Sport und Bewegung

Sport und
Bewegung
mit Morbus Crohn
und Colitis ulcerosa
www.abbvie-care.de
Vorwort
Sport und Bewegung: Fitness für Körper und Seele
Das individuelle Sportprogramm 4
6
8
Wenn der Körper Ruhe braucht
10
Welche Sportart passt zu mir?
12
Sportarten von A bis Z 14
Autogenes Training 15
Fitnesstraining 16
Fußball17
Gymnastik18
Inlineskating19
Kampfsport20
Laufen & Nordic Walking
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Schwimmen22
Tanzen23
Volleyball24
Wandern25
Yoga26
Leben in Bewegung 28
Weitere Informationen 30
5
Vorwort
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zeichnen sich durch einen
chronischen oder schubweisen Krankheitsverlauf aus. Die meisten Patienten
benötigen immer wieder oder sogar dauerhaft Medikamente, um die Entzündungsaktivität und die dadurch bedingten Beschwerden zu kontrollieren.
Komplikationen am Darm, an anderen Organsystemen und auch postoperative Folgen können das Wohlbefinden der Patienten weiter beeinträchtigen.
Vor diesem Hintergrund ist es nur zu verständlich, dass sich betroffene Patienten
Gedanken machen, wie sie durch ihren Lebensstil den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen können. Sie möchten selbst aktiv werden und Positives bewirken.
In diesem Zusammenhang wird auch regelmäßig die Frage nach einer sportlichen
Betätigung angesprochen. Das Thema ist durchaus komplex, kann doch eine aktive
Erkrankung die Ausübung von Sport zumindest vorübergehend verhindern oder erschweren. Hinzu kommen möglicherweise indirekte Probleme, wie eine Inkontinenz,
Schamgefühl bei Narben, künstlicher Darmausgang (Anus praeter) oder Fisteln sowie die Notwendigkeit einer raschen Erreichbarkeit von sanitären Einrichtungen.
Schließlich bestehen bei Betroffenen wie auch bei Ärzten oft Zweifel, ob Sport bei
chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wirklich das Richtige ist. Letzteres
liegt wesentlich auch daran, dass die Auswirkung von Sport auf den Krankheitsverlauf und das Lebensgefühl von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bislang nicht systematisch untersucht worden ist.
In den Jahren 2005 - 2007 haben wir im Rhein-Main-Gebiet eine prospektive randomisierte Studie durchgeführt, die genau hier ansetzte. Es sollte die Frage beantwortet werden, ob eine regelmäßige, individuell ausgerichtete sportliche Betätigung zu
einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes bei Patienten mit Morbus Crohn führt
und wie sie die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität beeinflusst.
Zwar liegen derzeit noch nicht die endgültigen Ergebnisse dieser Studie vor, doch
lässt sich eines schon absehen. Sport wirkt sich zumindest nicht negativ aus und
wird von vielen Studienteilnehmern als positiv empfunden.
Prof. Dr. med. Wolfgang Fischbach
Internist/Gastroenterologie
Klinikum Aschaffenburg
Die vorliegende Broschüre schildert in sehr anschaulicher Weise die allgemeinen
Wirkungen von Sport und Bewegung und die besonderen Aspekte, die bei chronischentzündlichen Darmerkrankungen beachtet werden sollten. Ganz besonders zu betonen ist die Notwendigkeit einer individuellen Ausrichtung jeder sportlicher Aktivität.
Dies gilt in gleicher Weise für die Wahl der Sportart, die Intensität des Sporttreibens,
die Berücksichtigung der aktuellen körperlichen Verfassung und die dadurch bedingten Leistungsgrenzen. Demnach ist diejenige sportliche Aktivität zu empfehlen,
die Spaß macht und am besten die persönlichen Besonderheiten berücksichtigt.
Ich wünsche den Lesern viel Freude bei der Lektüre der Broschüre und bin mir sicher,
dass sich für viele konkrete Anregungen darin finden.
Prof. Dr. med. Wolfgang Fischbach
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Sport und Bewegung:
Fitness für Körper und Seele
Kraft, Ausdauer, Beweg­lichkeit und Koordina­tionsvermögen können wir durch
regelmäßige sportliche Aktivitäten verbessern. Doch Bewegung hat noch weitere positive Einflüsse – nicht nur auf den Körper, auch auf unsere Seele. Sport
steigert bei Gesunden genauso wie bei Menschen mit Morbus Crohn und
Colitis ulcerosa das allgemeine Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lebensqualität.
Neue Kraft für Herz und
Kreislauf
Sport bei CED? Kein Problem!
Durch Sport wird der Bewegungsapparat mit Muskulatur, Gelenken, Sehnen,
Bändern und Knochen gestärkt. Bewegung tut auch dem Herz-KreislaufSystem gut, eine bessere Durchblutung
optimiert die Sauerstoffversorgung des
Herzmuskels. Ähnlich wünschenswerte
Effekte können beim Stoffwechsel, Blutdruck und der Atmung verzeichnet
werden. Auch hinsichtlich der Psyche
spricht einiges dafür, dass durch regelmäßige Bewegung Schwung ins Leben
kommt. Stresshormone werden abgebaut, die Stresstoleranz erhöht und die
Grundstimmung hebt sich. Sport fördert das Selbstvertrauen und hilft
dabei, Ängste abzubauen. Darüber hinaus trägt er dazu bei, soziale Kontakte
zu knüpfen und zu pflegen und bringt
zu guter Letzt Abwechslung und Spaß
in den Alltag.
Die Wirkung von regelmäßigem Sport
auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist bislang leider kaum erforscht.
Vorweg aber eines: Sport hat keinen
negativen Einfluss auf die Erkrankung
und löst auch keinen akuten Schub aus.
Aktuelle Forschungen weisen vielmehr
darauf hin, dass auf den Krankheitsverlauf eher positiv eingewirkt werden
kann. Bewiesen ist auch, dass das Immunsystem durch Ausdauersport gestärkt wird und die Zahl der Abwehrzellen zunimmt. Zudem zeigt sich bei
vielen chronischen Erkrankungen eine Zunahme der Lebensqualität durch
regelmäßiges Training. Darum: Sport
bei CED tut gut!
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Das individuelle
Sportprogramm
Viel hilft viel oder weniger ist
mehr?
Für den Freizeitsport mit dem Ziel, die
Fitness und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, sollten zwei- bis dreimal in der Woche für etwa 30 Minuten
sportliche Aktivitäten auf dem Programm stehen. Tasten Sie sich langsam
heran, wenn Sie bislang keinen oder
wenig Sport getrieben haben. Trainieren Sie lieber mehrmals in kleineren Einheiten, als sich einmal völlig zu verausgaben und gönnen Sie sich genügend
Pausen. Stellen sich dann die ersten
Erfolge ein, macht das nächste Training umso mehr Spaß. Auch wenn es
manchmal an der Motivation fehlt:
Machen Sie sich bewusst, sportliche
Aktivität macht Sie zufriedener und
selbstbewusster.
Grundsätzlich sind sportlichen Aktivitäten und der Art des Sports
durch CED keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Leistungsgrenzen berücksichtigen, auf
den eigenen Körper hören und sich
nicht durch falschen sportlichen Ehrgeiz überfordern. Dabei
kommt es auch auf die individuelle
körperliche Verfassung, die Krankheitsaktivität und auf eventuelle
Be­­gleit­erkrankungen oder Komplikationen an.
„Untätigkeit schwächt,
Übung stärkt, Überlastung
schadet“ (Sebastian Kneipp)
Je weniger unser Organismus durch
Bewegung gefordert wird, desto geringer ist sein Leis­tungsvermögen,
denn er stellt sich auf die Anforderungen ein. Bei Beanspruchung steigert er
schrittweise die Leistungsfähigkeit.
Entscheidend dabei ist die Phase nach
dem Sport: Der Körper regeneriert
sich und steigert die Leistungsfähigkeit
über das Ausgangsniveau hinaus. Diese
neuen Reserven können bei der nächsten Aktivität genutzt werden. Sind die
Abstände zwischen der sportlichen
Betätigung zu lang, hat der Körper sich
bereits wieder auf das ursprüngliche
Niveau eingestellt, sind sie zu kurz, hat er
keine Zeit sich zu erholen.
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Wenn
der Körper Ruhe
braucht
Operationen und Stoma
Sport mit Stoma
Um einen Narbenbruch zu vermeiden,
sollte nach Operationen im Bauchraum
die Bauchmuskulatur nicht überstrapaziert werden. Vorsicht gilt dann auch für
Sport, bei dem durch äußere Einwirkungen der Bauch getroffen werden kann,
wie z. B. bei Ballsportarten.
Sport und Stoma schließen sich keinesfalls aus! Nach einer Stoma-Operation
sollte die Bauchmuskulatur jedoch nicht
übermäßig beansprucht werden. Korsagen schützen den zunächst empfindlichen Bauchraum. Bedenken Sie, dass
auch später die Bauchmuskeln weniger
fest sind als bei Menschen ohne künstlichen Darmausgang und dass äußerliche Einwirkungen vermieden werden
sollten.
Medikamente und Sport
Der Entzündungsprozess bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
belastet den Körper und Nährstoffe können bei starkem Durchfall u. U. nicht
ausreichend aufgenommen werden. Zeigt die Erkrankung ihre akute Seite, lassen Sie es mit sportlicher Betätigung langsam angehen und überanstrengen
Sie sich nicht. Abhängig vom Gesundheitszustand und der körperlichen Verfassung legen Sie lieber eine Trainingspause ein und schonen Ihre Kräfte. Geht
es dann weiter mit dem Sport, sollten Sie zunächst schrittweise mehr trainieren. Auch in anderen Situationen des Krankheitsverlaufs gibt es Dinge, die Sie
berücksichtigen sollten, damit der Spaß an der Bewegung nicht getrübt wird.
Während akuter Krankheitsphasen, bei Komplikationen, Begleit­erkrankungen
oder nach einer Operation ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt wichtig, um zu klären, welche sportlichen Aktivitäten sinnvoll sind.
Werden über einen längeren Zeitraum
Kortikoide in hoher Dosierung eingenommen, kann es zu einer Abnahme der
Knochendichte bis hin zur Osteoporose kommen, die Knochen sind dann weniger belastbar. Liegt tatsächlich eine
Osteoporose vor, sind Sportarten zu
empfehlen, die nicht übermäßig auf das
Skelett einwirken (z. B. Schwimmen).
Unter der Therapie mit Ciclosporin wird
Magnesium vermehrt ausgeschieden,
eine ausreichende Magnesiumzufuhr ist
dann besonders wichtig. Krämpfe oder
Hautkribbeln sind mögliche Signale für
einen Magnesiummangel.
Begleiterkrankungen und Bewegung
Kommt es zu einer Beeinträchtigung der
Gelenke durch chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen, sind gelenkschonende Sportarten die richtige Wahl. Ist
die Leber durch die Er­­krankung betroffen, schließt dies Sport nicht aus, große
Anstrengungen sind dann in der Regel
jedoch nicht zu empfehlen.
13
Welche Sportart
passt zu mir?
Gute Vorsätze sind leicht gemacht, sich zu motivieren und sie umzusetzen ist häufig
nicht so einfach. Das gilt auch für den Sport. Eine wichtige Voraussetzung, anzufangen
und vor allem dabei zu bleiben, ist der Spaß an der Bewegung. Wer den richtigen Sport
für sich gefunden hat, wird schnell merken, dass es leichter ist, sich „aufzuraffen“ und
erste Erfolge zu verzeichnen. Sportarten gibt es unzählige und laufend kommen neue
Trends hinzu. Und wenn die ersten Versuche nicht wie geplant laufen? Nicht zu schnell
das Handtuch werfen! Ausdauer, Koordination und neue Bewegungsabläufe brauchen einfach etwas Übung. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei Sport und Bewegung
besonders wichtig ist, probieren Sie verschiedene Sportarten aus und finden Sie den
Sport, der Ihren Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten am besten gerecht wird.
Sport im Team
Bei vielen Sportarten geht es gemeinsam an den Start. Die Vorteile liegen auf
der Hand. Egal, ob es zusammen ans Ziel
oder in der Mannschaft zum sportlichen
Wettbewerb geht: Die Verabredung zur
Bewegung motiviert und bringt Spaß.
Sie können Freunde wiedertreffen oder
auch im Verein oder im Sportkurs Menschen mit ähnlichen Interessen kennen
lernen.
Bewegung unter freiem Himmel
Keine muffigen Umkleidekabinen, überfüllte Sportkurse oder festgelegte Trainingszeiten – wer draußen Sport treibt,
bewegt sich in der Natur, kann die frische Luft genießen und ist an keine
Kurstermine gebunden. Ob Wald und
Wiese oder Park, bei vielen OutdoorSportarten lässt es sich besonders gut
abschalten.
Entspannung, Koordination und
Konzentration
Alltägliche Belastungen bringen uns aus
dem Gleichgewicht und verursachen
Stress. Auch CED ist solch ein Belastungsfaktor. Stressabbau lässt sich mit
jedem Sport erreichen, einige Übungsformen sind jedoch speziell auf Entspannung und Koordination ausgelegt,
wie z. B. Yoga, Tai-Chi und Qigong.
Fitness, Kraft und Ausdauer
Die Stärkung der Muskulatur von Beinen, Rumpf, Schultergürtel und Armen
steht im Fokus des Krafttrainings. Ausdauersportarten wirken sich besonders positiv auf viele Körperfunktionen
aus. Mit einem ausgewogenen Fitnessprogramm werden Ausdauer-, Kraftund Bewegungstraining kombiniert.
Auf den folgenden Seiten finden Sie
Beispiele von Sportarten mit verschiedenen Schwerpunkten.
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Sportarten
von
Autogenes Training: Entspannung aus eigener Kraft
Pluspunkte
Mit CED
Entspannung, positive Beeinflussung
vegetativer Funktionen, steigert Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
Gerade bei chronischen Erkrankungen
ist autogenes Training eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen und das
Wohlbefinden dauerhaft zu verbessern.
Los geht’s
bis
Autogenes Training ist eine anerkannte
und beliebte Entspannungsmethode.
Durch Hineindenken in den eigenen
Körper und die eigene Vorstellungskraft
wird körperliche und seelische Entspannung erreicht. All dies geschieht ohne
Bewegung, wenn im Körper dadurch
auch viel in Gang gesetzt werden kann.
Erlernen lässt sich autogenes Training
am besten in Kursen unter professioneller Anleitung.
TIPP
Wenn Sie die im Kurs erlernte
Technik zuhause weiter üben
möchten, bieten Audio-CDs
eine gute Unterstützung.
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16
Fitnesstraining: vielseitig zu Kraft und Ausdauer
Fußball: Ballzauber und Fairplay
Pluspunkte
Mit CED
Pluspunkte
Mit CED
Vielseitigkeit durch Kraft- und Ausdauertraining, gemeinsam trainieren in Kursen
Die Vielfalt beim Fitnesstraining bietet
Möglichkeiten für alle Bedürfnisse und
ist daher auch mit einer chronischen
Erkrankung zu empfehlen.
Teamsport, aktiv im Freien, trainiert
Koordination, Reaktionsschnelligkeit
und Ballgefühl
Laufen, stoppen, springen, die Bewegungsabläufe beim Fußball sind nicht
gelenkschonend. Zudem kann es beim
Kampf um den Ball auch zum Körperkontakt kommen – Vorsicht also nach
Operationen und mit Stoma.
Los geht’s
Fitnesstraining ist abwechslungsreich
und bringt Ausdauer, Bewegung und
Kraft. Aufwärmen auf dem Laufband,
Übungen an Kraftgeräten und Kurse
wie Body Shape, Pilates oder Callanetics® bieten für jeden Geschmack
etwas. Das geht nicht nur im klassischen
Fitness-Studio, auch viele Sportvereine
haben ein umfangreiches Trainingsprogramm.
Los geht’s
TIPP
Achten Sie darauf, dass Ihr Trainingsplan von einem qualifizierten
Fit­ness­trainer genau auf Ihre Bedürfnisse zusammengestellt wird.
Fußball ist nicht erst seit der WM 2006
ein Hit, sondern ein echter Evergreen.
Wer nicht nur mit der Nationalmannschaft im Fernsehen mitfiebert, sondern mit der eigenen Elf auf den Platz
geht, wird mit einem rasanten und
spannenden Mannschaftsspiel belohnt.
Trainiert wird beim Kicken hauptsächlich die Gesäß und Beinmuskulatur und dazu Ballgefühl und Körperbeherrschung.
TIPP
Kennen Sie Futsal (vom Portugiesischen „futebol de salão“)?
Diese Hallenfußballvariante wird
mit einem sprungreduzierten Ball
und je 5 Spielern auf Handballtore
gespielt. Fairness und Respekt
stehen hierbei im Vordergrund:
Rempeln ist nicht erlaubt.
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Gymnastik: in Schwung mit Aerobic, Aquafitness & Co.
Inlineskating: Dynamik auf zehn Rollen
Pluspunkte
Mit CED
Pluspunkte
Mit CED
Fitness und Wohlbefinden, steigert die
Körpersensibilität, Motivation in der
Gruppe
Durch die große Vielfalt der Gymnastikarten lassen sich für alle Bedürfnisse die
passenden Übungen finden, daher gibt
es keine Einschränkungen hinsichtlich
der Erkrankung.
Aktiv im Freien, Kraft-Ausdauer-Training, allein oder Motivation in der Gruppe, schult den Gleichgewichtssinn
Inlineskating ist gelenkschonend und
kann in der Intensität variiert werden,
daher gibt es keine Einschränkungen
hinsichtlich der Erkrankung. Liegt eine
Osteoporose vor, sind jedoch wegen
des Verletzungsrisikos Alternativen zu
empfehlen.
Los geht’s
Gymnastik, das ist heute viel mehr als
„Leibesübungen“. Unter diesem Begriff
sammeln sich zahlreiche Übungsformen,
die die körperliche Fitness und Beweglichkeit fördern. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! Muskeln und
Ausdauer werden unter minimaler Belastung für Knochen und Gelenke bei
der Aquafitness im kühlen Nass trainiert. Dynamischer geht es bei der
Aerobic mit rhythmischen Bewegungen
zu motivierender Musik zu. Auf speziellere Bedürfnisse zugeschnitten sind z. B.
Wirbelsäulentraining oder Skigymnastik.
TIPP
Gymnastik eignet sich prima
als Ausgleich zu anderen Sportarten, die bestimmte Bereiche eher
einseitig trainieren.
Los geht’s
Mit geschmeidigen Bewegungsabläufen durch sanftes Gleiten besticht der
Trendsport Inline-skating. Trainiert wird
hauptsächlich die Bein- und Oberschenkel- sowie die Gesäß- und Rückenmuskulatur. Die Kraftausdauer wird
gefördert. Ein absolutes Muss bei der
Ausrüstung sind Helm und Protektoren,
damit die Verletzungsgefahr minimiert
wird.
TIPP
Trainieren Sie gezielt Bremsund Sturztechniken, so vermindern Sie das Verletzungsrisiko.
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Kampfsport: gezielte Bewegung und Respekt vor dem Gegner
Laufen & Nordic Walking: schwungvoll durch Wald und Wiesen
Pluspunkte
Mit CED
Pluspunkte
Mit CED
Trainiert Körperbeherrschung und Reaktionsvermögen, baut Stress ab, gemeinsam Sport treiben
Die Techniken beanspruchen den Bewegungsapparat und sind bei Gelenkproblemen nicht förderlich. Um Einwirkungen nach Operationen zu vermeiden, sind Varianten ohne Körperkontakt
empfehlenswert, z. B. Tae-Bo.
Sport im Freien, trainiert Ausdauer und
Kondition, allein oder Motivation in der
Gruppe
Bei Gelenkbeschwerden ist die schonendere Variante, Nordic Walking, zu empfehlen. Die Intensität der Leistungsbeanspruchung lässt sich sowohl beim
Laufen als auch beim Nordic Walking
individuell anpassen.
Los geht’s
Asiatischen Ursprung haben Judo, Taekwondo, Ju-Jutsu und weitere Kampfsportarten. Mit dem Ziel der Selbstverteidigung geht es im Zweikampf darum,
blitzschnell auf den Gegner zu reagieren und seine Kräfte gegen ihn selbst
zu lenken. Dabei steht das Miteinander-Kämpfen im Mittelpunkt, nicht gegeneinander. Mit präzisen Bewegungsabläufen werden Koordi­
nations- und
Konzentrationsfähigkeit trainiert und
auch das Selbstbewusstsein gestärkt.
TIPP
Viele Kampfsportarten haben
meditative Elemente, die in das
Training eingebunden sind, z. B.
Aikido.
Los geht’s
Im individuellen Tempo durch die Natur,
Laufen verbindet Ausdauertraining mit
mentaler Entspannung. Gestärkt werden vornehmlich die Bein- und Fuß- sowie die Gesäßmuskulatur. Für Einsteiger
gilt: Langsam mit dem Training beginnen und den eigenen Rhythmus finden.
Nordic Walking ist die sanfte Laufvariante. Durch den Einsatz von Laufstöcken wird auch die Muskulatur oberhalb
der Hüfte trainiert, Rücken und Gelenke
andererseits entlastet. Dieser Trendsport bietet Ausdauertraining für jedermann bei gleichmäßiger Kraftverteilung.
TIPP
Achten Sie auf gutes Schuhwerk, das optimal passt. Meist
sind Laufschuhe etwas größer als
Straßenschuhe, damit die Zehen
etwa 1 bis 1,5 cm Spiel haben.
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Schwimmen: kraftvoll durch das kühle Nass
Tanzen: mit Rhythmus in Bewegung
Pluspunkte
Mit CED
Pluspunkte
Mit CED
Ausdauertraining mit Erfrischungseffekt,
drinnen oder draußen trainieren, baut
Stress ab
Schwimmen ist als sanfte Ausdauersportart rundum zu empfehlen. Die Intensität des Trainings kann an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Verbessert die Körperhaltung und Koordination, gemeinsam Sport treiben,
Motivation durch Musik
Mit Gelenkbeschwerden sind Tanzstile zu empfehlen, die den Bewegungsapparat nicht be­­lasten, wie z. B. Standardtänze. Die Trainingsintensität lässt sich
individuell variieren.
Los geht’s
In gleichmäßigen Zügen ruhig durch
das Wasser gleiten, die rhythmischen
Bewegungen beim Schwimmen lassen Belastung und Stress vergessen.
Schwimmen trainiert die Ausdauer und
nahezu alle Muskeln, von Armen und
Schultern über Rücken und Brust bis zu
Po und Beinen. Und noch einen weiteren
positiven Effekt hat das Element Wasser: Der Auftrieb reduziert das Körpergewicht. Dadurch werden die Gelenke
geschont.
Los geht’s
TIPP
Insbesondere Rückenschwimmen
hilft bei Verspannungen der Hals-,
Schulter- und Rückenmuskulatur.
Bewegung zur Musik übt eine ganz besondere Faszination aus, das macht Tanzen zu einem echten Fun-Sport. Genauso vielfältig wie die Musikstile sind auch
die Möglichkeiten der Bewegung. Standard, Salsa oder Flamenco sind echte
Klassiker; Hip-Hop und Breakdance gehören zu den neueren Trends. Bei allen
Varianten sind Körperbeherrschung und
Koor­dination gefragt. Die Möglichkeit,
im Einklang mit dem eigenen Körper zur
Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen,
bietet meditatives Tanzen.
TIPP
Harmonische Bewegungen
und akrobatische Elemente zu mitreißenden Rhythmen verbindet der
brasilianische Kampftanz Capoeira.
Mit Spaß an der Bewegung werden Körperbeherrschung, Improvisation und Konzentrationsfähigkeit geübt.
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Volleyball: baggern, pritschen, schmettern
Wandern: Naturerlebnis pur
Pluspunkte
Mit CED
Pluspunkte
Mit CED
Teamsport, im Sommer draußen, trainiert Koordination, Reaktionsschnelligkeit und Ballgefühl
Durch Sprünge im Spielgeschehen ist
Volleyball nicht gelenkschonend. Im
schnellen Spiel­geschehen kann der Ball
auch nicht gewünschte Ziele treffen,
suchen Sie nach Operationen und mit
Stoma also lieber nach Alternativen.
Aktiv im Freien, Konditionstraining,
Stressabbau, allein oder als Gruppenerlebnis
Da die Belastungsintensität individuell
variiert werden kann, gibt es keine
Einschränkungen hinsichtlich der Erkrankung.
Los geht’s
Volleyball ist ein Mannschaftssport mit
hohem Fun-Faktor. Mit jeweils 6 Spielern in einem Team wird der Ball über das
Netz auf die gegnerische Spielfeldseite
gespielt. Berührt er den Boden, gibt es
Punkte. Gefragt sind Teamgeist, Schnelligkeit, Geschick und Koordinationsvermögen beim Baggern und Pritschen.
Gekräftigt wird vornehmlich die Bein-,
Arm- und Schultermuskulatur. Erfolgserlebnisse stellen sich auch bei Ungeübten schnell ein.
TIPP
Beachvolleyball, die OutdoorVariante wird auf gelenkschonendem Sand gespielt. Das geht nicht
nur am Strand, auch in vielen
Städten fern vom Meer wird dieser
Trendsport auf mit Sand aufgeschütteten Plätzen angeboten.
Los geht’s
Bergwandern in den Alpen oder die
Wanderwege des nächsten Naherholungsgebiets er­­leben; Wanderziele gibt
es überall. Die Nähe zur Natur steht bei
diesem Sport im Mittelpunkt. Er bietet
ein ideales Umfeld, um abzuschalten und
den Kopf freizukriegen. Zusätzlich werden Kondition und Ausdauer trainiert.
Gelände und Streckenlänge können den
eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten
angepasst werden.
TIPP
Informationen, Touren und
Austausch rund ums Wandern
bietet der Deutsche Alpenverein
mit mehr als 350 Sektionen in ganz
Deutschland
www.alpenverein.de
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Yoga: Einheit von Körper und Seele
Pluspunkte
Mit CED
Entspannung, fördert die physische und
psychische Selbstwahrnehmung, trainiert die Konzentrationsfähigkeit
Regelmäßiges Yoga ist Entspannung pur
und kann bei CED helfen, erkrankungsbedingten Stress abzubauen und die
Körperwahrnehmung zu schärfen.
Los geht’s
Yoga hat seine Wurzeln in einer jahrtausendealten indischen Philosophie.
Im Mittelpunkt dieser sanften Bewegungsmethode steht es, Spannungen
abzubauen, neue Energie zu schöpfen
und den Körper ganzheitlich zu vitalisieren. Bei der am häufigsten praktizierten
Variante, dem Hatha-Yoga, werden
Entspannungs-, Atmungs- und Körpertraining verknüpft. Yoga fügt Körper und
Seele zu einer Einheit zusammen.
TIPP
Wenn Sie sich für einen YogaKurs entscheiden, erkundigen Sie
sich bei Ihrer Krankenkasse, ob
diese sich an den Kosten beteiligt.
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Leben in Bewegung
Regelmäßiger Sport ist eine Wohltat für
Körper und Seele. Wenn Bewegung langfristig fester Bestandteil Ihres Lebens
ist, trägt das nicht nur zur Fitness bei.
Stressbewältigung, Wohlbefinden, ein
besseres Selbstbewusstsein und mehr
Lebensqualität stellen sich noch ganz
nebenbei ein. Das stärkt auch für den
Umgang mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Auf dem Weg
zu mehr Aktivität müssen häufig erst
alte Gewohnheiten überwunden werden, bis Bewegung eine Eigendynamik
entwickelt. Doch schon die ersten kleinen und großen Erfolge motivieren zum
Weitermachen.
Vergessen Sie nicht:
●
●
Ohne Spaß läuft nichts! Finden Sie die Sportart, die Ihnen Freude bereitet.
uf die Einstellung kommt es an: Lassen Sie sich nicht überreden,
A
seien Sie überzeugt!
●
Setzen Sie Ihre sportlichen Ziele realistisch.
●
Hören Sie auf Ihren Körper und akzeptieren Sie Ihre Leistungsgrenzen.
●
Gemeinsam bewegen motiviert, suchen Sie sich Trainingspartner.
●
Beginnen Sie langsam mit dem Training und steigern Sie sich Schritt für Schritt.
●
enken Sie positiv: Nicht „ich muss mich mehr bewegen“, sondern
D
„ich will etwas für meine Fitness tun“.
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Weitere
Informationen
AbbVie ist ein globales BioPhama-Unternehmen, das auf die Er­forschung
und Entwicklung innovativer Arzneimittel für einige der schwersten Krankheiten der Welt spezialisiert ist. Ziel des Unternehmens ist es, die Gesundheit
und Lebensqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern. Daher bietet das
Unternehmen in Deutschland eine Reihe von Initiativen und Programmen
an, um Patienten beim Umgang mit ihrer Krankheit zu unterstützen, Behandlungsergebnisse durch eine rechtzeitige Diagnose und Therapie zu verbessern und die Aufmerksamkeit und das Verständnis für ihre Erkrankungen in
der Öffentlichkeit zu steigern.
Deutscher Olympischer Sportbund
Viele Informationen zu Sportarten,
Trainingstipps, Fitnesstests und ein
Sport­lexikon bietet der Deutsche
Olympische Sportbund im Internet.
www.dosb.de
DCCV e. V.
Die Deutsche Morbus Crohn / Colitis
ulcerosa Vereinigung DCCV e. V. ist die
größte nationale Patienten­organisation
für Menschen mit CED und bietet
vielseitige Unterstützung in allen
Fragen zu chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen.
www.dccv.de
AbbVie Care
Wenn diese Broschüre Ihr Interesse
an weiteren Informationen rund um
das Thema chronisch-entzündliche
Erkrankungen geweckt hat, besuchen
Sie uns auch im Internet. Hier finden
Sie viele Informationen zum Erkrankungsverlauf, der Diagnose und Behandlung chronisch-entzündlicher
Darm­erkrankungen sowie zu weiteren
Themen wie Ernährung, Reise oder
Sport und Bewegung.
www.abbvie-care.de
Ihre kostenfreie
Service-Rufnummer
0 80 00 – 48 64 72
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
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