IHK NRW zu BMWi-Vorschlägen: Keine einseitige

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Datum
24.03.2015
IHK NRW zu BMWi-Vorschlägen: Keine einseitige Klimaschutzpolitik auf Kosten zehntausender Arbeitsplätze
Das vom Bundeswirtschaftsministerium kürzlich vorgelegte Eckpunktepapier
„Klimaschutzbeitrag der Stromwirtschaft“ ist aus Sicht von IHK NRW in weiten
Teilen kontraproduktiv.
Die Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel sehen vor, für Kraftwerke, die
älter als 20 Jahre sind und deren CO2-Ausstoss oberhalb einer bestimmten
Grenze liegt, eine zusätzliche Klima-Abgabe einzuführen.
„Wir teilen die Sorge der Landesregierung um zehntausende Arbeitsplätze in
der Region“, sagt Stefan Schreiber, IHK-Federführer Energie und Klimaschutz
NRW. Neben dem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen sind auch negative
Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und die Stromkosten zu befürchten. Dabei macht das Eckpunktepapier selbst deutlich, dass zur Wahrung der
Versorgungssicherheit weiterhin konventionelle Kapazitäten benötigt werden.
Unter steigenden Großhandelspreisen würden zudem alle Verbraucher, besonders aber die energieintensiven Industrien leiden. Weitere Arbeitsplatzverluste
sind daher nicht auszuschließen. „Bei Umsetzung der BMWi-Pläne würde der
Energie- und Industriestandort NRW erheblichen Schaden nehmen“, macht
Schreiber deutlich.
Letztlich ist auch der erwartete Nutzen für den Klimaschutz anzuzweifeln. „Es
ist zwar verständlich, dass das Bundeswirtschaftsministerium bei der Einhaltung
der deutschen Klimaschutzziele auch die konventionellen Kraftwerke im Auge
hat“, erläutert Dr. Matthias Mainz, Geschäftsführer von IHK NRW. „Die europäische Perspektive dürfen wir aber nicht vergessen. Denn als Folge des europäischen Emissionshandels wird das, was wir in Deutschland durch Stilllegungen
von Kraftwerken einsparen, in anderen Ländern emittiert, ohne dass das Klima
davon profitiert.“ Der richtige Ansatz besteht für IHK NRW deshalb in internationalen Klimaschutzanstrengungen.
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IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in
Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit
wichtigen Behörden und Organisationen.
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