiert
mich, ist nicht mehr handlebar.”
Frank Feimann ist verärgert, sagt:
“Die Menschen im ländlichen
Raum werden mit dem Wolf alleingelassen. Diese Tiere passen einfach nicht hierher, sie haben hier
keinen Lebensraum.” Er wünscht
sich mehr Aufklärung durch Experten. “Dann können die Leute
entscheiden, ob sie mit den Risiken
leben wollen”, sagt der Revierjagdmeister. Anwalt Maik Hieke,
der ebenfalls vor Ort war, fordert
Konsequenzen: “Wir brauchen
eine Bestandregulierung, müssen
Wölfe auch mal abschießen können. Der Wolf passt einfach nicht in
unsere Kulturlandschaft.” Gefahr
sieht er auch für Unbeteiligte. Die
Pferde der betroffenen Besitzerin
waren ausgebüxt, haben Straßen
und Bahngleise überquert, wie
Frank Feimann erzählt.”Bei einem
Unfall schließt doch niemand auf
einen Wolfsangriff.”
Presseanalyse:
Der Presseartikel der MAZ ist clever, objektiv und treffend genau geschrieben:
1 < Corinna Vogel vermutet > - Fr.Vogel disqualifiziert sich mit lockeren Spekulationen ohne Detailfachwissen
2 < Behörde schließt Wolf aus, aber ein Hund sei möglich > - recht widersprüchlich oder ?
3 < einzelne Wölfe sollen vor Ort möglich sein > - widersprüchlicher geht es nun nicht mehr.
Die Behörde schließt zuerst den Wolf aus und im nächsten Atemzug wird eingestanden, das Wölfe möglich sind.