IHK NRW: Integration von Flüchtlingen in den

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Vanessa Warmbold-Jaquinet
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Datum
20.10.2015
IHK NRW: Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt als gemeinsame Aufgabe
 Ausbildungsbotschafter und Willkommenslotsen der Industrie- und Handelskammern in NRW helfen bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen und Praktika
 Gemeinsam mit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sollen
Unternehmen und Flüchtlinge zusammengebracht werden
 Aus Sicht der IHK dauert es zu lange, bis ein Flüchtling eine Beschäftigung aufnehmen darf
Seit Anfang Oktober stehen in jeder der 16 Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW
Berater/innen den Unternehmen zur Seite, die Flüchtlinge beschäftigen wollen. Hierzu wurden bereits Informationsbroschüren für Unternehmen sowie regionale Leitfäden für Beratungsfachkräfte in Flüchtlingseinrichtungen erstellt. Die neue Initiative der IHK ist eng mit
der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt. Auch wird ein „Flüchtlingsgipfel“ geplant, um die Aktivitäten noch enger zu verzahnen.
Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer der IHK NRW fordert ein schnelleres Handeln:
„Bislang hat nur ein sehr geringer Teil der erwerbsfähigen Asylbewerber und geduldeten
Flüchtlinge eine Arbeitserlaubnis. Damit liegt die größte Herausforderung, die Integration in
den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, noch vor uns. Hier müssen wir aktiv werden, um den
Flüchtlingen eine Perspektive zu bieten und die Chancen in der Fachkräftesicherung für
unsere Unternehmen zu nutzen.“
„Koordination und gegenseitige Information ist der Schlüssel, Netzwerkarbeit ist unverzichtbar“, sagt Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion
NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Flüchtlinge mit guten Qualifikationen frühzeitig zu
identifizieren und in Beschäftigung zu bringen, bringt Vorteile für den Arbeitsmarkt, die
Wirtschaft und die Menschen selbst. Das sind große Herausforderungen für alle Arbeitsmarktpartner; wir müssen die Ressourcen bündeln.“
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„Die IHKs sind die ersten Ansprechpartner für Unternehmen, die sich bei der Qualifizierung
und Integration von Flüchtlingen einsetzen wollen. Wir multiplizieren die Erfahrungen in alle
IHKs in NRW. Durch eine enge Verbindung zu den Ausländerbehörden und Arbeitsagenturen sowie Jobcenter wollen wir regionale Netzwerke schaffen, die niederschwellige und
zeitnahe Übergänge sicherstellen“, sagt Ralf Mittelstädt. „Vordringlich ist jetzt eine Beschleunigung der Asylverfahren.“
In Hagen und Siegen bieten die IHK mehr als 50 Flüchtlingen Sprachunterricht und Qualifizierungen im Metallbereich. Das Angebot wird auf 160 Plätze ausgebaut. Die „IHK-Stiftung
für Ausbildungsreife und Fachkräftesicherung“ der IHK Köln vermittelt 50 Jugendlichen und
ab 2016 rund 300 erwachsenen Flüchtlingen Sprachunterricht. Danach werden sie auf
Praktikums- und Ausbildungsplätze vermittelt. Bereits seit 2013 fördert die IHK Düsseldorf
modularisierte Ausbildungen für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge. Die ersten haben bereits eine Arbeitsstelle.
Berufsorientierung von älteren Jugendlichen in Internationalen Förderklassen ist ein wesentlicher Schwerpunkt. Auszubildende berichten als „Ausbildungsbotschafter“ der IHKs in
den Schulklassen praxisnah über ihren Ausbildungsalltag. Zudem werden sich die IHKs in
NRW an dem vom Bundeswirtschaftsministerium angekündigten Vorhaben „Willkommenslotsen“ beteiligen und Ausbildungs- und Praktikumsplätze an Flüchtlinge vermitteln. Eigens
ausgebildete Anerkennungsberater/-innen in allen IHKs unterstützen die Unternehmen bei
der Bewertung der von den Flüchtlingen in ihrem Heimatland erworbenen Abschlüsse.
IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in NordrheinWestfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
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