GZA/PP 8180 Bülach 35. Jahrgang Mittwoch, 13. Mai 2015 Verlag Tel. 044 863 72 00 Nr. 20 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Vermischtes Schlusspunkt Erstes Baggermuseum in der Schweiz Das sind die ultimativen Frühlings-Apps Rafzerfeld erhält Drehkreuz Die Zürcher Unterländer Baufirma Eberhard besteht seit nunmehr 60 Jahren. Wie aus einer kleinen Bagger- und Traxfirma ein Unternehmen mit über 250 Angestellten wurde, ist im Baggermuseum in Fisibach AG zu sehen. Seite 3 Der Frühling ist definitiv da Und damit wird wieder gegrillt, im Garten gearbeitet oder einfach die Sonne genossen. Hilfreiche Apps für das Smartphone sagen, wie es geht. Der «Wochenspiegel» stellt zehn Apps vor. Seite 11 Die Verbindung aus dem Rafzerfeld nach Zürich ist eine Hauptschlagader. Damit sie auch weiterhin pulsieren kann, wird in Eglisau ein Busbahnhof gebaut. Seite 20 Polier nach Todessturz verurteilt Der tödliche Arbeitsunfall auf der Richti-Baustelle in Wallisellen hat Folgen: Das Bezirksgericht Bülach hat den heute pensionierten Chefpolier wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. nen Tag später, um 00.26 Uhr, stirbt Renner an seinen schweren Kopf-, Brust- und Rückenverletzungen im Universitätsspital. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hatte deswegen den für die Richti-Baustelle zuständigen Chefpolier Alberto Degallo (Name geändert) wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Verletzung der Regeln der Baukunde angeklagt. Staatsanwältin Ariane Schaeppi Hofstetter verlangte eine Bestrafung mit 90 Tagessätzen à 90 Franken (8100 Franken) sowie einer Busse von 1700 Franken. Als Privatkläger verlangte der Vater des Getöteten zudem Schadenersatz von 13 200 Franken und eine Genugtuung von 25 000 Franken. Verteidiger Werner Marti plädierte auf Freispruch. Daniel Jaggi Modern, ordentlich und belebt präsentiert sich heute das Richti-Areal gleich gegenüber dem Glatt-Zentrum in Wallisellen. Nichts erinnert mehr an den tragischen Arbeitsunfall, der sich Ende Juli 2011 beim Bau des 18-stöckigen Hochhauses ereignet hatte. Nicht einmal eine Gedenktafel ist für den verstorbenen Peter Renner (Name geändert) angebracht worden. Sorgfaltspflicht verletzt Gleichgewicht verloren Rückblende: Der damals 50-jährige Geomatiker, ledig, Leistungssportler, ist zusammen mit einem Lehrling mit Vermessungsarbeiten beschäftigt. Nach dem sogenannten Einmessen verschiedener Punkte verlassen die beiden gegen 15.30 Uhr die geschalte Decke im 1. Obergeschoss. Anderntags wird sie betoniert. Sie steigen an einer nicht mit Geländer gesicherten Stelle auf das Gerüst, um über dieses zum Auto zu gelangen. Dabei verhakte sich das Dreibeinstativ, das Renner über die Schulter gehängt hat, am Gerüst. Er verliert das Gleichgewicht und stürzt 5,6 Meter in die Tiefe. Ei- Das Richti-Areal heute: Beim Bau des Hochhauses kam es im Sommer 2011 zu einem tödlichen Arbeitsunfall. Foto: Daniel Jaggi Für Einzelrichterin Nicole Klausner war klar, dass der Chefpolier seine Sorgfaltspflicht bezüglich der Baustellensicherung nicht nachgekommen war. Das Verschulden Degallos beurteilte sie aber als leicht, weshalb sie den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen à 40 Franken (2800 Franken) und einer Busse von 700 Franken verurteilte. Sie sprach dem Vater des Getöteten den Schadenersatz sowie eine Genugtuung von 10 000 Franken zu. Verteidiger Werner Marti kündigte bereits nach der mündlich erfolgten Urteilsbegründung Berufung an. Martin zum «Wochenspiegel»: «Ein welt- Fax 044 863 72 01 Bülach: RPK weist Rechnung zurück Eine Kostenüberschreitung von 30 Prozent ist der Bülacher RPK zu viel. Sie weist die Abrechnung zum Umbau des Rathauses zurück und will die Kreisgemeinden zur Kasse bitten. Daniel Jaggi Vor drei Jahren hatte das Bülacher Parlament einem Kredit von 498 000 Franken für den Umbau des Rathauses genehmigt. Unter anderem wurden die Vorräume zum Stadtratssaal in ein Foyer umgebaut. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen. Der Stadtrat unterbreitet deshalb die Kreditabrechnung an der Gemeinderatssitzung vom 18. Mai (19 Uhr) dem Parlament zur Genehmigung. Für die RPK, die das Geschäft zu prüfen hatte, haben die vorgelegten Zahlen aber alles andere als Freude ausgelöst. So schliesst die Rechnung mit 651 000 Franken ab. Dies sei, so die RPK in ihrem Abschied, eine Kreditüberschreitung von rund 150 000 Franken, oder 30 Prozent. Der Stadtrat weist in seiner Abrechnung eine Kreditüberschreitung von rund 56 000 Franken aus. Dies, weil er Fortsetzung auf Seite 9 ANZEIGEN Ernährungsberatung für Sie & Ihn • Stoffwechselanalyse • 1-Phasen-Abnehmprogramm • 3-Phasen-Abnehmprogramm • Einzelkonsultationen möglich • BIA-Analyse der Körperzusammensetzung • Nahrungsergänzungsmittel • Persönliche Mikronährstoffe Einfach und schnell einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Wir freuen uns auf Sie! Kaminsky & Zehnder Embrach Im Feld 34, 044 865 56 78 Bülach Dammstr. 5, 076 493 06 88 www.ernaehrung-abnehmen.ch Lust auf Neues? Aktion Sonnenbrillen (mit Ihrer Korrektur) CHF 149.– inklusive Gläser! Ihre persönlichen Vorteile • 100% UV-Schutz • Grosse Auswahl an modernen Markenbrillen mit Flex-Scharnieren • Einstärkengläser mit Ihrer persönlichen Korrektur • Kompetente Beratung nach Ihren individuellen Bedürfnissen • Stärke +/- 6,0 cyl-2,0 Brillen Factory GmbH 8180 Bülach, Kasernenstrasse 1, Telefon 043 411 59 10 8604 Volkertswil, Industriestrasse 1, im 1. OG, Telefon 043 444 93 74 2 Wochenspiegel Nr. 20 TRIBÜNE 13. Mai 2015 Die Briten – ein Volk von Sonnenanbetern London ist eine der grünsten Metropolen der Welt. Da das Wetter nicht immer mitspielt, wird einem das oft gar nicht bewusst. Doch kaum wird es wärmer, strömen sonnenhungrige Londoner nach draussen. Daniel Ammann Am 15. April war es plötzlich Sommer in London. Das Thermometer zeigte 25 Grad an, die Sonne schien ohne Unterbruch vom Himmel, und in den morgendlichen Pendlermassen hatten schlagartig kurze Röcke und T-Shirts die Oberhand über Mäntel und Wollpullis gewonnen. Mich selbst erreichte der Sommereinbruch mangels Wetterberichtstudium zwar unvorbereitet, doch entschied ich mit ein paar Mitstudenten, die warmen Temperaturen mit einer Mittagspause im kleinen Park hinter der Uni willkommen zu heissen. Londoner Winter: Grau, nass, kalt Als wir dort ankamen, traf mich fast der Schlag! Wo sich sonst einige Dutzend Studenten und Geschäftsleute auf der Suche nach ein paar Minuten frischer Luft auf den Bänken des Parks verteilten, drängten sich mehrere hundert Leute aneinander vorbei. Die Wiesen waren bis auf den letzten Fleck besetzt mit Grüppchen von zu Mittag essenden Managern, Anwältinnen und Studenten, die die einst verschlafene Grünoase in ein sommerliches Festivalgelände verANZEIGEN Unser Mann in London Sonniges Plätzchen fürs Mittagessen gesucht: Doch wo bloss? Blick in den Park Lincoln’s Inn Field. wandelten. Wir mussten nach kurzem Zusehen eingestehen, dass wir keinen Platz finden würden. London ist ja nicht eben bekannt dafür, seine Einwohner mit grossartigem Wetter zu verwöhnen. Der Spitzname «Rainy City» haftet an der Stadt wie eine lästige Zecke. Und ich muss gestehen, der Winter in London war tatsächlich hart. Im Herbst wurden die Tage schnell kürzer, bis die Sonne im Dezember jeweils bereits vor vier Uhr nachmittags zu verschwinden schien. Der Regenschirm war mein täglicher Begleiter, und ein bissiger Wind pfiff erbarmungslos durch die Strassen. Londoner Winter sind auch statistisch gesehen ungemütlich: Unter zwei Stunden Sonnenschein gibt es zwischen November und Februar täglich – und wenn die Sonne mal tief am Horizont gen würde, ist man inmitten Strassenschluchten dennoch Schatten. sich zeider im 3000 Parks für jede Gelegenheit Die Leute hier hat dieses garstige Klima abgehärtet. Selbst im Februar sieht man, kaum regnet es nicht, die ersten T-Shirts und Kurzarmhemden. Windzerstörte Frisuren werden im Bus mit Kamm und Taschenspiegel wieder hergerichtet. Und alle warten sie auf den ersten wirklich warmen Frühlingstag, wenn sie endlich wieder das tun können, was sie am liebsten tun: In die Parks strömen und die Sonne geniessen. Die Londoner lieben ihre Parks. Insgesamt Foto: dam. 3000 davon gibt es, die fast die Hälfte des Stadtgebiets (47 Prozent) bedecken. Die meisten davon sind kleine Squares mitten in Wohn- und Geschäftsvierteln – ideal für ein Mittagessen oder ein Feierabendbier an der Sonne. Doch auch grosse Parks gibt es viele – und jeder hat seinen ganz eigenen Charakter. In den weltbekannten Hydepark strömen die Touristen, um durch die gepflegten Gärten zu flanieren oder mit dem Pedalo den kleinen See auf- und abzugleiten. Auf den Primrose Hill zieht es die Romantiker, um bei Sonnenuntergang die spektakulären Blicke über die Skyline der Stadt zu geniessen. Am Wochenende pilgern die Familien nach Hamstead Heath, einem grossen Hügel im Norden, wo sie pickni- Daniel Ammann (24) ist in Zürich aufgewachsen und hat 2008 ein Praktikum in der Redaktion unserer Zeitung absolviert. Nach seinem Bachelorstudium an der Uni Zürich verbringt er aktuell ein Jahr in London für seinen Wirtschafts-Master an der London School of Economics (LSE). Für unsere Zeitung berichtet er monatlich über Interessantes und Auffälliges, aus dem britischen Grossstadtleben. cken und die Kinder ihre Drachen steigen lassen. In den riesigen, verwilderten Wäldern des Richmond Parks wiederum begegnet man sogar Rehen und Füchsen. Dass London eine grüne Stadt ist, beginnt man erst im Frühling wirklich zu schätzen. Ich bin felsenfest überzeugt: Der Sommer hier wird für all die dunklen, grauen Wintertage entschädigen. Wochenspiegel BRENNPUNKT Wallisellen: Gericht verurteilt Bauführer Fortsetzung von Seite 1 fremdes Urteil.» In der Verhandlung drehte sich letztlich alles um die Frage, wie eine Schalungsdecke, die 5,6 Meter über Boden erstellt wird, zu sichern ist. Unbestritten blieb: Ab einer Schalungshöhe von 2 Metern ist ein Seitenschutz oder eine gleichwertige Schutzmassnahme zu erstellen. Auf der Richti-Baustelle bestand denn auch auf drei Seiten der Decke ein Geländer. Da stirnseitig kein solches vorhanden war, hätte nach Ansicht der Richterin eine Zonenabschrankung vorgenommen werden müssen, damit Arbeiter mindestens zwei Meter vor der Absturzkante gewarnt würden. Für Verteidiger Marti ist gemäss den Suva-Richtlinien dagegen kein sogenannt umlaufender Seitenschutz notwendig. So werde in einem Suva-Factsheet lediglich von einem dreiteiligen Seitenschutz gesprochen. Für Marti bezieht sich das Wort dreiteilig auf drei Seiten, für die Richterin auf die Art der Abschrankung. Suva bemängelte Sicherheit Mangelnde Sicherheit war auf der Richti-Baustelle schon zwei Monate zuvor ein Thema. Bei einer Besichtigung durch Suva-Experten wurden damals fehlende Abschrankungen beanstandet. Chefpolier Degallo betonte auf Nachfragen der Einzelrichterin hierzu, dass er zwar der Chef gewesen sei, aber nicht überall gleichzeitig zum Rechten sehen konnte. Als Einzelrichterin Klausner nachhakt, zeigt sich, dass Sicherheitsmassnahmen auf Baustellen immer auch einen ökonomischen Aspekt haben. Klausner fragte: «Waren Sicherheitsvorschriften lästig?» Degallo antwortete: «Je nach Situation schon.» Ist das Opfer mitschuldig? Verteidiger Marti wies in der Verhandlung aber auch darauf hin, dass der Verunglückte die Baustelle an einem nicht dafür vorgesehenen Ort verlassen wollte. «Als Chefpolier musste er nicht damit rechnen, dass das Opfer über die Vorderkante absteigt.» Es sei, wie wenn jemand einen Raum übers Fenster verlasse statt durch die Türe und nach dem Sturz festgestellt werde, dass die Höhe der Fensterbrüstung zu gering sei. Marti: «In diesem Fall macht man auch nicht den Architekten verantwortlich.» Für die Einzelrichterin hat der Chefpolier allerdings sorgfaltspflichtwidrig gehandelt. Es sei nicht so gewesen, dass ein Unfall nicht vorhersehbar gewesen wäre. Sie betont, dass die Mitschuld des 50-jährigen Geomatikers keineswegs gravierend gewesen sei. Lufingen verlangt Verbesserungen Im Zusammenhang mit dem Fahrplanentwurf bemängelt ein Lufinger die fehlenden Anschlüsse beim Bahnhof Embrach-Rorbas zwischen der S41 und der Buslinie 520. Zur Verbesserung schlägt er vor, die Busse der Linie 520 konsequent zwischen den Bahnhöfen Flughafen und Embrach-Rorbas verkehren zu lassen. Der Gemeinderat ist bezüglich der Anpassungen im Bereich des Postautoverkehrs Richtung Flughafen sehr erfreut. Demgegenüber führen die fehlenden Anschlüsse beim Bahnhof Embrach-Rorbas zu massiv längeren Reisezeiten. Der Gemeinderat unterstützt daher das Begehren und fordert die Verantwortlichen auf, Verbesserungen zu prüfen. (pd.) Nr. 20 13. Mai 2015 3 Eine Unterländer Familiengeschichte im Spagat zwischen Tradition und Moderne Im aargauischen Fisibach ist kürzlich das erste Baggermuseum der Schweiz eröffnet. Es dokumentiert 60 Jahre Firmengeschichte der Unterländer Baufirma Eberhard. Thomas Güntert Der Festakt fand im Beisein des 90jährigen Firmengründers Rudolf Eberhard, seiner Frau Emma sowie Alice Eberhard, der Frau des verstorbenen Mitbegründers Heinrich Eberhard, statt. Mit einem riesigen Autokran wurde ein 21 Tonnen schwerer alter Seilbagger der Marke «Raston Bucyrus» auf das Hallendach des Ebianums, des Baggermuseums, gesetzt. Alice Eberhards Sohn Heinz, der mit zehn Geschwistern aufgewachsen ist, hielt die Festrede, in der er auf die Geschichte der Firma einging. «Nachfolgelösungen sind oft auch emotional», bemerkte Heinz Eberhard sichtlich gerührt. Heute sind vier Familienmitglieder der zweiten und drei der dritten Generation im Geschäft. Flughafenausbau: Positiver Effekt Das Zürcher Unterländer Familienunternehmen hat sich mit verschiedenen Betrieben um den Flughafen Kloten angesiedelt. Heinrich und Rudolf Eberhard übernahmen 1946 mit ihrer Mutter Louise den Rohrhof beim Flughafen. Die Brüder gründeten 1954 ein kleines Bagger- und Traxunternehmen und spezialisierten sich anfangs auf den Feld- und Waldwegebau. Die Familie Rudolf Eberhard zog nach Höri, und die Familie von Heinrich siedelte sich in Kloten an. Die beiden Ausbauetappen des Flughafens in den 1960er Jahren begünstigten die Entwicklung des Unternehmens. Für die dritte Ausbauetappe wurden 1972 die ersten Scraper und 20 Anhängerzüge angeschafft. Ein Jahr später kam beim Autobahnbau Wangen–Hegnau erstmals Lasertechnik zum Einsatz, und im Jahr 1978 wurde der 67 Tonnen schwere Bulldozer Allis Chalmers HD 41 gekauft. Über 50 Ausstellungsstücke stehen im Fisibacher Baggermuseum Ebianum. Dabei sind auch Exponate der ersten Stunde der Firma Eberhard zu sehen. Historische Baumaschinen ergänzen die Ausstellung. Fotos: Th. Güntert Generation gingen die Brüder Heiri und Ruedi 1985 getrennte Wege. Die heutige Eberhard Bau AG wurde 1987 von Heiri junior, Hansruedi, Heinz und Martin Eberhard gegründet. Bereits im Jahr 2000 beschäftigte der Betrieb über 250 Mitarbeiter. Im Jahr 2003 wurden die Eberhard Projekt AG und die Eberhard Holding AG gegründet. Der Werkhof und das Baumagazin zogen von Höri in das neue Dienstleistungszentrum in Oberglatt. Im Mai 2004 konnte das 50-Jahr-Jubiläum gefeiert werden. Kurz darauf starb der Firmengründer Heinrich Eberhard. Ein Teil der Geschichte fand 2011 ein Ende, als der Werkhof in Höri rückgebaut wurde und einer Wohnüberbauung wich. Im Jahr 2013 erfolgte die Stabübergabe von Heinrich an Martin Eberhard als neuer CEO. Und nun konnte in Fisibach das Baggermuseum Ebianum eröffnet werden – ein weiterer Meilenstein in der Familiengeschichte. ergänzen die Ausstellung. Am Eingang der Ausstellung steht der Bührer BG 4, mit dem man in den Anfangsjahren in den Kiesgruben regelmässig «versoffen» ist. Daneben steht der Caterpillar-Raupentraktor, das Lieblingsstück des Firmengründer Ruedi Eberhard. «Der Pioniergeist unserer Väter und Grossväter zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung», betonte Heinz Eberhard. In fünf mit entsprechenden Requisiten ausgestatteten Baucontainern gibt es Informationen über Tief- und Rückbau, Altlastsanierung, Ressource Mining, Baustoffe, Logistik und den Menschen Eberhard. Beinahe von der Schule geflogen Eberhard durften beispielsweise an den Wochenenden mit dem Bagger Feld- und Waldwege planieren. «Wir kennen heute noch Wege und schöne Plätze, die wir sonst nie kennengelernt hätten», bemerkte Hansruedi Eberhard, der wegen eines Aushubs für das Schulhaus Nägelimoos in Kloten im Jahr 1966 als 13-Jähriger beinahe von der Sekundarschule geflogen wäre. Heiri Eberhard erzählte von der spannenden Zeit in der Wüste. «Wir haben gelernt, mit nichts etwas zu machen», so der Strassenbaupionier, der die Zeit in Saudi Arabien als Durchhalteübung bezeichnet. «Sätze wie ‹Das geht nicht› oder ‹Das haben wir schon immer so gemacht› hatten wir schon immer auf der Latte», bemerkte Heinz Eberhard in seiner Festrede. Grösseres Museum geschaffen Im Ebianum sind auch die Entwicklungen des Kippautomaten oder die Anfänge der Lasertechnik ausgestellt. Für Kinder gibt es eine riesige Sandkastenbaustelle mit allerhand Gerätschaften. Zahlreiche Bilder dokumentieren die 60-jährige Firmengeschichte. Die Kinder der Familien Die Firma arbeitete in den 1970er Jahren während zweier Jahre auch in Saudi Arabien, wo sie Fels- und Strassenbauarbeiten ausführte. Im Jahr 1979 rationalisierte die Firma mit dem weltgrössten Bulldozer Cat 10 den Felsabbau, und 1983 wurde eine stationäre Brechanlage zur Produktion von Recycling-Baustoffen in Betrieb genommen. 1987 erfolgte ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Familienunternehmens: Mit dem Übergang der Gebrüder Eberhard in die zweite Die Grossfamilie Eberhard besitzt schon seit Jahren ein Museum in Höri. Da es zu klein wurde, hat man in Fisibach ein neues Museum mit Eventhalle errichtet. Die Ausstellungshalle umfasst 1800 Quadratmeter. Das Foyer mit Baggerstube und Cafeteria und der Eventsaal bieten zudem Platz für 700 Personen. Im Museum, das unter dem Leitfaden «Tradition und Moderne» steht, wird gezeigt, wie eine Firma mit vorausschauenden «Chrampfern» gegründet wurde und sich zum Grossunternehmen mit über 500 Beschäftigten entwickelte. Das Baggermuseum umfasst über 50 Ausstellungsstücke, wobei Original-Exponate der ersten Stunde zu sehen sind. Eine Dampfwalze und verschiedene andere Baumaschinen aus den 1930er Jahren Im Jahr 1979 wurde der CAT D 10 eingeweiht: Heinrich jun., Heinrich, Alice, Heinz und Hansruedi Eberhard (v.l.). Der heute 90-jährige Firmen-Mitbegründer Ruedi Eberhard. Starke Frauen: Alice (links) und Emma Eberhard. Heiri (links) und Hansruedi Eberhard erzählen aus den Jahren, als die Baufirma in Saudi Arabien im Fels- und Strassenbau tätig war. Abstecher nach Saudi Arabien Ebianum, Baggermuseum & Events, Museumsstrasse 1, 5467 Fisibach, www.ebanium.ch, Tel. 043 211 22 67. Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag, Feiertage von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 13.30 bis 17 Uhr. 4 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 MARKTPLATZ Auch Orientteppiche brauchen regelmässig Pflege Schmutz, Feinstaub und viele weitere Einflüsse führen selbst bei hochwertigen Teppichen zu Schäden. Mit hauseigenen Mittelchen kann der Teppich nur oberflächlich gereinigt werden. Das Austrocknen des Floors lässt diesen brechen. Eine höchst schonende Tiefenreinigung, ausgeführt vom Fachmann, vernichtet hingegen Milben und entfernt den hartnäckigen Hausstaub. Die anschliessende Rückfettung gibt Publireportage dem Teppich erneut Glanz und Frische. Die langjährige Erfahrung von Walter Schenkel und die Zufriedenheit der Kunden zeigen, dass es sich lohnt. Auch Teppichreparaturen aller Art übernimmt das Fachunternehmen. Ein Anruf genügt. (pd.) Trend Line Walter Schenkel (vormals Teppichwelt), 8547 Gachnang, Telefon 052 375 21 68, [email protected]. ANZEIGEN yvi’s KIGA-Schul- Sport- und Therapiebedarf Ihr Partner für das kreative Umfeld im Bereich Bewegung, Sport und Spiel. Wir beraten Sie, kostenfrei und unverbindlich. Yvo Lüchinger • Seemattstrasse 5 • 8180 Bülach [email protected] • www.yvis-toys.ch Telefon +41 78 610 51 71 Wochenspiegel AKTUELL Nr. 20 13. Mai 2015 5 «Ja zu fairen Gebühren»: Rümlang setzt sich zur Wehr Der Gemeinderat Rümlang unterstützt das Abstimmungskomitee gegen die Volksinitiative «Ja zu fairen Gebühren» mit einem Beitrag von 1875 Franken, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Die Annahme der Volksinitiative «Ja zu fairen Gebühren» verlangt, dass jede Gemeinde den Gebührenkatalog ein Mal pro Legislatur der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorlegt. Die Gemeinde wiederum darf nur bewilligte Gebühren einholen. Würde der Gebührenkatalog abgelehnt, könnten ab dem Folgetag keine Gebühren mehr erhoben werden. Die Volksinitiative würde unbestrittenermassen zu einem höheren Verwaltungsaufwand. Dieser wäre durch die Steuerzahlerinnen und -zahler zu begleichen. Die demokratische Grundlage für die periodische Überprüfung der Gebühren besteht bereits, zusätzliche Instrumente sind weder zielführender noch demokratischer. Gerechtfertigter Betrag Unterstützung des Gemeindereferendums: Gemeindebehörden haben sich bei Empfehlungen zu Abstimmungen zurückzuhalten – ausser die Gemeinde wäre von den Auswirkungen eines Abstimmungsausganges besonders betroffen. Bei der Abstimmung über die Volksinitiativen «Ja zu fairen Gebühren» ist dies in hohem Masse der Fall. Die Behörden haben die Aufgabe, die Stimmberechtigten zu informieren. Das «Komitee Zürcher Gemeinden» übernimmt diese Informationsaufgabe. Das Komitee ist politisch breit abgestützt. (pd.) Embrach hat seine Familiengärten neu strukturiert «Seit rund 40 Jahren betreibt die Gemeinde die beiden Familiengartenanlagen «Im Riet» und «In der Halde» mit 85 beziehungsweise 71 Gärten. Sie sollen den Embracher Einwohnern die Möglichkeit bieten, sich einen kleinen Garten anzulegen und zu unterhalten, um dort Erholung und Entspannung zu finden, so schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Die Familiengärten seien der Liegenschaftenabteilung angegliedert und würden durch sie verwaltet und unterhalten. Unterstützend dazu gebe es eine ehrenamtliche Püntenkommission, die sich aus Pächtern der zwei Anlagen zusammensetze. Aufgabe dieser sei es, vor Ort die Püntenordnung umzusetzen und deren Einhaltung zu kontrollieren. Püntenvorstand übernimmt Im Rahmen einer Neuorganisation wird die Mehrheit der Aufgaben, die bislang durch die Abteilung Liegenschaften erledigt wurden, seit dem 1. Mai durch Mitglieder eines Püntenvorstandes übernommen. Lediglich die Verrechnung der Pacht- und Wasserzinse sowie der Einzug einer neu einzuführenden Kaution liegen in der Verantwortung der Abteilung. Zusammen mit der Püntenkommission wurde ein Pflichtenheft, das die Aufgaben, aber auch die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten regelt, ausgearbeitet und durch den Gemeinderat verabschiedet. Gleichzeitig wurde die aus dem Jahr 2009 stammende Püntenordnung überarbeitet und den neuesten Gegebenheiten angepasst. Zusätzlich verabschiedet der Gemeinderat die Tarifordnung und für das Erstellen von Bauten und Anlagen ein Baureglement. (pd.) 1. Brücke Affolternstrasse, 2. Brücke Katzenseestrasse (Sperrung Okt. 2015 bis Herbst 2019), 3. Brücke Horensteinstrasse, 4. Brücke Bärenbohlstrasse, 5. Brücke Chäshalden (Sperrung Nov. 2015 bis Herbst 2019), 6. Brücke Zürichweg (Sperrung Okt. 2015 bis Herbst 2019), 7. Brücke in den Guldenen (Sperrung Mai 2016 bis Sept. 2016), 8. Birchstrasse (Bau Sept. 2015 bis Ende 2016), 9. Grütwisen (Sept. 2015 bis Ende 2016), 10. Mühlacker (Verlegung Okt. 2015 bis Ende 2016), 11. Ganze Strecke (Instandsetzung Juni und Juli 2015). Plan: Astra. Auch Rümlanger vom A1-Ausbau betroffen In den nächsten Monaten beginnen die Vorarbeiten für den Ausbau der Nordumfahrung. Das hat auch Auswirkungen auf Rümlang. Pia Meier und Daniel Jaggi Damit die Autobahn A1 auf sechs Fahrstreifen erweitert werden kann, müssen sieben Überführungen zwischen Gubrist- und Stelzentunnel abgebrochen werden. Es sind dies die Überführung Affolternstrasse in Regensdorf, die Überführungen Katzenseestrasse, Horensteinstrasse und Bärenbohlstrasse sowie die Überführungen Chäshalden und Zürichweg in Rümlang. Damit die Nordseite nicht gänzlich von der Südseite der Auto- bahn abgetrennt ist, werden drei Hilfsbrücken errichtet: Sie befinden sich bei den Übergängen Affoltern(Plannummer 1), Horenstein- (3) und Bärenbohlstrasse (4). Die Hilfsbrücke Affolternstrasse (1) ist bereits in Bau. Sie soll im Juli in Betrieb genommen werden. Die Hilfsbrücken Horensteinstrasse (3) auf Zürcher Boden und Bärenbohlstrasse (4) auf Rümlanger Gemeindegebiet werden ab Juli bis Herbst erstellt. Die Brückenabbrüche erfolgen nach Inbetriebnahme der Hilfsbrücken im Herbst. Konsequenzen haben die Bauarbeiten aber nicht nur für die Pendler von und nach Zürich, sondern auch für die Autobahnbenützer. Während des Hilfsbrückenbaus und der Brückenabbrüche gilt nämlich eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Stun- denkilometern, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) mitteilt. Die Überführungen Affolternstrasse (1), Bärenbohlstrasse (4), Chäshaldenstrasse (5) und Zürichweg (6) werden als Teil des Ausbaus der Nordumfahrung durch neue Brücken ersetzt. Die Überführungen Katzenseestrasse (2) und Horensteinstrasse (3) befinden sich künftig auf der neuen, knapp 600 Meter langen Autobahnüberdeckung Katzensee. Umfassende Information Konsequenzen haben die Bauarbeiten zudem für die Landwirte, die meist beidseitig der Autobahn Land bewirtschaften. Sie beklagten sich darüber, nicht umfassend informiert worden zu seien. Am 20. Mai werden die Betroffenen nun auf Wunsch der Stadt Zürich umfassend informiert. Dabei geht es auch um die Installationsplätze, die auf landwirtschaftlichem Flächen eingerichtet werden sollen. Dafür werden die Landwirte entschädigt. Vor allem zwischen der Brücke Bärenbohlstrasse (4) und der Glattalstrasse (zwischen Nr. 7 und 8) wird es für längere Zeit nicht mehr möglich sein, die Nordumfahrung zu queren. Ob noch Änderungen am geplanten Abbruchkonzept machbar sind, ist allerdings fraglich. So hat sich die Stadt anlässlich der Projektausschreibung vor allem für die Stadtzürcher Bedürfnisse eingesetzt. Das fragliche Gebiet liegt jedoch auf Rümlanger Boden. www.nordumfahrung.ch Holzbau-Lehrlinge brauchen mehr Platz Zimmermänner müssen während ihrer Lehre doppelt so viele Kurse absolvieren wie noch im letzten Jahr. Aus diesem Grund wird in Buchs ein neues Ausbildungszentrum gebaut. Flavio Zwahlen Wer den Beruf Zimmermann erlernen will, muss seit dem letzten Jahr vier statt drei Jahre in die Lehre, bei Holzbearbeitern dauert der Lehrgang zwei Jahre. Andreas Seiz, Geschäftsführer und Inhaber der Buchser Holzhandelsfirma Hartwag, begründet die Verlängerung wie folgt: «Der Holzbau hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Die Anforderungen sind heute viel grösser.» Statt 21 Tage überbetriebliche Kurse (ÜK) müssen die Lehrlinge neu 42 Kurstage, also doppelt so viele, besuchen. Die Lehrlinge erhalten dort zusätzliches praktisches Fachwissen. Weiter sei es mit einer vierjährigen Lehre eher möglich, die Berufsmaturität zu absolvieren, sagt Karl Blickenstorfer, Kantonalpräsident von Holzbau Schweiz, dem Branchenverband der Holzbau-Unternehmen. Wie sich das neue Ausbildungszentrum auf die Lehrstellen-Nachfrage auswirkt, ist schwierig zu sagen. Peter Surber, Präsident des Vereins Ausbildungszentrum sagt: «Zurzeit gibt es im Kanton Zürich pro Jahr rund 100 Lernende in der Holzbaubranche. Ich denke, dies wird in den nächsten Jahren so erhalten bleiben.» Laut Blickenstorfer spiele es den Betroffenen keine Rolle, ob ihre Lehre drei oder vier Jahre lang dauert. «Dies hat sicher auch mit ihrem Alter zu tun. Sie sind noch jung und stehen ganz am Anfang ihrer Karriere.» «Zum grössten Teil aus Holz» Bisher fanden die Kurse aller Zürcher Holzbau-Lehrlinge im Ausbildungszentrum an der Schützenmattstrasse in Bülach statt. «Der Brandschutz, die Isolation und die räumlichen Gegebenheiten in Bülach entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen», sagt Peter Surber. Darum wird in Buchs ein neues Gebäude gebaut, das ausreichend Platz für die Kurse bietet. Andreas Seiz ist Präsident der für den Neubau zuständigen Arbeitsgruppe. Er sagt: «Das neue Ausbildungszentrum macht das Berufsbild attraktiv.» Holzkiste als Grundstein Letzte Woche fand bei der Hartwag in Buchs die Grundsteinlegung des neuen Holzbauer-Ausbildungszentrums statt. Andreas Seiz präsentierte eine Kiste, gefüllt mit Gegenständen rund um die Ausbildung des Zimmermanns. Die Kiste, natürlich aus Holz, wird bei der Aufrichte in die Bodenplatte eingelas- sen und mit einer Glasscheibe überzogen. «So wird man sie für immer sehen können», sagt Seiz. An der Grundsteinlegung wurde die Kiste mit weiteren Gegenständen gefüllt. Thomas Vacchelli, Gemeindepräsident von Buchs, legte beispielsweise zwei Dorfchroniken in die Holzbox. (fzw.) Von links: Karl Blickenstorfer, Andreas Seiz und Peter Surber. Das Gebäude wird so konstruiert, dass man von aussen erkennt, was drin stattfindet. Seiz: «Der grösste Teil des Gebäudes wird aus Holz gebaut.» Ein weiterer Vorteil des neuen Ausbildungszentrums in Buchs ist, dass es ohne grossen Aufwand erweitert werden kann. So bleibe man flexibel, sagt Seiz. Seiz stellt dem Verband Holzbau Schweiz das Grundstück, das etwa halb so gross ist wie ein Fussballfeld und direkt neben seinem Unternehmen liegt, kostenlos zu Verfügung. Foto: fzw. Der Verband plante das Projekt zuerst in Wetzikon im Zürcher Oberland, wo auch die Gewerbliche Schule für Holzberufe liegt. Doch dieses Vorhaben scheiterte am hohen Baurechtszins. Blickenstorfer: «Ich freue mich, dass wir den Bau des Ausbildungszentrums privatwirtschaftlich gelöst haben und nicht alles dem Kanton überlassen mussten.» Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 8 Millionen Franken. Der Wechsel von Bülach nach Buchs erfolgt im Schuljahr 2016/17. 6 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 KULTUR/MEINUNGEN «Center Dielsdorf» besteht Evakuationsübung Im Einkaufszentrum «Center Dielsdorf» fand kürzlich eine Evakuationsübung statt. Das Ziel war es, nach dem Betätigen des Alarmknopfs, das Notfallkonzept zu überprüfen. Die Übung wurde vom Coop-Sicherheitsdienst organisiert, wie die Centerleitung mitteilt. Im Speziellen sei das Verhalten der Mitarbeitenden und der Kunden getestet worden. Im Notfall gilt es, das Gebäude rasch und geordnet zu verlassen und sich zu einem Sammelplatz zu begeben. Wie die Centerleitung weiter mitteilt, wird die Übung positiv bewertet. Für die Kunden bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Dank den regelmässig durchgeführten Evakuationsübungen sollen die Mitarbeitenden mehr Sicherheit im Umgang mit solchen Situationen gewinnen. (pd.) Rafz: Vortrag über Trauerbegleitung Der Vortrag «Trauernde liebevoll begleiten – auch sich selbst!» zeigt auf, wie wir einen liebevollen Umgang mit den dunkleren Gefühlen üben und lernen können, damit wir anderen gegenüber und mit uns selber weicher und verständnisvoller werden können. Referentin ist Heidi Hofer Schweingruber, Fachfrau für Trauer und Krisenberatung, Zürich. Eine Veranstaltung der Reformierten Kirchgemeinde Rafz und der Katholischen Pfarrei Glattfelden-EglisauRafz. (pd.) Donnerstag, 21. Mai, 20 Uhr, Zentrum Casa, Dorfstrasse 9, Rafz. IN KÜRZE Wochenspiegel Dänikon: Der Gemeinderat von Dänikon hat der vom Erdbeben in Nepal betroffenen Bevölkerung 2000 Franken für Nothilfe gespendet. Wie der Gemeinderat mitteilt, sei das Geld der Glückskette überwiesen worden. Ersatzwahl Weiach: Für die Ersatzwahl in die Primarschulpflege kandidiert Eva Wiesendanger. Die Mutter zweier Kinder wohnt mit ihrem Mann seit vier Jahren in der Gemeinde. Sie ist Initiantin und Organisatorin des Kinderturnens. Begehrte Büli-Mäss Bülach: «Die Büli-Mäss 2016 ist bereits zu einem Drittel belegt»: Das sagt Andreas Graf, Verantwortlicher für die Standverkäufe. Grund: Der Gewerbeverein Höri ist wieder dabei und hat ein ganzes Zelt reserviert. Zudem hätten sich zahlreiche Aussteller bereits wieder angemeldet, ist einer Mitteilung zu entnehmen. Weniger Arbeitslose Die Arbeitslosigkeit ist im Unterland im vergangenen Monat leicht gesunken. Gegenüber dem Vormonat reduzierte sich die Anzahl Arbeitsloser im Bezirk Bülach um 41 Personen (Arbeitslosenquote: 3,7 Prozent), im Bezirk Dielsdorf um 39 Personen (3,3 Prozent), wie das RAV in einem Schreiben mitteilt. 13. Mai 2015 7 Nicht nur Musikgrössen in Jeannot Stecks Soundcheck-Studio in Bachenbülach Mitten in Bachenbülach geben sich Schweizer Musikgrössen wie Michael von der Heide, Marco Rima oder Heidi Happy die Klinke in die Hand. Sie lassen ihre CDs im Soundcheck-Studio produzieren. Inhaber Jeannot Steck hat sich damit ein Traum erfüllt. Fabian Moor «Ich erinnere mich noch gut, als ich dieses Studio 1995 übernehmen konnte, um sogleich die Kindersongs-CD ‹Ohrewürm› darin aufzunehmen», erinnert sich Jeannot Steck mit Blick auf die goldene und Doppelplatin-Schallplatte an der Wand, die noch immer von dieser Zeit zeugen. Schon als kleiner Junge sei er von der Musik fasziniert gewesen, erzählt er weiter: «Als ich als zehnjähriger Knirps in einem Einkaufszentrum ein Kinder-Örgeli entdeckte, war es um mich geschehen.» Prinzip schnell begriffen Schnell habe er das Prinzip des Instruments begriffen und begann, darauf bekannte Melodien nachzuspielen. Der Verkäufer habe dies bemerkte. Er konnte Stecks Mutter davon überzeugen, ein solch junges Talent zu fördern. Ob er wirklich so gut gewesen war, wisse er nicht mehr. «Wahrscheinlich war es einfach ein begnadeter Verkäufer», grinst der Tontechniker. Micha Lewinski getroffen Gemeinde spendet Nr. 20 In der Folge verbrachte er jede freie Minute hinter seinem neuen Örgeli, bis er als Zwölfjähriger eine schicksalhafte Begegnung hatte: Er traf den damals gleichaltrigen Micha Lewinsky, der heute Filmemacher ist («Sternenberg»). Dieser widmete den grössten Teil seiner Freizeit der Gitarre. «Wir spannten zusammen, spielten in vielen Altersheimen und durften sogar jeden zweiten Sonntag eine Radiosendung moderieren, die auf Radio LoRa lief.» Etwas später folgte die Gründung der Band Limit, die im Heft «Wir Eltern» als «Die jüngste Band der Schweiz» vorgestellt wurde und als Highlight im Jahr 1990 zusammen Ist zwischendurch auch als Keyboarder mit Bands unterwegs: Tontechniker Jeannot Steck. mit Bands wie Santana oder Andreas Vollenweider auf der Hauptbühne des Open Airs St. Gallen stand. Bei Aufnahmen geholfen 1988 kam Jeannot Steck aus der Schule und begann bei Jecklin in Zürich in der Synthesizer-Abteilung zu arbeiten. 1992 löste sich «Limit» auf und Steck widmete sich fortan vor allem einem 8-Spur-Aufnahmegerät. Erneut war es Micha Lewinsky, der Stecks Leben entscheidend prägte und ihn auf den Pfad führte, den er heute noch geht: «Micha spielte in einer neuen Band und wollte von den Liedern unbedingt Aufnahmen machen. Da ich bei Jecklin arbeitete und mich sehr gut mit den Geräten auskannte, fragte er mich, ob ich ihm helfen könne, mit gemietetem Equipment währen der Sommerferien ein Studio einzurichten und als Tontechniker zu arbeiten», erzählt er weiter. Begeistert habe er damals eingewilligt. In der Folge habe sich schnell herumgesprochen, dass es ein Studio gibt, in dem jeder seine Musik aufnehmen könne. «Das führte dazu, dass ich in diesen drei Wochen mit sechs verschiedenen Bands Aufnahmen machte», erinnert er sich. Weitere Anfrage seien gefolgt. Da ihm die Arbeit viel Spass bereitet habe, habe er sich entschieden, das Studio weiterzubetreiben, weshalb er jeweils seine Feierabende damit verbrachte, Aufnahmen für Bands zu machen. Auch die ersten Songs der CD «Ohrewürm» wurden in ebendiesem Studio aufgenommen. Nicht lange gefackelt 1994 kam dann der Coup: Ein Freund erzählte Steck, dass der Tontechniker des Soundcheck-Studios in Bachenbülach aufhöre und man das gesamte Studio, das mit hochprofessionellem Equipment eingerichtet war, übernehmen könne. Steck fackelte nicht lange und sagte zu. Bis heute arbeitete er mit diversen Musikern und Künstlern, wie zum Beispiel dem Bob-Marley-Entdecker Lee «Scratch» Perry, Michael von der Heide, Marco Rima, Marc Sway, Heidi Happy oder auch mit Sänger Kuno Lauener von «Züri West» zusammen, produziert Bands, schreibt Songs für Künstler, komponiert Film- und Theatermusik und baut das Studio laufend aus. Foto: zvg. Zu seiner Kundschaft gehören aber nicht nur Profimusiker: «Ich habe viele Kunden, die weniger musikalisch sind, aber zum Beispiel der Ehefrau zum Hochzeitstag oder einfach als Liebeserklärung ein Lied singen möchten.» Er lasse die Hobby-Sängerinnen und -Sänger das Lied ein paarmal singen und bearbeite es dann, bis es astrein klinge. Steck: «Es ist wunderschön, das Gesicht dieser Menschen zu sehen, wenn sie das Studio mit solch einem persönlichen Geschenk verlassen.» Studio renoviert Kürzlich nun wurde das Studio renoviert und mit einem neuen Logo versehen. Sein Leitspruch «Quality – Experience – Good Vibes» umfasst all das, was der Bachenbülacher seinen Kunden bieten kann. Und wer ins Soundcheck-Studio eintritt, wird sich bestimmt wohlfühlen, denn die Atmosphäre in der neuen Lounge ist freundlich und lässt einen entspannt die musikalischen Ideen umsetzen. Mehr unter www.soundcheck.ch oder auf www.facebook.com/soundcheck.recording.producing. LESERBRIEFE Embrach stolpert derzeit zu oft Der ehemals stolze 1.-Liga-Klub spielt sich sang- und klanglos in die Versenkung. Im droht der direkte Fall von der 2. Liga regional in die 4. Liga. Ich frage mich, welcher andere höher klassierte Verein in Embrach bekommt auch solche Geschenke der Gemeinde? Wurde der Volleyball Club auch schon vorstellig? Der Unihockeyclub betreibt auch Jugendförderung. Was bekommt er? Die Pfadi ist ganz stark im Tal verwurzelt, und auch hier habe ich noch von keiner Betteltour gehört. Oder wird hier der mit zusätzlichen 2 Millionen Franken gefüllte Steuertopf nur vom FC Embrach geschlachtet? Darf er das, weil Fussball populär in Embrach ist? Was geschieht, wenn die anderen Vereine auch solche Beiträge fordern? Kann sich Embrach das leisten? Über 40 Prozent der FC-Embrach-Mitglieder sind keine Embra- cher, davon ca. 20 Prozent von ausserhalb des Tals. Müssen wir als Steuerzahler von Embrach auch diese unterstützen? 40 Prozent sind älter als 18 Jahre, gilt auch hier die Jugendförderung? Wann wurde zuletzt der Mitgliederbeitrag erhöht? Was tut der FC Embrach, um seine Finanzen zu erhöhen? Ich spüre nichts im Dorf, dass der FCE sich selber darum bemüht, seine angespannte Finanzlage zu verbessern. Vielleicht müsste man an der Gemeindeversammlung wegen Beeinflussbarkeit der Anwesenden eine Urnenabstimmung verlangen. Felix Egli, Embrach Asylsuchende und ihre Reisen ins Ausland Etliche Gemeinden im Unterland haben die Feststellung gemacht, dass ihr zugewiesene anerkannte Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene oder Asylbewerber sich gelegentlich im Ausland aufhalten. Dazu ist stets eine Erlaubnis der Migrationsbehörden notwendig. Eine diesbezügliche Anfrage an den Regierungsrat befördert dann doch sehr Erstaunliches zu Tage: Anerkannte Flüchtlinge aus dem Kanton Zürich haben zwischen 2010 und 2014 8931 Gesuche um Auslandreisen eingereicht, von denen 8608 prompt bewilligt wurden. Asylbewerber und vorläufig Ausgenommene, also abgewiesene Asylsuchende, die nicht ausgeschafft werden können, haben im gleichen Zeitraum 3281 Reisen ins Ausland unternommen. Rund 82 Prozent aller Gesuche werden von den zehn häufigsten Asyl-Nationalitäten gestellt. Es erstaunt, dass in Zürich in den letzten Jahren 2400 Mal Eritreern ein Reisedokument ausgestellt wurde, Syrer durften 570 behördlich bewilligt fernreisen und Personen aus Afghanistan mehr als 500 Male. Die gesamtschweizerischen Zahlen werden ebenfalls publik gemacht: Anerkannte Flüchtlinge und Staatenlose sind in den Jahren 2010 bis 2014 45 080 Mal ins Ausland gereist, bei den Asylsuchenden und den nicht ausschaffbaren, abgewiesenen Asylbewerbern sind es 16 812 Mal. Gemäss der massgebenden Rechtsgrundlage sind beim Visaantrag Reisegrund und Destination anzugeben. Genau diesbezüglich schweigt sich aber die Antwort des Regierungsrats aus. Die Häufigkeit der unternommenen Auslandreisen irritiert auch deshalb, weil 2011 das Bundesamt für Migration Missbräuche festgestellt hat, wonach angeblich an Leib und Leben Bedrohte in ebendiesem Staat Ferien gemacht haben und 2012 eine Verschärfung der Reiseerlaubnis vorgenommen und den Gründen enge Grenzen wie beispielsweise Sprachaufenthalt von Kindern gesetzt hat. Offenbar sind die Wirkungen solcher Missbrauchsbekämpfungen nicht sehr langlebig. Barbara Steinemann, Kantonsrätin SVP, Watt-Regensdorf 8 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 VE R E I N E Niederglatt nimmt seine Jugendlichen ernst Am Freitag, 17. April, ging es im Singsaal Eichi heiss zu und her. Viele Bewohner von Niederglatt trafen sich im Gemeindezentrum zu einem interaktiven Theater. Die IG Jugend stellte die provokative Frage gleich auf der Einladung: «Braucht es die Jugendarbeit»? Das interessierte nicht nur Erwachsene, sondern vor allem auch sehr viele Jugendliche. Warum diese Frage etwas provokativ ist, hat mit der Tatsache zu tun, dass es erst seit letzten Herbst eine Jugendarbeiterin in der Gemeinde Niederglatt gibt. Laura Lerchmüller ist von der Gemeinde Niederhasli angestellt und zu 30 Prozent in einem Pilotprojekt von der Gemeinde Niederglatt eingekauft. Im «Jugendcafé» in Niederhasli sind seit einigen Monaten auch alle Oberstufenschüler aus beiden Gemeinden willkommen. Der Abend begann gleich vielversprechend. Die Schülerband der Oberstufe brachte sofort Stimmung in den Saal. Britta Götschi, Präsidentin der IG Jugend, stellte den Verein vor, und das pro- Oft lustige Szenen: Improvisationstheater zum Thema Jugendarbeit. fessionelle Improvisationstheater «anundpfirsich» übernahm und leitete über zum Hauptteil. Das Thema «Jugendarbeit» war gegeben, sonst war alles offen und wurde von den Zuschauern und der Exponenten der Jugendarbeit Niederglatt mitgestaltet. Das gab urkomische Situationen, weil selbst die Theaterleute nicht wussten, was als Nächstes passieren würde. Die Theaterleute mussten sehr wach sein und sich auf die neuen Situationen einstellen. Die Spielregeln zu den einzelnen Theaterabschnitten wurden jeweils kurz vorgestellt. Da gab es zum Beispiel verschiedene, etwas überspitzt dargestellte Personen, die sich als Jugendarbeiter bewarben. Zwei Zuschauerinnen hupten oder klingelten. Je nachdem, ob die Person sich weiter vorstellen durfte oder wieder von der Bildfläche verschwin- F: zvg. den sollte. Die verschiedenen Szenen waren oft sehr lustig und überraschend, regten zum Teil aber auch zum Nachdenken an. Ein Zuschauer kommentierte später: «Ich habe selten in so kurzer Zeit so viel gelacht. Es war echt gut.» Nach einem Ausklang mit zwei weiteren Darbietungen der Schülerband ging der Abend bei Diskussion und Apéro an den Informationsständen weiter. Fazit: Der Abend zeigte, dass die IG Jugend es schaffte, die verschiedenen Exponenten der Jugendarbeit in Niederglatt zu vernetzen, was für die verschiedenen Fachstellen und Berufsleute eine grosse Bereicherung darstellte. Dies kam auch den Jugendlichen zu Gute. Die Jugendarbeiterinnen Laura Lerchmüller (Gemeinde), Anja Beroud (Katholische Pfarrei), Regula Urech (Reformierte Kirchgemeinde), sowie die SchulsozialarbeiterInnen Philipp Burckhardt und Andrea Eugster wurden von den Jugendlichen mit vielen positiven Zurufen begrüsst. Dies zeigte schön, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Und dies ist auch gleich die Antwort auf die Frage des Abends: «Braucht es nun die Jugendarbeit in Niederglatt?» Die Antwort ist ein klares Ja. Die IGJ plant eine weitere Aktivität in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit am Dorffest in Niederglatt, das vom 25. bis 27. September stattfindet. Annette Lüthi, IGJ Niederglatt 500 Kilometer weit gefahren 20 Mitglieder des Radfahrervereins Bülach verbrachten vom 26. April bis 3. Mai eine Trainingswoche in Salsomaggiore Terme in der Nähe von Parma. Sie legten gemeinsam über 500 Kilometer in einer schönen, grünen und blühenden Umgebung zurück, wobei sie vielfältige Vogelstimmen und insbesondere der Ruf des Kuckucks begleiteten, der hierzulande leider selten geworden ist. Der gewählte Standort erlaubte sowohl bergige Ausfahrten auf die Höhen des Apennins wie auch flache Ausfahrten in die Po-Ebene. Dort er- innerten streckenweise unangenehme Düfte daran, dass der Parmaschinken nicht vakuumverpackt im Laden zur Welt kommt, sondern dass eine vorgelagerte Schweineproduktion das Material dazu liefern muss. Beeindruckend waren die Gegensätze zwischen der Schweiz und Italien an zwei Beispielen. Zuerst die Gewässer: Bei uns ist die Glatt ein Kanal von wenigen Metern Breite, während der Fiume Taro bei ähnlicher Wassermenge ein Bachbett von bis zu geschätzten 250 Metern beansprucht. Dann die Strassen: Hier unsere per- ANZEIGEN IMMOBILIEN fekten Strassen mit glattem Belag, dort mit Schlaglöchern übersäte Strassen mit zerbröckelndem Belag. Die Eigentalstrasse würde im Hinterland von Salsomaggiore noch zu den besseren Strassen zählen. Der Radfahrerverein Bülach führt regelmässig geführte Ausfahrten mit Rennvelos durch, zu denen auch Nicht-Vereinsmitglieder als Interessenten eingeladen sind. Werner Bosshard, Rümlang Aktuelle Informationen sind auf der Website www.rvbuelach.ch einsehbar. Hörte auch dem Kuckuck zu: Der Radfahrerverein Bülach. Foto: zvg. Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Nr. 20 13. Mai 2015 Neue Finanzierungsmodelle für Heimplatzierungen Flugshow zu Mozarts «Nachtmusik» Kürzlich stand die Frage, wer zahlt, wenn ein Kind ins Heim muss, schweizweit im Fokus der Medien. Das Beispiel Hagenbuch zeigt, dass sogar eine einzige Familie die Gemeinde dazu bringen kann, den Steuerfuss zu erhöhen. Das hat die Stadt Bülach dazu veranlasst, eine Veranstaltung zum Thema «Finanzieren von Heimplatzierungen» durchzuführen. Sie ist Trägergemeinde des KESB Bülach Nord und informierte an diesem Anlass die Sozialvorsteher und Gemeindevertreter der Anschlussgemeinden. Die Referenten stellten dabei den Vernehmlassungsentwurf des neuen Kinder- und Jugendheimgesetzes vor. Dieser enthält zwei verschiedene Kostenmodelle. Eines davon ist das Gesamtkostenmodell, das den Gemeinden mehr Budgetsicherheit ermöglichen würde. Die Heimkosten würden bei diesem Modell von den Gemeinden im Verhältnis zur Einwohnerzahl und weiterhin unter Beteiligung des Kantons finanziert. Dies brächte den Vorteil, dass gerade bei kleineren Gemeinden eine Heimplatzierung nicht plötzlich zu hohen Kosten und einer allfälligen Steuerfusserhöhung führen würde. (pd.) Laser, Musik, Rauch, Licht: Auch der Zirkus Knie setzt auf Innovationen. Beim diesjährigen Programm «Phénoménal» zeigt sich aber: Vor allem die klassischen Nummern begeistern. Daniel Jaggi Bülach: Rückweisung der RPK Die ältere Dame in der ersten Reihe sitzt bequem in ihrem Rollator. Der Rücken vertrage die Klappstühle nicht mehr, erzählt sie in der Pause. Davor und danach gestikuliert sie regelmässig wie wild mit den Händen, schlägt sie über dem Kopf zusammen, hält sie für Momente angstvoll vor die Augen oder klatscht erleichtert. «Phénoménal», so der Name des diesjährigen Knie-Programms spielt sich vor allem in der Luft ab: Schleuderbrett, Luftakrobatik, koreanische Wippe, russischer Barren, Pole-Akrobatik. Es sind vor allem die klassischen Nummern, die im Premierenpublikum zu begeisterndem Applaus führen. Und es ist das Wissen darum, dass mangels Fangnetz schnell etwas passieren könnte, das dem Publikum bei vielen Sprüngen den Atem stocken lässt. So erstaunt es nicht, dass das ZirkusTheater Bingo nur mässigen Applaus erhielt. Es hat unter anderem mit einer grünen Laser-Show moderne Akzente gesetzt. Fortsetzung von Seite 1 Atemberaubende Sprünge knapp ein Jahr nach der gemeinderätlichen Kreditgenehmigung einen Zusatzkredit von 93 000 genehmigt hatte. Die RPK hat nun mehrheitlich beschlossen, die Bauabrechnung zurückzuweisen. Einstimmig lehnt sie den notwendigen Nachtragskredit von 56 000 Franken ab. Zum Geschäft wollte sich RPK-Präsident Alfred Schmid (FDP) vor der Sitzung nicht äussern. Wie dem Abschied weiter zu entnehmen ist, sollen im Speziellen die Kosten für das Foyer den Kreisgemeinden anteilmässig weiterverrechnet werden. Er ist nämlich Teil des Trauzimmers, das auch den vier Gemeinden zur Verfügung steht. Gemäss RPK würde die Stadt rund 160 000 Franken erhalten. Mehr unter www.stadt-buelach.ch –› Politik+Verwaltung –› Gemeinderat. Publireportage Ausbildung als Erwachsenenbilder/in in Bülach Erwachsenenbilder/innen stehen heute vor grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut IBBK bereitet sie auf ihre Aufgaben vor und bildet sie aus. An 14 Kurstagen werden im Lehrgang «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen» die Grundlagen vermittelt. Es schliesst mit einem SVEB-Zertifikat ab. Dies sind die Themen: Didaktik und Methodik, Lernpsychologie und Lernstrategien, Gruppenleitung und -dynamik. Der Beginn des nächsten Lehrgangs ist am 18. Juni. Ein weiterer Lehrgang startet am 5. November. Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidgenössischer Fachausweis Ausbilder/in) finden einmal jährlich statt. Am 18. Mai findet um 19 Uhr bei der IBBK hierzu eine Informationsveranstaltung statt. (pd.) IBBK, Solistrasse 74, 8180 Bülach, Tel. 044 863 71 71, www.ibbk.ch. 9 Akrobatischer Höhepunkt und Programmschlusspunkt ist die russische «Troupe Sokolov». In üppigen Opernkostümen vollführen sie zu Mozarts Nachtmusik wahrlich nie Gesehenes. Mit Sprüngen vom Schleuderbrett – jeder spektakulärer als der zuvor gezeigte, werden die Artisten immer höher unters Chapiteau geschleudert. Um das Publikum zu begeistern, das zeigte sich an der Premiere sehr deutlich, braucht es aber keineswegs eine aufwendig inszenierte Show. Bauchredner Willer Nicolodi mit sei- Ivan Frédéric Knie bezauberte mit seinem Ritt junge Frauen. Klassische Jonglage. Poesie im Knie: Farbiges Licht und «fliegende» Artistinnen. ner vorlauten Puppe Josellito oder Jongleur Mario Berousek überzeugen durch ihr Können. Berousek, schlicht in Schwarz gekleidet, wirbelt im grellen Scheinwerferlicht seine Keulen wie Propeller durch die Luft. Und auch die Äquilibristik-Nummer muss nicht noch in Schnickschank verpackt werden. Die drei Akrobatinnen überzeugen allein durch das Gezeigte. Fester Bestandteil im Knie-Programm sind die Pferde- und Elefantennummern. Sie erfüllen auch dieses Jahr die Erwartungen der Besucher. Übertroffen hat sie einzig Franco Knie jun. Er schafft es, einen Elefanten unter einem auf zwei Podien stehenden Alttier durchkriechen zu lassen. Knie bleibt also Knie. Nicht ganz. Denn Zirkus ist auch Arbeit. Und wie hinter den Kulissen gearbeitet wird, erklärt Fredy Knie an vier jungen Andalusier-Pferden, die seit einem Jahr im Knie sind. Die Nummer ist eigentlich keine, es ist mehr ein Blick ins Pferdetraining, ein eindrücklicher allerdings: Ein forderndes «en arrière», und die Pferde gehen rückwärts. Fredy Knie jun. zeigt die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, korrigiert, wo nötig, und greift zur Belohnung immer wieder in die Jackettasche. Viel Sympathien geniessen die Knie-Kinder. Allen voran Chanel Marie, Tochter von Géraldine Knie. Die Vierjährige gab letztes Jahr ihr Mane- F: A. J. Minor gendebüt. Routiniert tritt sie auf dem Rücken eines Zwergponys auf und bedankt sich mit tiefen Verbeugungen für den Applaus. Mit dabei ist auch der achtjährige Chris Rui, der zusammen mit seinen Eltern Franco Knie jun. und Linna Knie-Sun sowie drei Elefantenkühen auftritt. Der zwölfjährige Ivan Frédéric präsentiert die Hohe Schule, den schwierigsten Grad der klassischen Reitkunst. Besonders herzig: Am Sonntag, am Muttertag, überreichen Ivan Frédéric und Chanel ihrer Mutter ein Herz aus roten Rosen. Der Circus Knie gastiert noch bis am 7. Juni auf dem Sechseläutenplatz in Zürich. Mehr unter www.knie.ch. In Buchberg steht altes Handwerk im Fokus 150 000 Franken, und durch Sponsorenbeiträge kamen weitere 70 000 Franken zusammen. Mit dem Geld wurden die Betonarbeiten, der Baumeister und das Material bezahlt. Der Rest wurde in Fronarbeit geleistet. Die regionalen Gewerbebetriebe beteiligten sich zudem mit kostenlosen Arbeitsleistungen. Im Jahr 2010 wurde dann das Heimatmuseum Gattersagi eröffnet. Am Schweizer Mühlitag wird auch wieder die Gattersagi in Buchberg in Betrieb genommen. In einer Sonderausstellung ist zudem altes Handwerk zu sehen. Thomas Güntert Anlässlich des 15. Schweizer Mühlentages wird am kommenden Samstag, 16. Mai, auch im Buchberger Handwerksmuseum Gattersagi gefeiert. Immer am Mühlentag wird eine neue Ausstellung eröffnet, die parallel zur Gattersagi läuft. Während des Festbetriebs von 10 bis 17 Uhr läuft die Gattersagi und es gibt eine Festwirtschaft und ein Sagi-Kino. Als neues «altes Handwerk» wird der Hufschmied vorgestellt. Von 12 bis 16 Uhr gibt es Attraktionen und Vorführungen. Ein Schmied zeigt, wie man ein Ross beschlägt. Für die musikalische Stimmung sorgt die Kapelle Wyland Stehgreifler. Gattersagi voll funktionstüchtig In Buchberg besteht seit fünf Jahren das Handwerksmuseum «Gattersagi». Der Ursprung geht auf das Jahr 1991 zurück, als der Buchberger Wagner Hermann Gehring sein Sägewerk entsorgen wollte. Es handelt Altes Handwerk zu sehen Otto Weilenmann (l.) und Robert Kern zeigen die beeindruckende Transmission. Sogar die Riemen werden im Museum selbst angefertigt. F: tg. sich dabei um eine ursprüngliche Einblatt-Säge, die mit einem Vollgatter ausgerüstet wurde. Der Antrieb durch einen 18 PS-Elektromotor, die grosse Transmission, und die patentierte Vorschubeinrichtung aus dem Jahr 1918 machen die spezielle Säge zum Bindeglied zwischen wasserkraftbetriebenen Einfachgattersägen und modernen Sägewerken. Im Jahr 1995 wurde der Verein «Pro Gattersagi» mit 30 Mitgliedern gegründet, heute sind es dreimal so viel. «Der Mitgliedsbeitrag kostet aber immer noch 30 Franken», be- tont Vereinspräsident Robert Kern. Der Verein hat die Säge übernommen, restauriert und bei der Gemeinde untergestellt. Dreimal wurde das voll funktionstüchtige Sägewerk beim Buchberger Herbstfest in Betrieb genommen. Das bedeutete für den Verein jedes Mal 1700 Stunden Fronarbeit. Die Mitglieder waren jeweils ein halbes Jahr mit Auf- und Abbau beschäftigt. Deshalb entschloss sich der Verein, ein eigenes Gebäude für die Säge zu bauen. Die Kosten beliefen sich allerdings auf 360 000 Franken. Die Gemeinde beteiligte sich mit Parallel zu den Vorführungen der Säge wird jedes Jahr im Keller ein altes Handwerk vorgestellt. Zu Ehren der Wagnerei Gehring wurde das Handwerk der «Chrummholzers» als erstes vorgestellt. Als Gegenleistung für die Unterstützung der Gemeinde und der Bevölkerung finden jährlich zwei öffentliche Anlässe statt. Immer am Samstag nach Auffahrt gibt es den Mühlitag, an dem die neue Ausstellung eröffnet wird. Der zweite Anlass ist der Fischsonntag im Oktober. Der Verein bietet nach Absprache das ganze Jahr für Vereinen, Firmen, Schulklassen oder Gesellschaften Führungen an. Der Ausstellungsleiter Otto Weilenmann bemerkt, dass jeden Sommer auch der Schaffhauser Ferienpass zu Besuch kommt. Anmeldungen und Infos: Robert Kern, Telefon 044 867 30 21, www.gattersagi.ch. 10 Wochenspiegel Nr. 20 BÜLACHER KULTUR 13. Mai 2015 Musikalisch durch die Schweiz Herzlich willkommen VERANSTALTUNGSKALENDER KOMÖDIE Mittwoch, 13., Samstag, 16., Sonntag, 17., und Freitag, 22. Mai, 20 Uhr sowie Donnerstag, 21. Mai, 17 Uhr «Wanted» Spielleute von Seldwyla, Aula Kantonsschule AUSSTELLUNG Sonntag, 17. Mai, 10 bis 12 Uhr 100 Jahre Pfadi Seldwyla Ortsmuseum Bülach KONZERT Sonntag, 31. Mai, 17 Uhr Kammerorchester Bülach spielt Reformierte Kirche, www.kammerorchester-buelach.ch Das Kammerorchester bei der Probe. Links Dirigentin Anne-Cécile Gross. Das Kammerorchester Bülach spielt Ende Mai zweimal unter dem Motto «Chrüüz und quèèr dur d’Schwiiz». Es geht im Programm in der Tat sehr schweizerisch zu und her, denn es werden Melodien gespielt, die erstens von bekannten Schweizer Komponisten stammen und zweitens sehr eingängig sind. Und da das Kammerorchester einen grossen Schritt in Richtung symphonisches Orchester bereits getan hat und wieder tut, kann sich das Publikum auf besondere musikalische Facetten freuen. Zwei Lieder von Artur Beul Was ist zu hören? Ein hübsches Fundstück aus älterer Zeit steht am Anfang. Joseph Weigl, ein Österreicher, schrieb 1809 das Singspiel «Die Schweizer Familie», und daraus ist die Ouvertüre zu hören. Danach aber sind fast nur noch Schweizer Komponisten an der Reihe: Frank Martin mit «Pavane couleur du temps», Arthur Honegger mit «Pastorale d’été», der «Ranz des Vaches» wird gespielt, Werner Wehrli ist mit «Von einer Wanderung» vertreten, zwei Lieder von Artur Beul – «Am Himmel schtoot es Schtèèrndli» und «Übere Gotthard flüüge d’Brèème» – lösen Erinnerungen an vergangene Zeiten aus, von Buddy Bertinat kennt man noch gut «Ich han en Schatz am Zürisee». Ein Foto: zvg. nordischer Touch kommt von Edvard Grieg mit «Kuhreigen und Bauerntanz». KÜNSTLERHÖCK Mittwoch, 3. Juni, 19 Uhr Gedankenaustausch über Kunst und Kultur Schüür, Brungasse, www.künstlerhöck.ch SCHWATZ BEIM STRICK Mittwoch, 3. Juni, 19.30 Uhr Stricken und Schwatzen macht Spass Treffpunkt «Bimbam», www.frauenverein-buelach.ch Eine Uraufführung Schlusspunkt und wohl auch Höhepunkt des Programms, das Peter Stotz vom Kammerorchester Bülach als «höchst anspruchsvoll für Laienmusiker» bezeichnet, ist eine Uraufführung. Michael Schneider, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Kammer-, Vokal-, Klavier- und Orchestermusikwerke schuf , hat das berühmte Lied «La petite Gilberte de Courgenay» neu komponiert, und zwar für Sopran und grösser besetztes Orchester. Als Sopranistin konnte Christa Fleischmann verpflichtet werden, die in vielen Musikstilen zu Hause ist und in Opern und Operetten, aber auch bei Oratorien und Messen mitwirkt. Seit einigen Jahren ist sie mit ihrem Frauenquartett «pUrlimunter» unterwegs, das schweizerisches Liedgut pflegt, aber auch Hits aus der Swingzeit mehrstimmig darbietet. Das Kammerorchester Bülach wird von Anne-Cécile Gross geleitet, neben den Streichern sind auch Bläser-Zuzüger im Einsatz. Die beiden Konzerte finden am Samstag, 30. Mai, 20 Uhr, in der reformierten Kirche Stadel und am Sonntag, 31. Mai, 17 Uhr, in der reformierten Kirche Bülach statt. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte zur Deckung der Unkosten. Friedel K. Husemann SPACEK UND RAHM Milan Spacek und Robert Rahm heissen die beiden Künstler, die für die nächste Freilichtausstellung auf dem «Chilehügel» verantwortlich sind. Die beiden Kunstschaffenden stellen figürliche Werke aus, die sich in Form und Material wesentlich unterscheiden. Die Ausstellung dauert bis zum April 2016, die Vernissage mit beiden Künstlern findet am Freitag, 15. Mai, von 17.30 bis 19.30 Uhr statt. Kleinere Objekte sind Freitag, 15. Mai (14 bis 19.30 Uhr), und Samstag, 16. Mai (10 bis 16 Uhr), im Sigristenkeller ausgestellt. SWISS POTPOURRI Ein Konzert erster Güte veranstalten Anna und Jakub Dzialak-Savytsky am Mittwoch, 17. Juni, im Alterszentrum Grampen. Neben den beiden bekannten Bülacher Violinisten wirken nämlich hochkarätige Solisten mit: Dora Schwarzberg, eine der grossen Damen in der Musikwelt in Sachen Violine, ihre Tochter Nora Romanoff-Schwarzberg (Viola), Semen Lebedyev (Viola) und die beiden Cellisten Pavel Lupan und Ivan Turkalj. Das reine Streicherkonzert bringt Werke von Antonin Dvorak, Samuel Barber und Peter Tschaikowsky («Souvenir de Florence») sowie – als Schweizer Uraufführung – eine Komposition von Urs Wittwer, Organist in der Kirche Rafz: «Swiss Potpourri». Dieses Werk, das Urs Wittwer für Anna und Jakub Dzialak-Savytsky komponiert hat, bringt Melodien aus allen Kantonen sowie zwischendurch Johann Sebastian Bach. Das Konzert, auf das wir noch zurückkommen werden, beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei, Kollekte. Zwei Erinnerungen an Martin Bühler: Im Gemeinderat und an einem Sponsorenlauf Am 4. Mai haben sich viele Bülacher an der beeindruckenden Trauerfeier von Martin Bühler verabschiedet. Ich gestatte mir, hier Erinnerungen ihn zu formulieren. Kennengelernt habe ich Martin Bühler vor ungefähr 25 Jahren. Er war damals eine der Gemeinderäte, die das Stadtparlament als das verstanden, was es auch sein sollte: im eigentlichen Sinn ein Ort des «Parlare», in dem offen, zuweilen auch heftig diskutiert wurde. Zu denjenigen Parlamentariern, die eine hohe Qualität in die Debatten brachten, gehörte Martin Bühler. Seine Diskussionen mit Peter Fehrlin zum Beispiel waren es stets wert, aufmerksam verfolgt zu werden. Hier wurde «nicht auf den Mann gespielt», hier ging es immer um die Sache, um das engagierte Austauschen von Ansichten. Martin Bühler lag schon damals die Kultur am Herzen – er widmete sich im Gemeinderat bei seinen Voten nämlich einer bemerkenswerten Streitkultur. Eine zweite Erinnerung betrifft den Sponsorenlauf für krebskranke Kinder, der von 1999 bis 2006 stattfand. Martin Bühler und ich hatten uns unabhängig voneinander für den Lauf im Jahr 2000 angemeldet, Sponsoren gesucht und gefunden. Das Ziel war, in der zur Verfü- Martin Bühler. F: zvg. gung stehenden, bemerkenswerten Stunde zehn Runden durch die Altstadt zurückzulegen. Irgendwann während einer Runde trafen wir uns, jammerten uns etwas vor, diskutierten und mussten zwischendurch unsere Laufschritte verkürzen oder in ein normales Gehen verändern. In Runde 9 waren wir beide «kaputt» und beschlossen, am Ziel beim «Kreuz» auszusteigen. Wir hatten allerdings diesen Beschluss unten in der Altstadt beim Rathaus gefasst und mussten noch die Marktgasse hinauf. Dort stand meine Frau, die mit unserem Beschluss gar nicht einverstanden war: «Ihre lauft noch eine Runde!» Sie drückte jedem von uns ein Dextro Energen in die Hand, und die Herren Bühler und Husemann liefen gemäss diesem Befehl noch eine Runde, die zehnte. An dieses gemeinsame Lauferlebnis haben Martin Bühler und ich später immer wieder mal mit Schmunzeln zurückgedacht. Ich darf nicht behaupten, zu den engsten Freunden von Martin Bühler gehört zu haben, obwohl wir uns regelmässig trafen, vor allem, seit er Präsident des Vereins BülachKultur war. Aber ich darf behaupten, dass wir uns stets gut verstanden haben und uns mit Respekt begegneten, Gespräche mit ihm waren stets lohnend. Es macht mich traurig, dass er nicht mehr da ist. Friedel K. Husemann zum Tanznachmittag 50+ mit den «old friends» am Montag, 1. Juni 2015 14 bis 17 Uhr im Restaurant Allmendstrasse 1 8180 Bülach Telefon 043 411 37 40 Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Zum Profikoch mit der Grill-App Für alle Grillmeister und die, die es noch werden möchten, kommt die App «Weber’s on the Grill» gerade gelegen. Neben der grossen Auswahl an Rezepten und dazugehörigen Lebensmittellisten bietet die App genaue Kochanweisungen. Fazit: Einzig eine Kerntemperaturliste fehlt. Die App kostet 5 Franken. Entlastung für grünen Daumen Die «Koubachi»-App ist wie ein persönlicher Gärtner: Sie hilft, damit die Pflanzen schneller wachsen, länger leben und schöner blühen. Einziger Haken: Die Anwendung funktioniert nur in Verbindung mit einem Wi-Fi Plant Sensor (Kosten: 70 bis 220 Franken). Dieser Sensor ist in anderen Worten die Stimme der Pflanze. Schreit sie beispielsweise nach Wasser, so erscheint wenig später eine Push-Nachricht auf dem Handy. Das gleiche geschieht auch bei Wärme-, Licht-, oder Düngermangel. Ohne Sensor funktioniert die Gratisversion aber nur mit mühsamer Kalibrierung: So muss der Giessrhythmus anfänglich manuell programmiert werden: Hierzu wird die Zeitspanne zwischen nasser und trockener Erde bestimmt. Fazit: Pflanzen, die gedeihen, brauchen Pflege. Deshalb ist bei die- 11 Elke Baumann Was für den Deutschen der Skat, dem Briten Bridge und dem Amerikaner Poker, ist für den Schweizer der Jass. Schieber, Kreuzjass, Differenzler, Coiffeur, Undenufe, Obenabe, Sidi Barrani und und und – der Laie versteht nur Bahnhof! Dabei ist doch alles ganz einfach: Üblich sind vier Spieler, 36 Karten, vier Farben, neun Werte und über 50 verschiedene Spielregeln. Mit anderen Worten, «ganz einfach!» Wir haben uns auf die Suche nach den Anfängen des nationalen Kartenspiels der Schweiz gemacht. Und da wird es bereits schwierig, denn bis heute kann niemand genau belegen, wo das Jassen seinen Anfang nahm. Stöck – Wyys – Stich Foto: Selwyn Hoffmannn App-laus: Nun ist der Frühling da Nadine Golinelli 13. Mai 2015 AUF EIN WORT Die wärmenden Sonnenstrahlen noch unbeschwerter geniessen: Zahlreiche Apps helfen durch die farbenfrohe Jahreszeit. Das Smartphone entwickelt sich mehr und mehr zum alltäglichen Helfer: Apps helfen den Nutzern beispielsweise beim Grillieren, Abnehmen, Wandern oder Campen. Auf diese acht Apps sollte man im Frühling nicht verzichten. Nr. 20 ser App noch immer ein leicht grünlicher Daumen notwendig. Zudem: Ohne tief in die Taschen zu greifen, werden Nutzer nur mässig entlastet. Über Stock und Stein Ab nach draussen geht’s mit der kostenlosen App «Komoot». Der Fahrradund Wanderführer hilft nicht nur, Touren zu planen, sondern schlägt mangels eigener Ideen gleich selbst welche vor: Massgeschneiderte Echtzeitnavigation, Details über Streckenverhältnisse sowie Karten, die sich auch offline lesen lassen, erhöhen den Outdoor-Spass: Wer die App benutzt, kann unbeschwert die Landschaft geniessen, denn die unhandliche Karte bleibt zu Hause. Fazit: Sehr nützlich, aber InApp-Käufe sind nicht kostenlos: Die Komplettversion (ganze Schweiz) kostet 29 Franken. Den Raum Zürich gibt es bereits für 4 Franken. Kurzzeitige Verwandlung Alles neu macht der Mai, sagt der Volksmund. Die App «Virtual Makeover», deutsch «virtuelle Umgestaltung», lädt dazu ein, sich kurzzeitig zu verwandeln. Für wenige Franken kann der AppKäufer anhand eines Selbstporträts neue Haarfarben, Frisuren oder ein «Teeth Bleaching» austesten. Auch mit Lidschatten, Lippenstiften und Rouge darf experimentiert werden. Fazit: Eine App für all jene, die sich verändern wollen, später aber keine bösen Überraschungen erleben möchten. Jedes Beauty-Tool muss separat bezahlt werden. Am richtigen Ort campen Der ADAC Camping- und Stellplatz-Führer liefert auf übersichtliche Art und Weise Informationen für die Planung des nächsten CampingUrlaubs. Die Anwendung beinhaltet über 10 000 Camping- und Stellplätze in ganz Europa. Die Plätze werden regelmässig von ADAC-Inspektoren getestet und auf einer 5-Sterne-Skala bewertet. Neben den Preisen gibt die App Auskunft zu Ausstattung, Freizeiteinrichtungen und Ausgehmöglichkeiten des jeweiligen Campingplatzes. Dank der integrierten Suchfunktion findet der App-Benützer im Handumdrehen Campingplätze die seinen Kriterien entsprechen. Fazit: Dem abenteuerlichen Outdoor-Erlebnis bei warmen Temperaturen steht nichts mehr im Weg. Die App kostet um die 9 Franken. Tipps rund um Pollen Die kostenlose Applikation «Pollen News» stellt aktuelle Pollenprognosen und wichtige Tipps im Umgang mit der Pollenallergie zur Verfügung. 14 Pollenmessstationen in der Schweiz werten die Pollenbelastung aus und sollen dem Pollenallergiker helfen, Beschwerden vorzubeugen. Die integrierte Wetterprognose hilft den von tränenden Augen und juckender Nase Geplagten, präventive Massnahmen zu ergreifen. Fazit: Allergiker profitieren von den Tipps. So rät die App beispielsweise: «Den regnerischen Wetterumschwung nutzen, um die Wohnung wieder einmal gut durchzulüften». Dank App fit für den Frühling Scheint die diesjährige Bikinifigur noch in weiter Ferne? Dann ist es Zeit für die Fitness-App «Gymondo». Individuelle Trainingspläne sollen helfen, das gewünschte Trainingsziel innert kurzer Zeit zu erreichen. Das App verspricht eine «Traumfigur in neun Wochen». Ab 5 Franken monatlich sollen ein Ernährungsprogramm und eine riesige Auswahl an «Workouts» helfen, den Körper in Form zu bringen. Fazit: Traumfigur in neun Wochen ist ein sehr ambitiöses Versprechen. Probieren Sie es mal mit der 7-tägigen Testversion. Die gibts nämlich gratis. Für jedes Wetter gerüstet Die Landi-Wetter-App schnitt 2012 beim Kassensturz-Test als Beste aller kostenlosen Wetter-Apps ab. Neben den gewöhnlichen Wettervorhersagen sorgt ein Regenradar für eine umfassende Prognose. Durch das Abspeichern von Favoriten in der Region gelangt man schnell zur gewünschten örtlichen Vorhersage. Fazit: Zuverlässige Prognosen werden in der Detailansicht etwas anspruchsvoll dargestellt. Ausflugstipps für jedermann Die App «Ausflugsziele.ch» wird ihrem Namen gerecht: News über Veranstaltungen, Sonderangebote und Gruppenausflüge bilden eine gute Inspirationsquelle für Ideenmuffel. Konkrete saisonale Vorschläge verhelfen zur optimalen Planung für einen ereignisreichen Tag. Fazit: Ausreden zum Daheim bleiben gibts nicht mehr. Tagtäglich top informiert Die App «Wochenspiegel» hält die Nutzer jederzeit auf dem Laufenden. Die wichtigsten News vom Tag sowie das vollständige E-Paper stehen auf der App zur Verfügung: «Damit Sie wissen, was vor Ihrer Haustür passiert.» Fazit: Wer viel Hintergründiges erfahren will, ist gut bedient. Wenn der Ursprung einer Sache mysteriös ist, stehen drei Orte zur Verfügung: Himmel, Hölle oder Asien. Erstmals sollen Spielkarten im 12. Jh. in Ostasien entdeckt worden sein. Bei uns tauchen sie im 14. Jh. auf und werden als «Gebetbuch des Teufels» verschrien. Es folgen Gebote, Verbote, Bussen und sogar Verbannung: «Wer dem Glücksspiele frönt, ist unzuverlässig und habgierig!» Vergeblich, die Spielsucht ist stärker. Betrügereien, Verarmung, tödliche Streitereien sind keine Seltenheit. Im bernischen Flugbrunnen soll 1755 ein Vater beim Kartenspiel sogar seine Tochter als Gewinn eingesetzt haben!!! Das eigentliche Jassen dürfte um 1793 zusammen mit holländischen Werbern, die unterwegs waren, um neue Söldner zu gewinnen, in die Schweiz «eingewandert» sein. Rasch hat es sich zum populärsten Schweizer Kartenspiel entwickelt. Heute jassen regelmässig über drei Millionen Schweizer! Beim Jassen sind Hirntätigkeit, logisches Denken, Kopfrechnen und Menschenkenntnis gefordert. Dem Jassneuling wird empfohlen, sich so schnell wie möglich die wichtigsten Regeln einzuprägen – vor allem keine unnötigen Fragen zu stellen. «Wer isch dra?» – «Immer de wo frögät!» Und noch etwas: Ein Jasser betrügt nie! Bis bald und «guet Blatt». Eine halbe Million für Notleidende in Nepal Der Regierungsrat unterstützt die vom Erdbeben in Nepal betroffene Bevölkerung mit 500 000 Franken aus dem Lotteriefonds, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Der Beitrag gehe an die Glückskette, welche die Spendengelder jenen Schweizer Hilfswerken zur Verfügung stelle, die bereits in der Himalaja-Region tätig seien. Als Zeichen der Solidarität habe der Regierungsrat mit einer halben Million Franken den höchstmöglichen Beitrag freigegeben, den er in eigener Kompetenz aus dem Lotteriefonds bewilligen könne. Die Zürcher Hilfe solle dazu beitragen, Nothilfeaktionen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Notunterkünften zu ermöglichen. Ebenso sollen lokale Spitäler, Kinderschutzmassnahmen und der Wiederaufbau unterstützt werden. (pd.) 12 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 Wochenspiegel AU TO M O B I L Neuer Honda HR-V kommt im Sommer Subaru Impreza mit neuem Motor Honda bringt die neue Generation des HR-V als «Urban-SUV». Das neue Modell wird wahlweise mit einem 1,6-Liter-Dieselmotor mit 120 PS oder einem 1,5-Liter-Benziner mit 130 PS angeboten, die beide der Antriebsgeneration Earth Dreams Technology von Honda entstammen. In Kombination mit einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe soll der Selbstzünder mit 4 Litern auf 100 Kilometer auskommen. Im Innern sollen hochwertige Materialien, das Infotainmentsystem Honda Connect und ein gutes Platzangebot überzeugen. Der Kofferraum fasst 453 Liter, mit umgeklappten Rücksitzen finden bis 1026 Liter Platz. Weitere Einzelheiten und Preisinformationen werden erst kurz vor der Markteinführung des HR-V im Sommer bekannt gegeben. (zb.) Die Kompaktklasse hat bei Subaru grosse Bedeutung. Seit 22 Jahren ist die Marke hier durch den Impreza vertreten, der bis heute in der Schweiz über 45 000 Käufer gefunden hat. Da die Ansprüche an das C-Segment sehr vielschichtig geworden sind, werden sie heute von Subaru mit drei Modellen abgedeckt: Der kompakte Impreza AWD und der XV AWD decken als trendige, aber auch praktische Automobile die Wünsche breiter Käuferschichten ab. Sportliche Fahrer fühlen sich vom WRX STI mit seinen Rallye-Genen angesprochen. Trotz ihres sehr unterschiedlichen Charakters verfügen alle drei über markentypische Merkmale wie symmetrischen Allradantrieb, Boxermotor und Fahrvergnügen. Bestnote beim Crashtest «Urban SUV»: Honda HR-V. Foto: zvg. AUTONEWS Suzuki Der neue Suzuki Vitara erhielt als erstes Kompakt-SUV im EuroNCAP-Test in allen vier Kategorien – Insassensicherheit, Kindersicherheit, Fussgängerschutz und Sicherheitsassistenzsysteme – die Bestnote von fünf Sternen. Renault Mit der Markteinführung des neuen Espace (siehe Artikel auf dieser Seite) hat Renault sich einen neuen Markenslogan spendiert. Mit «Renault – Passion for Life» sollen die Produktqualität sowie die Attraktivität der Fahrzeuge hervorgehoben werden. Lexus Der Lexus RX war das erste SUV mit Hybridantrieb. Nun wurde die neue Generation vorgestellt. Diese wird ausser als Hybridvariante auch als Version mit 2-Liter-Turbobenzinmotor angeboten werden, mit 228 PS und Sechsstufenautomat. Opel Opel hat den Adam bereits als rustikalen Rocks und als sportlichen S lanciert; nun folgt die Kombination daraus, der Opel Adam Rocks S. Mit einem Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen soll der Spurt auf Tempo 100 in 8,5 Sekunden erfolgen, der Normverbrauch beträgt 5,9 Liter auf 100 Kilometer. Audi Audi erweitert die Motorenpalette für den TT. Ab Juli sind Coupé und Roadster als Version 1.8 TFSI erhältlich. Der direkt einspritzende Vierzylinder-Turbobenziner leistet 180 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern. Damit beschleunigt der TT mit in 6,9 auf Tempo 100. Obwohl als typisches Einsteigermodell in die Subaru-Allradwelt konzipiert, macht der Impreza AWD in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Das Nr. 20 13. Mai 2015 13 Kraftentfaltung und einen moderaten Verbrauch aus. Impreza ist sparsam unterwegs Subaru Impreza AWD: Neu gibts ihn mit 2-Liter-Benzin-Boxermotor. F: zvg. schlanke, muskulöse Styling verleiht ihm sportliche Eleganz, ohne Nutzwerte wie bequemes Ein- und Aussteigen oder Übersichtlichkeit kurzlebigen Modetrends zu opfern. Durch die Kombination von knappen Überhängen mit einem grossen Achsabstand sind die Insassen bequem aufgehoben, der kompakte Impreza AWD bleibt aber selbst im dichten Stadtverkehr ausgesprochen handlich. Mit der Maximalnote von fünf Sternen beim unerbittlichen Euro- NCAP-Crashtest hat das hinsichtlich Karosserie baugleiche Schwestermodell XV AWD zudem sein hohes Niveau an passiver Sicherheit eindrücklich unter Beweis gestellt. Beschränkte sich das Motorenangebot bisher auf einen 1600er-Motor mit 114 PS, so gibt es den Impreza AWD künftig auch als stärkere Zweiliter-Variante. Die beiden Benziner entsprechen der jüngsten Boxergeneration und zeichnen sich durch ein spontanes Ansprechen, homogene Bereits dem 1,6-Liter mangelt es nicht an Spritzigkeit, und mit dem 150 PS starken, vom XV AWD her bekannten, hubraumstärkeren Triebwerk erfüllt der kompakte Allradler noch höhere Ansprüche an Dynamik, ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss; genehmigt sich doch auch der Zweiliter im Schnitt bloss 6,5 l/100 km (Modell: 2.0i Swiss Sport mit Lineartronic). Als Kraftübertragung hat man bei beiden Motoren die Wahl zwischen Handschaltung (2x5-Gang-Dual-Range-Getriebe für den 1.6, sechs Vorwärtsgänge für den 2.0) oder Lineartronic-Automatik (mit manuellem Modus für den 2.0). Die Preise starten bei 22 900 Franken (1.6i AWD Swiss one mit manuellem Getriebe) und bei 28 950 Franken (2.0i AWD Swiss Sport). Subaru ist der weltgrösste Hersteller von allradgetriebenen Personenwagen. Die Marke gehört zum japanischen Konzern Fuji Heavy Industries. (zb.) Renault macht Espace zum Lifestyle-Van kurrenz des neuen Espace. Nicht etwa VW Sharan oder Ford Galaxy werden da genannt, es wird vollmundig mit BMW X5, Mercedes-Benz MKlasse, Audi Q5 oder Volvo XC90 verglichen. Zumindest bei der Innenraumgestaltung und der Ausstattung dürfen sie das getrost. Die Antriebspalette umfasst derzeit einen 2-Liter-Turbobenziner mit 200 PS mit Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie einen 1,6Liter-Diesel in zwei Leistungsstufen; eine relevante Variante mit 160 PS und Sechs-Gang-DSG sowie eine Version mit 130 PS und Handschaltung, die hierzulande aber kaum jemand kaufen wird. Einem erfolgreichen Konzept den Rücken zu kehren ist mutig. Oder doch leichtsinnig? Dave Schneider Renault bringt den Van Espace in der fünften Generation nämlich nicht mehr als reinen Van. Das eröffnet Möglichkeiten, könnte aber einige vor den Kopf stossen. Never change a running system, sagt ein Sprichwort. Ändere nie, was funktioniert. Renault scheint von dieser Weisheit nicht viel zu halten, was die Franzosen verschiedentlich anhand mehr oder weniger radikaler Umstellungen ihrer Baureihen bewiesen haben. Und sie tun es erneut, beim Flaggschiff Espace. Ganz schön wagemutig. Espace wird zum Crossover Das Monospace-Format wurde kurzerhand mit einem trendigen SUV gekreuzt, und heraus kam ein noch trendigerer Crossover; eine Kreuzung von Mischformen, quasi. Das sieht gut aus, richtig gut. Und fühlt sich auch gut an, eigentlich. Doch drängt sich während der ersten Probefahrten durch Südfrankreich stetig die Frage auf: Pourquoi? Wieso muss der Espace nun ein Crossover sein, wo Renault-Nissan doch schon eine ganze Reihe solcher Modelle im Angebot hat? Design-Chef Anthony Lo beantwortet uns die Frage im Gespräch mit der schwammigen Begründung, die Kunden würden heute eben einen Crossover wollen. Das müssen wir wohl so stehen lassen. Nicht nur das Konzept, auch das Design wurde damit einhergehend stark verändert. Nach einem Espace sieht das nicht mehr aus, aber modern, auffallend und attraktiv alleweil. Der Neue hat vier Zentimeter mehr Bodenfreiheit als der Vorgänger, riesige, bis 20 Zoll grosse Räder, breite Schultern, eine wuchtige Front und, heute scheinbar unverzichtbar, eine zum Heck hin abfallende Dachlinie. Was natürlich Sportlichkeit suggerieren soll. Mit seinem frischen Look hat der Franzose das Potenzial, sich neue Freunde anzulächeln. Treue Espace-Fahrer dürften sich je- Kein Sportler Der neue Renault Espace ist zum Glück so variabel wie früher geblieben. doch vor den Kopf gestossen fühlen. Denn die Konzeptumstellung wirkt sich freilich auf den Innenraum aus. Da mögen die PR-Verantwortlichen noch so loben, dass die Kniefreiheit in der ersten und zweiten Sitzreihe um vier Zentimeter gewachsen sei – das von allen bisherigen Espace-Generationen bekannte, herausragende Raumgefühl kommt im Neuen nicht auf. Da helfen auch die Glaseinsätze in den A-Säulen und das (in der Topvariante Initiale Paris) riesige Glasdach nicht weiter. Innenraum sehr variabel nutzbar Zweifellos gelungen ist die Variabilität des Innenraums, vor allem wegen der einfachen Handhabung. Die drei Sitze der zweiten Reihe lassen sich einzeln verschieben und zusammen mit den beiden der dritten Reihe auf Tastendruck automatisch im Fahrzeugboden versenken, fernbedienbar entweder vom Kofferraum aus via Bedientasten oder im Cockpit per Touchscreen. Und zwar jeder Sitz einzeln oder alle auf einmal, wobei diese dann eindrucksvoll dominoartig der Reihe nach umkippen. Ist alles umgeklappt, was geht, entsteht eine ebene, grosse, aber nicht riesige Ladefläche. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 247 Litern mit sie- ben Sitzen und 2101 Litern mit zwei Plätzen. In der zweiten Reihe sitzt man gut, aber nicht feudal; der Winkel für die Beine ist ziemlich gross, Langbeiner sollten sich um einen Platz im Cockpit bemühen. Die hinterste Reihe ist nur Kindern zuzumuten. Das Prunkstück des neuen Espace ist aber das Cockpit. Auch hier wurde radikal umgestellt – und das durchaus erfolgreich. Ins Auge sticht sofort die lang gezogene, elegant geschwungene, fast freischwebende Mittelkonsole, die von einem grossen, hochformatigen Touchscreen gekrönt wird. Das hat Renault bei Tesla und McLaren abgeschaut, was aber nicht als Kritik zu verstehen ist. Ein eleganter Wählhebel für das Getriebe, ein haptisch angenehmer Dreh-Drück-Knauf für die Bedienung des Infotainmentsystems, stilvolle Regler für die Klimaanlage – die Kommandozentrale des Espace kann absolut mit den dicken Fischen im Premiumteich mithalten. Das kann auch die Bose-Soundanlage mit Geräuschunterdrückung sowie das feine Nappaleder der Topvariante Initiale Paris. In diesem Bereich, also im Umfeld der Premiumstrassengeländewagen, sieht Renault übrigens auch die Kon- Im Fahrbetrieb haben sowohl der stärkere Diesel als auch der Benziner keinen Anlass zu kritischen Worten gegeben. Der etwas bissigere Turbobenziner ist die Wahl für sportlich orientierte Lenker, der Diesel für entspannte Vielfahrer. Wobei Letztere im neuen Espace deutlich besser aufgehoben sind: Der Franzose ist nämlich alles andere als sportlich. Zwar ermöglicht das neue System Multi Sense die individuelle Einstellung von Dämpfern, Getriebe, Lenkung und Weiterem mehr. Doch auch im Sportmodus lädt der Franzose nicht zur Kurvenhatz ein. Er ist betont komfortabel abgestimmt und schaukelt in schnellen Kurvenwechsel gehörig. Die Allradlenkung hilft zwar mit, die Stabilität in schneller Kurvenfahrt zu erhöhen, während in langsamem Tempo die Hinterräder gegenläufig mitlenken, was die Wendigkeit spürbar verbessert. Doch das Territorium des neuen Espace sind eindeutig lange Autobahnpassagen und breite, gerade Landstrassen. Hier kann der Fronttriebler seine Stärken ausspielen. Allradantrieb gibt es übrigens nicht, auch wenn das Design es suggerieren mag. Der Preis schliesslich erscheint durchaus fair: Ab 41 200 Franken kostet die gut ausgestattete Variante Intens, ab 52 400 Franken die feudale Version Initiale Paris. Das Lockangebot Life ab 37 500 Franken wird hierzulande nur eine Statistenrolle spielen. Die Markteinführung in der Schweiz beginnt im Mai. 14 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 Wochenspiegel ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] PR-Unternehmer Christoph Richterich, Cornelia Harder, CEO FCB Zürich, FC Basel-Präsident und Rechtsanwalt Bernhard Heusler (v.l.). Almanach mit Fragezeichen Die mit Spannung erwartete Neuauflage des «Swiss Who’s Who» (470 Franken) wurde im «Baur au Lac» gefeiert. 700 Porträts enthält der leinengebundene, rote Almanach. Das Gremium von sieben Personen um den Genfer Verleger Edouard Gueudet, das die finale Auswahl getroffen hat, bleibt geheim. Im Buch findet neben dem Verleger auch Unternehmer Christoph Richterich Erwähnung, dessen Agentur die PR für die neu aufgelegte Martin Naville, CEO Swiss-American Chamber of Commerce. Biellmann in der «World Figure Skating Hall of Fame». Gastgeber Wilhelm Luxem, «Baur au Lac», Starkoch Anton Mosimann (r.). ANZEIGEN «Bauchpinsler-Bibel» macht. Die lustige Bezeichnung stammt von einem Vernissage-Gast, der meinte, dass man sich schon ein wenig wichtig nehmen dürfe, wenn man drin sei. Aber eben: Wie kams zur Auswahl? Die Antworten bleiben kryptisch. Denise Biellmann freut sich jedenfalls, dass sie ein Gratisexemplar kriegt. Und g&g-Moderator Salar Bahrampoori folgerte: «Braucht die Schweiz ein solches Buch? Ganz ehrlich, ich weiss es nicht!» Nr. 20 13. Mai 2015 15 Schönheits-Party bei Jelmoli Dass sich durchaus auch Männer für eine «Beauty Night» interessieren, bewiesen die anwesenden Herren der Schöpfung. Schauspieler, Texter und Buchautor Helmi Sigg, der im Herbst wieder zwei Hotelkrimis aus Zürich herausbringen wird, genoss die gesunden Häppchen zum Champagner. Multitalent Sigg unterhielt sich prächtig mit dem ehemaligen Gemeinderat Lukas Apafi und FDP-Kantonsrat Daniel Schwab. Allerdings nicht über Schönheitscremes und Antifalten-Produkte, sondern über Politik. Socialite Shawne Fielding war, wie stets, bestens gelaunt, sah blendend aus und scherzte mit der Starvisagistin von Dior, die sich kurz und bündig «Mitzi» nennt. Joiz-Moderatorin Alexandra Maurer moderierte diverse Showeinlagen mit anschaulichen Tipps zu den neusten SommerLooks oder über Make-up. Unter anderem mit dem international bekannten Matthew Tyler von Tom Ford. Auch führte sie einen sogenannten Duft-Talk mit Sylvaine Delacourte Directrice von Guerlain. Interessant war auch der Food-Talk mit Bloggerin Sandra Mikhail. Denn die richtige Ernährung macht schön von innen her. Dass Ernährung ebenso wichtig ist wie Hautpflege, ist sich auch die hübsche Sandra Vollenwyder, Tochter des ehemaligen Stadtrats Vollenwyder, bewusst. Sie besuchte den Anlass mit ihrer Chefin Barbara Higgs, die am Schauspielhaus Zürich für Fundraising und Development verantwortlich ist. Entdecken konnte man auch das funkelnde Make-up von Nars mit Ana Albiol. Bei Bobbi Brown gabs eine Lektion über Augenbrauenstyling. Dermatologe Felix Bertram lud bei Vivil zur Pflege «abseits des Herkömmlichen», und von Lancôme gab es eine exklusive Vorlancierung eines hypnotisierenden Mascaras. Unter den Gästen herrschte eine super Stimmung. Für Jelmoli-CEO Franco Savastano war es ein durch und durch gelungener Anlass. Genossen den Abend (von links): Yvonne Hardy, Sandra Vassalli, Barbara Frey-Curti und Dina Casparis. Malerin Stephanie von Fürstenberg, Werner Dirks, Alexandra Stalder (r.). Sandra Vollenwyder, Barbara Higgs, Ltg. Fundraising Schauspielhaus (r.). Jetsetterin Vera Dillier kam in Begleitung ihrer Hunde (hier Manoi). Dior-Starvisagistin Mitzi (l.) ist befreundet mit Shawne Fielding. Gerry Hofstetter: Lichtkünstler und Marketing-Unternehmer. Kispi-Herzchirurgie-Chefarzt Michael Hübler, Samira Hübler, Ärztin. Dabei: Autor Helmi Sigg (Mitte) mit Lukas Apafi und Kantonsrat Daniel Schwab (r.). Jelmoli-CEO Franco Savastano, PR-Lady Bachenheimer, Raquel Marquard (r.). Eliane 16 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 WWW Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 17 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Griechenlands schwieriges Erbe Um Griechenlands wirtschaftliche Misere kommt seit Monaten keine Zeitung herum. Es mag deshalb befremden, wenn wir nun einen Kriminalroman vorstellen, der in diesem Klima angesiedelt ist. Doch Petros Markaris führt geschickt nicht nur in die Alltagsprobleme ein, sondern beleuchtet auch die politische Vergangenheit, welche die heutige Korruption und Vetternwirtschaft begünstigt haben. Im Mittelpunkt steht bei Makaris einmal mehr die charismatische Figur des Kommissars Kostas Charitos. Er untersucht den Tod des Deutschgriechen Andreas Makridis und trifft dabei auf ein Bekennerschreiben der Gruppe «Die Griechen der fünfziger Jahre». Weitere Mordfälle folgen, und jedes Mal hinterlässt die unbekannte Gruppierung die gleiche Botschaft. Kommissar Charitos muss nun den Hintergrund der Gruppe herausfinden und nimmt uns damit mit auf eine Reise in die politische Vergangenheit des Landes. Die Aufarbeitung der aktuellen Probleme gelingt Markaris einmal mehr auf unterhaltsame und keineswegs belehrende Art und Weise. DER GUTE RAT HOROSKOP Schwiegertochter-Problem: Den Spiess umdrehen Wir sind eine grosse Familie und kommen gut miteinander aus. Jedes hilft dem anderen; aufkeimende Meinungsverschiedenheiten werden so rasch wie möglich demokratisch geschlichtet. Das tönt fast zu schön, um wahr zu sein, ich weiss. Aber es war stets mein Lebensziel, für die Meinen da zu sein. Mein Mann und ich sind sicher nicht immer der genau gleichen Meinung, aber es gelang uns stets, zusammen einen positiven Weg zu finden. Unsere drei Söhne sind längst erwachsen, kommen aber immer gerne nach Hause. So wurden auch alle Schwiegertöchter mit offenen Armen aufgenommen, und bislang entstanden keinerlei «Schwiegermutter-Probleme». Nun bereitet mir aber die Frau meines Jüngsten Kummer. Sie kommt kaum mehr zu uns. «Ich muss bei dir zu viel essen» – «Du willst mir immer etwas mitgeben» – «Ich möchte das selber machen» «Viele Menschen finden Selbstvertrauen, sobald sie selbst etwas leisten dürfen» sind einige der fadenscheinigen Ausreden. Diese Schwiegertochter hat eine sehr schwere Jugend gehabt, sie musste bei fremden Leuten aufwachsen. Gerade deshalb wollte ich ihr besonders viel Nestwärme schenken. Haben Sie mir vielleicht einen Rat, was ich tun oder ändern könnte? Sie sind eine gütige Frau, das spürt man sofort beim Lesen Ihrer Zeilen. Tun Sie vielleicht zu viel? Sicher konnte Ihre Schwiegertochter während der ungünstigen Jugendzeit nicht gerade viel Selbstvertrauen aufbauen. Darum muss sie heute zuerst lernen, Liebe tropfenweise aufzunehmen und nicht gleich «wie aus Kübeln gegossen», sodass sie fast ertrinkt. Die Zeit wird das Vertrauen wachsen lassen, ganz bestimmt. Versuchen Sie heute einmal, den Spiess umzudrehen und, anstatt immer nur zu schenken, ab und zu zu fordern: «Lorena, würdest du mir bitte beim Kochen helfen?, die Wäsche zusammenlegen?, im Garten beistehen?» Viele Menschen finden Selbstvertrauen und blühen richtig auf, sobald sie nicht mehr dankbar sein müssen, sondern selbst etwas leisten dürfen. Das ist mein Familien-Haus-Rezept. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten KREUZWORTRÄTSEL Petros Markaris: «Zurück auf Start. Ein Fall für Kostas Charitos». Diogenes. 33.90 Franken. Ein geheimnisvoller Koffer Wir kennen alle die Situation, in der man in letzter Minute noch ein Geburtstagsgeschenk braucht. So ergeht es auch der Hauptfigur Elias Ehrenwerth im Roman «Weinhebers Koffer» von Michael Bergmann. Nicht alltäglich ist es jedoch, seiner Freundin einen alten Lederkoffer in einem Trödelgeschäft zu kaufen, auch wenn die Initialen L.W. sich zufällig mit denjenigen der Beschenkten decken. Noch ungewöhnlicher dürfte sein, sich auf die Suche des Vorbesitzers zu machen, einem Dr. phil. Leonhard Weinheber aus Berlin-Wilmersdorf, dessen Visitenkarte sich noch im Koffer befand. Ehrenwerth findet heraus, dass es sich bei Weinheber um einen Schriftsteller handelt, der 1939 Deutschland verlassen musste und nach Israel abgereist ist. Dort hat er allerdings das Schiff nie verlassen, und der Koffer wurde am Hafen von Jaffa gefunden. «Weinhebers Koffer» ist ein besonderer Roman. Auf nur 144 Seiten gelingt es dem Autor, eindrücklich zu zeigen, was es bedeutet, vertrieben zu werden. Auch ruft er ein schwieriges Kapitel deutscher Geschichte in Erinnerung. Michel Bergmann: «Weinhebers Koffer». Edition Kattegat. 25.90 Franken. Die Lösung ergibt den Maler der Deckenfresken in der Stiftskirche Einsiedeln. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Marco Rossi, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 18 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 Veranstaltungen & Freizeit Bülach: Wieder Philosophie-Treff Der PhilosophieTreff geht am Sonntag der Frage «Gerechtigkeit – alles, was Recht ist?» nach. Referent Ueli Pfister versucht den Ursprüngen der kardinalen Tugenden und deren Entwicklung nachzugehen und dabei die philosophischen Ansätze durch die Kulturen anzusprechen. Die Teilnehmenden begegnen unter anderem Aristoteles, Plato, Justinian und der Entstehung des römischen Rechtssystems als Grundlage für andere. Gerade in den gegenwärtigen Entwicklungen in der nahen und fernen Welt scheint es angebracht, sich mit den Ursachen und Wirkungen von «Recht» auseinanderzusetzen. (pd.) Sonntag, 17. Mai, 10 bis 12 Uhr, im Begegnungszentrum Grampen, Allmendstrasse 1, Bülach. Rafz: Frauenzmorge mit Vortrag Drehritual des MevleviOrdens in Zürich kel, Lufingen, Rümlang und Embrach. Die Teilnahme ist gratis, und alle Teilnehmer erhalten ein Erinnerungsgeschenk. Anmeldeformulare werden gegen die Zustellung eines an sich selbst frankierten C5-Couverts an TV Kloten-LA, Postfach 966, 8302 Kloten, zugestellt. Anmeldeschluss ist der 16. Mai. Am Mittwoch, 27. Mai, findet auf der Schulhausanlage Spitz in Kloten die lokale Ausscheidung des UBS Kids Cup statt. Hier können alle Jugendlichen der Jahrgänge 2000 und jünger teilnehmen. Die Teilnahme ist gratis. Die Teilnehmer absolvieren einen 60 Meter Sprint, Zonenweitsprung und Ballwurf. Anmeldungen bis zum 24. Mai über www.ubs-kidscup.ch/kloten. Bei beiden Anlässen qualifizieren sich die Besten für die Kantonalfinals. (pd./ng.) Am Donnerstag, 21. Mai, findet in der evangelischen Freikirche Rafz (EFRA) von 9 bis 11 Uhr wieder ein Frauenmorgen mit Frühstück und anschliessendem Vortrag von Dr. med. Doris Schneider-Bühler zum Thema «Zart besaitet oder sensibel kompetent – Hochsensibilität als Gabe leben lernen» statt. Zirka jeder Fünfte ist hochsensibel. Hochsensible Menschen haben durch eine erhöhte Empfänglichkeit für innere und äussere Reize. Sie nehmen ein Vielfaches von Informationen auf. Das kann zu Überforderungssymptomen führen. Indem Hochsensible ihre Veranlagung verstehen und konstruktiv damit umgehen lernen, kann aus der vermeintlichen Schwäche eine echte Gabe und Ressource werden. Der Frauenmorgen ist überkonfessionell und unverbindlich. (pd.) Am 17. Mai findet in der Zürcher Citykirche am Stauffacherplatz ein Drehritual des Mevlevi-Ordens statt. Der Mevlevi-Orden ist eine Richtung innerhalb des Sufismus (islamische Mystik), der auf Dschalal al-din Rumi (1207–1273) zurückgeht, einem der grössten Poeten der persisch-türkisch-muslimischen Welt. Unter anderem verfasste Rumi ein imposantes Werk von sechs Bänden in Reimdoppelversen. Dieses Werk ist auch als persischer Koran bekannt. Das Sema (von arab. hören) ist ein Drehritual, das Rumi als eine Art Lobpreis ins Leben gerufen hat und fortan in seinem Orden gepflegt wird. Dieser Anlass findet unter anderem im Zusammenhang mit der IslamReihe der Kirchgemeinde Regensberg statt. (pd./ng.) Auskünfte für beide Anlässe sind bei Kurt Altorfer (Tel. G 044-803 01 01 oder P 044 813 70 00) erhältlich. Informationen www.efra.ch. Kloten: Leichtathletikwettkämpfe für Kids Auf der Schulhausanlage Spitz in Kloten kämpfen junge Leichtathleten an zwei Events im Mai um die Podestränge: Neben dem Sprint beim «Swiss Athletics Sprint»-Event bestreiten die Kids am «UBS Kids Cup» auch die Kategorien Weitsprung und Ballwurf. Die Leichtathleten des TV Kloten und der Spikes Club Glattal organisieren am Mittwoch, 20. Mai, auf der Schulhausanlage Spitz in Kloten ab 17 Uhr die lokale Ausscheidung des Swiss Athletics Sprint (Schnellster Glattaler und Klotener). Teilnehmen können alle Jugendlichen der Jahrgänge 2000 bis 2009 aus den Gemeinden Kloten, Bassersdorf, Nürensdorf, Wallisellen, Opfikon-Glattbrugg, Win- und Anmeldung unter 17. Mai, 14 Uhr, in der Citykirche offener St. Jakob in Zürich, Stauffacherplatz, 8004 Zürich. Nähere Infos unter www.kircheregensberg.ch. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 13. Mai BÜLACH 20.00 Theater: Spielleute von Seldwyla: Gespielt wird eine Westernkomödie von Walter Millns. Vorverkauf: Altstadtbuchhandlung, Untergass 1, Bülach, 044 862 19 10 oder unter www.spielleutevonseldwyla.ch. Nummerierte Plätze (28 und 33 Franken), Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV/ IV (23 und 28 Franken), Kultur-Legi 50 Prozent Rabatt. Abendkasse. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). Freitag, 15. Mai EGLISAU 16.00–19.30 Wuchemärt: Breites Angebot mit frischen und regionalen Produkten. Aktuell: die Schloss-Gärtnerei Teufen zu Besuch am Wochenmarkt. Kräuter, Sommergemüse und Blumen-Setzlinge im Angebot. Törliplatz. Samstag, 16. Mai BUCHBERG 10.00–17.00 Gattersagi in Betrieb: Anlässlich des nationalen Mühlitags kann die Gattersagi bei der Arbeit besichtigt werden. In der Sonderausstellung wird die Arbeit eines Hufschmieds gezeigt. Gatter-Kino, Festwirtschaft. Hohle Gasse 10. BÜLACH 20.00 Theater: Spielleute von Seldwyla: Gespielt wird eine Westernkomödie von Walter Millns. Vorverkauf: Altstadtbuchhandlung, Untergass 1, Bülach, 044 862 19 10 oder unter www.spielleutevonseldwyla.ch. Nummerierte Plätze (28 und 33 Franken), Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV/ IV (23 und 28 Franken), Kultur-Legi 50 Prozent Rabatt. Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). NIEDERWENINGEN 10.00–11.30 Altissimo Wehntal: Ungezwungener Treffpunkt. Weitere Informationen: Ursula Feigel, 044 856 00 74. Kafi Wano, Sägeweg 2. Sonntag, 17. Mai BUCHBERG 17.30 Antrittskonzert: Victor Radulescu (Orgel/Altus) spielt/singt Werke von A. Vivaldi, J. S. Bach, P. Richter, H. P. Türk. Orgelbegleitung: AnnaLuiza Arhire. Eintritt frei. Kollekte. Kirche Buchberg-Rüdlingen. BÜLACH 17.00 Theater: Spielleute von Seldwyla: Gespielt wird eine Westernkomödie von Walter Millns. Vorverkauf: Altstadtbuchhandlung, Untergass 1, Bülach, 044 862 19 10 oder unter www.spielleutevonseldwyla.ch. Num- merierte Plätze (28, 33 Fr.), Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV/IV (23 und 28 Franken), Kultur-Legi 50 Prozent Rabatt. Abendkasse. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). HÜNTWANGEN 14.00–17.00 Internationaler Museumstag: Im Dorfmuseum ist zu sehen, wie früher Stroh geflochten und Strohhüte genäht wurden. Sonderausstellung: «Natur vom Puur». Eintritt frei. Kinder flechten und backen Butterzöpfli (1.50 Franken). Dorfmuseum. NIEDERWENINGEN 10.30–11.30 Bildervortrag: Zum Internationalen Museumstag. «Vom Meereskrokodil zum Wollhaarmammut». Anschliessend Apéritif. Das Museum ist von 14 bis 17 Uhr normal geöffnet. Eintrittspreise: Erwachsene 5 Franken, Schüler bis 16 Jahre 2 Franken. Mammutmuseum. ZÜRICH 14.00 Drehritual der Mevlevi: Der Mevlevi-Orden ist eine Richtung innerhalb des Sufismus. Das Sema ist ein Drehritual, das einer der grössten Poeten der persisch-türkischen Welt als eine Art Lobpreis ins Leben gerufen hat. Der Anlass findet im Zusammenhang mit der Islam-Reihe der Kirchgemeinde Regensberg statt. Citykirche Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 10. Dienstag, 19. Mai NIEDERWENINGEN 14.00–16.30 Öffentliche Veranstaltung: «Vital und selbstständig bleiben bis ins hohe Alter». Referat von PD Dr. med. Albert Wettstein. Weitere Informationen sind auf der Homepage www.altissimo zu finden. GemeindeFortsetzung auf Seite 19 ANZEIGEN Unterländer Brocki Wehntalerstrasse 1b, 8155 Nassenwil Mo bis Fr: 14.00 ― 18.30 Uhr / Sa: 9.00 ― 16.00 Uhr Fast alles wie neu ― nur viel günstiger! Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 www.unterländer-brocki.ch Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Patchwork-Quilt-Ausstellung in Wil Bereits zum dritten Mal organisiert Barbara Heller eine Patchwork- und Quiltausstellung in und um die Scheune ihres Landwirtschaftsbetriebs in Wil. Am 16. und 17. Mai werden verschiedene Werke von Künstlerinnen der Patchwork- und Quiltszene gezeigt. Die Ausstellung soll aufzeigen, dass die abschätzig als «Hausfrauenbeschäftigung» bezeichnete Handwerkskunst mehr als ein «sinnloses Verschneiden-und-wieder-Zusammennähen-von-Stoffen» ist. Ein Quilt besteht grundsätzlich aus drei Lagen: dem Top (meist ein Patchwork), dem Rücken und in der Mitte aus einem Vlies. Diese drei Teile werden durch das Quilten verbunden: Man näht mit Linien und Mustern alle drei Lagen zusammen. Dies kann von Hand erfolgen, mit der Fortsetzung von Seite 18 saal. Er befindet sich beim Mammutmuseum). Barbara Heller verarbeitet die Tops mit der Longarmquilt-Maschine. Nähmaschine oder mit einer Longarm-Quiltmaschine. Barbara Heller besitzt eine solche Maschine. Mit dieser verarbeitet sie die Patchworktops zu schönen, lebendigen Quiltdecken, sei es als «Bild» für die Wand oder als Bettüberwurf. Eine Kundin hat es schön ausgedrückt: «Das Quilting haucht dem Patchwork das Leben ein.» Als weiteren Höhepunkt konnte Trudy Kleinstein, eine international bekannte Künstlerin, gewonnen wer- den, die eine vielfältige Auswahl ihrer Werke zeigen wird. Zudem ist das Ergebnis des Wettbewerbs «www Worldwide in Wheel (Wil ZH)» zu sehen. Eine Jury wird die drei besten Werke prämieren. Eine Kafistube bietet Kuchen und Sandwiches an. Bei einem SchätzWettbewerb kann man mit etwas Glück eine Quiltdecke gewinnen. (pd.) IV (23 und 28 Franken), mit KulturLegi 50 Prozent Rabatt. Die Abendkasse ist eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). ist eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). RAFZ 20.00 Vortrag: Trauerbegleitung: Referentin ist Heidi Hofer Schweingruber, Fachfrau für Trauer und Krisenberatung, Zürich. Eine Veranstaltung der Ref. Kirchgemeinde Rafz und der kath. Pfarrei Glattfelden-EglisauRafz. Zentrum Casa Rafz, Dorfstrasse 9. NEERACH 9.00–12.00 «Neeri-Märt»: Veranstalter ist der Verkehrs- und Verschönerungsverein Neerach. Schulanlage Sandbuck. Mittwoch, 20. Mai KLOTEN 17.00 «Wer macht mit?»: Lokale Ausscheidung des Swiss Athletics Sprint (Schnellster Glattaler und Klotener) Teilnehmen können Jugendliche der Jahrgänge 2000 bis 2009 aus Kloten und umliegenden Gemeinden. Auskunft: Kurt Altorfer, 044 803 01 01. Anmeldeschluss ist der 16. Mai. Schule Spitz, Schulstrasse. Donnerstag, 21. Mai BÜLACH 20.00 Theater: Spielleute von Seldwyla: Gespielt wird eine Westernkomödie von Walter Millns. Vorverkauf: Altstadtbuchhandlung, Untergass 1, Bülach, 044 862 19 10 oder unter www.spielleutevonseldwyla.ch. Nummerierte Plätze (28 und 33 Franken), Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV/ Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 35 529 Exemplare Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. 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Nummerierte Plätze (28 und 33 Franken), Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV/ IV (23 und 28 Franken), Kultur-Legi 50 Prozent Rabatt. Die Abendkasse 16./17. Mai , Schanzstrasse 17, Wil. Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr respektive bis 17 Uhr (Sonntag). Samstag, 23. Mai Montag, 25. Mai BACHENBÜLACH 8.00–17.00 Bruederschwinget: Kräftemessen im Sägemehl mit rund 60 Aktivschwingern aus der Nordostschweiz und ebenso vielen Buben aus den Kantonen Zürich und Schaffhausen. Beginn der Wettkämpfe im Nationalturnen, Schwingen und Steinstossen um 8 Uhr. Festwirtschaft vorhanden. Auskunft über die Durchführung ist am Pfingstmontag erhältich unter: Telefon 1600 (Region 044, Rubrik 2). Zufahrt ab Ortseingang Bachenbülach signalisiert. Oberhalb Bachenbülach. Nr. 20 13. Mai 2015 19 20 Wochenspiegel Nr. 20 13. Mai 2015 SCHLUSSPUNKT Busbahnhof wird Drehkreuz des Rafzerfelds Mit einem Spatenstich ist kürzlich beim Bahnhof Hüntwangen der Startschuss für das Regionale Buszentrum erfolgt. hindertengerecht. Zudem sorgte die Querung eines Güterzuggleises für betriebliche Konflikte. Bald Halbstundentakt Der Hüntwanger Gemeindepräsident Matthias Hauser konnte zahlreiche Vertreter der am Bau beteiligten Ämter und Firmen zum Spatenstich des Busbahnhofs beim Bahnhof Hüntwangen/Wil begrüssen. Hauser bezeichnete die Verbindung nach Bülach und Zürich als eine Hauptschlagader. «Ohne die entsprechenden Verkehrsverbindungen ist das Rafzerfeld abgenabelt», so Hauser. Gute Verkehrsverbindungen würden dafür sorgen, dass die Leute an einem attraktiven Standort wohnen können, das Geld dort verdienen, wo die Arbeitsplätze bestehen. Der bisherige Busbahnhof in Hüntwangen erfüllte die gestiegenen Anforderungen nicht mehr. Er ist nicht ausbaufähig und auch nicht be- Im Dezember kommt es bei der SBB zu einem grossen Systemwechsel. Statt dem heutigen Hinketakt mit den S-Bahnen 5 und 22 wird neu die S 9 im Halbstundentakt nach Zürich fahren. Der Zürcher Verkehrsverbund und PostAuto Zürich haben zusammen mit den Gemeinden Hüntwangen, Wil, Wasterkingen und Eglisau eine Bestvariante erarbeitet, um die Anbindungen an den Halbstundentakt zu gewährleisten. Der neue Busbahnhof mit drei Buskanten wird von drei Rafzerfelder Linien angefahren. Für die Passagiere wird ein überdachter Wartebereich mit WCs sowie ein überdachter Veloständer realisiert. Die bestehende Signalstrasse wird nun zu einer Ringstrasse verlängert, an der auch ein Reserve-Busparkplatz projektiert ist. Die Buslinien fahren künftig im Stundentakt und in den Stosszeiten halbstündlich. Zwölf beim Spatenstich: v. l. Ruedi Landolt, Stefan Seydel, Daniel Amstad, Christoph Häberli, Peter Graf, Ursula Fehr, Alexander Häne, Peter Bär, Walter Meier, Urs Waldvogel, Patrick Kyburz und Matthias Hauser. Fotos: tg. Stolzer Baggerführer, der gleich loslegen wollte: Hüntwangens Verkehrsvorstand Christoph Häberli. Alles im Griff: Der Eglisauer Ingenieur Ruedi Landolt hatte den Spatenstich organisiert. Prost zum Ersten: Peter Graf, Gemeindepräsident von Wil, geniesst einen kühlen Weissen. Thomas Güntert ANZEIGEN Prost zum Zweiten: Eglisaus Gemeindepräsidentin Ursula Fehr nach dem Spatenstich. Kam mit den Fahrplänen: Alexander Häne, Leiter Angebot Region Zürich von PostAuto Schweiz.
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