Nr. 04/ 2015 April Ulf Thiele Newsletter des CDU-Landtagsabgeordneten Liebe Leserinnen und Leser, Kultusministerin Heiligenstadt und Rot-Grün setzen den Stellenabbau an unseren Gymnasien unbeirrt fort. Aus den durch das Kultusministerium Ende März veröffentlichten Zahlen zu Neueinstellungen von Lehrern geht hervor, dass die Gymnasien bei den Neueinstellungen von Lehrern weiterhin stark benachteiligt werden. Gymnasial-Lehramtsstudenten haben in Niedersachsen so keine Zukunft. Und Fachlehrer, die pensioniert wurden, werden einfach nicht ersetzt. Das wird die CDU auf keinen Fall dulden. Die CDU in Niedersachsen schreibt bis zum Herbst 2016 ihr neues Grundsatzprogramm. Die Mitglieder der CDU sollen daran ausdrücklich aktiv mitarbeiten. Im April haben Mitglieder, externe Fachleute und Interessierte auf dem Zukunftsforum „Gesundheit und Pflege“ in Lingen in unserer Grundsatzprogrammdebatte die Gesundheit und Pflege in Niedersachsen diskutiert. Ebenfalls im Mittelpunkt meiner Arbeit stand in diesem Monat die Parteireform „Meine CDU 2017“, die Thema eines Treffens der Kreisvorsitzenden und Kreismitgliederbeauftragten der CDU in Niedersachsen in Hannover war. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen meines vierten Newsletters in diesem Jahr. Herzlichst Ihr Ulf Thiele Veranstaltungen und Termine 02.5.2015 Sängerfest Männergesangsverein Eintracht Remels 05.5.2015 Zukunftsforum Umwelt der CDU in Niedersachsen 12.5.2015 – 13.05.2015 Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtages 20.5.2015 EU-Projekttag – Besuch der Friesenschule in Leer Termin beim DRK-Kreisverband Leer Termin bei der Frisia Möbelteile GmbH in Leer 22.5.2015 Treffen der CDA-Groningen und CDU-Kreisverband Leer in Weener Inhaltsübersicht Aktuelles Zukunftsforum „Gesundheit und Pflege“ der CDU in Niedersachsen CDU in Niedersachsen diskutiert die Parteireform „Meine CDU 2017“ Runder Tisch „Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ legt Ergebnisse vor Restriktive Steuerpraxis von Rot-Grün gefährdet Existenz von Behindertenwerkstätten Kultusministerin benachteiligt Gymnasien bei Lehrereinstellungen Ministerpräsident Weil steht bei Scheitern des Parteiausschlusses von Sebastian Edathy persönlich in der Verantwortung Interview mit der Nordwest-Zeitung zum Masterplan Rückblick Veranstaltungen und Termine Seite 2 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Aktuelles Aus der CDU in Niedersachsen Zukunftsforum „Gesundheit und Pflege“ der CDU in Niedersachsen Wie schaffen wir es, dauerhaft und flächendeckend hohe Standards in der medizinischen und pflegerischen Versorgung zu sichern? Mit welchen Strategien reagieren wir auf die Veränderungen durch den demografischen Wandel? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des 'Zukunftsforum Gesundheit und Pflege' der CDU in Niedersachsen am 16. April 2015 in Lingen. Knapp 100 Gäste diskutierten mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und Bevollmächtigter für Pflege, Karl-Josef Laumann, dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, dem Vorsitzenden des Landesfachausschusses Gesundheit und Pflege, Roy Kühne MdB und zahlreichen Fachleuten aus Politik und Gesellschaft. Als Diskussionsgrundlage diente das Thesenpapier „Gesundheit und Pflege“, dass der CDU-Landesfachausschuss im Vorfeld entworfen hatte. Es geht uns um eine echte Zukunftsperspektive für die Gesundheits- und Pflegepolitik in Niedersachsen. Das Thesenpapier der Fachpolitiker ist daher ein Gegenentwurf zur realitätsfernen Politik der rot-grünen Landesregierung und ihrer Sozialministern Rundt. Insbesondere mit dem Vorstoß zur Einführung einer Pflegekammer hat die Sozialministerin Politik über die Köpfe der Betroffenen hinweg betrieben. Eine Pflegekammer mit Zwangsbeiträgen ist der falsche Weg, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Ziel bleibt es, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und eine angemessene Bezahlung für pflegendes Personal zu erreichen. Wir setzen uns für eine nachhaltig finanzierte Pflege und Pflegeausbildung in allen Bereichen ein. Hier ist die zügige Umsetzung eines Tarifvertrages Soziales ein wichtiges Element, das den Wettbewerb über Qualität und nicht über niedrige Personalkosten fördert. Zudem müssen die Pflegedokumentation vereinfacht und ausreichende Personalschlüssel in den stationären Einrichtungen durchgesetzt werden. Mitglieder, externe Fachleute und Interessierte diskutierten mit Karl-Josef Laumann (Bild S.3) Ulrich Lilie (links im Bild) und Roy Kühne (rechts im Bild) die Themen Gesundheit & Pflege. Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Patientenbeauftragter und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, ging in seinem Vortrag auf den Stellenwert der Gesundheits- und Pflegepolitik für die Gesellschaft ein. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Zahl des Monats: 11 Elf Orte mit jüdischen Gemeinden gab es vor 1938 in Ostfriesland. Nachdem sich bereits vor 1550 die ersten von ihnen in Emden niedergelassen hatten, bildeten sich Synagogengemeinden überall in Ostfriesland. Jüdische Gemeinden bestanden in Aurich, Bunde, Dornum, Emden, Esens, Jemgum, Leer, Neustadtgödens, Norden, Weener und Wittmund. Die Gemeinde auf Norderney war eine Filiale der Norder Judengemeinde. Die große Mehrheit der Juden war den 1933 beginnenden Verfolgungen durch die Nazionalsozialisten schutzlos ausgeliefert. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 15. April 2015, hat CDU-Fraktionschef Björn Thümler auf die besondere Bedeutung der heutigen Gedenkstätte für die Erinnerungskultur in Niedersachsen hingewiesen. Auch im Rahmen ihrer IsraelReise Ende April wird die CDULandtagsfraktion mit einer Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Yad Vashem den Opfern des Holocausts gedenken. Gerade angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklung ist es uns ein besonderes Anliegen, ein deutliches Zeichen zu setzen, dass Antisemitismus und Fremdenhass in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Seite | 2 Aktuelles „Staat und Wirtschaft haben eine dienende Funktion gegenüber den Menschen. Auf dieser Grundlage müssen wir über Verbesserungen und Weiterentwicklungen im Gesundheits- und Pflegewesen reden“, sagte KarlJosef Laumann. In Deutschland seien derzeit rund 2,6 Millionen Menschen pflegebedürftig, in etwa 15 Jahren werden es mehr als drei Millionen sein. Deshalb werde die vor 20 Jahren durch den damaligen CDU-Bundesminister Norbert Blüm konzipierte Pflegeversicherung mit den Pflegestärkungsgesetzen in dieser Legislaturperiode eine grundlegend verbesserte Systematik erhalten. „Wir verbessern die Leistungen und die fachliche Grundlage der Pflegeversicherung. Die Pflege in Deutschland muss endlich den Stellenwert bekommen, den sie benötigt“, unterstrich Karl-Josef Laumann. „Im Grunde möchten wir der Pflege eine neue Seele geben. Die jetzige Pflegeversicherung hat ein Bild von der Pflege, das sich fast allein an körperlichen Defiziten orientiert. Gerade im Hinblick auf Demenzerkrankte greift das viel zu kurz. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff wird damit demnächst Schluss sein, da dieser den unterschiedlichen individuellen Lebenslagen der Menschen Rechnung trägt“, so Karl-Josef Laumann. Mit einem Impulsreferat widmete sich vorab der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, der Frage, wie im Bereich von Gesundheit und Pflege gute Rahmenbedingungen für lokale Netzwerke geschaffen werden können. „Die Gesundheitsversorgung und Pflege bilden ein Sicherungsnetz für individuelle Freiheit. Dieses Netz müssen wir in den nächsten Jahren neu knüpfen, um den veränderten Lebensumständen der Menschen gerecht zu werden“, betonte Ulrich Lilie. „Es geht darum, den regionalen Versorgungsbedarf konkret zu ermitteln, zu klären, was ambulant geleistet werden kann und was stationärer Hilfe bedarf. Entsprechend dieser Ergebnisse muss es dann auch die notwendigen Investitionen geben. Dies ist eine Pflichtaufgabe, daran darf kein Zweifel bestehen“, so der Präsident der Diakonie Deutschland. Als CDU ist es uns wichtig, dass auch in Zukunft jeder Bürger in allen Teilen des Landes unabhängig von Wohnort, Einkommen, Alter, körperlicher und geistiger Verfassung eine hochwertige und gut erreichbare Gesundheitsversorgung erhält. Wichtig sind Vielfalt und Wettbewerb der Leistungserbringer ebenso wie der Anbieter in der gesetzlichen Krankenversicherung. Wir sind gegen die Einheitsversicherung und treten für den Erhalt von verantwortungsvoll wirtschaftenden privaten Krankenversicherungen ein. Die Selbstverwaltung der Träger im Gesundheitssystem hat sich grundsätzlich bewährt. Staatssekretär Karl-Josef Laumann hob den gesellschaftlichen Stellenwert der Gesundheits- und Pflegepolitik hervor. Als Reaktion auf veränderte gesellschaftliche und demografische Realitäten ist auch die Stärkung der lokalen Verantwortung in der Gesundheitsversorgung notwendig. Unsere Landkreise und Städte sind am besten in der Lage, auf spezifische Belange zu reagieren und maßgeschneiderte Angebote zu machen. Zudem sind sie besonders geeignet, sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Belangen Rechnung zu tragen. Zudem gilt es, den Beruf des Landarztes wieder attraktiver zu machen und in unterversorgten Regionen Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die den Menschen auf dem Land einen Zugang zu haus- und fachärztlicher Versorgung sichern. Dies gelte ebenso für die wohnortnahe Krankenhausversorgung, bei der es eine mittel- und langfristige Planungssicherheit geben müsse: Hier steht die rot-grüne Landesregierung in der Verantwortung dafür, dass der Investitionsstau endlich abgebaut wird. Kooperationen und Zusammenschlüsse von Krankenhäusern bieten die Möglichkeit, Standorte zu sichern und die Versorgungsqualität zu erhöhen. Aber auch diese müssen finanziell gefördert werden. Ein Anliegen ist es den Christdemokraten in Niedersachsen, sich für ein würdevolles Sterben einzusetzen. Wir lehnen eine aktive Sterbehilfe und den assistierten Selbstmord ab. Ein Sterben in Würde bedeutet aber auch, Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 3 Aktuelles dass es hochwertige Angebote einer nicht am Profit orientierten Sterbebegleitung gibt und die Arbeit von Hospizen eine verstärkte Unterstützung erfährt. Dazu gehört es, die Palliativversorgung flächendeckend anzubieten und diese auch in der stationären Altenhilfe auszubauen und besser zu vernetzen. Aus den Reihen der Teilnehmer kamen zahlreiche Hinweise zum Thesenpapier, die sich beispielsweise mit einer Aufwertung des Pflegeberufs durch eine Zuständigkeitserweiterung im Bereich präventiver Hausbesuche. Aber auch Hilfestellungen bei bürokratischen Hürden für pflegende Angehörige seien notwendig. Weitere inhaltliche Bemerkungen wurden zum Thema präventive Gesundheitsvorsorge gemacht. So sei eine frühzeitige Erziehung zu gesunder Ernährung und sportlicher Aktivität bereits ab der frühkindlichen Betreuung notwendig. Wichtig war den Teilnehmern auch festzuhalten, dass unser solidarisches Gesundheits- und Pflegesystem nur dann dauerhaft tragfähig ist, wenn Familie und persönliches Umfeld aktiv eingebunden sind. Außerdem arbeiteten verschiedene Diskussionsteilnehmer heraus, dass der Wettbewerb in Pflege und Gesundheit vor allen Dingen über die Qualität und nicht in erster Linie über den Preis stattfinden muss. Noch bis zum 30. April 2015 haben alle CDU-Mitglieder im Online-Forum Bildung der CDU in Niedersachsen (unter www.cduplus.de) die Möglichkeit, weitere Anregungen oder Änderungsvorschläge zum Thesenpapier „Gesundheit und Pflege“ zu machen. Anschließend wird der Landesfachausschuss der Landes-CDU die Diskussionsbeiträge beraten und in das Grundsatzprogramm einfließen lassen. Aus der CDU in Niedersachsen CDU in Niedersachsen diskutiert die Parteireform „Meine CDU 2017“ Die Parteireform der CDU auf Landes- sowie auf Bundesebene war der Schwerpunkt eines Zusammentreffens der Kreisvorsitzenden und Kreismitgliederbeauftragten der CDU in Niedersachsen am 11. April 2015 im Wilfried-Hasselmann-Haus in Hannover. Als Gesprächspartner war der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Dr. Peter Tauber, gekommen, um erste Schwerpunkte zur Reform der CDU vor rund 80 Teilnehmern vorzustellen. Aus dem CDUKreisvorstand Leer waren unser Kreisvorsitzender Patrick Engel und unsere Mitgliederbeauftragte Hella Bruns dabei. Mit der Parteireform „Meine CDU 2017“ wollen wir das inhaltliche Profil der CDU schärfen, unsere Organisationskraft stärken und unsere Kampagnenfähigkeit verbessern, damit die CDU als Volkspartei zukunftsfähig bleibt. Wir müssen unsere Mitglieder aktiver als bisher einbinden, davon lebt die CDU als Volkspartei. Nach einer Auftaktklausur im vergangenen Herbst wurden Anfang dieses Jahres insgesamt acht Arbeitsgruppen ins Leben gerufen. Sie kümmern sich um Themen wie Neumitgliederbetreuung, neue Veranstaltungsformate oder die Frage, wie mehr Frauen, junge Leute und Bürger mit Zuwanderungsgeschichte für die Mitarbeit in der CDU begeistert werden können. Ich habe dort die Aufgabe des Co-Vorsitzenden der AG „Junge Leute“ übernommen. Impulse für die Parteireform sollen vor allem von der Basis und aus der Kommission heraus kommen. Bislang hat es über 1.300 Ideen und Anregungen im Rahmen der Mitmachaktion „Meine CDU – Meine Meinung“ gegeben. Im Mittelpunkt der Anregungen steht dabei die Wertschätzung der Mitglieder. Dabei geht es zum Beispiel um den Wunsch nach mehr Dialog und mehr Beteiligung. Um noch mehr Menschen für eine Mitarbeit in der CDU zu gewinnen, wird deshalb die Stärkung der Mitgliederrechte ein zentrales Thema der Parteireform sein. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 4 Aktuelles Aktuelles Dr. Peter Tauber war zu Gast in Hannover. Bei den Anregungen gehe es darüber hinaus auch um den Umgang mit neuen Mitgliedern und den Aufbau von künftigen Amts-, Mandats- und Funktionsträgern. Beides soll aus Sicht der Basis besser werden – etwa durch Patenschafts- oder Mentorenprogramme. Zudem fordern sie, das Wissen und die Interessen der Mitglieder noch stärker zu nutzen und zu vernetzen. Die Kommission hat diese Anliegen zu den Schwerpunktthemen ihrer Arbeit gemacht. Die CDU in Niedersachsen wird die wahlkampffreie Zeit bis zu den Kommunalwahlen im Herbst 2016 nutzen, um sich strukturell und inhaltlich weiterzuentwickeln. Wir sind fest entschlossen, die modernste und zugleich bürgernaheste Partei zu bleiben. Deshalb haben wir einige Parteitagsbeschlüsse, wie die Gründung des Netzwerks Integration und Teilhabe oder den Ausbau der Diskussionskultur über Online-Kanäle direkt umgesetzt. Außerdem hat die Landes-CDU die Schulungsangebote für ehrenamtliche Funktions- und Mandatsträger ausgebaut. Diese Angebote werden von unseren Mitgliedern hervorragend angenommen. Mit der laufenden Arbeit am Grundsatzprogramm und den intensiven inhaltlichen Diskussionen mit den Mitgliedern schafft die CDU die wesentlichen inhaltlichen Voraussetzungen, um bei der nächsten Landtagswahl erfolgreich zu sein. Die CDU in Niedersachsen hat zudem – begleitend zur Parteireformkommission – eine eigene Arbeitsgruppe Niedersachsen unter meiner Leitung eingerichtet. Die 25 Mitglieder der Arbeitsgruppe diskutieren auf Landesebene die Reformansätze der Bundes-CDU und werden zudem konkrete Vorschläge für die Umsetzung vor Ort erarbeiten. Aus der CDU in Niedersachsen Runder Tisch „Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ legt Ergebnisse vor Die Gesellschaft stellt heute zu Recht höchste Ansprüche an die Arbeit der Landwirte, was Qualität und Vielfalt der Produkte einerseits sowie den Umgang mit Tieren und Umwelt andererseits anbelangt. Diesen kritischen Fragen müssen sich die Landwirte ebenso stellen, wie die politisch Verantwortlichen. Das gilt auch und vor allem für uns in Niedersachsen, dem Agrarland Nummer eins. Wir wollen als Christdemokraten die Diskussion über eine nachhaltige und zukunftsfähige Agrarpolitik mitgestalten. Zu diesem Zweck hat die CDU-Landtagsfraktion zu Beginn des Jahres 2014 einen Runden Tisch eingerichtet, der grundsätzlich und vorbehaltlos Perspektiven der Land- und Ernährungswirtschaft diskutiert hat. Vor wenigen Wochen hat die Arbeitsgruppe „Die Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ ihre Ergebnisse vorgelegt. Die 23-seitige Broschüre umfasst insgesamt neun „Kernziele“, die Orientierung für die künftige Ausgestaltung der niedersächsischen Agrarpolitik bieten sollen. Leitfaden ist dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit. „Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit so zu leben und zu wirtschaften, dass auch kommende Generationen die Möglichkeit haben, das Leben nach ihren Bedürfnissen zu gestalten“, sagt der Vorsitzende des Runden Tisches, Staatssekretär a.D. Dr. Hermann Kues. Die CDU-Fraktion identifiziert sich mit den Empfehlungen des Runden Tisches und hat sie per Fraktionsbeschluss bestätigt. Sie sollen die Agrarpolitik der Fraktion künftig maßgeblich prägen. Die Produktivitätssteigerung, die die Landwirtschaft in den vergangenen 100 Jahren erfahren hat, ist enorm: Ernährte ein Landwirt im Jahr 1900 gerade einmal vier Personen, können von seinen Hoferzeugnissen heute durchschnittlich 129 Menschen leben. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 5 Aktuelles Aktuelles Parallel zu ihrer Leistungsfähigkeit sind aber auch die Ansprüche der Gesellschaft an die Landwirtschaft gewachsen. So geht es nicht mehr allein um die Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel – Tier- und Naturschutz müssen ebenfalls gewährleistet sein. Damit steht die niedersächsische Landwirtschaft in einem Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie und Tierschutz. Wichtig ist der CDU auch: Landwirte sind Familienunternehmer. Sie müssen mit ihrer Arbeit den Betrieb gewinnorientiert führen und ihre Familie ernähren können. Ziel des Runden Tisches war es deshalb auch, die zunehmende Kluft zwischen Verbrauchern und Landwirten zu schließen. Eines der von der Arbeitsgruppe formulierten Kernziele ist daher die fortlaufende Überprüfung und Weiterentwicklung von Tierschutzstandards in der Nutztierhaltung. Zu den weiteren Kernzielen des Runden Tischs zählen unter anderem die Verbesserung von Wasserschutz und Nährstoffmanagement, die Förderung landwirtschaftlicher Familienbetriebe sowie die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Die Broschüre Broschüre “Die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen” finden Sie hier. Aus Niedersachsen Restriktive Steuerpraxis von Rot-Grün gefährdet Existenz von Behindertenwerkstätten Die rot-grüne Landesregierung hat die Auswirkungen ihrer Steuerpraxis auf niedersächsische Behindertenwerkstätten nicht erkannt. Unter Rot-Grün wird offenbar eine restriktive Steuerpolitik gegenüber Behindertenwerkstätten angewendet - damit wird die wirtschaftliche Existenz von Behindertenwerkstätten gefährdet. Im Sinne der Inklusion und Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt sind die nun geforderten Steuernachzahlungen einiger Behindertenwerkstätten ein fatales Signal. Bereits im Sommer 2013 hatte die CDU-Fraktion mit einer Anfrage auf die drohende Benachteiligung von Behindertenbetrieben aufgrund der besonders strengen Prüfpraxis niedersächsischer Finanzämter hingewiesen. Seitdem hat die Landesregierung augenscheinlich nichts unternommen. Nach meiner Ansicht legt das Finanzministerium bei der Besteuerung von Behindertenwerkstätten offenbar einen überholten „Werkstatt"-Begriff zugrunde: Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung haben sich in den vergangen Jahren erheblich erweitert. Es geht bei den Werkstätten längst nicht mehr allein um einen Produktionsauftrag, sondern immer mehr auch um Dienstleistungen. Aus diesem Grund müssen beispielsweise Cafeterien, Wäschereien oder Sozialkaufhäuser, in denen behinderte Menschen arbeiten, ebenfalls als Zweckbetrieb angesehen werden und bei der Umsatzsteuer entsprechend begünstigt werden. Die CDU-Landtagsfraktion wird eine Unterrichtung zur Besteuerung von niedersächsischen Behindertenwerkstätten im Haushaltsausschuss beantragen. Eine derart rigide Steuerpraxis gegenüber Behinderteneinrichtungen ist mir bislang aus keinem anderen Bundesland bekannt. Ich erwarte, dass die Landesregierung hier zügig zu einer moderaten Anwendung des Steuerrechts im Sinne der Menschen mit Behinderungen kommt. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 6 Aktuelles Aus Niedersachsen Kultusministerin benachteiligt Gymnasien bei Lehrereinstellungen Kultusministerin Heiligenstadt benachteiligt bewusst die Gymnasien bei der Einstellung von Lehrkräften zum kommenden Schuljahr. Diese sollen zum kommenden Schuljahr nur 70 von 1.500 ausgeschriebenen Lehrerstellen erhalten – das sind weniger als 5 Prozent. Das bedeutet, Fachlehrer an den Gymnasien, die pensioniert werden, sollen nicht ersetzt werden. Ministerin Heiligenstadt setzt den Stellenabbau an den Gymnasien fort. Das ist ein fatales Signal, weil durch die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums („G9″) in einigen Jahren schlagartig wieder viele Stellen benötigt werden. Dies zeigt eine Modellrechnungen, die eine von der Ministerin selbst eingesetzte Expertenrunde („Dialogforum”) bereits vor einem Jahr vorgelegt hatte. Schon heute fehlen zahlreiche Lehrer, zahlreiche Stunden müssen deshalb ausfallen. Zu wenig Neueinstellungen bedeuten Abwanderung ausgebildeter Gymnasiallehrkräfte in andere Bundesländer. Die CDU-Fraktion will mit einer Anfrage an die Landesregierung ergründen, welcher Bedarf an Lehrerstellen durch die Wiedereinführung des G9 entsteht. Wir haben die Landesregierung gebeten, detailliert aufzuschlüsseln, welche Bilanz an Lehrerstellen sich wegen des G9 für die Schuljahre bis 2023/24 ergibt. Wir fordern die Ministerin auf, bei den Lehrerstellen an Gymnasien langfristig zu planen, damit die Schulen das G9 gut bewältigen können. Die CDU unterstützt die Petition von Eltern gegen das rot-grüne Schulgesetz. Unterschreiben Sie bitte hier. Aus Niedersachsen Ministerpräsident Weil steht bei Scheitern des Parteiausschlusses von Sebastian Edathy persönlich in der Verantwortung Die SPD in Niedersachsen hat sich durch ihre bisherige Untätigkeit im ruhenden Parteiausschlussverfahren gegen den zurückgetretenen SPD-Bundestagsabgeordneten Edathy in eine schwierige Lage manövriert. Der Partei droht jetzt ein Scheitern des Ausschlussverfahrens, obwohl dieser zugegeben hat, kinderpornografisches Material bezogen und konsumiert zu haben. Scheitert der Parteiausschluss, ist dies ein schlimmes gesellschaftspolitisches Signal. Der SPD-Landesvorsitzende und Ministerpräsident Weil muss jetzt endlich aktiv werden. Seine bisherige Strategie des Wegduckens hat zu der verfahrenen Lage im Ausschlussverfahren gegen Edathy maßgeblich beigetragen. Das dröhnende Schweigen des SPD-Landesvorsitzenden Weil ist nicht nur ein Affront gegenüber dem SPD-Bundesvorsitzenden Gabriel. Der Unwille von Ministerpräsident Weil, sich zu einem möglichen Parteiausschluss Edathys eindeutig zu positionieren, ist vor allem eine moralische Bankrotterklärung. Während die NRW-SPD den untadeligen früheren Landesminister und Ministerpräsidenten Wolfgang Clement mit Schimpf und Schande aus der Partei jagte, fasst die Spitze der niedersächsischen SPD ihren einstigen Hoffnungsträger trotz dessen Geständnis moralisch verwerflichster Taten mit Samthandschuhen an. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 7 Aktuelles Herr Weil muss als SPD-Landesvorsitzender jetzt endlich dafür sorgen, dass der Antrag der Bundes-SPD auf Parteiausschluss durch die Landes-SPD ergänzt und konkretisiert wird. Nach dem Abschluss des Verfahrens gegen Edathy ist er als SPD-Landesvorsitzender hier persönlich in der Verantwortung. Konkret ist es an der Zeit, dass die Landes-SPD die verlogenen öffentlichen Einlassungen Edathys vor, im und nach dem Prozess, sein fehlendes Schuld- und Unrechtsbewusstsein, seine öffentlichen Lügen und sein Geständnis detailliert analysiert, aufbereitet und damit Edathys parteischädigendes Verhalten untermauert. Die bisherige Untätigkeit der Landes-SPD ist grob fahrlässig. Den SPD-Unterbezirk in einem politisch so bedeutsamen und komplexen Fall mit dieser Aufgabe alleine zu lassen, ist völlig unverständlich und nicht zu rechtfertigen. Ministerpräsident Weil will sich an Herrn Edathy nicht die Finger schmutzig machen. Doch damit wird er seiner Verantwortung als SPD-Landesvorsitzender nicht gerecht und trägt persönlich die Verantwortung, wenn das Ausschlussverfahren gegen den geständigen Kinderpornografie-Konsumenten scheitert. Aus Niedersachsen Interview mit der Nordwest-Zeitung zum Masterplan Frage: Herr Thiele, der Masterplan Ems 2050 ist im Kreistag Leer durchgekommen. Ende gut, alles gut? Thiele: Nein. Die Arbeit beginnt erst jetzt. Die Diskussion über den Masterplan hat insbesondere im Landkreis Leer bei Kommunen und Landwirten sehr viel Vertrauen zerstört. Das Wichtigste ist, dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Frage: Wie geht das? Thiele: Die Staatskanzlei der rot-grünen Landesregierung muss ihre Basta-Mentalität beenden. Sie hat versucht, den Vertrag ohne Kompromisse durchzusetzen. Das ist ihr nur nicht gelungen, weil es vor Ort und in der CDU-Fraktion massive Widerstände gab. Jetzt müssen alle Beteiligten konstruktive Schritte gehen, beispielsweise im neuen Lenkungskreis. Da brauchen wir Klarstellungen zum Kündigungsrecht. Und die Steuerungsgruppe, die die benötigten Ausgleichsflächen festlegen soll, muss möglichst schnell unter Beteiligung der Wasserverbände und der Landwirte eingesetzt werden. Frage: Wird die Wut der Bauern damit besänftigt? Thiele: Nein. Wichtig ist, dass Bauern und Wasserverbände bei der Suche nach den benötigten Flächen auch wirklich beteiligt werden. Und: Das Gremium darf nur einvernehmliche Vorschläge machen. Ob das alles eingehalten wird, entscheidet darüber, ob die Sorgen der Landwirte besänftigt werden können. Frage: Die Bauern wollen sich konstruktiv beteiligen? Thiele: Das hängt sicherlich davon ab, wie das Land ab jetzt mit Ihnen umgeht. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 8 Rückblick Veranstaltungen und Termine Mitgliederversammlung CDU Jümme Am Dienstag, den 7. April 2015 fand eine Mitgliederversammlung des CDU-Samtgemeindeverbandes Jümme statt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die turnusgemäße Neuwahl des Samtgemeindeverbandsvorstandes. Neuer Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbandes Jümme ist Klaus Flocken. Ihm gratuliere ich herzlich zur Wahl. Margret Schulte danke ich von Herzen für ihre Arbeit für die CDU. Sie hat die CDU Jümme sehr zuverlässig und mit Herzblut geführt. Klaus Flocken (6. v.l.) führt nun den CDU-Samtgemeindeverband Jümme an. Osterfeuer im Landkreis Leer Trotz des durchwachsenen Wetters strömten am Osterwochenende im ganzen Landkreis Leer zahlreiche Gäste zu den Osterfeuern. Die Dorfgemeinschaft Firrel feiert in jedem Jahr die Tradition des Osterfeuers mit einem großen Fest. Vielen Dank, dass meine Jungs und ich in diesem Jahr teilnehmen durften. Dank vor allem an das Orga-Team, das einen klasse Job gemacht hat. Wie versprochen, werde ich über die Probleme mit der Genehmigung mit dem Landkreis reden. Zahlreiche Besucher strömten am Osterwochenende zu den zahlreichen Osterfeuern im Landkreis Leer. Auch in Firrel waren viele Gäste gekommen. Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite | 9 Rückblick Veranstaltungen und Termine LandFrauen des Landkreises Leer zu Gast in Hannover Am 20. April 2015 reisten die LandFrauen des Landkreises Leer auf meine Einladung in unsere Landeshauptstadt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte der Besucherdienst durch den die Räume des provisorischen Plenarsaals und des Leineschlosses, bevor wir bei Kaffee und Kuchen im FraktionsAktuelles & Rückblick und Termine saal der niedersächsischen CDUVeranstaltungen zu einer Diskussionsrunde zusammenkamen. Auf dem Programm stand darüber hinaus auch eine Stadtrundfahrt, nach der es zurück Richtung Heimat ging. Herausgeber: Ulf Thiele MdL (V.i.S.d.P.) Truglandweg 11 26670 Uplengen Tel.: 04956 – 91 29 03 Fax: 04956 – 91 29 04 [email protected] www.ulf-thiele.de www.facebook.com/ulf.thiele.9 Wahlkreisbüro des MdL: Ulf Thiele Ledastr. 11 26789 Leer Ihre Ansprechpartnerin: Simone Schonvogel Das Büro ist besetzt von Mo.- Fr. 9.00 bis 12.00 Uhr Mo.- Do. 13.00 bis 15.00 Uhr Insgesamt 29 Landfrauen aus dem Landkreis Leer besuchten den Niedersächsischen Landtag in Hannover. Telefon: 0491 - 91 96 12 9 Fax: 0491 - 91 91 06 9 [email protected] Büro Landesgeschäftsstelle: Ulf Thiele Generalsekretär der CDU in Niedersachsen Hindenburgstr. 30 30175 Hannover Telefon: 0511 - 27 99 120 Fax: 0511 - 27 99 156 [email protected] Ulf Thiele aktuell – April 2015 Seite Seite||10 10
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