JUNI 2015 - Ökumenisches Informationszentrum Dresden

Ökumenisches
Informationszentrum e.V.
Gerechtigkeit
Frieden
Bewahrung der Schöpfung
In- und AusländerInnenarbeit
STUBE
Besuch in der Türkisch-Islamischen Gemeinde
in Dresden 2009, siehe auch Seite 3
JUNI 2015
01067 Dresden - Kreuzstrasse 7
Termine
Juni 2015 / 2
Mo
1.6.
17.00 Ökumenisches Friedensgebet
Kreuzkirche
Mi
3.6.
19.30 Gesprächskreis Soziale Gerechtigkeit:
Der demokratische Schoß ist fruchtbar …
Das Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus
ÖIZ
Kreuztraße 7
Do
4.6.
16.40 Ringvorlesung:
Gideon Botsch: „Ich bin gewiss kein Antisemit…“
Judenhass in der Gegenwart
TU Dresden
Do
4.6.
18.00 In der Reihe Welt Weit Sichten:
Vortrag und Diskussion:
Sitzen wir wirklich im gleichen Beet?
Urbane Gärten in Europa und Lateinamerika
Referent: Severin Halder (orangotango Berlin)
Zeuner-Bau
George-Bähr-Str. 3c
Internationale
Gärten e.V.,
Pfotenhauer Str.103
Mo
8.6.
17.00 Ökumenisches Friedensgebet
Kreuzkirche
Mi
10.6.
16.40 Ringvorlesung:
Noah Sow: Wessen Wissen ist Wissen™?
Koloniale Wissensarchive und Hierarchien in Schule und
Hochschule
TU Dresden
Zeuner-Bau
George-Bähr-Str. 3c
(ZEU/160)
Mo
15.6.
17.00 Ökumenisches Friedensgebet
Kreuzkirche
Di
16.6.
19.00 In der Reihe Welt Weit Sichten:
Gärtner_innenbiographien:
Wurzeln schlagen in der Fremde
anschließend Filmvorführung:
Eine andere Welt ist pflanzbar
JohannStadthalle
Holbeinstr. 68
Do
18.6.
16.40 Ringvorlesung:
Markus End:
Antiziganismuskritik und Kritik des „Antiziganismus“
TU Dresden
Zeuner-Bau
George-Bähr-Str. 3c
Do
18.6.
19.00 Podiumsdiskussion:
Ukraine, Russland und Europa –
Spannungsverhältnis zwischen West und Ost
Haus an der
Kreuzkirche 6
Do
18.6.
19.00 Ehrenamtscafe im ÖIZ
Initiativtreff für ehrenamtliches Engagement f. Asylsuchende
ÖIZ
Kreuzstraße 7
Mo
22.6.
17.00 Ökumenisches Friedensgebet
Di
23.6.
18.00 In der Reihe Welt Weit Sichten - World Café:
Gärten als Fluchtpunkte
Wie können sich Gärten für Flüchtlinge und MigrantInnen
besser öffnen?
Referentin: Najeha Abid
Do
Mo
25.6.
29.6.
16.40 Ringvorlesung:
Andrea Hübler (RAA)
Rassistische Gewalt in Sachsen und Dresden
17.00 Ökumenisches Friedensgebet
Kreuzkirche
Motorenhalle
Wachsbleichstr. 4a
Friedrichstadt
TU Dresden
Zeuner-Bau
George-Bähr-Str. 3c
Kreuzkirche
Mit Unterstützung von BMZ, InWEnt, Freistaat Sachsen: Programm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz",
Jugendamt, Landesdirektion Dresden, Kooperation Eine Welt / Katholischer Fonds, Landeskirchenamt,
Misereor, Brot für die Welt
Geschichte
Juni 2015 / 3
ÖIZ-Geschichte
Der Christlich-Islamische Dialog
Der Christlich-Islamische Dialog begann im ÖIZ im Herbst 2001. Das
Referat Cabana lud Muslime aus Dresden, zu denen es schon länger
Kontakt gab, und Christen aus Dresdner Kirchengemeinden ein, sich
zu treffen und sich von ihrem Leben und ihrem Glauben zu erzählen. Die ersten Themen waren: „…Und
dienet Allah….und seid gut gegen….die Armen, den Nachbarn“, und „Gemeinde nach christlichem und
islamischem Verständnis“. Im Laufe der Jahre ging das Spektrum über „Jesus und Mohammed“, „Frauen
und Männer im Christentum und im Islam“ bis zur Frage nach dem „Verhältnis von Religion und
Menschenrechten“, um nur einige zu nennen. Und vieles könnte man wieder hervorholen und erneut
auseinandernehmen, sei es, weil Interessierte immer wieder neu dazu kommen, sei es, weil sich unsere
Sicht auf die Dinge im Laufe von 10 Jahren auch ändert und weiterentwickelt – bloß gut!
Das Prinzip dabei ist immer: jeder erzählt aus seinem Bereich, die Christen und die christlichen
Referent/innen beleuchten das Thema aus ihrer Sicht und Tradition, die Muslime und die muslimischen
Referenten/innen sprechen aus der Sicht der islamischen Tradition und Religion.
Neben diesen Gesprächs- und Begegnungsveranstaltungen
konnte das Angebot installiert werden, in Schulen und
Gemeindegruppen vom Islam zu erfahren. In Am Sayad
Mahmood übernahm diese Aufgabe, von der Religion und
ihrem Leben als Muslimin in Deutschland zu erzählen, nicht
als Theologin, sondern als gläubige Frau und interessierte
Dialogpartnerin. Über mehrere Jahre war sie ehrenamtlich
unterwegs, bis dann aus verschiedenen Programmen
Förderungen für ihre Tätigkeit als Referentin und für die
Durchführung der Dialog-Verstaltungen gefunden werden
konnten.
Wichtig für das Gelingen des Projekts war über all die Jahre
Religionen im Gespräch …
natürlich auch die Zusammenarbeit mit den Partnern hier in
Jüdisch-Christlich-Islamischer Dialog in Dresden
Dresden: auf christlicher Seite das Haus der Kirche mit dem
(2008)
langjährigen theologischen Leiter Jürgen Küfner, auf
muslimischer Seite die drei Gemeindezentren Islamisches
Zentrum Dresden e.V., die Türkisch-Islamische Gemeinde, später auch das Marwa El Sherbini-Zentrum.
Und wenige Jahre nach Beginn wurde deutlich, dass es logisch und aus der gemeinsamen Tradition
geboten ist, auch die älteste abrahamitische Religion, das Judentum, mit in den Blick zu nehmen. So
enstanden die Trialog-Veranstaltungen, zusammen mit der Jüdischen Gemeinde zu Dresden.
Ein spannendes kontroverses Thema wird aus der Sicht der drei monotheistischen Religionen beleuchtet:
Glauben wir eigentlich an denselben Gott? Was verstehen wir unter Frieden? Wie leben wir Toleranz
innerhalb unserer Religion?
Und wir luden uns gegenseitig zu Festen ein. Das Mit-Feier-Projekt bat reihum die anderen Partner und die
Teilnehmer aus dem Jahr zu einem religiösen Fest in die Moschee/Synagoge/Kirche, zu Gebet,
Gottesdienst und Gemeindefeier. Es wurde kurz erklärt, was an dem Tag begangen wird – Iftar oder
Sukkot oder Ostern – vor allem aber wurde miteinander gefeiert und geplaudert, in kleinen Gruppen, an
den Tischen – Austausch darüber, wie man Feiertage als Kind erlebt hat, wie Feste in der Familie gefeiert
werden, wie es gelingt, Glauben an die Kinder weiterzugeben – und es wurden oft Gemeinsamkeiten
dabei festgestellt ... vor allem aber wurden sehr gute Bekanntschaften daraus.
In einigen Abläufen verändert sich das Projekt gerade ein wenig – aber der Christlich-Islamische Dialog in
Dresden geht auch im Jahr 2015 weiter. Aktuelles finden Sie jeweils hier im Programm. Und Frau
Mahmood kommt auch weiterhin in Ihre Gemeinden und Gruppen, um den Islam anschaulich zu machen
(Terminvereinbarungen unter Tel: 0176 -55 41 83 28)
Am 18. Juni beginnt der Fastenmonat Ramadan – dazu allen Muslimen eine gesegnete Zeit!
Schwerpunkt im ÖIZ
Juni 2015 / 4
Willkommenskultur, Flucht und Migration
Schwerpunktthema im ÖIZ
Weiterbildung
Koordination von Ehrenamtlichen in Dresdner
Kirchgemeinden
Vernetzung im
Ehrenamtscafé
Christlichislamischer
Dialog
CABANA
Beratung von MigrantInnen
Aufgaben und Angebote des
ÖIZ in den Themenbereichen
Flucht und Migration und
Willkommenskultur
Gemeindeveranstaltungen:
„Warum wir hier sind“ und
Informationen zu Asylrecht
und Hintergründen
Reihe Welt Weit Sichten
„Wurzeln schlagen in der Fremde“ (16.6.)
„Gärten als Fluchtpunkte“ (23.6.)
„Frauen auf der Flucht“ (Okt.-Dez.)
Der Bedarf an Diskussion über das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und die
konkrete Unterstützung von Flüchtlingen sind in den letzten Monaten zu wichtigen Themen in der Stadt
geworden. Das ÖIZ kann und will mit seinen Angeboten dabei unterstützen. Dabei kann es auf
jahrelange Erfahrungen in der Beratungsarbeit von CABANA zurückblicken. Diese ist zur Zeit recht
anspruchsvoll, denn die Anzahl der Menschen, die Beratung suchen, ist gestiegen. Seit 2001 gibt es
zudem den christlich-islamischen Dialog – ein Projekt zum (gegenseitigen) Kennenlernen und Dialog.
Neu im ÖIZ ist das Projekt zur Koordination ehrenamtlicher Hilfe der Dresdner Kirchgemeinden für
Flüchtlinge. Michaela Schoffer erhält eine Vielzahl von Anfragen aus Kirchgemeinden, berät diese und
baut unterstützende Strukturen auf. So sei auf das Ehrenamtscafé hingewiesen, welches einmal
monatlich im ÖIZ stattfindet.
Kirchgemeinden laden das ÖIZ zudem ein, Abendveranstaltungen zu gestalten. Im April und Mai
erzählten syrische Migranten bei vier Gemeindeabenden über die Situation in Syrien, Fluchtgründe,
sowie ihre Sicht auf das Leben in Dresden. Diese Reihe mit dem Titel „Warum wir hier sind“ findet in
Kooperation mit dem INKOTA-Netzwerk statt. Auch in der Reihe „Welt Weit Sichten“ ist das Thema
Flucht und Migration in mehreren Veranstaltungen präsent, unter anderem im Juni zum Thema
interkultureller Öffnung von Gärten.
Silke Pohl
Geburtstag
Juni 2015 / 5
20 Jahre ENS
2015 ist ein Jahr voller runder Geburtstage:
nicht nur das ÖIZ feiert sein Vierteljahrhundert,
auch das ENS hat schon 20 Jahre auf dem
Buckel. Nur ENS - was ist das eigentlich? Das
Entwicklungs-politische Netzwerk Sachsen! Aha,
und was machen die? Die arbeiten
an einer gerechteren Welt.
Ah ja, und wie machen die das?
Das erfahren Sie am 4. Juli - ob
bei dem Stand beim Dresdner
Zukunftsfest oder auf der Feier am
Abend im LadenCafé aha auf der
Kreuzstraße!
Zwischen 11 und 19 Uhr treffen
Sie uns auf dem Dr.-Külz-Ring
zwischen Wall- und Seestraße. Auf
dem Zukunftsfest der Lokalen Agenda 21 hat
das ENS einen eigenen Stand. Kommen Sie
vorbei und drehen Sie am Schicksalsrad oder
treffen Sie die ENS-Vereine - es gibt was zu
gewinnen
zwischen
Brunch
und
den
verrücktesten Cocktails aus der Einen Welt!
Ein besonderes Highlight an diesem Tag wird
die Straßenaktion um 16 Uhr: "Weltenrouten Ein lokales Experiment zum globalen Handel"
vom ENS und der Lokalen Agenda 21: Von
Nord nach Süd, von Süd nach Nord.
Nahrungsmittel, Wasser, CO2, Geld, Arbeit alles, was ein Mensch im Leben (ver-)braucht,
wandert bei der Straßenaktion von Hand zu
Hand. Schaffen wir es im kleinen Maßstab genauer gesagt innerhalb von 300 Metern gerechte Verteilung herzustellen? Was und wer
kommt wo und wie an? Weitersagen und
Mitmachen ausdrücklich erlaubt und erwünscht!
Samstag, 4. Juli 2015
von 11-19 Uhr, Dr.-Külz-Ring
ab 19 Uhr, LadenCafé aha , Kreuzstraße 7
Am Abend ab 19 Uhr gibt es dann vor dem
LadenCafé aha die klassische Geburtstagsfeier
für alle Mitgliedsvereine, Wegbegleiter*innen
und Interessierte mit Speis' und Trank, Tanz und
Gesang. Darüber hinaus findet Dresdens erste
Oscar-Verleihung
statt:
ausgezeichnet werden die 50
besten ENS-Vereine!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
am 4. Juli!
Übrigens: Auf dem Zukunftsfest
erwarten Sie eine Brunch- und
Kaffeetafel und ein "Quiz 21" mit
attraktiven Preisen. Zahlreiche
Unternehmen
und
Initiativen
stellen ihre Aktivitäten und Projekte für ein
zukunftsfähiges Dresden vor. Es gibt Mitmachaktionen, wie Basteln mit recycelbaren
Materialien, Erste-Hilfe-Übungen zum Mitmachen, Kisten und Töpfe bepflanzen und
Samenbomben bauen oder Experimente zur
Wasserreinigung. Beratungen zu verschiedenen
Themen werden angeboten, wie beispielsweise
"Richtige Abfalltrennung" oder "Lebenslanges
Lernen". Unterschiedliche Gruppen werden ein
buntes Bühnenprogramm mit Musik, Gesang,
Artistik und Tanz gestalten. Parallel dazu wird es
am Nachmittag zwei 90-minütige konsumkritische Stadtführungen mit >KonsumGlobal
Dresden< geben. Das ist eine Stadtführung der
anderen Art, mit vielen Anregungen für ein
anderes Konsumverhalten und einem nachhaltigen Lebensstil.
Antonia Mersching
Aktuelles
Juni 2015 / 6
Dresdner Zukunftsfest
Mitmachen, ins Gespräch kommen und bilden für die ganze Familie
Mitmachaktionen, eine Kaffeetafel für Gespräche und ein "Quiz 21" mit attraktiven Preisen sind die
Angebote, die die Gäste auf dem Areal Dr.-Külz-Ring zwischen Wall- und Seestraße am
Samstag, 4. Juli zwischen 11 und 19 Uhr während des Dresdner Zukunftsfestes erwarten.
Zahlreiche Unternehmen und Initiativen stellen ihre Aktivitäten und Projekte für ein zukunftsfähiges
Dresden vor. Mitmachaktionen, wie Basteln mit recycelbaren Materialien, Erste-Hilfe-Übungen zum
Mitmachen, Kisten und Töpfe bepflanzen und Samenbomben bauen, Experimente zur
Wasserreinigung, gehören genauso dazu, wie das Kennenlernen von fair gehandelten Produkten.
Beratungen zu verschiedenen Themen werden angeboten, wie beispielsweise „Richtige Abfalltrennung“
oder „Lebenslanges Lernen“. Außerdem erwartet ein Glücksrad mit Fragen rund um das Thema
Bildung seine Besucher.
Unterschiedliche Gruppen werden ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Gesang, Artistik und Tanz
gestalten. Parallel dazu wird es am Nachmittag zwei 90-minütige konsumkritische Stadtführungen mit
>KonsumGlobal Dresden< geben. Das ist eine Stadtführung der anderen Art, mit vielen Anregungen
für ein anderes Konsumverhalten und einem nachhaltigen Lebensstil.
Das Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen (ENS) feiert an diesem Tag seinen 20. Geburtstag. Aus
diesem Grund wird es eine gemeinsame Straßenaktion: "Weltenrouten - Ein lokales Experiment zum
globalen Handel" geben. Von Nord nach Süd, von Süd nach Nord. Nahrungsmittel, Wasser, CO2,
Geld, Arbeit - alles, was ein Mensch im Leben (ver-)braucht, wandert bei der Straßenaktion von Hand
zu Hand. Schaffen wir es im kleinen Maßstab - genauer gesagt innerhalb von 300 Metern - gerechte
Verteilung herzustellen? Was und wer kommt wo und wie an? Weitersagen und Mitmachen
ausdrücklich erlaubt und erwünscht!
Netzwerk Existenzsicherung und Menschenwürde
Seit Mai 2013 gibt es in Dresden ein Netzwerk mit dem Namen „Existenzsicherung und Menschenwürde“. Das Netzwerk engagiert sich auf struktureller Ebene für Menschen, die auf existenzsichernde
Leistungen, wie Hartz 4 oder Grundsicherung, angewiesen sind. Themen sind u.a. Erreichbarkeit des
Jobcenters, Probleme bei der Umsetzung des Bildungspaketes in der Stadt Dresden, Gewährung von
Leistungen zur Wohnungserstausstattung etc.
Derzeit kooperieren in diesem Netzwerk Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 50 sozialen
Einrichtungen in Dresden in unterschiedlicher Trägerschaft. Dazu gehören u.a. auch die
Mitarbeiterinnen der Cabana Migrationsberatung, die Wohnungslosenhilfe der Diakonie oder
Mitarbeiterinnen vom Caritas Beratungszentrum. Auslöser für die Gründung des Netzwerkes war die
Feststellung, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen die
selben oder ähnliche Probleme in der täglichen sozialen Arbeit erlebten.
Nach dem Motto – Zusammen sind wir stärker - erfolgt seit der Gründung des Netzwerkes ein
regelmäßiger Informationsaustausch zwischen den halbjährlichen Treffen und die Arbeit an Themen in
Arbeitsgruppen.
Die drei gewählten Sprecherinnen des Netzwerkes sind moment Lydia Bindrich (*sowieso* Frau für
Frauen e.V.), Patrick Feller (DROBS e.V.) sowie Grit Gabler (Cabana Migrationsberatung im ÖIZ e.V.)
Kontakt:
email:
Netzwerk Existensicherung und Menschenwürde
Kreuzstr. 7
01067 Dresden
[email protected]
Hier & anderswo
Juni 2015 / 7
Zum Nachdenken über Entwicklungspolitik
Entwickle dich nach meinem Vorbild, aber die
Voraussetzungen dafür stehen in meinen Händen
Die Entwicklungspolitik ist ein außenpolitisches Instrument der Industrieländer für die so genannten
armen Länder. Sie ist ein wirtschaftspolitisches Modell, das vor allem den Großunternehmen der
Geberländer Vorteile verschafft. Sie soll beim Zugang zu Absatzmärkten und strategischen Rohstoffen
in den Nehmerländern helfen. Sie ist eurozentristisch.
Das Konzept Entwicklungspolitik entstand nicht in den Ländern des Südens. Erst in den 60er und 70er
Jahren des 20. Jahrhunderts war es soweit, dass auf der Grundlage der westlichen Grundwerte für
Entwicklung, die als universal gepriesen werden, relativ eigene Vorstellungen über den Fortschritt in
den Ländern des Südens entstanden. Es sei nur an die "Importsubstitutierende Industrialisierung" von
Raul Prebisch gedacht oder an die Agrarreformen im Guatemala der 1950er Jahre und die sozialen
Reformen von Allende in Chile (1973) - doch Letztere wurden auch durch die Mächte des Nordens
auf brutalste Weise niedergeschlagen.
Im Laufe der Zeit wurde klarer, warum die Industrieländer wichtige Voraussetzungen, die zu ihrer
Entwicklung beigetragen haben, unter ihren Fittichen behielten. Wissenschaft, Technik (auch
Rüstungsindustrie), internationale Geldpolitik, elitäre Bildung und Massenmedien dienen im
wesentlichen zum Ausbau ihres alleinigen Herrschaftssystems. Was sie nicht sagen, aber dennoch tun,
trägt ebenfalls zu ihrer dominanten Position auf der Welt bei: die Zerstörung der Wälder, Flüsse und
natürlicher Lebensgrundlagen der Tiere und Menschen in den Ländern des Südens. Dazu kommt die
unbegrenzte und rapide Verschwendung der Rohstoffe und menschlicher Energie.
Inzwischen wird Entwicklungspolitik nicht nur durch die staatlichen Instanzen betrieben, sondern auch
durch zivilgesellschaftliche Akteure und Institutionen, die andere moralische und ethische Werte haben
und sich allmählich bewusst wurden, dass es so nicht weiter gehen darf. In den letzten 20 Jahren
haben einige dieser Institutionen auf die politische Förderung sozialer Organisationen der armen
Länder gesetzt. Ein Paradebeispiel dafür ist Bolivien und die indigene Bewegung. Heute stellt sich dort
die Frage nach dem Umgang mit den Ressourcen wie Lithium. Internationale Rohstoffmonopole
müssten jetzt mehr Steuern abgeben. Die Mehreinnahmen dienten zur Entwicklung und Durchführung
sozialer Programme für die arme indigene Bevölkerung.
Dr. Muruchi Poma
Vorstandsvorsitzender von ayni - Verein für Ressourcengerechtigkeit e.V.
Zehn Jahre Arbeit bei NGOs in Bolivien, Verfechter vom "Buen Vivir" (Gut Zusammenleben).
Dank für neue Küche im ÖIZ
25 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Nun musste unsere alte Küche im ÖIZ gehen. Platz
bekommen hat eine tolle neue Küche, die uns von Carsten und Sabine Becker geschenkt wurde.
Außerdem bedanken wir uns recht herzlich bei Werner Becker (Vereinsmitglied beim aha – anders
handeln e.V.) für seine tatkräftige Unterstützung beim Aufbau der Küche. Wir freuen uns nun über
bessere Arbeitsbedingungen für die Seminare mit Kindern und Erwachsenen. Diese Modernisierung
erleichtert allen Nutzer unserer Räume die Arbeit.
Herzlichen Dank!
Hier & anderswo
Mai 2015 / 8
Gesprächskreis
Soziale Gerechtigkeit
Der demokratische Schoß ist fruchtbar …
Das Elend der Kritik am
(Neo-)Faschismus
Vorstellung und Auseinandersetzung mit dem gleichnamigen Buch von Freerk Huisken
Referentin: Regina Schulz, Attac Dresden
Mittwoch, 3.6.2015, 19.30 Uhr
im ÖIZ, Kreuzstraße 7
Freerk Huisken, emeritierter Professor an der Universität Bremen, stellt in seinem Buch die These auf,
dass Demokraten aller Couleur (Neo-) Faschisten nicht kritisieren, sondern nur verbieten könnten. Er
setzt sich in seinem Buch sowohl mit Argumenten und Handlungsweisen bürgerlich-demokratischer
Antifaschisten in verschiedenen Parteien, als auch linker Antifaschisten im Hinblick auf Neonazis
auseinander. Er zeigt auf, dass es nicht ausreicht, sich nur mit deren Kleidungsstil, Musiklabels und
Äußerungen auseinanderzusetzen. Er vertritt die Auffassung, dass wer (Neo-) Faschismus ernsthaft
kritisieren will, sich mit dessen Entwicklung auf dem Boden einer kapitalistisch verfassten und weltweit
erfolgreichen Ökonomie beschäftigen muss. In Dresden, wo wie in anderen Städten auch, nach
erfolgreichen Wegen zum Umgang mit Neonazis und neuen Rechten, wie Pegida, gesucht wird, behält
das 2012 erschienene Buch seine Aktualität.
Vorankündigung:
Mittwoch, 1.7.2015, 19.30 Uhr, ÖIZ, Kreuzstraße 7, Thema: Thema: Geld und Geldsystem,
Referent: Eberhard Rülke, Attac Chemnitz
Herzliche Einladung
Ukraine, Russland und Europa –
Spannungsverhältnis zwischen West und Ost
Im November 2013 ist in der Ukraine ein Konflikt zwischen Europa- und Russland zugeneigten
Kräften ausgebrochen. Seitdem kommt das Land nicht mehr zur Ruhe: auf den umstrittenen Anschluss
der Krim an Russland folgte die militärische Eskalation im Osten der Ukraine. Wie sieht die aktuelle
Lage aus? Wie geht es den betroffenen Menschen damit? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es
überhaupt?
Referenten:
Dr. Christian Hacke, Prof. em., Bonn
Viktor Timtschenko, Markleeberg
Dr. Christian Wipperfürth, Berlin
Moderation: Annemarie Müller, Dresden
Veranstalter: Ausländerrat Dresden e.V., Ökumenisches Informationszentrum e.V. und
Friedrich-Ebert-Stiftung
Donnerstag, 18.6.2015, 19 Uhr
Haus an der Kreuzkirche, An der Kreuzkirche 6
Welt Weit Sichten
Mai 2015 / 9
Wir sitzen alle im selben Beet
Urbane Gärten weltweit
Im Juni ist für Dresdner GärtnerInnen nicht nur die Zeit, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen, Erdbeeren
zu ernten und über den Umgang mit Schnecken zu philosophieren. Mit der Reihe „Welt Weit Sichten“ darf
der Blick auch auf Gärten in Lateinamerika gerichtet werden. Und alle sind herzlich eingeladen zu hören,
wie MigrantInnen und Flüchtlinge gern gärtnern möchten und gemeinsam zu überlegen, wie die Dresdner
Gärten internationaler werden.
Gebete in der Stadt
Gebet
für
Frieden und
Versöhnung
unter
dem Nagelkreuz
von Coventry
immer freitags
um 12 Uhr
Kreuzkirche & Frauenkirche
Juni 2015 / 10
ÖKUMENISCHES
ABENDGEBET
immer
donnerstags
18 Uhr
in der Unterkirche
der Frauenkirche
Ökumenisches Friedensgebet
Der Frieden kommt nicht mit Gewalt
– von oben nicht und nicht von
selbst
immer montags 17 Uhr
in der Kreuzkirche
Fest- und Feiertage
im Islam
18. Juni
1. Ramadan
Beginn des Fastenmonats, des neunten Monats im islamischen Kalender.
Gläubige MuslimInnen nehmen von Beginn der Morgendämmerung bis zum
Sonnenuntergang weder Speisen noch Getränke zu sich.
(vgl. Koran Sure 2, Vers 185)
LadenCafé aha
Juni 2015 / 11
20 Jahre aha – anders handeln e.V.
Etwas zu tun für Gerechtigkeit, Toleranz und kulturelle Vielfalt war
bereits vor 20 Jahren der Anlass für eine Gruppe von Menschen,
den aha – anders handeln e.V. zu gründen. Angefangen hat alles
wie bei einem klassischen Eine-Welt-Laden mit Außenverkäufen auf
den Stufen der Kreuzkirche und dem Sachsenmarkt und Kaffeeund Teeverkostungen in Gemeinden. Mit der Mitbegründung der
LadenCafé aha GmbH ging auch unser Traum eines eigenen Cafés und eines Ladens in Erfüllung.
Nicht nur die Ladenarbeit wurde professionalisiert, sondern auch die Bildungsarbeit. Mit der
Einrichtung einer festen Bildungsstelle und der Anstellung fester Bildungsreferentinnen gingen wir neue
Wege. Das war und ist durchaus ein Weg über Höhen und Tiefen, an verschiedenen Standorten und
mit vielen Engagierten. Mit unserem Büro auf der Kreuzstraße, unter einem Dach mit dem ÖIZ,
INKOTA und ENS, sind wir zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Fragen des Globalen Lernens und der
entwicklungspolitischen Bildungsarbeit geworden. Jährlich können durch unsere MitarbeiterInnen und
dem großen Stab von ReferentInnen, mehr als 130 Bildungsveranstaltungen zu Themen wie
Globalisierung, Fairer Handel, Menschen- und Kinderrechte, Interkulturalität und ökologischer
Nachhaltigkeit durchgeführt werden. Dabei haben sich stabile Partnerschaften zu verschiedenendsten
Bildungseinrichtungen entwickelt. Unter anderem sind wir auch bei den Interkulturellen Tagen, dem
UMUNDU-Festival und dem Sommerferienauftakt der Stadt Dresden zu finden.
Nicht zu vergessen ist unser zweites Standbein, die Trägerschaft der Sächsischen Entwicklungspolitischen Bildungstage (SEBIT). Wer unsere Angebote nutzen oder uns unterstützen möchte mit
seinen Ideen, seinem Mittun oder auch nur durch seine Spende, ist herzlich willkommen.
Silke Wetzel, Vorstandsvorsitzende
20 Jahre LadenCafé aha
Vor einigen Tagen stand ein Herr in unserem Laden und sagte: „Seit zwanzig Jahren war ich nicht in
Dresden. Alles hat sich verändert – aber dieser Laden, den gibt es immer noch! Darüber freue ich
mich sehr!“
Offensichtlich sind wir zu einer festen und guten Adresse geworden in der Dresdner Innenstadt.
Darüber freue ich mich sehr. Nicht leicht gemacht haben wir es uns in den Jahren, manche Lektion
war sehr schmerzhaft, wir mussten Kompromisse eingehen und uns hier und da den
marktwirtschaftlichen Zwängen unterordnen – aber bei all dem haben wir uns selbst nicht verloren.
Noch immer glauben wir daran, dass jeder Mensch durch seinen persönlichen Konsum ein klein
wenig die Welt verändern kann. Und noch immer sind wir uns sicher, dass die Themen, die wir
versuchen, in der Praxis zu leben – friedliche Zusammenarbeit, gerechtere Verteilung, nachhaltiger
Konsum – Schlüsselthemen sind, an denen wir weiter arbeiten wollen.. Alternativen anzubieten kann
auch Lebensinhalt sein.
Was wir uns vornehmen? Wir möchten eine gute und nachhaltige Adresse bleiben in Dresden, am
liebsten an den beiden jetzigen Standorten. Wir möchten „alt werden“ mit unserem aha. Und sollte es
eine Zeit geben, in der Alternativen nicht mehr nötig sind, weil ein flächendeckendes Nachdenken
eingesetzt hat, dann wollen wir inmitten der nachhaltigen Konsumlandschaft ein ernsthafter und immer
neu hinterfragender Anlaufpunkt bleiben….
Aber in diesem Jahr feiern wir erst einmal. Nicht ausufernd und überschwänglich, eher leise, friedlich
und fröhlich. Wenn Sie Lust haben, am 4. Juli 20 Uhr auf ein gutes Essen, ein erfrischendes Getränk
und einen Plausch bei schöner Live-Musik zu uns zu kommen, dann sind Sie hiermit herzlich
eingeladen …. ! Wir freuen uns auf einen schönen und entspannten Abend mit Freunden, Mitstreitern,
Sympathisanten – Frauen, Männern, Kindern, allen ! Willkommen!
Ihre Claudia Greifenhahn
Impressum
Juni 2015 / 12
Ökumenisches Informationszentrum e.V.
Adresse:
Tel:
Fax:
homepage:
Bankverbindung:
01067 Dresden, Kreuzstraße 7
(0351) 492 33 69
(0351) 492 33 60
www.infozentrum-dresden.de
KD Bank - LKG Sachsen IBAN: DE07 3506 0190 1617 8100 14
Öffnungszeiten:
Geschäftsführung:
Ansprechpartner:
Montag / Mittwoch / Donnerstag 9-17 Uhr und Dienstag 11-17 Uhr
Annemarie Müller
Tel: 492 33 65 [email protected]
Ökumene/Theol.
Elisabeth Naendorf
Tel: 492 33 68 [email protected]
Gerechtigkeit
Silke Pohl
Tel: 492 33 63 [email protected]
Frieden
Annemarie Müller
Tel: 492 33 65 [email protected]
Umwelt
Hannelore Franck
Tel: 492 33 68 [email protected]
Cabana
Grit Gabler /
Tel: 492 33 62 [email protected]
Annegret Krellner
Tel: 492 33 67
In Am Sayad Mahmood Tel: 0176 55 41 83 28
STUBE
Barbara Irmer
Tel: 492 33 65 [email protected]
Öffentlichkeitsarbeit Petra Göpfert
Tel: 492 33 71 [email protected]
Ehrenamt Asyl
Michaela Schoffer
Tel: 0176 - 41 82 86 73
[email protected]
Montag und Mittwoch
11 - 14 Uhr
Tel: 492 33 69 [email protected]
Katalog:
http://infozentrum-dresden.bbwork.de
Dienstag und Donnerstag 11 - 18 Uhr
Bibliothek:
Migrationsberatungsstelle für Erwachsene / CABANA
492 33 62 oder 492 33 67
[email protected]
Mo
Di
Mi
Do
Fr
BIC: GENODED1DKD
10.00 - 17.00 Uhr
13.00 - 17.00 Uhr
14.00 - 17.00 Uhr
13.00 - 17.00 Uhr
10.00 - 13.00 Uhr
INKOTA - Regionalstelle Sachsen
492 33 88 Beate Schurath, [email protected]
Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen
492 33 64
Montag / Mittwoch / Donnerstag 9-14 Uhr
[email protected] / www.einewelt-sachsen.de
Initiative Sachsen kauft fair für einen öko-sozialen Einkauf der öffentlichen Hand
492 33 61
[email protected] / www.sachsen-kauft-fair.de
Arbeitskreis "Entwicklungshilfe"
492 33 66 Heinz Kitsche, [email protected]
amnesty international
2. und 4. Mittwoch 19-20 Uhr
0160- 604 95 95 Christian Otto
Umweltberatung
nach Vereinbarung
für Büros und öffentliche Einrichtungen, Privathaushalte und Gemeinden
492 33 68
[email protected]
aha-anders-handeln e.V.
Bildungsstelle Globales Lernen
nach Vereinbarung
492 33 70 [email protected] / www.aha-bildung.de
SEBIT (Sächsische Entwicklungspolitische Bildungstage )
492 33 70 [email protected] / www.sebit.info
www.ladencafe.de
LadenCafé aha
Restaurant Kreuzstraße 7
496 06 73
[email protected]
Weltladen Kreuzstraße 7
496 06 71
Weltladen Hauptstraße / Ecke Obergraben 2
32 33 57 69
täglich
Mo-Fr
Mo-Fr
9-24 Uhr
9-19 Uhr Sa 9-18 Uhr
10-19 Uhr Sa 10-18 Uhr
Initiative Rumänien e.V
889 69 44 Mathias Greuner, Prof.-von-Fink-Str.6, 01109 Dresden
Mensch & Tier
25 25 047 Elisabeth Adam