DMK Bremen MILCHPREISE 2014 INHALT Wer zahlte wie viel Milchgeld? . . 20 DOC Kaas Hoogeveen Paul Mertens Neuenkirchen Naarmann N Neuenkirchen Wiesehoff Schöppingen Landwirtschaftliches Wochenblatt Wagenfeld Wagenfeld Frischli Rehburg-Loccum Wiemo Hille BMG Berlin Im Mittel prächtig . . . . . . . . . . . 22 Wiegert Velen Im Dickicht der Staffelpreise . . . 24 Endlich Abstand . . . . . . . . . . . . 26 Fotos: Leichhauer, Quinckhardt, von Beschwitz Oetker Moers Walhorn Brüggen Einmal gut, immer gut? . . . . . . . 27 Friesland Köln Linien lügen nicht . . . . . . . . . . . 28 MUH Arla Pronsfeld Hochwald Thalfang Wer zahlte wie viel Milchgeld? Die Milchgeldauszahlung der Molkereien in NRW und in angrenzenden Gebieten für 2014 haben wir untersucht und vergleichbar gemacht. Doch wie läuft der Milchpreisvergleich ab und was ist dabei herausgekommen? E r gehört schon zur Tradition in der Redaktion des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe: der Milchpreisvergleich. Seit fast 25 Jahren werden im Mai die Milchpreise sämtlicher Molkereiunternehmen in NRW und angrenzenden Gebieten miteinander verglichen. Was 1991 mit weit mehr als 40 Milchwerken begann, hat sich heute auf eine überschaubare Größe reduziert. Aktuell zählen 15 Molkereien dazu. Diese sind in unserer NRW-Karte – in diesem Jahr als „Milchfleck“– dargestellt. Basis der Berechnung Für den Vergleich der Milchgeldzahlungen werden gewisse Parameter benötigt, die als Basis aller Berechnungen gelten. Im Klartext: ■ die Grund- oder Basispreise, Laktose-Gehalt wird auch bewertet Seit dem 1. Januar 2014 hängt bei FrieslandCampina der Milchpreis auch vom Laktose-, also dem Milchzucker-Gehalt der Milch ab. Im Klartext: Es entstehen Eiweiß-, Fett- und nun auch Laktosepreise, die im Verhältnis 10 : 5 : 1 gewichtet werden. Dabei liegt der Bezugswert für Laktose bei 4,51 %. Plus- oder Minusabweichung der Anlieferungsmilch werden berücksichtigt und verrechnet. Mit jeder Fett- und Eiweißuntersuchung erhalten FrieslandCampina-Lieferanten nun zusätzlich 20 22 / 2015 einen Laktosewert für ihre Anlieferungsmilch. Für die deutschen Lieferanten übernimmt diese Untersuchung und schließlich die Berechnung der Landeskontrollverband NRW. In unserem Milchpreisvergleich wurde der monatliche LaktoseZuschlag/Abzug nicht berücksichtigt. Die berechneten Differenzpreise waren so minimal (Hundertstelcent-Beträge), dass die Bewertung keinen nennenswerten Einfluss auf das Endergebnis gehabt hätte. EvB wie sie die Molkereien den gesetzlichen Vorschriften für Milch entsprechend anzugeben haben. Genau genommen ist das der monatlich ausgezahlte Milchpreis in Cent/kg bei einem Fettgehalt von 4,0 % und Eiweißgehalt von 3,4 %. ■ Korrekturfaktoren für die Inhaltsstoffe Fett und Eiweiß. ■ Nachzahlungen (mehr dazu im Kasten: „Und die Nachzahlung?“), Jahresabschlusszahlungen, Warenrückvergütungen oder Boni, wie Nachhaltigkeitsprogramme, werden berücksichtigt. ■ Doch auch Kosten, die Milcherzeuger für bestimmte Leistungen ihrer Molkerei zu tragen haben, gehören zu der Berechnung. Bis auf vier Unternehmen (DOC Kaas, Dr. Oetker, Naarmann und die Berliner Milcheinfuhr GmbH – abgekürzt BMG) erheben alle Molkereien eine Grundkostenpauschale und bitten somit ihre Lieferanten zur Kasse. Zu dieser Sparte zählen zudem Stoppgelder, die für jede Abtankung abgezogen werden. Interessant ist hier der unterschiedliche Effekt dieser Kosten für kleine und große Milchmengen. Welche Kosten genau auf die Landwirte bei welcher Molkerei zukommen, wird im Beitrag „Im Dickicht der Staffelpreise“ auf Seite 24 erläutert. 2-Mio.-kg-Betrieb dazu Die Preis- und Kostendaten aus den uns vorliegenden Milchgeldabrechnungen haben wir auf Beispielbetriebe übertragen, die möglichst genau die Milchanlieferung in der Praxis widerspiegeln sollen. Dies ist nötig, um realistische Zahlen zu erhalten. Für diesen Zweck haben wir fünf Musterbetriebe erfunden, die sich jeweils in ihrer Jahresanlieferung unterscheiden. So beträgt die Liefermenge unserer Musterbetriebe entweder 300 000, 500 000, 800 000, 1 Mio. oder 2 Mio. kg. Der aufmerksame Leser wird bemerken, dass wir uns dem Strukturwandel angepasst und in diesem Jahr keine Auswertung für den 100 000-kg-Lieferanten gemacht haben. Dafür gibt es nun den 2-Mio.-kg-Betrieb. Um festlegen zu können, wie viel ein Betrieb in der jeweiligen Größenklasse im Kalendermonat geliefert hat, nutzten wir die mittleren Milchanlieferungsmengen aller Betriebe. Die dafür notwendigen Daten stellt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Krefeld zur Verfügung. Hier schlagen sich saisonale Schwankungen in der Anlieferungsmenge nieder. Auch bei den Fett- und Eiweißgehalten orientieren sich unsere fiktiven Betriebe an der Praxis. Im Jahresdurchschnitt errechnete sich ein Fettgehalt von 4,06 % und ein Eiweißgehalt von 3,39 %. Landwirtschaftliches Wochenblatt Ohne Mehrwertsteuer Tatsächlich werden die in der Übersicht angegebenen Preise auf folgende Art ermittelt: ■ Für jeden Musterbetrieb werden die monatlichen Milchpreise, die aus den Basispreisen und den Zuschlägen oder Abzügen für die Inhaltsstoffe hervorgehen, mit den Anlieferungsmengen der jeweiligen Monate multipliziert. ■ Im Folgeschritt ziehen wir die monatlich zu zahlenden Kosten ab. Nachzahlungen und Staffelpreise werden hinzugerechnet. ■ Ergebnis ist das tatsächlich gezahlte Milchgeld für jeden einzelnen Monat in Euro und Cent. Die Summe der zwölf Monatsmilchgelder, geteilt durch die Jahresanlieferung in kg, ergibt den jeweiligen Auszahlungspreis der Molkerei in Cent/kg. Die aufgeführten Preise sind Nettopreise – also ohne Mehrwertsteuer. S-Milch, Qualitätsbonus … Einige Faktoren setzen wir bei der Berechnung der Milchpreise voraus – ansonsten ist eine direkte Vergleichbarkeit nicht möglich. Zu diesen Faktoren zählt der sogenannte S-Milch-Zuschlag, der für Milch besonderer Qualität gezahlt wird. In der Regel handelt es sich dabei um niedrige Keim- und Zellzahlen. Da wir davon ausgehen, dass unsere Muster-Lieferanten nur Spitzenmilch erzeugen, wird der Zuschlag durchgehend berücksichtigt. Dieser Zuschlag ist keineswegs einheitlich. Als Beispiel: Bei der Hochwald Foods GmbH erhalten Und die Nachzahlung? Alle Ergebnisse des diesjährigen Milchpreisvergleiches sind in der Übersicht „Alle Preise auf einen Blick“ auf Seite 23 zusammengefasst. Wie immer ist die Tabelle in zwei Teile gegliedert. Im oberen Bereich befinden sich Milchwerke, die schon eine Nachzahlung für 2014 geleistet haben sowie solche, die erst gar keine vornehmen. Der untere Abschnitt zeigt die Molkereien, die noch eine Nachzahlung planen. Nichtsdestotrotz hat ein Großteil der Unternehmen ihre Nachzahlungen bereits ausgeschüttet. Oder uns liegt eine verbindliche Zusage seitens der Molkerei vor, dass eine Nachzahlung in der angegebenen Höhe geleistet wird. In solchen Fällen tragen wir die gemeldete Nachzahlung ein, obwohl die Landwirte bis dato diese noch nicht erhalten haben. Konkret Lieferanten mit Milch der besten Qualitätsstufe einen Bonus von 0,77 Cent/kg. Die Genossenschaft Walhorn (seit dem 1. August 2014 mit Arla fusioniert) zahlt 0,83 Cent/ kg obendrauf. Komplizierter gestaltet sich das Ganze bei MUH Arla. Hier handelt es sich um einen prozentualen Aufschlag, der abhängig von den Zellzahlen und dem Keimgehalt berechnet wird. Der Grenzwert bei den Keimzahlen liegt bei 30 000/ml Milch. Lieferanten, die sich in dieser Klasse befinden, werden belohnt und bekommen einen Zuschlag zum Milchpreis von 1 %. Dieser erfolgt auf den Rohwarenpreis (Grundpreis zuzüglich Fett- und Eiweißkorrektur). Oberhalb eines Keimgehaltes von 50 000/ml wird der Rohwarenpreis prozentual um bis zu 4 % gekürzt. Ähnliches gilt bei den MILCHPREISE 2014 geht es um die Nachzahlung der Genossenschaft enschaft rst im Hochwald, die erst treterRahmen ihrer Vertreterversammlung Ende dgültiJuni über die endgültige Höhe beschließt. ßt. Voraussichtlich handelt delt es t/kg. Bei sich um 0,80 Cent/kg. der Molkerei Wagenfeld g Nachzahlung sind 0,55 Cent/kg geplant. Wiegert-Lieferanten -Lieferanten erhielten im Februar uar 2015 eine hlung von Abschlagsnachzahlung weitere 1,5 Cent/kg, men laut 0,3 Cent/kg kommen Wiegert noch hinzu. zu. staltet Bei Walhorn gestaltet ung sich die Nachzahlung ter: etwas komplizierter: nFür Januar bis einschließlich Juli Zellzahlen. Bis 200 000/ml Milch wird ein Zuschlag in Höhe von 2 % gewährt; bis 300 000 noch 1 %. Bei höheren Gehalten müssen Lieferanten mit Abzügen rechnen. Auch FrieslandCampina zahlt einen Qualitätsbonus von 0,05 Cent/ kg Milch. Voraussetzung ist, dass die Betriebe im abgelaufenen Jahr keine Qualitätsabzüge erhielten – auch nicht wegen positiver Hemmstoffproben. Apropos Bonus: Ein Großteil der NRW-Lieferanten (fast 88 % der angelieferten Milch) der niederländischen Genossenschaft nimmt am Landliebe-Programm teil. Dafür wird ein Zuschlag in Höhe von 1,00 Cent/kg Milch gewährt. Der für FrieslandCampina ausgewiesene Milchpreis beinhaltet diesen Landliebe-Cent. Des Weiteren werden bei der Berechnung der Aus für Faire Milch von Wiesehoff und Rewe Dortmund Knapp fünf Jahre hat das „Faire Milch“-Programm gehalten. Das von dem Handelsunternehmen Rewe Dortmund und der Molkerei Wiesehoff ins Leben gerufene Projekt sollte ursprünglich auf die finanziellen Probleme der Milch erzeugenden Landwirtschaft hinweisen. Für Rewe-Kunden war die sogenannte Faire Milch mit einem Aufschlag von 11 bis 13 Cent/kg erhältlich. Jeweils 10 Cent vom Mehrerlös gingen an die Molkerei, die den Betrag wiederum an ihre Landwirte weitergab. Da Wiesehoff nicht die gesamte Milchmenge als Faire Milch vermarktete, wurde in unserem Preisvergleich der vergangenen Jahre immer der monatlich ausgezahlte Faire Milch-Zuschlag durch die Monatsmilchmenge geteilt. Der daraus gebildete Mittelwert entsprach dann dem tatsächlich erzielten Zuschlag. In den Vorjahren lag dieser zwischen 1,50 bis 1,02 Cent/kg. Nicht alle Wiesehoff-Erzeuger kamen in den Genuss dieses Zuschlages. Nur Milchviehhalter, deren Betriebe in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf oder Münster lagen, profitierten von dem Bonus. Wie Molkereiinhaber Hubert Wiesehoff seinen Lieferanten per Infoschreiben im September 2014 mitteilte, kündigte Rewe die Faire MilchVereinbarung mit der Sahnemolkerei Ende August. Begründung: Durch die steigenden Milchpreise und die damit verbundene Verbesserung der wirtschaftlichen Situation fehle dem Handelskonzern das Verkaufsargument. EvB Die Faire Milch von Wiesehoff und Rewe Dortmund gibt es nicht mehr. Trotzdem setzt Wieshoff weiter auf Regionalität – nach dem Motto: Gutes aus dem Münsterland. 201 2014 bekommen die W Walhorn-Landwirte noch eine Nachzahlung – voraussichtlich 1 Cent/kg. Für die Monate nach der Fusion mit Arla (August bis Dezemb ber 2014) zahlte Arla eine Nachzahlung in Höhe von v 0,84 Cent/kg an die W Walhorn-Lieferanten. Spitz Spitzenreiter in Sachen Nac Nachzahlung war 2014 Fr FrieslandCampina: Liefer feranten des Molkereirie riesens konnten sich übe über 2,81 Cent/kg (= 1,7 1,79 Cent/kg Leistungszus zuschlag und 1,02 Cent/ kg Mitgliederobligationen) freuen. EvB Auszahlungspreise der Genossenschaft Saisonabzüge und -zuschläge berücksichtigt. Damit möchte FrieslandCampina ihre Lieferanten anregen, die Milchanlieferung verstärkt in die Herbstmonate zu verlagern. In den Monaten März bis Juni gilt ein Frühjahrsabzug von 2,30 €/100 kg Milch. Von August bis November dagegen ein Herbstmilchzuschlag von 2,45 €/100 kg. Zwei- oder dreitäglich? Auch wenn es unterschiedliche Abholrhythmen gibt, ist die zweitägliche Abholung hierzulande noch Standard. Aus diesem Grund sind Zuschläge für andere Varianten in unserem Preisvergleich nicht berücksichtigt. Kosten jedoch schon. Beispiel: FrieslandCampina berechnet mittlerweile 200 € im Monat bei zweitäglicher Abholung – 2013 waren es noch 100 €. Diese Zusatzkosten haben wir in unsere Berechnungen integriert. Nicht berücksichtigt Einige Milchwerke bieten als zusätzliche Dienstleistung ihren Lieferanten verschiedene Extras. Hierzu zählen kostenlose Hemmstoffuntersuchungen, Mitgliedsportale im Internet oder auch die Beratung rund um die Melkhygiene. Allerdings lassen sich diese „Bonbons“ nur sehr schwer oder gar nicht in Geld umrechnen, weil sie individuell sehr unterschiedlich von den Milcherzeugern genutzt werden. Deshalb verzichten wir auf die monetäre Bewertung dieser Extraleistungen. Ebenso nicht berücksichtigt wird die Verzinsung von Geschäftsguthaben. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Beitrag „Was Mitgliedschaft bringt und kostet“ auf Seite 24. Esther von Beschwitz 22 / 2015 21 MILCHPREISE 2014 im Rus Foto: T ter/Pixe lio Landwirtschaftliches Wochenblatt Im Mittel prächtig Auf den Punkt gebracht • Das Milchjahr 2014 startete mit hohen Preisen, die Jahresmitte markierte den Wendepunkt. Es ging abwärts. • Unangefochtener Spitzenreiter im Milchpreisvergleich ist zum sechsten Mal in Folge das Unternehmen FrieslandCampina. • Hochwald Foods belegt Platz zwei im Preisvergleich, es folgen Dr. Oetker, MUH Arla und Walhorn. • DOC Kaas, das Deutsche Milchkonor (DMK), Wiesehoff und die Berliner Milcheinfuhr GmbH (BMG) bilden die Schlusslichter. 2014 startete mit hohen Milchpreisen, ab Mitte des Jahres ging es abwärts. Trotzdem erreichten die Durchschnittspreise fast Vorjahresniveau. D er gute Durchschnittspreis täuscht. Auf den ersten Blick scheint das Milchjahr 2014 genauso gut gelaufen zu sein wie 2013. Doch die Euphorie des ersten Halbjahres war vielen schon zur Jahresmitte vergangen. Dabei war 2014 so positiv gestartet, die Hochpreisphase 2013 wirkte nach und bescherte hohe Preise. Mitte des Jahres dann aber die Wende: Die Nachfrage aus China stockte. Das Russlandgeschäft – ohnehin schwierig – kam über Nacht völlig zum Erliegen, als Russland im August 2014 im Zuge der Ukraine-Krise einen Importstopp für Milchprodukte verhängte. Gleichzeitig produzierten die deutschen Milchbauern im vergangenen Jahr so viel Milch wie noch nie zuvor. Es ging abwärts mit den Preisen. Doch aufs Ganze betrachtet, wirkt der gute Start nach. Im Durchschnitt erreichten die Milchpreise fast das Niveau von 2013. Für die verschiedenen Größenklassen in unserem Milchpreisvergleich haben wir folgende Preise errechnet: ■ ■ ■ ■ ■ 37,24 Cent/kg bei 300 000 kg, 37,58 Cent/kg bei 500 000 kg, 37,87 Cent/kg bei 800 000 kg, 37,99 Cent/kg bei 1 Mio. kg, 38,27 Cent/kg bei 2 Mio. kg. And the winner is … Unangefochten an der Spitze steht zum sechsten Mal in Folge das Unternehmen FrieslandCampina. Die niederländische Genossenschaft 1 Fast so gut wie 2013 2 Jahresmitte markiert den Wechsel Durchschnittliche Milchpreise bei 500 000 kg Liefermenge Cent/kg 40 34,52 35,12 35 30 29,85 34,63 31,13 28,69 28,44 erweist sich erneut als uneinholbar. Im Schnitt zahlten die Niederländer 2,5 Cent/kg mehr als die zweitplatzierte Hochwald Foods GmbH. Die Differenz zum Schlusslicht in den verschiedenen Gruppen beträgt rund 5 Cent/kg. Das Spitzenergebnis von FrieslandCampina beruht neben guten Grundpreise 2014 der Molkereien FrieslandCampina, Hochwald und Dr. Oetker 37,96 37,58 31,70 Cent/kg 40 25,11 25 20 Dr. Oetker 30 FrieslandCampina 15 Hochwald 10 5 0 22 Grundpreisen vor allem auf den „Extras“, die das Unternehmen zahlt. Dazu gehören der Landliebe-Zuschlag in Höhe von 1 Cent/ kg sowie die Nachzahlung. Sie beläuft sich auf 2,81 Cent/kg, wovon 1,02 Cent in fest verzinste Mitgliederobligationen fließen und 1,79 Cent ausgezahlt werden. Auf Rang zwei platzierte sich Hochwald. Die Genossenschaft aus Thalfang punktete vor allem im Auslandsgeschäft außerhalb Europas, heißt es in Pressemitteilungen des Unternehmens zum vergangenen Geschäftsjahr. Auch für die Zukunft setzt Hochwald auf internationale Expansion. Ebenfalls gut im Rennen ist die Molkerei Dr. Oetker. In den Größenklassen 500 000 kg und aufwärts belegt sie Platz drei vor MUH Arla. Lediglich beim 300 000-kg-Betrieb ist es andersherum. Dr. Oetker verarbeitet die angelieferte Milch zu Frischeprodukten, die unter Markennamen verkauft werden. Dicht hinter Dr. Oetker findet sich der skandinavische Molkereiriese Arla Foods, der 2012 mit der Milch-Union Hocheifel eG (MUH) in Pronsfeld fusioniert hatte. Nach 20 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 22 / 2015 Jan Febr März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Neu: Mehr Geld für Nachhaltigkeit MILCHPREISE 2014 Fotos: Quinckh ardt Landwirtschaftliches Wochenblatt eigenem Bekunden hat das Unternehmen Arla 2014 eines seiner besten Ergebnisse überhaupt erzielt. Nach dreijähriger Plan- und Bauphase konnte Arla Foods am ehemaligen MUH-Standort in Pronsfeld im vergangenen Jahr auch eine 110 Mio. € teure neue Produktionsanlage eröffnen. Ein neuer Milchtrockenturm, eine neue Butterei sowie zusätzliche Milchverarbeitungskapazitäten wurden dort errichtet, durch die künftig pro Jahr rund 450 Mio. kg Milch zusätzlich fließen sollen. Bis dato waren es jährlich 1,4 Mrd. kg Milch. Munter im Mittelfeld Überdurchschnittlich viel Milchgeld haben auch die Mitglieder der Eupener Genossenschaftsmolkerei (EGM) Walhorn erhalten. Nachdem die EGM, die das Werk im belgischen Walhorn gemeinsam mit dem französischen Molkereikonzern Lactalis betrieb, von den Franzosen jahrelang „hingehalten“ worden war, ging es im vergangenen Jahr sehr schnell. Gegen den Willen von Lactalis fusionierte die EGM zum 1. August 2014 mit Arla. Die Milchpreise des vergangenen Jahres erhielten die EGM-Mitglieder aber noch nach „Walhorn-Schema“. Und allen Querelen zum Trotz lief das vergangene Jahr für die Walhorn AG sehr erfolgreich – sie verbuchte das zweitbeste Jahr ihres Bestehens. Grund dafür war vor allem das positive Milchpulvergeschäft. Alle übrigen Molkereien in unserem Milchpreisvergleich zahlten Preise unterhalb des Durchschnitts. Nur der WiehengebirgsMolkerei gelang es, zumindest dem 1-Mio.-kg- und dem 2-Mio.-kg-Be- Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, das immer mehr Molkereien mit konkreten Inhalten füllen wollen. Die niederländische Genossenschaft DOC Kaas ist dabei schon relativ weit. „Melkkompass“ nennt sie ihr Programm, das die vier Bereiche Milch, Energie und Klima, Landschaft und Umwelt sowie Kühe umfasst. Dahinter verbergen sich Kriterien wie die technische Milchqualität, der Stalltyp (Anbindehaltung oder Boxenlaufstall), aber auch die Teilnahme an Mitgliederversammlungen oder Workshops, die mit Punkten bewertet werden. 142 Punkte sind möglich, ab 101 Punkten erhält ein Milcherzeuger einen Nachhaltigkeitszuschlag von 1 Cent/kg Milch. Bei weniger Punkten gibt es entsprechend geringere Zuschläge. Sehr deutlich wird: Niederländische Molkereien wollen Kühe auf der Weide sehen. In den Genuss des vollen Melkkompass-Bonus kommt nur, wer seinen trieb den Jahresdurchschnittspreis zu zahlen. Frischli, Paul Mertens, Naarmann, Wagenfeld und Wiegert verfehlten den Durchschnitt in allen Größenklassen. Und die Schlusslichter? Auf den letzten drei Plätzen der Preistabelle finden sich – je nach Milchliefermenge – DOC Kaas, die Berliner Milcheinfuhr GmbH (BMG), die Sahnemolkerei Wiesehoff und das Deutsche Milchkontor (DMK). Weder der BMG noch dem DMK gelang es, wenigstens in einer 3 Alle Preise auf einen Blick Erzeugererlöse ab Hof, alle Kosten und Gebühren einschließlich Mengenstaffel berücksichtigt, kein Abzug für Zinsverluste bzw. Zuschlag für Dividende bei Genossenschaften, höchste Güteklasse (S, QMK, Landliebe), Nachhaltigkeitszuschläge ohne Boni für Weidegang in Cent/kg ohne Mehrwertsteuer 300 000 kg Nachzahlung ist berücksichtigt soweit gezahlt Hochwald Foods GmbH* Frischli Milchwerke GmbH DMK Deutsches Milchkontor eG Paul Mertens GmbH & Co. KG FrieslandCampina Germany GmbH MUH Arla eG Molkerei Wagenfeld GmbH & Co. KG* Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG BMG Berliner Milcheinfuhr-GmbH Molkerei Walhorn GmbH* DOC Kaas Mokerei Claus Wiegert e.K.* Wiemo Wiehengebirgs-Molkerei Unterlübbe KG Nachzahlung (teilweise) noch offen oder nicht bekannt Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH Privatmolkerei Naarmann KG Mittelwert Jahresmilchanlieferung 500 000 kg 800 000 kg 1 Mio. kg 2 Mio. kg 38,42 36,74 36,38 36,89 40,29 38,26 36,78 38,13 36,09 37,99 35,68 36,86 37,01 38,85 36,91 36,58 37,08 41,14 38,48 37,25 38,51 36,29 38,46 35,95 37,17 37,43 39,15 37,21 36,71 37,30 41,66 38,7 37,36 38,81 36,50 38,60 36,48 37,42 37,78 39,15 37,34 36,73 37,45 41,83 38,77 37,38 38,91 36,60 38,61 36,68 37,58 38,03 39,16 37,46 36,99 38,06 42,18 39,02 37,41 39,11 36,81 38,88 37,07 37,81 38,27 35,93 37,13 37,24 36,34 37,28 37,58 36,77 37,58 37,87 37,00 37,78 37,99 37,57 38,22 38,27 *Nachzahlung bereits eingerechnet, aber noch nicht oder nur teilweise ausgezahlt Kühen Weidegang ermöglicht. Da das in der Praxis nicht überall möglich ist, haben wir für den Milchpreisvergleich kalkuliert, dass unsere Musterbetriebe alle Kriterien bis auf den Weidegang erfüllen. Damit bekommen sie einen Nachhaltigkeitszuschlag von 0,75 Cent/kg. Der Zuschlag ist in den ausgewiesenen Preisen enthalten. Bei FrieslandCampina heißt das Nachhaltigkeitsprogramm „Foqus Planet“. Ein wichtiger, wenn nicht sogar ausschlaggebender Punkt ist auch hier der Weidegang. Den honoriert FrieslandCampina mit einem Bonus von 0,5 Cent/kg. Aus Gründen der Vergleichbarkeit ist auch dieser Bonus nicht in den von uns ermittelten Milchpreisen enthalten. Eingerechnet haben wir dagegen den sogenannten Qualitätsbonus in Höhe von 0,05 Cent/ kg, den Milchbauern bekommen, die Punkte des Programmes auf höchster Stufe erfüllen. Größenklasse die 37-Cent-Grenze zu durchbrechen. Bitter für die Bauern und für die DMK-Mitglieder leider nichts Neues. Auch die Wiesehoff-Lieferanten dürften sich ärgern, hält doch der Spitzenauszahler FrieslandCampina 49 % der Anteile an der Sahnemolkerei in Schöppingen. Auf dem Papier handelt es sich zwar um eine Minderheitsbeteiligung. „FrieslandCampina hat jedoch eine entscheidende Stimme bei der Geschäftsführung und infolgedessen maßgeblichen Einfluss“, heißt es im Geschäftsbericht der niederländischen Genossenschaft. Zu höheren Milchpreisen für die Wiesehoff-Lieferanten hat dieser Einfluss aber offenbar nicht geführt. Für die deutschen Lieferanten von DOC Kaas hat das Jahr 2014 ebenfalls einen faden Nachgeschmack. Gehörte die niederländische Genossenschaft, die ausschließlich Käse produziert, 2013 noch zu den Top- Auszahlern, sackte sie im vergangenen Jahr richtig ab. Gerade einmal 24 Cent/kg Grundpreis zahlte DOC Kaas im Dezember. Die katastrophalen Käsepreise schlugen offenbar voll durch. Dörte Quinckhardt Stallunterbauten Güllekeller · Fahrsilos Hallenfundamente 48167 Münster Te l e f o n 0 2 5 0 6 / 1 2 4 1 22 / 2015 23 MILCHPREISE 2014 Foto: Quinckhardt Landwirtschaftliches Wochenblatt Auf den ersten Blick gibt es bei den Staffelpreisen der Molkereien kein Durchkommen. Jedes Milchwerk hat sein eigenes System. Im Dickicht der Staffelpreise Jede Molkerei hat ihr eigenes System, um große Liefermengen zu vergüten. Die Folge: Lieferanten der gleichen Molkerei erhalten verschiedene Preise. J edes Milchwerk kocht sein eigenes Staffelpreis-Süppchen. Grundkosten, Untersuchungsgebühren und Staffelzuschläge führen dazu, dass die Lieferanten einer Molkerei nicht alle den gleichen Milchpreis erhalten. In der Regel gilt: Wer mehr Milch liefert, erhält am Ende des Monats auch mehr Geld pro kg. Die Systeme zeugen vom Einfallsreichtum der Verantwortlichen. Da gibt es Grundkostenbeiträge, Lieferpauschalen, Stoppkosten und Untersuchungsgebühren. Bei den Mengenzuschlägen orientie- ren sich einige Molkereien an Jahres-, andere an Monatsmilchmengen, noch wieder andere an den Milchmengen pro Abholung. Naarmann, DOC Kaas, Dr. Oetker und die Berliner Milcheinfuhr-GmbH verzichten auf monatliche Kostenpauschalen. Spitzenreiter bei den Grundkostenpauschalen sind drei Genossenschaften: MUH Arla verlangt von ihren Mitgliedern jeden Monat 137 €, das DMK 90 €. Bei Friesland Campina zahlen Mitglieder monatlich 80 €, für die zweitägliche Abholung kommen Was Mitgliedschaft bringt und kostet Strukturwandel hin oder her: Die Grundsatzentscheidung für die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft oder für einen Liefervertrag mit einer Privatmolkerei muss jeder Milchviehhalter treffen. Oft geht es dabei aber weniger um grundsätzliche „ideologische“ Fragen als vielmehr um die praktischen Gegebenheiten. In manchen Regionen gibt es eigentlich nur noch ein Unternehmen, das als Milchkäufer infrage kommt. Genossenschaftsmitglieder dürfen sicher sein, dass ihre Milch dauerhaft abgenommen und verarbeitet wird. Abgesehen von ganz besonderen Ausnahmen kann nur das Mitglied selbst die Partnerschaft aufkündigen. Das ist bei Privatunternehmen anders. Wenn die Privatmolkerei die Milch nicht mehr benötigt oder aus anderen Quellen beziehen möchte – und sei es aus rein ökonomischen Gründen – kann sie den Liefervertrag kündigen und der Landwirt bzw. die Liefergemeinschaft muss sich einen anderen Abnehmer suchen. Das kann zum Problem werden. 24 22 / 2015 Genossenschaftsmitglieder haben mehr Rechte als die Lieferanten von Privatmolkereien, aber auch Pflichten. Sie sind Miteigentümer des Unternehmens und tragen deshalb einen Teil des Geschäftsrisikos. Außerdem sind sie verpflichtet, sich mit Kapital direkt an der Finanzierung der Genossenschaft zu beteiligen. In aller Regel werden die zu zeichnenden Geschäftsanteile nach der Liefermenge bemessen. Dabei kann es durchaus um Beträge in deutlich fünfstelliger für elf Monate des Jahres noch jeweils 200 € dazu. Bei Wiesehoff richtet sich der Grundkostenbeitrag nach der monatlichen Milchmenge, bis zu 150 € werden fällig. Die unterschiedlichen Systeme verhindern, dass sich Milchpreise unterschiedlicher Molkereien auf einen Blick vergleichen lassen – Basispreise sagen nur wenig aus. Im Wochenblatt-Milchpreisvergleich sind alle anfallenden Kosten und Zuschläge berücksichtigt. Daher lassen sich die ausgewiesenen Zahlen direkt miteinander vergleichen. DQ Höhe gehen. Meistens werden die Geschäftsguthaben durch teilweisen Einbehalt der Nachzahlung im Laufe vieler Jahre nach und nach bis zum Sollstand aufgezahlt. Wenn das Geld bei der Genossenschaft festgelegt ist, steht es für die Finanzierung des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes nicht mehr zur Verfügung. Investitionen müssen dann gegebenenfalls zu einem größeren Teil über Darlehen finanziert werden. Im besten Fall fehlt es nur auf dem Sparbuch oder dem Festgeldkonto und erwirtschaftet keine Zinsen. Das kostet eine Mitgliedschaft Kalkulatorischer Zinsverlust durch Geschäftsanteile bei voller Einzahlung, 300 000 kg Liefermenge pro Jahr, kalkulatorischer Zinssatz 4 % Molkerei MUH Arla DMK FrieslandCampina Hochwald Walhorn DOC Kaas * Guthabenverzinsung berücksichtigt Zinsverlust in Cent/kg 0,24 0* 0,04* 0,13* 0,10 0,01* Ohne Gewähr Die Daten des Milchpreisvergleichs erheben wir mit größter Sorgfalt. Die Angaben beruhen auf Informationen, die uns die Molkereien zur Verfügung stellen, und/oder auf Original-Abrechnungen, die uns Landwirte zugänglich machen. Alle Molkereien haben wir im Vorfeld über die Berechnungen informiert, jedes Milchwerk hatte die Möglichkeit, etwaige Unstimmigkeiten oder Fehler in den Kalkulationen zu benennen. Korrekturen, die vor dem Redaktionsschluss eingingen, wurden berücksichtigt. Trotz aller Sorgfalt können wir für die Richtigkeit der dargestellten Ergebnisse keine Gewähr übernehmen. Wie groß der kalkulatorische Zinsverlust je kg Milch durch die Geschäftsguthaben höchstens sein kann, zeigt unsere Übersicht. Höchstens deshalb, weil wir für die Berechnung davon ausgegangen sind, dass die Geschäftsanteile voll mit Kapital hinterlegt sind. Das ist nur selten der Fall. In den vergangenen Jahren sind mehrere Genossenschaften dazu übergegangen, auf die Geschäftsanteile Zinsen bzw. eine Dividende zu zahlen. Diese Zinserträge müssen dem Zinsverlust gegengerechnet werden, sodass im besten Fall überhaupt kein Verlust mehr entsteht. Abgesehen davon leistet das niedrige Zinsniveau einen Beitrag dazu, dass der Nachteil der Mitgliedschaft sich aktuell sehr in Grenzen hält – wir kommen auf höchstens einen viertel Cent je kg Milch. Um diesen Betrag müsste im Extremfall etwa der Milchpreis von MUH Arla nach unten korrigiert werden, um direkt mit denen von Privatmolkereien vergleichbar zu sein. Die Unterschiede zwischen Unternehmen sind meist größer, sodass der Zinsverlust kaum noch eine Rolle spielt. ri MILCHPREISE 2014 Landwirtschaftliches Wochenblatt Jeder hat ein eigenes System Mengenzuschläge/Staffelpreise und Voraussetzungen für ihre Gewährung 2014, zweitägliche Abholung vorausgesetzt Wiegert Milchmenge, kg (pro Jahr) Zuschlag 50 001 – 100 000 0,15 ct/kg 100 001 – 150 000 0,20 ct/kg 150 001 – 200 000 0,26 ct/kg 200 001 – 400 000 383 € + 1,02 ct/kg 400 001 – 600 000 383 € + 1,15 ct/kg 600 001 – 800 000 383 € + 1,28 ct/kg 800 001 – 1 000 000 383 € + 1,41 ct/kg ab 1 000 000 383 € + 1,53 ct/kg Besonderheit: Mit dem Zuschlag wird jeweils die Milchmenge vergütet, die über die Menge von 50 000 bzw. 200 000 kg hinausgeht. Untersuchungsgebühren: 7 € pro Monat Hochwald Paul Mertens DOC Kaas Milchmenge, kg (pro Monat) Milchmenge, kg (pro Jahr) Milchmenge, kg (pro Jahr) Zuschlag 15 000 – 19 999 0,13 ct/kg 20 000 – 24 999 0,26 ct/kg 25 000 – 29 999 0,38 ct/kg 30 000 – 34 999 0,51 ct/kg 35 000 – 39 999 0,64 ct/kg 40 000 – 44 999 0,77 ct/kg 45 000 – 49 999 0,89 ct/kg ab 50 000 1,02 ct/kg Besonderheit: Zuschlag wird gezahlt für die gesamte Monatsmilchmenge. Untersuchungsgebühr: 16,95 € pro Monat Zuschlag 1 – 100 000 0,25 ct/kg 100 001 – 250 000 0,45 ct/kg 250 001 – 500 000 0,65 ct/kg 500 001 – 750 000 0,85 ct/kg 750 001 – 1 000 000 1,15 ct/kg 1 000 001 – 1 250 000 1,50 ct/kg 1 250 001 – 1 500 000 1,75 ct/kg 1 500 001 – 1 750 000 2,00 ct/kg ab 1 750 001 2,25 ct/kg Besonderheit: Die Zuschläge werden gezahlt für die Milchmengen, die die Schwellenwerte überschreiten. Grundkostenbeitrag: 70 € pro Monat Untersuchungsgebühr: 10 € pro Monat Walhorn Wiemo Deutsches Milchkontor (DMK) Dr. Oetker Milchmenge, Liter (pro Abholung*) Milchmenge, kg (pro Monat) Milchmenge, kg (pro Abholung) Milchmenge, Liter (pro Abholung) Zuschlag 750 – 1249 0,50 ct/kg 1250 – 1749 0,87 ct/kg 1750 – 2249 1,12 ct/kg 2250 – 2749 1,25 ct/kg 2750 – 3249 1,31 ct/kg 3250 – 3749 1,34 ct/kg 3750 – 4249 1,36 ct/kg 4250 – 4749 1,38 ct/kg Darüber hinaus: für jeweils 500 kg Tagesmilchmenge +0,02 ct/kg, höchstens 2,18 ct/kg bei mehr als 24 250 kg pro Abholung. Besonderheit: * = Gesamtmilchmenge des Monats, geteilt durch Zahl der Abholungen. Grundkostenbeitrag: 50 € pro Monat Zuschlag bis 16 699 0 ct/kg 16 700 – 24 999 0,15 ct/kg 25 000 – 33 399 0,30 ct/kg 33 400 – 41 699 0,45 ct/kg 41 700 – 49 999 0,65 ct/kg 50 000 – 58 399 0,75 ct/kg 58 400 – 66 699 0,80 ct/kg 66 700 – 74 999 0,90 ct/kg 75 000 – 83 399 1,00 ct/kg 83 400 – 99 999 1,15 ct/kg ab 100 000 1,30 ct/kg Besonderheit: Zuschlag wird gezahlt für die gesamte Milchmenge. Grundkostenbeitrag: 61 € pro Monat 0,10 ct/kg ab 2500 0,15 ct/kg ab 4000 0,20 ct/kg ab 6000 0,25 ct/kg ab 8000 0,30 ct/kg ab 10 000 0,40 ct/kg ab 15 000 0,50 ct/kg ab 20 000 0,60 ct/kg Besonderheit: Zuschlag gilt für die Gesamtmenge eines Monats, geteilt durch die Zahl der Abholungen. Grundkostenbeitrag: 90 € pro Monat bei zweitäglicher Abholung und 150 € bei täglicher Abholung Wiesehoff Frischli FrieslandCampina Milchmenge, kg (pro Monat) Milchmenge, kg (pro Abholung) Milchmenge, kg (pro Jahr) Zuschlag GKB* 13 000 – 16 666 0,15 ct/kg 10 € 16 667 – 24 999 0,30 ct/kg 30 € 25 000 – 33 332 0,50 ct/kg 45 € 33 333 – 41 666 0,75 ct/kg 60 € 41 667 – 49 999 0,90 ct/kg 75 € 50 000 – 58 332 1,05 ct/kg 75 € 58 333 – 66 666 1,20 ct/kg 100 € 66 667 – 74 999 1,30 ct/kg 100 € 75 000 – 83 332 1,40 ct/kg 100 € 83 333 – 91 666 1,50 ct/kg 100 € 91 667 – 99 999 1,60 ct/kg 125 € 100 000 – 108 332 1,70 ct/kg 125 € 108 333 – 116 666 1,80 ct/kg 125 € 116 667 – 124 999 1,90 ct/kg 125 € 125 000 – 833 332 2,00 ct/kg 150 € Besonderheit: GKB* = Grundkostenbeitrag pro Monat Wagenfeld Milchmenge, kg (pro Monat) Zuschlag 12 501 – 25 000 0,50 ct/kg 25 001 – 40 000 1,00 ct/kg ab 40 001 1,25 ct/kg Besonderheit: Grundkostenbeitrag: 37,50 €/Monat Untersuchungsgebühr: 15,50 €/Monat 1501 – 3000 3001 – 4000 4001 – 5000 5001 –11 000 11 001 – 15 000 ab 15 001 Zuschlag 0,10 ct/kg 0,15 ct/kg 0,30 ct/kg 0,40 ct/kg 0,50 ct/kg 0,60 ct/kg Besonderheit: Zuschlag wird für die gesamte Monatsmenge gezahlt. Grundkostenbeitrag: 30 € pro Monat Lieferpauschale: 17 € Stoppkosten: 4 € pro Abtankung Zuschlag ab 1500 100 001 – 200 000 200 001 – 300 000 300 001 – 400 000 400 001 – 500 000 500 001 – 2 000 000 2 000 001 – 3 000 000 Zuschlag 0,25 ct/kg 0,70 ct/kg 1,10 ct/kg 1,70 ct/kg 1,50 ct/kg 0,84 ct/kg Besonderheit: Die Zuschläge werden gezahlt für die Milchmengen, die die Schwellenwerte überschreiten. Grundkostenbeitrag: 80 € pro Monat, Kosten für zweitägliche Abholung: 200 €/Monat für elf Monate/Jahr MUH Arla Berliner Milcheinfuhr-GmbH (BMG) Milchmenge, kg (pro Abholung) Zuschlag Zuschlag 0–549 0,10 ct/kg 550–1099 0,20 ct/kg 1100–1649 0,40 ct/kg 1650–2199 0,60 ct/kg 2200–2749 0,80 ct/kg 2750–3299 1,00 ct/kg 3300–4929 1,20 ct/kg 4930–6574 1,30 ct/kg 6575–8219 1,40 ct/kg ab 8220 1,50 ct/kg Besonderheit: Zuschlag gilt für die Gesamtmenge eines Monats, wenn der Schwellenwert überschritten wird. Kein Grundkostenbeitrag Naarmann Milchmenge, kg (pro Jahr) 500 001 – 1 000 000 0,27 ct/kg 1 000 00 1– 1 500 000 0,40 ct/kg 1 500 001 – 2 000 000 0,54 ct/kg 2 000 001 – 2 500 000 0,67 ct/kg 2 500 001 – 3 000 000 0,81 ct/kg 3 000 001 – 3 500 000 0,94 ct/kg ab 3 500 001 1,07 ct/kg Besonderheit: Die Zuschläge werden gezahlt für die Milchmengen, die die Schwellenwerte überschreiten. Grundkostenbeitrag: seit Februar 2014 137 € pro Monat Zuschlag 200 001 – 300 000 0,20 ct/kg 300 001 – 400 000 0,50 ct/kg 400 001 – 500 000 1,00 ct/kg 500 001 – 700 000 1,70 ct/kg 700 001 – 800 000 1,80 ct/kg 800 001 – 1 250 000 1,90 ct/kg 1 250 001 – 1 750 000 2,00 ct/kg 1 750 001 – 5 000 000 1,45 ct/kg ab 5 000 001 1,00 ct/kg Besonderheit: Zuschläge werden gezahlt für die Milchmengen, die die Schwellenwerte überschreiten. Kein Grundkostenbeitrag Zuschlag 2000 – 2500 0,10 ct/kg 2501 – 3000 0,20 ct/kg 3001 – 4000 0,30 ct/kg 4001 – 5000 0,41 ct/kg 5001 – 7500 0,51 ct/kg 7501 – 10 000 0,61 ct/kg ab 10 001 0,72 ct/kg Milchmenge, kg (pro Monat) Zuschlag 1 – 4166 0,15 ct/kg 4167 – 8333 0,25 ct/kg 8334 – 16 666 0,31 ct/kg 16 667 – 25 000 0,37 ct/kg 25 001 – 33 333 0,43 ct/kg 33 334 – 41 666 0,50 ct/kg 41 667 – 50 000 0,60 ct/kg 50 001 – 58 333 0,70 ct/kg 58 334 – 66 666 0,80 ct/kg 66 667 – 75 000 0,90 ct/kg 75 001 – 83 333 1,00 ct/kg 83 334 – 100 000 1,10 ct/kg 100 001 – 116 666 1,20 ct/kg 116 667 – 133 333 1,30 ct/kg 133 334 – 150 000 1,40 ct/kg 150 001 – 9 999 999 1,50 ct/kg Besonderheit: Kein Grundkostenbeitrag Besonderheit: Kein Grundkostenbeitrag 22 / 2015 25 MILCHPREISE 2014 Landwirtschaftliches Wochenblatt Fotos: Quinckhardt, Gastmann/Pixelio Endlich Abstand Die Biomilchpreise 2014 lagen deutlich über den Preisen für konventionelle Milch. I m Milchjahr 2013 hatten sie noch eng zusammengelegen: Damals hatte ein Biomilcherzeuger mit 300 000 kg Jahresmilchmenge nur 5,7 Cent/kg mehr bekommen als sein konventionell wirtschaftender Kollege. Im vergangenen Jahr betrug die Differenz immerhin 9,3 Cent/kg – endlich wieder Abstand. FrieslandCampina vorne Die Übersicht zeigt, wie die einzelnen Molkereien ausgezahlt haben. ■ Spitzenreiter in Sachen Biomilchpreis ist – wie im konventionellen Bereich – die niederlän- dische Genossenschaft FrieslandCampina. 48,99 Cent/kg zahlte das Unternehmen unserem 300 000-kg-Musterbetrieb. ■ Den zweiten Platz belegt der Biospezialist Söbbeke. Im vergangenen Jahr hatte das französische Unternehmen Bongrain S.A. eine Mehrheitsbeteiligung an dem Gronauer Familienunternehmen übernommen. ■ Rang drei geht an MUH Arla, mittlerweile das einzige Unternehmen in unserem Milchpreisvergleich, das kein eigenes Preissystem für ökologische Milch hat, sondern seinen Biomilchpreis über einen festen Zuschlag auf den Biomilchpreise 2014 Erzeugererlöse (Cent/kg) für Milch von Biobetrieben, Kalkulationsbasis: 300 000 kg Jahresanlieferung mit durchschnittlich 4,04 % Fett und 3,26 % Eiweiß, inklusive S-Milch-Zuschlag, Nachzahlungen und Staffelzuschlägen MUH Arla 46,67 FrieslandCampina 48,99 Söbbeke (Bioland) 47,87 Walhorn 44,75 ten Dam 45,43 Upländer Bauernmolkerei 45,32 Fusionen und Allianzen ■ Das Deutsche Milchkontor (DMK) und DOC Kaas wollen fusionieren. Am Donnerstag vergangener Woche stimmten die Mitgleider des niederländischen Käsespezialisten in der Mitgliederversammlung dem Fusionsvorschlag zu. Die Vertreter der DMK-Mitglieder haben den Plänen in Vertreter-Vorversammlungen in der vergangenen Woche ebenfalls grünes Licht gegeben – Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der DMK GmbH votierten einstimmig für die Fusion. Die Kartellbehörden müssen allerdings noch zustimmen. Laut Angaben des DMK soll die Fusion am 1. Januar 2016 in Kraft treten. Dabei soll, so die Pläne, die DMK-Gruppe die operativ tätige DOC Kaas B.V. übernehmen. Die genossenschaftlich organisierte DOC Kaas B.A. soll eigenständig bestehen bleiben. Die Niederländer sollen sich gleichzeitig an der DMK GmbH beteiligen. Die Muttergenossenschaft (DMK eG) soll ebenfalls unabhängig 26 22 / 2015 bleiben. Ein ähnliches Projekt war 2011 bereits gescheitert, weil bei DOC Kaas die erforderlichen Mehrheiten nicht zustande kamen. Seit Anfang 2014 betreibt DOC Kaas bereits mit der Hochwald Foods eG aus Thalfang eine Tochtergesellschaft, die den Vertrieb in Afrika und auf der arabischen Halbinsel ankurbeln soll. Im April dieses Jahres hat die ArNoCo GmbH & Co. KG in Nordhackstedt ihren Betrieb aufgenommen. Das Molkeverarbeitungsunternehmen ist ein 2011 gegründetes Joint Venture der DMK-Gruppe und Arla Foods, die gleiche Anteile halten. Das Unternehmen soll jährlich rund 700 000 t Molke zu 25 000 t Laktose und 12 000 t Molkeproteinkonzentrat verarbeiten. ■ Am 1. August 2014 haben die Eupener Genossenschaftsmolkerei (EGM) und die skandinavische Genossenschaft Arla Foods Amba fusi- Sonnige Zeiten? Für die Biomilcherzeuger stimmte zumindest der Abstand zu den konventionellen Milchpreisen. Das hatte 2013 ganz anders ausgesehen. konventionellen Preis ermittelt. Von Januar bis Oktober 2014 gab es 9 Cent/kg, von November bis Dezember sogar 11 Cent/kg Biozuschlag. Im Oktober 2013 hatte MUH Arla die Marke „Arla Bio“ auf dem deutschen Markt lanciert. Und das Unternehmen sucht offenkundig weitere Biomilcherzeuger. Das ließ Arla erst kürzlich in einer Pressemitteilung verlauten. Die Molkerei benötige in den kommenden zwei Jahren bis zu 250 Mio. kg mehr Biomilch. Und die anderen drei? Der niederländische Käsehersteller ten Dam erreichte mit 45,43 Cent/ kg bei 300 000 kg Jahresanliefermenge Platz vier, ganz knapp vor der Upländer Bauernmolkerei. Damit scheint der Biospezialist die oniert. Seit dem 1. April dieses Jahres erhalten die EGM-Landwirte ihr Milchgeld nicht mehr von der deutschen Walhorn GmbH, sondern von der belgischen Euregio Genossenschaftsmolkerei. Das Milchgeld berechnet sich seitdem nach Arla-Kriterien. Im vergangenen Jahr basierten die Milchgeldabrechnungen der EGM-Landwirte aber nach wie vor auf den Walhorn-Grundlagen. ■ Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH und Co. KG (F+S) hat zum 1. Januar dieses Jahres die Anteilsmehrheit (51 %) bei der Molkerei Wiegert in Velen (Kreis Borken) übernommen. F+S wiederum gehört selbst zu 51 % dem DMK. ■ Die Molkereigenossenschaft FrieslandCampina und die China Huishan Dairy Holdings Company Limited haben in diesem Jahr ein Joint Venture für Kin- Turbulenzen um das insolvente Käsewerk in Neukirchen verdaut zu haben. Aber Achtung: Im Jahr 2013 hatten die Upländer Lieferanten katastrophale Preise hinnehmen müssen. Ihr Grundpreis für den Februar 2013 betrug lediglich 22 Cent/kg. Die Molkerei hatte damals versprochen, 18 Cent/kg nachzuzahlen. 3 Cent/kg davon waren bereits im Juni und Juli 2013 geflossen. Die restlichen 15 Cent/ kg seien mit den Milchpreisen 2014 verrechnet worden, heißt es. Das Schlusslicht im diesjährigen Bio-Milchpreisvergleich stellt die Eupener Genossenschaftsmolkerei Walhorn. Mit 44,75 Cent/kg Biomilch zahlte sie 4,24 Cent/kg weniger als der Spitzenreiter FrieslandCampina. Umgerechnet auf die Jahresmenge entspricht das einer Differenz von 12 720 €. DQ dernahrung gegründet. Beide Unternehmen sind mit 50 % beteiligt. Unter dem Namen Friesland Huishan Dairy soll das Unternehmen eine neue Kindernahrungsmarke auf dem chinesischen Markt einführen. Ihre jetzigen Aktivitäten in Sachen Kindernahrung auf dem chinesischen Markt werden beide Unternehmen aber getrennt weiterbetreiben. MILCHPREISE 2014 Landwirtschaftliches Wochenblatt Einmal gut, immer gut? K Verhältnis gesetzt. Als Beispiel: Für die Molkerei Dr. Oetker wurde bei einer Liefermenge von 800 000 kg eine Auszahlung im Kalenderjahr 2014 von 38,81 Cent/kg festgestellt. Verglichen zum Mittelwert von 37,87 Cent ergibt sich eine positive Abweichung von 0,94 Cent. Die Abstände von den Mittelwerten haben wir für jede Molkerei und für alle Betriebsgrößen in einem Schaubild umgesetzt. Die Grafiken sind auf den folgenden zwei Seiten abgebildet. In jeder Grafik repräsentiert die waagerechte dunkle Linie den gleitenden Mittelwert. Die jeweilige Position der Preiskurven zeigt an, ob ein Lieferant eines Unternehmens mehr oder weniger als den mittleren Erlös erhalten hat. Ist ein Milchwerk auszahlungsstark, siedeln sich dessen Linien weiter oberhalb der Nullmarke an – schwächere Milchverarbeiter befinden sich dagegen unterhalb der Null-Geraden. Anschaulich ist hier beispielsweise die Kurve von FrieslandCampina. Von Jahr zu Jahr klettern die positiven Abweichungen bei der nieder- eine Frage: Für Milchviehhalter ist die Wahl des richtigen Marktpartners von großer Bedeutung. Es ist lukrativ, Lieferant eines Unternehmens zu sein, das über viele Jahre hinweg immer ein ordentliches Milchgeld auszahlte. Allerdings gibt der Auszahlungspreis von einem Jahr allein wenig Auskunft darüber, wie leistungsfähig ein Milchverarbeiter tatsächlich ist. Deshalb gehört zu unserem Milchpreisvergleich immer ein Mehrjahresblick. Dabei lassen wir die vergangenen fünf Milchjahre Revue passieren. Das gesammelte Werk von 2010 bis 2014 ist in der Übersicht „Die Details der Milchpreisentwicklung“ zusammengefasst. Alle Staffelund Qualitätszuschläge sowie bereits bekannte Nachzahlungen sind eingearbeitet. Ein Trend wird sichtbar Damit der Auszahlungsvergleich unserer Milchwerke in verschiedenen Zeiträumen erleichtert wird, haben wir jede einzelne Preisangabe zu dem jeweiligen Mittelwert ins Foto: von Beschwitz us, Zahlt eine Molkerei in einem Jahr besonders hohe Milchpreise aus, sagt das wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Mehrjährige Vergleiche zeigen ein realistischeres Bild. reisvergleiche – in Mehrjährige Preisvergleiche ünfjahresrückblick unserem Fall der Fünfjahresrückblick el mehr aus als die – sagen viel preise eines Jahres. Milchpreise ländischen Genossenschaft weiter nach oben. Deshalb wurde in diesem Fall auch die Skalierung der Grafik geändert. Als Höchstabweichung trägt das Schaubild von FrieslandCampina den Wert 5, bei allen anderen sind es 3 Cent/kg. aufnehmenden Genossenschaft in der Fusion und des DMK zusammen – deshalb hier die Bezeichnung: Nordmilch/DMK. ■ Um es korrekt darzustellen, taucht im Fünfjahresvergleich die Bezeichnung MeG Gütersloh auf. Kurz erklärt: Die Milcherzeugergemeinschaft (MeG) Gütersloh beliefert seit 2011 die BMG (Berliner Milcheinfuhr-GmbH). Vorher ging die Milch der rund 200 Mitglieder an die Privatmolkerei Strothmann – nach deren Verkauf wechselten die Gütersloher zu FrieslandCampina. Abnehmer der Milch war und ist aus Sicht der Bauern allerdings die MeG. Die Preise, die im Fünfjahresvergleich stehen, hätten die Musterbetriebe also als Mitglieder der MeG in den vergangenen fünf Jahren erhalten. ■ Eine Rangierung der Molkereien im Fünfjahresvergleich befindet sich auf Seite 29. EvB Auf- oder abwärts? Es lohnt sich, die Diagramme in Ruhe anzuschauen. Denn neben der Lage der einzelnen Linien ist auch deren Richtung ausschlaggebend für den „Erfolg“ einer Molkerei. Ein Hinweis auf Leistungsprobleme sind zum Beispiel Linien, die über alle fünf Jahre hinweg immer wieder unter der Null-Marke eingezeichnet sind. Einige Besonderheiten gibt es, die bei den Schaubildern zu beachten sind: ■ Die Preise des Deutschen Milchkontors (DMK) setzen sich aus den Preisen der Nordmilch eG als der Die Details der Milchpreisentwicklung Die Milchpreise der Jahre 2010 bis 2014 für den Beispielbetrieb „Muster“. Angaben in Cent/kg Milch ohne MwSt., höchste Güteklasse Hochwald Foods1) Frischli Wiemo Nordmilch/ DMK Wiesehoff2) Paul Mertens Wiegert1) Friesland Campina Walhorn1) MUH / MUH Arla Naarmann2) Molkerei Wagenfeld1) Dr. Oetker MeG Gütersloh DOC Kaas1) Mittelwert 1) o. 2 Mi o. 1 Mi 000 800 000 500 000 300 o. 1 Mi 000 2014 800 000 500 000 300 000 100 o. 1 Mi 000 2013 800 000 500 000 300 000 100 o. 1 Mi 000 2012 800 000 500 000 300 000 100 o. 1 Mi 000 2011 800 000 500 000 300 100 000 2010 30,02 30,48 30,93 31,22 31,23 33,45 33,92 34,36 34,65 34,66 30,86 31,32 31,75 32,06 32,06 37,38 37,85 38,30 38,58 38,59 38,42 38,85 39,15 39,15 39,16 29,63 30,54 30,95 31,23 31,35 33,46 34,36 34,76 35,04 35,16 29,82 30,71 31,12 31,39 31,51 36,10 37,06 37,24 37,53 37,67 36,74 36,91 37,21 37,34 37,46 29,46 30,18 30,60 30,95 31,2 33,07 33,72 34,22 34,57 34,82 30,31 31,02 31,45 31,8 32,04 36,16 36,89 37,32 37,66 37,91 37,01 37,43 37,78 38,03 38,27 29,91 30,48 30,65 30,86 31,02 33,08 33,64 33,8 34,02 34,18 30,22 30,92 31,09 31,25 31,36 36,06 36,88 37,07 37,20 37,23 36,38 36,58 36,71 36,73 36,99 29,89 30,14 30,56 30,99 31,22 33,50 33,76 34,17 34,61 34,84 30,54 30,79 31,21 31,64 31,87 36,59 36,86 37,27 37,70 37,93 35,93 36,34 36,77 37,00 37,57 29,90 30,69 30,97 31,25 31,4 33,90 34,69 34,97 35,21 35,36 30,94 31,73 32,01 32,26 32,41 36,69 37,49 37,72 37,93 38,06 36,89 37,08 37,30 37,45 38,06 30,46 30,81 31,16 31,41 31,58 33,80 34,20 34,50 34,74 34,89 30,73 31,14 31,44 31,68 31,84 36,51 36,96 37,27 37,52 37,68 36,86 37,17 37,42 37,58 37,81 32,94 33,5 33,98 34,39 34,54 36,49 37,45 38,01 38,36 38,49 34,17 35,13 35,69 36,04 36,16 38,81 40,57 41,29 41,73 41,88 40,29 41,14 41,66 41,83 42,18 30,27 31,49 31,94 32,07 32,13 33,17 34,41 34,84 34,97 35,02 30,47 31,69 32,13 32,27 32,31 37,09 38,36 38,83 38,97 39,02 37,99 38,46 38,60 38,61 38,88 29,86 30,06 30,51 30,81 30,81 33,07 33,28 33,71 34,02 34,02 29,72 30,15 30,52 30,85 30,86 36,73 37,75 37,95 38,17 38,19 38,26 38,48 38,70 38,77 39,02 30,11 30,23 30,38 30,68 30,88 33,75 33,87 34,03 34,33 34,53 31,05 31,17 31,32 31,62 31,82 37,59 37,71 37,86 38,16 38,36 37,13 37,28 37,58 37,78 38,22 29,35 30,53 31,07 31,16 31,17 33,64 34,87 35,34 35,45 35,46 29,35 30,53 31,03 31,16 31,17 36,15 37,37 37,86 37,95 37,97 36,78 37,25 37,36 37,38 37,41 30,51 30,86 31,26 31,56 31,66 33,46 33,92 34,32 34,60 34,70 31,09 31,43 31,83 32,15 32,25 37,21 37,54 37,97 38,26 38,36 38,13 38,51 38,81 38,91 39,11 30,67 30,67 30,87 31,08 31,18 33,59 33,59 33,79 34,00 34,10 30,99 30,98 31,18 31,39 31,49 37,06 37,06 37,26 37,47 37,57 36,09 36,29 36,50 36,60 36,81 37,92 37,98 38,26 38,78 39,01 35,68 35,95 36,48 36,68 37,07 30,21 30,76 31,13 31,40 31,53 33,67 34,26 34,63 34,90 35,02 30,73 31,34 31,70 31,97 32,08 36,94 37,62 37,96 38,24 38,36 37,24 37,58 37,87 37,99 38,27 Nachzahlung 2014 bereits eingerechnet, aber noch nicht oder nur teilweise ausgezahlt, 2) Nachzahlung 2014 noch nicht bekannt 22 / 2015 27 MILCHPREISE 2014 Landwirtschaftliches Wochenblatt Foto: Andreas Hermes/Pixelio Linien lügen nicht Die Grafiken zeigen weitaus deutlicher als blanke Zahlen, wie die Molkereien in den vergangenen fünf Jahren ausgezahlt haben. 3,0 Putin lässt grüßen Eine Klasse für sich 5,0 DOC Kaas 2,5 2,0 1,0 1,5 0,0 –1,20 –1,31 –1,39 –1,56 –1,63 -0,5 -1,0 -1,5 2010 2011 2012 2013 2014 2,0 0,13 0,09 0,05 0,5 0,0 –0,5 –1,0 –1,5 –2,0 –0,18 –0,19 –0,20 –0,28 –0,30 –0,22 –0,25 –0,27 –0,34 –0,36 2010 2011 0,44 0,34 0,34 0,23 0,23 1,28 1,27 1,18 1,16 0,89 0,1 2013 2014 2012 2013 2014 Milch-Union Hocheifel/MUH Arla 1,02 0,90 0,83 0,78 0,75 1,5 1,5 1,0 1,0 0,46 0,26 –0,08 –0,09 –0,26 –0,32 –0,35 2010 –0,67 –0,84 –0,90 –0,92 2011 –0,36 –0,52 –0,58 –0,59 2012 –0,56 –0,70 –0,77 –0,79 2013 –0,5 –1,15 –1,29 –1,37 –1,39 –1,46 –0,35 –0,59 –0,62 –0,70 –0,72 –0,88 –0,92 –0,98 –1,00 –1,18 –1,19 –1,22 2010 2011 2012 22 / 2015 –1,0 –1,5 2014 –2,0 2014 2012 2013 2014 0,39 0,33 0,31 0,29 0,21 –0,3 –0,13 –0,24 –0,25 –0,31 –0,07 –0,13 –0,15 –0,16 –0,31 2010 2011 2012 2013 –0,21 –0,35 –0,5 –0,54 –0,57 2014 Deutlich überm Schnitt Nordmilch/DMK Dr. Oetker 2,5 1,5 1,0 1,0 0,5 0,5 –2,0 –0,50 –0,65 –0,66 –0,67 –0,81 3,0 1,5 –1,5 2013 –0,5 2,0 –1,0 –0,56 –0,69 –0,71 –0,72 –0,84 0,0 2,0 –0,5 –0,01 –0,07 –0,17 –0,21 0,43 0,34 0,34 0,31 0,23 0,5 0,12 0,0 –1,01 –1,12 2011 –0,57 –0,58 –0,58 –0,63 –0,91 Paul Mertens 2,5 2,0 –2,0 2010 –0,21 Durchschnitt verfehlt MeG Gütersloh 2,5 0,13 –0,60 –2,0 Gar nicht überzeugend 0,0 28 2011 –0,17 –0,18 –0,18 –0,22 –0,58 3,0 –1,5 1,0 –2,0 –0,5 2,0 –0,5 1,5 –1,5 2010 2,5 –1,0 0,5 0,5 –1,5 –2,0 0,14 0,14 0,13 0,10 0,0 3,0 2,0 1,0 –1,3 Im Aufwind mit Arla 2,5 1,5 –1,0 0,0 3,0 –1,0 3,52 3,49 3,33 2,95 1,87 3,91 3,84 3,79 3,56 3,05 –0,6 0,5 –0,02 –0,02 2012 4,08 4,07 3,99 3,79 3,44 3,0 Hochwald 1,0 3,47 3,46 3,38 3,19 2,82 Weiter abwärts 3,0 1,5 3,01 2,99 2,85 2,74 2,73 0,8 Hoch im Kurs 2,5 2,0 2,9 2,2 Frischli 2,5 3,6 0,5 -2,0 FrieslandCampina 4,3 0,98 0,65 0,54 0,36 0,30 1,5 Wieder unterm Schnitt 3,0 0,36 0,18 0,17 0,13 0,09 0,30 0,16 0,13 0,13 0,10 0,0 –0,28 –0,30 –0,48 –0,51 –0,54 2010 –0,74 –0,59 –0,62 –0,83 –0,84 –0,88 2011 –0,42 –0,51 –0,61 –0,72 –0,72 2012 –0,86 –1,00 –0,5 2013 –1,16 –1,26 –1,28 2014 –1,5 –2,0 2010 2011 0,27 0,02 0,01 0,00 –0,08 –0,21 –0,30 –0,31 –0,32 –0,34 –1,0 –0,88 –0,89 –1,04 –1,13 0,94 0,93 0,92 0,89 0,84 2012 2013 2014 MILCHPREISE 2014 Landwirtschaftliches Wochenblatt Niveau gehalten Walhorn 2,5 1,0 0,5 0,81 0,73 0,67 0,60 0,06 0,0 1,0 0,5 –0,26 –1,0 –1,5 –1,5 2011 2012 2013 –2,0 2014 Durchschnitt verfehlt Wagenfeld 0,71 0,61 0,55 0,44 1,0 –1,5 –2,0 2012 –0,81 –0,91 –1,38 2012 Jahresliefermenge: 2013 2014 –0,10 –0,25 –0,29 –0,39 –0,79 2013 –0,5 –1,5 –2,0 –0,33 –0,46 –0,51 –0,61 –0,86 2014 –1,5 –2,0 2012 2013 Nachzahlung noch offen 0,5 0,09 0,0 –0,10 –0,53 –0,65 –0,72 –0,75 2010 –0,17 –0,26 –0,35 –0,38 –0,39 –0,49 –0,57 –0,60 2011 2012 2014 1,0 0,65 300 000 kg 100 000 kg –0,45 –0,58 –0,64 –0,73 –0,78 –0,09 –0,15 –0,23 Wiesehoff 2,5 1,5 –1,0 2011 –0,04 –0,17 –0,25 –0,32 –0,42 Hilft die Nachzahlung? 1,5 0,08 2010 3,0 2,0 0,32 –0,20 –0,33 –0,41 –0,54 –0,60 –0,33 –0,45 –0,53 –0,58 –0,75 –1,0 2,0 –0,5 –0,06 –0,23 –0,24 –0,36 –0,86 2011 2011 –0,66 –0,68 –0,69 –0,72 –0,38 –0,41 –0,41 –0,45 –0,46 0,0 –0,03 2010 –0,20 –0,24 –0,26 –0,29 0,04 0,00 0,0 –0,43 Nachzahlung noch offen 0,5 –0,67 –0,81 0,0 0,5 0,00 1,0 0,5 –0,5 0,13 Naarmann 2,5 2,0 –1,0 2010 3,0 1,5 1,0 Nicht endgültig 3,0 2,5 1,5 –0,06 –0,13 –0,13 –0,16 –0,5 –1,0 2010 0,25 0,05 0,05 0,03 0,01 0,0 –0,5 Wiemo 2,5 2,0 1,5 0,15 –0,5 –2,0 Wiegert 2,0 0,88 0,75 0,73 0,62 0,61 0,87 0,74 0,73 0,66 0,43 0,35 0,30 0,23 0,21 0,15 0,07 0,00 3,0 2,5 2,0 1,5 Langsam besser? Wenig Grund zur Freude 3,0 3,0 0,00 –0,08 –0,10 2013 –0,05 –0,11 –0,21 –0,29 –0,30 2014 500 000 kg –0,5 –1,0 –1,5 –2,0 –0,70 –0,99 –0,31 –0,32 –0,41 –0,57 –0,62 –0,17 –0,18 –0,29 –0,46 –0,50 –0,19 –0,21 –0,33 –0,49 –0,55 2010 2011 2012 –0,35 –0,43 –0,54 –0,69 –0,76 –1,10 –1,24 –1,31 2013 2014 1 Mio. kg 800 000 kg 2 Mio. kg Fünf Jahre im Vergleich Wie die Molkereien im Vergleich über fünf Jahre abgeschnitten haben: Durchschnittliche Abweichung vom Mittel 2010 bis 2014, in Cent/kg Rang Jahresanlieferung 300 000 kg Cent/kg Rang Jahresanlieferung 500 000 kg Cent/kg Rang Jahresanlieferung 800 000 kg Cent/kg Rang Jahresanlieferung 1 Mio. kg Cent/kg 1 FrieslandCampina 3,13 1 FrieslandCampina 3,40 1 FrieslandCampina 3,55 1 FrieslandCampina 3,58 2 Walhorn 0,53 2 Walhorn 0,62 2 Walhorn 0,49 2 Walhorn 0,41 3 Hochwald 0,14 3 Hochwald 0,22 3 Hochwald 0,24 3 Dr. Oetker 0,17 4 Dr. Oetker 0,11 4 Dr. Oetker 0,16 4 Dr. Oetker 0,19 4 Hochwald 5 Paul Mertens 0,04 5 Paul Mertens –0,07 5 Paul Mertens –0,10 5 Paul Mertens –0,07 0,13 6 Naarmann –0,24 6 Wagenfeld –0,11 6 Wagenfeld –0,27 6 Wiemo –0,20 7 Wagenfeld –0,25 7 Wiegert –0,31 7 Wiegert –0,33 7 Wiegert –0,29 8 Wiegert –0,27 8 MUH/MUH Arla –0,39 8 Wiemo –0,34 8 Naarmann –0,33 9 MUH/MUH Arla –0,38 9 Wagenfeld –0,37 –0,36 9 Wiemo –0,42 10 Frischli 9 MUH/MUH Arla –0,38 9 Frischli –0,42 10 Frischli –0,41 10 Frischli –0,40 11 Wiemo –0,50 11 Naarmann –0,45 10 Naarmann –0,41 11 Wiesehoff –0,43 12 MeG Gütersloh –0,58 12 Wiesehoff –0,71 12 Wiesehoff –0,55 12 MUH/MUH Arla –0,47 13 Nordmilch/DMK –0,60 13 MeG Gütersloh –0,74 13 MeG Gütersloh –0,80 13 MeG Gütersloh –0,82 14 Wiesehoff –0,77 14 Nordmilch/DMK –0,78 14 Nordmilch/DMK –0,88 14 Nordmilch/DMK –0,90 22 / 2015 29
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