Als exemplarisches Frauenprojekt der Moderne ist die Schulsiedlung Loheland ein heute noch lebendiges Zeugnis der europäischen Reformbewegung des 20. Jahrhunderts. Neben ähnlichen Siedlungsprojekten wie Dornach, Worpswede, Hellerau oder Mathildenhöhe war Loheland mit seiner eigenständigen Gymnastik- und Tanzausbildung sowie mit seinen künstlerischen und kunsthandwerklichen Erzeugnissen Impulsgeber zeitgenössischer Bewegungen und bildet eine Parallele zum frühen Bauhaus. Bis heute weitestgehend unbemerkt stellt Loheland daher in seiner ideellen und gebauten Idee ein Gesamtdenkmal von herausragender kulturgeschichtlicher Bedeutung dar. Aus diesem Grund will eine Reihe von Fachtagungen bis 2019 die vielfältigen Aspekte zur Entstehung und zum Wirken Lohelands als Beitrag zur Kulturgeschichte Mitteleuropas einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Übernachtungsmöglichkeiten: Begrenzte Übernachtungsmöglichkeiten stehen vor Ort zu Verfügung. Anfragen richten Sie bitte an: Tagungsstätte Wiesenhaus, Loheland, 36093 Künzell per Telefon: +49 (661) 392 700 oder per Telefax: +49 (661) 392 777 Weitere Übernachtungsmöglichkeiten können Sie bei der Tourismus und Kongressmanagement Fulda erfragen: Bonifatiusplatz 1, 36037 Fulda Telefon: 0661/102-1814 oder 0661/102-1813 Telefax: 0661/102-2811 E-Mail: [email protected] Die Tagung Die Tagung – „Was Häuser und Wege erzählen“ – stellt zur Eröffnung der Tagungsreihe die Siedlungsarchitektur Lohelands übergreifend in den zeitgenössischen Kontext. Neben einführenden Vorträgen zu den Reformbewegungen und zu Lohelands Geschichte, den denkmalgeschützten Gebäuden sowie dem spezifischen Verhältnis von Natur und Architektur haben die Teilnehmer die Gelegenheit, die Siedlung in kleinen Gruppen kennen zu lernen. Die Tagung richtet sich an Kunsthistoriker, Architekten, Kulturwissenschaftler und an alle, die ein Interesse an der Erhaltung und Weiterentwicklung unseres kulturhistorischen Erbes haben. Sie wird vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen und der Loheland-Stiftung veranstaltet. Ort: Loheland, 36093 Künzell-Loheland Anmeldung: Gesondertes Anmeldeformular beachten Anmeldeschluss: 15. Mai 2015 Den Tagungsbeitrag in Höhe von 65 Euro bitten wir ebenfalls bis zum 15. Mai 2015 auf folgendes Konto zu überweisen: HCC Hist. Erbe Landesbank Hessen-Thüringen BLZ: 500 500 00 Kto. Nr. 1002443 IBAN: DE19 5005 0000 0001 0024 43 BIC: HELADEFFXXX Verwendungszweck: 6401-Loheland-Tagung Die erste Folgeveranstaltung am 20. Juni 2015 wird unter dem Arbeitstitel „Von der Schiene unters Dach“ eines der bis heute genutzten Architekturdenkmäler der Frauensiedlung im Detail betrachten: Lohelands Waggonia als ungewöhnliches Bauwerk aus der Zeit der Dampflokomotive. Weitere Informationen zu dieser Tagung und eine Wegbeschreibung finden Sie ebenso wie nähere Informationen zur Folgeveranstaltung der Reihe in Kürze unter www.denkmalpflege-hessen.de www.loheland.de Landesamt für Denkmalpflege Hessen Was Häuser und Wege erzählen. Die Frauensiedlung Loheland im Kontext der Moderne des 20. Jahrhunderts 29. und 30. Mai 2015 PROGRAMM Freitag, 29.05. 2015 13:00 Eröffnung des Tagungsbüros im Franziskusbau Kaffee, Tee und andere Getränke 14:00 Begrüßung Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden Einführung zum Ort Loheland Dr. Jürgen Tietz, Architekturkritiker und freier Journalist, Berlin, als Moderator der Tagung im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Manuel Cuadra, Universität Kassel, Peter Sichau, Architekt, Fulda, und Elisabeth Mollenhauer-Klüber M. A. für die Loheland-Stiftung 15:00 Unter die Füße genommen – Aktive Erschließung der Siedlung Routenkonzept: Christian Schütz, Goethe-Universität Frankfurt/Main 17:15 Von Null auf Loheland – Raum, Form und Materie gewordene Beziehungen nach einem Verzicht und Neuanfang Prof. Dr. Dr. Manuel Cuadra, Universität Kassel 17:45 Rückfragen und Zusammenfassung 18:15 Abendessen 10:30 Getränkepause Die Siedlung Loheland 10:45 Das Bauhaus siedelt Ute Ackermann, Klassik-Stiftung Weimar Die Initiative zur Gründung der Schulsiedlung ging von den beiden Leiterinnen des Seminars für klassische Gymnastik Hedwig von Rohden und Louise Langgaard aus, die 1919 im Landkreis Fulda ein großes Stück Land erwarben. Hier wollten sie nach siebenjähriger Wanderschaft eine Ausbildungsstätte nach ihren Vorstellungen und Idealen aufbauen. Ausgehend von „Leben ist Bewegung – Bewegung lebendige Form“ gestalteten die Frauen einen Ort, an dem sie eine neue Arbeits- und Lebensweise entwickeln konnten. Die Loheländerinnen integrierten Gymnastik, Landbau, Handwerk und Kunst in ihrem Konzept. Bauen war dabei ein notwendiger Entwicklungsprozess. Im Laufe der Jahrzehnte kamen immer wieder neue Bauten hinzu, in deren Gestaltung und Anordnung sich die Entwicklung und Ausformung der Grundidee der Arbeitsgemeinschaft spiegelt. Heute ist Loheland von Gebäuden unterschiedlichster Größe und Erscheinung, beschatteten Wegen und viel „Grün“ geprägt. Auf dem weitläufigen Gelände der Siedlung befinden sich unter anderem die Rudolf-Steiner-Schule, der Kindergarten, das Archiv der Loheland-Stiftung, eine Tagungsstätte und Wohngebäude. 11:15 Der Pastorale-Blick Die Künstlerkolonien im östlichen Europa als Bauernutopien Dr. Marina Dmitrieva, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. an der Universität Leipzig 11:45 Rückfragen und Zusammenfassung 12:00 Mittagessen 13:00 Hellerau – Siedlung der Lebensreform Dr. Nils Schinker, Technische Universität Dresden 13:30 Völlig verschieden und doch verwandt – der Monte Verità und Loheland Prof. Dr. Bernhard Furrer, Bern 19:30 Lebensreform und Moderne – Alternativen zur technischen Zivilisation Prof. Dr. Kai Buchholz, Hochschule Darmstadt 14:00 Podiumsdiskussion ca. 21:30 Fakultativer Gang durch die Nacht 15:00 Kaffeepause, Ausklang Samstag, 30.05.15 9:00 Loheland als Objekt und Aufgabe der Denkmalinventarisation Dr. Dieter Griesbach-Maisant, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 9:45 Entwicklung Raum geben – Bauelemente Lohelands Elisabeth Mollenhauer-Klüber M. A., Loheland-Stiftung, Archiv 10:15 Rückfragen Alle Fotos: Dagmar Zechel, Loheland-Stiftung
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