Das Kundenmagazin – Frühling 2015 MF 1 Ich fahre gerne Bus und Bahn, weil ich Staus zum Haareraufen finde. www. 3-loewen-takt.de www.3-loewen-selfie.de , EDITORIAL 2 NEUES AUS DEM NAHVERKEHR Frischer Wind im ÖPNV 4 FAHRRADLAND Unterwegs mit dem richtigen Typ 6 FRÜHLING IM 3-LÖWEN-TAKT Perfekt für Planer 1000 gute Gründe Der fünfte im Bund Nostalgie auf der Schiene 8 9 10 12 HINTER DEN KULISSEN Eine große Familie 14 UNTERWEGS IM 3-LÖWEN-TAKT Putzmuntere Kleinbahn Genussradeln entlang der Donau Kostproben gefällig? 16 18 20 IM GESPRÄCH Mobil auf dem Land Gewinnspiel 22 23 IMPRESSUM Herausgeber: NVBW - Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbh, Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart, www.3-loewen-takt.de Verantwortlich für den Inhalt: Sonja Haas-Andreas Konzept: NVBW Redaktion: Andrea Toll, Korbinian Fleischer, Saskia Klima, Sonja Haas-Andreas, Thomas Vogel, Uwe Neumann, Uwe. A. Oster Repro, Druck und Gestaltung: Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm Bildnachweis: Titel- und Rückseite: 3LT, fotolia (S. 4, 8, 10, 15, 23), Hohenzollerische Heimatbücherei Hechingen (S. 16, 17), Korbinian Fleischer (S. 10, 12, 17), Schloss Sigmaringen (S. 18), Stadt Sigmaringen (S. 18, 19), Andrea Toll (S. 14, 15, 22), www.pd-f.de/r-m (S. 6, 7) 6 8 12 INHALT / EDITORIAL 2 3 Liebe Leserinnen und Leser, 16 endlich Frühling! Haben Sie Ihr Rad schon aus dem Keller geholt und die Wanderschuhe aus dem Schrank? Noch nicht? Dann werden Sie es bestimmt sofort tun, wenn Sie diese Ausgabe des 3-Löwen-Takt-Magazins gelesen haben. Denn wir haben wieder abwechslungsreiche Ausflugstipps für Sie zusammengestellt. Mit dem neuen Radexpress können Sie die Schwäbische Alb erkunden (S. 10/11), mit dem Sofazügle eine nostalgische Bahnfahrt unternehmen (S. 12/13) oder genussvoll entlang der Donau radeln (S. 18/19). Egal, wo Sie in diesem Frühjahr unterwegs sind: Mit der neuen Stationsdatenbank-App des 3-Löwen-Takts finden Sie sich auf jedem Bahnhof spielend leicht zurecht. Für über tausend Bahnhöfe und Haltepunkte in Baden-Württemberg hält die App nützliche Informationen bereit (S. 8). Es gibt viele Gründe für die Fahrt mit Bus und Bahn. Unter dem Motto „1000 gute Gründe“ suchen wir Ihren ganz persönlichen Grund. Machen Sie mit bei unserer Kampagne, ergänzen Sie den Satz „Ich fahre gerne Bus und Bahn, weil...“ und mit etwas Glück können Sie auch gewinnen (S. 9). 20 INFO Ihre nützlichen Begleiter für unterwegs Ob elektronische Fahrplanauskunft (EFA), Bus&Bahnund Stationsdatenbank-App, Radroutenplaner, Mobilitätsplattform, Newsletter, Museumsbahnenportal und Freizeitdatenbank: Die Online-Serviceangebote des 3-Löwen-Taktes sind genauso vielseitig wie nützlich. So erfahren Sie auf der Mobilitätsplattform, wie Sie verschiedene Verkehrsmittel optimal miteinander verknüpfen können. Mit der neuen Stationsdatenbank-App finden Sie sich auf jedem Bahnhof in Baden-Württemberg spielend leicht zurecht. Und mit der Bus&Bahn-App haben Sie immer alle Fahrpläne in der Tasche. Mit dem 3-Löwen-Takt kommen Sie sicher und schnell an Ihr Ziel. Mehr Infos zu den Serviceangeboten finden Sie auf www.3-loewen-takt.de. Kommunikativ geht es nicht nur im ÖPNV zu, sondern auch im Bürgerbus in Bad Wimpfen. Dieses Angebot hat sich längst etabliert und ist bei Jung und Alt in der kleinen Stadt am Neckar sehr beliebt. Wie das System „Bürgerbus“ funktioniert und warum es so erfolgreich ist, erfahren Sie in unserer Reportage „Hinter den Kulissen“ auf den Seiten 14/15. Beim Thema Bürgerbus kennt sich Dr. Martin Schiefelbusch bestens aus. Seit April 2014 ist er verantwortlich für das „Kompetenzzentrum innovativer ÖPNV für den ländlichen Raum“ bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). Im Gespräch berichtet er über seine Aufgaben und die Ziele, die er im Namen des Landes umsetzt (S. 22/23). Viel Lesevergnügen und allzeit eine gute Fahrt mit Bus und Bahn wünscht Ihnen Sonja Haas-Andreas Leiterin Marketing und Pressesprecherin Über 2.000 Kilometer Schienen werden in den nächsten Jahren erneuert. FRISCHER WIND IM ÖPNV DB: MODERNISIERUNGSPROGRAMM 2015 – 2019 Für Baden-Württemberg stehen in den kommenden fünf Jahren nach aktueller Planung rund 2,2 Milliarden Euro für die Modernisierung der Infrastruktur zur Verfügung, allein 2015 knapp 400 Millionen Euro. Zwischen 2015 und 2019 werden rund 2.000 Kilometer Schienen und über 1.100 Weichen im Land erneuert. Dazu kommen nach den derzeitigen Planungen 82 Brücken, drei Tunnel sowie der Neubau von elektronischen Stellwerken. An den Empfangsgebäuden und Bahnsteigen im Land führt die Bahn in diesem Zeitraum über 500 verschiedene Baumaßnahmen an mehr als 110 Stationen durch. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig über Bauarbeiten und Fahrplanänderungen zu informieren, z. B. bei den DB-Verkaufsstellen, am kostenlosen BahnBauTelefon (0800 599 66 55), im Internet und an den DB-Automaten. Ergänzend infor- miert „Max Maulwurf“, der Baustellenbotschafter der DB, mit Plakaten, Broschüren, Anzeigen und Aushängen in den Bahnhöfen und Tagesmedien sowie im Zug. Weitere aktuelle Baustelleninfos gibt es zudem online und für mobile Geräte. bauarbeiten.bahn.de/baden-w LANDESFÖRDERUNG FÜR BÜRGERBUSSE Für dieses und nächstes Jahr stellt das Land jeweils 100.000 Euro für Bürgerbusprojekte bereit. „Bürgerbusse leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum. Sie sind auch wichtig für den sozialen Zusammenhalt. Den größten Nutzen bieten sie dann, wenn sie gut auf das sonstige Nahverkehrsangebot abgestimmt sind. Dies wollen wir mit unserer Förderung unterstützen“, so Minister Winfried Hermann. Das Programm enthält eine anteilige Förderung für die Beschaffung von Fahrzeugen. Der Fördersatz für ein Neufahrzeug liegt bei 22.500 Euro. Neu hinzugekommen ist die Kostenerstattung für den Personenbeförderungsschein. Die Fahrer benötigen diesen, um ein Fahrzeug im Linienverkehr steuern zu dürfen. Für den Schein und die dazugehörige Gesundheitsprüfung fallen Kosten zwischen 200 und 400 Euro pro Person an. Diese Ausgaben trägt bei ehrenamtlich tätigen Personen auf Antrag künftig das Land. Zudem steht das „Kompetenzzentrum innovativer ÖPNV für den ländlichen Raum“ den Bürgerinitiativen zur Seite. (Zum Thema Bürgerbusse siehe auch S. 14/15 und 22/23) www.mvi.baden-württemberg.de 3 LT: FAHRPLAN 2015/2016 MITGESTALTEN Auch in diesem Jahr hatten SPNV-Nutzer wieder die Gelegenheit, den Fahrplan mitzugestalten, indem sie ihre NEUES AUS DEM NAHVERKEHR verfolgen, wie etwa die Suche nach einer passenden Verbindung oder einem günstigen Fahrpreis. Fahrkarten, Reservierungen, Informationen zu Bahn- und Verbundangeboten und BahnCards druckt der integrierte Fahrkartenautomat. Akzeptiert werden neben Bargeld auch Kreditund EC-Karten. 4 5 verschiedener Filter lassen sich „Points of Interest“ definieren, zum Beispiel Spielplätze, Schwimmbäder oder Schulen. Auf diese Weise kann man auf einen Blick erkennen, wo sich die entsprechenden Angebote befinden und wie man dort hinkommt. Wer einfach nur eine Haltestelle wählt, erhält zusätzlich eine Auswahl interessanter Orte in deren Umkreis. www.deutschebahn.com www.kinderfahrplan.de VAG: INTERAKTIVER KINDERFAHRPLAN Änderungswünsche auf der Internetseite des 3-Löwen-Taktes einbringen konnten. Die eingereichten Vorschläge werden nach Möglichkeit in den Fahrplan eingearbeitet. Die Verkehrsunternehmen und die DB Netz AG prüfen dann, ob die Fahrplanentwürfe durchführbar sind. Die Ergebnisse werden im Herbst auf der Homepage des 3-Löwen-Taktes veröffentlicht. www.3-loewen-takt.de Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) hat ihr interaktives Fahrplanangebot für junge Menschen erneuert und den aktuellen technischen Gegebenheiten angepasst. „Das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an eine selbstständige und sichere Mobilität mit unseren Bussen und Bahnen liegt uns seit vielen Jahren am Herzen. Der interaktive VAG-Kinderfahrplan bietet unseren jungen Fahrgästen nun mobil und ortsunabhängig eine schnell abrufbare Information darüber, wie Ziele mit Bus und Stadtbahn erreicht werden können“, fasst Dr. Helgard Berger, Kaufmännischer Vorstand der VAG, die wesentlichen Nutzen und Funktionen des neuen Angebotes zusammen. Der Kinderfahrplan ist von seinem Design und seinen Funktionen her auf die Zielgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen und auf die Nutzung mittels mobiler Endgeräte zugeschnitten. Wer die Seite aufruft, ist direkt mit der interaktiven Fahrplanauskunft verbunden. Man muss dann nur noch den eigenen Standort eingeben – oder diesen orten lassen – und ein Ziel wählen, dann bekommt man die direkte Fahrtroute angezeigt. Mittels ADFC: RADSTERNFAHRT Zum dritten Mal findet am Sonntag, den 17. Mai 2015, die Radsternfahrt BadenWürttemberg statt. Auf fünf Strecken streben alle Teilnehmer ein Ziel an: den Stuttgarter Schloßplatz, auf dem das große Abschlussfest zwischen 11 und 16 Uhr stattfindet. Schirmherr ist wie im letzten Jahr Verkehrsminister Winfried Hermann, der genauso wie Staatssekretärin Gisela Splett wieder selbst im Peloton mitradelt. Die beiden neuen Streckenverlängerungen Mühlacker – Ludwigsburg und Göppingen – Plochingen werden als Expressroute gefahren, das heißt, dass die Gruppe bis dorthin mit etwa 20 Kilometer pro Stunde unterwegs ist. Ab Ludwigsburg bzw. Plochingen und auf allen anderen Strecken beträgt der Schnitt etwa 12 Kilometer pro Stunde, sodass diese Strecken für fast alle Radler geeignet sind. Am Ende der Routen werden alle Gruppen einmal um den City-Ring fahren. Ebenfalls wird es geführte Radtouren zu den Startpunkten geben und vom Schloßplatz wieder zurück. www.radsternfahrt-bw.de DB: NEUES VIDEO-REISEZENTRUM In Hornberg hat die DB ein weiteres Video-Reisezentrum in Betrieb genommen. Wie bereits in fünf anderen Bahnhöfen entlang der Schwarzwaldbahn können sich Fahrgäste nun auch im Bahnhof Hornberg über einen Bildschirm mit einem Bahnmitarbeiter in der Zentrale in Villingen verbinden lassen, Fahrkarten kaufen und Informationen erhalten. Über eine Ruftaste nimmt der Fahrgast mit der Zentrale des Video-Reisezentrums in Villingen-Schwenningen Kontakt auf. Der Reiseberater schaltet sich auf den Bildschirm der jeweiligen Video-Reisezentrumskabine im Bahnhof. Berater und Kunde sind über Webkamera und Sprachverbindung miteinander verbunden. Der Kunde kann auf einem zweiten Bildschirm die Arbeitsschritte des Reiseberaters Für Genussradler: Den Frühling im Ländle erleben. UNTERWEGS MIT DEM RICHTIGEN TYP Fahrräder? Für die Nahmobilität gibt es kein besseres Verkehrsmittel. Landauf, landab wird die Rad-Infrastruktur daher ausgebaut, um dem trendigen Alltags- wie Freizeitgerät zu noch mehr Schwung zu verhelfen. Die Hersteller haben längst für alle Bedürfnisse Radtypen mit besonderen Stärken entwickelt. Wir stellen hier einige ganz spezielle Fahrräder vor. Ideal für Einkäufe und Kurztransporte Tauglich bis weit in die Getränkekisten-Gewichtsklasse „Vorderlader“ gibt es mit Doppelkindersitz Von Thomas Vogel DER BRUMMI: DAS LASTENFAHRRAD Robuste Bauweise, stabile Rahmen, großzügige Gepäckträger, dazu teils lange Radstände – das sind die Eigenschaften der zwei- oder sogar dreirädrigen Transporträder. Diese Lastesel der besonderen Art erlauben eine Zuladung von mehr als zweihundert Kilogramm, womit sie also ein bis zwei Kinder oder mehrere Getränkekisten mit Leichtigkeit bewältigen. Und sie wirken befreiend – von Parkplatznot, UmweltplakettenRegeln, Spritkostensorgen oder Staustress. Zweirädrige Ausführungen haben ein ähnliches Fahrverhalten wie normale Räder. Die „Brummis“ unter ihnen sind mit rahmenintegrierten Gepäckträgern an Front und Heck ausgestattet. Mit einem günstigen Schwerpunkt, da tiefe Ladefläche, punkten die sogenannten „Vorderlader“. Viele Modelle gibt es auch elektrounterstützt. Der Lastesel unter den Rädern. MEHR ALS NUR „RESERVERAD“: DAS FALTRAD Kämpft immer noch gegen ein Image, das ihm die schludrigen Modelle der 1970er Jahre angetan haben. Das Klapprad heißt jetzt Faltrad, und auch sonst hat sich sehr viel verändert. FAHRRADLAND Die neue Generation ist wesentlich ausgereifter und mit wesentlich besseren Fahreigenschaften ausgestattet. Wer ein Falt- lediglich als „Reserverad“ benötigt, greift am besten zu einem kompakten und nicht zu überkandidelten Modell. Vielfahrern seien hochwertige Modelle empfohlen. Falträder dürfen übrigens in Zügen und sogar im ICE mitgenommen werden, und zwar kostenlos und ohne Einschränkungen. Sie gelten zusammengeklappt als Gepäckstück und sind daher ideales Vehikel in der umweltgerechten Verkehrsmittelkombination. Der ADFC Baden-Württemberg bietet in Zusammenarbeit mit vielen Verkehrsverbünden ein preislich reduziertes und qualitativ hochwertiges Faltrad an. Und aufgemerkt: Ausgeklappt kann sich ein Faltrad auch als Mountainbike entpuppen. Zum Lückenschluss zwischen ÖPNV und Ziel Beim Faltradprojekt machen derzeit mit: DING, naldo, bodo, VVS, KVV und VRN Info unter: www.adfc-bw.de/radfahren-im-alltag/verkehr/ adfc-faltrad-projekt/ 6 7 der Praxis, dass der Motor nur dann arbeitet, wenn in die Pedale getreten wird. So haben Fahrer eines Pedelecs immer eine Extraportion Rückenwind, zumindest bis 25 Kilometer pro Stunde. Ab da setzt der Motor aus. Die Menge an unterstützender Kraft lässt sich nach eigenem Bedürfnis einstellen und verändern. Auch hügeliges Terrain ist kein Problem Erweitert mühelos den Aktionsradius Ankunft ohne Schweißflecken ABGASFREI GAS GEBEN: DAS E-BIKE Rund 1500 verschiedene E-Bike-Modelle sind derzeit im Handel. Ihre Gemeinsamkeit: Der Motor wird mit einem Gasgriff bedient, und sie rollen auch ohne jegliche Pedalunterstützung. Je nach Leistung und Geschwindigkeit sind E-Bikes versicherungspflichtig, was ein Mofa-Kennzeichen und einen MofaFührerschein als Bedingung nach sich zieht. Ihre Verbreitung: tendenziell eher abnehmend. Radtour ohne Muskelkraft Flott, flott SPART KRÄFTE: DAS TANDEM Mit dem Elektrorad sind Radler komfortabel und flott unterwegs. AUFRECHT STRAMPELN: DAS HOLLANDRAD Auf einem Tandem hat es – logo – Platz für ein Duo. Zu zweit unterwegs ist der Geselligkeit förderlich, und es halbiert den Luftwiderstand für jeden Einzelnen. Tandemteams kommen daher schneller voran als gleichstarke Einzelfahrer. Ein Tandem wiegt zudem wesentlich weniger als zwei vergleichbare Einzelräder zusammen. In Anbetracht dieser Vorteile erstaunt, wie wenig dieser Radtyp in Deutschland verbreitet ist. Es ist überaus gut geeignet als Elterntaxi. Ausführungen gibt es im Übrigen für jeden Zweck: als Familien-, City-, Rennrad-, Mountainbike- oder E-Bike-Tandem. Alternative zum Zweitwagen Hoher Geselligkeitsfaktor Schneller unterwegs bei gleichem Krafteinsatz Unsere niederländischen Nachbarn schätzen die aufrechte Sitzposition beim Radeln. Außerdem gelten ihnen Robustheit, Sicherheit, geringer Wartungsbedarf und hohe Qualität des Geräts als unverzichtbar. Vollkettenschutz, HinterradSeitenverkleidung und null Schnickschnack sind weitere Merkmale des Hollandrads, das vor etwa hundert Jahren seinen Siegeszug begann. Es ist somit längst „old school“ und feiert genau deswegen ein Revival auch in deutschen Städten: als ein guter und zuverlässiger Freund für den Alltag. Allrounderrad für die City und die Kurztour Robust, zuverlässig und mit ansteigender „Coolness-Kurve“ STETIGER RÜCKENWIND: DAS PEDELEC Ist vom E-Bike die Rede, ist meist das Pedelec gemeint, auf das 95 Prozent aller Elektroräder entfallen. Der Grund für den hohen Anteil ist offensichtlich: Da rechtlich als Fahrrad geltend, gilt für sie keine Altersgrenze und ist für sie kein Führerschein nötig. Der seltsam klingende Name setzt sich zusammen aus pedal, electric und cycle. Das bedeutet in Ein Fahrrad für zwei Personen: das Tandem. PERFEKT FÜR PLANER Wer kennt das nicht: Man steigt an einem fremden Bahnhof aus und muss sich erst einmal zurechtfinden: Wo befindet sich der Taxistand oder der Busbahnhof? Gibt es einen Gepäckservice, einen Wartebereich, einen Kiosk oder ein Café? Und: In welche Richtung muss man überhaupt gehen? Bei der Orientierung behilflich ist die neue, kostenlose Stationsdatenbank-App des 3-Löwen-Takts, die in den App-Stores für das iPhone und für Smartphones mit Android-Betriebssystem zum Download bereitsteht. Für über tausend Bahnhöfe und Haltepunkte in Baden-Württemberg hält die App nützliche Informationen bereit. „Nutzer können die entsprechende Station bequem via Karte oder Liste auswählen“, erklärt Horst Künzl von der NVBW. Ein besonderes Feature ist die Navigationsfunktion: Durch die ist der eigene Standort auf der Detailkarte sichtbar und Bewegungen werden angezeigt. „Wenn Sie in die falsche Richtung laufen, sehen Sie das sofort“, sagt Künzl. „Das spart Zeit und Nerven.“ Eine weitere Besonderheit ist, dass es Fotos von der Situation vor Ort gibt. So können sich Nutzer schon im Vorfeld ein Bild vom Bahnhof machen. Mit Hilfe der einstellbaren Filterfunktion kann der Nutzer die auf der Detailkarte angezeigten Objekte frei wählen. So hat man immer einen guten Überblick, auch auf großen Bahnhöfen mit zahlreichen Angeboten. Zudem ist es mit der App möglich, allgemeine Informationen und Stationspläne für die Offline-Nutzung auf das Handy zu laden. Das ist dann hilfreich, wenn der Internetzugang nicht funktioniert. HILFREICH FÜR MENSCHEN MIT MOBILITÄTSEINSCHRÄNKUNG Ob der Bahnhof bzw. der Haltepunkt barrierefrei ist, wie die Wege im und am Bahnhof gestaltet sind, welche Hilfen es vor Ort gibt und auf was mobilitätseingeschränkte Menschen achten müssen, erfährt man ebenfalls auf der Stationsdatenbank-App. „Die App für die Stationsdatenbank ist das ,Schweizer Taschenmesser‘ für alle Bahnreisenden in Baden-Württemberg, denn damit haben sie den ganzen Bahnhof in der Hand“, fasst Horst Künzl die Vorteile der App zusammen. VORTEILE DER STATIONSDATENBANK-APP AUF EINEN BLICK Komfortable Suche von Bahnhöfen, inkl. Filtermöglichkeit Einen schnellen Überblick über Zugänge, Barrierefreiheit, Fahrkartenverkauf, Service Informationen zum Umstieg auf Bus, Stadt- und Straßenbahn Favoritenfunktion – Offline-Nutzung auf dem Gerät Rückmeldefunktion Stationspläne mit allen Informationen Luftbilder aus Google-Maps mit Angabe der Lage des Bahnhofs im Ort inkl. Straßennamen FRÜHLING IM 3-LÖWEN-TAKT 8 9 1000 GUTE GRÜNDE Warum fahren Sie gerne Bus und Bahn? Das möchte der 3-Löwen-Takt erfahren und lädt zu einer neuen, landesweiten Aktion ein, bei der jeder seine persönlichen Antworten geben und einen attraktiven Preis gewinnen kann. Das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln macht Spaß, ist abwechslungsreich und dazu noch umweltfreundlich. „Bus- und Bahnfahren ist mehr als nur der Weg zur Arbeit, zum Sport oder ins Theater. Die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat so viele Gesichter wie die Menschen, die mit Bus und Bahn unterwegs sind. Jeder erlebt Momente, die Bus- und Bahnfahren einzigartig machen, genau das wollen wir zeigen“, erläutert Sonja Haas-Andreas, Marketingleiterin des 3-Löwen-Takts, die Idee zur Mitmach-Aktion „1000 gute Gründe“. „Ich fahre gerne Bus und Bahn, weil ...“, so lautet der Einstiegssatz, der von den Teilnehmern mit ihren ganz persönlichen Gründen ergänzt und mit einem Selfie auf der Webseite www.3-loewen-selfie.de hochgeladen wird. SO FUNKTIONIERT‘S: Startschuss für die Aktion ist im Mai. Vielfahrer, Berufspendler, Schüler, Studenten und Senioren – alle können mitmachen. Einzige Voraussetzung ist ein Profil auf der Homepage 3-loewen-selfie.de. Bei der nächsten Busund Bahnfahrt mit Freunden, Kollegen oder Enkelkindern heißt es dann: Smartphone zücken, Selfies machen und seine ganz persönliche Antwort geben, warum man gern mit Bus oder Bahn unterwegs ist. Wenn Selfies und Text hochgeladen sind, gilt es, kräftig zu voten, zu teilen und zu kommentieren. Denn den Schnappschüssen mit den besten Bewertungen winken tolle Gewinne, zum Beispiel ein iPad oder ein E-Book Reader. Mehr Informationen auf www.3-loewen-selfie.de oder www.3-loewen-takt.de. Auch als Märchenschloss bekannt: Schloss Lichtenstein. DER FÜNFTE IM BUND Ob Enztäler, Eyachtäler, Oberschwaben oder Murgtäler: Die Radexpresse des 3-Löwen-Takts erfreuen sich bei Fahrradfahrern und Wanderern schon seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Ab dem 1. Mai können Ausflügler nun auch die Schwäbische Alb mit einem Radexpress erkunden. die Schwäbische Alb. Wer sich dafür interessiert, wie es in der Tiefe der Schwäbischen Alb aussieht, sollte einen Besuch der nahe gelegenen Nebel- und Bärenhöhle einplanen. Auch oberirdisch gibt es noch genug zu entdecken und zu erleben, denn das Gestütsmuseum Offenhausen, der Kleinengstinger Sauerbrunnen sowie die Lauterquelle liegen ebenfalls auf der Strecke. Ziel ist der Bahnhof Offenhausen. Auf zum Schloss Lichtenstein und den nahe gelegenen Höhlen! Oder lieber gleich die große Albtour? Der Ausflug entlang der kulturellen Wiege der Menschheit ist sicherlich auch sehr abwechslungsreich. Die Entscheidung fällt schwer. Am einfachsten ist es, wenn man alle drei Touren mit in seinen Freizeitkalender aufnimmt. Mit dem Radexpress „Schwäbische Alb“, der vom 1. Mai bis 18. Oktober an Sonn- und Feiertagen unterwegs ist, kommen Ausflügler bequem zu den Ausgangspunkten der drei Touren. Wie in allen Radexpresszügen ist die Fahrradmitnahme natürlich kostenlos. RADTOUR 1: IN DER HÖHE UND IN DIE TIEFE Start der etwa 33 Kilometer langen, mittelschweren Tour ist der Bahnhof Engstingen, von wo es weiter Richtung Schloss Lichtenstein geht. Das historische Schloss, auch bekannt als „Märchenschloss Württembergs“, liegt am Albtrauf auf 817 Metern Höhe und bietet einen fantastischen Blick über Der MAN-Schienenbus ist auf der Alb unterwegs. FRÜHLING IM 3-LÖWEN-TAKT 10 11 INFO „EYACHTÄLER“ – VON HECHINGEN NACH EYACH Termine: Die Züge verkehren vom 01.05. bis 18.10.2015 an allen Sonn- und Feiertagen. Fahrkartenverkauf im Zug (nur zu Zielen im naldo-Gebiet). Gruppen ab fünf Radfahrern bitte bei HzL anmelden (Mo.– Fr., Tel.: 07471 180622). Tarife: MetropolTagesTicket: 20 Euro (Konditionen wie BadenWürttemberg-Ticket) „MURGTÄLER“ – VON LUDWIGSHAFEN NACH FREUDENSTADT Termine: Die Züge verkehren vom 01.05. bis 18.10.2015 an allen Sonn- und Feiertagen; zusätzliche Fahrtage: 04.06., 06.06., 18.07., 01.08. Tarife: Wer den Radexpress „Murgtäler“ erst ab Bad Schönborn-Kronau nutzen möchte, für den gilt der Verbundfahrschein ohne Aufpreis. Ab Bad SchönbornKronau lohnen sich die KVV-Tageskarten „RegioX solo“ für 16,70 Euro als Einzelticket und „RegioX plus“ für 27 Euro (bis 5 Personen). „OBERSCHWABEN“ – VON AULENDORF NACH PFULLENDORF ODER BAD WURZACH RADTOUR 2: EIN- UND AUSBLICKE Auf der großen Albtour, die rund 49 Kilometer über die Alb führt, können Radler an unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten Halt machen, wie zum Beispiel an der Ruine Niedergundelfingen, dem Bauernhausmuseum Ödwaldstetten und dem Haupt- und Landgestüt Marbach. Münsingen ist gleichzeitig Start- und Zielpunkt der Tour, die vom Schwierigkeitsgrad bei mittel bis schwer einzustufen ist. RADTOUR 3: Die 26 Kilometer lange Tour widmet sich der kulturellen Wiege der Menschheit und startet am Bahnhof Münsingen. Wer sich noch nicht gleich aufs Rad schwingen möchte, kann zuvor einen Spaziergang auf dem Kräuterlehrpfad Münsingen machen oder an einem geschichtlichen Rundgang durch den Ort teilnehmen, den die Touristik Information Münsingen anbietet. Immer entlang der Bahnlinie geht es über Mehrstetten ins Schandental, dann weiter nach Sondernach. Etwa 1,5 Kilometer östlich der Stadt Schelklingen liegt der „Hohle Fels“. Hier wurden 2008 die „Venus vom Hohle Fels“ und die „Geierflöte“ entdeckt, die beide rund 42.500 Jahre alt sind. Die urgeschichtliche Fundstelle kann vom 1. Mai bis 31. Oktober nach Voranmeldung besucht werden. www.museum-schelklingen.de, www.muensingen.de Mehr Informationen auf www.3-loewen-takt.de/mobil-in-bw/ fahrrad-nahverkehr/radexpresse/ Termine Aulendorf-Pfullendorf: 03.05., 10.05., 14.05., 24.05., 31.05., 14.06., 28.06., 05.07., 26.07., 16.08., 23.08., 06.09., 20.09., 03.10., 18.10. Termine Aulendorf-Bad Wurzach: 01.05., 10.05., 17.05., 25.05., 07.06., 21.06., 12.07., 19.07., 02.08., 09.08., 29./30.08., 13.09., 27.09., 04.10., 11.10. Veranstaltungen: Familienerlebnistag Steegersee Aulendorf (01.05.), bodo Erlebnistag (10.05.), Torfbahnfahrt Bad Wurzach (10.05., 14.06., 12.07., 09.08., 13.09. und 11.10.), 45. Pfingstturnier Ostrach (24.05.), 125 Jahre Musikverein Ostrach (14.06.), Kinderfest Altshausen (26. – 29. 06.), Stadtseefest Pfullendorf (28.06.), 20 Jahre MS Heim Hofgut Müller (Ostrach) (28.06.), Burgfest Burgweiler (26.07.), Marktplatzfest Altshausen (25. / 26.07.), Altstadt- und Seenachtsfest Bad Waldsee (02.08.), Stadtfest Bad Wurzach (29./30.08.), Verkaufsoffener Sonntag Bad Waldsee, Ruderregatta und Künstlermarkt (27.09.), Verkaufsoffener Sonntag Pfullendorf (18.10.) Tarife: Bodensee Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo): Gruppentageskarte (bis zu 5 Personen), bis zu 3 Zonen: 8,90 Euro, Netz: 15,50 Euro. Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING): Entdecker-Ticket (11 Euro, Gruppen 22 Euro), gültig auf beiden Strecken des Radexpress Oberschwaben 752 und 754. Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo): Tageskarte Netz (13,70 Euro, Gruppen 19 Euro) und MetropolTagesTicket sind auf der Strecke 754 zwischen Pfullendorf und Aulendorf gültig. „ENZTÄLER“ – VON STUTTGART NACH BAD WILDBAD Termine: Die Züge verkehren vom 01.05. bis 18.10.2015 an allen Sonn- und Feiertagen. Tarife: RegioXplus: bis zu 5 Personen für 27 Euro (gültig im KVV, VPE, VGC und vgf). MetropolTagesTicket: 20 Euro (Konditionen wie BadenWürttemberg-Ticket). Das Baden-Württemberg-Ticket ist auf allen Strecken gültig und kostet 23 Euro für den Hauptreisenden. Jeder weitere Mitfahrer bezahlt 4 Euro (bis insgesamt 5 Personen). Kinder bis 14 Jahren fahren in Begleitung der (Groß-)Eltern kostenfrei. NOSTALGIE AUF DER SCHIENE Am Rand der Schwäbischen Alb verkehrt das „Sofazügle“, wie das Bähnle liebevoll genannt wird. Die bequemen Sitze der 1. Klasse in den altertümlichen Plattformwagen gaben dem Museumszug einst seinen Namen. In diesem Jahr zuckelt es an vier Fahrtagen vom Neckartal nach Neuffen. Von Korbinian Fleischer/Andrea Toll Um es gleich vorweg zu sagen: Am schönsten ist eine Fahrt mit dem Sofazügle im Frühjahr, wenn die Streuobstbäume auf den Wiesen zwischen Linsenhofen und Neuffen blühen. Ab Neuffen gibt es einen Buspendel zur Burgruine Hohenneuffen, von der man einen herrlichen Ausblick genießen kann. Aber nun der Reihe nach: Im Bahnhof Nürtingen, an der Hauptbahn Stuttgart – Tübingen gelegen, beginnt die Tälesbahn. Die bis heute eine nichtbundeseigene Eisenbahn ist und von der Württembergischen Eisenbahngesellschaft mbH (WEG) betrieben wird. Wenige hundert Meter nach dem Bahnhof Nürtingen in Richtung Tübingen verlässt die Tälesbahn nach Osten die Hauptbahnstrecke. Es folgen die Stationen Nürtingen-Vorstadt und Nürtingen-Roßdorf. Vom Barock geprägten Nürtingen führt Mit dem Sofazügle vom Neckartal nach Neuffen. die Strecke entlang der Steinach nach Frickenhausen mit seinen beiden Haltestationen Frickenhausen und FrickenhausenKelterstraße. Nach Passieren des Ortes erreicht der Dampfzug Linsenhofen. Dort beginnt der schönste Abschnitt der Bahn: Durch grüne Wiesen verläuft die Strecke am nördlichen Hang des Tales unterhalb der Burgruine Hohenneuffen. Die Endstation Neuffen erkennt der Modellbahner sofort, da das Empfangsgebäude von der Modellbaufirma Vollmer als Bausatz für Miniaturbahnen erhältlich ist. In Neuffen befindet sich ebenfalls die Zentralwerkstatt der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG), wo auch Triebwagen anderer Bahnen gewartet werden. BLICK IN DIE VERGANGENHEIT Die 8,3 Kilometer lange Normalspurstrecke Nürtingen – Neuffen wurde am 1. Juni 1900 im Personenverkehr und am 21. Juni 1900 für den Güterverkehr eröffnet. Sie war die erste Nebenbahn der 1899 gegründeten WEG. 1953 wurde der erste Dieseltriebwagen angeschafft. Bereits 1971 führte die Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES) ihre ersten Dampfzugfahrten auf der Tälesbahn durch. Während der reguläre Verkehr in den letzten Jahren stetig modernisiert wurde, 12 13 FRÜHLING IM 3-LÖWEN-TAKT entwickelte sich das Sofazügle im Laufe der Jahre zu einer überregional bekannten Attraktion. Seit 2013 gibt es auf der Tälesbahn auch sonntags reguläre Triebwagenfahrten, sodass man die Bergfahrt mit dem Dampfzug machen kann. VERANSTALTUNGEN AN DEN FAHRTAGEN 21. Juni: Museumsfest im Freilichtmuseum Beuren: „Ich bin dabei!“ Ein buntes Programm mit Handwerksvorführungen im Museumsdorf und Mitmach-Aktionen für Kinder. WARUM SOFAZÜGLE? Die Frage lässt sich schnell beantworten, denn in der Polsterklasse des Sofazügles findet man Plüsch, sofaähnliche Bänke und Teppich. Der Name etablierte sich in den frühen 1980er Jahren. Fast alle Wagen stammen von der Hohenzollerischen Landesbahn aus der Zeit um 1900 und stehen unter Denkmalschutz. Momentan warten die Wagen der Polsterklasse darauf, instand gesetzt zu werden. Die aus den Jahren 1900 bis 1908 stammenden Personenwagen der 2. Klasse mit Holzbänken und offenen Plattformen wurden in liebevoller Kleinarbeit restauriert und fahren inzwischen seit über dreißig Jahren unter der Regie des Vereins GES Stuttgart durchs Neuffener Tal. Zurzeit ist die Stammlokomotive des Sofazügles Lok 11 von 1911 nicht in Betrieb und dafür eine württembergische T3 im Einsatz. ANREISE Der Zielbahnhof für eine Fahrt mit dem Sofazügle ist Nürtingen. Von Stuttgart verkehrt der direkte Regionalexpress (RE) Stuttgart – Tübingen bis in die große Kreisstadt. Wer aus Richtung Ulm nach Nürtingen möchte, muss in Plochingen vom Interregioexpress (IRE) bzw. RE umsteigen. Zusätzlich zu den schnellen RE-Zügen erreicht man Nürtingen mit der Regionalbahn Plochingen – Herrenberg. Der Zielbahnhof liegt im Verkehrsverbund VVS, der günstige Gruppentages- und Einzeltagestickets anbietet. TERMINE 21. Juni: Weinwandertag in Neuffen Die Weingärtnergenossenschaft und die Neuffener Selbstvermarkter bieten erstklassige Weine und Spezialitäten in den Weinbergen an. 16. August: Oldtimertreffen im Freilichtmuseum Beuren Das Oldtimertreffen im Museumsdorf ist eines der größten Treffen dieser Art in Süddeutschland. Die Fans von historischen Fahrzeugen bis Baujahr 1969 kommen hier auf ihre Kosten. 16. August: Städtlesfest in Neuffen Die Weingärtnergenossenschaft, Vereine und Gastronomen bieten Neuffener Täleswein und regionale Spezialitäten an. 13. Dezember: Weihnachtsmarkt im malerischen Fachwerkstädtchen Neuffen Der Nikolaus ist im Dampfzug unterwegs und beschenkt die mitfahrenden Kinder. erhältlich. VVS- und DB-Fahrausweise sind nicht gültig. Mehr über die zahlreichen Museumsbahnen in BadenWürttemberg, alle aktuelle Fahrtage und Termine erfahren Sie auf der Museumsbahnenportal des 3-Löwen-Taktes auf www.3-loewen-takt.de. Das Sofazügle steht am 21. Juni, 16. August, 18. Oktober und 13. Dezember unter Dampf. Fahrkarten sind nur im Zug FAHRZEITEN (gültig am 21. Juni, 16. August, 18. Oktober. Für den 13. Dezember gelten geänderte Fahrzeiten) LUDWIGSBURG-ESSLINGEN-NÜRTINGEN-NEUFFEN NEUFFEN-NÜRTINGEN-ESSLINGEN-LUDWIGSBURG Ludwigsburg Neuffen ab 8:10 ab 11:15 13:15 15:15 17:15 Kornwestheim Pbf ab 8:19 Linsenhofen ab 11:23 13:23 15:23 17:23 Stuttgart-Münster ab 8:32 Frickenhausen ab 11:29 13:19 15:29 17:29 Esslingen (Neckar) ab 8:52 Nürtingen-Roßdorf ab 11:35 13:35 15:35 17:35 Plochingen ab 9:09 Nürtingen-Vorstadt ab 11:38 13:38 15:38 17:38 Wendlingen (Neckar) ab 9:22 Nürtingen an 11:40 13:40 15:40 17:40 Nürtingen an 9.32 Nürtingen ab 17:53 Nürtingen ab 10:07 12:07 14:07 16:07 Wendlingen (Neckar) ab 18:02 Nürtingen-Vorstadt ab 10:11 12:11 14:11 16:11 Plochingen ab 18:14 Nürtingen-Roßdorf ab 10:16 12:16 14:16 16:16 Esslingen (Neckar) ab 18:36 Frickenhausen ab 10:22 12:22 14:22 16:22 Stuttgart-Münster ab 18:58 Linsenhofen ab 10:30 12:30 14:30 16:30 Kornwestheim Pbf ab 19:11 Neuffen an 10:37 12:37 14:37 16:37 Ludwigsburg an 19:19 EINE GROSSE FAMILIE Fahrgäste, Fahrer, Geschäftsleute und Organisatoren: Alle sind sie äußerst zufrieden mit ihrem Bürgerbus, der im Stundentakt durch Bad Wimpfen kurvt. Dass dieses Angebot so gut angenommen wird und alles rund läuft, hängt vor allem damit zusammen, dass sich die Vorsitzenden des Bürgerbusvereins mächtig reinknien und der Bürgermeister hinter ihnen steht. Von Andrea Toll An diesem sonnigen Morgen im Februar sitzt nur ein Fahrgast im bunt mit Werbung bedruckten Bürgerbus, der von Montag bis Samstag eine Rundtour pro Stunde durch Bad Wimpfen fährt. Reinhard Meys hat heute Vormittag Dienst. Er ist einer der 37 ehrenamtlichen Fahrer, die für den Bürgerbus im Einsatz sind. Im Bus prangt kein Schild mit der Aufschrift, dass das Sprechen mit dem Fahrer während der Fahrt verboten ist. Im Gegenteil: Es ist erwünscht. „Das macht einfach Spaß, mit den Fahrgästen ins Gespräch zu kommen. Mit der Zeit kennt man die Menschen und ihre kleinen Wehwehchen“, erzählt Meys, für den es selbstverständlich ist, Hilfestellung beim Ein- und Aussteigen zu leisten, wenn es nötig ist. Diese Unterstützung wie auch das offene Ohr wissen die Fahrgäste, größtenteils ältere und Patienten des Gesundheitszentrums in Bad Wimpfen, sehr zu schätzen. Sie nutzen den Bus gern, um zum Einkaufen, zum Arzt oder zum Bahnhof zu fahren oder einfach, um eine Tour durchs Städtle zu drehen. So bietet der Bürgerbus nicht nur einen Zugewinn an Mobilität, sondern auch eine Kommunikationsplattform. „Fahrer und Passagiere sind eine Bürgerbusfamilie“, beschreibt Rudi Holzmann, 2. Vorsitzender des 2012 gegründeten Bürgerbusvereins, die gute Stimmung. ERFOLGREICHE PROBEPHASE Um auf den demografischen Wandel zu reagieren, rief der Bad Wimpfener Gemeinderat 2008 eine Zukunftswerkstatt ins Leben, bei der auch das Thema Infrastruktur eine Rolle spielte. Ein Bürgerbus wurde vorgeschlagen und das Projekt kam ins Rollen. Nach einer erfolgreichen Probephase im Frühjahr 2011 wurde der Bürgerbus etabliert. Treibende Kräfte waren und sind Reinhold Korb, der 1. Vorsitzende des Bürgerbusvereins, und Rudi Holzmann. Korb, der 35 Jahre als ehrenamtlicher Feuerwehrkommandant in Bad Wimpfen tätig war, konnte viele seiner Feuerwehrkameraden als Fahrer gewinnen. In seinen Bereich fallen die technischen Aufgaben und die allgemeine Organisation des Bürgerbusses. Wie Holzmann beantwortet er sämtliche Anfragen. Wie viel Engagement dahintersteckt, lässt sich daran erkennen, dass seine und Holzmanns privaten Telefonnummern auf dem Faltblatt des Bürgerbusses angegeben sind. Wenn Fahrer ausfallen, springen die beiden Vorsitzenden ebenfalls ein. Korb organisiert zudem die monatlich stattfindenden Fahrerbesprechungen. „Diese Treffen bei Vesper und Getränken dienen nicht nur dazu, sich auszutauschen, sondern sie tragen auch zur guten Atmosphäre bei“, weiß der Feuerwehrkommandant a. D. Finanziert werden die Treffen aus dem grünen Trinkgeldschweinchen, das seinen festen Platz im Bus hat. „Wir sehen das als Zufriedenheitsbarometer der Fahrgäste. Da selten Münzen unter einem Euro dabei sind, scheinen unsere Fahrgäste gern mit dem Bürgerbus unterwegs zu sein“, erklärt Holzmann. Der pensionierte und passionierte Controller ist verantwortlich für die Finanzen und Zahlen: Entwicklung der Fahrgastzahlen, Frequenz des Bürgerbusses nach Tagen, frequentierte Bushaltestellen, durchschnittlicher Dieselverbrauch – alle Daten sind akribisch genau in Statistiken dokumentiert. Sie bieten einen exakten Überblick über die Entwicklung der einzelnen Bereiche und somit die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Wird zum Beispiel eine Haltestelle wenig genutzt, kann auf Basis der ausgewerteten Zahlen der Fahrplan geändert werden. Reinhold Korb, Rudi Holzmann und Claus Brechter (v. l.). Die Fahrer erhalten die Fahrgastanalysen, damit sie den Erfolg nachvollziehen können. Von 5.851 Fahrgästen im Jahr 2011 stieg die Anzahl auf 12.006 im Jahr 2013. „Mit 11.009 Passagieren 2014 ging die Zahl etwas zurück, was wir darauf zurückführen, dass der Bahnhalt nicht in Betrieb ist, weil er seit Monaten umgebaut wird“, erläutert Holzmann den kleinen Einbruch. Wie viel Umsatz gemacht wurde, lässt sich leicht ausrechnen, denn der Fahrpreis pro Fahrt beträgt einen Euro. „Ich kenne keinen Bürgerbusverein, der so ausgearbeitete Zahlen hat. Einfach perfekt“, zeigt sich Bürgermeister Claus Brechter begeistert. Und auch sonst scheint das Stadtoberhaupt zufrieden zu sein mit der Entwicklung, die der Bürgerbus in der Kurstadt mit 6700 Einwohnern genommen hat. Welche Aufgabe ihm dabei zufalle? „Gut gelaunt zuschauen“, kontert Brechter schmunzelnd. Darüber hinaus sind die Stadtwerke Bad Wimpfen Betreiber des Bürgerbusses. Dem Bürgerbusverein obliegt zusätzlich zu den beschriebenen Arbeitsbereichen die Einsatzplanung der Fahrer sowie deren Aus- und Weiterbildung. HINTER DEN KULISSEN 14 15 DIENSTPLAN IM NETZ Um größtmögliche Flexibilität bei der Planung der Schichten zu bieten, hat der Verein einen Online-Dienstplan installiert, auf den jeder Fahrer zugreifen und seine Einsatzzeiten ein Vierteljahr im Voraus eintragen kann. „Auf diesem Weg sind die Fahrer nicht verpflichtet, an festen Tagen zu fahren“, erklärt Holzmann den Vorteil. „Eine gewisse Zeitsouveränität muss gewährleistet sein, sonst funktioniert so ein ehrenamtliches Projekt nicht“, fügt Brechter hinzu. Das System hat sich bewährt und die Fahrer versehen ihren Dienst zuverlässig. Das System „Kleinstadt“ trägt sicherlich auch dazu bei, „denn versäumte Einsätze bleiben in einer kleinen Stadt wie Bad Wimpfen nicht unbemerkt und unkommentiert“, weiß Brechter, der seit 25 Jahren das Amt als Bürgermeister innehat. GUTSCHEINE FÜR DEN BÜRGERBUS Unterstützung erhält der Bürgerbus ebenfalls von den lokalen Unternehmen. Lebensmittel- und Friseurgeschäfte, Apotheken und Gaststätten vergeben Gutscheine für eine Fahrt mit dem Bürgerbus, wenn beispielsweise für einen gewissen Betrag eingekauft oder ein Rezept eingelöst wird. Auch hier belegen Holzmanns Zahlen die positive Resonanz: 2011 vergab Edeka 120 Gutscheine, 2014 waren es bereits 300. Bei Rewe stieg die Anzahl der angeforderten Gutscheine von 190 auf 430. Dass diese Erfolgsgeschichte auch über die Grenzen von Bad Wimpfen schwappt, wundert nicht. Und so touren Holzmann und Korb als Bürgerbusberater durchs Ländle. Es gab Anfragen Oft im Einsatz: Korb, Holzmann und der Bürgerbus. Blick auf den Blauen Turm in Bad Wimpfen. aus Bad Rappenau, Eberstadt und Marbach am Neckar, um nur einige zu nennen. Bislang hat noch keine dieser Städte einen Bürgerbus realisiert. „Dafür braucht man eben die richtigen Leute, und zwar solche, die nicht nur ein Projekt anstoßen, sondern es auch umsetzen“, betont Brechter. Das hat in der beschaulichen Stadt am Neckar bestens funktioniert. © Hohenzollerische Heimatbücherei, Hechingen Eine Dampflok in Haigerloch um 1912. PUTZMUNTERE KLEINBAHN Der Begriff „Kleinbahn“, den die Hohenzollerische Landesbahn bis 1907 im Namen trug, verleitet leicht dazu, an Schmalspurbahnen zu denken, und tatsächlich war das bei vielen der preußischen Kleinbahnen der Fall – nicht aber bei der Hohenzollerischen Landesbahn. Sie war von Anfang an als Normalspurbahn konzipiert, um den Anschluss an die benachbarten Bahnlinien zu erleichtern. Eine erstaunliche Eisenbahngeschichte. Von Uwe A. Oster Mit der Auflösung des Hohenzollerischen Landeskommunalverbands, dem einstigen Selbstverwaltungsorgan des kleinen Ländchens, ist Hohenzollern 1972 endgültig von der politischen Landkarte verschwunden. Nicht verschwunden ist Hohenzollern im Bewusstsein der Menschen. Mit der Rückbesinnung auf regionale Identität ist dieses Bewusstsein in den letzten Jahren sogar eher wieder stärker geworden. Es gibt, um nur einige Beispiele zu nennen, die Zollern GmbH und Co. KG (ehemals Fürstlich Hohenzollernsche Hüttenwerke im Laucherthal), die „Hohenzollerische Zeitung“, die Volksbank Hohenzollern – und nicht zuletzt die Hohenzollerische Landesbahn. Sie ist zwar ein veritabler Spätzünder der deutschen Eisenbahngeschichte, aber erfreut sich bis heute nicht nur bester Gesundheit, sondern hat als Unternehmen die ehemaligen Landesgrenzen längst hinter sich gelassen. Am 22. Oktober 1845 wurde zwischen Cannstatt und Untertürkheim die erste Eisenbahnverbindung des Königreichs Württemberg eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wurde dieses Netz kontinuierlich ausgebaut. Ein Politikum war der Anschluss an benachbarte Staaten wie Baden oder Bayern. Vollends kurios wurde die württembergische Eisenbahngeschichte durch die beiden Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, die seit 1850 zum Königreich Preußen gehörten. 1861 erreichte die von Plochingen ausgehende Neckarbahn die Bischofsstadt Rottenburg und sollte von dort über Horb nach Sulz und Rottweil weitergeführt werden. Doch dazwischen lag hohenzollerisches Gebiet. ANSCHLUSS ANS BAHNNETZ Die preußische Regierung war dem Abschluss eines Staatsvertrags nicht abgeneigt, verband die Zustimmung aber mit einer Bedingung: Württemberg müsse als Gegenleistung die hohenzollerischen Oberamtsstädte Hechingen und Sigmaringen über Tübingen an das Bahnnetz anschließen. Da dadurch auch ein Anschluss der württembergischen Städte Balingen und Ebingen erreicht werden konnte und sogar eine Weiterführung bis in die Schweiz möglich schien, fand die Idee im südlichen Württemberg gleichfalls eifrige Befürworter. So kam es 1863 zum Abschluss eines Staatsvertrags zwischen den Königreichen Preußen und Württemberg über den Bau der UNTERWEGS IM 3-LÖWEN-TAKT „Hohenzollernbahn“ von Tübingen über Hechingen, Balingen und Ebingen nach Sigmaringen (und von dort weiter über Aulendorf nach Ulm). Bereits 1869 konnte das erste Teilstück zwischen Tübingen und Hechingen eingeweiht werden. 1874 folgte der Weiterbau bis in die württembergische Oberamtsstadt Balingen. Auch badische Bahnlinien wurden teilweise über hohenzollerisches und damit preußisches Territorium geführt. 16 17 Salztransport aus dem Bergwerk in Stetten/Haigerloch und den Rohstofflieferungen für das Fürstliche Hüttenwerk im Laucherthal. Im Zweiten Weltkrieg kam es 1944/45 zu zahlreichen Angriffen auf das Bahnnetz der Landesbahn. Erst im Dezember 1947 waren alle Schäden wieder beseitigt und das Streckennetz wieder vollständig befahrbar. SPRUNG IN DIE ZUKUNFT Mit der Bahnreform von 1997 und dem damit verbundenen freien Netzzugang konnte die HzL auch Personen- und Güterverkehr außerhalb ihres eigenen Schienennetzes übernehmen. Auftakt war gleich 1997 die Übernahme des Schienenpersonennahverkehrs auf der Zollern-Alb-Bahn zwischen Tübingen und Aulendorf. Etwas verwundert rieben sich die Menschen an den württembergischen Bahnhöfen am Anfang die Augen, als auf einmal die Triebwagen der Hohenzollerischen Landesbahn bei ihnen einfuhren. © Hohenzollerische Heimatbücherei, Hechingen Im Zuge der Verhandlungen um den Bau der württembergischen Hohenzollernbahn war der Strecke Tübingen–Balingen ein Bestandsschutz bis 1899 eingeräumt worden. Das heißt: Es sollte in diesem Bereich keine Konkurrenz-Eisenbahn geben. Das aber war nicht das einzige Problem: Hohenzollern war Hunderte von Kilometern vom preußischen Kernland entfernt und dünn besiedelt. An den Bau einer staatlichen preußischen Eisenbahn war vor diesem Hintergrund nicht zu denken. Dieses Problem teilte Hohenzollern mit zahlreichen anderen entlegenen Landstrichen Preußens. Tunnelbau in Haigerloch. GEBURTSSTUNDE DER HZL Die Regierung musste handeln: Und so wurde am 28. Juli 1892 das preußische Kleinbahngesetz erlassen. Auf dieser Grundlage beschloss der Hohenzollerische Kommunallandtag im Februar 1898 die Gründung einer Kleinbahngesellschaft in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Das war die Geburtsstunde der Hohenzollerischen Landesbahn. Nachdem die Rahmenbedingungen gegeben waren, wurde zügig mit dem Bau begonnen. Die erste, gerade einmal 5,6 Kilometer lange Teilstrecke der Hohenzollerischen Kleinbahn zwischen Sigmaringendorf und Bingen wurde am 28. März 1900 eröffnet, 1901 folgten die Abschnitte zwischen Hechingen und Burladingen, Eyach und Stetten/ Haigerloch sowie zwischen Kleinengstingen und Gammertingen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurde kontinuierlich weitergebaut. Der Schlusspunkt wurde 1912 zwischen Hechingen und Stetten/Haigerloch gesetzt. Das Streckennetz war damit auf 107,43 Kilometer angewachsen. Bereits 1907 war die Umbenennung in Hohenzollerische Landesbahn erfolgt. Doch der Name „Kleinbahn“ hielt sich hartnäckig. Lange Zeit war der Gütertransport auf der Landesbahn sehr viel bedeutender als der Personenverkehr. Neben den alltäglichen Waren kam dabei zwei Gütern besondere Bedeutung zu: dem Beliebt wie eh und je: die HzL-Bahn heute. Mittlerweile ist das nicht nur zwischen Tübingen und Aulendorf Alltag. Im Jahr 2003 übernahm die HzL den 3er-Ringzug der Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen zwischen Immendingen, Tuttlingen, Rottweil, Villingen und Bräunlingen. 2004 kam die Strecke nach Blumberg hinzu. Und damit nicht genug: Seit 2006 fährt die Landesbahn zudem zwischen Stockach und Radolfzell („Seehäsle“). Und so ist die HzL, lange nachdem das Land Hohenzollern von der Bildfläche verschwunden ist, ein putzmunteres Unternehmen. 2013 betrug der Jahresumsatz 44,1 Millionen Euro. Es wurden 13,1 Millionen Personen befördert und 536 000 Tonnen Güter. Diesen Erfolg hätten sich die Väter der Landesbahn wohl nicht einmal träumen lassen. Gekürzte Fassung aus „Schönes Schwaben 2/15“ Schloss Hohenzollern in Sigmaringen. GENUSSRADELN ENTLANG DER DONAU Wildromantisch ist der „Naturpark Obere Donau“ und damit wie geschaffen zum Radfahren und Wandern. Im schönsten Teil des Donaudurchbruchtals verkehrt zwischen Mai und Oktober der Radwanderzug „Naturpark-Express“, der die beliebtesten Ziele der Region verbindet. Von Saskia Klima Die Radregion rund um Sigmaringen bietet sieben ausgeschilderte Tagestouren, die sternförmig in den Naturpark Obere Donau führen. Die Strecken sind familienfreundlich angelegt und somit auch für nicht ganz so trainierte Radelfreunde geeignet. Der Klassiker ist das Teilstück des Donauradweges zwischen Beuron und Sigmaringen. Eingerahmt von imposanten Kalksteinfelsen radeln wir gemächlich durch das idyllische Tal der Donau und genießen das Naturschauspiel entlang des Flusses. Nach kurzer Zeit führt der Radweg am Wasserkraftwerk von Kloster Beuron und an der St. Maurus-Kapelle vorbei, die Ende des 19. Jahrhunderts zu Ehren des heiligen Abtes Maurus errichtet wurde. Auf den nächsten Kilometern sehen wir rechts und links auf den Felsen die Ruine Lengenfeld, die Dächer von Burg Wildenstein und die beeindruckende Anlage von Schloss Werenwag, das zum Haus Fürstenberg gehört. Der Naturpark-Express bringt uns zum Ausgangspunkt nach Beuron. Obligatorisch ist hier ein Besuch im Naturparkzentrum Obere Donau im alten Bahnhof. Bei einem Bummel durch die Ausstellung erfahren Interessierte Wissenswertes über die Geschichte der Region und die Natur der hier noch jungfräulichen Donau, die sich in Jahrmillionen in den Fels gegraben hat. Doch dann heißt es Zweirad satteln und los. Der Einstieg in den Donauradweg ist ausgeschildert und befindet sich auf der anderen Seite der Bahnstrecke. Auf dem Donautalradweg bei Dietfurt. UNTERWEGS IM 3-LÖWEN-TAKT GASTHÄUSER, BIERGÄRTEN UND LANDSCHAFTLICHE HIGHLIGHTS TIPPS UND INFORMATIONEN Nach gut einer Stunde verführt der gemütliche Biergarten des Gasthofs Neumühle zu einer Rast. Nachdem wir gerade wieder im Sattel sitzen, haben wir auch schon Thiergarten erreicht. Der Ort, der idyllisch in der Donaukehre liegt, ist ein Tipp für den nächsten Familienurlaub. Für kleine und große Freibeuter gibt es dort bei „Jack Rattles im Tal der Piraten“ spannende Nächte und abenteuerliche Outdoor-Erlebnisse. Tourist-Information Sigmaringen, Schwabstr. 1, 72488 Sigmaringen, Tel. 07571 106224, www.sigmaringen.de. April – September Mo. – Fr. 10 – 13, 14 –18 Uhr; Sa./So./ Feiertag 10 – 13 Uhr. Das nächste Ziel ist Gutenstein mit seinem im 16. Jahrhundert erbauten Schloss, das dreißig Meter über der Donau auf einem Felssporn thront. Nach drei Kilometern führt der Radweg an Dietfurt vorbei. Der Name, der einem immer wieder in Flusstälern begegnet, stammt aus einer Zeit, als es nur wenige Brücken über die Flüsse gab. Hier in Dietfurt konnte das Volk (Diet) in einer Furt die Donau überqueren. Der kleine Weiler lädt zu einer Einkehr ein. Doch zu lange sollten wir nicht verweilen, denn Kloster Inzigkofen steht noch auf dem Programm. 18 19 Haus der Natur/Naturschutzzentrum Obere Donau, Alter Bahnhof – Wolterstr. 16, 88631 Beuron, Tel. 07466 92800, www.naturpark-obere-donau.de. Ganzjährig: Mo.– Fr. 9 –17 Uhr. April – Oktober zusätzlich Sa. / So./Feiertag 13 –17 Uhr. Kloster Inzigkofen mit Kräutergarten und Landschaftspark, Parkweg 3, 72514 Inzigkofen, Tel. 07571 73980, www.inzigkofen.de. Park ist frei zugänglich. Zündapp-Museum, Leopoldstr. 40, 72488 Sigmaringen, Tel. 07571 72133, www.zuendappmuseum.de. April – Juni / Oktober: Sa. / So. / Feiertag 13 –17 Uhr; Juli – September Do.-So. / Feiertag 13 –17 Uhr. Erw. 5, Kinder (10 –17) Jahre 2 Euro. Schloss Sigmaringen, Karl-Anton-Platz 8, 72488 Sigmaringen, Tel. 07571 729221, www.schloss-sigmaringen.de. April – Oktober täglich 9 –18 Uhr; Erw. 9, Kinder (6 –17 Jahre) 5 Euro.Ermäßigter Eintrittspreis bei Anreise mit dem Baden-Württemberg-Ticket von DB-Regio. Veranstaltungstipps Sigmaringer Blütenzauber. Exquisite Gartenkunst und ein Meer aus 50.000 Sommerblumen, Konzerte, Comedy, Lichternacht und Gartenmarkt: 12. Juni – 9. August 2015. www.sigmaringer-bluetenzauber.de Radler im Oberen Donautal. Neben der 900 Meter langen Umfassungsmauer des Klosters, dem kleinen Kloster- und Bauernmuseum und dem Kräutergarten ist vor allem der im 19. Jahrhundert angelegte Inzigkofer Landschaftspark sehenswert. Etwa eine halbe Stunde Zeit sollte man sich für den Spaziergang nehmen. Fürstin Amalie Zephyrine zu Salm-Kyrburg (1760 –1841) ließ im 19. Jahrhundert den Landschaftspark mit Teufelsbrücke und verschlungenen Wanderwegen anlegen. Der Amalienfelsen am Donauufer ist ihr gewidmet. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Sigmaringen. Das Fahrrad schnurrt und wir lassen den Blick schweifen. Dabei sticht der zur Landesgartenschau 2013 renaturierte Uferbereich der Donau ins Auge. Wie ein grünes Band zieht sich der Park zwischen Laiz und Sigmaringen am Fluss entlang bis in die Stadtmitte der Hohenzollernstadt, die wir nach rund dreieinhalb Stunden erreichen. Faszinierend ist die Lage des Schlosses, das auf einem weißen Felsen hoch über der Donau thront und mit der Stadt zu verschmelzen scheint. Für Kulturfreunde ist Sigmaringen mit der Hohenzollernresidenz und der 800 Jahre alten Stadt ein lohnendes Ausflugsziel. 28 Stationen und sehenswerte Plätze können Gäste bei einem Stadtrundgang erkunden. Freunde von motorisierten historischen Zweirädern sollten ohne den Besuch bei „Bella und Janus“, im Zündapp-Museum der Brauerei-Zollerhof, der Stadt nicht den Rücken kehren. Landeskinderturnfest Sigmaringen, Sportanlagen, Stadien und Hallen verwandeln sich in ein Festivalgelände. 24.– 26. Juli 2015. Der 3-Löwen-Takt ist vor Ort. www.landeskinderturnfest.com Fahrrad- und E-Bike-Verleih Valley-Bike, Heinz Eppinger, Hintere Dorfstr. 6, 88631 Hausen im Tal, Tel. 07579 933706. www.valleybike.de. Täglich 9 –18 Uhr. Einen Kilometer vom Bahnhof Hausen im Tal entfernt. E-Bike-Center-Donautal, Manfred Frei, Talhof 2, 88631 Beuron-Langenbrunn, Tel. 07579 9339009, www.e-bike-donautal.de. Mi.– So. 9 –11 und 13 –15 Uhr. Mo./ Di. nach vorheriger Anmeldung geöffnet. Transportservice, 600 Meter bis zum Donautalradweg. An- und Abreise Von Mai bis Oktober pendelt Sa./ So./ Feiertag der NaturparkExpress auf der Strecke Immendingen –Tuttlingen–Beuron– Sigmaringen (KBS 743). In den baden-württembergischen Pfingst- und Sommerferien verkehrt Mo.– Fr. ab Ulm der Ferienexpress „Donautal“ mit Fahrradabteil (KBS 755). Ulm Hbf ab 9:15 Uhr, Beuron an 10:54 Uhr, Sigmaringen ab 15:24 Uhr, Ulm Hbf an 16:39 Uhr Diese Sonntagstour und weitere Tourenvorschläge finden Sie auf www.3-loewen-takt.de/freizeit/tourenvorschlaege/ KOSTPROBEN GEFÄLLIG? Mit Bus und Bahn erreichen Sie die schönsten Ziele in BadenWürttemberg. Die Auswahl ist immens. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern und Ihnen gleichzeitig den Mund wässrig zu machen, haben wir eine kleine, feine Auswahl zusammengestellt. Die ausführlichen Beschreibungen der Touren mit zahlreichen Informationen, Tipps und Adressen können Sie in unserer Broschüre „3-Löwen-Sonntagstouren“ nachlesen. Fünf Printausgaben verlosen wir diesmal beim Gewinnspiel auf Seite 23. Also gleich mitmachen und mit etwas Glück gewinnen. Von Andrea Toll Ruhestein bietet Wanderern ebenso wie Radfahrern eine Fülle an Ausflugsmöglichkeiten. Bei Jung und Alt beliebt ist der Lotharpfad, der durch ein Gebiet führt, über das der Orkan Lothar 1999 hinwegfegte und eine tiefe Schneise in den Wald riss. Danach wurde die Natur sich selbst überlassen und seit 2003 können Besucher den Wandel vom rund einen Kilometer langen Lotharpfad aus beobachten. Stege, Brücken, Treppen und Leitern aus Holz führen tief hinein in das Abenteuer Urwald. Nach dem Rundgang geht es weiter über den Aussichtspunkt Sandkopf und die Röschenschanze bis zur Zuflucht oder über den Panoramarundweg wieder zurück zum Lotharpfad (4 km). RUND UM DEN ÜBERLINGER SEE ANREISE Dieser reizvolle, etwa 58 Kilometer lange Abschnitt des Bodenseeradweges führt rund um den Überlinger See. Neben einer kleinen Bergetappe sind es vor allem die atemberaubenden Seeblicke, die naturnahe Streckenführung entlang von Streuobstwiesen und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die diese Tour so abwechslungsreich machen. Die Blumeninsel Mainau, Meersburg, die Pfahlbauten in Unteruhldingen und die Klosterkirche Birnau sind Bodensee-Highlights, die direkt am Wegesrand liegen. Wer zwischendurch ein erfrischendes Bad nehmen möchte, macht einfach Halt an einem der Strandbäder am Bodenseeufer. Zum Ausgangspunkt der unterschiedlichen Touren kommen Ausflügler bequem mit Bus und Bahn. Am Wochenende und an Feiertagen fährt der Freizeitbus F2 von Freudenstadt aus im Zweistundentakt zum Nationalpark-/Naturschutzzentrum Ruhestein. Die gut ausgebauten ÖPNV-Verbindungen haben den Vorteil, dass man ausgedehnte Touren von Bushaltestelle zu Bushaltestelle unternehmen kann. www.schwarzwald-nationalpark.de PREMIUMWANDERWEG „SEEGANG“ Für diejenigen, die lieber wandern als radeln, ist der 2014 fertiggestellte Premiumwanderweg „SeeGang“ eine perfekte Alternative. Wie die Radtour führt der Wanderweg auf einer Länge von 53 Kilometern von Überlingen nach Konstanz. Lückenlose Beschilderung, verwunschene Streckenführung, tolle Aussichtspunkte und eine gute Anbindung an Bus und Bahn zeichnen den Wanderweg aus. Für Übernachtungsgäste mit VHB-Gästekarte ist der ÖPNV sogar gratis. ANREISE Ludwigshafen (Bodensee) ist z.B. ab Ulm mit der Bahn bequem zu erreichen. Los geht es mit dem Interregio-Express (IRE) (KBS 751) nach Friedrichshafen und mit der Bodensee-Gürtelbahn (KBS 731) weiter bis Ludwigshafen (Bodensee). www.ueberlingen-bodensee.de NATUR ERLEBEN IM NATIONALPARK SCHWARZWALD Romantische Bachläufe und Gebirgstäler, heideähnliche Hochweiden – die sogenannten Grinden – auf den Kämmen des Schwarzwaldes, faszinierende Panoramen, schroffe Felsen, dazwischen dunkle Karseen aus der letzten Eiszeit und der bekannte Lotharpfad: Die urwüchsige Natur im neu gegründeten Nationalpark Schwarzwald rund um das Naturschutzzentrum Badehaus Bodman. UNTERWEGS IM 3-LÖWEN-TAKT 20 21 DEN SCHWÄBISCHEN WALD ERKUNDEN © FVG Schwäbischer Wald e.V., Fotograf: Edgar Layher Der Schwäbische Wald ist ein wahres Naturparadies. Radfahren, wandern, Mühlentradition erleben, geologische Besonderheiten entdecken oder auf den Spuren der Römer wandeln: Die grüne Lunge der Region Stuttgart und das größte Waldgebiet BadenWürttembergs lädt zu vielfältigen Aktivitäten ein, beispielsweise zu einer Wandertour durchs romantische Edenbachtal über Burg Waldenstein nach Rudersberg oder zu einer Radtour von der Daimlerstadt Schorndorf durchs Wieslauftal auf die Höhen des Welzheimer Waldes. UNTERWEGS MIT DER SCHWÄBISCHEN WALDBAHN An Sonn- und Feiertagen befördern historische Dampf- und Dieselloks Radfahrer und Wanderer von Schorndorf nach Welzheim. Die Fahrzeit beträgt etwa eine Stunde. Fahrräder werden kostenlos im Gepäckwagen befördert. Unter Dampf: die Schwäbische Waldbahn. ANREISE Von Stuttgart oder von der Schwäbischen Alb aus ist das Naherholungsgebiet Schwäbischer Wald gut zu erreichen. www.schwaebischerwald.com Mit der Bus & Bahn-App des 3-Löwen-Taktes werden die Abfahrtzeiten von Bus und Bahn auf dem Smartphone angezeigt. www.3-loewen-takt.de/mediacenter/bus-bahn-app/ © Tourist-Information Bodman-Ludwigshafen Auch mit der Schwäbischen Waldbahn lässt sich die herrliche, teilweise fast unberührte Landschaft wunderbar erkunden. Die 23 Kilometer lange Strecke von Schorndorf nach Welzheim, die über mehrere Viadukte führt, gilt als eine der schönsten und abwechslungsreichsten Nebenbahnen Württembergs und steht zwischen Rudersberg und Welzheim als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. MOBIL AUF DEM LAND Dr. Martin Schiefelbusch betreut das „Kompetenzzentrum innovativer ÖPNV für den ländlichen Raum“, dessen Fokus auf der Entwicklung zukunftsorientierter Verkehrsangebote für den ländlichen Raum liegt. Über seine Aufgaben und Ziele berichtet der 44-jährige Geograf und Verkehrsplaner im Gespräch mit dem 3-Löwen-Takt. Einfluss nehmen, sondern Rahmenbedingungen gestalten und bestimmte Schwerpunkte setzen. Ich bin sozusagen die Schnittstelle für das Thema, halte den Kontakt zur Basis, zu lokalen Initiativen und kann alles an die Landesebene weitergeben. 3 LT: Welche Aufgaben haben Sie konkret? 3 LT: Seit April 2014 besteht das vom Land ins Leben gerufene Kompetenzzentrum „Innovative Angebotsformen im ÖPNV“, das bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg angesiedelt ist. Welche Ziele werden mit dem Kompetenzzentrum verfolgt? SCHIEFELBUSCH: Das Kompetenzzentrum, übrigens das einzige deutschlandweit, soll dazu beitragen, dass sich der ÖPNV im ländlichen Raum verbessert. Dafür wollen wir Prozesse anstoßen, Lösungen entwickeln und bei der Umsetzung behilflich sein. Da das Land nicht der Aufgabenträger für den öffentlichen Verkehr ist, sondern die Kommunen, kreisfreien Städte und vor allem die Landkreise die Planungshoheit und Finanzierungsverpflichtung haben, kann das Land nicht direkt SCHIEFELBUSCH: Meine erste Aufgabe lautete, das Thema Bürgerbus und ehrenamtbasierte Verkehrsangebote weiter voranzutreiben. Es soll ein Netzwerk der Akteure aufgebaut werden, das sich mit der Mobilität im ländlichen Raum befasst. Kommunen und Initiatoren von alternativen Verkehren kommen auf mich zu, um sich dahingehend beraten zu lassen. Und wenn ich über die Medien von Bürgerbussen oder anderen Angeboten erfahre, gehe ich auf die Anbieter zu und erkundige mich nach dem Stand der Dinge. Zudem sind wir gerade dabei, eine Website und unterschiedliche Informationsbroschüren zum Thema Bürgerbusse zu erstellen. 3 LT: Womit beschäftigen Sie sich darüber hinaus? Kümmert sich um die Entwicklung des ÖPNV auf dem Land: Dr. Martin Schiefelbusch. IM GESPRÄCH / GEWINNSPIEL SCHIEFELBUSCH: Ich kümmere mich außerdem um die Gestaltung flexibler Bedienformen im öffentlichen Nahverkehr. Unter diesen Fachoberbegriff fallen Rufbusse, Anrufsammelund Anruflinientaxis. Die meisten Kreise und Verkehrsverbünde bieten etwas in der Art an, wobei die Ausgestaltung vor Ort sehr unterschiedlich ist. Meiner Meinung nach gibt es hier noch Potenzial, wie diese Verkehre besser organisiert werden können und wie man verhindert, dass jede Gemeinde das Rad neu erfindet. Mein Ziel ist es, mehr Harmonisierung und Transparenz zu schaffen. Dafür arbeite ich mit den Experten vor Ort zusammen, zum Beispiel mit den Verkehrsunternehmen. 22 23 MITMACHEN UND GEWINNEN 3 LT: Spielt das Thema Forschung ebenfalls eine Rolle für Sie? SCHIEFELBUSCH: Wir sind bei verschiedenen Förderungsprojekten als Projektpartner oder im Fachbeirat mit dabei. Zurzeit gibt es das Projekt „E-Bürgerbus“ im Rahmen der NAMOREGInitiative („Nachhaltig mobile Region Stuttgart“, Anm. der Redaktion) für den Großraum Stuttgart, das eine Schnittstelle zum Bürgerbus darstellt. Da der elektrische Antrieb bei Kleinbussen bislang noch nicht erprobt ist, soll er in unterschiedlichen Kommunen als Bürgerbus eingesetzt werden, um die technischen Komponenten zu testen und die Akzeptanz bei den Fahrern und Fahrgästen festzustellen. Die Bürgerbusvereine stellen ein gutes Forum dafür dar, da sie den Bürgerbus verschiedentlich einsetzen: Manche fahren innerstädtisch, manche über Land, es gibt unterschiedliche Topografien und Fahrzeiten. Die NVBW schafft den Bus an und verwaltet ihn. 3 LT: Geht der Trend zum Bürgerbus und zu alternativen Angeboten im ländlichen Raum? SCHIEFELBUSCH: Der Bedarf wird wachsen und mein Ziel ist es, dass der öffentliche Nahverkehr in der Fläche präsent ist. Deswegen sollte die Differenzierung der Angebote vorangetrieben werden, was mit dem Bürgerbus, einem ehrenamtlichen Fahrdienst oder einem taxi- oder mietwagenbasierten Verkehr geschehen kann. Eine andere spannende Frage ist, wie man das Mitnehmen und Mitgenommenwerden im ländlichen Raum besser nutzt. Wie können praktikable Synergieeffekte zwischen Pkw und öffentlichem Nahverkehr geschaffen werden? In der Kombination beider Verkehre steckt ein enormes Potenzial. AUF GEHT‘S IN DEN FRÜHLING! Wissen Sie schon, welche schönen Ecken in BadenWürttemberg Sie in diesem Frühjahr entdecken möchten? Die Auswahl ist riesig. Im Sonntagstourenbuch des 3-Löwen-Takts finden Sie tolle Touren und Tipps. Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel und gewinnen Sie mit etwas Glück eines der fünf Tourenbücher oder ein Jahresabo „Schönes Schwaben“. Beantworten Sie einfach folgende Fragen: A Wie heißt die App des 3-Löwen-Takts, mit der Sie sich auf Bahnhöfen ideal zurechtfinden? B Wie viele Fahrgäste hatte der Bürgerbus in Bad Wimpfen 2013? C Wann startet der neue Radexpress „Schwäbische Alb“? DAS GIBT ES ZU GEWINNEN: Hauptgewinn: ein Jahresabo „Schönes Schwaben“ 5 x je ein Sonntagstourenbuch mit jeweils einem Baden-Württemberg-Ticket. SENDEN SIE DIE ANTWORT BIS 01.07. 2015 AN: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH Stichwort „Gewinnspiel“ Wilhelmsplatz 11 70182 Stuttgart Der Rechtsweg ist ausgeschlossen Ich fahre gerne Bus und Bahn, weil ich den Durchblick habe. www.3-loewen-selfie.de 1.000 gute Gründe gesucht: Warum sind Sie gerne mit Bus und Bahn unterwegs? Story mit Selfie unter 3-loewen-selfie.de hochladen und gewinnen.
© Copyright 2024 ExpyDoc