alpentöne Internationales Musikfestival Altdorf, Kanton Uri 14.–16. August 2 015, www.alpentoene.ch Inhalt Zum Programm 4 Ils Fränzlis da Tschlin 32 Programmübersicht5 Aeschbacher-Berger-Pfändler-Nketia-Streiff33 Öffentliche Verkehrsmittel 8 Wiener Choralschola & Matthias Loibner 34 9 Otto Lechners Wiener Ziehharmoniker 35 da Blechhauf’n 36 Alma17 Hans Hassler Ensemble 37 Ganes & Corin Curschellas, Patricia Draeger, Barbara Gisler 18 OLOID live & Ndima Aka Pygmäen 38 Ds Giiger Bertholds Seefi’s Strichquartett & Reto Grab 19 Marco Santilli’s CheRoba & il Fiato delle Alpi 39 Die Schweiz auf Kurzwelle – Eine Radioshow 20 Du Bartàs 40 Thomas Aeschbacher Conjunto Alpino 21 Dead Brothers & Christine Lauterburg 41 Lia Pale 22 Kombinat Alpenrösli 42 KLARA Naturzwei 23 Klangspaziergang / Matthias Loibner, Federspiel 43 Hochschule Luzern – Musik 24 Dreiland-Dada44 Hans Hassler / Benjamin Brodbeck 26 stellen, schichten, lagern / Balgerei 45 Alpentöne Blasorchester 27 Muotataler Jüüzli – 30 Jahre später 46 Federspiel28 Einheimische Töne / Junge Töne 47 Markus Kühnis & Geschwister Küng 29 Alpentöne 2015 auf CD 53 Christoph Pfändler’s Metal Kapelle 30 Kinderkonzert54 Erika Stucky & da Blechhauf’n 31 Organisation/Situationsplan55 Vorverkauf, Unterkunft / Unterstützungsverein Alptonal Prolog: Bauernmusik Altdorf 16 Alpentöne – vertraut, überraschend, unerhört Urs Kälin Gemeindepräsident, Altdorf In keinem anderen Land ist die Alpentöne mit innovativer Musik Altdorferinnen und Altdorfer passt. Dichte an Musikfestivals so gross aus dem Alpenraum, vom Liguri- Besonders gespannt bin ich auf wie in der Schweiz. Jedes Jahr schen Meer bis nach Slowenien. die Auftragskompositionen und gibt es Hunderte von Veranstaltun- Das Musikfestival Alpentöne bringt Erstaufführungen, die an unserem gen in allen Landesgegenden und die alpine Volkskultur in einen Festival zu hören sein werden. für jede Musik: vom Afro-Pfingsten spannenden Dialog mit Klassik, Festival in Winterthur bis Zermatt Jazz, Pop und Rock. Lokale Musik- Lassen Sie sich mit mir über Unplugged. traditionen werden global geöffnet, raschen. und auf hohem künstlerischen Wer auf diesem Markt überleben Niveau wird lustvoll experimentiert will, braucht ein unverwechsel- und ausprobiert. Kurz: In Altdorf bares Profil mit einzigartigen ist die avantgardistische Volks- Angeboten. Das ist uns in Altdorf musik zu Hause. Dafür braucht es gelungen: Bereits zum neunten Neugierde und Offenheit, was ganz Mal veranstalten wir das Festival gut zum Selbstverständnis der Wir freuen uns auf Sie. 3 Zum Programm Johannes Rühl, künstlerischer Leiter Manche meinen, dass Alpentöne gar kein richtiges Volksmusikfestival bieder finden, wir meinen, die Idee ist mehr als cool. Genau so wie die sei. Ja, sagen wir, das stimmt vielleicht, was aber nichts an der Tatsache Installation und die Klangperformance im Sacklager, dem Eidgenössischen ändert, dass bei Alpentöne sehr viel Volksmusik gemacht wird. Wenn Getreidemagazin. unsere Künstlerinnen und Künstler es in den letzten Jahren mit dem Ex perimentieren etwas sehr wild getrieben haben, dann ist das vor allem Zahlreiche aufwendige Projekte und Uraufführungen stehen an: Markus ein Zeichen für die Lebendigkeit der Idee einer Musik aus den Alpen. Flückiger komponiert für das Alpentöne Blasorchester; Klara stellt die Dieses Jahr allerdings ist wieder alles anders. Diesmal steht bei Alpen alpine Gretchenfrage; Musikerinnen um Corin Curschellas erkunden die töne die Volksmusik so stark im Vordergrund wie noch nie. questione ladina; Thomas Aeschbacher sucht nach alpinen Roots jenseits des Atlantiks und die Aka-Pygmäen juuzen mit Christian Zehnder durch die Dieser Jahrgang jedenfalls fällt durch eine deutliche Verjüngung der Szene Urner Täler. Auf dem Lehnplatz wird wie gewohnt robustere Kost verlangt, auf. Ausserdem hat man den Eindruck, dass immer mehr Frauen die erste man sollte ihn aber nicht unterschätzen. Dort, wo Du Bartàs herkommen, Geige spielen. Österreich scheint uns im Moment ein besonders interes- spielt man bei freier Sicht aufs Mittelmeer. Uns reicht der Blick über den santes Pflaster, bei Alma und Federspiel konnten wir nicht widerstehen. Vierwaldstättersee. Bei Otto Lechner stellte sich die Frage erst gar nicht, und Matthias Loibner ist als «artist in residence» gleich in drei Projekten federführend beteiligt. Wir wünschen allen beteiligten Musikerinnen und Musikern wie auch den Altdorfern und Gästen drei musikalisch wie menschlich inspirierende Tage. Die Hochschule in Luzern ist eine Brutstätte frischer Ideen. Eine irisch- finnisch-helvetische Volksmusikverschwörung wird das Festival unüber4 hörbar begleiten. Das neue Hochschul-Unterhaltungsorchester kann man Programm Donnerstag, 13. August 2015 Freitag, 14. August 2015 Zeit Konzert Zeit Bauernmusik Altdorf mit Film 17.30 Theatervorplatz Bandella Millelire 18.00theater(uri) Alma 20.00Schlüsselsaal Ganes & Curschellas, Draeger, Gisler Ort 20.30theater(uri) Ort Konzert 20.00Lehnplatz Ds Giiger Bertholds Seefi’s Strichquartett 20.45 Foyer Theater Einführung Unterhaltungsorchester 21.15theater(uri) Die Schweiz auf Kurzwelle – Eine Radioshow 22.30Lehnplatz Thomas Aeschbacher Conjunto Alpino 22.45Schlüsselsaal Lia Pale 24.00theater(uri) KLARA Naturzwei 00.30Lehnplatz Irish World Academy of Music and Dance 5 Programm Samstag, 15. August 2015 Zeit 6 Ort Konzert Zeit Ort Konzert 09.30 Lehnplatz20 Uhr Tagesschau (Einheimische Töne) 18.30theater(uri) Alpentöne Blasorchester 10.15 Schlüsselsaal Film: Muotataler Jüüzli – 30 Jahre später 20.00Schlüsselsaal Federspiel 10.45 Lehnplatz Bläserklasse 18+ (Einheimische Töne) 20.00 Kirche St. Martin Markus Kühnis & Geschwister Küng 12.00Lehnplatz Junge Töne: Echo vom Honegg, 21.00Lehnplatz Christoph Pfändler’s Metal Kapelle Suure Moscht & Sirup, Rändöm 21.30theater(uri) Erika Stucky & da Blechhauf’n 13.30Sacklager Hans Hassler Solo mit Balgerei 21.30Schlüsselsaal Ils Fränzlis da Tschlin 14.15 Lehnplatz Gisel-Müsig Flüelen (Einheimische Töne) 23.00Lehnplatz Aeschbacher-Berger-Pfändler- 15.30 Lehnplatz Schiibähunt (Einheimische Töne) Nketia-Streiff 16.15 Schlüsselsaal Sibelius Akatemia Helsinki 23.00 Kirche St. Martin Wiener Choralschola & Matthias Loibner 16.45 Lehnplatz Moes Anthill (Einheimische Töne) 00.30theater(uri) Otto Lechner & Wiener Ziehharmoniker 17.30 Schlüsselsaal Alpini Vernähmlassig 01.00Lehnplatz da Blechhauf’n Sonderveranstaltungen Sonntag, 16. August 2015 Freitag bis Sonntag Zeit Raum-Klang-Installation Ort Konzert 10.00 LehnplatzZunderobsi (Einheimische Töne) Haus für Kunst Uri 44 11.15 Lehnplatz Bougainville (Einheimische Töne) 12.00Sacklager Benjamin Brodbeck Solo mit Balgerei Klangperformance 12.30 Lehnplatz Einzig und dr Andr (Einheimische Töne) Sacklager45 13.30Reussdelta Klangspaziergang / spezial Federspiel 13.45 Lehnplatz Duo Zindhelzli (Einheimische Töne) Installation von Urban Mäder & Peter Allamand 15.00 Lehnplatz Pluvia (Einheimische Töne) Sacklager45 15.30theater(uri) Limerick-Helsinki-Luzern: Folk! 16.30 Lehnplatz Silberbüx: Uf Räuberjagd (Kinderkonzert) Stubete International 17.00Schlüsselsaal Hans Hassler Ensemble Biergarten Schützenmatt 18.15theater(uri) OLOID live & Ndima Aka Pygmäen 19.30Schlüsselsaal Marco Santilli’s CheRoba & Projekt Echokarten von Christian Zehnder il Fiato delle Alpi Foyer Theater 20.30Lehnplatz Du Bartàs 21.00theater(uri) Dead Brothers & Christine Lauterburg 22.15Lehnplatz Kombinat Alpenrösli 25 37 7 Öffentliche Verkehrsmittel NachtBus und RufBus Der NachtBus der AUTO AG URI fährt vom Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zu folgenden Zeiten: Linie Göschenen – Flüelen RufBus Altdorf Telldenkmal ab 02.00 Uhr Flüelen Gruonbach an 02.07 Uhr Linie Flüelen – Göschenen 8 Der RufBus der AUTO AG URI fährt in seinem Rayon während der Alpentöne Freitag und Samstag 20.00 – 02.00 Uhr 20.00 – 24.00 Uhr Flüelen Gruonbach ab 02.08 Uhr Sonntag Flüelen Hauptplatz ab 02.10 Uhr Telefon 079 762 62 62 Altdorf Telldenkmal ab 02.15 Uhr Altdorf Kollegium ab 02.18 Uhr Schattdorf Dorf ab 02.20 Uhr Altdorfer CityBus Erstfeld SBB ab 02.27 Uhr Der Altdorfer CityBus verkehrt am Silenen Dägerlohn ab 02.32 Uhr Amsteg Post ab 02.36 Uhr Samstag und Sonntag 08.30 – 11.30 Uhr Intschi Seilbahn ab 02.40 Uhr 13.00 – 16.30 Uhr Gurtnellen Wiler ab 02.46 Uhr Wassen Post ab 02.53 Uhr Göschenen SBB an 03.00 Uhr www.aagu.ch Vorverkauf, Unterkunft Unterstützungsverein Alptonal Vorverkauf Werden Sie Mitglied des Unterstützungsvereins Alptonal! Ab 1. Juni 2015 bei: Ob jazzig, klassisch, experimentell oder avantgardistisch, rockig, witzig, Ticket Center Uri c/o Uri Tourismus AG, www.ticketcenter-uri.info gewagt oder urtümlich! Auch in Zukunft sollen Musikerinnen und Musiker, Tel. 041 874 80 09, [email protected] die sich mit dem musikalischen Erbe des europäischen Alpenraums beschäftigen, am internationalen Musikfestival Alpentöne auftreten können. Billette Der Unterstützungsverein Alptonal möchte dazu beitragen, dass Alpen- Tagespass CHF 55.– töne regelmässig durchgeführt wird. Er bezweckt die ideelle, personelle Festivalpass 3 Tage CHF 135.– und materielle Unterstützung dieses Anlasses. Mit Ihrem Beitritt tragen Sie dazu bei, dass sich Altdorf jedes zweite Jahr in einen pulsierenden Alpentöne-Package ab CHF 255.– pro Person Festivalort verwandelt. −2 Übernachtungen im Doppelzimmer, inkl. Frühstück −1 Festivalpass Alpentöne (3 Tage) inkl. Eintritt Haus für Kunst Uri Das bietet Ihnen der Unterstützungsverein Alptonal −Die Aktivitäten des Unterstützungsvereins Alptonal bieten Gelegenheit für neue, interessante Begegnungen. Info und Buchung bei Uri Tourismus AG, [email protected] Tel. 041 874 80 00, www.uri.info/alpentoene −Als Gönnermitglied haben Sie freien Eintritt zu allen AlpentöneVeranstaltungen. Melden Sie sich an auf www.alpentoene.ch (Rubrik Verein Alptonal). 9 Sponsoren Gönner Sponsoren Auto AG Uri, Schattdorf Arnold & Co AG Die Mobiliar, Versicherungen & Vorsorge, Altdorf B+T Bild+Ton AG Yvonne Furler, Rechtsanwältin, Zug Merck & Cie Peter und Maja Hirzel, Altdorf PFISTERER Ixosil AG Hotel Restaurant Pizzeria Höfli, Altdorf PORR SUISSE Hotel Restaurant Goldener Schlüssel, Altdorf Urner Kantonalbank ITEN AG, Spezialhochbau, Hebetechnik und Stahlbau, Oberägeri Kaufhaus Türmli, Altdorf Medienpartner Korporationsbürgergemeinde Altdorf Radio SRF 2 Kultur Möbel Center Bär, Altdorf Neue Urner Zeitung Muheim Merz Baumann, Rechtsanwälte und Notare, Altdorf / Zug Musikhaus Peter Gisler, Altdorf Ruch AG, Altdorf 10 Wir danken den Sponsoren und Gönnern für die grosszügige Unterstützung des Musikfestivals Alpentöne 2015. Wenn wunderbare Vielfalt von Alpen und Menschen durch Töne erklingt Heidi Z’graggen, Landammann des Kanton Uri So vielfältig wie unsere Alpen dann wiederum sinnieren sie dumpf diesem Jahr wieder erleben zu region mit den von Alpenblumen und intensiv, mal ertönen sie laut dürfen – grenzüberschreitend, in schönsten Farben gekleideten vibrierend wie die Donnerschläge, universell e inander verstehend, Wiesen, mit wunderbaren Gipfeln, die von Felswänden sich zurück aufbrechend – zusammenfliessend mit tiefblauen Bergseen, mit ergiessen – hie und da sind sie wie die vielen Bergbäche in einem kristallklaren Bergbächen, mit den vielleicht eisig klirrend wie ein Strom und das immer mit dem in das goldene Sonnenlicht ge kalter Dezembermorgen und dann Wissen über die Kostbarkeit, die tauchten oder von mystischen doch und immer wieder den Lebensfreude, Verletztlichkeit, Nebelschwaden eingehüllten Frühling versprechend glücklich Gemeinsamkeit und auch Kraft Felswänden – genau so vielfältig anmutend und Zukunftsglauben unserer Gegenden. ist die Musik der Alpen. Mal sind versprechend – so wie wir, die die Alpentöne sanft und lieblich wie Menschen, die wir hier leben. Seien Sie herzlich willkommen in Altdorf. eine klar plätschernde Quelle, steigern sich tosend und rauschend Wir Urnerinnen und Urner freuen wie der sich daraus entfesselnde uns darauf, die ganze mitreis- Wildbach in imposantes Brausen. sende, wohlklingende Palette von Mal klingen sie in Durklängen Alpentönen und damit die Vielfalt freudig erregt und ausgelassen, der Alpen und seiner Bewohne- wie die ersten Sonnenstrahlen, rinnen und Bewohner auch in 11 Stiftungen Öffentliche Hand Artephila Stiftung Einwohnergemeinde Altdorf Dätwyler Stiftung ERNST GÖHNER STIFTUNG FONDATION SUISA LANDIS & GYR STIFTUNG Otto Gamma-Stiftung Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Kanton Uri Kanton Basel-Landschaft Kanton Glarus Einwohnergemeinde Flüelen Kanton Graubünden Einwohnergemeinde Seedorf Kanton Luzern Kanton Nidwalden Kanton Obwalden Kanton Schwyz Kanton St. Gallen Kanton Thurgau Kanton Zug Kanton Zürich Wir danken den Stiftungen und der Öffentlichen Hand 12 für die grosszügige Unterstützung. Korporation Uri Kanton Bern Salmiakki, Whiskey und ein Schuss Bätzi Michael Kaufmann Direktor Hochschule Luzern – Musik Wie tönen die Alpen? Was sind Alpentöne? Ist das auch, wenn irische Jedenfalls freue ich mich auch dieses Jahr besonders auf die Alpentöne. Bagpipebordune durch Altdorf wehen? Oder wenn an einer Ecke des Weil wir als Hochschule Luzern – Musik in freundschaftlicher Zusammen Städtchens einige Bergler zur karelischen Fiedel das Tanzbein schwingen? arbeit mit dem Festival und mit unseren tollen Studierenden diese Oder wenn die «Stubete» von einer Fusionskapelle aus Schweizern, «anderen Töne» reinbringen dürfen. Einen Schuss Bätzi im Wissen: Finnen und Iren bestritten wird? Oder wenn ein Jazzorchester Original- Es ist ein Tropfen ins Meer der Töne. Aber ein gewichtiger. Arrangements wie «Guete Sunntig mitenand» aus dem Fundus des Radio-Orchesters Beromünster der 1950er-Jahre intoniert? Ich behaupte ganz radikal, dass alles möglich ist. Ja, sein muss: Alpen hin oder her, entscheidend sind nur die Töne. Die können von überall herkommen und die sollen nach überall hingehen. 13 © SRF / Matthias Willi Was wäre, wenn … Mariel Kreis, Musikjournalismus SRF 2 Kultur … sich die ozeanische Kruste vor Wobei: Alpentöne sind mehr als Das Festival Alpentöne denkt für Alpentöne auf 135 Millionen Jahren nicht zu Klänge aus diesen Ländern. Die uns daran und erinnert uns alle Radio SRF 2 Kultur falten begonnen hätte? Wir wären Alpen erstrecken sich von Frank- zwei Jahre mit einem innovativen faltenfrei und hätten «freie Sicht reich bis nach Monaco. Von Italien Programm: Hört, was es alles Sonntag, 16. August 2015 aufs Mittelmeer». Nun – das wäre bis nach Slowenien. Manchmal ver- gibt, und was sich alles machen 19.30 – 24.00 Uhr ja nicht weiter schlimm. gessen wir das, genauso wie wir lässt aus diesem Alpensound! Live aus Altdorf mit Einspielun- Aber: Ohne Alpen, keine Alpentöne vergessen, dass Schweizer Volks- Nämlich unheimlich viel! gen weiterer Konzerte aus der Schweiz, aus Österreich, musik nicht nur Deutschschweizer aus Bayern. Musik ist. Die Romandie gehört genauso dazu wie das Tessin. 14 Neue Volksmusik und Jazz MGB-NV 27 MGB-NV 28 online shop: www.musiques-suisses.ch Musiques Suisses / Neue Volksmusik wird getragen von Pro Helvetia, Suisa-Stiftung, Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz, Haus der Volksmusik Altdorf und Migros-Kulturprozent. MGB Jazz 13 © F.X. Brun Donnerstag Prolog Bauernmusik Altdorf (CH) Tsches nicht Jazz Historische Filmaufnahmen aus Altdorf und Uri, begleitet mit Tanzmusik theater(uri), 20.30 Uhr von Tsches Krupski und Hanns in der Gand. Jahrelang hat der Altdorfer Musikant und Verleger Peter Gisler in Uri nach Peter Gisler (Projektleiter; Kontrabass, Örgeli), Sepp Wipfli (Klarinette), Patrik Stadler ältesten Volksmusikquellen gesucht und geforscht. Seit dem Aufkommen (Posaune), Erich Herger (Flügelhorn), Hanspeter Wigger (Trompete, Büchel). von Radio und Schallplatte um 1920 weiss man recht gut, welche Musik hierzulande bei Kilbis und Festen zum Tanz gespielt wurde. Doch was war vorher? Mit welchen Instrumenten wurde vor dem Einzug von Akkordeon In Zusammenarbeit und mit Unterstützung vom Haus der Volksmusik, Altdorf. und Schwyzerörgeli Volksmusik gemacht? Dank der Nachlasse von Tsches Krupski (1882 – 1940) und Ladislaus Krupski (1883 – 1947), der sich auch Hanns in der Gand nannte, besitzt Uri einen wertvollen musikalischen Nachlass aus dem 19. Jahrhundert. Diesen hat Peter Gisler in den letzten Jahren erforscht, dokumentiert und schliesslich mit seinen Mitmusikern wieder zum Klingen gebracht. Zur historischen Volksmusik werden bisher kaum zugängliche Dokumentarfilmaufnahmen über Altdorf und Uri aus den 1930er-Jahren gezeigt. 16 Eintritt CHF 10.–, mit Festivalpass frei. © Daliah Spiegel Freitag Alma (A) Transalpin Wer bei Alma an einen häufig Und man muss mit dem Phänomen überhaupt nicht, es ist ihre Musik, theater(uri), 18.00 Uhr erwähnten Vornamen aus der der musikalischen Seelenwande- ausgebeint von allen Klischees, Eröffnungskonzert Zeit des Wiener Fin de Siècle rung vertraut sein wie Alma, um Alpenkitsch und falschen Mythen. denkt, hat die junge Band noch daraus eine derart schöne Musik Mit Alma tritt eine junge Genera nicht erlebt. Das falsch besetzte schaffen zu können. Unseretwegen tion der neuen Volksmusik Öster- Julia Lacherstorfer (Geige, Gesang), Evelyn Streichquartett plus Knopfharmo- können sie hinfahren wohin sie reichs an. Eine Musik «wie uns Mair (Geige, Gesang), Matteo Haitzmann nika und Stimmen spielt ungestüm wollen, ihre alpine Heimat bleibt das taugt, wie wir das selbst gern (Geige, Gesang), Marie-Theres Stickler und frei, con alma y vida mit Leib unverkennbar. hören wollen». Auf gehts! (Steirische Harmonika, Shruti Box, Ge- und Seele. Bei Alma sind alle in musizierenden sang), Marlene Lacherstorfer (Kontrabass, Gesang) «Transalpin» nennen sie ihre neuen Familien aufgewachsen. Musik musikalischen Streifzüge, die sie machen spielte für sie von Kindes- von Südtirol nach Skandinavien, beinen an eine ebenso grosse Rolle von Marokko zum Dachstein, von wie zur Schule gehen oder Rad- London ins Traisental führen. Aus fahren. Mit dieser Vorbelastung Transdanubien – so nennt man in und einer akademischen Ausbil- Wien alles, was jenseits der Donau dung im Rücken schöpfen sie jetzt liegt – aus diesem «Jenseits» kam aus dem Vollen. Folk oder nicht? immer schon die ganze Welt. Diese Frage stellt sich für sie 17 © Sergej Simbirev Freitag Ganes & Corin Curschellas, Patricia Draeger, Barbara Gisler (I/CH) Bela Roda Mia Roda – la questione ladina Dieses vom Festival Alpentöne initiierte Konzert ist der Versuch einer Schlüsselsaal, 20.00 Uhr musikalischen Familienzusammenführung von linguistisch grenznahen Sprachgebieten und ihren musikalischen Ausdrucksweisen: Ladinisch und Rätoromanisch. Somit wird erstmalig die «questione ladina» auf der Bühne Ganes: Elisabeth Schuen (Gesang, Geige, Synths), Marlene Schuen (Gesang, Geige, Bass, verhandelt. Samples), Maria Moling (Gesang, Schlagzeug, Perkussion, Gitarre) Corin Curschellas (Stimme, Dulcimer, Perc. Komposition), Patricia Draeger (Akkordeon, Das Trio Ganes aus dem Südtiroler Dorf La Val, ist verwurzelt in seiner Komposition, Arrangements), Barbara Gisler (Cello, Kontrabass) ladinischen Heimat und Sprache. Einst standen die Musikerinnen mit Hubert von Goisern auf der Bühne, bis sie sich selbstständig gemacht haben. Sie sind erfolgreich mit einem neuen alpinen Pop auf Tuchfühlung Mit finanzieller Unterstützung durch gegangen. Corin Curschellas aus Graubünden überrascht regelmässig mit neuen Projekten und Adaptationen der alten «Chanzuns Rumantschas». Ihre Kollegin in diesem Konzert, die Akkordeonistin und Komponistin Patricia Draeger, hat zahlreiche Projekte von Corin Curschellas massgebend mitgeprägt. Die junge Cellistin Barbara Gisler von den Geschwistern Küng ist die dritte Stimme in der kammermusikalischen Formation. 18 Ds Giiger Bertholds Seefi’s Strichquartett & Reto Grab (CH) Lehnplatz, 20.00 Uhr Ein Streichquartett auf dem Lehn- tholds Seefi. Im Altdorfer Mülirad- Ergänzt wird das Streichquartett platz? Vor allem tänzig, flät urchig Verlag ist inzwischen ein Notenheft durch den Schwyzerörgeli-Routinier und hejbsch muss es rüberkom- mit ihrer Musik erschienen. Reto Grab, der uns vor allem von der Gruppe Rampass ein Begriff Andy Gabriel (Violine), Maria Gehrig men, wenn Musik im Altdorfer (Violine), Madlaina Janett (Bratsche), Bierzelt bestehen will. Man traut Die jungen Musiker gehören zu Pirmin Huber (Kontrabass), Reto Grab es der Streichmusik ja eigentlich einer neuen Generation von aka (Schwyzerörgeli) kaum zu, aber auch solche Musi- demisch ausgebildeten hochquali kanten mussten in den verrauchten fizierten Volksmusikern. Andy Beizen die tanzwütigen Bauern und Gabriel kennen wir von den Helvetic Handwerker bei Laune halten. Fiddlers, Maria Gehrig aus Ander- ist. matt tanzt erfolgreich auf vielen An der letzten Stubete am See Hochzeiten, Madlaina Janett ist im begeisterte Ds Giiger Bertholds Hauptberuf integraler Bestandteil Seefi’s Strichquartett mit heute des Unterengadiner Janett-Clans, völlig vergessenen Muotathaler und Pirmin Huber nimmt es mit Geigentänzen und Jüüzli. Gespielt nahezu jeder Volksmusikgruppe auf. wurden Stücke von zwei einst bekannten Muotataler Geigern, dem Predigers Josef und Giiger Ber- 19 © Olivia Weibel Freitag Die Schweiz auf Kurzwelle – Eine Radioshow theater(uri), 21.15 Uhr Nicht mehr ganz die geistige Landesverteidigung, aber auch noch nicht Teleboy: das sind die 50er- und 60er-Jahre, eine Zeit, in der das Schweizer Radio das Leitmedium der Unterhaltungsmusik war. Jazz und Moderation: Samuel Zumbühl, Leitung: David Gottschreiber Heimatfilm, Saxofon und Hackbrett, Swing und Jodeln waren die Zutaten, ausgeführt von «Gebrauchsorchestern», wie man sie beim Radio auch Einführung: Thomas Järmann (Foyer Theater, 20.45 Uhr) nannte. Dazu gehörte ebenfalls die Volksmusik, insbesondere die volkstüm- Der Musikwissenschaftler gibt eine kurze Einführung in die Hintergründe der Unterhaltungs- liche Musik. Trotz Protesten gegen die «geschmacklose Verkitschung», musik und seiner Orchester in der Nachkriegszeit. versorgte das Unterhaltungsorchester die ganze Nation mit leichter Kost. Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Radiogeschichte unter dem Titel Kompositionsauftrag mit Unterstützung von «Broadcasting Swissness», bringt jetzt die Hochschule Luzern – Musik das 1946 gegründete Schweizer Radio-Unterhaltungsorchester wieder zum Klingen. Das extra für Alpentöne gegründete Hochschulensemble hat Stücke aus dem Archiv des Dirigenten und Verlegers Reto Parolari neu eingespielt. Die Musik ist eine Mischung aus Volksmusik, Schlager und Jazz, mit einer grossen Portion Swissness versehen. Samuel Zumbühl vom Luzerner Theater moderiert das durchaus gewagte 20 Unternehmen stilsicher durch den Abend. Thomas Aeschbacher Conjunto Alpino (CH) Eine alpine Weltvolksmusik Thomas Aeschbacher hat sich mit dem Schwyzerörgeli auf den Weg ge- Lehnplatz, 22.30 Uhr macht, ein höchst apartes Stück ausgewilderter Volksmusik in die Heimat zurückzuholen. Mit seiner eigens dafür zusammengestellten Band begibt er sich auf die Spuren alpiner Klänge im Südwesten der USA und Mexikos. Tom Küffer (Gesang, Gitarre, Blues Harp, Mandoline), Marc Gerber (Gitarre, Gesang), Musikalisches Vorbild sind ihm der Godfather des Tex-Mex, Flaco Jimenez, Daniel Küffer (Saxofon, Bassklarinette), Andy Gabriel (Geige), Thomas Aeschbacher die legendäre Gruppe Los Lobos und die Texas Tornados. (Schwyzerörgeli), Mimmo Pisino (Bass), Steve Grant (Schlagzeug) Die traditionelle Musik der Auswanderer aus dem Alpenraum hat sich im musikalischen Schmelztiegel zwischen Louisiana, San Antonio, Los Angeles und Mexiko in den 50er- und 60er-Jahren unter der Bezeichnung Conjunto und Zydeco als eine Art Country-Polka mit Blues und Rock ’n’ Roll vermischt und weiterentwickelt. Thomas Aeschbacher hat bereits bei den vergangenen Alpentönen Uner schrockenheit bewiesen. Mit seinem Schwyzerörgeli hat er sich dabei weit aus dem neu-volksmusikalischen Fenster gelehnt, indem er eine Balkan brassband begleitet hat. Jetzt also startet er mit einem weiteren Versuch, hybride Traditionen zu hinterfragen, zusammen mit einer illustren Schar Schweizer Musiker. 21 © Pawel Karnowski Freitag Lia Pale (A) Gone too far – «Fremd bin ich eingezogen / fremd die den existenziellen Charakter Die Winterreise zieh ich wieder aus»; mit diesen des Schubert’schen Werkes atmet Schlüsselsaal, 22.45 Uhr Zeilen beginnt der wohl berühm- und doch ganz heutig ist: «As teste Liedzyklus der deutschen Ro- stranger I arrived / As stranger I mantik. Schuberts «Winterreise» will leave». Lia Pale (Stimme, Piano, Flöte, Perkussi- mit den Texten von Wilhelm Müller on), Fabian Rucker (Saxofon, Klarinette), war schon für viele nicht-klassische Mathias Rüegg, der einstige Mathias Rüegg (Piano), Hans Strasser Musiker eine Herausforderung. künstlerische Leiter des Festivals Alpentöne und in der Jazzwelt hoch (Bass), Ingrid Oberkanins (Perkussion) Die junge Jazzsängerin Lia Pale, geschätzte Leiter des Vienna Art mit bürgerlichem Namen Julia Orchestras, hat die Winterreise Pallanch, ist im oberösterreichi- nach Schuberts Vorlage eigens für schen Wels geboren. Sie verarbei- Lia Pale arrangiert. tet unter dem Titel «Gone too far» die musikalische Vorlage zu einer eigenständigen Musikmelange, 22 © Rainer Muranyi KLARA Naturzwei (CH) Ein Soundtrack vom Ende Kaum eine Landschaft verbindet Zeit, in der die Zähmung und tik mehrfach auf alpenländische der Natur, wie wir sie sich mit romantischer Naturver- Zerstörung von Natur durch den Geschichten und die helvetische kannten klärung so stark wie die Alpen. Industriekapitalismus eine alles Mentalität Bezug genommen. theater(uri), 24.00 Uhr Wer würde widersprechen bei der andere als romantische Dimensi- Feststellung, dass wir die Natur on erfuhren. Erst diese Eingriffe Dieses Konzert ist für die Thea- brauchen? Aber ist diese Natur lösten die wehmütige Mischung tergruppe um Christoph Frick ein Christoph Frick (Regie), Martin Schütz nicht nur eine romantische Erfin- von Naturbegeisterung und Natur einmaliges Ereignis und Experi- (Komposition, Cello), Bo Wiget (Komposi dung? Was macht Natur mit uns? verlust aus, den Abschied von ment. Speziell für Alpentöne wurde tion, Cello), Johanna Eiworth, Melanie Was macht sie so schön? Sind Dorf, Land und Tal. Die Industriali der Soundtrack eines Theater- Lüninghöner, Nicola Fritzen, Dominique Klimaerwärmung und synthetische sierung haben wir inzwischen stücks zum Konzert umgewandelt. Rust (Schauspiel), Clarissa Herbst (Bühne, Biologie auch Natur? Ist die Natur weit hinter uns gelassen. Natur Die akustische Dimension des Kostüme), Jutta Wangemann (Dramatur- nicht nur noch pure Fantasie und wird mit naturähnlichen Syste- abendfüllenden Theaterstückes gie), Larissa Bizer (Produktionsleitung), Projektion? men und Organismen imitiert und steht somit für eine Aufführung im beherrscht. Wir steuern auf eine Vordergrund. beteiligt sind auch die Bauernmusik, sowie zahlreiche Musikerinnen und Musiker aus Nicht erst seit es Alpentöne gibt, Zivilisation zu, die ihre eigene Uri. hat Natur einen Klang. Mit einer Evolution bestimmt. Collage aus Volks- und Kunstliedern Eine Koproduktion mit der Kaserne Basel der Romantik bewegen wir uns Die Basler Gruppe KLARA hat mit und dem Theater Freiburg im Breisgau zurück ins 19. Jahrhundert, einer einer auffälligen eigenen Ästhe- 23 Hochschule Luzern – Musik Internationales Hochschulmeeting 24 – Irish World Academy of Music and Dance, Limerick (IRL) Irish Folk Finnische Volksmusik – Sibelius Akatemia, Helsinki (FI) Die Irish Traditional Music oder Die finnische Volksmusik speist – Hochschule Luzern – Musik (CH) der Irish Folk, wie die Musik viel- sich wesentlich aus vokalen Volks- fach bezeichnet wird, hat sich im weisen, oft begleitet von der Viele Musikerinnen und Musiker der Neuen Volksmusik der Schweiz be 18. Jahrhundert herausgebildet. griffbrettlosen Kastenzither, der tonen immer wieder, wie wichtig für sie die Musik Nordeuropas, insbe- Mit Fiddle, Tin Whistle, Dudelsack, Kantele. Die zweite Traditionslinie sondere Skandinaviens, gewesen ist. Aus diesem Gedanken heraus ist die Akkordeon und Holzquerflöte, aber ist die ebenfalls auf Liedern basie- Idee entstanden, mit den beiden renommierten Hochschulen in Finnland auch Klavier, Concertina, Banjo rende instrumentale Spielmanns- und Irland Kontakt aufzunehmen und sie in die Schweiz einzuladen. und Mandoline wird in Pubs und bei musik, die im 17. Jahrhundert Festen musiziert. Starke Bezüge über Schweden nach Finnland Eine Woche lang begegnen sich die jungen Musikerinnen und Musiker, zum Folk haben der irischen Musik gekommen ist. Gespielt wurde mit tauschen sich aus, lernen voneinander und treten zusammen in einer zur weltweiten Popularität verhol- der Geige, später kamen Akkordeon Reihe von Konzerten auf. fen. In der Pop- und Rockmusik und Klarinette hinzu. Heute sind findet sie inzwischen vielfach nahezu alle Instrumente vertreten. Verwendung. Das ist bei Traditio- Bevorzugte Formen der Instru- nalisten nicht unumstritten, eine mentalmusik sind Polonaisen und Auseinandersetzung, die auch in- Mazurkas, seit dem 19. Jahrhun- nerhalb der Universität in Limerick dert auch Polka, Schottisch und lebhaft geführt wird. Walzer. Irish World Academy of Sibelius Akatemia, Helsinki Music and Dance, Limerick Die Volksmusik an der Sibelius- Die Ausbildung in Limerick ver- Akademie in Helsinki gilt als vor- Freitag, 00.30 Uhr, Lehnplatz mittelt sowohl traditionelle Spiel- bildliches Beispiel für einen Irish World Academy of Music and Dance, Limerick (IRL) weisen als auch Kompetenzen lebendigen Umgang mit dem Erbe. in anderen musikalischen Genres. Neben traditioneller Musik sind Samstag, 16.15 Uhr, Schlüsselsaal Die individuellen Fähigkeiten der dort zeitgenössische Spielformen Sibelius Akatemia Helsinki (FI) Studierenden werden gezielt der Folklore integraler Bestand- gefördert «to find his own voice teil der Ausbildung. Übergreifende through traditional performance». Aktivitäten werden gezielt geför «Alpini Vernähmlassig» dert. Einzigartig ist auch der Hochschule Luzern – Musik (CH) Die Konzerte Samstag, 17.30 Uhr, Schlüsselsaal «Nordic Master of Global Music», mit dem Studierende aus ganz Freitag bis Sonntag, Biergarten Schützenmatt Skandinavien neben der künstle Stubete International rischen Perfektion die Möglichkeit haben, ein weitgespanntes inter Sonntag, 15.30 Uhr, theater(uri) nationales Netzwerk aufzubauen. Folk! Gemeinsames Konzert der Hochschulen Helsinki, Limerick und Luzern 25 Samstag Sonntag Hans Hassler (Akkordeon) Benjamin Brodbeck (Perkussion) Solo mit Balgerei 1 Solo mit Balgerei 2 Sacklager, 13.30 Uhr Sacklager, 12.00 Uhr Der 1945 in Graubünden geborene Akkordeonist setzte 2008 mit seinem Der Basler Schlagzeuger studierte in New York und später in Luzern bei Debüt-Soloalbum «Sehr Schnee, sehr Wald, sehr» einen deutlichen Akzent Pierre Favre. Inzwischen ist er Masterschüler im Fach Freie Improvisation in die Schweizer Musiklandschaft. Es gibt keinen Volksmusiker, der sich so bei Alfred Zimmerlin und Fred Frith. Der vielseitige M usiker spielt in diver selbstsicher und lustvoll in der Tradition bewegt und ein Meister der freien sen Bandprojekten, komponiert für Theater und mixt seine bevorzugten Improvisation ist und seine musikalische Herkunft nicht verschweigt. Musiken in tanzbare dj-sets. Sacklager Altdorf Zwei Interventionen in der Installation Balgerei von Urban Mäder & Die Sacklager der ehemaligen Eidg. Getreidemagazine Altdorf sind Peter Allamand; weitere Infos siehe Seite 45. spezielle, fabrikhallenartige Räume, in denen für den Kriegsfall bis zu 10 000 Tonnen «Bundesweizen» eingelagert werden konnten. Das verbaute Material in den grossen vierstöckigen Hallen bewirkt einen ungewöhnlich langen Nachhall. Die 36 streng angeordneten Säulen in den Pilzdeckenkonstruktionen sind eine Pionierleistung der Beton architektur (Architekt: Robert Maillart, 1912). 26 Samstag Alpentöne Blasorchester (CH) Vier Versuche über die Blasmusik von Markus Flückiger Nach zwei Ausflügen in den Banda-Jazz und einem in die Neue Musik, wird theater(uri), 18.30 Uhr das Festivalorchester in diesem Jahr Markus Flückiger anvertraut. Der Meister der neuen Ländlermusik auf dem Schwyzerörgeli, versucht sich an einem ganz anderen, für die Ländlermusik eher ungewöhnlichen Klang Alpentöne Blasorchester; Solisten: Christoph Gautschi (Perkussion), Christian Simmen körper. Der Reiz liegt nicht zuletzt darin zu hören, wie Markus Flückiger (Flügelhorn), Martial Kuhn (Marimbafon); Gastensemble Chammerart: Caroline Krattiger seine eigene ausgefeilte Spieltechnik, exakte Balgführung, komplexe (Klarinette), Michel Truniger (Klarinette / Leitung), Christoph Marty (Klarinette), Roman Gegenrhythmen und Offbeats auf die Blasmusik überträgt. Der Komponist Blum (Bassklarinette), Rebekka Mattli (Klavier), Martial Kuhn (Perkussion) ist anwesend, selbst mitspielen wird er aber nicht, und auch sonst wird Markus Flückiger (Komposition) kein Akkorderon zu hören sein. Kompositionsauftrag mit Unterstützung von Das Alpentöne Blasorchester hat sich in all den Jahren zu einer wahren Werkstatt für Blasmusik entwickelt. Es besteht aus motivierten Musikerin nen und Musikern aus der Region, die bereit sind, blasmusikalisches Neuland zu betreten und zu entdecken. In diesem Jahr teilen sich Philipp Gisler und Michel Truniger die musikalische Leitung des Klangkörpers. Das Programm wird von weiteren Kompositionen aus Markus Flückigers Feder ergänzt, die von anderen Musikern für Blasorchester arrangiert worden sind. 27 Samstag Federspiel (A) So, wie ihr uns wollt Federspiel wurde 2004 in Krems neben der alpinen Einfachheit und zusammentreffen, da wird tradi Schlüsselsaal, 20.00 Uhr an der Donau gegründet. Die Musi- Abgeschiedenheit auch ehemalige tionelle Blasmusik schnell zu einer ker stammen alle aus der Region, Kronländer Österreich-Ungarns humorvollen Angelegenheit. wo der fruchtige Grüne Veltliner mit ins Auge fasst. Neben den Frederic Alvarado-Dupuy (Klarinette, gekeltert wird und Kultur eine ganz vertrauten Polkas, Walzern und Gesang), Simon Zöchbauer (Trompete, grosse Rolle spielt. Märschen sind beispielsweise auch ungarische Csárdás im Repertoire. Flügelhorn, Zither, Gesang), Philip Haas (Trompete, Flügelhorn Gesang), Ayac Entscheidende Impulse kamen Dabei blinzeln auch slawische oder Jimenez-Salvador (Trompete, Flügelhorn, aber von Volksmusikurgestein Rudi mexikanische Brass-Rhythmen aus Gesang), Thomas Winalek (Posaune, Pietsch, der mit der Gruppe von den Arrangements und Melodien Gesang), Matthias Werner (Posaune, Beginn an traditionelle Blasmu- hervor. Gesang), Roland Eitzinger (Trompete, sik, speziell für diese Besetzung, Posaune, Gesang) arrangiert und einstudiert hat. Dass Blasmusik aus dem Alpenraum (solange sie nicht aus der 28 Was Federspiel von der derzeit Schweiz kommt) oft eine komische blühenden Brass- und Blasmusik Note hat, unterstreicht Federspiel, renaissance unterscheidet, ist ohne es zu wollen. Doch wo beein- der regional ausgeweitete Begriff druckendes handwerkliches Können volkstümlicher Tradition, der und jugendliche Unbekümmertheit Markus Kühnis & Geschwister Küng (CH) Pfarrkirche St. Martin, 20.00 Uhr Zum ersten Mal kommen die Geschwister Küng zum Festival nach Altdorf und – kaum zu glauben – zum ersten Mal kommt bei Alpentöne die Orgel der Pfarrkirche St. Martin zum Einsatz. Markus Kühnis (Orgel), Clarigna Küng (Violine), Philomena Aepli (Violine), Barbara Gisler (Cello), Madlaina Küng (Kontrabass), Roland Küng (Hackbrett/Komposition) Die Geschwister Küng scheuen sich auch als «Appenzeller Original Streichmusik» nicht vor Ausflügen in Experimente und sind doch ganz nah bei d er Tradition ihrer Heimat, was sie mit ihrer Tracht eindrücklich unterstreichen. Die Besetzung mit zwei Violinen, Hackbrett, Cello und Kontrabass ist eigenwillig und verleiht ihrer Musik eine unaufgeregte, heitere Note. Grossen Einfluss auf ihr Spiel hatten der Appenzeller Avantgarde-Volksmusiker Noldi Alder und Roman Rutishauser mit seinen ungewöhnlichen Interpretationsideen. Auf Anregung des Zentrums für Appenzellische Volksmusik in Gonten setzten sie sich mit Kompositionen aus der ersten Hochblüte der Volksmusik in historischen Notensammlungen auseinander. Markus Kühnis aus Rheineck ist seit 2001 Hauptorganist in der Pfarr kirche Emmen. Neben seiner Tätigkeit als engagierter Pädagoge ist er als Konzertorganist weit gereist, quer durch Europa und nach Übersee. Vielfach hat er sich in seinem Orgelspiel mit Volksmusik auseinandergesetzt. 29 Samstag Christoph Pfändler’s Metal Kapelle (CH) Antichris Obschon er seit seinem zehnten Lebensjahr Hackbrett spielt, ist Christoph Lehnplatz, 21.00 Uhr Pfändler weder mit der Volksmusik aufgewachsen noch hat er sich dafür je wirklich ernsthaft interessiert. Viel eher sprach ihn der harte Sound von Bands wie Nightwish, Metallica, Motörhead und AC/DC an. Er spielte Christoph Pfändler (Hackbrett), Johanna Schaub (Violoncello, Gesang), Evelyn Brunner mit seinem Hackbrett gegen die Berge der Tradition an, was nichts daran (Kontrabass), Steffi Rutz (Piano) änderte, dass der Sound sich nicht so recht vom Alpstein lösen wollte. Ob als feingliedrige Stimme in den «Strichmusigen» des Appenzell oder als raumfüllendes Klangfeuerwerk von Musikern wie Töbi Tobler oder Noldi Alder, das Hackbrett hat seinen festen Stammplatz in der Volksmusik der Schweiz. Über Christoph Pfändlers eigenwilligen Sound wurde schon viel geschrieben. Er sei eine Schnittmenge aus Adrenalin, Kitsch und einer guten Portion Naivität. Im Konzert legt man verkniffene Analysen gerne beiseite und freut sich an dieser Volksmusik, die keine sein will und dabei so wunder schön rockt – mit unerhört weiblicher Begleitung. Mit «Antichris» legt er jetzt noch ein «Schitli» drauf. 30 Erika Stucky & da Blechhauf’n (CH /A) theater(uri), 21.30 Uhr Frei nach der Geschichte der Geier-Wally, der eine wahre Geschichte zugrunde liegt, begibt sich Erika Stucky auf die Spuren der Walburga Stromminger, bekannter durch ihren Übernamen als eben jener Geier-Wally. Sie Erika Stucky (Stimme, Akkordeon, Film) war die schöne Tochter des reichsten Bauern im Tal. Aber sie verweigerte Da Blechhauf’n: Alexander Krenn (Trompete), Christoph Geza Haider Kroiss (Trompete), sich den Konventionen der Weiblichkeit und verlebte ihre Jugend als Wild- Christian Wieder (Trompete), Reinhold Bieber (Posaune, Basstrompete), Bernhard Holl fang in der rauhen Natur. (Posaune, Basstrompete), Georg Steiner (Posaune) und Albert Wieder (Helikon) Erika Stucky, das neu-volksmusikalische Gesamtkunstwerk, hat Töne und Motive des Alpenepos eingefangen und zeichnet das Bild von der Mär der freiheitsliebenden Wally in der Einsamkeit der Berge nach. Um das gewaltige Werk in 60 Minuten in den Griff zu bekommen, hat sie sich zur Unterstützung die burgenländische Blaskapelle «Da Blechhauf’n» an Land gezogen. Erika Stucky und das österreichische Bläserseptett bieten eine Art alpines Musiktheater. Gespielt wird ein Mix aus Jazz, Pop, Blues und alpenländischen Behauptungen, glaubhaft gejodelt, durchgeknallt, düster und psychedelisch erhöht. 31 Samstag Ils Fränzlis da Tschlin (CH) Jugendsünden Die Unterengadiner Gruppe mit So weit zur Vergangenheit dieses Versprechen können wir in jedem Schlüsselsaal, 21.30 Uhr dem interessanten Namen wurde sympathischen erweiterten Fami- Fall ein einzigartiges volksmusikali- vor 33 Jahren von Men Steiner lienunternehmens, das wie keine sches Mehrgenerationenprojekt. und Domenic Janett gegründet. andere Formation der Ostschweiz Cristina Janett (Cello), Anna Staschia Die Musiker wollten von Anfang eine unumstössliche Institution Janett (Violine), Madlaina Janett an kein akustisches Museum im geworden ist. Doch seit ein paar (Bratsche), Curdin Janett (Kontrabass), originalen Stil von Fränzli Waser Jahren vollzieht sich ein schlei- Domenic Janett (Klarinette) auf die Bühne bringen. Ihnen ging chender Generationswechsel. In es darum, dass die Musik weiter- Altdorf scheint sich eine Zäsur in lebt. Sie bearbeiteten bestehende den Annalen der Fränzlis anzu- Stücke und schrieben eigene bahnen. Sie werden erstmals in Kompositionen. Elemente des Jazz weiblicher und jugendlicher Über- oder der Klassischen Musik frisch- zahl auftreten. Die Frauen haben ten das Material auf. Italienische, mittlerweile mehr und mehr auch wienerische, jenische und räto das gestalterische Heft in die Hand romanische Einflüsse kamen dazu. genommen. Welcher Art die angekündigten «Jugendsünden» sind, das wollten (oder konnten) sie 32 uns noch nicht verraten. © Janosch Hugi Aeschbacher-Berger-PfändlerNketia-Streiff (CH) alpinproject Schwyzerörgeli, Hackbrett, Jodel, Wie das zustande kam, beschreibt sie auch sonst machen. Das Lehnplatz, 23.00 Uhr Alphorn, Büchel, aber auch Trom- Balthasar Streiff so: «Angefangen sind traditionelle Stücke, Lieder, pete, Zink und Eufonium, das sind hat es mit meiner Zusammen Eigenkompositionen, also neue nicht die typischen Ingredienzien arbeit mit Thomas Aeschbacher, Ideen und altes Material aus Thomas Aeschbacher (Schwyzerörgeli), eines Dancefloors, eher ein quer- einem Musiker mit der perfekten unserer musikalischen Vergangen- Barbara Berger (Gesang), Christoph beet-Instrumentarium für Volksmu- Offenheit, Vielseitigkeit und einem heit. Ein Grossteil der Schweizer Pfändler (Hackbrett), Singoh Nketia sik aus unterschiedlichen Epochen. riesigen musikalischen Repertoire. Volksmusik ist ja schon Tanzmusik. (Electronics), Balthasar Streiff (Alphorn, Es gab in der neuen Volksmusik Dann haben wir Singoh Nketia So gesehen machen wir eigentlich Büchel) immer wieder Versuche, aus dem alias dj flink entdeckt. Er ist mir nichts Neues.» traditionellen Material eine junge aufgefallen, wie er gleichzeitig Tanzmusik zu machen. Das legen afrikanische Trommeln, Appenzeller däre Duo Stimmhorn und kold Streichquintett und modernste electronics hatten vor zehn Jahren Beats auflegte und die Leute ohne mit der Idee gespielt wie in den Unterschied darauf abtanzten. 90er-Jahren Christine Lauterburg Aus unserem Umfeld sind dann der mit «Echo der Zeit». Jetzt also Hackbrettler Christoph Pfändler ein neuer Versuch, bei dem sich und die Sängerin und Jodlerin eine Sängerin und vier gestandene Barbara Berger dazu gestossen. Musiker gefunden haben. Alle brachten die Musik ein, die 33 © Barbora Fabianova Samstag Wiener Choralschola & Matthias Loibner (A/I) 34 In Paradisum In der musikalischen Utopie in Die gregorianische Gesangstra- Die vielfach ausgezeichnete Wiener Pfarrkirche St. Martin, Paradisum vereint sich der aus- dition wird auch im Alpenraum Choralschola wurde von Absol- 23.00 Uhr gewogene chorische Klang der seit Jahrhunderten von Mönchen venten des Kirchenmusikstudiums Männerstimmen mit dem unmittel beinahe unverändert praktiziert an der Wiener Musikuniversität baren Ausdruck der Drehleier, und weitergegeben. Demgegenüber gegründet. Chor: Alex Braun, Benno Hüttler, Johannes die über ein überraschendes ist die Drehleier, die schon vor Kobald, Robert Kovács, Lorin Wey akustisches (und elektronisches) 1000 Jahren als Kirchenmusik Klangreservoir verfügt. Aus instrument erfunden wurde, einer Daniel Mair (Leitung) dem Ganzen entwickelt sich ein ständigen Veränderung ausge- Matthias Loibner (Drehleier) erfrischend eindringlicher Strom; setzt: von der Volks-, Tanz- und Meditation im wahrsten Sinne des Bettelmusik zur höfischen Leier. Wortes: intellektuell, emotional Heute erlebt sie eine unerwartete und rhetorisch in perfekter Ver Renaissance als ernst zu nehmen- bindung von Wort und Klang. Die des Instrument, woran Matthias Sänger kommen und gehen, sie Loibner einen ganz wesentlichen drehen sich und irren in der Kirche Anteil hat, er ist der zur Zeit umher. Ein am Boden zerschellen- führende Erneuerer der Drehleier der Teller hallt wie ein Aufschrei in Europa. durch den weiten Raum. © Viktor Brazdil Otto Lechners Wiener Ziehharmoniker (A / SL / CH) Ringelnattern unter sich «Musik ist ein schlechter Trost, aber manchmal der beste, den wir haben», theater(uri), 00.30 Uhr so das lakonische Fazit des 1964 im österreichischen Melk geborenen Otto Lechners. Für sein drittes Erscheinen bei den Alpentönen hat er sich vorgenommen, mit mindestens 15 Kolleginnen und Kollegen Uri zu über Otto Lechner, Bratko Bibic, ˇ (Leitung) fallen, rein akkordeonistisch gesehen. Hans Hassler, Fränggi Gehrig (Gäste) Ingrid Eder, Heidelinde Gratzl, Maria Düchler, Maria Stattin, Paul Schubert, Johannes Otto Lechner ist seit seinem 15. Lebensjahr blind und – wie er schreibt – Münzner, Franz Haselsteiner, Stefan Heckel, Hannes Steiner, Florian Zack, Walter Czipke seit Jahrzehnten als solcher im Dienste der Musik. Jetzt hat er zusammen mit Bratko Bibiˇc in Wien ein Ziehharmonikaorchester gegründet, und schon wieder weht ein Hauch von «Accordion Tribe» durch das theater(uri). In Zusammenarbeit mit dem Theaterspektakel Zürich Die unüberschaubare Anzahl an Instrumenten vereint sich zu einem gewaltigen volksmusikalischen Cluster mit alpiner Grundlage. Das Unternehmen wird um zwei bekannte Schweizer Akkordeonisten erweitert: Hans Hassler und Fränggi Gehrig, denen der Ländler über alles geht. Ein grosses Alpenpanorama tut sich auf. Ringelnattern unter sich. 35 Samstag da Blechhauf’n (A) Burning Lips Sie sind Burgenlands bekannteste und älteste Blech-Boy-Group. Mit blas- Lehnplatz, 01.00 Uhr musikalischem Sachverstand, Ironie und brachialem Zynismus schleifen sie schamlos die Tradition. Im Burgenland, woher der Kern des Ensembles stammt, wurde anfangs im Heurigen und in Gaststätten gespielt. Sie Alexander Krenn (Trompete), Christoph Geza Haider Kroiss (Trompete), Christian Wieder pflegten den böhmisch-mährischen Musikstil, denn das war die Musik, mit (Trompete), Reinhold Bieber (Posaune, Basstrompete), Bernhard Holl (Posaune, Bass der sie aufgewachsen sind. Aus dieser Ursuppe alpenländischer Blasmusik trompete), Georg Steiner (Posaune) und Albert Wieder (Helikon) basteln sie sich schliesslich ihren eigenen Sound, bei dem die Fetzen fliegen und die Lippen glühn. Da Blechhaufn, das ist Wiener Schmäh, Marschmusik und Polka reloaded, irgendwo zwischen Mnozil Brass und Global Kryner. 36 © Patrick Landolt Sonntag Hans Hassler Ensemble (CH/D) Schlüsselsaal, 17.00 Uhr Hans Hassler aus Chur ist eine der eigene Art. Sein Verhältnis zur ECHO TOPOS SCHWEIZ interessantesten und eigenwilligs- Volksmusik beschreibt er so: «Es von Christian Zehnder ten Figuren der neuen Schweizer gibt gute Volksmusik, und die Täglich im Foyer Theater Hans Hassler (Akkordeon), Gebhard Volksmusik. Einerseits ist er ein spiele ich sehr gern. Ich mache Ullmann (Bassklarinette), Jürgen Kupke Akkordeonist avantgardistischer mich nie darüber lustig, verforme Christian Zehnder setzt am (Klarinette), Beat Föllmi (Perkussion) Prägung, andererseits schürft er zwar, aber respektiere sie und Festival Alpentöne den Auftakt ein grosses Repertoire an Tanz sehe Verbindungen, die nicht für für ein interdisziplinäres Kunst- melodien zutage, eine Musik, die alle sichtbar sind. Volksmusik ist projekt mit der Bezeichnung ihn seit seiner Kindheit begleitet. im Moment ziemlich in. Manche ECHO TOPOS SCHWEIZ. Der meinen, die Volksmusik muss sich Ruf und das Echo gehören zu Das sind Stücke von Paul Kollegger, entwickeln. Und das finde ich eben einer der signifikanten kulturel- Luzi Brüesch und Kasi Geisser, nicht. Die Kühe, die machen Muh, len Identitäten des Alpenlandes. die allesamt zum Traditionsschatz und die fragen sich nicht plötzlich, Bis heute gibt es weder Wan- der Schweizer Volksmusik gehören. Du, müssen wir eigentlich immer der- noch Reiseführer, in denen Unterstützt von Jazzkoryphäen wie nur Muh machen?» Echo-Orte kartografiert sind. Jürgen Kupke, Gebhard Ullmann ECHO TOPOS SCHWEIZ will ein und Beat Föllmi, interpretiert Hans topografisches Echoverzeichnis Hassler diese Kompositionen der Schweiz aufbauen. kreativ und inspiriert auf seine 37 © bosc bernard © Thomas Radlwimmer Sonntag OLOID live & Ndima Aka Pygmäen (CH /A / Congo) theater(uri), 18.15 Uhr 38 OLOID ist eine beeindruckende Ergänzt wird das Trio durch die hätten die Jutzer aus dem Muota- Live-Performance mit Stimme, einzigartigen polyfonen Gesänge tal und die Gesänge der Pygmäen Schlagwerk und archaischen Sub- von Ndima, einer Pygmäen-Gruppe in seinen Ohren wie Nachbarn aus Christian Zehnder (Gesang, Orgelpfeifen), Bässen von hölzernen Orgelpfeifen. des zentralafrikanischen Regen- dem nächstgelegenen Tal geklun- Gregor Hilbe (Perkussion, Orgelpfeifen), Das Ganze verbindet sich zu einem waldes. Die Mitglieder der Gruppe gen. «Dies hat mein ganzes Werk Matthias Loibner (Drehleier, Elektronik) eigenwilligen Hörerlebnis, das in Ndima aus Kombola in der Republik beflügelt.» Ndima: Emilie Koule, Nadège Motambo Stilbegriffen nicht zu fassen ist. Kongo sind Musiker, Sänger und (Gesang, Tanz), Michel Kossi (Trommel, Christian Zehnder bewegt sich, wie Tänzer des Volkes der Aka Pygmä- Bogen/Mbela, Zither/Mandoumein, Tanz), man ihn kennt, in Grenzbereichen en. Die Schönheit und Komplexität Dopo Koudzedze (Trommel), Olivier Maniale der zuweilen wie entfesselt tönen- ihrer stimmlichen Ausdrucksweise (Gesang, Trommel, Harfe/Kundé, Flöte/ den, archaischen Emotionalität ist geprägt von einer ausserge- Mobio, Tanz), Richard Ekoume (Trommel, der menschlichen Stimme. Der wöhnlichen Polyfonie und Poly Gesang), Sorel Eta (Perkussion) Schlagzeuger Gregor Hilbe ist in rhythmik, die Teil des Klangkosmos der Jazz-Avantgarde und Elektronik des Regenwaldes ist. Eine Gemeinschaftsproduktion von Alpen zu Hause. Der Klangkosmos von töne mit dem Festival Glatt&Verkehrt Matthias Loibners akustisch-elek- Christian Zehnder hat mehrfach Krems (A); in Zusammenarbeit mit dem tronischer Drehleier ist die (neue) auf seinen musikalischen Umweg Theaterspektakel Zürich dritte Dimension von OLOID. über Afrika zurück zu den alpinen Wurzeln verwiesen. Schon früher Marco Santilli’s CheRoba & il Fiato delle Alpi (CH/I) «La Stüa» (die Stube) Der Komponist und Klarinettist Viele Themen tauchen in der Marco Santilli hat Weggefährten Schlüsselsaal, 19.30 Uhr Marco Santilli bringt in einer Komposition auf: «La Battaglia dei um sich geschart, um seine Vor- Auftragskomposition Momente der Sassi Grossi» (die Befreiung von stellungen einer Reise durch seine Kindheit in seiner Tessiner Heimat, Giornico), der bekannte morbus eigene Kindheit und Jugend in der der Leventina, zum Klingen. helveticus, die vielen Bedeutun- Leventina zu realisieren. CheRoba: Marco Santilli (Klarinette, gen der Zahl «sette» mit dem Bassklarinette, Kompositionen), Lorenzo Frizzera (Gitarren), Ivan Tibolla (Klavier, «La Stüa» spiegelt die Atmosphä- Hinweis auf die sieben Kirchen von Akkordeon), Fulvio Maras (Perkussion) ren, Musikmotive und Melodien Giornico, der «Tangu da Wassen» Bläserquintett il Fiato delle Alpi: Isabell der Musikalität der italienischen (Tango aus Wassen), die Erinne- Weymann (Altflöte), Davide Jäger (Eng Muttersprache wider. Dieses An- rung an die «zurighesi», die «strada lischhorn), Tomas Gallart (Waldhorn), liegen, das nicht ohne Volksmusik alticcia», auf der die verschwitzte Alessandro Damele (Fagott), Filipa Nunes auskommen kann, würde man bei Reisegruppe bei einer Flasche (Kontrabassklarinette) uns durch das Zusammentreffen Grappa Erquickung sucht und viele Gastsolist: Mattia Zappa (Violoncello) eines Jazzquartetts (CheRoba) mit Anspielungen mehr. Die Behag- einem klassischen Bläserquintett lichkeit der Stube ist inspiriert (il Fiato delle Alpi) im weitesten durch ein gleichnamiges Gedicht Sinne Neue Volksmusik nennen. in Tessiner Mundart des Dichters In Italien spricht man in solchen Giuseppe Arrigoni. Kompositionsauftrag mit Unterstützung von Fällen von «musica contaminata». 39 © credit photo sirventes Sonntag Du Bartàs (F) Tant que vira … Ausgangspunkt der Musik von Du Bartàs ist die okzitanische Sprache Lehnplatz, 20.30 Uhr Südfrankreichs bis hinauf in den Alpenraum. Im Zentrum steht ein von Du Bartàs neu erfundener polyfoner Gesang, Perkussion und ein Akkordeon. Mit Abdel Bousbiba kommen orientalische Geige und Oud hinzu. Das fügt Clément Chauvet (pandeiro, chant, grosse caisse, tambornet sétori d’ajustas), Jocelyn sich gut in die Musik ein, denn auch die französischen Alpen gehören zum Papon (chant, grosse caisse, cuatro), Laurent Cavalié (chant, bendhir, accordéon, caisse mediterranen Klangraum. claire), Abdel Bousbiba (chant, violon oriental, tar, oud), Titouan Billon (tamorra, triangle, balai malgache, chant) Für die Gruppe um den einflussreichen Sänger, Produzenten und Komponisten Laurent Cavalié ist die Musik ein Mittel, kulturelle und politische Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit zu erleben und zu feiern. In den Liedern von Du Bartàs klingt es mal nach italienisch-mediterraner Tarantella, die Zigeuner der Provence sind zu hören, dann wieder tönt es maghrebinisch und schliesslich alpin-okzitanisch und französisch. Ein Folk des 21. Jahrhunderts, weltoffen, rhythmisch und harmonisch sehr vielseitig, der seine okzitanischen Wurzeln mit Folk, Rock, Swing, Hip-Hop, Reggae, Rap, Afro-Beat und Elektronik verbindet und das Erbe der provenzalischen Trobadors facettenreich und dynamisch weiterentwickelt. 40 Dead Brothers & Christine Lauterburg (CH/D) inside the black apple Die famosen Dead Brothers: «the greatest and strangest funeral combo theater(uri), 21.00 Uhr of the world»! Das funerale Geisterorchester spielt avantgarde Folk, Tanzmusik aus dem Appenzeller Land, French Punk und Rock’n’Roll. «Inside the black apple» ist der Titel ihrer neuesten Konzertperformance, eine Dance Alain Croubalian (Gesang, Banjo, Gitarre, Waldzither), Matthias Lincke (Violine, Mandoline), Macabre, die der Theaterregisseur Tom Schneider ihnen auf die bleiche Dide Marfurt (Gitarren, Halszither, Drehleier, Pipes), Leon Schätti (Helicon, Akkordeon), Haut inszeniert hat. Wir erleben, hören und sehen in gewisser Weise alpi- Tom Tafel (Perkussion, Kanna) nen Volkspunk mit bekannten Musikern der Schweizer Volksmusikszene. Gast: Christine Lauterburg (Schwyzerörgeli, Gesang, Violine) Alain Croubalian, Sänger und Kopf der Genfer Band Dead Brothers, ist armenisch-schweizerischen Ursprungs. Die Musik der Band spiegelt seine babylonische Biografie wider. 41 Sonntag Kombinat Alpenrösli (A/CH) Tanzlaubenhund Roman Britschgi aus Obwalden lebt seit vielen Jahren in Wien. Seine Lehnplatz, 22.15 Uhr musikalische Herkunft ist die Schweizer Volksmusik, sein Spielfeld aber der Ethnojazz mit bulgarischer, türkischer, syrischer, iranischer und jüdischer Einfärbung. Franziska Hatz (Akkordeon, Gesang), Richie Winkler (Sopransaxofon, Gesang), Lubomir Gospodinov (Klarinette, Tenorsaxofon, Gesang), Urs Holdener (Alphorn, Gesang), In diesem Sommer findet auf dem Vierwaldstättersee ein grösseres Fes- Oliver Roth (Flöte, Elektronik, Gesang), Jörg Reissner (Gitarre, Gesang), Roman Britschgi tival unter dem Namen «Gästival» statt. Als Vertreter Obwaldens wurde (Kontrabass, Gesang, Projektleitung) Roman Britschgi beauftragt, eine Gruppe und ein Programm nach seinem Gusto beizusteuern. Heimattümelei war nicht zu erwarten und auch nicht gewünscht. Als Wiener Musiker hat Roman Britschgi aus dem südost europäischen «melting pot» einige interessante Bands eingeladen, die sich zu einem multikulturellen Musikspektakel zusammengeschlossen haben. Geprobt haben sie im leer stehenden Giswiler Hotel Alpenrösli. Das wilde Musikergemisch kommt aus bekannten Gruppen wie: Grossmütterchen Hatz Salon Orkestar, Bucovina Club Orkestar mit DJ Shantel, Trio Klok und Andromeda Mega Express Orchestra. Die mannigfachen, ethnischen Wurzeln (Bulgarien, Schweiz, Südtirol, Österreich, etc.) scheinen jedenfalls 42 überall durch, aber die Summe aller Teile ist alpin. Sonderveranstaltungen Klangspaziergang im Reussdelta Matthias Loibner, Federspiel (A) Sonntag, 13.30 –15.00 Uhr Sonntag, 13.30 Uhr Der Shuttlebus der AUTO AG URI fährt ab 12.15 Uhr vom Telldenkmal Inmitten zum Schützenstand. Retourfahrt ab 15.00 Uhr. Bei zweifelhafter Witterung Während des Klangspaziergangs beim Aussichtsturm erhält man Auskunft am Sonntag ab 11.00 Uhr unter Tel. 041 874 80 00 (Nähe Schanz) (Uri Tourismus AG). Bahnhof Flüelen SBB Matthias Loibner hatte einen Wunsch, den wir ihm gerne erfüllen. Es geht Allmeini Bus P Allmeini um folgende Situation: Über den weiten Raum verteilt können Musiker eigentlich unmöglich miteinander spielen. Auch der Standpunkt der Hörer in der Landschaft verändert die Musik. Genau für dieses Setting hat Matthias Loibner eine Musik komponiert. Die Bläser von Federspiel stellen sich für das eigenartige Experiment zur Verfügung. Das Publikum ist Teil der Versuchsanordnung. Badeinseln Lorelei Schanz P Wildried P Bauergärten Autobahn Luzern Grossried Autobahn Gotthard 43 © Uwe Hoenig © Thomas Loop Haus für Kunst Uri Dreiland-Dada (D) Eine Raum-Klang-Installation Im Dreiländereck Frankreich-Deutschland-Schweiz spricht man dieselbe Freitag und Sonntag, 11.00 – 18.00 Uhr Mundart, und doch sind es jeweils drei ganz spezifisch klingende Land- Samstag, 11.00 – 20.00 Uhr striche mit eigener Geschichte und unterschiedlichen Kulturen. Das ist (Ausstellungsdauer: 14. – 23. August) der Ausgangspunkt der raumspielenden Installation Dreiland-Dada, in dessen Verlauf sich aus den drei Mundartvarianten des Alemannischen ein gemeinsamer Klangraum entwickelt. So entsteht ein Geflecht aus Lauten, Konzeption und Realisierung: Kulturnetzwerk Transborder (D), Andreas Hagelüken, Sprachrhythmen und Sprachmelodien. Als Zuhörer steht man im Kreis Thomas Loop und Ephraim Wegner der Lautsprecher quasi mitten in der Sprache. Man erfährt die Eigenarten der jeweiligen Mundart ebenso wie die Gemeinsamkeiten. Die vertrauten In Zusammenarbeit mit dem Haus für Kunst Uri Klänge (der eigenen Sprache) werden zusammen mit den nicht vertrauten und dem Literaturhaus Zentralschweiz in reine Lautlichkeit überführt und musikalisiert. So entsteht ein komplexes Sprach- und Sinngeflecht, ein Dada-Sprachkonzert. Das Projekt wurde mit Unterstützung von Pro Helvetia und dem Kulturamt der Stadt Freiburg im Breisgau im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts «Transborder» entwickelt. 44 Klangperformance / Installation stellen, schichten, lagern (D/Ecuador) Balgerei (CH) Klangperformance im Sacklager Installation von Urban Mäder & Peter Allamand Samstag, 14.00 – 17.00 Uhr, Sonntag, 10.00 – 12.00 Uhr im Sacklager Freitag 18.00 – 22.00 Uhr, Samstag 10.00 – 23.00 Uhr Studierende der Hochschule Luzern – Musik haben sich der Getreidelager Sonntag 10.00 – 20.00 Uhr angenommen. Instrumente und alle möglichen Klangrequisiten belegen den Raum. Die Weite des Raumes macht aus Klängen, Licht- und Schatten- 8 Akkordeons, 8 Staubsauger, 1250 Quadratmeter und 36 Säulen; das spielen eine Performance ohne Anfang und Ende. Die Begehungszeit kann ist das Setting für die Installation von Urban Mäder und Peter Allamand frei gewählt werden. im Altdorfer Getreidemagazin mit seiner spektakulären wie eigenartigen Akustik. Das Wissen um die Lagersituation längst vergangener Zeiten, kombiniert mit dem fast nicht enden wollenden Nachhall, setzt Erinnerun- Konzeption: Binha Haase (D), Emilio Guim (Ecuador), Begleitung: Urban Mäder gen in Gang. Die verlassenen Akkordeons wirken angeschlagen, aber die Bälge atmen stoisch durch. Die Staubsauger pumpen wie Beatmungs Eine Auftragsarbeit im Rahmen des Masterstudiengangs «Music & Art Performance» maschinen nochmal Luft in die Instrumente. Das Ensemble lässt beharrlich aufhorchen, bis es endgültig verstummt. Interventionen mit Hans Hassler und Benjamin Brodbeck siehe Seite 26 45 © Hugo Zemp Dok-Film mit Kolloquium Muotataler Jüüzli – 30 Jahre später Ein Dokumentarfilm Der aus Basel stammende und in Naturjuuz. Dies gilt sowohl für Wie viele junge Leute interessierte von Hugo Zemp Frankreich wirkende Ethnologe, junge Leute im Muotatal, als auch er sich als Teenager für amerika- (2014, 70 Minuten) Filmemacher und Musiker Hugo für die Aussenwelt. Ein Beispiel für nische Musik. Er wurde Rock- und Schlüsselsaal, Zemp hat in Afrika und Ozeanien das neue Jodeln ist die 2007 von Country-Sänger. Etwas drängte Samstag, 10.15 Uhr geforscht. International bekannt sechs jungen Männern gegründete ihn schliesslich zurück zur lokalen geworden ist er aber vor allem Gruppe Natur pur. Tradition des Muotatals. Als er mit 17 die deutsche Version der vier durch seine musikethnologische Anschliessend ein Gespräch mit Arbeit und seine Filme über das Der neue Film von Hugo Zemp Filme erstmals sah, war dies der Hugo Zemp, dem Musikethnologen Jodeln im Muotatal. Jetzt hat er bezieht sich auf vier Dokumentar Impuls, in die Fussstapfen seiner Raimond Ammann und dem Jodler dort einen neuen Film gedreht. filme der Serie Muotataler Jüüzli, Eltern zu treten. die er in den 80er-Jahren im Bernhard Betschart Moderation Prof. Dr. Marc-Antoine Camp 46 Im Muotatal gibt es einen lokalen Muotatal gedreht hat. Viele der Stil des Jodelns, der sich von Protagonisten sind mittlerweile den Jodel-Typen anderer alpiner gestorben, aus Kindern sind in Regionen stark unterscheidet. Die zwischen Erwachsene geworden. Bewohner des Tales nennen ihn Der damals siebenjährige Bub, Juuz oder Jüüzli. Zu Beginn des Bernhard Betschart, der mit 21. Jahrhunderts erwacht neues seinen Eltern und Geschwistern Interesse für den Muotataler juuzte, ist inzwischen 37 Jahre alt. Einheimische Töne Samstag, 15. August Lehnplatz, 09.30 Uhr Seit 13 Jahren ist die etwas Lehnplatz, 10.45 Uhr andere Ländlerkapelle 20 Uhr Ta20 Uhr Tagesschau (UR) gesschau schon unterwegs. Nach Die Bläserklasse 18+ ist ein symphonisches Blasmusikausbildungs- Bläserklasse 18+ (UR/ZG) der CD «Kühl serviert» 2006 folgte orchester für Erwachsene. Die rund 45 Bläserinnen und Bläser Robi Arnold (Schwyzerörgeli), Markus 2014 die CD «Urchig anderscht». Musikalische Leitung: Markus Amgwerd, sind im Alter zwischen 20 und «Mek» Wallimann (Schwyzerörgeli), Michu Die untypische Besetzung mit Madeleine Biaggi, Corinne Burkart 82. Sie sind zwischen Cham und Gisler (Schwyzerörgeli), Poldi Mauri Schwyzerörgeli, Schlagzeug und Göschenen zu Hause und proben (Schlagzeug), Mario Brand (E-Piano) Klavier ist das unverwechselbare einmal pro Woche in Altdorf. Einige Markenzeichen von 20 Uhr Tages- unter ihnen konnten beim Start vor schau. Einfach und trotzdem nicht sechs Jahren weder ein Instrument ganz normal ist der Stil, den die spielen noch Noten lesen. www.20uhrtagesschau.ch fünf Musiker pflegen. Traditionelle Ländlermusik in einem fetzigen Die Bläserklasse 18+ spielt ein Sound – urchig anderscht eben. vielfältiges Programm mit Arrangements aus der Rock-, Pop- und Die Mischung aus traditionellen Filmmusik, sowie einfachere Werke Tänzen und fetzigen Arrangements aus der symphonischen Blasmusik. garantieren eine gute Stimmung an jedem Fest. 47 Einheimische Töne Samstag, 15. August Lehnplatz, 14.15 Uhr Einzig Saxofon und Handorgel Lehnplatz, 15.30 Uhr sind bei der Gisel-Müsig Flüelen Gisel-Müsig Flüelen normale, im Handel erhältliche Schiibähunt beruft sich auf die gleichnamige Urner Sage, in der Schiibähunt (UR) Instrumente. Bass, Pauke oder ein geisterhafter Hund rastlos durch die Gassen Uris zieht. Die Eugen Herger (Saxofon, Gesang), Peter Waschbrett sind Eigenkonstruk Christian Indergand (Rap), Patrick Bissig Formation vereint die Rapper von Ziegler (Handorgel, Gesang), Alexander tionen. Als Verstärkeranlage dient (Rap), Fabian Tresoldi (Gitarre, Gesang), Trife Life und die Blues-Rocker von Aregger (Bass, Flöte, Gesang), Rolf Lee ein ausrangiertes Radio in einem Thomas Planzer (Schlagzeug), Benjamin Seismograph. Bei der Band mi- (Perkussion, Piano, Gesang), Markus zweckentfremdeten Staubsauger. Kluser (Synthesizer) schen sich wildes Gitarrengeheul, Ziegler (Waschbrett, Piano, Gesang) Damit wird das humoristisch- Gast: Roberto Stella (Rap, Beatbox) treibende Drumbeats, ein Hauch musikalische Quintett, das sich Anfang der Achtzigerjahre formierte, dem Namen «Gisel» (Abfall) von Poesie und das Dröhnen des www.trifelife.ch Synthesizers, wodurch originelle und kraftvolle Tracks entstehen. vollauf gerecht. Schiibähunt wird beim Auftritt 48 Die musikalische Spezialität be vom Urner «Hip-Hop-Urgestein» steht darin, Melodien und Texte Roberto Stella mit Freestyle-Rap so zu verändern, dass sie noch er- und mitreissenden Beatbox-Einla- kennbar sind und trotzdem etwas gen unterstützt. noch nie Gehörtes darstellen. Sonntag, 16. August Lehnplatz, 16.45 Uhr Der Urner Songschreiber Mario Lehnplatz, 10.00 Uhr Schelbert ist nach halbjährigem Moes Anthill (UR) Aufenthalt in Michigan und Tennes- Seit 2011 tüftelt die Urner Band(e) Zunderobsi an ihrem Musikstil. Zunderobsi (UR) see zurück, um mit seiner Akustik- Angefangen hat das Quartett mit neuer Schweizer Volksmusik. Es Mario Schelbert (Gesang, Banjo, Gitarre, band Moes Anthill die schrägsten Dominik Bissig (Klarinette), Felix Bissig hat sich von Stilrichtungen aus Simone Baumann (Gesang, Klavier), Micha- Geschichten aus seinem kommen- (Akkordeon), Jonas Gisler (Piano), Dominik aller Welt inspirieren lassen und el Boner (Slidegitarre), Flurin Lanfranconi den Album Oddities zu erzählen. Rohrer (Kontrabass/E-Bass) stetig neue Klänge erforscht. (Kontrabass), Nicolas Stocker (Schlagzeug) Sie schweifen durch verlassene www.zunderobsi.com Mit vielen verschiedenen Instru Gegenden Detroits und lassen das www.moederbarde.ch Goldene Zeitalter wieder aufleben. menten spielen die Studenten heute meist Eigenkompositionen, Moes Anthill swingen zwischen die – angereichert mit Improvisati- erdigem Folk, kantigem Pop und on und Humor – ihren ganz eigenen aufgedrehtem Bluegrass. Sie Charme entwickeln. wecken mit Country-Gesängen Erinnerungen an «O Brother Where Art Thou», auf einer Fahrt, bei der man den Mond betritt, jedoch nie im Weltraum war. 49 © Beat Schertenleib, Zollikofen Einheimische Töne Sonntag, 16. August Lehnplatz, 11.15 Uhr Bougainville spielt seit drei Jahren Lehnplatz, 12.30 Uhr zu dritt, oft aber auch zu viert. Der Bougainville (NW) Bandname, der laut Lexikon für ei- Zu dritt sind sie unterwegs mit zehn Instrumenten und zwei Einzig und dr Andr (UR) nen Weltumsegler, eine Pazifikinsel Händen voll mit Liedern über die Liebe und andere Sollbruchstellen Dominique Grütter (Gesang, Gitarre), Ines oder eine Blume aus Südamerika Benno Muheim (Kontrabass, Ukulele, des Lebens. Unlängst schrieb Burba (Perkussion), Sabine Müller (Akkor- steht, verheisst Fernweh und Tasten, Perkussion, Stimme), Livio Baldelli die Sonntagszeitung: «Selten deon, Saxofon), Liz Schneeberger (Geige) Aufbruch. (E-Bass, Mandoline, Banjo, Perkussion, wird die jugendliche Verliebtheit Stimme), Matteo Schenardi (Gitarre, in Schweizer Mundartliedern so www.bougainville.ch Die Songs aus der Feder von Mundharmonika, Trompete, Perkussion, treffend besungen wie von Einzig Singer-Songwriterin Dominique Stimme) und dr Andr. Und schon gar nicht auf Ürner Tyytsch.» Grütter vermischen gekonnt Melancholie mit Witz und Charme; die www.einzigandr.ch poetischen Stücke im Stil zwischen Benno Muheim, Livio Baldelli und Folk, Pop, Balladen und Chansons Matteo Schenardi singen und sind inspiriert von diesem Fernweh. sinnieren zwischen den Zeilen über am Rand Notiertes und nicht nur Ihr Debut-Album «femme nomade» von 2015 wurde von Reto Burrell 50 produziert. ernst Gemeintes. Sonntag, 16. August Duo Zindhelzli (UR) Das Projekt Duo Zindhelzli fand Lehnplatz,13.45 Uhr seinen Ursprung im Jahr 2006 im Wohnzimmer von Ivo Facchin, der Lehnplatz, 15.00 Uhr Die Urner Band Pluvia zeigt sich seit rund vier Jahren von einer Pluvia (UR) neuen musikalischen Seite. Ihr Ivo Facchin (Prog/Gitarre) und Nick Bau- gemeinsam mit Nick Baumann an mann (Sprechgesang) den ersten Song-Ideen und Beats Marco Zgraggen (Gesang), Lukas Baumann und eingängigen Melodien. Die gebastelt hat. Die Vision war Hip- (Schlagzeug), Felix Schilter (Keyboard), Indie-Rock Band wurde im Jahr Hop in «Ürner»-Dialekt zu erschaf- Simon Baumann (E-Bass), Philipp Baumann 2000 gegründet. fen. Ihre musikalischen Wurzeln (E-Bass) www.nikovi.ch Sound ist geprägt von klaren Beats finden sich im Rock, Hip-Hop, Soul, Blues und Metal. Pluvia überrascht mit abwechswww.pluvia.ch lungsreichen Songs: Mal kantig und direkt, mal leichtfüssig und Im Frühjahr 2007 veröffentlich- tanzbar. In Altdorf spielt die ten die beiden unter dem Namen Band für ein musikalisch offenes «Nikovi Soundsystem» die EP Publikum, das Freude an ehrlicher «vrspiut». Seit 2008 treten sie Musik hat. gemeinsam mit ihrer Liveband Nikovi auf. Jetzt ist das Duo solo unterwegs und brennt nur einmal für Alpentöne. 51 Junge Töne Samstag, 15. August Lehnplatz, 12.00 Uhr Von den steilen Hängen des Lehnplatz, 12.35 Uhr Bürgenstocks ertönt das Echo Echo vom Honegg (NW) vom Honegg. Die Jungformation Suure Moscht & Sirup ist nicht etwa ein Getränkemix. Nein, hinter Suure Moscht & Sirup (LU) fällt durch eine überraschende In- diesem Namen verstecken sich vier junge, aufgestellte Musiker Niklaus Rotzer (Klavier), Markus Mathis strumentenzusammensetzung mit Dominik Erni (Trompete), Noël Buob (Saxo- aus dem Kanton Luzern. Der (Klarinette), Christa Mathis (Akkordeon), Hackbrett, Klarinette, Akkordeon, fon), Nino Buob (Schwyzerörgeli), Ramon Jüngste meinte einmal scherzend: Franziska Mathis (Hackbrett), Andrea Klavier und Saxofon auf. Die vier Felber (Tuba) «Mini drü Musigkollege send äbe Mathis (Saxofon) Ennetbürger Geschwister Mathis scho suure Moscht ond ech be geben zusammen mit Niklaus emmer no Sirup.» Entstanden ist Rotzer am Klavier seit vier Jahren die Formation aus der Musikschule Junge Töne wird kuratiert vom Haus der lüpfige und konzertante Volksmusik Ruswil unter der Leitung von Tho- Volksmusik zum Besten. Von Emil Wallimann mas Buob, welcher es versteht, arrangierte Kompositionen mar- beliebte Musikstücke aus der kieren die typische Innerschweizer Volksmusik für Trompete, Saxofon, Musik mit einem Schuss Neuerung. Tuba und Schwyzerörgeli für die junge Formation zu arrangieren. 52 Alpentöne 2015 auf CD zum Vorzugspreis Lehnplatz, 13.15 Uhr Rändöm (BE/SZ) Rändöm wird aus dem Englischen Die Höhepunkte des Festivals 2015 auf einer CD «random» abgeleitet und lässt sich Zum siebten Mal präsentiert Musiques Suisses in der Reihe mit «zufällig» oder «willkürlich» Neue Volksmusik einen Querschnitt durch das Festival. übersetzen. Ein Zufall ist jedoch Sichern Sie sich jetzt die CD zum Vorzugspreis. Nicolas Greber (Klarinette, Schwyzerör- bloss das Aufeinandertreffen der geli), Dominik Flückiger (Schwyzerörgeli), vier Gymnasiasten aus unter- Simon Locher (Cello), Levi Ryffel (Klavier) schiedlichen Musikrichtungen und Ecken der Schweiz, nicht jedoch ihre Musik. Mit ihren Eigenkompositionen und Arrangements brachten sie schon manche Zuhörer zum Staunen. Beim Nachwuchswettbewerb der Volksmusik der SRF-Musikwelle 2014 gab es den Sieg mit einem Stück von Dominik Flückiger. Werfen Sie den Talon beim CD-Stand in die Sammelbox oder senden Sie ihn an: Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Kultur und Soziales, Musiques Suisses, Postfach, 8031 Zürich. Best-of-Alpentöne 2015 Kinderkonzert Silberbüx Ja, die Alpentöne 2015 sind unvergesslich. Ich bestelle Exemplar(e) der Alpentöne-CD zum Subskriptionspreis von CHF 20.– Uf Räuberjagd Silberbüx sind da! In ihrem Sonntag, 16.30 Uhr Programm treffen sich die vier Lehnplatz Freunde in ihrem Geheimversteck Eintritt frei und jagen einen Räuber durch Stadt und Land. Gemeinsam mit (plus einmalige Versandkosten CHF 5.–). Bitte senden Sie die CD(s) an folgende Adresse: Name / Vorname Brigitt Zuberbühler (Stimme, Klavier, den Kindern entdecken sie geheime Ukulele), Stefanie Hess (Klavier, Akkordeon, Orte und eine heisse Spur – sehr Stimme), Benno Muheim (Kontrabass, verdächtig. Ukulele, Stimme), Maurice Berthele (Perkussion, Trompete, Gitarre, Stimme) Die vier Musikerinnen und Musiker Begleitung/ Inszenierung: Jürg Schnecken- von Silberbüx sind allesamt burger Abgänger der Zürcher Hochschule Kostüme: Lea Vogel der Künste (ZHdK) und sorgen auch neben Silberbüx für Aufsehen, so wie der Urner Regisseur und Strasse PLZ / Ort Musiker Benno Muheim, der in Altdorf auch bei Einzig und dr Andr (Einheimische Töne) mitspielt. DatumUnterschrift Organisation Situationsplan Veranstalterin Grafik/Gestaltung Programm Einwohnergemeinde Altdorf BLU AG, Design Kommunikation Einheimische Töne Gesamtleitung Medien/Internet Hansjörg Felber Scriptum GmbH, Programm Junge Töne Layout. Öffentlichkeitsarbeit. Web. Barbara Kamm Finanzen Klangspaziergang Josef Rubischung Regula Wyss AAA-Agentur, Vorverkauf/Information Moderation/Ansagen Johannes Schmid-Kunz Uri Tourismus AG Nina Brunner Technische Leitung Kasse/Saalkontrolle Othmar Bertolosi Tellspielgesellschaft Altdorf Künstlerische Leitung Johannes Rühl Produktionsleitung Koordination Verkehr/Bauten Licht/Ton Peter Cathry B+T Bild+Ton AG / theater(uri) Künstlerbüro Gastronomie AAA-Agentur, Corinna Stroppel Joe Herger Reto Jäger 1 theater(uri) | 2 Schlüsselsaal 3 Zelt / Bühne Lehnplatz | 4 Sportplatz 5 Rathausplatz mit Telldenkmal | 6 Bushalte‑ stellen Telldenkmal | 7 Kirche St. Martin 8 Haus für Kunst | 9 Kulturkloster 10 Sacklager (hinter Bahnhof Altdorf) Sponsoren und Medienpartner Stiftungen Artephila Stiftung Otto Gamma-Stiftung Wir danken für die Unterstützung. LANDIS & GYR STIFTUNG
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