Wer zahlte wie viel Milchgeld? - Landwirtschaftliches Wochenblatt

DMK
Bremen
MILCHPREISE 2014
INHALT
Wer zahlte wie viel Milchgeld? . . 20
DOC Kaas
Hoogeveen
Paul Mertens
Neuenkirchen
Naarmann
N
Neuenkirchen
Wiesehoff
Schöppingen
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Wagenfeld
Wagenfeld
Frischli
Rehburg-Loccum
Wiemo
Hille
BMG
Berlin
Im Mittel prächtig . . . . . . . . . . . 22
Wiegert
Velen
Im Dickicht der Staffelpreise . . . 24
Endlich Abstand . . . . . . . . . . . . 26
Fotos: Leichhauer, Quinckhardt, von Beschwitz
Oetker
Moers
Walhorn
Brüggen
Einmal gut, immer gut? . . . . . . . 27
Friesland
Köln
Linien lügen nicht . . . . . . . . . . . 28
MUH Arla
Pronsfeld
Hochwald
Thalfang
Wer zahlte wie viel Milchgeld?
Die Milchgeldauszahlung der Molkereien in NRW und in angrenzenden
Gebieten für 2014 haben wir untersucht und vergleichbar gemacht. Doch
wie läuft der Milchpreisvergleich ab und was ist dabei herausgekommen?
E
r gehört schon zur Tradition
in der Redaktion des Landwirtschaftlichen Wochenblattes
Westfalen-Lippe:
der
Milchpreisvergleich. Seit fast
25 Jahren werden im Mai die
Milchpreise sämtlicher Molkereiunternehmen in NRW und angrenzenden Gebieten miteinander verglichen. Was 1991 mit weit mehr
als 40 Milchwerken begann, hat
sich heute auf eine überschaubare
Größe reduziert. Aktuell zählen
15 Molkereien dazu. Diese sind in
unserer NRW-Karte – in diesem
Jahr als „Milchfleck“– dargestellt.
Basis der Berechnung
Für den Vergleich der Milchgeldzahlungen werden gewisse Parameter benötigt, die als Basis aller
Berechnungen gelten. Im Klartext:
■ die Grund- oder Basispreise,
Laktose-Gehalt wird auch bewertet
Seit dem 1. Januar 2014 hängt bei
FrieslandCampina der Milchpreis
auch vom Laktose-, also dem
Milchzucker-Gehalt der Milch ab.
Im Klartext: Es entstehen Eiweiß-,
Fett- und nun auch Laktosepreise,
die im Verhältnis 10 : 5 : 1 gewichtet werden. Dabei liegt der Bezugswert für Laktose bei 4,51 %.
Plus- oder Minusabweichung der
Anlieferungsmilch werden berücksichtigt und verrechnet.
Mit jeder Fett- und Eiweißuntersuchung erhalten FrieslandCampina-Lieferanten nun zusätzlich
20
22 / 2015
einen Laktosewert für ihre Anlieferungsmilch. Für die deutschen
Lieferanten übernimmt diese Untersuchung und schließlich die
Berechnung der Landeskontrollverband NRW.
In unserem Milchpreisvergleich
wurde der monatliche LaktoseZuschlag/Abzug nicht berücksichtigt. Die berechneten Differenzpreise waren so minimal
(Hundertstelcent-Beträge), dass
die Bewertung keinen nennenswerten Einfluss auf das Endergebnis gehabt hätte.
EvB
wie sie die Molkereien den gesetzlichen Vorschriften für Milch entsprechend anzugeben haben. Genau genommen ist das der monatlich ausgezahlte Milchpreis in
Cent/kg bei einem Fettgehalt von
4,0 % und Eiweißgehalt von 3,4 %.
■ Korrekturfaktoren für die Inhaltsstoffe Fett und Eiweiß.
■ Nachzahlungen (mehr dazu im
Kasten: „Und die Nachzahlung?“),
Jahresabschlusszahlungen, Warenrückvergütungen oder Boni,
wie Nachhaltigkeitsprogramme,
werden berücksichtigt.
■ Doch auch Kosten, die Milcherzeuger für bestimmte Leistungen
ihrer Molkerei zu tragen haben, gehören zu der Berechnung. Bis auf
vier Unternehmen (DOC Kaas,
Dr. Oetker, Naarmann und die Berliner Milcheinfuhr GmbH – abgekürzt BMG) erheben alle Molkereien eine Grundkostenpauschale
und bitten somit ihre Lieferanten
zur Kasse. Zu dieser Sparte zählen
zudem Stoppgelder, die für jede
Abtankung abgezogen werden. Interessant ist hier der unterschiedliche Effekt dieser Kosten für kleine und große Milchmengen. Welche Kosten genau auf die
Landwirte bei welcher Molkerei
zukommen, wird im Beitrag „Im
Dickicht der Staffelpreise“ auf Seite 24 erläutert.
2-Mio.-kg-Betrieb dazu
Die Preis- und Kostendaten aus den
uns vorliegenden Milchgeldabrechnungen haben wir auf Beispielbetriebe übertragen, die möglichst genau die Milchanlieferung in der
Praxis widerspiegeln sollen. Dies
ist nötig, um realistische Zahlen zu
erhalten. Für diesen Zweck haben
wir fünf Musterbetriebe erfunden,
die sich jeweils in ihrer Jahresanlieferung unterscheiden. So beträgt
die Liefermenge unserer Musterbetriebe entweder 300 000, 500 000,
800 000, 1 Mio. oder 2 Mio. kg. Der
aufmerksame Leser wird bemerken, dass wir uns dem Strukturwandel angepasst und in diesem
Jahr keine Auswertung für den
100 000-kg-Lieferanten gemacht
haben. Dafür gibt es nun den
2-Mio.-kg-Betrieb.
Um festlegen zu können, wie viel
ein Betrieb in der jeweiligen Größenklasse im Kalendermonat geliefert hat, nutzten wir die mittleren Milchanlieferungsmengen aller Betriebe. Die dafür notwendigen
Daten stellt die Landesvereinigung
der Milchwirtschaft in Krefeld zur
Verfügung. Hier schlagen sich saisonale Schwankungen in der Anlieferungsmenge nieder. Auch bei
den Fett- und Eiweißgehalten orientieren sich unsere fiktiven Betriebe an der Praxis. Im Jahresdurchschnitt errechnete sich ein
Fettgehalt von 4,06 % und ein Eiweißgehalt von 3,39 %.
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Ohne Mehrwertsteuer
Tatsächlich werden die in der
Übersicht angegebenen Preise auf
folgende Art ermittelt:
■ Für jeden Musterbetrieb werden die monatlichen Milchpreise,
die aus den Basispreisen und den
Zuschlägen oder Abzügen für die
Inhaltsstoffe hervorgehen, mit den
Anlieferungsmengen der jeweiligen Monate multipliziert.
■ Im Folgeschritt ziehen wir die
monatlich zu zahlenden Kosten
ab. Nachzahlungen und Staffelpreise werden hinzugerechnet.
■ Ergebnis ist das tatsächlich gezahlte Milchgeld für jeden einzelnen Monat in Euro und Cent. Die
Summe der zwölf Monatsmilchgelder, geteilt durch die Jahresanlieferung in kg, ergibt den jeweiligen Auszahlungspreis der Molkerei in Cent/kg. Die aufgeführten
Preise sind Nettopreise – also ohne
Mehrwertsteuer.
S-Milch, Qualitätsbonus …
Einige Faktoren setzen wir bei der
Berechnung der Milchpreise voraus – ansonsten ist eine direkte
Vergleichbarkeit nicht möglich. Zu
diesen Faktoren zählt der sogenannte S-Milch-Zuschlag, der für
Milch besonderer Qualität gezahlt
wird. In der Regel handelt es sich
dabei um niedrige Keim- und Zellzahlen. Da wir davon ausgehen,
dass unsere Muster-Lieferanten
nur Spitzenmilch erzeugen, wird
der Zuschlag durchgehend berücksichtigt.
Dieser Zuschlag ist keineswegs
einheitlich. Als Beispiel: Bei der
Hochwald Foods GmbH erhalten
Und die Nachzahlung?
Alle Ergebnisse des diesjährigen
Milchpreisvergleiches sind in der
Übersicht „Alle Preise auf einen
Blick“ auf Seite 23 zusammengefasst. Wie immer ist die Tabelle in
zwei Teile gegliedert. Im oberen Bereich befinden sich Milchwerke, die
schon eine Nachzahlung für 2014
geleistet haben sowie solche, die
erst gar keine vornehmen. Der untere Abschnitt zeigt die Molkereien,
die noch eine Nachzahlung planen.
Nichtsdestotrotz hat ein Großteil der
Unternehmen ihre Nachzahlungen
bereits ausgeschüttet. Oder uns liegt
eine verbindliche Zusage seitens der
Molkerei vor, dass eine Nachzahlung in der angegebenen Höhe geleistet wird. In solchen Fällen tragen
wir die gemeldete Nachzahlung ein,
obwohl die Landwirte bis dato diese
noch nicht erhalten haben. Konkret
Lieferanten mit Milch der besten
Qualitätsstufe einen Bonus von
0,77 Cent/kg. Die Genossenschaft
Walhorn (seit dem 1. August 2014
mit Arla fusioniert) zahlt 0,83 Cent/
kg obendrauf.
Komplizierter gestaltet sich das
Ganze bei MUH Arla. Hier handelt
es sich um einen prozentualen
Aufschlag, der abhängig von den
Zellzahlen und dem Keimgehalt
berechnet wird. Der Grenzwert
bei den Keimzahlen liegt bei
30 000/ml Milch. Lieferanten, die
sich in dieser Klasse befinden,
werden belohnt und bekommen
einen Zuschlag zum Milchpreis
von 1 %. Dieser erfolgt auf den
Rohwarenpreis (Grundpreis zuzüglich Fett- und Eiweißkorrektur). Oberhalb eines Keimgehaltes
von 50 000/ml wird der Rohwarenpreis prozentual um bis zu 4 %
gekürzt. Ähnliches gilt bei den
MILCHPREISE 2014
geht es um die Nachzahlung der Genossenschaft
enschaft
rst im
Hochwald, die erst
treterRahmen ihrer Vertreterversammlung
Ende
dgültiJuni über die endgültige Höhe beschließt.
ßt. Voraussichtlich handelt
delt es
t/kg. Bei
sich um 0,80 Cent/kg.
der Molkerei Wagenfeld
g Nachzahlung
sind 0,55 Cent/kg
geplant. Wiegert-Lieferanten
-Lieferanten erhielten im Februar
uar 2015 eine
hlung
von
Abschlagsnachzahlung
weitere
1,5
Cent/kg,
men laut
0,3 Cent/kg kommen
Wiegert noch hinzu.
zu.
staltet
Bei Walhorn gestaltet
ung
sich die Nachzahlung
ter:
etwas komplizierter:
nFür Januar bis einschließlich Juli
Zellzahlen. Bis 200 000/ml Milch
wird ein Zuschlag in Höhe von
2 % gewährt; bis 300 000 noch
1 %. Bei höheren Gehalten müssen Lieferanten mit Abzügen
rechnen.
Auch FrieslandCampina zahlt einen Qualitätsbonus von 0,05 Cent/
kg Milch. Voraussetzung ist, dass
die Betriebe im abgelaufenen
Jahr keine Qualitätsabzüge erhielten – auch nicht wegen positiver
Hemmstoffproben.
Apropos Bonus: Ein Großteil der
NRW-Lieferanten (fast 88 % der
angelieferten Milch) der niederländischen Genossenschaft nimmt
am Landliebe-Programm teil. Dafür wird ein Zuschlag in Höhe von
1,00 Cent/kg Milch gewährt. Der
für FrieslandCampina ausgewiesene Milchpreis beinhaltet diesen
Landliebe-Cent. Des Weiteren
werden bei der Berechnung der
Aus für Faire Milch von Wiesehoff und Rewe Dortmund
Knapp fünf Jahre hat das „Faire
Milch“-Programm gehalten. Das
von dem Handelsunternehmen
Rewe Dortmund und der Molkerei
Wiesehoff ins Leben gerufene Projekt sollte ursprünglich auf die finanziellen Probleme der Milch erzeugenden Landwirtschaft hinweisen. Für Rewe-Kunden war die
sogenannte Faire Milch mit einem
Aufschlag von 11 bis 13 Cent/kg
erhältlich. Jeweils 10 Cent vom
Mehrerlös gingen an die Molkerei,
die den Betrag wiederum an ihre
Landwirte weitergab. Da Wiesehoff
nicht die gesamte Milchmenge als
Faire Milch vermarktete, wurde in
unserem Preisvergleich der vergangenen Jahre immer der monatlich ausgezahlte Faire Milch-Zuschlag
durch
die
Monatsmilchmenge geteilt. Der daraus
gebildete Mittelwert entsprach
dann dem tatsächlich erzielten Zuschlag. In den Vorjahren lag
dieser zwischen 1,50 bis
1,02 Cent/kg. Nicht alle
Wiesehoff-Erzeuger kamen in den Genuss dieses Zuschlages. Nur
Milchviehhalter, deren
Betriebe in den Kreisen
Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf oder
Münster lagen, profitierten von dem Bonus.
Wie
Molkereiinhaber
Hubert Wiesehoff seinen
Lieferanten per Infoschreiben im September
2014 mitteilte, kündigte
Rewe die Faire MilchVereinbarung mit der
Sahnemolkerei
Ende
August. Begründung: Durch die
steigenden
Milchpreise
und die damit verbundene Verbesserung der
wirtschaftlichen Situation fehle dem Handelskonzern das Verkaufsargument.
EvB
Die Faire Milch von
Wiesehoff und Rewe
Dortmund gibt es nicht
mehr. Trotzdem setzt
Wieshoff weiter auf
Regionalität – nach dem
Motto: Gutes aus dem
Münsterland.
201
2014 bekommen die
W
Walhorn-Landwirte
noch eine Nachzahlung – voraussichtlich 1 Cent/kg. Für
die Monate nach
der Fusion mit Arla
(August bis Dezemb
ber 2014) zahlte Arla
eine Nachzahlung in
Höhe von
v
0,84 Cent/kg an
die W
Walhorn-Lieferanten.
Spitz
Spitzenreiter in Sachen
Nac
Nachzahlung war 2014
Fr
FrieslandCampina: Liefer
feranten des Molkereirie
riesens konnten sich
übe
über 2,81 Cent/kg (=
1,7
1,79 Cent/kg Leistungszus
zuschlag und 1,02 Cent/
kg
Mitgliederobligationen) freuen.
EvB
Auszahlungspreise der Genossenschaft Saisonabzüge und -zuschläge berücksichtigt. Damit möchte
FrieslandCampina ihre Lieferanten
anregen, die Milchanlieferung verstärkt in die Herbstmonate zu verlagern. In den Monaten März bis
Juni gilt ein Frühjahrsabzug von
2,30 €/100 kg Milch. Von August
bis November dagegen ein Herbstmilchzuschlag von 2,45 €/100 kg.
Zwei- oder dreitäglich?
Auch wenn es unterschiedliche
Abholrhythmen gibt, ist die zweitägliche Abholung hierzulande
noch Standard. Aus diesem
Grund sind Zuschläge für andere
Varianten in unserem Preisvergleich nicht berücksichtigt. Kosten jedoch schon. Beispiel: FrieslandCampina berechnet mittlerweile 200 € im Monat bei
zweitäglicher Abholung – 2013
waren es noch 100 €. Diese Zusatzkosten haben wir in unsere
Berechnungen integriert.
Nicht berücksichtigt
Einige Milchwerke bieten als zusätzliche Dienstleistung ihren Lieferanten verschiedene Extras.
Hierzu zählen kostenlose Hemmstoffuntersuchungen, Mitgliedsportale im Internet oder auch die
Beratung rund um die Melkhygiene. Allerdings lassen sich diese
„Bonbons“ nur sehr schwer oder
gar nicht in Geld umrechnen, weil
sie individuell sehr unterschiedlich von den Milcherzeugern genutzt werden. Deshalb verzichten
wir auf die monetäre Bewertung
dieser Extraleistungen.
Ebenso nicht berücksichtigt wird
die Verzinsung von Geschäftsguthaben. Mehr zu diesem Thema
lesen Sie im Beitrag „Was Mitgliedschaft bringt und kostet“ auf
Seite 24.
Esther von Beschwitz
22 / 2015
21
MILCHPREISE 2014
im Rus
Foto: T
ter/Pixe
lio
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Im Mittel prächtig
Auf den Punkt gebracht
•
Das Milchjahr 2014 startete
mit hohen Preisen, die Jahresmitte markierte den Wendepunkt. Es ging abwärts.
• Unangefochtener Spitzenreiter im Milchpreisvergleich
ist zum sechsten Mal in Folge
das Unternehmen FrieslandCampina.
• Hochwald Foods belegt Platz
zwei im Preisvergleich, es folgen
Dr. Oetker, MUH Arla und Walhorn.
• DOC Kaas, das Deutsche
Milchkonor (DMK), Wiesehoff
und die Berliner Milcheinfuhr
GmbH (BMG) bilden die
Schlusslichter.
2014 startete mit hohen Milchpreisen, ab Mitte
des Jahres ging es abwärts. Trotzdem erreichten
die Durchschnittspreise fast Vorjahresniveau.
D
er gute Durchschnittspreis
täuscht. Auf den ersten
Blick scheint das Milchjahr
2014 genauso gut gelaufen zu sein
wie 2013. Doch die Euphorie des
ersten Halbjahres war vielen schon
zur Jahresmitte vergangen. Dabei
war 2014 so positiv gestartet, die
Hochpreisphase 2013 wirkte nach
und bescherte hohe Preise. Mitte
des Jahres dann aber die Wende:
Die Nachfrage aus China stockte.
Das Russlandgeschäft – ohnehin
schwierig – kam über Nacht völlig
zum Erliegen, als Russland im August 2014 im Zuge der Ukraine-Krise einen Importstopp für Milchprodukte verhängte. Gleichzeitig
produzierten die deutschen Milchbauern im vergangenen Jahr so viel
Milch wie noch nie zuvor. Es ging
abwärts mit den Preisen. Doch aufs
Ganze betrachtet, wirkt der gute
Start nach. Im Durchschnitt erreichten die Milchpreise fast das
Niveau von 2013. Für die verschiedenen Größenklassen in unserem
Milchpreisvergleich haben wir folgende Preise errechnet:
■
■
■
■
■
37,24 Cent/kg bei 300 000 kg,
37,58 Cent/kg bei 500 000 kg,
37,87 Cent/kg bei 800 000 kg,
37,99 Cent/kg bei 1 Mio. kg,
38,27 Cent/kg bei 2 Mio. kg.
And the winner is …
Unangefochten an der Spitze steht
zum sechsten Mal in Folge das Unternehmen FrieslandCampina. Die
niederländische Genossenschaft
1 Fast so gut wie 2013
2 Jahresmitte markiert den Wechsel
Durchschnittliche Milchpreise bei 500 000 kg Liefermenge
Cent/kg
40
34,52 35,12
35
30
29,85
34,63
31,13
28,69 28,44
erweist sich erneut als uneinholbar. Im Schnitt zahlten die Niederländer 2,5 Cent/kg mehr als die
zweitplatzierte Hochwald Foods
GmbH. Die Differenz zum Schlusslicht in den verschiedenen Gruppen beträgt rund 5 Cent/kg. Das
Spitzenergebnis von FrieslandCampina beruht neben guten
Grundpreise 2014 der Molkereien FrieslandCampina, Hochwald und Dr. Oetker
37,96 37,58
31,70
Cent/kg
40
25,11
25
20
Dr. Oetker
30
FrieslandCampina
15
Hochwald
10
5
0
22
Grundpreisen vor allem auf den
„Extras“, die das Unternehmen
zahlt. Dazu gehören der Landliebe-Zuschlag in Höhe von 1 Cent/
kg sowie die Nachzahlung. Sie beläuft sich auf 2,81 Cent/kg, wovon
1,02 Cent in fest verzinste Mitgliederobligationen fließen und
1,79 Cent ausgezahlt werden.
Auf Rang zwei platzierte sich
Hochwald. Die Genossenschaft
aus Thalfang punktete vor allem
im Auslandsgeschäft außerhalb
Europas, heißt es in Pressemitteilungen des Unternehmens zum
vergangenen Geschäftsjahr. Auch
für die Zukunft setzt Hochwald auf
internationale Expansion.
Ebenfalls gut im Rennen ist die
Molkerei Dr. Oetker. In den Größenklassen 500 000 kg und aufwärts belegt sie Platz drei vor MUH Arla.
Lediglich beim 300 000-kg-Betrieb
ist es andersherum. Dr. Oetker verarbeitet die angelieferte Milch zu
Frischeprodukten, die unter Markennamen verkauft werden.
Dicht hinter Dr. Oetker findet sich
der skandinavische Molkereiriese
Arla Foods, der 2012 mit der
Milch-Union Hocheifel eG (MUH)
in Pronsfeld fusioniert hatte. Nach
20
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
22 / 2015
Jan
Febr
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug
Sept
Okt
Nov
Dez
Neu: Mehr Geld für
Nachhaltigkeit
MILCHPREISE
2014
Fotos: Quinckh
ardt
Landwirtschaftliches Wochenblatt
eigenem Bekunden hat das Unternehmen Arla 2014 eines seiner besten Ergebnisse überhaupt erzielt.
Nach dreijähriger Plan- und Bauphase konnte Arla Foods am ehemaligen MUH-Standort in Pronsfeld im vergangenen Jahr auch eine
110 Mio. € teure neue Produktionsanlage eröffnen. Ein neuer Milchtrockenturm, eine neue Butterei sowie
zusätzliche Milchverarbeitungskapazitäten wurden dort errichtet,
durch die künftig pro Jahr rund
450 Mio. kg Milch zusätzlich fließen sollen. Bis dato waren es jährlich 1,4 Mrd. kg Milch.
Munter im Mittelfeld
Überdurchschnittlich viel Milchgeld haben auch die Mitglieder der
Eupener Genossenschaftsmolkerei
(EGM) Walhorn erhalten.
Nachdem die EGM, die
das Werk im belgischen Walhorn
gemeinsam mit dem französischen
Molkereikonzern Lactalis betrieb,
von den Franzosen jahrelang „hingehalten“ worden war, ging es im
vergangenen Jahr sehr schnell. Gegen den Willen von Lactalis fusionierte die EGM zum 1. August
2014 mit Arla. Die Milchpreise des
vergangenen Jahres erhielten die
EGM-Mitglieder aber noch nach
„Walhorn-Schema“. Und allen
Querelen zum Trotz lief das vergangene Jahr für die Walhorn AG
sehr erfolgreich – sie verbuchte
das zweitbeste Jahr ihres Bestehens. Grund dafür war vor allem
das positive Milchpulvergeschäft.
Alle übrigen Molkereien in unserem Milchpreisvergleich zahlten
Preise unterhalb des Durchschnitts. Nur der WiehengebirgsMolkerei gelang es, zumindest dem
1-Mio.-kg- und dem 2-Mio.-kg-Be-
Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort,
das immer mehr Molkereien mit
konkreten Inhalten füllen wollen.
Die niederländische Genossenschaft DOC Kaas ist dabei schon
relativ weit. „Melkkompass“ nennt
sie ihr Programm, das die vier Bereiche Milch, Energie und Klima,
Landschaft und Umwelt sowie Kühe
umfasst. Dahinter verbergen sich
Kriterien wie die technische Milchqualität, der Stalltyp (Anbindehaltung oder Boxenlaufstall), aber
auch die Teilnahme an Mitgliederversammlungen oder Workshops,
die mit Punkten bewertet werden.
142 Punkte sind möglich, ab
101 Punkten erhält ein Milcherzeuger einen Nachhaltigkeitszuschlag
von 1 Cent/kg Milch. Bei weniger
Punkten gibt es entsprechend geringere Zuschläge. Sehr deutlich
wird: Niederländische Molkereien
wollen Kühe auf der Weide sehen.
In den Genuss des vollen Melkkompass-Bonus kommt nur, wer seinen
trieb den Jahresdurchschnittspreis
zu zahlen. Frischli, Paul Mertens,
Naarmann, Wagenfeld und Wiegert
verfehlten den Durchschnitt in allen Größenklassen.
Und die Schlusslichter?
Auf den letzten drei Plätzen der
Preistabelle finden sich – je nach
Milchliefermenge – DOC Kaas, die
Berliner Milcheinfuhr GmbH
(BMG), die Sahnemolkerei Wiesehoff und das Deutsche Milchkontor
(DMK). Weder der BMG noch dem
DMK gelang es, wenigstens in einer
3 Alle Preise auf einen Blick
Erzeugererlöse ab Hof, alle Kosten und Gebühren einschließlich Mengenstaffel berücksichtigt, kein Abzug für Zinsverluste bzw. Zuschlag für Dividende bei Genossenschaften, höchste Güteklasse (S, QMK, Landliebe), Nachhaltigkeitszuschläge ohne Boni für Weidegang in Cent/kg ohne Mehrwertsteuer
300 000 kg
Nachzahlung ist berücksichtigt soweit gezahlt
Hochwald Foods GmbH*
Frischli Milchwerke GmbH
DMK Deutsches Milchkontor eG
Paul Mertens GmbH & Co. KG
FrieslandCampina Germany GmbH
MUH Arla eG
Molkerei Wagenfeld GmbH & Co. KG*
Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG
BMG Berliner Milcheinfuhr-GmbH
Molkerei Walhorn GmbH*
DOC Kaas
Mokerei Claus Wiegert e.K.*
Wiemo Wiehengebirgs-Molkerei Unterlübbe KG
Nachzahlung (teilweise) noch offen oder nicht bekannt
Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH
Privatmolkerei Naarmann KG
Mittelwert
Jahresmilchanlieferung
500 000 kg 800 000 kg
1 Mio. kg
2 Mio. kg
38,42
36,74
36,38
36,89
40,29
38,26
36,78
38,13
36,09
37,99
35,68
36,86
37,01
38,85
36,91
36,58
37,08
41,14
38,48
37,25
38,51
36,29
38,46
35,95
37,17
37,43
39,15
37,21
36,71
37,30
41,66
38,7
37,36
38,81
36,50
38,60
36,48
37,42
37,78
39,15
37,34
36,73
37,45
41,83
38,77
37,38
38,91
36,60
38,61
36,68
37,58
38,03
39,16
37,46
36,99
38,06
42,18
39,02
37,41
39,11
36,81
38,88
37,07
37,81
38,27
35,93
37,13
37,24
36,34
37,28
37,58
36,77
37,58
37,87
37,00
37,78
37,99
37,57
38,22
38,27
*Nachzahlung bereits eingerechnet, aber noch nicht oder nur teilweise ausgezahlt
Kühen Weidegang ermöglicht. Da
das in der Praxis nicht überall möglich ist, haben wir für den Milchpreisvergleich kalkuliert, dass unsere Musterbetriebe alle Kriterien bis
auf den Weidegang erfüllen. Damit
bekommen sie einen Nachhaltigkeitszuschlag von 0,75 Cent/kg.
Der Zuschlag ist in den ausgewiesenen Preisen enthalten.
Bei FrieslandCampina heißt das
Nachhaltigkeitsprogramm „Foqus
Planet“. Ein wichtiger, wenn nicht
sogar ausschlaggebender Punkt ist
auch hier der Weidegang. Den honoriert FrieslandCampina mit einem Bonus von 0,5 Cent/kg. Aus
Gründen der Vergleichbarkeit ist
auch dieser Bonus nicht in den
von uns ermittelten Milchpreisen
enthalten. Eingerechnet haben wir
dagegen den sogenannten Qualitätsbonus in Höhe von 0,05 Cent/
kg, den Milchbauern bekommen,
die Punkte des Programmes auf
höchster Stufe erfüllen.
Größenklasse die 37-Cent-Grenze
zu durchbrechen. Bitter für die
Bauern und für die DMK-Mitglieder leider nichts Neues. Auch die
Wiesehoff-Lieferanten dürften sich
ärgern, hält doch der Spitzenauszahler FrieslandCampina 49 % der
Anteile an der Sahnemolkerei in
Schöppingen. Auf dem Papier handelt es sich zwar um eine Minderheitsbeteiligung. „FrieslandCampina hat jedoch eine entscheidende
Stimme bei der Geschäftsführung
und infolgedessen maßgeblichen
Einfluss“, heißt es im Geschäftsbericht der niederländischen Genossenschaft. Zu höheren Milchpreisen für die Wiesehoff-Lieferanten
hat dieser Einfluss aber offenbar
nicht geführt.
Für die deutschen Lieferanten von
DOC Kaas hat das Jahr 2014 ebenfalls einen faden Nachgeschmack.
Gehörte die niederländische Genossenschaft, die ausschließlich
Käse produziert, 2013 noch zu den
Top- Auszahlern, sackte sie im vergangenen Jahr richtig ab. Gerade
einmal 24 Cent/kg Grundpreis zahlte DOC Kaas im Dezember. Die katastrophalen Käsepreise schlugen
offenbar voll durch. Dörte Quinckhardt
Stallunterbauten
Güllekeller · Fahrsilos
Hallenfundamente
48167 Münster
Te l e f o n 0 2 5 0 6 / 1 2 4 1
22 / 2015
23
MILCHPREISE 2014
Foto: Quinckhardt
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Auf den ersten Blick gibt es bei den Staffelpreisen der Molkereien kein Durchkommen. Jedes Milchwerk hat sein eigenes System.
Im Dickicht der Staffelpreise
Jede Molkerei hat ihr eigenes System, um große Liefermengen zu vergüten.
Die Folge: Lieferanten der gleichen Molkerei erhalten verschiedene Preise.
J
edes Milchwerk kocht sein eigenes Staffelpreis-Süppchen.
Grundkosten, Untersuchungsgebühren und Staffelzuschläge
führen dazu, dass die Lieferanten
einer Molkerei nicht alle den gleichen Milchpreis erhalten. In der
Regel gilt: Wer mehr Milch liefert,
erhält am Ende des Monats auch
mehr Geld pro kg.
Die Systeme zeugen vom Einfallsreichtum der Verantwortlichen.
Da gibt es Grundkostenbeiträge,
Lieferpauschalen, Stoppkosten
und Untersuchungsgebühren. Bei
den Mengenzuschlägen orientie-
ren sich einige Molkereien an Jahres-, andere an Monatsmilchmengen, noch wieder andere an den
Milchmengen pro Abholung.
Naarmann, DOC Kaas, Dr. Oetker
und die Berliner Milcheinfuhr-GmbH
verzichten
auf
monatliche Kostenpauschalen.
Spitzenreiter bei den Grundkostenpauschalen sind drei Genossenschaften: MUH Arla verlangt
von ihren Mitgliedern jeden Monat 137 €, das DMK 90 €. Bei
Friesland Campina zahlen Mitglieder monatlich 80 €, für die
zweitägliche Abholung kommen
Was Mitgliedschaft bringt und kostet
Strukturwandel hin oder her: Die
Grundsatzentscheidung für die
Mitgliedschaft in einer Genossenschaft oder für einen Liefervertrag
mit einer Privatmolkerei muss jeder Milchviehhalter treffen. Oft
geht es dabei aber weniger um
grundsätzliche
„ideologische“
Fragen als vielmehr um die praktischen Gegebenheiten. In manchen
Regionen gibt es eigentlich nur
noch ein Unternehmen, das als
Milchkäufer infrage kommt.
Genossenschaftsmitglieder dürfen
sicher sein, dass ihre Milch dauerhaft abgenommen und verarbeitet
wird. Abgesehen von ganz besonderen Ausnahmen kann nur das
Mitglied selbst die Partnerschaft
aufkündigen. Das ist bei Privatunternehmen anders. Wenn die Privatmolkerei die Milch nicht mehr
benötigt oder aus anderen Quellen
beziehen möchte – und sei es aus
rein
ökonomischen
Gründen – kann sie den Liefervertrag
kündigen und der Landwirt bzw.
die Liefergemeinschaft muss sich
einen anderen Abnehmer suchen.
Das kann zum Problem werden.
24
22 / 2015
Genossenschaftsmitglieder haben
mehr Rechte als die Lieferanten
von Privatmolkereien, aber auch
Pflichten. Sie sind Miteigentümer
des Unternehmens und tragen deshalb einen Teil des Geschäftsrisikos. Außerdem sind sie verpflichtet, sich mit Kapital direkt an der
Finanzierung der Genossenschaft
zu beteiligen. In aller Regel werden
die zu zeichnenden Geschäftsanteile nach der Liefermenge bemessen. Dabei kann es durchaus um
Beträge in deutlich fünfstelliger
für elf Monate des Jahres noch jeweils 200 € dazu. Bei Wiesehoff
richtet sich der Grundkostenbeitrag nach der monatlichen
Milchmenge, bis zu 150 € werden
fällig.
Die unterschiedlichen Systeme verhindern, dass sich Milchpreise unterschiedlicher Molkereien auf einen Blick vergleichen lassen – Basispreise sagen nur wenig aus. Im
Wochenblatt-Milchpreisvergleich
sind alle anfallenden Kosten und
Zuschläge berücksichtigt. Daher lassen sich die ausgewiesenen Zahlen
direkt miteinander vergleichen. DQ
Höhe gehen. Meistens werden die
Geschäftsguthaben durch teilweisen Einbehalt der Nachzahlung im
Laufe vieler Jahre nach und nach
bis zum Sollstand aufgezahlt.
Wenn das Geld bei der Genossenschaft festgelegt ist, steht es für die
Finanzierung des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes nicht
mehr zur Verfügung. Investitionen
müssen dann gegebenenfalls zu einem größeren Teil über Darlehen
finanziert werden. Im besten Fall
fehlt es nur auf dem Sparbuch oder
dem Festgeldkonto und erwirtschaftet keine Zinsen.
Das kostet eine Mitgliedschaft
Kalkulatorischer Zinsverlust durch Geschäftsanteile bei voller Einzahlung,
300 000 kg Liefermenge pro Jahr, kalkulatorischer Zinssatz 4 %
Molkerei
MUH Arla
DMK
FrieslandCampina
Hochwald
Walhorn
DOC Kaas
* Guthabenverzinsung berücksichtigt
Zinsverlust in Cent/kg
0,24
0*
0,04*
0,13*
0,10
0,01*
Ohne Gewähr
Die Daten des Milchpreisvergleichs erheben wir mit größter
Sorgfalt. Die Angaben beruhen
auf Informationen, die uns die
Molkereien zur Verfügung stellen, und/oder auf Original-Abrechnungen, die uns Landwirte zugänglich machen. Alle
Molkereien haben wir im Vorfeld über die Berechnungen
informiert, jedes Milchwerk
hatte die Möglichkeit, etwaige
Unstimmigkeiten oder Fehler
in den Kalkulationen zu benennen. Korrekturen, die vor
dem Redaktionsschluss eingingen, wurden berücksichtigt. Trotz aller Sorgfalt können
wir für die Richtigkeit der dargestellten Ergebnisse keine
Gewähr übernehmen.
Wie groß der kalkulatorische Zinsverlust je kg Milch durch die
Geschäftsguthaben höchstens sein
kann, zeigt unsere Übersicht.
Höchstens deshalb, weil wir für
die Berechnung davon ausgegangen sind, dass die Geschäftsanteile
voll mit Kapital hinterlegt sind.
Das ist nur selten der Fall.
In den vergangenen Jahren sind
mehrere Genossenschaften dazu
übergegangen, auf die Geschäftsanteile Zinsen bzw. eine Dividende zu zahlen. Diese Zinserträge
müssen dem Zinsverlust gegengerechnet werden, sodass im besten
Fall überhaupt kein Verlust mehr
entsteht. Abgesehen davon leistet
das niedrige Zinsniveau einen Beitrag dazu, dass der Nachteil der
Mitgliedschaft sich aktuell sehr in
Grenzen hält – wir kommen auf
höchstens einen viertel Cent je kg
Milch. Um diesen Betrag müsste
im Extremfall etwa der Milchpreis
von MUH Arla nach unten korrigiert werden, um direkt mit denen
von Privatmolkereien vergleichbar
zu sein. Die Unterschiede zwischen Unternehmen sind meist
größer, sodass der Zinsverlust
kaum noch eine Rolle spielt.
ri
MILCHPREISE 2014
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Jeder hat ein eigenes System
Mengenzuschläge/Staffelpreise und Voraussetzungen für ihre Gewährung 2014, zweitägliche Abholung vorausgesetzt
Wiegert
Milchmenge, kg
(pro Jahr)
Zuschlag
50 001 – 100 000
0,15 ct/kg
100 001 – 150 000
0,20 ct/kg
150 001 – 200 000
0,26 ct/kg
200 001 – 400 000 383 € + 1,02 ct/kg
400 001 – 600 000 383 € + 1,15 ct/kg
600 001 – 800 000 383 € + 1,28 ct/kg
800 001 – 1 000 000 383 € + 1,41 ct/kg
ab 1 000 000
383 € + 1,53 ct/kg
Besonderheit:
Mit dem Zuschlag wird jeweils die
Milchmenge vergütet, die über die Menge von 50 000 bzw. 200 000 kg hinausgeht.
Untersuchungsgebühren: 7 € pro Monat
Hochwald
Paul Mertens
DOC Kaas
Milchmenge, kg
(pro Monat)
Milchmenge, kg
(pro Jahr)
Milchmenge, kg
(pro Jahr)
Zuschlag
15 000 – 19 999
0,13 ct/kg
20 000 – 24 999
0,26 ct/kg
25 000 – 29 999
0,38 ct/kg
30 000 – 34 999
0,51 ct/kg
35 000 – 39 999
0,64 ct/kg
40 000 – 44 999
0,77 ct/kg
45 000 – 49 999
0,89 ct/kg
ab 50 000
1,02 ct/kg
Besonderheit:
Zuschlag wird gezahlt für die gesamte
Monatsmilchmenge.
Untersuchungsgebühr: 16,95 € pro
Monat
Zuschlag
1 – 100 000
0,25 ct/kg
100 001 – 250 000
0,45 ct/kg
250 001 – 500 000
0,65 ct/kg
500 001 – 750 000
0,85 ct/kg
750 001 – 1 000 000
1,15 ct/kg
1 000 001 – 1 250 000
1,50 ct/kg
1 250 001 – 1 500 000
1,75 ct/kg
1 500 001 – 1 750 000
2,00 ct/kg
ab 1 750 001
2,25 ct/kg
Besonderheit:
Die Zuschläge werden gezahlt für die
Milchmengen, die die Schwellenwerte
überschreiten.
Grundkostenbeitrag: 70 € pro Monat
Untersuchungsgebühr: 10 € pro Monat
Walhorn
Wiemo
Deutsches Milchkontor (DMK)
Dr. Oetker
Milchmenge, Liter
(pro Abholung*)
Milchmenge, kg
(pro Monat)
Milchmenge, kg
(pro Abholung)
Milchmenge, Liter
(pro Abholung)
Zuschlag
750 – 1249
0,50 ct/kg
1250 – 1749
0,87 ct/kg
1750 – 2249
1,12 ct/kg
2250 – 2749
1,25 ct/kg
2750 – 3249
1,31 ct/kg
3250 – 3749
1,34 ct/kg
3750 – 4249
1,36 ct/kg
4250 – 4749
1,38 ct/kg
Darüber hinaus: für jeweils 500 kg
Tagesmilchmenge +0,02 ct/kg,
höchstens 2,18 ct/kg bei mehr als
24 250 kg pro Abholung.
Besonderheit:
* = Gesamtmilchmenge des Monats,
geteilt durch Zahl der Abholungen.
Grundkostenbeitrag: 50 € pro Monat
Zuschlag
bis 16 699
0 ct/kg
16 700 – 24 999
0,15 ct/kg
25 000 – 33 399
0,30 ct/kg
33 400 – 41 699
0,45 ct/kg
41 700 – 49 999
0,65 ct/kg
50 000 – 58 399
0,75 ct/kg
58 400 – 66 699
0,80 ct/kg
66 700 – 74 999
0,90 ct/kg
75 000 – 83 399
1,00 ct/kg
83 400 – 99 999
1,15 ct/kg
ab 100 000
1,30 ct/kg
Besonderheit:
Zuschlag wird gezahlt für die gesamte
Milchmenge.
Grundkostenbeitrag: 61 € pro Monat
0,10 ct/kg
ab 2500
0,15 ct/kg
ab 4000
0,20 ct/kg
ab 6000
0,25 ct/kg
ab 8000
0,30 ct/kg
ab 10 000
0,40 ct/kg
ab 15 000
0,50 ct/kg
ab 20 000
0,60 ct/kg
Besonderheit:
Zuschlag gilt für die Gesamtmenge
eines Monats, geteilt durch die Zahl
der Abholungen.
Grundkostenbeitrag: 90 € pro Monat
bei zweitäglicher Abholung und 150 €
bei täglicher Abholung
Wiesehoff
Frischli
FrieslandCampina
Milchmenge, kg
(pro Monat)
Milchmenge, kg
(pro Abholung)
Milchmenge, kg
(pro Jahr)
Zuschlag
GKB*
13 000 – 16 666
0,15 ct/kg 10 €
16 667 – 24 999
0,30 ct/kg 30 €
25 000 – 33 332
0,50 ct/kg 45 €
33 333 – 41 666
0,75 ct/kg 60 €
41 667 – 49 999
0,90 ct/kg 75 €
50 000 – 58 332
1,05 ct/kg 75 €
58 333 – 66 666
1,20 ct/kg 100 €
66 667 – 74 999
1,30 ct/kg 100 €
75 000 – 83 332
1,40 ct/kg 100 €
83 333 – 91 666
1,50 ct/kg 100 €
91 667 – 99 999
1,60 ct/kg 125 €
100 000 – 108 332 1,70 ct/kg 125 €
108 333 – 116 666 1,80 ct/kg 125 €
116 667 – 124 999 1,90 ct/kg 125 €
125 000 – 833 332 2,00 ct/kg 150 €
Besonderheit:
GKB* = Grundkostenbeitrag pro Monat
Wagenfeld
Milchmenge, kg
(pro Monat)
Zuschlag
12 501 – 25 000
0,50 ct/kg
25 001 – 40 000
1,00 ct/kg
ab 40 001
1,25 ct/kg
Besonderheit:
Grundkostenbeitrag: 37,50 €/Monat
Untersuchungsgebühr: 15,50 €/Monat
1501 – 3000
3001 – 4000
4001 – 5000
5001 –11 000
11 001 – 15 000
ab 15 001
Zuschlag
0,10 ct/kg
0,15 ct/kg
0,30 ct/kg
0,40 ct/kg
0,50 ct/kg
0,60 ct/kg
Besonderheit:
Zuschlag wird für die gesamte
Monatsmenge gezahlt.
Grundkostenbeitrag: 30 € pro Monat
Lieferpauschale: 17 €
Stoppkosten: 4 € pro Abtankung
Zuschlag
ab 1500
100 001 – 200 000
200 001 – 300 000
300 001 – 400 000
400 001 – 500 000
500 001 – 2 000 000
2 000 001 – 3 000 000
Zuschlag
0,25 ct/kg
0,70 ct/kg
1,10 ct/kg
1,70 ct/kg
1,50 ct/kg
0,84 ct/kg
Besonderheit:
Die Zuschläge werden gezahlt für die
Milchmengen, die die Schwellenwerte
überschreiten.
Grundkostenbeitrag: 80 € pro Monat,
Kosten für zweitägliche Abholung:
200 €/Monat für elf Monate/Jahr
MUH Arla
Berliner Milcheinfuhr-GmbH (BMG)
Milchmenge, kg
(pro Abholung)
Zuschlag
Zuschlag
0–549
0,10 ct/kg
550–1099
0,20 ct/kg
1100–1649
0,40 ct/kg
1650–2199
0,60 ct/kg
2200–2749
0,80 ct/kg
2750–3299
1,00 ct/kg
3300–4929
1,20 ct/kg
4930–6574
1,30 ct/kg
6575–8219
1,40 ct/kg
ab 8220
1,50 ct/kg
Besonderheit:
Zuschlag gilt für die Gesamtmenge
eines Monats, wenn der Schwellenwert
überschritten wird.
Kein Grundkostenbeitrag
Naarmann
Milchmenge, kg
(pro Jahr)
500 001 – 1 000 000
0,27 ct/kg
1 000 00 1– 1 500 000
0,40 ct/kg
1 500 001 – 2 000 000
0,54 ct/kg
2 000 001 – 2 500 000
0,67 ct/kg
2 500 001 – 3 000 000
0,81 ct/kg
3 000 001 – 3 500 000
0,94 ct/kg
ab 3 500 001
1,07 ct/kg
Besonderheit:
Die Zuschläge werden gezahlt für die
Milchmengen, die die Schwellenwerte
überschreiten.
Grundkostenbeitrag: seit Februar 2014
137 € pro Monat
Zuschlag
200 001 – 300 000
0,20 ct/kg
300 001 – 400 000
0,50 ct/kg
400 001 – 500 000
1,00 ct/kg
500 001 – 700 000
1,70 ct/kg
700 001 – 800 000
1,80 ct/kg
800 001 – 1 250 000
1,90 ct/kg
1 250 001 – 1 750 000
2,00 ct/kg
1 750 001 – 5 000 000
1,45 ct/kg
ab 5 000 001
1,00 ct/kg
Besonderheit:
Zuschläge werden gezahlt für die
Milchmengen, die die Schwellenwerte
überschreiten.
Kein Grundkostenbeitrag
Zuschlag
2000 – 2500
0,10 ct/kg
2501 – 3000
0,20 ct/kg
3001 – 4000
0,30 ct/kg
4001 – 5000
0,41 ct/kg
5001 – 7500
0,51 ct/kg
7501 – 10 000
0,61 ct/kg
ab 10 001
0,72 ct/kg
Milchmenge, kg
(pro Monat)
Zuschlag
1 – 4166
0,15 ct/kg
4167 – 8333
0,25 ct/kg
8334 – 16 666
0,31 ct/kg
16 667 – 25 000
0,37 ct/kg
25 001 – 33 333
0,43 ct/kg
33 334 – 41 666
0,50 ct/kg
41 667 – 50 000
0,60 ct/kg
50 001 – 58 333
0,70 ct/kg
58 334 – 66 666
0,80 ct/kg
66 667 – 75 000
0,90 ct/kg
75 001 – 83 333
1,00 ct/kg
83 334 – 100 000
1,10 ct/kg
100 001 – 116 666
1,20 ct/kg
116 667 – 133 333
1,30 ct/kg
133 334 – 150 000
1,40 ct/kg
150 001 – 9 999 999
1,50 ct/kg
Besonderheit: Kein Grundkostenbeitrag
Besonderheit:
Kein Grundkostenbeitrag
22 / 2015
25
MILCHPREISE 2014
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Fotos: Quinckhardt, Gastmann/Pixelio
Endlich Abstand
Die Biomilchpreise 2014 lagen deutlich über
den Preisen für konventionelle Milch.
I
m Milchjahr 2013 hatten sie
noch eng zusammengelegen:
Damals hatte ein Biomilcherzeuger mit 300 000 kg Jahresmilchmenge nur 5,7 Cent/kg mehr
bekommen als sein konventionell
wirtschaftender Kollege. Im vergangenen Jahr betrug die Differenz
immerhin 9,3 Cent/kg – endlich
wieder Abstand.
FrieslandCampina vorne
Die Übersicht zeigt, wie die einzelnen Molkereien ausgezahlt haben.
■ Spitzenreiter in Sachen Biomilchpreis ist – wie im konventionellen Bereich – die niederlän-
dische Genossenschaft FrieslandCampina. 48,99 Cent/kg zahlte
das
Unternehmen
unserem
300 000-kg-Musterbetrieb.
■ Den zweiten Platz belegt der
Biospezialist Söbbeke. Im vergangenen Jahr hatte das französische
Unternehmen Bongrain S.A. eine
Mehrheitsbeteiligung an dem
Gronauer Familienunternehmen
übernommen.
■ Rang drei geht an MUH Arla,
mittlerweile das einzige Unternehmen in unserem Milchpreisvergleich, das kein eigenes Preissystem für ökologische Milch hat,
sondern seinen Biomilchpreis
über einen festen Zuschlag auf den
Biomilchpreise 2014
Erzeugererlöse (Cent/kg) für Milch von Biobetrieben, Kalkulationsbasis:
300 000 kg Jahresanlieferung mit durchschnittlich 4,04 % Fett und 3,26 %
Eiweiß, inklusive S-Milch-Zuschlag, Nachzahlungen und Staffelzuschlägen
MUH Arla
46,67
FrieslandCampina
48,99
Söbbeke (Bioland)
47,87
Walhorn
44,75
ten Dam
45,43
Upländer Bauernmolkerei
45,32
Fusionen und Allianzen
■ Das Deutsche Milchkontor (DMK)
und DOC Kaas wollen fusionieren.
Am Donnerstag vergangener Woche
stimmten die Mitgleider des niederländischen Käsespezialisten in der
Mitgliederversammlung dem Fusionsvorschlag zu. Die Vertreter der
DMK-Mitglieder haben den Plänen in
Vertreter-Vorversammlungen in der
vergangenen Woche ebenfalls
grünes Licht gegeben – Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat
der DMK GmbH votierten einstimmig
für die Fusion. Die Kartellbehörden
müssen allerdings noch zustimmen.
Laut Angaben des DMK soll die Fusion am 1. Januar 2016 in Kraft treten. Dabei soll, so die Pläne, die
DMK-Gruppe die operativ tätige DOC
Kaas B.V. übernehmen. Die genossenschaftlich organisierte DOC Kaas
B.A. soll eigenständig bestehen bleiben. Die Niederländer sollen sich
gleichzeitig an der DMK GmbH beteiligen. Die Muttergenossenschaft
(DMK eG) soll ebenfalls unabhängig
26
22 / 2015
bleiben. Ein ähnliches Projekt war
2011 bereits gescheitert, weil bei
DOC Kaas die erforderlichen Mehrheiten nicht zustande kamen.
Seit Anfang 2014 betreibt DOC
Kaas bereits mit der Hochwald
Foods eG aus Thalfang eine Tochtergesellschaft, die den Vertrieb in
Afrika und auf der arabischen
Halbinsel ankurbeln soll.
Im April dieses Jahres hat die ArNoCo GmbH & Co. KG in Nordhackstedt ihren Betrieb aufgenommen. Das Molkeverarbeitungsunternehmen
ist
ein
2011
gegründetes Joint Venture der
DMK-Gruppe und Arla Foods, die
gleiche Anteile halten. Das Unternehmen
soll
jährlich
rund
700 000 t Molke zu 25 000 t Laktose und 12 000 t Molkeproteinkonzentrat verarbeiten.
■ Am 1. August 2014 haben die
Eupener Genossenschaftsmolkerei
(EGM) und die skandinavische Genossenschaft Arla Foods Amba fusi-
Sonnige Zeiten? Für die Biomilcherzeuger stimmte zumindest der Abstand zu
den konventionellen Milchpreisen. Das hatte 2013 ganz anders ausgesehen.
konventionellen Preis ermittelt.
Von Januar bis Oktober 2014 gab es
9 Cent/kg, von November bis Dezember sogar 11 Cent/kg Biozuschlag. Im Oktober 2013 hatte
MUH Arla die Marke „Arla Bio“
auf dem deutschen Markt lanciert.
Und das Unternehmen sucht offenkundig weitere Biomilcherzeuger. Das ließ Arla erst kürzlich in
einer Pressemitteilung verlauten.
Die Molkerei benötige in den kommenden zwei Jahren bis zu
250 Mio. kg mehr Biomilch.
Und die anderen drei?
Der niederländische Käsehersteller
ten Dam erreichte mit 45,43 Cent/
kg bei 300 000 kg Jahresanliefermenge Platz vier, ganz knapp vor
der Upländer Bauernmolkerei. Damit scheint der Biospezialist die
oniert. Seit dem 1. April dieses Jahres erhalten die EGM-Landwirte ihr
Milchgeld nicht mehr von der deutschen Walhorn GmbH, sondern von
der belgischen Euregio Genossenschaftsmolkerei. Das Milchgeld berechnet sich seitdem nach Arla-Kriterien. Im vergangenen Jahr basierten die Milchgeldabrechnungen der
EGM-Landwirte aber nach wie vor
auf den Walhorn-Grundlagen.
■ Fude + Serrahn Milchprodukte
GmbH und Co. KG (F+S) hat zum
1. Januar dieses Jahres die Anteilsmehrheit (51 %) bei der Molkerei
Wiegert in Velen (Kreis Borken)
übernommen. F+S wiederum gehört selbst zu 51 % dem DMK.
■ Die
Molkereigenossenschaft
FrieslandCampina und die China
Huishan Dairy Holdings Company Limited haben in
diesem Jahr ein Joint
Venture für Kin-
Turbulenzen um das insolvente
Käsewerk in Neukirchen verdaut
zu haben. Aber Achtung: Im Jahr
2013 hatten die Upländer Lieferanten katastrophale Preise hinnehmen müssen. Ihr Grundpreis für
den Februar 2013 betrug lediglich
22 Cent/kg. Die Molkerei hatte damals versprochen, 18 Cent/kg
nachzuzahlen. 3 Cent/kg davon
waren bereits im Juni und Juli 2013
geflossen. Die restlichen 15 Cent/
kg seien mit den Milchpreisen
2014 verrechnet worden, heißt es.
Das Schlusslicht im diesjährigen
Bio-Milchpreisvergleich stellt die
Eupener Genossenschaftsmolkerei
Walhorn. Mit 44,75 Cent/kg Biomilch zahlte sie 4,24 Cent/kg weniger als der Spitzenreiter FrieslandCampina. Umgerechnet auf
die Jahresmenge entspricht das einer Differenz von 12 720 €.
DQ
dernahrung gegründet. Beide Unternehmen sind mit 50 % beteiligt.
Unter dem Namen Friesland Huishan Dairy soll das Unternehmen
eine neue Kindernahrungsmarke
auf dem chinesischen Markt einführen. Ihre jetzigen Aktivitäten in Sachen Kindernahrung auf dem chinesischen Markt werden
beide Unternehmen
aber getrennt weiterbetreiben.
MILCHPREISE 2014
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Einmal gut, immer gut?
K
Verhältnis gesetzt. Als Beispiel: Für
die Molkerei Dr. Oetker wurde bei
einer Liefermenge von 800 000 kg
eine Auszahlung im Kalenderjahr
2014 von 38,81 Cent/kg festgestellt.
Verglichen zum Mittelwert von
37,87 Cent ergibt sich eine positive
Abweichung von 0,94 Cent. Die Abstände von den Mittelwerten haben
wir für jede Molkerei und für alle
Betriebsgrößen in einem Schaubild umgesetzt. Die Grafiken sind
auf den folgenden zwei Seiten abgebildet.
In jeder Grafik repräsentiert die
waagerechte dunkle Linie den gleitenden Mittelwert. Die jeweilige
Position der Preiskurven zeigt an,
ob ein Lieferant eines Unternehmens mehr oder weniger als den
mittleren Erlös erhalten hat. Ist ein
Milchwerk auszahlungsstark, siedeln sich dessen Linien weiter
oberhalb der Nullmarke an –
schwächere Milchverarbeiter befinden sich dagegen unterhalb der
Null-Geraden.
Anschaulich ist hier beispielsweise
die Kurve von FrieslandCampina.
Von Jahr zu Jahr klettern die positiven Abweichungen bei der nieder-
eine Frage: Für Milchviehhalter ist die Wahl des richtigen Marktpartners von großer Bedeutung. Es ist lukrativ, Lieferant eines Unternehmens zu
sein, das über viele Jahre hinweg
immer ein ordentliches Milchgeld
auszahlte. Allerdings gibt der Auszahlungspreis von einem Jahr allein wenig Auskunft darüber, wie
leistungsfähig ein Milchverarbeiter tatsächlich ist. Deshalb gehört
zu unserem Milchpreisvergleich
immer ein Mehrjahresblick.
Dabei lassen wir die vergangenen
fünf Milchjahre Revue passieren.
Das gesammelte Werk von 2010 bis
2014 ist in der Übersicht „Die Details der Milchpreisentwicklung“
zusammengefasst. Alle Staffelund Qualitätszuschläge sowie bereits bekannte Nachzahlungen
sind eingearbeitet.
Ein Trend wird sichtbar
Damit der Auszahlungsvergleich
unserer Milchwerke in verschiedenen Zeiträumen erleichtert wird,
haben wir jede einzelne Preisangabe zu dem jeweiligen Mittelwert ins
Foto: von Beschwitz
us,
Zahlt eine Molkerei in einem Jahr besonders hohe Milchpreise aus,
sagt das wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit des
Unternehmens. Mehrjährige Vergleiche zeigen ein realistischeres Bild.
reisvergleiche – in
Mehrjährige Preisvergleiche
ünfjahresrückblick
unserem Fall der Fünfjahresrückblick
el mehr aus als die
– sagen viel
preise eines Jahres.
Milchpreise
ländischen Genossenschaft weiter
nach oben. Deshalb wurde in diesem Fall auch die Skalierung der
Grafik geändert. Als Höchstabweichung trägt das Schaubild von
FrieslandCampina den Wert 5, bei
allen anderen sind es 3 Cent/kg.
aufnehmenden Genossenschaft in
der Fusion und des DMK zusammen – deshalb hier die Bezeichnung: Nordmilch/DMK.
■ Um es korrekt darzustellen,
taucht im Fünfjahresvergleich die
Bezeichnung MeG Gütersloh auf.
Kurz erklärt: Die Milcherzeugergemeinschaft (MeG) Gütersloh beliefert seit 2011 die BMG (Berliner
Milcheinfuhr-GmbH). Vorher ging
die Milch der rund 200 Mitglieder
an die Privatmolkerei Strothmann
– nach deren Verkauf wechselten
die Gütersloher zu FrieslandCampina. Abnehmer der Milch war
und ist aus Sicht der Bauern allerdings die MeG. Die Preise, die im
Fünfjahresvergleich stehen, hätten
die Musterbetriebe also als Mitglieder der MeG in den vergangenen fünf Jahren erhalten.
■ Eine Rangierung der Molkereien im Fünfjahresvergleich befindet sich auf Seite 29.
EvB
Auf- oder abwärts?
Es lohnt sich, die Diagramme in
Ruhe anzuschauen. Denn neben
der Lage der einzelnen Linien ist
auch deren Richtung ausschlaggebend für den „Erfolg“ einer Molkerei. Ein Hinweis auf Leistungsprobleme sind zum Beispiel Linien,
die über alle fünf Jahre hinweg immer wieder unter der Null-Marke
eingezeichnet sind. Einige Besonderheiten gibt es, die bei den
Schaubildern zu beachten sind:
■ Die Preise des Deutschen Milchkontors (DMK) setzen sich aus den
Preisen der Nordmilch eG als der
Die Details der Milchpreisentwicklung
Die Milchpreise der Jahre 2010 bis 2014 für den Beispielbetrieb „Muster“. Angaben in Cent/kg Milch ohne MwSt., höchste Güteklasse
Hochwald
Foods1)
Frischli
Wiemo
Nordmilch/
DMK
Wiesehoff2)
Paul
Mertens
Wiegert1)
Friesland
Campina
Walhorn1)
MUH /
MUH Arla
Naarmann2)
Molkerei
Wagenfeld1)
Dr. Oetker
MeG
Gütersloh
DOC Kaas1)
Mittelwert
1)
o.
2 Mi
o.
1 Mi
000
800
000
500
000
300
o.
1 Mi
000
2014
800
000
500
000
300
000
100
o.
1 Mi
000
2013
800
000
500
000
300
000
100
o.
1 Mi
000
2012
800
000
500
000
300
000
100
o.
1 Mi
000
2011
800
000
500
000
300
100
000
2010
30,02 30,48 30,93 31,22 31,23 33,45 33,92 34,36 34,65 34,66 30,86 31,32 31,75 32,06 32,06 37,38 37,85 38,30 38,58 38,59 38,42 38,85 39,15 39,15 39,16
29,63 30,54 30,95 31,23 31,35 33,46 34,36 34,76 35,04 35,16 29,82 30,71 31,12 31,39 31,51 36,10 37,06 37,24 37,53 37,67 36,74 36,91 37,21 37,34 37,46
29,46 30,18 30,60 30,95 31,2 33,07 33,72 34,22 34,57 34,82 30,31 31,02 31,45 31,8 32,04 36,16 36,89 37,32 37,66 37,91 37,01 37,43 37,78 38,03 38,27
29,91 30,48 30,65 30,86 31,02 33,08 33,64
33,8 34,02 34,18 30,22 30,92 31,09 31,25 31,36 36,06 36,88 37,07 37,20 37,23 36,38 36,58 36,71 36,73 36,99
29,89 30,14 30,56 30,99 31,22 33,50 33,76 34,17 34,61 34,84 30,54 30,79 31,21 31,64 31,87 36,59 36,86 37,27 37,70 37,93 35,93 36,34 36,77 37,00 37,57
29,90 30,69 30,97 31,25
31,4 33,90 34,69 34,97 35,21 35,36 30,94 31,73 32,01 32,26 32,41 36,69 37,49 37,72 37,93 38,06 36,89 37,08 37,30 37,45 38,06
30,46 30,81 31,16 31,41 31,58 33,80 34,20 34,50 34,74 34,89 30,73 31,14 31,44 31,68 31,84 36,51 36,96 37,27 37,52 37,68 36,86 37,17 37,42 37,58 37,81
32,94
33,5 33,98 34,39 34,54 36,49 37,45 38,01 38,36 38,49 34,17 35,13 35,69 36,04 36,16 38,81 40,57 41,29 41,73 41,88 40,29 41,14 41,66 41,83 42,18
30,27 31,49 31,94 32,07 32,13 33,17 34,41 34,84 34,97 35,02 30,47 31,69 32,13 32,27 32,31 37,09 38,36 38,83 38,97 39,02 37,99 38,46 38,60 38,61 38,88
29,86 30,06 30,51 30,81 30,81 33,07 33,28 33,71 34,02 34,02 29,72 30,15 30,52 30,85 30,86 36,73 37,75 37,95 38,17 38,19 38,26 38,48 38,70 38,77 39,02
30,11 30,23 30,38 30,68 30,88 33,75 33,87 34,03 34,33 34,53 31,05 31,17 31,32 31,62 31,82 37,59 37,71 37,86 38,16 38,36 37,13 37,28 37,58 37,78 38,22
29,35 30,53 31,07 31,16 31,17 33,64 34,87 35,34 35,45 35,46 29,35 30,53 31,03 31,16 31,17 36,15 37,37 37,86 37,95 37,97 36,78 37,25 37,36 37,38 37,41
30,51 30,86 31,26 31,56 31,66 33,46 33,92 34,32 34,60 34,70 31,09 31,43 31,83 32,15 32,25 37,21 37,54 37,97 38,26 38,36 38,13 38,51 38,81 38,91 39,11
30,67 30,67 30,87 31,08 31,18 33,59 33,59 33,79 34,00 34,10 30,99 30,98 31,18 31,39 31,49 37,06 37,06 37,26 37,47 37,57 36,09 36,29 36,50 36,60 36,81
37,92 37,98 38,26 38,78 39,01 35,68 35,95 36,48 36,68 37,07
30,21 30,76 31,13 31,40 31,53 33,67 34,26 34,63 34,90 35,02 30,73 31,34 31,70 31,97 32,08 36,94 37,62 37,96 38,24 38,36 37,24 37,58 37,87 37,99 38,27
Nachzahlung 2014 bereits eingerechnet, aber noch nicht oder nur teilweise ausgezahlt, 2) Nachzahlung 2014 noch nicht bekannt
22 / 2015
27
MILCHPREISE 2014
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Foto: Andreas Hermes/Pixelio
Linien lügen nicht
Die Grafiken zeigen weitaus deutlicher als
blanke Zahlen, wie die Molkereien in den
vergangenen fünf Jahren ausgezahlt haben.
3,0
Putin lässt grüßen
Eine Klasse für sich
5,0
DOC Kaas
2,5
2,0
1,0
1,5
0,0
–1,20
–1,31
–1,39
–1,56
–1,63
-0,5
-1,0
-1,5
2010
2011
2012
2013
2014
2,0
0,13
0,09
0,05
0,5
0,0
–0,5
–1,0
–1,5
–2,0
–0,18
–0,19
–0,20
–0,28
–0,30
–0,22
–0,25
–0,27
–0,34
–0,36
2010
2011
0,44
0,34
0,34
0,23
0,23
1,28
1,27
1,18
1,16
0,89
0,1
2013
2014
2012
2013
2014
Milch-Union
Hocheifel/MUH Arla
1,02
0,90
0,83
0,78
0,75
1,5
1,5
1,0
1,0
0,46
0,26
–0,08
–0,09
–0,26
–0,32
–0,35
2010
–0,67
–0,84
–0,90
–0,92
2011
–0,36
–0,52
–0,58
–0,59
2012
–0,56
–0,70
–0,77
–0,79
2013
–0,5
–1,15
–1,29
–1,37
–1,39
–1,46
–0,35
–0,59
–0,62
–0,70
–0,72
–0,88
–0,92
–0,98
–1,00
–1,18
–1,19
–1,22
2010
2011
2012
22 / 2015
–1,0
–1,5
2014
–2,0
2014
2012
2013
2014
0,39
0,33
0,31
0,29
0,21
–0,3
–0,13
–0,24
–0,25
–0,31
–0,07
–0,13
–0,15
–0,16
–0,31
2010
2011
2012
2013
–0,21
–0,35
–0,5
–0,54
–0,57
2014
Deutlich überm Schnitt
Nordmilch/DMK
Dr. Oetker
2,5
1,5
1,0
1,0
0,5
0,5
–2,0
–0,50
–0,65
–0,66
–0,67
–0,81
3,0
1,5
–1,5
2013
–0,5
2,0
–1,0
–0,56
–0,69
–0,71
–0,72
–0,84
0,0
2,0
–0,5
–0,01
–0,07
–0,17
–0,21
0,43
0,34
0,34
0,31
0,23
0,5
0,12
0,0
–1,01
–1,12
2011
–0,57
–0,58
–0,58
–0,63
–0,91
Paul Mertens
2,5
2,0
–2,0
2010
–0,21
Durchschnitt verfehlt
MeG Gütersloh
2,5
0,13
–0,60
–2,0
Gar nicht überzeugend
0,0
28
2011
–0,17
–0,18
–0,18
–0,22
–0,58
3,0
–1,5
1,0
–2,0
–0,5
2,0
–0,5
1,5
–1,5
2010
2,5
–1,0
0,5
0,5
–1,5
–2,0
0,14
0,14
0,13
0,10
0,0
3,0
2,0
1,0
–1,3
Im Aufwind mit Arla
2,5
1,5
–1,0
0,0
3,0
–1,0
3,52
3,49
3,33
2,95
1,87
3,91
3,84
3,79
3,56
3,05
–0,6
0,5
–0,02
–0,02
2012
4,08
4,07
3,99
3,79
3,44
3,0
Hochwald
1,0
3,47
3,46
3,38
3,19
2,82
Weiter abwärts
3,0
1,5
3,01
2,99
2,85
2,74
2,73
0,8
Hoch im Kurs
2,5
2,0
2,9
2,2
Frischli
2,5
3,6
0,5
-2,0
FrieslandCampina
4,3
0,98
0,65
0,54
0,36
0,30
1,5
Wieder unterm Schnitt
3,0
0,36
0,18
0,17
0,13
0,09
0,30
0,16
0,13
0,13
0,10
0,0
–0,28
–0,30
–0,48
–0,51
–0,54
2010
–0,74
–0,59
–0,62
–0,83
–0,84
–0,88
2011
–0,42
–0,51
–0,61
–0,72
–0,72
2012
–0,86
–1,00
–0,5
2013
–1,16
–1,26
–1,28
2014
–1,5
–2,0
2010
2011
0,27
0,02
0,01
0,00
–0,08
–0,21
–0,30
–0,31
–0,32
–0,34
–1,0
–0,88
–0,89
–1,04
–1,13
0,94
0,93
0,92
0,89
0,84
2012
2013
2014
MILCHPREISE 2014
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Niveau gehalten
Walhorn
2,5
1,0
0,5
0,81
0,73
0,67
0,60
0,06
0,0
1,0
0,5
–0,26
–1,0
–1,5
–1,5
2011
2012
2013
–2,0
2014
Durchschnitt verfehlt
Wagenfeld
0,71
0,61
0,55
0,44
1,0
–1,5
–2,0
2012
–0,81
–0,91
–1,38
2012
Jahresliefermenge:
2013
2014
–0,10
–0,25
–0,29
–0,39
–0,79
2013
–0,5
–1,5
–2,0
–0,33
–0,46
–0,51
–0,61
–0,86
2014
–1,5
–2,0
2012
2013
Nachzahlung noch offen
0,5
0,09
0,0
–0,10
–0,53
–0,65
–0,72
–0,75
2010
–0,17
–0,26
–0,35
–0,38
–0,39
–0,49
–0,57
–0,60
2011
2012
2014
1,0
0,65
300 000 kg
100 000 kg
–0,45
–0,58
–0,64
–0,73
–0,78
–0,09
–0,15
–0,23
Wiesehoff
2,5
1,5
–1,0
2011
–0,04
–0,17
–0,25
–0,32
–0,42
Hilft die Nachzahlung?
1,5
0,08
2010
3,0
2,0
0,32
–0,20
–0,33
–0,41
–0,54
–0,60
–0,33
–0,45
–0,53
–0,58
–0,75
–1,0
2,0
–0,5
–0,06
–0,23
–0,24
–0,36
–0,86
2011
2011
–0,66
–0,68
–0,69
–0,72
–0,38
–0,41
–0,41
–0,45
–0,46
0,0
–0,03
2010
–0,20
–0,24
–0,26
–0,29
0,04
0,00
0,0
–0,43
Nachzahlung noch offen
0,5
–0,67
–0,81
0,0
0,5
0,00
1,0
0,5
–0,5
0,13
Naarmann
2,5
2,0
–1,0
2010
3,0
1,5
1,0
Nicht endgültig
3,0
2,5
1,5
–0,06
–0,13
–0,13
–0,16
–0,5
–1,0
2010
0,25
0,05
0,05
0,03
0,01
0,0
–0,5
Wiemo
2,5
2,0
1,5
0,15
–0,5
–2,0
Wiegert
2,0
0,88
0,75
0,73
0,62
0,61
0,87
0,74
0,73
0,66
0,43
0,35
0,30
0,23
0,21
0,15
0,07
0,00
3,0
2,5
2,0
1,5
Langsam besser?
Wenig Grund zur Freude
3,0
3,0
0,00
–0,08
–0,10
2013
–0,05
–0,11
–0,21
–0,29
–0,30
2014
500 000 kg
–0,5
–1,0
–1,5
–2,0
–0,70
–0,99
–0,31
–0,32
–0,41
–0,57
–0,62
–0,17
–0,18
–0,29
–0,46
–0,50
–0,19
–0,21
–0,33
–0,49
–0,55
2010
2011
2012
–0,35
–0,43
–0,54
–0,69
–0,76
–1,10
–1,24
–1,31
2013
2014
1 Mio. kg
800 000 kg
2 Mio. kg
Fünf Jahre im Vergleich
Wie die Molkereien im Vergleich über fünf Jahre abgeschnitten haben: Durchschnittliche Abweichung vom Mittel 2010 bis 2014, in Cent/kg
Rang
Jahresanlieferung
300 000 kg
Cent/kg Rang
Jahresanlieferung
500 000 kg
Cent/kg Rang
Jahresanlieferung
800 000 kg
Cent/kg Rang
Jahresanlieferung
1 Mio. kg
Cent/kg
1 FrieslandCampina
3,13
1 FrieslandCampina
3,40
1 FrieslandCampina
3,55
1 FrieslandCampina
3,58
2 Walhorn
0,53
2 Walhorn
0,62
2 Walhorn
0,49
2 Walhorn
0,41
3 Hochwald
0,14
3 Hochwald
0,22
3 Hochwald
0,24
3 Dr. Oetker
0,17
4 Dr. Oetker
0,11
4 Dr. Oetker
0,16
4 Dr. Oetker
0,19
4 Hochwald
5 Paul Mertens
0,04
5 Paul Mertens
–0,07
5 Paul Mertens
–0,10
5 Paul Mertens
–0,07
0,13
6 Naarmann
–0,24
6 Wagenfeld
–0,11
6 Wagenfeld
–0,27
6 Wiemo
–0,20
7 Wagenfeld
–0,25
7 Wiegert
–0,31
7 Wiegert
–0,33
7 Wiegert
–0,29
8 Wiegert
–0,27
8 MUH/MUH Arla
–0,39
8 Wiemo
–0,34
8 Naarmann
–0,33
9 MUH/MUH Arla
–0,38
9 Wagenfeld
–0,37
–0,36
9 Wiemo
–0,42
10 Frischli
9 MUH/MUH Arla
–0,38
9 Frischli
–0,42
10 Frischli
–0,41
10 Frischli
–0,40
11 Wiemo
–0,50
11 Naarmann
–0,45
10 Naarmann
–0,41
11 Wiesehoff
–0,43
12 MeG Gütersloh
–0,58
12 Wiesehoff
–0,71
12 Wiesehoff
–0,55
12 MUH/MUH Arla
–0,47
13 Nordmilch/DMK
–0,60
13 MeG Gütersloh
–0,74
13 MeG Gütersloh
–0,80
13 MeG Gütersloh
–0,82
14 Wiesehoff
–0,77
14 Nordmilch/DMK
–0,78
14 Nordmilch/DMK
–0,88
14 Nordmilch/DMK
–0,90
22 / 2015
29