INFORMATION zur Pressekonferenz mit Mag.a Doris Hummer Frauenlandesrätin DDr. Paul Eiselsberg Sen. Research Director, IMAS International Dipl. Päd.in Beate Zechmeister, MA, Leiterin des Frauenreferats des Landes OÖ am 04.05.2015 zum Thema „‘Sei du selbst. Bewusst!‘ – Präsentation der Mutmach-Kampagne des Frauenreferats des Landes OÖ und der aktuellen IMAS-Studie zum Thema ‚Das Selbstbild der Frauen in OÖ‘ Rückfragen-Kontakt: Büro LRin Hummer: Mag.ª Ursula Rockenschaub (+43 732) 77 20-171 03 Landesrätin Mag.a Doris Hummer OÖ. Frauenpolitik macht Mut „Frauenpolitik war lange Zeit eine Politik gegen Männer und eine Politik die Machtlosigkeit und eine Opferrolle vermittelt hat. Viele vor allem junge Frauen konnten sich mit Themen und Inhalten nicht identifizieren. Daher haben wir in Oberösterreich vor 5 Jahren einen neuen Weg der Themenfindung und vor allem der Umsetzung gewählt“, so Landesrätin Doris Hummer. Anlässlich des heutigen Kick offs der neuen Mutmach-Kampagne des Frauenreferats des Landes OÖ, geben wir Antworten auf folgende Fragen: - Wie zufrieden sind Frauen in OÖ? - Was sind die größten Herausforderungen? - Was erwartet die Gesellschaft von Frauen heute? - Wie steht es um die Selbstbestimmtheit? - Wie selbstbewusst sind OÖ Frauen? „Es ist mir besonders wichtig, meine Frauenpolitik an den tatsächlichen Bedürfnissen und Wünschen der Frauen in unserem Bundesland auszurichten. Ich sehe es als Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Frauen so zu gestalten, dass diese ihr Leben individuell gemäß ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten können. 720.000 Frauen in Oberösterreich sind 720.000 unterschiedliche Lebensmodelle“, betont Frauenlandesrätin Doris Hummer. 2 OÖ. Frauenpolitik – die Fakten Die Ergebnisse der aktuellen IMAS Studie „Das Selbstbild der Frauen in Oberösterreich“ sind Grund zur Freude: OÖ. Frauen sind grundsätzlich zufrieden mit ihrer Lebenssituation (56% sehr zufrieden, 40% einigermaßen zufrieden). Der Trend aus dem Jahr 2010, dass vor allem Frauen mit höherer Bildung und Mütter tendenziell zufriedener sind, wird auch in der aktuellen Studie bestätigt. Die Studie belegt außerdem die gute Arbeit der OÖ. Frauenpolitik. So sehen 68% der OÖ. Frauen eine starke Veränderung im Rollenbild der Frau in unserem Bundesland. 88% fühlen sich selbstbestimmter und freier als die Generation ihrer Mütter. Trotz dieser sehr positiven Entwicklungen gibt es jedoch noch einige Punkte, an denen weiter gearbeitet werden muss: Die aktuelle IMAS Studie hat ergeben, dass 27% der OÖ. Frauen sich immer noch durch gesellschaftliche Zwänge und Rollenbilder eingeengt fühlen. Das Gefühl, auch heute noch einem gesellschaftlichen Zwang zu unterliegen, scheint vor allem bei Frauen mittleren Alters, jenen mit höherer Bildung und Müttern ausgeprägt. Auch geringeres Selbstbewusstsein ist für viele Frauen immer noch Thema: So stimmen 56% der Frauen in OÖ der Aussage zu, dass Frauen zumindest teilweise weniger selbstbewusst auftreten als Männer. Außerdem bestätigt auch diese Studie, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Frauen noch immer die größte Herausforderung darstellt. „Die aktuelle IMAS-Studie bestätigt, dass wir in Oberösterreich auf einem guten Weg sind. Mit dem breiten Service- und Unterstützungsangebot des Frauenreferates des Landes OÖ bekommen Frauen die Unterstützung, die sie in ihrer jeweiligen Lebenssituation brauchen. Darüber hinaus ist es aber weiterhin besonders wichtig allen Frauen Mut zu machen, ihr Leben selbstbewusst gemäß ihren individuellen Talenten, Wünschen und Fähigkeiten zu gestalten“, betont Landesrätin Doris Hummer. 3 Frauenpolitik in OÖ: Wir setzen um! Im Vorfeld der aktuellen IMAS-Studie, wurden im vergangenen Jahr in ganz Oberösterreich Frauenworkshops und eine Online-Befragung mit insg. rund 1000 Teilnehmerinnen durchgeführt. Die Ergebnisse können mit vier Aussagen bzw. Stichworten zusammengefasst werden: - Nur - Zufall/Glück - Multitasking - „Das wusste ich gar nicht“ (I.) Multitasking oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf 1. Verdoppelung der Krabbelstubenplätze in OÖ: Mit Stichtag 15. Oktober 2014 waren in Oberösterreich 57.459 Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen eingeschrieben. 41.423 Kinder gehen in einen Kindergarten, 3.856 Kinder in eine Krabbelstube und 12.180 Kinder besuchen einen Hort. Für beinahe alle 3- bis 6-Jährigen in Oberösterreich ist damit der Besuch des Kindergartens bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Ein Hauptaugenmerk liegt derzeit auf dem Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-Jährige. Die Anzahl der Plätze in Krabbelstuben hat sich seit 2009/2010 mehr als verdoppelt (von 2280 auf 4920 verfügbare Plätze). Auch die betriebliche Kinderbetreuung und das Angebot an Tageseltern wird kontinuierlich ausgebaut. 2. Ausbau der Nachmittagsbetreuung an Allgemeinen Pflichtschulen Aktuell werden bereits 24,25 % aller oberösterreichischen Schüler/innen bis zur 9. Schulstufe am Nachmittag in GTS (12.479 Schüler/innen) oder Horten (12.357 Schüler/innen) betreut (Stichtag 15.10.2014). Seit 2010 haben sich die ganztägig geführten Standorte in Allgemeinen Pflichtschulen (VS, HS/NMS, ASO, PTS) mehr als verdoppelt (von 115 auf 280 Standorte). 4 KOMPASS – Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere 3. Die Forderung nach einen besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bringt auch für oö. Unternehmen große Herausforderungen. Gleichzeitig bedeuten familienfreundliche Rahmenbedingungen aber auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile für Unternehmen. KOMPASS, das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere, wurde auf Initiative von Landesrätin Doris Hummer gegründet und ist die erste Anlaufstelle rund um die Themen von Frauen in Arbeitsleben (Karenz- und Auszeitenmanagement, erfolgreicher Wiedereinstieg, Karriere). KOMPASS erarbeitet zukunftsgerichtete Lösungen gemeinsam mit Unternehmen wie z.B. die Einrichtung betrieblicher Kinderbetreuungsangebote. 4. Entwicklung spezieller Serviceangebote für Alleinerzieher/innen Alleinerziehende werden in Oberösterreich nicht alleine gelassen, sondern dürfen auf die breite Unterstützung durch die Politik und Gesellschaft vertrauen. Ein Service-Paket des Frauenreferats des Landes OÖ für Alleinerziehende bündelt alle Unterstützungsmaßnahmen wie z.B. den Ratgeber für Alleinerziehende, Beratungsangebote der OÖ Frauenberatungsstellen und Reise- und Urlaubsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden abgestimmt sind (II.) „Das wusste ich ja gar nicht“ –Servicepakete für Frauen: Es ist eine zentrale Aufgabe der Frauenpolitik, Bewusstsein zu schaffen und sich jenen Themen zu widmen, die aktuell besondere Herausforderungen für Frauen darstellen. Die breit angelegte Informationsoffensive ‚Frauen und Geld‘ des Frauenreferats des Landes Oberösterreich macht beispielsweise finanzielle Vorsorge speziell für Frauen zum Thema – eine Angelegenheit, die auf der persönlichen Prioritätenliste nicht immer ganz oben steht. Das beweist auch die aktuelle IMAS-Studie bei der insgesamt lediglich 13% der Frauen in Oberösterreich angeben, dass das Thema Gehalt und Pension für sie eine zentrale Herausforderung darstellt. Bei konkreter Nachfrage sind aber 57% 5 aller Oberösterreicherinnen der Meinung, dass Frauen, die sich überwiegend um die Kinder kümmern, nicht ausreichend finanziell abgesichert sind. Diese Zahlen zeigen, dass trotz allgemeinen Bewusstseins für die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen die individuelle Vorsorge nicht richtig eingeschätzt wird. Umso wichtiger ist es jedoch genau zu wissen, welche Auswirkungen persönliche Lebensentscheidungen auf die eigene finanzielle (Alters-)Vorsorge haben und welche Möglichkeiten es gibt. Durch die Einrichtung des Wohn-Hilfefonds der HYPO Oberösterreich in Kooperation mit dem Frauenreferat des Landes OÖ ist es außerdem gelungen, eine unbürokratische Unterstützungsmöglichkeit für Frauen zu schaffen, wenn in finanziell schwierigen Phasen neue Wohnungslösungen gefunden werden müssen. Eine umfassende Übersicht über alle Serviceangebote des Frauenreferats ist unter www.frauenreferat-ooe.at zu finden. Darüber hinaus steht das Frauenreferat ab heute unter der Mutmach-Nummer: 0732/7720-1 8888 und auf Facebook unter www.facebook.com/frauenreferatooe.at zur Verfügung. (III.) „Nur“ & „Zufall/Glück“ – Selbstbewusst und selbstbestimmt den eigenen Weg gehen Das Frauenreferat des Landes OÖ bietet eine Vielzahl an sog. „MutmachProgrammen“ an, deren gemeinsames Ziel es ist, Frauen beim Schritt in Führungspositionen oder politische Entscheidungsfunktionen zu unterstützen. Folgende MUTMACH-Programme werden in Oberösterreich angeboten: - Lehrgang Frauen in Aufsichtsräten - Überparteiliches Polittraining "Frauen.Macht.Politik" - Mentoring für Gemeinderätinnen - Oberösterreichischer Forscherinnen-Award - Cross Mentoring 6 Dipl. Päd.in Beate Zechmeister, MA Sei du selbst. Bewusst! – Die Mutmach-Kampagne des Frauenreferats des Landes OÖ „Die aktuelle Mutmach-Kampagne des Frauenreferats des Landes OÖ stellt ins Zentrum was Frauen betrifft und bewegt. ‚Sei du selbst. Bewusst!‘ ist das zentrale Kampagnenmotto und soll dazu ermutigen, ihr Leben individuell zu gestalten. Gleichzeitig soll vermittelt werden, dass das Frauenreferat des Landes OÖ die erste Anlaufstelle für konkrete Unterstützung und Information zu unterschiedlichsten Themen für alle Frauen in Oberösterreich ist“, so Landesrätin Doris Hummer. Die Mutmach-Kampagne verfolgt vier Ziele: 1. Bewusstsein schaffen Es ist ein zentrales Ziel der Mutmach-Kampagne, Bewusstsein für wichtige Themen zu schaffen, die im Alltag oftmals als nicht so dringend erachtet werden. So geben in der aktuellen IMAS-Studie bei der Frage, welche Themen aktuell eine besondere Herausforderung für sie darstellen, geben lediglich 13% der Frauen das Thema Gehalt und Pension an. Bei konkreter Nachfrage, sind aber 57% der OÖ. Frauen der Meinung, dass Frauen, die sich überwiegend um die Kinder kümmern, nicht ausreichend finanziell abgesichert sind. „Dieses Ergebnis zeigt: Obwohl ein allgemeines Bewusstsein für die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft vorhanden ist, fehlt vielfach die richtige Einschätzung der individuellen finanziellen Vorsorge. Gerade solche Themen müssen, von der Politik in den Fokus und somit ins Bewusstsein der Betroffenen gerückt werden. Mit der Veranstaltungsreihe „Genug vorgesorgt?“ des OÖ. Frauenreferats gemeinsam mit ‚Welt der Frau‘ und der Katholischen Frauenbewegung (8x in OÖ) wird hier beispielweise ein wichtiger Beitrag geleistet“, ist Landesrätin Doris Hummer überzeugt. 7 2. Mut machen Angebote des OÖ. Frauenreferats wie der Lehrgang Frauen in Aufsichtsräten, Cross Mentoring, der OÖ Forscherinnen Award, Mentoring für Gemeinderätinnen oder der Politiklehrgang machen Frauen Mut und ermuntern sie dazu, ihr Leben gemäß den eigenen Wünschen, Fähigkeiten und Talenten zu gestalten und sich etwas zuzutrauen. Frauen sollen dazu ermutigt werden, über ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen, sich nicht in Rollenbilder drängen zu lassen und ihr Selbstwertgefühl als eines der wichtigsten Gefühle in ihrem Leben anzuerkennen. 3. Informieren und unterstützen Es ist wichtig, Frauen über das breite Angebot des Frauenreferates des Landes OÖ zu informieren. Das Frauenreferat versteht sich dabei aber auch als Drehscheibe, die auch Angebote von anderen Organisationen gerne gezielt weitervermittelt. Um die breite Palette an Serviceangeboten und Mutmach-Programmen des Frauenreferats des Landes OÖ noch bekannter zu machen wurde die Mutmach-Nummer: 0732/7720-1 8888 eingerichtet. Darüber hinaus ist das Frauenreferat des Landes OÖ ab heute auch auf Facebook vertreten (www.facebook.com/frauenreferat-ooe). Alle Angebote des Frauenreferats des Landes OÖ sind außerdem online unter www.frauenreferat-ooe.at verfügbar. 4. Vielfalt der Frauenleben in OÖ vor den Vorhang holen 720.000 Frauen in Oberösterreich bedeuten 720.000 unterschiedliche Lebensmodelle. Gemäß diesem Motto soll mit der neuen Mutmach-Kampagne auch die Vielfalt von Frauenleben in Oberösterreich vor den Vorhang geholt werden. „Ich bin sehr stolz auf die tollen Frauen, die der Kampagne ihre Gesichter leihen!“, betont Landesrätin Doris Hummer. 8
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