Themenliste Zugspitz Region Sommer 2015 Thema Beschreibung Bildergeschichten: Lüftlmalerei in der Zugspitz Region In der Zugspitz Region erzählen die Hausfassaden seit jeher kunstvolle Geschichten. Wie ein „lebendes Bilderbuch“, wusste bereits Goethe. Zu den Zentren der Lüftlmalerei zählen Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau. Eine der bedeutendsten Fassaden der Zugspitz Region lässt sich in Oberammergau am Pilatushaus (Foto) bestaunen. Einzigartig in Bayern ist auch der farbenfroh bemalte Kirchturm der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mittenwald. In GarmischPartenkirchen und Mittenwald leben heute noch aktive Lüftlmaler, wie zum Beispiel Stephan Pfeffer, Lüftlmaler und Bildhauermeister, der mit reinsten Mineralfarben malt. Bergwelt statt Burnout: Schritt für Schritt zur eigenen Mitte In der landschaftlich reizvollen Bergwelt der Zugspitz Region eröffnen sich zahlreiche natürliche Quellen gegen Burnout. Ob in der wildromantischen Ammerschlucht, beim Bogenschießen im mystischen Murnauer Moos oder auf dem Meditationsweg, der sowohl durch die Ammergauer Alpen, als auch durch das Blaue Land führt – die Kraftzentren rund um Deutschlands höchsten Berg eignen sich perfekt zum Entschleunigen. Das Angebot umfasst u.a. Meditationstechniken, Stressmanagement, Entspannungsmethoden, Atem- und Bewegungsschulungen. Dabei dient die Auseinandersetzung mit der grandiosen Natur als Schlüssel zu innerer Gelassenheit und Ruhe. Preisbeispiele: o 3 Tage „Natur gegen Stress“ mit Entspannungscoach Joachim Renz sind inklusive Übernachtung und Messung der Herzratenvariabilität ab 650 Euro pro Person buchbar. (www.natur-stress.de) o Eine 3-tägige Wanderung über den Meditationsweg Ammergauer Alpen mit dem Körpertherapeuten Norbert Parucha kostet alles inklusive ab 210 Euro pro Person. (www.brennendes-herz.de) Dem Märchenkönig auf der Spur: Die Lieblingsplätze von Ludwig II. Sein rätselhafter Tod im Starnberger See am 13. Juni 1886 und die ungeklärten Fragen um Mord, Selbstmord oder gescheiterten Fluchtversuch eines Entmündigten mögen mit dazu beigetragen haben, dass der Märchenkönig heute noch ein Mythos ist. Besucher können in der Zugspitz Region auf den Lieblingspfaden des Monarchen wandeln, der von 1864 bis 1886 regierte. Das unbekannte Ludwig-Schloss im Wettersteinmassiv An den Hängen des Wettersteinmassivs ließ Märchenkönig Ludwig II. ein Schloss in Gestalt eines Schweizer Chalets errichten. Das Obergeschoss des nahezu unbekannten Refugiums, das auf 1900 Metern über Garmisch-Partenkirchen thront, ließ der König ganz im Stile eines türkischen Palastes mit Salon einrichten. Das Königshaus am Schachen ist von Juni bis Oktober geöffnet und in drei Stunden zu Fuß erreichbar. Über den Lakaiensteg zu Ludwigs einsamer Jagdhütte Ein weiteres Ludwig-Refugium in der Zugspitz-Region ist das Jagdhaus am Soiern bei Mittenwald und Krün. Die königliche Hütte in 1610 Metern Höhe bestand aus Wohn- und Schlafzimmer für seine Majestät, aus Räumen für Diener, Kavaliere und Küchenchef sowie Ställen für die Reit- und Tragpferde. Ludwig erholte sich hier jedes Jahr einige Tage lang, genoss den Blick auf seinen Lieblingsberg, den Herzogstand und die nächtlichen Fahrten auf dem oberen Soiernsee mit seinem Segelboot „Tristan“. Wer sich auf die Spuren des Märchenkönigs begeben möchte, kann im Sommer in der Alpenwelt Karwendel an geführten Wandertouren teilnehmen, die über den noch heute als Lakaiensteig bezeichneten Weg zum Jagdhaus und weiter auf die 2050 Meter hohe Schöttlkarspitze führen. Linderhof: Ludwigs Lieblingsschloss Schloss Linderhof im Graswangtal. Das Versailles im Mini-Format mit seiner berühmten VenusGrotte war das Lieblingsschloss von Ludwig II. und das einzige, das er je bewohnte. Neben klassischen Schlossführungen werden im Sommer besondere Parkführungen wie „unbekanntes Linderhof“, „der König kulinarisch“ und „Götterwelten“ angeboten. Kleine Besucher erfahren bei speziellen Kinderführungen mehr über den „Kini“: Wo ist der König eigentlich aufs Klo gegangen? Warum hatte er in Schloss Linderhof ein Tischlein-Deck-Dich? Und wie funktioniert die Wasserfontäne im Park? Auf all diese Fragen haben die Guides eine Antwort parat. Zum anschließenden Spaziergang lädt der große Park mit der berühmten Venusgrotte, der Fontäne und dem Maurischen Kiosk ein. Gipfeltreffen: Spitzenerfahrungen in der Zugspitz Region Drei Gipfel, drei Abenteuer: Der Osterfelderkopf mit der legendären Aussichtsplattform AlpspiX, der Karwendel mit dem höchsten Klassenzimmer und die Zugspitze als höchster Berg Deutschlands laden zu Gipfelstürmen der Superlative ein. Wer die Zugspitze zu Fuß erklimmen möchte, hat drei Wege zur Auswahl: Durch das wilde Höllental, das Reintal oder – kurz und steil – vom Eibsee aus über die Wiener-Neustädter-Hütte zum Gipfel. Etwas bequemer geht es mit der Zahnradbahn, die ihre Passagiere seit über 80 Jahren sicher und stetig zum Zugspitzplatt befördert. Nicht ganz so hoch hinaus geht es bei einer Fahrt mit der Alpspitzbahn auf den Osterfelderkopf, der mit seinem AlpspiX für Furore sorgt. Wie ein überdimensionales X strecken sich auf der 2010 errichteten Aussichtsplattform zwei Stahlarme über den Abgrund an deren Ende den Gast und das darunter liegende Höllental nur eine Glasscheibe trennt – Nervenkitzel pur. Das höchstgelegene Natur-Informationszentrum Deutschlands thront neben der Bergstation der Karwendelbahn in 2244 Metern Höhe. Lernen auf hohem Niveau – da darf die Architektur auch ein wenig aus der Reihe tanzen. Denn Wissbegierige schlendern durch ein mehrfach vergrößertes Fernrohr aus Holz, das sich mit seiner Linse weit über den Felsen beugt. Das ganze Jahr über informiert eine Dauerausstellung über das alpine Ökosystem und den Lebensraum „Karwendel“. Außergewöhnlich übernachten: Das Heuhotel in Unterammergau Im Gasthof Schleifmühle in Unterammergau werden Kindheitserinnerungen wach. Denn während im Erdgeschoss bayerische Schmankerl serviert werden, lockt im oberen Stockwerk das erste Heuhotel Deutschlands mit besonderen Übernachtungsmöglichkeiten. Hier stehen fünf Heulager und drei Mehrbettzimmer zur Verfügung. Besonders exklusiv wird es in der Heusuite, die im herrlichen Garten des Gasthofs steht und über eine eigene Terrasse verfügt. Übrigens: Das Heu wird mit unterschiedlichen Blüten angereichert. Lavendel oder Rosen? Oder doch lieber Kamille? Eine Übernachtung inmitten getrocknetem Alpengrün gibt es ab 28 Euro pro Person. www.schleifmuehle.net Natur-Spektakel Klamm: Durch die Schluchten der Zugspitz Region Ein Naturschauspiel lockt vor allem Familien in die Geisterklamm bei Mittenwald. Auf zwei Rundwegen können sich Besucher dem Naturspektakel mit seinen Wasserfällen und tosenden Fluten nähern und zugleich die wilde Landschaft rund um die Schlucht entdecken. Unterwegs trifft man sogar auf Kobolde und Klammgeister: Die sagenhaften Gestalten informieren auf Schildern über die Entstehung der Schlucht und die zahlreichen Tiere und Pflanzen, die dort beheimatet sind. Im nahen Garmisch-Partenkirchen und Grainau laden die Partnachklamm und die wilde Höllentalklamm zu weiteren Abenteuern zwischen steilen Felswänden ein. Wer sich dagegen auf die Spuren der Ammergauer Wetzsteinmacher begeben möchte, stattet der Schleifmühlklamm bei Unterammergau einen Besuch ab. Knackige Events für Sportler mit starken Nerven und strammen Wadeln Trailrunner aus aller Welt treffen sich vom 19. bis 21. Juni zum „Salomon Zugspitz Ultratrail“ (www.zugspitz-ultratrail.com) am Fuße der Zugspitze. Fünf verschiedene Strecken (Basetrail, Basetrail XL, Supertrail, Supertrail XL Ultratrail) stehen zur Auswahl. Die Königsdisziplin ist der „Zugspitz Ultratrail“ selbst. 100 Streckenkilometer und 5.380 Höhenmeter führen von Grainau aus rund um Deutschlands höchsten Berg sowie um das Wettersteingebirge. Cracks schaffen die Distanz übrigens in rund 10,5 Stunden. Am 18. Juli brechen rund 400 Sportler in der Fußgängerzone von Mittenwald zum „KarwendelBerglauf“ auf, der als eine der härtesten und anspruchsvollsten Berglaufveranstaltungen Deutschlands gilt. Die Route führt auf 11 Kilometern und 1.462 Höhenmeter über das legendäre Dammkar bis zum Ziel an der Nördlichen Linderspitze in 2.374 Metern Höhe. www.karwendelberglauf.de Strecke machen: Mit dem Gleitschirm im Tandem durch die Zugspitz Region Manche schreien vor Freude, anderen verschlägt es die Stimme. „Die ersten Sekunden nach dem Abflug sind die berauschendsten“, weiß David Maier. Der Gleitschirmpilot zeigt Gästen bei CrossCountry-Tandemflügen die Zugspitz Region aus der Vogelperspektive und verzeiht faszinierte Sprachlosigkeit ebenso wie euphorische Begeisterungsstürme. Bis zu zwei Stunden dauern die Flüge ins sprichwörtlich Blaue, denn wohin und wie weit die Reise über die Bilderbuchidylle rund um Deutschlands höchsten Berg geht, entscheidet allein die Thermik. www.fly-royal.de Putten mit Panorama: Golfen in der Zugspitz Region Noch schöner lässt es sich nicht abschlagen, putten und einlochen. Wer sich für eine Partie im Golfclub Gut Buchwies bei Oberau entscheidet, genießt den herrlichen Blick auf das Zugspitzmassiv und die Bergwelt rundum. Der einzige 18-Loch-Golf-Platz der Zugspitz Region, der mit der Eröffnung im Jahr 1928 übrigens zu den ältesten Golf-Clubs Deutschlands zählt, ist eher flach angelegt und kommt ohne steile Anstiege und Schräglagen aus. Angenehm sind ebenso die kurzen Wege zwischen den Grüns und den Abschlägen, bei denen man gerne mal nach rechts und links sieht, die Landschaft genießt und in Gedanken schon das nächste Eisen auswählt. www.golfclub-garmisch-partenkirchen.de Als Geheimtipp gilt der Golf- und Landclub Karwendel bei Wallgau, der unmittelbar an die Wildflusslandschaft der Isar grenzt und sich über 33 Hektar erstreckt. Wer die neun Greens bespielt, braucht Hindernisse wie hoch gewachsene Bäume übrigens nicht zu fürchten. Denn aufgrund der Lage in einem ehemaligen Flussbett finden Golfer hier einen geringen Baumbestand vor. Die drei Flussterrassen, die die Isar über Jahre ausformte, inspirierten Platz-Designer Heinz Fehring dazu, diese in die Führung der Fairways mit einzubeziehen. www.golfclub-karwendel.de „Risk and hope“, „Wasserfall“ oder „Königsstand“ nennen sich drei der neun Löcher des Golfclub Werdenfels, der vor den Toren Garmisch-Partenkirchens liegt. Bekannt ist der Platz für seine engen Fairways und kleinen Grüns, die schwer anzuspielen sind. In kniffligen Situationen beruhigt das leise Plätschern der Loisach, die am Rande der Anlage fließt oder ein Blick auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze. www.golfclub-werdenfels.de Übrigens: Zehn weitere bayerische Golfplätze sind binnen einer Stunde gut mit dem Auto zu erreichen. Radl-Genuss in der Zugspitz Region: Der neue Loisachradweg Ab dem Frühsommer 2015 lockt der neue Loisachradweg in die Zugspitz Region. Auf 117 Kilometern führt die Route über vier Etappen von der Quelle der Loisach bei Lermoos bis zur Mündung in die Isar in Wolfratshausen. Die Strecke verläuft durch malerische Landschaften, vorbei an Natur- und Kulturschätzen wie die Partnachklamm, das Murnauer Moos oder das Freilichtmuseum Glentleiten. Zwischendurch laden zahlreiche Gasthäuser und Restaurants zur Einkehr ein. Wer eine kurze Pause einlegen und an einem Etappenziel übernachten möchte, findet zahlreiche fahrradfreundliche Hotels und Pensionen. Wellness in der Zugspitz Region: Moor, Schafwolle und vieles mehr Die Wellnesswelt der Zugspitz Region zeichnet sich durch Authentizität aus und setzt vor allem auf die natürlichen Ressourcen der Alpenlandschaft. Wohl eines der bekanntesten Naturheilmittel ist das Bergkiefern-Hochmoor in den Ammergauer Alpen, das bei zahlreichen Leiden wie Arthrose, Gicht oder Stress Linderung verspricht. Darüber hinaus haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass das Moor sogar bei unerfülltem Kinderwunsch helfen kann, weil seine Inhaltsstoffe die Östrogen-Produktion stimulieren. Schon vor 150 Jahren wussten die Damen der höheren Gesellschaft von der anregenden Wirkung des Torfs und stiegen in die mit warmem Moor gefüllte Wanne, um dem Klapperstorch auf die Sprünge zu helfen. Heute können die jungen Eltern in spe entsprechende Angebote buchen. In der Alpenwelt Karwendel schwört Claudia Brandner von der Initiative Werdenfelser Schafwolle auf das von ihrer Familie kreierte Wollebad. Erholungssuchende und Patienten werden in breite Bänder aus Werdenfelser Schafwolle gepackt, die mit einem Lanolin-Gehalt von 3 Prozent den Selbstheilungsprozess des Körpers fördern, Stress abbauen und bei Verspannungen sowie Rheuma helfen. Die Behandlung wird von einer örtlichen Heilpraktikerin angeboten und kostet 33 Euro. Bei Anruf Kultur: Im Ammertal gehen Gäste mit dem Handy auf Zeitreise Wer in den Ammergauer Alpen Urlaub macht, kann mit seinem Handy auf Zeitreise gehen. 18 Stationen hat die Kulturmeile, und jede Station erzählt ihre eigene Geschichte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Anruf unter der auf der Infotafel angegebenen Telefonnummer genügt. Schon wird aus jenen Zeiten berichtet, in denen die Kelten und Römer am Döttenbichl lebten, Salz über die heutige Dorfstraße in Bad Bayersoien nach Venedig transportiert wurde. Man erfährt sogar, dass sogar der russische Zar die heilsame Wirkung des Ammergauer Bergkiefern-Hochmoors schätzte. Jeder Beitrag dauert zwischen zwei und drei Minuten und geht auf die architektonischen, geografischen oder historischen Hintergründe der Sehenswürdigkeit ein. Und das rund um die Uhr, von der Wieskirche bei Altenau über die Hausberge Laber und Hörnle bis hin zu Schloss Linderhof im Graswangtal. Dem Anrufer entstehen – je nach Anbieter – höchstens Kosten ins deutsche Festnetz. Einen Überblick über die Kulturmeile geben eine praktische Faltkarte im Pocketformat sowie die Broschüre „Meine Zeitreise“, die an den Tourist-Informationen der Ammergauer Alpen erhältlich sind. Holzschnitzerei: Von Herrgottschnitzern und anderen fingerfertigen Künstlern Ob Heiligenfiguren, Schnürlkasperl oder Klupperlfiguren – die Zugspitz Region steht für eine besondere Form des fingerfertigen Brauchtums: die Holzschnitzerei. Gäste können in Oberammergau die hohe Kunst der Schnitzerei sogar in speziellen Kursen erlernen. Oder den Meistern in der „Lebenden Werkstatt“ im Pilatushaus über die Schulter schauen. Bis ins 12. Jahrhundert reichen die Wurzeln dieser Kunst zurück. 400 Jahre später wurden die hölzernen Werke bereits in ganz Europa verkauft. Auch ein Blick in die Zukunft gibt Anlass zur Freude: In der Oberammergauer Schnitzschule wird das uralte Brauchtum an die Künstler von Morgen weitergegeben. Leidenschaft in Oberammergau: Wie die Passionsspiele das Leben prägen Seit der Pest 1633 bringen die Oberammergauer alle zehn Jahre die Passion auf die Bühne, das nächste Mal 2020. Unvorstellbar, dass fast die Hälfte der 5300 Einwohner mitwirken, dass die Männer eines ganzen Dorfes schon Monate vorher aufgerufen werden, sich weder Haare noch Bärte zu schneiden, dass Schulkinder an den 110 Spieltagen vormittags schnell ihre Szene meistern, bevor sie weiter Mathe büffeln. www.passionstheater.de Veranstaltungen 2015: • 3., 5., 17., 19., 24. und 26. Juli: „Nabucco“ (Regie: Christian Stückl) • 10. und 11. Juli: „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ (Münchner Volkstheater) • 16., 18., 23., 25. und 30. Juli sowie 2., 7. und 8. August „Romeo und Julia“ (Regie: Abdullah Kenan Karaca) • 31. Juli und 1. August: 3. Heimatsoundfestival Hier spielt die erste Geige: Mittenwald und die Streichinstrumente 1900 gab es in Mittenwald weniger als 2000 Einwohner – und 400 Geigenbauer. Noch heute ist der Ort ein international bekanntes Zentrum des Geigenbaus. Während Gäste von überall her durchs Geigenbaumuseum schlendern, genießt die Geigenbauschule mit ihren koreanischen, japanischen und chinesischen Absolventen Weltruf. Geigenbauer sind stolz darauf, dass ihre Instrumente rund um den Globus gespielt werden. Einer von ihnen ist Anton Sprenger. In seinem Werkstatthäuschen im Herzen von Mittenwald feilt, schleift und werkelt der 44-Jährige an seinen Meistergeigen, die er um die ganze Erde schickt – sogar in einem abgelegenen Indianerreservat erklingen die Töne einer echten „Sprenger-Geige“. „Der Blaue Reiter“: In Murnau wurde Die abstrakte Kunst geboren Murnau gilt als Wiege des Expressionismus, denn vor über 100 Jahren gründete sich hier die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“. Der wegweisende Almanach erschien im Mai 1912, nachdem Avantgardisten um Wassily Kandinsky und Gabriele Münter neue Wege in der Kunst abgesteckt und sich unter anderem zu Redaktionssitzungen im Münter-Haus in Murnau getroffen hatten. Berühmte Zeitgenossen wie Franz Marc, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin und August Macke gingen in dem Haus ein und aus, in dem Wassily Kandinsky und Gabriele Münter von 1909 bis 1914 lebten – inmitten selbst bemalter bunter Möbel und Wände. Im Keller des Hauses, dem so genannten Millionen-Keller, rettete Gabriele Münter kostbare Kunstwerke Kandinskys vor den Nationalsozialisten. Besucher lernen in dem urigen Haus nicht nur das außergewöhnliche Schaffen der Künstler kennen, sondern auch ihre private Seite und erspähen neben zahlreichen Malereien wie den lebensgroßen Akt an der Schlafzimmerwand auch allerhand Alltägliches: Kandinskys Frack, Zylinder, Palette und den Samowar, mit dem sie sich Tee zubereiteten. Übrigens: Wer die Orte in Murnau besuchen möchte, an denen die Künstler ihre Staffeleien aufstellten, wandert über den drei Kilometer langen Kunstspaziergang. Eine Broschüre führt zu neun Stationen, die sich über das Staffelsee-Städtchen verteilen. Das Murnauer Moos: Die größte Moorlandschaft Europas Das Murnauer Moos ist hinsichtlich seiner Größe und Geschlossenheit, seiner Landschaftsformen und seiner Flora und Fauna einmalig in Mitteleuropa. Viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten haben hier noch einen gesicherten Lebensraum. Bereits 1927 wurde es als Schutzbereich anerkannt, aber erst 1980 mit einer Kernfläche von rund 23 Quadratkilometern als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist heute das bedeutendste und ursprünglichste Moorgebiet des nördlichen Alpenvorlandes. Erholungssuchende finden auf dem markierten Rundwanderweg (12 km) Ruhe und Entspannung. Besonderer Tipp: Wöchentlich werden Moor- und Erlebnisführungen angeboten. Seelenfrieden angeln: Mit Fliegenfischen zur inneren Ruhe und Einkehr finden Ganz für sich ist Jean-Pierre Vollrath. Im Uferbereich des Staffelsees bei Murnau steht er bis zum Bauch im blau-grünen Nass und lässt die fast 30 Meter lange Schnur durch die Luft sausen, bis der Köder auf die Wasseroberfläche trifft. Seit 41 Jahren fischt er schon in Flüssen und Seen der bayerischen Zugspitz Region. Als Betreiber der Fliegenfischerschule Oberbayern gibt er in Seminaren und Workshops sein Wissen gerne weiter. Wer bei ihm einen zweitägigen Schnupperkurs à 290 Euro belegt, eignet sich nicht nur Basiswissen in Gewässerökologie und Insektenkunde an, sondern erlernt auch den eleganten Bewegungsablauf im Köderauswerfen. „Das Fliegenfischen verlangt ein Höchstmaß an Feinmotorik“, erklärt Vollrath ruhig und bedacht. Dabei geht es seinen Schülern häufig vielmehr darum, vom Alltag abzuschalten, als den größten Fisch an Land zu ziehen. www.fliegenfischerschule-oberbayern.de Rückkehr vom Sommer auf Alm: Almabtriebe rund um Mittenwald Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste Ziege im ganzen Land? Dieser Frage gehen die Mittenwalder am 5. September auf den Grund. Beim traditionellen Goaßabtrieb in Mittenwald werden besagte Vierbeiner von der Scheibenalm zurück ins Tal gebracht. In über 1000 Metern Höhe verbrachten sie in der Obhut von den Sennern Andreas und Christian Neuner ihren Sommer auf prächtigen Almwiesen umrahmt von der prächtigen Kulisse des Karwendelgebirges. Um das Wohl der meckernden Tiere kümmern sich auch die Hütejungen, die einen Teil ihrer Sommerferien auf der Alm verbringen. Der ausgefallene Ferienjob ist unter den 8- bis 16-Jährigen so beliebt, dass es sogar eine Warteliste gibt. Das Highlight ist schließlich der Ziegenabtrieb ins Zentrum von Mittenwald, wo die Fußgängerzone des Bilderbuchorts schnell zum Laufsteg wird. Hier präsentieren sich rund 200 Ziegen der Jury, um anschließend zu Mittenwalds next Top Model gekürt zu werden. Weitere Almabtriebe: o Am 12. September treten die Mittenwalder Bergschafe ihre Heimreise von ihren Sommerweiden an und treffen gegen 11 Uhr im Zentrum Mittenwalds ein o Die Rückkehr der heimischen Kühe wird am 20. September in Mittenwald mit einem großen Almfest gefeiert o Der Rossabtrieb findet am Sonntag, den 27. September statt. Die Pferde werden durch den Ortskern von Mittenwald bis zum Festzelt am Riedboden getrieben, wo anschließend eine große Feier steigt. Auf einen Kaffee mit… Q-Grader Thomas Eckel Kaffee ist für ihn nicht nur Beruf, er ist Berufung. Schon in den 90er Jahren entdeckte Thomas Eckel seine Begeisterung für den schwarzen Muntermacher. Aber nicht irgendwo, sondern auf einer Kaffeeplantage auf Hawaii. Ein Schluck – nur zum Probieren – und schon war es um ihn geschehen und die Liebe zum Kaffee geweckt. 2007 erhielt er das Diplom zum Kaffee-Sommelier. Heute betreibt er seine Kaffeerösterei in Murnau und unterzog sich 2013 dem Q-Grading-Test, der wohl anspruchsvollsten Prüfung für Kaffee-Experten weltweit. Mit dem Zertifikat des „Coffee Quality Institutes“ ist er der erste und einzige Q-Grader Deutschlands. Diese Auszeichnung brachte ihm auch den Jury-Platz beim „Cup of Excellence“ ein, einer internationalen Organisation, die weltweit den besten Kaffee kürt. Wer sein eigenes Kaffee-Wissen ausbauen möchte, besucht einfach einen seiner lehrreichen Kurse oder bestaunt wie Thomas Eckel den Bohnen wie vor 100 Jahren einheizt. Nur sein feines Gehör verrät ihm, wann die Bohnen perfekt sind, ob sie in der Hitze schon groß und leicht genug geworden sind, um sich später zu aromatischem Pulver mahlen zu lassen, das frisch gebrüht in den Tassen dampft und einen einzigartigen Duft verströmt. www.murnauer-kaffeeroesterei.de Den Stern an den Nagel gehängt: Thilo Bischoff und sein Ähndl Die Freiheit und die Freude am Kochen waren ausschlaggebend, dass Thilo Bischoff die Sterneküche des Gourmetrestaurants Reiterzimmer gegen den Herd der Gaststätte „Zum Ähndl“ tauschte. Seit letztem Jahr verwöhnt der gebürtige Rheinländer seine Gäste mit bayerischen Schmankerln auf Sterneniveau und hat sich damit einen langgehegten Traum erfüllt. „Der Spaß ist mir das Wichtigste“, betont er. Vom klassischen Schweinebraten bis zur Schwammerlsuppe, gekocht wird aus überwiegend regionalen Zutaten, gegessen mit direktem Blick auf die Zugspitze. „Es ist traumhaft, vor dieser Kulisse arbeiten zu dürfen“, bestätigt der Naturliebhaber, dessen größte Herausforderung in der möglichst kreativen und doch klassischen Zusammenstellung der vor Ort gegebenen Lebensmittel liegt. www.aehndl.de Live-Gucking in Mittenwald: Marys MarmeLaden Mit einem Glas Brombeermarmelade fing alles an. Eigentlich wollte Udo Schönthaler seine Frau Marianne mit seinem selbstgekochten Fruchtaufstrich nur ein klein wenig aufmuntern. Doch die süßen Früchtchen machten nicht nur gute Laune, sondern ebenso Lust auf mehr. 120 Gläser für den Eigenbedarf im ersten Jahr. In den kommenden Jahren folgten weitere Marmeladensorten und neue Rezepte für Sirup, Likör und Co. Erst für Freunde, dann für ihren ersten Laden. Heute begrüßen Marianne und Udo ihre Kunden im Herzen von Mittenwald. In ihrem Geschäft am DekanKarl-Platz sowie im Onlineshop bieten sie rund 150 verschiedene Produkte an. Alles ist selbstgemacht. Wildkräuter und Wildfrüchte sind die Ingredienzien. Alle werden rund um Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen von Hand gepflückt. Anschließend wandern sie in den großen Kupferkessel im Laden, wo Gäste Live-Gucking betreiben können, während die neueste Kreation vor sich hin blubbert. www.marysmarmeladen.de Besonders stolz ist Udo Schönthaler auch auf seine Kräuterlimonade „4er Spitz“ (www.4erspitz.de.tl), die nach zweijähriger Entwicklung endlich in den Regalen steht. Basis des Erfrischungsdrinks sind selbst hergestellte Kräuterextrakte. Dazu kommt eine leichte Süße sowie Mineralwasser. Übrigens: Die Kräutersirupe eignen sich für die Hausapotheke und vertreiben Erkältungen, Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen mit natürlicher Power. Schaukäserei Ettal: Streifzug durch die regionale Käse-Kunst Antworten rund um die traditionelle Käse-Kunst gibt es in der Schaukäserei Ettal: Wie wird aus Milch köstlicher Käse? Wie entsteht eigentlich die Rinde und was ist Molke? Auf Führungen durch die Produktionsstätte erfahren die Besucher alles zum Thema Käse. Anschließend können sich die Gäste bei einer Brotzeit mit den regionalen Spezialitäten stärken, hergestellt nach strengen, ökologischen Kriterien. Garniert wird der gesunde Genuss mit einem herrlichen Blick über das Alpenvorland. Und während sich die Erwachsenen Bärlauch-, Bier- oder Bergkäse schmecken lassen, tollt der Nachwuchs über die weiten Wiesen, die sich rund um die Schaukäserei ausbreiten. Die Spur des Bieres: Jahrhunderte alte Brautradition Inmitten der Ammergauer Alpen liegt das 1330 von den Benediktinern gegründete Kloster Ettal. Vor rund 400 Jahren begannen die Mönche hier zu brauen und sich selbst wie auch die Bevölkerung mit flüssigem Brot zu versorgen. Doch nicht nur in der Fastenzeit wurde der Gerstensaft zum Grundnahrungsmittel. Während das Bier den Hunger vertrieb, wurden die hausgemachten Liköre aufgrund ihrer wohltuenden Wirkung geschätzt. Grundlage für die Ettaler Klosterliköre bilden noch heute die Rezepturen, die ein Ettaler Apotheker im Mittelalter komponierte. Wer der Spur des Bieres folgen möchte, kann in Ettal den Hauch der Geschichte spüren oder ins wenige Kilometer entfernte Mittenwald fahren, wo die höchstgelegene Privatbrauerei Deutschlands auf 913 Metern ihre Gäste bewirtet. In Murnau gilt die Schaubrauerei im Gasthof Griesbräu als besonderer Tipp: Hier werden Gerstensäfte mit verheißungsvollen Namen wie „Drachenblut“ oder „Braunbier Bruno“ kredenzt. Regelmäßig können Gerstensaft-Freunde ein Bierseminar besuchen, ihr Bierkenner-Diplom erwerben und sich anschließend bei einer Bierverkostung stärken. Zugspitz Region: Daten und Fakten Dazugehörige Talschaften Alpenwelt Karwendel (Krün, Mittenwald, Wallgau) Ammergauer Alpen (Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub, Ettal, Oberammergau, Unterammergau, Saulgrub-Altenau) Das Blaue Land (Eglfing, Großweil, Murnau, Riegsee, Schwaigen-Grafenaschau, Seehausen, Spatzenhausen, Uffing, Ohlstadt) Zugspitzland (Eschenlohe, Farchant, Garmisch-Partenkirchen, Grainau, Oberau Höhe über N.N. 600 bis 2962 Meter Größe der Region ca. 835 Quadratkilometer Einwohner 86.500 Gästebetten 33.000 Übernachtungen pro Jahr: ca. 4 Millionen Entfernung vom Flughafen (Garmisch-Partenkirchen) München: 120 Kilometer Innsbruck: 60 Kilometer Sportmöglichkeiten Sommer Wanderwege 1.221 Kilometer Radwege 1.071 Kilometer Mountainbike-Strecken 939 Kilometer Klettern Hochseilgärten in Farchant, Grainau und Bad Bayersoien, Klettergärten in Oberau und GarmischPartenkirchen, Klettersteige in Garmisch-Partenkirchen (Alpspitze „Ferrata“), Mittenwalder Klettersteig Weitere Aktivitäten Angeln, Barfuß-Parcours, Beachvolleyball, Bergsteigen, Golf (18-Loch-Platz in Oberau, 9-LochPlatz in Wallgau), Gleitschirmfliegen, Kanufahren, Nordic Walking, Paragliding, Rafting, Reiten, Rudern, Schaukäserei Ettal, Segeln, Sommerstockbahn, Surfen, Tennis Kunz PR GmbH & Co. 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