Sport und Bewegung mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa www.abbvie-care.de Vorwort Sport und Bewegung: Fitness für Körper und Seele Das individuelle Sportprogramm 4 6 8 Wenn der Körper Ruhe braucht 10 Welche Sportart passt zu mir? 12 Sportarten von A bis Z 14 Autogenes Training 15 Fitnesstraining 16 Fußball17 Gymnastik18 Inlineskating19 Kampfsport20 Laufen & Nordic Walking 21 Schwimmen22 Tanzen23 Volleyball24 Wandern25 Yoga26 Leben in Bewegung 28 Weitere Informationen 30 5 Vorwort Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zeichnen sich durch einen chronischen oder schubweisen Krankheitsverlauf aus. Die meisten Patienten benötigen immer wieder oder sogar dauerhaft Medikamente, um die Entzündungsaktivität und die dadurch bedingten Beschwerden zu kontrollieren. Komplikationen am Darm, an anderen Organsystemen und auch postoperative Folgen können das Wohlbefinden der Patienten weiter beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund ist es nur zu verständlich, dass sich betroffene Patienten Gedanken machen, wie sie durch ihren Lebensstil den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen können. Sie möchten selbst aktiv werden und Positives bewirken. In diesem Zusammenhang wird auch regelmäßig die Frage nach einer sportlichen Betätigung angesprochen. Das Thema ist durchaus komplex, kann doch eine aktive Erkrankung die Ausübung von Sport zumindest vorübergehend verhindern oder erschweren. Hinzu kommen möglicherweise indirekte Probleme, wie eine Inkontinenz, Schamgefühl bei Narben, künstlicher Darmausgang (Anus praeter) oder Fisteln sowie die Notwendigkeit einer raschen Erreichbarkeit von sanitären Einrichtungen. Schließlich bestehen bei Betroffenen wie auch bei Ärzten oft Zweifel, ob Sport bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wirklich das Richtige ist. Letzteres liegt wesentlich auch daran, dass die Auswirkung von Sport auf den Krankheitsverlauf und das Lebensgefühl von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bislang nicht systematisch untersucht worden ist. In den Jahren 2005 - 2007 haben wir im Rhein-Main-Gebiet eine prospektive randomisierte Studie durchgeführt, die genau hier ansetzte. Es sollte die Frage beantwortet werden, ob eine regelmäßige, individuell ausgerichtete sportliche Betätigung zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes bei Patienten mit Morbus Crohn führt und wie sie die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität beeinflusst. Zwar liegen derzeit noch nicht die endgültigen Ergebnisse dieser Studie vor, doch lässt sich eines schon absehen. Sport wirkt sich zumindest nicht negativ aus und wird von vielen Studienteilnehmern als positiv empfunden. Prof. Dr. med. Wolfgang Fischbach Internist/Gastroenterologie Klinikum Aschaffenburg Die vorliegende Broschüre schildert in sehr anschaulicher Weise die allgemeinen Wirkungen von Sport und Bewegung und die besonderen Aspekte, die bei chronischentzündlichen Darmerkrankungen beachtet werden sollten. Ganz besonders zu betonen ist die Notwendigkeit einer individuellen Ausrichtung jeder sportlicher Aktivität. Dies gilt in gleicher Weise für die Wahl der Sportart, die Intensität des Sporttreibens, die Berücksichtigung der aktuellen körperlichen Verfassung und die dadurch bedingten Leistungsgrenzen. Demnach ist diejenige sportliche Aktivität zu empfehlen, die Spaß macht und am besten die persönlichen Besonderheiten berücksichtigt. Ich wünsche den Lesern viel Freude bei der Lektüre der Broschüre und bin mir sicher, dass sich für viele konkrete Anregungen darin finden. Prof. Dr. med. Wolfgang Fischbach 7 Sport und Bewegung: Fitness für Körper und Seele Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsvermögen können wir durch regelmäßige sportliche Aktivitäten verbessern. Doch Bewegung hat noch weitere positive Einflüsse – nicht nur auf den Körper, auch auf unsere Seele. Sport steigert bei Gesunden genauso wie bei Menschen mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa das allgemeine Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lebensqualität. Neue Kraft für Herz und Kreislauf Sport bei CED? Kein Problem! Durch Sport wird der Bewegungsapparat mit Muskulatur, Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen gestärkt. Bewegung tut auch dem Herz-KreislaufSystem gut, eine bessere Durchblutung optimiert die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Ähnlich wünschenswerte Effekte können beim Stoffwechsel, Blutdruck und der Atmung verzeichnet werden. Auch hinsichtlich der Psyche spricht einiges dafür, dass durch regelmäßige Bewegung Schwung ins Leben kommt. Stresshormone werden abgebaut, die Stresstoleranz erhöht und die Grundstimmung hebt sich. Sport fördert das Selbstvertrauen und hilft dabei, Ängste abzubauen. Darüber hinaus trägt er dazu bei, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und bringt zu guter Letzt Abwechslung und Spaß in den Alltag. Die Wirkung von regelmäßigem Sport auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist bislang leider kaum erforscht. Vorweg aber eines: Sport hat keinen negativen Einfluss auf die Erkrankung und löst auch keinen akuten Schub aus. Aktuelle Forschungen weisen vielmehr darauf hin, dass auf den Krankheitsverlauf eher positiv eingewirkt werden kann. Bewiesen ist auch, dass das Immunsystem durch Ausdauersport gestärkt wird und die Zahl der Abwehrzellen zunimmt. Zudem zeigt sich bei vielen chronischen Erkrankungen eine Zunahme der Lebensqualität durch regelmäßiges Training. Darum: Sport bei CED tut gut! 9 Das individuelle Sportprogramm Viel hilft viel oder weniger ist mehr? Für den Freizeitsport mit dem Ziel, die Fitness und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, sollten zwei- bis dreimal in der Woche für etwa 30 Minuten sportliche Aktivitäten auf dem Programm stehen. Tasten Sie sich langsam heran, wenn Sie bislang keinen oder wenig Sport getrieben haben. Trainieren Sie lieber mehrmals in kleineren Einheiten, als sich einmal völlig zu verausgaben und gönnen Sie sich genügend Pausen. Stellen sich dann die ersten Erfolge ein, macht das nächste Training umso mehr Spaß. Auch wenn es manchmal an der Motivation fehlt: Machen Sie sich bewusst, sportliche Aktivität macht Sie zufriedener und selbstbewusster. Grundsätzlich sind sportlichen Aktivitäten und der Art des Sports durch CED keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass Sie Ihre Leistungsgrenzen berücksichtigen, auf den eigenen Körper hören und sich nicht durch falschen sportlichen Ehrgeiz überfordern. Dabei kommt es auch auf die individuelle körperliche Verfassung, die Krankheitsaktivität und auf eventuelle Begleiterkrankungen oder Komplikationen an. „Untätigkeit schwächt, Übung stärkt, Überlastung schadet“ (Sebastian Kneipp) Je weniger unser Organismus durch Bewegung gefordert wird, desto geringer ist sein Leistungsvermögen, denn er stellt sich auf die Anforderungen ein. Bei Beanspruchung steigert er schrittweise die Leistungsfähigkeit. Entscheidend dabei ist die Phase nach dem Sport: Der Körper regeneriert sich und steigert die Leistungsfähigkeit über das Ausgangsniveau hinaus. Diese neuen Reserven können bei der nächsten Aktivität genutzt werden. Sind die Abstände zwischen der sportlichen Betätigung zu lang, hat der Körper sich bereits wieder auf das ursprüngliche Niveau eingestellt, sind sie zu kurz, hat er keine Zeit sich zu erholen. 11 Wenn der Körper Ruhe braucht Operationen und Stoma Sport mit Stoma Um einen Narbenbruch zu vermeiden, sollte nach Operationen im Bauchraum die Bauchmuskulatur nicht überstrapaziert werden. Vorsicht gilt dann auch für Sport, bei dem durch äußere Einwirkungen der Bauch getroffen werden kann, wie z. B. bei Ballsportarten. Sport und Stoma schließen sich keinesfalls aus! Nach einer Stoma-Operation sollte die Bauchmuskulatur jedoch nicht übermäßig beansprucht werden. Korsagen schützen den zunächst empfindlichen Bauchraum. Bedenken Sie, dass auch später die Bauchmuskeln weniger fest sind als bei Menschen ohne künstlichen Darmausgang und dass äußerliche Einwirkungen vermieden werden sollten. Medikamente und Sport Der Entzündungsprozess bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen belastet den Körper und Nährstoffe können bei starkem Durchfall u. U. nicht ausreichend aufgenommen werden. Zeigt die Erkrankung ihre akute Seite, lassen Sie es mit sportlicher Betätigung langsam angehen und überanstrengen Sie sich nicht. Abhängig vom Gesundheitszustand und der körperlichen Verfassung legen Sie lieber eine Trainingspause ein und schonen Ihre Kräfte. Geht es dann weiter mit dem Sport, sollten Sie zunächst schrittweise mehr trainieren. Auch in anderen Situationen des Krankheitsverlaufs gibt es Dinge, die Sie berücksichtigen sollten, damit der Spaß an der Bewegung nicht getrübt wird. Während akuter Krankheitsphasen, bei Komplikationen, Begleiterkrankungen oder nach einer Operation ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt wichtig, um zu klären, welche sportlichen Aktivitäten sinnvoll sind. Werden über einen längeren Zeitraum Kortikoide in hoher Dosierung eingenommen, kann es zu einer Abnahme der Knochendichte bis hin zur Osteoporose kommen, die Knochen sind dann weniger belastbar. Liegt tatsächlich eine Osteoporose vor, sind Sportarten zu empfehlen, die nicht übermäßig auf das Skelett einwirken (z. B. Schwimmen). Unter der Therapie mit Ciclosporin wird Magnesium vermehrt ausgeschieden, eine ausreichende Magnesiumzufuhr ist dann besonders wichtig. Krämpfe oder Hautkribbeln sind mögliche Signale für einen Magnesiummangel. Begleiterkrankungen und Bewegung Kommt es zu einer Beeinträchtigung der Gelenke durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, sind gelenkschonende Sportarten die richtige Wahl. Ist die Leber durch die Erkrankung betroffen, schließt dies Sport nicht aus, große Anstrengungen sind dann in der Regel jedoch nicht zu empfehlen. 13 Welche Sportart passt zu mir? Gute Vorsätze sind leicht gemacht, sich zu motivieren und sie umzusetzen ist häufig nicht so einfach. Das gilt auch für den Sport. Eine wichtige Voraussetzung, anzufangen und vor allem dabei zu bleiben, ist der Spaß an der Bewegung. Wer den richtigen Sport für sich gefunden hat, wird schnell merken, dass es leichter ist, sich „aufzuraffen“ und erste Erfolge zu verzeichnen. Sportarten gibt es unzählige und laufend kommen neue Trends hinzu. Und wenn die ersten Versuche nicht wie geplant laufen? Nicht zu schnell das Handtuch werfen! Ausdauer, Koordination und neue Bewegungsabläufe brauchen einfach etwas Übung. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei Sport und Bewegung besonders wichtig ist, probieren Sie verschiedene Sportarten aus und finden Sie den Sport, der Ihren Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten am besten gerecht wird. Sport im Team Bei vielen Sportarten geht es gemeinsam an den Start. Die Vorteile liegen auf der Hand. Egal, ob es zusammen ans Ziel oder in der Mannschaft zum sportlichen Wettbewerb geht: Die Verabredung zur Bewegung motiviert und bringt Spaß. Sie können Freunde wiedertreffen oder auch im Verein oder im Sportkurs Menschen mit ähnlichen Interessen kennen lernen. Bewegung unter freiem Himmel Keine muffigen Umkleidekabinen, überfüllte Sportkurse oder festgelegte Trainingszeiten – wer draußen Sport treibt, bewegt sich in der Natur, kann die frische Luft genießen und ist an keine Kurstermine gebunden. Ob Wald und Wiese oder Park, bei vielen OutdoorSportarten lässt es sich besonders gut abschalten. Entspannung, Koordination und Konzentration Alltägliche Belastungen bringen uns aus dem Gleichgewicht und verursachen Stress. Auch CED ist solch ein Belastungsfaktor. Stressabbau lässt sich mit jedem Sport erreichen, einige Übungsformen sind jedoch speziell auf Entspannung und Koordination ausgelegt, wie z. B. Yoga, Tai-Chi und Qigong. Fitness, Kraft und Ausdauer Die Stärkung der Muskulatur von Beinen, Rumpf, Schultergürtel und Armen steht im Fokus des Krafttrainings. Ausdauersportarten wirken sich besonders positiv auf viele Körperfunktionen aus. Mit einem ausgewogenen Fitnessprogramm werden Ausdauer-, Kraftund Bewegungstraining kombiniert. Auf den folgenden Seiten finden Sie Beispiele von Sportarten mit verschiedenen Schwerpunkten. 15 Sportarten von Autogenes Training: Entspannung aus eigener Kraft Pluspunkte Mit CED Entspannung, positive Beeinflussung vegetativer Funktionen, steigert Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit Gerade bei chronischen Erkrankungen ist autogenes Training eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen und das Wohlbefinden dauerhaft zu verbessern. Los geht’s bis Autogenes Training ist eine anerkannte und beliebte Entspannungsmethode. Durch Hineindenken in den eigenen Körper und die eigene Vorstellungskraft wird körperliche und seelische Entspannung erreicht. All dies geschieht ohne Bewegung, wenn im Körper dadurch auch viel in Gang gesetzt werden kann. Erlernen lässt sich autogenes Training am besten in Kursen unter professioneller Anleitung. TIPP Wenn Sie die im Kurs erlernte Technik zuhause weiter üben möchten, bieten Audio-CDs eine gute Unterstützung. 17 16 Fitnesstraining: vielseitig zu Kraft und Ausdauer Fußball: Ballzauber und Fairplay Pluspunkte Mit CED Pluspunkte Mit CED Vielseitigkeit durch Kraft- und Ausdauertraining, gemeinsam trainieren in Kursen Die Vielfalt beim Fitnesstraining bietet Möglichkeiten für alle Bedürfnisse und ist daher auch mit einer chronischen Erkrankung zu empfehlen. Teamsport, aktiv im Freien, trainiert Koordination, Reaktionsschnelligkeit und Ballgefühl Laufen, stoppen, springen, die Bewegungsabläufe beim Fußball sind nicht gelenkschonend. Zudem kann es beim Kampf um den Ball auch zum Körperkontakt kommen – Vorsicht also nach Operationen und mit Stoma. Los geht’s Fitnesstraining ist abwechslungsreich und bringt Ausdauer, Bewegung und Kraft. Aufwärmen auf dem Laufband, Übungen an Kraftgeräten und Kurse wie Body Shape, Pilates oder Callanetics® bieten für jeden Geschmack etwas. Das geht nicht nur im klassischen Fitness-Studio, auch viele Sportvereine haben ein umfangreiches Trainingsprogramm. Los geht’s TIPP Achten Sie darauf, dass Ihr Trainingsplan von einem qualifizierten Fitnesstrainer genau auf Ihre Bedürfnisse zusammengestellt wird. Fußball ist nicht erst seit der WM 2006 ein Hit, sondern ein echter Evergreen. Wer nicht nur mit der Nationalmannschaft im Fernsehen mitfiebert, sondern mit der eigenen Elf auf den Platz geht, wird mit einem rasanten und spannenden Mannschaftsspiel belohnt. Trainiert wird beim Kicken hauptsächlich die Gesäß und Beinmuskulatur und dazu Ballgefühl und Körperbeherrschung. TIPP Kennen Sie Futsal (vom Portugiesischen „futebol de salão“)? Diese Hallenfußballvariante wird mit einem sprungreduzierten Ball und je 5 Spielern auf Handballtore gespielt. Fairness und Respekt stehen hierbei im Vordergrund: Rempeln ist nicht erlaubt. 19 18 Gymnastik: in Schwung mit Aerobic, Aquafitness & Co. Inlineskating: Dynamik auf zehn Rollen Pluspunkte Mit CED Pluspunkte Mit CED Fitness und Wohlbefinden, steigert die Körpersensibilität, Motivation in der Gruppe Durch die große Vielfalt der Gymnastikarten lassen sich für alle Bedürfnisse die passenden Übungen finden, daher gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Erkrankung. Aktiv im Freien, Kraft-Ausdauer-Training, allein oder Motivation in der Gruppe, schult den Gleichgewichtssinn Inlineskating ist gelenkschonend und kann in der Intensität variiert werden, daher gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Erkrankung. Liegt eine Osteoporose vor, sind jedoch wegen des Verletzungsrisikos Alternativen zu empfehlen. Los geht’s Gymnastik, das ist heute viel mehr als „Leibesübungen“. Unter diesem Begriff sammeln sich zahlreiche Übungsformen, die die körperliche Fitness und Beweglichkeit fördern. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! Muskeln und Ausdauer werden unter minimaler Belastung für Knochen und Gelenke bei der Aquafitness im kühlen Nass trainiert. Dynamischer geht es bei der Aerobic mit rhythmischen Bewegungen zu motivierender Musik zu. Auf speziellere Bedürfnisse zugeschnitten sind z. B. Wirbelsäulentraining oder Skigymnastik. TIPP Gymnastik eignet sich prima als Ausgleich zu anderen Sportarten, die bestimmte Bereiche eher einseitig trainieren. Los geht’s Mit geschmeidigen Bewegungsabläufen durch sanftes Gleiten besticht der Trendsport Inline-skating. Trainiert wird hauptsächlich die Bein- und Oberschenkel- sowie die Gesäß- und Rückenmuskulatur. Die Kraftausdauer wird gefördert. Ein absolutes Muss bei der Ausrüstung sind Helm und Protektoren, damit die Verletzungsgefahr minimiert wird. TIPP Trainieren Sie gezielt Bremsund Sturztechniken, so vermindern Sie das Verletzungsrisiko. 21 20 Kampfsport: gezielte Bewegung und Respekt vor dem Gegner Laufen & Nordic Walking: schwungvoll durch Wald und Wiesen Pluspunkte Mit CED Pluspunkte Mit CED Trainiert Körperbeherrschung und Reaktionsvermögen, baut Stress ab, gemeinsam Sport treiben Die Techniken beanspruchen den Bewegungsapparat und sind bei Gelenkproblemen nicht förderlich. Um Einwirkungen nach Operationen zu vermeiden, sind Varianten ohne Körperkontakt empfehlenswert, z. B. Tae-Bo. Sport im Freien, trainiert Ausdauer und Kondition, allein oder Motivation in der Gruppe Bei Gelenkbeschwerden ist die schonendere Variante, Nordic Walking, zu empfehlen. Die Intensität der Leistungsbeanspruchung lässt sich sowohl beim Laufen als auch beim Nordic Walking individuell anpassen. Los geht’s Asiatischen Ursprung haben Judo, Taekwondo, Ju-Jutsu und weitere Kampfsportarten. Mit dem Ziel der Selbstverteidigung geht es im Zweikampf darum, blitzschnell auf den Gegner zu reagieren und seine Kräfte gegen ihn selbst zu lenken. Dabei steht das Miteinander-Kämpfen im Mittelpunkt, nicht gegeneinander. Mit präzisen Bewegungsabläufen werden Koordi nations- und Konzentrationsfähigkeit trainiert und auch das Selbstbewusstsein gestärkt. TIPP Viele Kampfsportarten haben meditative Elemente, die in das Training eingebunden sind, z. B. Aikido. Los geht’s Im individuellen Tempo durch die Natur, Laufen verbindet Ausdauertraining mit mentaler Entspannung. Gestärkt werden vornehmlich die Bein- und Fuß- sowie die Gesäßmuskulatur. Für Einsteiger gilt: Langsam mit dem Training beginnen und den eigenen Rhythmus finden. Nordic Walking ist die sanfte Laufvariante. Durch den Einsatz von Laufstöcken wird auch die Muskulatur oberhalb der Hüfte trainiert, Rücken und Gelenke andererseits entlastet. Dieser Trendsport bietet Ausdauertraining für jedermann bei gleichmäßiger Kraftverteilung. TIPP Achten Sie auf gutes Schuhwerk, das optimal passt. Meist sind Laufschuhe etwas größer als Straßenschuhe, damit die Zehen etwa 1 bis 1,5 cm Spiel haben. 23 22 Schwimmen: kraftvoll durch das kühle Nass Tanzen: mit Rhythmus in Bewegung Pluspunkte Mit CED Pluspunkte Mit CED Ausdauertraining mit Erfrischungseffekt, drinnen oder draußen trainieren, baut Stress ab Schwimmen ist als sanfte Ausdauersportart rundum zu empfehlen. Die Intensität des Trainings kann an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Verbessert die Körperhaltung und Koordination, gemeinsam Sport treiben, Motivation durch Musik Mit Gelenkbeschwerden sind Tanzstile zu empfehlen, die den Bewegungsapparat nicht belasten, wie z. B. Standardtänze. Die Trainingsintensität lässt sich individuell variieren. Los geht’s In gleichmäßigen Zügen ruhig durch das Wasser gleiten, die rhythmischen Bewegungen beim Schwimmen lassen Belastung und Stress vergessen. Schwimmen trainiert die Ausdauer und nahezu alle Muskeln, von Armen und Schultern über Rücken und Brust bis zu Po und Beinen. Und noch einen weiteren positiven Effekt hat das Element Wasser: Der Auftrieb reduziert das Körpergewicht. Dadurch werden die Gelenke geschont. Los geht’s TIPP Insbesondere Rückenschwimmen hilft bei Verspannungen der Hals-, Schulter- und Rückenmuskulatur. Bewegung zur Musik übt eine ganz besondere Faszination aus, das macht Tanzen zu einem echten Fun-Sport. Genauso vielfältig wie die Musikstile sind auch die Möglichkeiten der Bewegung. Standard, Salsa oder Flamenco sind echte Klassiker; Hip-Hop und Breakdance gehören zu den neueren Trends. Bei allen Varianten sind Körperbeherrschung und Koordination gefragt. Die Möglichkeit, im Einklang mit dem eigenen Körper zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen, bietet meditatives Tanzen. TIPP Harmonische Bewegungen und akrobatische Elemente zu mitreißenden Rhythmen verbindet der brasilianische Kampftanz Capoeira. Mit Spaß an der Bewegung werden Körperbeherrschung, Improvisation und Konzentrationsfähigkeit geübt. 25 24 Volleyball: baggern, pritschen, schmettern Wandern: Naturerlebnis pur Pluspunkte Mit CED Pluspunkte Mit CED Teamsport, im Sommer draußen, trainiert Koordination, Reaktionsschnelligkeit und Ballgefühl Durch Sprünge im Spielgeschehen ist Volleyball nicht gelenkschonend. Im schnellen Spielgeschehen kann der Ball auch nicht gewünschte Ziele treffen, suchen Sie nach Operationen und mit Stoma also lieber nach Alternativen. Aktiv im Freien, Konditionstraining, Stressabbau, allein oder als Gruppenerlebnis Da die Belastungsintensität individuell variiert werden kann, gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Erkrankung. Los geht’s Volleyball ist ein Mannschaftssport mit hohem Fun-Faktor. Mit jeweils 6 Spielern in einem Team wird der Ball über das Netz auf die gegnerische Spielfeldseite gespielt. Berührt er den Boden, gibt es Punkte. Gefragt sind Teamgeist, Schnelligkeit, Geschick und Koordinationsvermögen beim Baggern und Pritschen. Gekräftigt wird vornehmlich die Bein-, Arm- und Schultermuskulatur. Erfolgserlebnisse stellen sich auch bei Ungeübten schnell ein. TIPP Beachvolleyball, die OutdoorVariante wird auf gelenkschonendem Sand gespielt. Das geht nicht nur am Strand, auch in vielen Städten fern vom Meer wird dieser Trendsport auf mit Sand aufgeschütteten Plätzen angeboten. Los geht’s Bergwandern in den Alpen oder die Wanderwege des nächsten Naherholungsgebiets erleben; Wanderziele gibt es überall. Die Nähe zur Natur steht bei diesem Sport im Mittelpunkt. Er bietet ein ideales Umfeld, um abzuschalten und den Kopf freizukriegen. Zusätzlich werden Kondition und Ausdauer trainiert. Gelände und Streckenlänge können den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst werden. TIPP Informationen, Touren und Austausch rund ums Wandern bietet der Deutsche Alpenverein mit mehr als 350 Sektionen in ganz Deutschland www.alpenverein.de 27 26 Yoga: Einheit von Körper und Seele Pluspunkte Mit CED Entspannung, fördert die physische und psychische Selbstwahrnehmung, trainiert die Konzentrationsfähigkeit Regelmäßiges Yoga ist Entspannung pur und kann bei CED helfen, erkrankungsbedingten Stress abzubauen und die Körperwahrnehmung zu schärfen. Los geht’s Yoga hat seine Wurzeln in einer jahrtausendealten indischen Philosophie. Im Mittelpunkt dieser sanften Bewegungsmethode steht es, Spannungen abzubauen, neue Energie zu schöpfen und den Körper ganzheitlich zu vitalisieren. Bei der am häufigsten praktizierten Variante, dem Hatha-Yoga, werden Entspannungs-, Atmungs- und Körpertraining verknüpft. Yoga fügt Körper und Seele zu einer Einheit zusammen. TIPP Wenn Sie sich für einen YogaKurs entscheiden, erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob diese sich an den Kosten beteiligt. 29 Leben in Bewegung Regelmäßiger Sport ist eine Wohltat für Körper und Seele. Wenn Bewegung langfristig fester Bestandteil Ihres Lebens ist, trägt das nicht nur zur Fitness bei. Stressbewältigung, Wohlbefinden, ein besseres Selbstbewusstsein und mehr Lebensqualität stellen sich noch ganz nebenbei ein. Das stärkt auch für den Umgang mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Auf dem Weg zu mehr Aktivität müssen häufig erst alte Gewohnheiten überwunden werden, bis Bewegung eine Eigendynamik entwickelt. Doch schon die ersten kleinen und großen Erfolge motivieren zum Weitermachen. Vergessen Sie nicht: ● ● Ohne Spaß läuft nichts! Finden Sie die Sportart, die Ihnen Freude bereitet. uf die Einstellung kommt es an: Lassen Sie sich nicht überreden, A seien Sie überzeugt! ● Setzen Sie Ihre sportlichen Ziele realistisch. ● Hören Sie auf Ihren Körper und akzeptieren Sie Ihre Leistungsgrenzen. ● Gemeinsam bewegen motiviert, suchen Sie sich Trainingspartner. ● Beginnen Sie langsam mit dem Training und steigern Sie sich Schritt für Schritt. ● enken Sie positiv: Nicht „ich muss mich mehr bewegen“, sondern D „ich will etwas für meine Fitness tun“. 31 Weitere Informationen AbbVie ist ein globales BioPhama-Unternehmen, das auf die Erforschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel für einige der schwersten Krankheiten der Welt spezialisiert ist. Ziel des Unternehmens ist es, die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern. Daher bietet das Unternehmen in Deutschland eine Reihe von Initiativen und Programmen an, um Patienten beim Umgang mit ihrer Krankheit zu unterstützen, Behandlungsergebnisse durch eine rechtzeitige Diagnose und Therapie zu verbessern und die Aufmerksamkeit und das Verständnis für ihre Erkrankungen in der Öffentlichkeit zu steigern. Deutscher Olympischer Sportbund Viele Informationen zu Sportarten, Trainingstipps, Fitnesstests und ein Sportlexikon bietet der Deutsche Olympische Sportbund im Internet. www.dosb.de DCCV e. V. Die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV e. V. ist die größte nationale Patientenorganisation für Menschen mit CED und bietet vielseitige Unterstützung in allen Fragen zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. www.dccv.de AbbVie Care Wenn diese Broschüre Ihr Interesse an weiteren Informationen rund um das Thema chronisch-entzündliche Erkrankungen geweckt hat, besuchen Sie uns auch im Internet. Hier finden Sie viele Informationen zum Erkrankungsverlauf, der Diagnose und Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen sowie zu weiteren Themen wie Ernährung, Reise oder Sport und Bewegung. www.abbvie-care.de Ihre kostenfreie Service-Rufnummer 0 80 00 – 48 64 72 AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Mainzer Straße 81 65189 Wiesbaden Tel. (+49) 611 1720 0 Fax (+49) 611 1720 1220 7840074_1403 Montag bis Freitag von 8.00 – 20.00 Uhr
© Copyright 2024 ExpyDoc