Leckeres aus der eigenen Schulküche Bildung – Konrad-Adenauer-Schule hofft, dass Einrichtung nach der Sanierung erhalten bleibt Rosinenbrötchen backen Erstklässler (auf dem Foto Schüler der 1 c) der Konrad-AdenauerSchuler gemeinsam mit Lehrerin Waltraud Haas-Schrempf. Die Lehrer hoffen, dass die Einrichtung, in der die Kinder viel über gesundes Essen lernen, bei der Sanierung erhalten bleibt. Foto: Karl-Heinz Köppner Gemeinsam kochen, gemeinsam essen, lernen, sich gesund zu ernähren – auch das fördert Grundkompetenzen fürs Leben. Die Konrad-Adenauer-Schule hat dafür mit der Schulküche den geeigneten Raum – und möchte darauf auch nach der Sanierung nicht verzichten. HEPPENHEIM. Die Zutaten sind abgewogen und in die Rührschüssel geleert, jetzt muss alles noch gut vermengt werden, damit ein geschmeidiger, glatter Teig entsteht. „Was nehmen wir dazu, wer hat eine Idee?“, fragt Lehrerin Waltraud Haas-Schrempf, und schon schnellen die Finger in die Höhe: einen Löffel, den Schneebesen, die Hände oder die Küchenmaschine? Die Mädchen und Jungen der Klasse 1 C der Konrad-Adenauer-Schule kennen sich schon bestens in ihrer Schulküche aus, beachten die Regeln – Sauberkeit und Ordnung stehen obenan – und sind am Dienstagvormittag ganz bei der Sache. Sie wollen mit ihrer Klassenlehrerin und einigen Müttern Rosinenbrötchen backen fürs Osterfest. Auch Rohina und Jana, Praktikantinnen aus dem Starkenburg-Gymnasium, helfen. Und das muss noch vor den Ferien erledigt werden. Rosinenbrötchen? „Ich mag keine Rosinen“, sagt Mustafa. Auch einige andere unter seinen Klassenkameraden winken dankend ab. Vorschlag zur Güte von Waltraud Haas-Schrempf: Wer partout nichts mit getrockneten Trauben am Hut hat, lässt sie links liegen und backt sein Brötchen ohne Dekor. Katharina und Klara finden Rosinen dagegen lecker und nutzen sie, um ihre Teigkugel mit allen Schikanen zu verzieren, bis die Rohlinge wie putzige kleine Igel ausschauen. Andere rollen ihren Teig zu einem Kringel. Dann kommt Backpapier aufs Blech und das Ganze in den Backofen, während in zwei Tiegeln schon Zwiebelschalen vor sich hin köcheln für Punkt zwei der Osteraktion, das Eierfärben mit Hilfsmitteln aus der Natur. Bei Tina Friedmann in der „Frühlingswerkstatt“ im Erdgeschoss kühlen die Gebäckkreationen der Kinder aus der 1 A schon auf den Fensterbrettern ab, ausgelegt auf Pergament für den sicheren Transport nach Hause. Hasen sind hier stark vertreten, und auch beim Eierfärben kommen besondere Kunstwerke heraus. Die Erstklässler haben zuvor unter Anleitung einer Mutter draußen auf dem Schulgelände Blätter und Gräser gesammelt, die im heißen Wasserbad auf die Schalen gepresst werden. Im gemeinsamen Kochen haben sich die Schulanfänger der Konrad-Adenauer-Schule auch schon geübt, Kartoffel- und Gemüsesuppe hergestellt mit Zutaten aus dem Schulgarten, im Herbst die Äpfel vom Baum auf dem Gelände geerntet und zu Apfelbrei und Bratäpfeln verarbeitet. Kartoffeln werden die Erst- und Zweitklässler nach den Ferien wieder im Schulgarten anbauen, Kürbisse die Schüler der dritten und vierten Klassen. Tischregeln und Spaß beim Essen Küchenkompetenz beispielsweise ist in der Adenauerschule ein Unterrichtsprojekt für die Drittklässler, geleitet von Beate Weinmann: Die Mädchen und Jungen lernen in der Schulküche, aus frischen Produkten kleine, schmackhafte Gerichte zuzubereiten. Sie erfahren viel über Lebensmittel und ihre Bedeutung bei den Tagesmahlzeiten, üben Tischregeln und sollen zudem Spaß beim gemeinsamen Essen haben. Zum Abschluss der Unterrichtseinheit gibt es, nach einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung, den persönlichen „Ernährungsführerschein“ – auch das eine unverzichtbare Lizenz fürs Leben. „Die Küche ist für uns ganz wichtig“, betont Lehrerin Sabine Schreck. Vor dem Schuljahr 2011, als in den Räumen an der Mainzer Straße noch Grund-, Haupt- und Realschulzweig untergebracht waren, gab es hier auch Kochunterricht und sogar Kochwettbewerbe, bei denen sich Schülerteams aus dem ganzen Kreis beim Erdgaspokal mit selbst kreierten Drei-GängeMenüs einer professionellen Jury stellten. Inzwischen haben die Grundschüler Gerätschaften und Einrichtung mit Beschlag belegt und das Kollegium hofft, dass ihnen ihr Kochstudio auch nach der Sanierung erhalten bleibt: „Wenn wir Plätzchen backen wollen, haben wir da einen Ofen“, sagt Franziska aus der 1 B, und Klassenkameradin Angelina ergänzt: „Wenn wir hier kochen wollen, können wir immer in die Küche gehen.“ Und Pauline schwärmt am Dienstag immer noch von der Kürbissuppe, die die Klasse im Herbst mit den selbst gezogenen Früchten aus dem Schulgarten zubereitet hat: „Die war sooooo lecker!“
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